Donnerstag, 1. Mai 2014

Jüchen 0 Spielplatz-Paten ziehen eine positive Bilanz

Anwohner haben ihr Ziel erreicht: Der Spielplatz Amselstraße bleibt durch zwei neue Spielgeräte erhalten. Das wurde gestern gefeiert. Von Christian Kandzorra
"Ich finde es spitze, dass wir hier weiter spielen können", findet Anton (6) klare Worte. Er wird weiterhin standesgemäß mit seinem Kettcar am Spielplatz Amselstraße vorfahren - schließlich lohnt sich das Spielen dort: Es gibt ein großes Klettergerüst mit Schaukel und Rutsche, ein gesondertes Klettergerät und eine Wippe. Doch das war nicht immer so. Denn vor nicht einmal zwei Jahren sah es düster aus um den bei Kindern so beliebten Spielplatz. Erst durch die Patenschaft von Anwohnern konnte er erhalten werden, was von der Nachbarschaft gestern Abend mit einem Spielplatz-Fest gefeiert wurde.
Der Hintergrund: Vor knapp zwei Jahren haben die drei Mütter Ingrid Scholz, Jutta Semmel und Andrea Rohfleisch als Anwohner der Amselstraße Initiative gezeigt und die Patenschaft für den dortigen Spielplatz übernommen, nachdem aufgrund maroder Spielgeräte das Aus für den Platz drohte. Die Anwohner kämpften für den Erhalt, sammelten Unterschriften und im Sommer vergangenen Jahres Spendengelder, um neue Spielgeräte anzuschaffen.
Dieses Paten-Konzept für den Spielplatz hat sich bewährt - erst vor wenigen Monaten entstanden dort zwei neue Spielgelegenheiten im Wert von 2000 Euro. Mit dem Spielplatz-Fest wollen die drei Anwohnerinnen nicht nur den Erhalt feiern, sondern auch ein Zeichen setzen: "Wir wollen das Fest als Anlass nutzen, für neue Patenschaften an anderen Spielplätzen zu werben", sagt Ingrid Scholz, deren Kinder aus dem Spielplatz-Alter längst rausgewachsen sind. Trotzdem machte sich die 51-Jährige mit Andrea Rohfleisch (42) und Jutta Semmel (42) für den Erhalt stark. Das Problem: Die finanziellen Mittel der Gemeinde Jüchen, die die Spielplätze betreibt, sind so knapp kalkuliert, dass für immer weniger Anlagen Neuanschaffungen getätigt werden können. Und die Streich-Liste der Gemeinde ist entsprechend lang: Elf Spielplätze sind oder sollen demnächst abgebaut werden.

"Wir wollen die wenigen Mittel, die uns zur Verfügung stehen, lieber in die stark frequentierten größeren Spielplätze stecken", erklärte Bürgermeister Harald Zillikens, der Patenschaften aus diesem Grunde sehr begrüßt: "So bleiben mehr Plätze erhalten. Und wir können mit den Anwohnern eine Art Arbeitsgemeinschaft bilden", sagte der Verwaltungs-Chef, der sich gestern ebenfalls ein Bild vom Spielplatz Amselstraße machte.
"Arbeitsgemeinschaft" bedeutet konkret: Anwohner sorgen auf dem Platz für Sauberkeit und melden Mängel, bringen die Gelder für neue Geräte auf. Grobarbeiten wie Rasenmähen oder den Aufbau neuer Geräte übernimmt im Gegenzug der gemeindeeigene Bauhof. Mit der Lösung zeigen sich alle Seiten zufrieden. Nicht zuletzt die geschätzten 80 Kinder, die im Einzugsbereich des Spielplatzes aufwachsen und den gerade zur Sommerzeit wieder stärker nutzen wollen.
Quelle: NGZ

