Samstag, 8. Februar 2014

Dormagen CDU mit "ehrlichem Ergebnis" für Hoffmann

Mit 80 Prozent Ja-Stimmen kann der CDU-Bürgermeisterkandidat leben. Mehr war nicht zu erwarten. Von Klaus D. Schumilas
 
Ein freudestrahlender Sieger sieht anders aus: Verhalten fiel die Reaktion von Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann aus, nachdem Parteichef André Heryschek das Wahlergebnis verkündet hatte. Mit einem Votum von 80 Prozent Ja-Stimmen statteten die 105 Christdemokraten Hoffmann aus und schicken ihn als ihren Bürgermeister-Kandidaten in die Wahl am 25. Mai dieses Jahres.
Dessen Reaktion "ich bin sehr zufrieden" passte nicht ganz zu seiner Miene und zur Stimmung im Schützenhaus, eher schon seine relativierende, eher zutreffende Einschätzung: "Das Ergebnis gibt die ehrliche Stimmung in der Partei wieder."
Hoffmann selbst ist an diesem Abend kein Fehler unterlaufen. Professionell und kämpferisch stellte er sich mit einem längeren Statement der Versammlung. In seiner Rede war von Geschlossenheit, Schulterschluss und Einigkeit zu hören – das sahen offenbar nicht alle Christdemokraten angesichts der Turbulenzen im Vorfeld so, 21 versagten die Gefolgschaft. Gleichwohl gab es für die Erfolge, die Hoffmann für die vergangenen fast fünf Jahre herausstellte, immer wieder Beifall. Er sprach von einer "hervorragenden Bilanz in schwieriger Zeit", in der "Mut zu zwingenden Einsparungen" nötig gewesen sind, aber auch Raum für Investitionen.
"Wir drücken uns nicht vor wichtigen Entscheidungen, wir wissen, dass wir aufhören müssen, alles zu wollen und wir setzen die richtigen inhaltlichen Schwerpunkte." Mit einer Reihe von Beispielen, die in der Jamaika-Koalition umgesetzt und angeschoben wurden, konnte Hoffmann bei den Mitgliedern punkten: Stadtteilprojekt Horrem, Projekte Dormagener Modell und Weg, Schulfrieden in der Stadt, interkommunales Gewerbegebiet oder Spitzenwert bei der U3-Betreuung. Da fehlten auch keine Verbal-Attacken in Richtung SPD: Die tauche "blitzschnell ab, wenn es darum geht, unangenehmen Wahrheiten auch Taten folgen zu lassen"
.
Am Ende reichte es zu einem realistischen Ergebnis, mit dem Hoffmann leben kann. Viel mehr durfte er nicht erwarten. Fraktionsvorsitzender Wiljo Wimmer sprach von einem "ehrlichen Ergebnis, auf dem er aufbauen kann". Um Vertrauen werben muss Hoffmann in den eigenen Reihen und bei denen, die auch für ihn in den Wahlkampf ziehen.
Mit seinem forschen Vorgehen in den letzten Monaten hat er manchen vor den Kopf gestoßen. Aber noch ist Zeit, die Reihen zu schließen und Mitglieder und Wähler von seinen Fähigkeiten zu überzeugen.
Quelle: NGZ

Dormagen TSV bereitet sich auf das Abenteuer 2. Liga vor

Die Handballer streben einen Etat von 150 000 Euro an, mit man in der 2. Bundesliga bestehen will. Bayer gibt Spielkleidung für Werbung frei. Von Klaus D. Schumilas
 
