Nach der Tour sind alle Begrenzungslinien aufgesprüht – die Autos können kommen. Und nicht nur sie: Ab April sollen die ersten Arbeiter in die neuen Hallen des "Niederrhein-Werks" umziehen, sukzessive und bei laufender Produktion wird Pierburg die Produktions- und Entwicklungsabteilungen aus Neuss und Nettetal im Hafen zusammenziehen.
"Wir liegen gut im Zeitplan", sagt Jürgen Koopsingraven, der beim Mutterkonzern Kolbenschmidt-Pierburg (KSPG) den Bereich Business Systems leitet und an diesem Tag gemeinsam mit Werksleiter Jochen Luft und Dirk Sobosczyk, Bereichsleiter Personal, durch das neue Werk führt. Noch hängen Kabel aus den Decken, überhall wird gehämmert und geschraubt. "Doch es geht in Riesenschritten voran", sagt Koopsingraven. Der Diplomingenieur koordiniert den Neubau, bei dem auf 28 000 Quadratmetern Produktions- und Lagerflächen entstehen. Für das Unternehmen ist der neue Standort, an dem Magnetventile und Abgasrückführsysteme hergestellt werden sollen, ein Leitwerk für diesen Produktionsbereich. "Wir werden Vorbild sein für andere Werke weltweit", sagt Werksleiter Jochen Luft, der bislang ein Kolbenschmidt-Werk in Tschechien verantwortete.
Erste Aufgabe des Managers ist es nicht nur, die Produktion am neuen Standort in Gang zu bringen, sondern auch, Mitarbeiter aus zwei Werken am neuen gemeinsamen Arbeitsplatz zusammen zu führen. "Die Nettetaler und die Neusser haben jeweils ihre eigenen Traditionen, ihre eigenen Arbeitsabläufe", sagt Luft, der unter dem Motto "Team Niederrhein" ein neues Zusammengehörigkeitsgefühl schaffen möchte.
Dazu soll auch die Architektur des neuen Werks beitragen. Sie bringt Produktion und Verwaltung näher zusammen. "Von ihren Büroräume haben die Mitarbeiter einen Blick auf die Produktion", erläutert Ingenieur Koopsingraven. So können die Kaufleute, die von ihrem Arbeitsplatz auf die Logistikhalle schauen, direkt mitverfolgen, wie ihre Buchungen bewegt, die Entwickler mit Blick auf die Produktion erkennen, wie ihre Ideen umgesetzt werden. 700 Mitarbeiter werden bis 2015 in das neue Werk einziehen, darunter über 50 Auszubildende.
Dafür gehen die Monteure an der Hafenmole nun in den Endspurt. Und vielleicht kommen sie sogar noch einmal wieder – Pierburg hat sich am Ende der Hafenmole eine Optionsfläche gesichert, um expandieren zu können, auch ein Aufstocken der Stockwerke ist möglich. "Wir haben hier noch viel vor", sagt Werksleiter Jochen Luft.
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