Kaarst 0 "Martinsklause": Seit 50 Jahren ohne Ruhetag

Am 15. Mai feiert Wirtin Annemarie Schumacher den Geburtstag ihrer Kult-Kneipe. Die Stadt hat mit dem Grundstück Pläne. Von Stefan Reinelt
Kaarst Zur Jubiläumsparty gibt es in der "Martinsklause" wieder den berühmten Kartoffelsalat mit Bockwurst. Dafür war die Gaststätte viele Jahre im Ort bekannt, bis sie 1982 die Küche schloss und sich allein auf den Kneipenbetrieb konzentrierte. Aber zum 50. Geburtstag werden Wirtin Annemarie Schumacher und ihre Schwester Marlene Weyerstraß am 15. Mai ihren Gästen diesen traditionellen Leckerbissen noch einmal servieren.
Vieles in der Gaststätte ist so geblieben wie vor 50 Jahren, als ihr Vater Anton Wawrzyniak das Haus an der Alten Heerstraße baute. Die Theke ist ebenso ein halbes Jahrhundert alt, der Stuck an der Wand und die Holzverkleidung der Heizung sorgen damals wie heute für den Charakter einer urigen Kneipe. "Früher war hier rundherum fast nichts, es führte nicht einmal eine befestigte Straße vorbei", sagt Annemarie Schumacher. Ihr Vater habe damals aus einer Laune heraus die Gastwirtschaft eröffnet, ein Jahr später stieg Mutter Wilhelmine mit ein und sollte daraufhin die "Martinsklause" besonders prägen.
Bis 1974 blieb sie in Familienbesitz, wurde dann verkauft und an die alten Eigentümer wieder verpachtet. Heute gehört das Grundstück der Stadt Kaarst, die mittelfristig andere Pläne damit, was bedeutet, dass die "Martinsklause" irgendwann auch abgerissen wird. "Die Bagger stehen schon seit 30 Jahren bei uns vor der Tür", sagt Annemarie Schumacher. "Ich mache hier noch so lange weiter bis die Stadt dann auch wirklich ihren Anspruch stellt", so die 74 Jahre alte Wirtin.

In 50 Jahren hat es bisher nie einen Ruhetag gegeben. Inzwischen spielt sich der Kneipenbetrieb hauptsächlich rund um die Theke ab. Es wird geknobelt, geschockt, Skat gespielt - und mit meist kräftiger und lauter Stimme heiß diskutiert. Lieblingsthema Nummer eins ist Fußball, denn Annemarie Schumacher ist Fan von Bayern München. Wird wieder eine Meisterschaft gefeiert, gibt es auch mal Freibier. "In einer Saison habe ich versprochen, für jedes Tor von Karl-Heinz Rummenigge eine Runde zu spendieren. In dem Jahr hat er 29 Tore geschossen", erzählt sie. Beim Gewinn der Fußball-Weltmeisterschaft 1974 wurden sogar 75 Liter Altbier und 50 Liter Pils spendiert, das gemeinsame Schauen der Sportschau im Fernsehen war ein Samstagsritual.
In den 1960er und 1970er Jahren feierte die "Martinsklause" auch viele Partys: Erntedankfest, Silvester, Ostern mit Eierschießen und Krönungen diverser Schützenzüge. Der Hausball fand immer acht Tage vor Karneval statt, bei der Tombola gab es ein lebendiges Schwein zu gewinnen. In der Nacht von Schützenfestdienstag zog vor der Gaststätte die Damenparade vorbei, als Tambourstab wurde ein Pariser Brot geschwungen. "Die Parade war so bekannt, dass die Leute dafür aus dem Zelt zu uns kamen. Die Straße war dann immer voll", erinnert sich Annemarie Schumacher.
Quelle: NGZ