TV Großwallstadt, TV Hüttenberg, TuSEM Essen statt Leichlingen, Ferndorf oder Korschenbroich – die Frage, gegen welche Gegner der TSV Bayer in der nächsten Handball-Saison spielt, entscheidet sich nicht nur auf dem Spielfeld. Es geht allem auch ums liebe Geld. Ein Thema, bei dem viele Dormagener Handball-Fans mit Blick in die nicht allzu ferne Vergangenheit zusammenzucken. Aus diesem Grund agieren die TSV-Verantwortlichen mit großer Vorsicht und Sensibilität, das wurde auch gestern beim Pressegespräch im TSV-Sportcenter deutlich, wo es um Marketing, Sponsoren und Liga zwei ging. Die Ansage von Jobst Wierich ist deutlich: "Wir werden keinen Zentimeter von unserer Linie abrücken", sagt Jobst Wierich, Sprecher des Wirtschaftsbeirates. Offenbar ein Ansatz mit Erfolg: Der Bayer-Konzern gibt Trikot und Hose der Spieler für weitere Sponsoren frei.
Wie der Ansatz aussieht erläuterte Wierich so: "Erste Mannschaft, U 23-Mannschaft und die A-Jugend bilden eine Einheit. Das gibt es in dieser Form sonst nirgendwo." Dieses Paket soll als Marke potenziellen Sponsoren schmackhaft gemacht und das Image eines "neuen" TSV in der Stadt weiter ausgebaut werden. "Wir sind auf einem guten Weg", sagte Björn Barthel, Handball-Gesamtkoordinator, und belegte dies mit diesen Zahlen: "Der Zuschauer-Durchschnitt in der 2. Liga beträgt 1400 Besucher, wir liegen aktuell bei 1250." Für die sportliche Qualifikation sind die Handball-Cracks mit Trainer Jörg Bohrmann zuständig, den finanziellen Rahmen gestalten andere. Auf 40 000 Euro belaufen sich in der Dritten Liga alleine die Kosten für die Organisation. In der 2. Bundesliga, in der die Mannschaft in ganz Deutschland unterwegs wäre, werden es rund 75 000 Euro sein. Rechnet man die Kosten für das Personal hinzu, geht der TSV von einem Etat von 150 000 Euro aus, "mit dem wir zufrieden wären", sagt Tobias Plaz, Spieler und Marketing-Verantwortlicher. Klar ist, der TSV wird an dem pflichtigen Lizensierungsverfahren teilnehmen.
Mit einer ungewöhnlichen Aktionen sollen in den kommenden Wochen bis zu 40 000 Euro in die Kassen gespült werden: 40 Sponsoren können mit einem Einsatz von tausend Euro in einer Verlosung eben so viele Preise gewinnen. Hauptgewinn: Trikotwerbung für eine Saison im Wert von 25 0000 Euro. Diese Aktion wird auch von Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann und von Landrat-Vertreter Jürgen Steinmetz unterstützt. Mit guten Argumenten sollen aktuelle Sponsoren gehalten, neue gewonnen werden: erstens die junge, sehr homogene Mannschaft, zweitens die Nachwuchsarbeit, aus der Spieler es bis in die Erste Liga und Nationalmannschaft schaffen und drittens der soziale Aspekt der Marke TSV Bayer, wie zum Beispiel die Kooperation mit dem Deutschen Kinderschutzbund. Das kommt an, wie Zahlen belegen: Im Vergleich zur Vorsaison ist die Zahl der Sponsoren um 35 Prozent auf aktuell 70 gestiegen, sagt Plaz, die Einnahmen um 27 Prozent gestiegen. Stolz verkündete der TSV gestern, dass Sponsor evd sein Engagement gleich um drei Jahre verlängert hat.
Quelle: NGZ

Dormagen Türkischer Investor will Hochzeitshalle bauen

Der Stadt liegt eine Anfrage eines Investor vor, der einen Standort für eine "Eventhalle" mit 1000 Plätzen sucht. Bürgermeister Hoffmann begrüßt das Projekt, weil er den Bedarf für diese Größenordnung sieht. Von Klaus D. Schumilas
 
