Definitiv durchgesetzt haben die Zwangsverwalter die Schließung erst am 5. März vergangener Woche. Seither darf weder gebacken noch verkauft werden, weil der Gläubiger, die Sparkasse Köln/Bonn, Druck machte. Der Grund: Nicole Nießen verweist auf die in den vergangenen Monaten ausgebliebenen Nutzungsentschädigungen der "Gillbach Bäckerei Produktions Limited". In deren Regie befinden sich die Produktionsstätte und der Verkaufsraum seit dem 1. Januar. Für beide ist mit dem 23. April inzwischen der Termin für die Zwangsversteigerung festgesetzt. Nach Auskunft von Nießen gibt es momentan zwei Interessenten für den Betrieb.
Firmengründer Helmut Lenzen kämpft unterdessen weiter: "Ich werde mit meinen Kindern eine neue Firma ,Lenzen's Backstube Unternehmensgesellschaft' gründen", sagte er gestern Nachmittag auf Anfrage unserer Zeitung. Helmut Lenzen gehören aktuell noch vier nach wie vor geöffnete Verkaufsläden in Gohr, Holzheim, Neukirchen und Straberg. Die "Lenzen's Backstuben GmbH" steht bereits seit 1. Juni 2013 unter vorläufiger Insolvenzverwaltung. Den Verkaufsraum an der Sebastianusstraße hatte Lenzen zeitweise an die seit Sommer vergangenen Jahres gleichfalls in der Insolvenz stehende Firma Siebrecht Niederrhein verkauft, nicht aber die Produktionsstätte, wie im Oktober 2013 Insolvenzverwalter Dr. Wolfgang Delhaes gegenüber der NGZ erklärte.
Eine Neuauflage der damals für viele Kunden und Einwohner kurios anmutenden und zum Dorfgespräch gewordenen Situation wird es diesmal allerdings nicht geben. Lenzen konzentriert sich auf die noch verbliebenen Läden und die neue Firma. Einen festen Lieferanten hat er nach eigenem Bekunden. Während die Stammkundschaft aus Anstel, Frixheim, Nettesheim und Butzheim an der Sebastianusstraße fürs Erste keine Brötchen mehr kaufen kann, ist die Situation für die bisher 16 Beschäftigten der "Gillbach Bäckerei Produktions Limited" erheblich düsterer. Lenzen zufolge hat deren Chef Jürgen Bandurski ihnen inzwischen gekündigt.
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