Korschenbroich 0 Stadtsportverband will sich jetzt Veränderungen öffnen

Die Zeiten für die 31 Sportvereine in Korschenbroich werden nicht einfacher. Im Gegenteil: Die Sportfunktionäre werden immer älter, Mitgliederzahlen brechen ein und immer weniger Jugendliche lassen sich nach Schule oder Ganztag noch für sportliche Aktivitäten begeistern. Der Stadt-Sport-Verband (SSV) will jetzt besonders zukunftsorientiert agieren, sich im hohen Maße den gesellschaftlichen Veränderungen anpassen und sich für Neuerungen öffnen. Das war eines der wichtigsten Ergebnisse der Mitgliederversammlung des SSV im Haus Schellen. Von Christian Kandzorra
Ganze 19 Punkte standen bei der Versammlung des SSV auf der Tagesordnung. Darunter fielen auch Vorstandsneuwahlen sowie ein Vortrag von Klaus-Peter Uhlmann vom Landessportbund (LSB) NRW, der über die Notwendigkeit der Gewinnung neuer Ehrenamtler im SSV referierte. Anwesend war neben den 24 Vereinsvertretern und sechs Vorstandsmitgliedern auch Bürgermeister Franz Josef Dick.
"Der SSV als Dachverband der Sportvereine in Korschenbroich sollte sich künftig besser vernetzen und die Kommunikationsstrukturen zwischen den einzelnen Vereinen sowie der Stadtverwaltung ausbauen. Nur so können sich Vereine und Verband für gesellschaftliche Änderungen öffnen", sagte Klaus-Peter Uhlmann vom LSB.
Große Aufmerksamkeit erlangte auch ein Vortrag von Petra Köhnen von der Stadtverwaltung, die von der Ehrenamtsbörse berichtete, die im Januar 2008 an den Start ging. "Wem Ehrenamtler fehlen, kann sich mit mir in Verbindung setzen", sagte Köhnen, die bemüht sei, willige Ehrenamtler etwa an Sportvereine zu vermitteln. Auch auf die im September 2013 eingeführte Ehrenamtskarte machte Petra Köhnen aufmerksam. Aktuell habe sie 49 Karten an Menschen in Korschenbroich ausgegeben, die sich mindestens fünf Stunden die Woche ehrenamtlich engagieren. In ganz NRW könnten die Besitzer dieser Karte an 3207 Stellen (in Korschenbroich 16) Vergünstigungen für kulturelle Angebote und verschiedenen Dienstleistungen erhalten.
Bei den anschließenden Vorstandsneuwahlen wurde Dirk Kartarius (46) als erster Vorsitzender in seinem Amt bestätigt, sein bisheriger Stellvertreter Rainer Türke schied aus gesundheitlichen Gründen aus. Ihm folgte Albert Delvos (bisher Beisitzer) - auf seine Position rückten Lothar Fleuth und Sven Kurbitz nach. Bei allen anderen Vorstandsmitgliedern gab es keine Veränderungen - jedoch sollen bis Mai 2015 sieben weitere neue Vorstandsmitglieder gefunden werden. "Ansonsten", so Kartarius, "überlege der Vorstand des Stadtsportverbandes im Jubiläumsjahr 2015 zurückzutreten." Jüngere Ehrenamtler sollen folgen, vier Vorstandsmitglieder sind 70 Jahre oder älter. Das soll auch Thema bei einer außerordentlichen Versammlung am 30. September sein.
Quelle: NGZ

Rommerskirchen 2 0 Autos sollen auf Schützenplatz parken

Fußballfans, die die Spiele der DJK Eintracht Hoeningen besuchen, sollen künftig auf dem nah gelegenen Ramrather Schützenplatz parken können. Darauf verständigte sich jetzt der Rat in seiner letzten Sitzung dieser Wahlperiode. Das zumeist nur während des Mitte Juni gefeierten Schützenfests von Ramrath-Villau genutzte Gelände brachte Bürgermeister Albert Glöckner angesichts eines von der CDU gestellten Antrags ins Gespräch, den Martin Drees und Gerhard Heyner initiiert hatten. Demnach soll geprüft werden, ob vor dem Fußball- und dem benachbarten Tennisplatz an der Stephanusstraße reguläre Parkplätze geschaffen werden könnten. Parkmöglichkeiten gibt es dort zwar seit Jahrzehnten, doch insbesondere bei schlechtem Wetter ist das Parken in dem naturbelassenen Waldstück nicht das reine Vergnügen. Von Sebastian Meurer und Carina Wernig
 
Bislang bessert die Gemeinde die Zufahrten zu den auf einer Anhöhe liegenden Sportplätzen im Rahmen ihrer Verkehrssicherungspflicht aus. Sie komplett mit einem Straßendeckenzug zu versehen, würde gut 70 000 Euro kosten. Die mag die Gemeinde nicht allein übernehmen und will daher vor einer Entscheidung etwaige Fördermöglichkeiten prüfen. Bei den Politikern stieß dies auf einhellige Zustimmung.
Heftigen Streit gab es jedoch angesichts der Frage, inwieweit das Vorgehen von Drees und Heyner mit der DJK Eintracht abgesprochen war. Sowohl SPD als auch die UWG sahen in dem CDU-Antrag ein Wahlkampfmanöver. UWG-Fraktionschefin Ulrike Sprenger meinte, dass der Verein sich unmittelbar an die Gemeinde gewendet hätte, "wenn er ein Problem gehabt hätte". Laut SPD-Chef Johannes Strauch sei der CDU-Vorstoß mit den Fußballern nicht abgesprochen gewesen. Für die CDU konterte unter anderem Fraktionschef Stephan Kunz, dass dies sehr wohl der Fall gewesen sei. Der Streit eskalierte zunehmend: Bei der hitzigen Diskussion vergriff sich Strauch gegenüber Antragsteller Drees in der Wortwahl, worauf Bürgermeister Glöckner einschritt und sich um Ausgleich bemühte. Nach einer Sitzungsunterbrechung entschuldigte sich Strauch öffentlich bei Drees, der die Entschuldigung annahm.
Auf Anfrage der NGZ bestätigte gestern Helmut Wiechert, Präsident der DJK Hoeningen, dass ihn Martin Drees telefonisch von dem Antrag informiert habe. Der Verein sei allerdings in dessen Ausarbeitung nicht einbezogen gewesen.
Schon 2005 hatte die DJK Eintracht bei der Gemeinde die Schaffung von Parkplätzen beantragt. Die konnte bei der Unteren Landschaftsbehörde die Befreiung von den Festsetzungen des Landschaftsschutzes erreichen. Das Gelände gilt als Waldfläche. Wie Baudezernent Hans-Josef Schneider den Rat informierte, habe sich der Verein damals bereiterklärt, die Plätze in eigener Regie anzulegen. Was nicht geschehen ist, denn bei den Fußballern gab es neue Prioritäten mit Klubheim und Kunstrasen. Seither wurden die Parkplätze nicht mehr eingefordert.
Quelle: NGZ