Wird in Dormagen in naher Zukunft eine Halle für türkische Hochzeiten und Beschneidungsfeste gebaut? Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann berichtet von der Anfrage eines Investors, der im Stadtgebiet eine Veranstaltungshalle mit einer Kapazität von tausend Zuschauern errichten will. Wer der Investor ist und wo gebaut werden soll, das wollte er mit Hinweis auf das frühe Stadium der Gespräche nicht verraten. Nach Informationen unserer Zeitung soll es sich um einen türkischen Investor handeln, der einen Standort für eine größere Halle sucht, in dem vorwiegend Hochzeiten und auch Beschneidungsfeste gefeiert werden sollen. Der Standort soll im Top-West-Gewerbepark liegen. Zwei größere, unbebaute Grundstücke liegen an der Kieler Straße. Derzeit prüft der Investor den finanziellen Umfang des Projekts.
"Das kann unsere Kulturlandschaft zusätzlich beleben und schafft neue Möglichkeiten für die Kulturstadt Dormagen", sagt Hoffmann. "Ich hoffe, dass wir das Projekt in der nächsten Sitzung des Planungsausschusses auf den Weg bringen können." Er sieht in der Stadt "auf jeden Fall" den Bedarf einer zusätzlichen Veranstaltungsstätte in dieser Größenordnung. "Anfragen von Veranstaltern können oft nicht bedient werden, die mit mittelgroßen Konzerten oder anderen Events zu uns kommen wollen."
Die aktuellen Möglichkeiten sind begrenzt: Die städtische Kulturhalle ist aus feuerwehrtechnischen Gründen auf 199 Plätze begrenzt, die Aula des Bettina-von-Arnim-Gymnasiums, die eine deutlich größere Kapazität hat, ist in die Jahre gekommen und entspricht nicht mehr den Anforderungen einer modernen Veranstaltungsstätte. Teure Sanierungsaufwendungen könnten gespart werden, weil auf die BvA-Aula dann verzichtet werden könnte. Auch die "Kulle" als beliebter Veranstaltungsort könnte womöglich in die Diskussion kommen, nicht zuletzt wegen der in der Nähe entstehenden Seniorenresidenz.

Neben Konzerten soll es, sagt Hoffmann, auch um Messen, große Hochzeiten, Seminare oder auch Events von Schützen- und Karnevalsvereinen gehen: "Wir hätten auch die Möglichkeit, mehr Jugendliche mit entsprechenden Konzerten ansprechen zu können."
Türkische Hochzeitshallen sind oftmals in Politik und in der Bevölkerung umstritten. So scheiterten in den vergangenen Jahren zwei Versuche, solche Hallen in Neuss (Gewerbegebiete Moselstraße und Norf-Derikum) zu errichten. Jeweils wurde mit baurechtlichen Gründen dagegen gewirkt, ein Fall wurde sogar vor dem Verwaltungsgericht verhandelt.
Quelle: NGZ

Grevenbroich Sturm: Baum droht in der Südstadt auf Haus zu stürzen

Der Sturm verursachte Freitag auch in Grevenbroich mehrere Schäden – unter anderem in der Südstadt. An der Wöhlerstraße hatten die Windböen einen etwa 22 Meter hohen Baum in einen anderen stürzen lassen. "Der Baum drohte weiter auf ein Haus zu fallen und es zu beschädigen", erklärte Brandoberinspektor Jan Boßems von der Feuerwehr Grevenbroich auf NGZ-Anfrage.
 
Fünf Einsatzkräfte von der hauptamtlichen Wache an der Lilienthalstraße rückten mit dem Hilfeleistungsfahrzeug an. Motorsägen kreischten auf, der gewaltige Baum wurde zerlegt und zur Seite gelegt – die Gefahr für das Mehrfamilienhaus an der Wöhlerstraße war damit gebannt.
Das war Freitag nicht der einzige Sturmeinsatz für die Freiwillige Feuerwehr Grevenbroich. Zuvor hatte am Nachmittag bereits auf der Zeppelinstraße im Industriegebiet Ost ein dicker, etwa zehn Meter langer Ast die Fahrbahn blockiert. Auch er wurde zerkleinert und von der Straße entfernt.
Neuss: Sturmböen sorgen für Schäden
Auch an anderen Stellen im Stadtgebiet rüttelte der Sturm an Bäumen, Laternen und Straßenschildern, wurde so mancher Ast abgerissen. Mit bis zu 100 Kilometern in der Stunde waren die Windböen über weite Teile von Nordrhein-Westfalen hinweggebraust
.
Auch in Neuss gab es wegen Sturms einige Feuerwehreinsätze.
Hier finden Sie eine Übersicht zu allen Vorfällen in NRW.
Quelle: cso