Neuss 0 Rat entscheidet über Verkauf der Internationalen Schule

Jetzt könnte alles ganz schnell gehen: Der Gutachterausschuss der Stadt hat seine Wertermittlung für die Liegenschaft der Internationalen Schule am Rhein (ISR) abgeschlossen. Diese Bewertung ist die Basis für einen Verkauf der vier Hektar großen Fläche am Stadtwald und der Schulgebäude an den Meerbuscher Investor Peter Soliman, der die insolvente Schule über eine gemeinnützige gGmbH und im Zusammenspiel mit einer von den Eltern gegründeten Genossenschaft weiterführen will. Gensler nahm gestern die 38-seitige Arbeit des unabhängigen Gremiums erstmals gemeinsam mit Bürgermeister Herbert Napp in Augenschein.
 
Er nannte den festgestellten Wert die Untergrenze dessen, was die Stadt verlangen wird. Montag wird Napp das Ergebnis mit Soliman erörtern und den Rat am folgenden Freitag über das Gutachten, dessen Prüfung durch die Verwaltung und die Verhandlungen mit Soliman in geheimer Sitzung unterrichten. Kommen aus diesem Kreis keine Einwände, kann Napp das Geschäft mit Soliman machen. Die Vollmacht dazu hat ihm der Rat bereits erteilt.
Quelle: -nau

Neuss 1 0 Abriss der Münsterschule in 2014

Politik rechnet mit Klage gegen Baugenehmigung und weiterem Stillstand. Von Christoph Kleinau
Die ehemalige Münsterschule wird noch in 2014 abgerissen. Davon geht Bürgermeister Herbert Napp aus, nachdem die Stadt mit dem Investor, dessen Baugenehmigung gerade bearbeitet wird, vertraglich auf einen Termin dazu verpflichten konnte. Hält der Investor diesen nicht ein, darf die Stadt von sich aus aber auf seine Kosten selbst tätig werden. "Ich lege außerordentlichen Wert darauf, dass dieses Gebäude verschwindet", sagte Napp gestern. Eine Schule stehen zu lassen, die nur noch als Lärmschutzwand dient, gehe nicht, sagte Napp, der zugibt, dass der Abriss wegen der Umgebung nicht einfach wird.
Napp rechnet weiterhin nicht damit, dass gegen eine Baugenehmigung zur Errichtung von Wohnhäusern in Sichtweite zu den Industrieunternehmen im Hafen geklagt wird. Reiner Breuer (SPD) ist grundsätzlich anderer Ansicht. "Wir werden erleben, dass geklagt wird und sich auf diesem Areal in den nächsten zehn Jahren nichts tut", sagte er gestern, als er mit den planungspolitischen Sprechern anderer Fraktionen Bilanz über die Stadtentwicklung in der auslaufenden Ratsperiode zog. Ingeborg Arndt (Grüne) kritisierte, dass die Stadt nicht früh genug den Kontakt zu den Hafenbetrieben gesucht hat, die mit Klage drohen, weil sie fürchten, durch Wohnungen in unmittelbarer Nachbarschaft in ihren unternehmerischen Tätigkeiten eingeschränkt zu werden. Es sei ein Unding, dass eine solche Planung forciert wurde und der Investor deren Folgen ausbaden muss. Auch Achim Rohde (FDP) sprach von "Missmanagement der Verwaltung".
Quelle: NGZ

Neuss 0 Bei Demenz ist Früherkennung wichtig

Je früher eine Demenz erkannt wird, desto besser lässt sie sich behandeln. Bei der NGZ-Telefonaktion nutzten viele Leser, die erste Anzeichen von Vergesslichkeit verspüren, die Chance, Dr. Jens Benninghoff um Rat zu fragen. Von Hanna Koch
Es ist nicht immer einfach, sich einzugestehen, dass etwas nicht stimmt - und doch ist es gerade bei einer Demenz wichtig, sich frühzeitig an einen Experten zu wenden. Viele Neusser trauten sich gestern, über ihre Ängste und Sorgen zu sprechen. Am NGZ-Telefon hatten sie mit Dr. Jens Benninghoff, Privatdozent und künftiger Leiter des Demenzkompetenzzentrums in der Nordstadt, einen kompetenten Ansprechpartner.
"Ich habe das Gefühl, bei mir geht es langsam los mit der Demenz" - diesen Satz hörte der Gerontopsychiater bei seinen Gesprächen gestern häufig. Den Betroffenen riet der Experte, zunächst das Gespräch mit dem Hausarzt zu suchen. Der könne erste Gedächtnistests machen und seine Patienten an Fachärzte überweisen - etwa zu ihm, denn Benninghoff bietet regelmäßig Gedächtnissprechstunden im Alexius-Krankenhaus an.
Ratsam ist dem Psychiater zufolge auch, eine Kernspintomographie (MRT) vom Kopf machen zu lassen. "Damit können wir uns ein genaues Bild vom Gehirn machen. Das erleichtert die Diagnose", sagte Benninghoff. Denn eine Demenz könne ganz unterschiedliche Ursachen haben. So kann das Gehirn etwa durch Hirnblutungen, Schlaganfälle oder Tumore geschädigt sein. Auch eine Altersdepression kann Demenz hervorrufen, die mithilfe von Antidepressiva behandelt werden kann.

Die Krankheit Alzheimer, die zu einer Schädigung der Nervenzellen führt, sei daran erkennbar, dass sie schleichend vonstatten gehe, erläuterte Benninghoff einer Anruferin, die besorgt von ihrem Vater berichtete. Der sei in letzter Zeit besonders vergesslich gewesen, könne sich zum Beispiel beim Einkaufen vom einen auf den anderen Moment nicht mehr erinnern, was er schon gekauft habe. "Und dann kauft er es noch einmal", erzählte sie. Ihr Vater habe vor einigen Jahren den Krebs besiegt, fügte die Tochter hinzu. "Möglich, dass sich im Kopf ein neuer Tumor gebildet hat, der das Gehirn beeinträchtigt", antwortete Benninghoff, der in diesem Fall dringend zu einem MRT riet.
Für die Angehörigen ist der Umgang mit der Erkrankung schwierig - vor allem, weil sie sich oft hilflos fühlen. So geht es auch einer Anruferin, die am NGZ-Telefon von ihrem Mann berichtete, der nach einem Schlaganfall bettlägerig und dement wurde. Diesem Patienten könne medikamentös kaum geholfen werden, sagte Benninghoff. Er empfiehlt in solchen Fällen Ergo- und Physiotherapie, die etwa ein Neurologe verschreiben könne. "So kann sich immerhin der körperliche Zustand verbessern", sagte der Experte. Er rät Angehörigen, sich ebenfalls Hilfe zu holen, etwa bei einer Angehörigengruppe, wie sie die Demenzberatungsstelle Beko in Neuss anbietet. "Es gibt viele Hilfsangebote", sagte Benninghoff, der diese ab 2015 im Demenzkompetenzzentrum bündeln möchte.
Info Die Gedächtnissprechstunde im Alexius-Krankenhaus ist unter Telefon 02131 52925150 zu erreichen. Ansprechpartner für Betroffene und Angehörige ist außerdem die Demenzberatungsstelle Beko, 02131 52915666.
Quelle: NGZ

euss 0 Hydro: 45 Millionen Euro fürs Rheinwerk

Lange schien der Standort des Rheinwerks gefährdet, immer wieder mussten die Mitarbeiter um die Zukunft ihrer Arbeitsplätze bangen. Nachdem im vergangenen Jahr zwei Ofenlinien wieder hochgefahren worden waren, gibt es nun eine weitere positive Entwicklung: Der Aluminiumkonzern Hydro hat angekündigt, 45 Millionen Euro in sein Neusser Werk zu investieren. Entstehen soll dort eine neue Recyclinglinie für Dosenschrott. Von Hanna Koch
 