Grevenbroich Elsener leitet Tierpark unterm Nordlicht

Heinz Strathmann ist Direktor des "Polar-Parks" in Norwegen. Dort lebt der 59-Jährige unter Braunbären und Wölfen. Von Wiljo Piel
 
Sein Arbeitsplatz liegt ganz weit oben auf der Weltkarte. Heinz Strathmann lebt im norwegischen Bardu, mitten in der rauen Bergwelt, direkt unter dem Nordlicht. Dort leitet der 59-Jährige den "Polar-Park" – den nach eigenen Angaben nördlichsten Zoo der Welt, in dem Bären, Wölfe, Luchse und Vielfraße zu Hause sind.
Strathmann ist ein Auswanderer, ein Abenteurer. "Als junger Bursche flog ich vom Erasmus-Gymnasium. Und da mir nicht klar war, was ich anfangen sollte, habe ich damals beschlossen, mir erst einmal die Welt anzusehen", erinnert er sich. Der gebürtige Elsener reiste nach Mexiko, durchstreifte Kanada und landete schließlich in Norwegen, wo er eine neue Heimat fand. Er machte sich selbstständig, gründete die Firma "Pan Norway" und bot Motivations- und Belohnungsreisen für große Unternehmen an.
"Das Geschäft lief bis 2008 gut – doch dann kam die Finanzkrise, und mir ging die Luft aus", erzählt Heinz Strathmann. Nach 32 Jahren in der Abenteuer-Reisebranche unterwegs, war ihm klar: "Jetzt machst Du mal was völlig anderes." Da kam das Job-Angebot des 1994 gegründeten "Polar-Parks" gerade richtig. "Die suchten einen Leiter, der dem Zoo eine neue Ausrichtung geben sollte", sagt der 59-Jährige. Er bewarb sich – und seit Juni vergangenen Jahres ist er Direktor der 46 Hektar großen Anlage.
"In unserem Park, der 30 Kilometer vom nächsten Ort entfernt liegt, zeigen wir die nordischen Raubtiere und deren Beute, zu der Elche, Rentiere, Moschusochsen und Polarfüchse zählen", berichtet Heinz Strathmann: "Alle leben in riesigen Gehegen, sie können sich dort wie in freier Wildbahn bewegen." Die besondere Attraktion: Als einer der weltweit wenigen Zoos hat der "Polar-Park" sozialisierte Wölfe in seinem Bestand, die an den Menschen gewöhnt sind. "Unsere Gäste können die Tiere besuchen und sie auch streicheln oder mit ihnen schmusen – allerdings nur dann, wenn die Wölfe das auch wirklich wollen", schildert Heinz Strathmann. Während einer Vollmondnacht organisierte der Elsener übrigens im Oktober einen kuriosen Rekord: 535 Menschen heulten mit den im Park beheimateten Wölfen um die Wette und kamen mit dieser Aktion glatt ins Guiness-Buch.

Als Direktor eines von drei staatlich geförderten Raubtierzentren in Norwegen hat der 59-Jährige nicht nur einen Job gefunden, sondern auch die Landschaft, die er ein Leben lang gesucht hat: "Unvergleichlich", beschreibt er die Natur, die ihn täglich umgibt: "Hohe Gebirge, herrliche Fjorde und Canyons, wilde Küstenabschnitte – und dann dieses unglaubliche Licht. So etwas habe ich auf meinen Reisen durch Nordkanada und Alaska vergebens gesucht", schwärmt er.
Hin und wieder bekommt Heinz Strathmann auch Besuch von Grevenbroichern, die mit ihren Autos oder Wohnmobilen auf der E6 in Richtung Nordkap unterwegs sind. "Ich lade sie dann gerne zu einem Kaffee oder Tee ein – weil ich wissen möchte, was in meiner alten Heimat los ist", berichtet der 59-Jährige. Hin und wieder wird er dann auch ein wenig traurig: "Ganz ehrlich: Ich wohne in einer der schönsten Landschaften der Erde, in einem der besten Länder der Welt – und ich führe ein spannendes Leben, wie ich es mir besser nicht vorstellen könnte. Aber manchmal vermisse ich Grevenbroich und Elsen."
Quelle: NGZ

Grevenbroich Schlager-Party muss wieder umziehen

Der Förderverein der SG Orken-Noithausen muss seine Großveranstaltung verlegen. Zwar hatte er die Zusage, das Gelände am Hagelkreuz nutzen zu können – doch die gilt nicht mehr. Die Stadt hat den Pachtvertrag gekündigt. Von Wiljo Piel
 
Die großen Reklame-Leinwände hat der Förderverein der Sportgemeinschaft Orken-Noithausen bereits in der Stadt aufgehängt. Damit rührt er tüchtig die Werbetrommel für seinen Tanz in den Mai, zu dem die beiden Schlagerstars Anna-Maria Zimmermann und Norman Langen verpflichtet wurden. Doch nun müssen die Sportfreunde ihre Transparente abhängen und ändern lassen, weil eine wichtige Information nicht mehr stimmt: der Veranstaltungsort. "Leider müssen wir wieder einmal den Platz räumen", sagt Vorsitzender Norbert Trippen.
Schon im vergangenen Jahr hatte es Ärger um die Frage gegeben, wo der Verein seinen großen Mai-Tanz veranstalten darf. Nachdem die SG-Sponsoren 2012 erfolgreich einen Abend mit Michael Wendler ("Sie liebt den DJ") auf dem Orkener Kirmesplatz organisiert hatten, gab es 2013 Krach um die Nachfolge-Veranstaltung mit Jürgen Drews ("Ein Bett im Kornfeld"). Die Stadtverwaltung befürchtete Lärmbelästigungen für die Kirmesplatz-Anwohner und wies den SG-Freunden nach mehreren Verhandlungstagen einen neuen Platz zu: das Rhein-Erft-Schau-Gelände am Hagelkreuz.
"Wir sind davon ausgegangen, dass wir dort auch in Zukunft unseren Tanz in den Mai veranstalten können. Schließlich wurde uns das damals von der Bürgermeisterin zugesagt – und darauf haben wir uns verlassen", betont Trippen. Auf dieser Zusage baute der Förderverein seine Veranstaltung auf, er engagierte Künstler, entwarf Plakate – und war unangenehm überrascht, als jetzt eine Absage aus dem Rathaus kam. Das Gelände am Hagelkreuz könne nun doch nicht genutzt werden, hieß es.
Der Grund: Die Stadt hatte das Areal von der katholischen Kirche gepachtet, den Vertrag aber zwischenzeitlich aufgelöst. "Die Fläche wird nicht mehr für städtische Zwecke benötigt, daher können wir uns die Pacht sparen", erklärt Rathaussprecher Andreas Sterken. Dafür hätten sich auch die Grevenbroicher Politiker ausgesprochen.

Für die SG-Förderer ist mittlerweile ein Ausweichort gefunden worden – der Kirmesplatz in Noithausen. "Das geht in Ordnung", sagt Norbert Trippen. Er hofft nun darauf, dass dem Förderverein keine Einbußen drohen werden. Zwar feierten im vergangenen Jahr rund 1500 Gäste mit Jürgen Drews in den Mai – doch: "Durch den Standortwechsel haben wir gut 400 bis 500Besucher verloren", schätzt er. Das habe sich auch finanziell für die Sponsoren ausgewirkt: "Letztlich sind wir auf 1500 Euro sitzengeblieben, weil wir unter anderem auch für Strom- und Wasseranschlüsse sorgen mussten, die auf dem Gelände nicht vorhanden waren."
Aufgeben will das Team um Norbert Trippen jedoch nicht: "Wir wollen weiterhin Veranstaltungen organisieren, um die Arbeit der SG zu unterstützen", sagt er. Auf mündliche Zusagen aus dem Rathaus will er aber nicht mehr vertrauen: "Wir lassen uns jetzt nur noch alles schriftlich geben."
Quelle: NGZ

Jüchen Parteien bereiten sich auf die Wahl vor

Am kommenden Montag stellt die SPD Kandidaten für die 19 Wahlbezirke auf – nicht einfach, angesichts der Dominanz der CDU. Auch Liberale und Grüne hoffen auf gute Ergebnisse. Die FDP verzichtet auf einen Bürgermeister-Kandidaten. Von Daniela Buschkamp
 