"Wir setzen mit dieser Investition unsere Wachstumsstrategie im Markt für Getränkedosen fort", sagt Hydro-Konzernvorstand Oliver Bell. Denn dieser Bereich ist ein wachsender Markt, wie Hydro-Sprecher Peter Steffen erläutert. "Weltweit wächst der Bedarf an Aluminium", sagt Steffen. Und angesichts steigender Preise für diesen Rohstoff ist recyceltes Material gefragt, gerade bei Dosen, die nur eine begrenzte Lebensdauer haben. "Die Aluminiumdose ist der meistrecycelte Verpackungsbehälter weltweit", sagt Steffen. Zudem benötigt Hydro für die Herstellung dieses so genannten Sekundäraluminiums nur fünf Prozent der Energie, die für die Primärerzeugung benötigt wird. Das bedeutet gerade für einen energieintensiven Betrieb wie diesen enorme Einsparungen.
40 zusätzliche Mitarbeiter sollen die neue Anlage bedienen, deren Fertigstellung für Ende 2015 vorgesehen ist. Damit würde das Rheinwerk jene Entlassungen wieder ausgleichen, die es erst im vergangenen Jahr umgesetzt hatte, als die Zahl der Beschäftigten von 660 auf 620 reduziert worden war.
Die auf einem Areal von rund 20 000 Quadratmetern entstehende Recyclinglinie werde die Jahreskapazität von 50 000 Tonnen auf mehr als 100 000 Tonnen erhöhen, kündigt Hydro an. Die Anlage sei eine eigene Entwicklung, die mit Unterstützung eines Anlagenherstellers realisiert werde, erzählt Steffen. Sie verwende eine neue Technik, mit der sich einzelne Metallsorten im Schrott besser trennen lassen.
Für Landrat Hans-Jürgen Petrauschke ist Hydros Vorhaben erneut "ein ganz klares Bekenntnis" zum hiesigen Wirtschaftsstandort. Erst vor kurzem hatte Hydro angekündigt, am Standort Grevenbroich 130 Millionen Euro zu investieren, um eine neue Produktionsstätte für Fahrzeugbleche zu bauen. Hinzu kommen nun die 45 Millionen für den Neusser Standort. Beide Vorhaben sind Teil einer neuen Strategie des norwegischen Hydro-Konzerns, die unabhängiger machen soll vom einstigen Kerngeschäft, der Aluminiumhütte, die durch die hohen Energiekosten für sich allein gesehen unprofitabel ist und nur im Verbund fortbestehen kann. Vier Kernbereiche hat Hydro in dem Zusammenhang definiert. Zum bisherigen Standbein der Hütte, dem Herstellen von Bändern und Blechen, etwa für Druckplatten ("Litho"), kommt die neue Automobilsparte in Grevenbroich. Weitere Schwerpunkte bilden Folien und Dosen. Letzterer wird nun gestärkt. "Damit schaffen wir eine Balance zwischen der Hütte und dem Recycling am Standort Neuss", sagt Steffen.
Quelle: NGZ

Bauernregel des Tages:

Im Mai viel Wind begehrt des Bauern Gesind'.

Geburtstag hat heute:

Joseph Addison
(1. 5. 1672 - 17. 6. 1719)



Schriftsteller, Journalist, Politiker, "Cato", "The christian poet", "The drummer or the haunted-house" (England, 1672 - 1719).

Zitat des Tages

Lesen ist für den Geist, was Gymnastik für den Körper ist.

Joseph Addison

Wettervorhersage Neuss, Donnerstag, 1.5.2014

ZeitWetterTemperaturWind
09:00
10:00
11:00 
Nebel14 °C 
18°
20°
W 1

12:00
13:00
14:00 
Nebel18 °C 
25°
26°
W 1

15:00
16:00
17:00 
Nebel19 °C 
17°
18°
W 1

18:00
19:00
20:00 
Nebel19 °C 
17°
18°
NO 1

21:00
22:00
23:00 
Nebel14 °C 
11°
12°
NO 2

00:00
01:00
02:00 
Nebel11 °C 
NO 2

03:00
04:00
05:00 
Nebel10 °C 
NO 2

06:00
07:00
08:00 
Nebel9 °C 
NO 3