Die Jüchener Parteien stellen die Weichen für die Kommunalwahl. Während Christdemokraten, Freie Wählergemeinschaft (FWG) und FDP sich bereits formiert haben, wird die SPD am kommenden Montag ihre Bewerber benennen. Dass dies – wie auch bei der CDU – hinter verschlossen Türen erfolgt, und man diese Chance auf Wahlwerbung nicht nutzen will, deutet auf Schwierigkeiten hin.
Bereits die Aufstellung wird nicht einfach für die derzeit zweitstärkste Fraktion (elf Mitglieder) im Jüchener Rat. Die CDU hatte bei der Kommunalwahl alle 19 Bezirke direkt geholt – und genau das will sie erneut. "Wir wollen gern wieder das Ergebnis der vergangenen Kommunalwahl erreichen, am liebsten noch etwas mehr holen", sagt Faktions-Vize Helmut Kreutz. Durch die Überhang-Mandate erhielt sie 20 Sitze im Rat. Dagegen fürchtet Holger Tesmann für die SPD: "Es wird nicht einfach, Bewerber für alle Wahlkreise zu finden." Und auf eine Prognose zum Wahlausgang will sich Tesmann nicht festlegen.
Thomas Dederichs, Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen, hat dagegen ein Ziel vor Augen: Die Fraktionsstärke von aktuell drei Mitgliedern – neben ihm sitzen noch Winfried Dietrich und Gerda Einwich im Gemeinderat – zu halten: "Vielleicht schaffen wir es ja auch, einen weiteren Sitz zu holen." Die Feststellung, dass es um die Jüchener Bündnisgrünen relativ ruhig geworden ist, will der 49-jährige Dederichs so nicht stehen lassen: "Wir haben an vielen Prozessen mitgewirkt, sind damit aber bewusst nicht an die Öffentlichkeit gegangen." Auf die Frage, ob das im Wahlkampf nicht schwierig zu vermitteln sei, meint Dederichs: "Das mag sein, aber wir haben eine gute Bilanz vorzuweisen." Als Beispiel nennt der Grünen-Fraktions-Chef einen Antrag aus dem Betriebsausschuss: "Wir haben den Leiter des Abwasserbetriebs um die Prüfung gebeten, ob der Anteil an Eigenkapital des Abwasserbetriebs nicht gesenkt werden könnte." Den positiven Effekt, den sich Thomas Dederichs davon erhofft: "Anstatt totes Kapital anzusammeln, könnten wir Geld sparen und auf einige teure Kassenkredite verzichten." Thomas Dederichs will auch in Zukunft die Öko-Partei führen: "Ich würde gern weitermachen", sagt der selbstständige Geschäftsmann. Er kann sich vorstellen, dass die jetzigen Ratsmitglieder für die vorderen Plätze der Reserveliste – und damit für einen Sitz im Rat – zur Verfügung stehen. Die Entscheidung wird aber bei der Nominierung am 17. Februar fallen.
Auch die FDP hofft, so deren Fraktions-Chef Carsten Anraths, auf ein "gutes Ergebnis". Auf einen eigenen Bürgermeister-Kandidaten wollen die Liberalen verzichten: "Wir haben derzeit niemanden in unseren Reihen, der sowohl die erforderliche Zeit, als auch die nötige Fachkenntnis eines verwaltungstechnischen Hintergrunds mitbringt."
Quelle: NGZ

Jüchen Bürgermeister bringt Etat 2014 erneut ein

Die FWG hatte die Formfehler gefunden. Nun haben Kämmerin und Bürgermeister unterzeichnet.
 
In einem Ranking der kürzesten Ratssitzungen in Jüchen dürfte die vergangene nicht fehlen. Sie musste einberufen werden, nachdem die Freie Wählergemeinschaft (FWG) die Rechtsgültigkeit des Haushaltsentwurfs angezweifelt hatte. Jetzt legte Bürgermeister Harald Zillikens den Etatentwurf für 2014 erneut vor: "Nach Rücksprache mit der Kommunalaufsicht genügen wir damit der Form", sagte Zillikens.
Was die FWG bemängelt hatte: Bürgermeister Harald Zillikens hatte auch die Funktion des Kämmerers übernommen, da Kämmerin Annette Gratz sich im Mutterschutz befindet. In dieser Funktion hatte er den Haushaltsentwurf inklusive Haushaltssatzung aufgestellt. Als Bürgermeister hatte er das Zahlenwerk zudem festgestellt – nach Ansicht der FWG hätte er diese Doppelfunktion nicht ausüben dürfen. Sie argumentierte, dass Kämmerer und Bürgermeister unabhängig voneinander agieren müssten: Der Kämmerer müsste den Entwurf aufstellen, der Bürgermeister bestätigen. Sonst sei der Entwurf nicht rechtsgültig.
Harald Zillikens führte aus, dass die Verwaltung Rücksprache mit dem Rhein-Kreis Neuss sowie dem Städte- und Gemeindebund gehalten habe. Der Kreis als Kommunalaufsicht habe die erneute Einbringung des Haushaltsentwurfs empfohlen: Wie die Verwaltung handeln würde, wollte zuvor aber weder der Kreis noch die Verwaltung selbst öffentlich äußern. Möglich wäre auch die Unterschrift eines Stellvertreters für die Kämmerin gewesen.

Die jetzige Lösung: Die Unterschrift von Kämmerin Annette Gratz dokumentiert die Aufstellung, die zweite von Bürgermeister Harald Zillikens die Bestätigung des Entwurfs. Der Verwaltungschef erinnerte daran: "In den vergangenen acht Jahren haben wir sechs Haushalte mit nur einer Unterschrift eingebracht." Das sei weder vom Rhein-Kreis noch von der Gemeindeprüfungsanstalt (GPA) bemängelt worden. "Viele Kommunen, die keinen Stellvertreter für den Kämmerer haben, verfahren so", sagte der Bürgermeister. Dies würde Zeit und Geld sparen. "Annette Gratz darf auch während der Elternzeit bis zu 30 Stunden für die Gemeinde tätig sein – und das ist sie", betonte Harald Zillikens.
Gerolf Hommel zeigte sich von dem jetzigen Vorgehen nicht überzeugt: "Da hat's wohl keiner gemerkt", meinte er mit Blick auf diese vorherigen Etatentwürfe. Er warf ein, dass Annette Gratz als Kämmerin nicht ordentlich bestellt worden sei – dies widerlegte Zillikens mit dem Hinweis auf die Sitzungen von Haupt- und Finanzausschuss sowie des Rates.
Quelle: busch-

Kaarst Lob für Holzbüttgen-Pläne der Grünen

Das von den Kaarster Grünen erarbeitet Konzept für die künftige städtebauliche Entwicklung des Ortsteils kommt sowohl bei den Bürgern als auch beim politischen Gegner gut an. Allein die Bebauung des Bolzplatzes wird kritisch gesehen. Von Rudolf Barnholt
 
Die Grünen haben Holzbüttgen für sich entdeckt: Sie wollen das Gewerbegebiet Holzbüttgen-West "aus dem Dornröschenschlaf wecken", den Ortsteil "aus der Mitte heraus weiterentwickeln" und in Holzbüttgen-Ost "Potenziale ausschöpfen statt Brachland verwalten". Doch was sagen die Holzbüttgener zu diesen Plänen? Im Bischofshof stießen die Vorschläge insgesamt auf eine positive Resonanz. Lediglich die angedachte Bebauung des bestehenden Ascheplatzes – dort könnten nach Auffassung der Grünen barrierefreie Wohnungen entstehen – kam überwiegend nicht gut an.
Rund 50 Bürger waren der Einladung der Grünen gefolgt, darunter etliche Vorstandsmitglieder vom Förderkreis Holzbüttgen sowie Repräsentanten aller Parteien außer der SPD. Christian Gaumitz stellte die Denkanstöße seiner Fraktion noch einmal kurz vor. Seine Vorschläge für das Gewerbegebiet Holzbüttgen-Ost: "Hier gibt es viel Brachfläche, die zu Wohnzwecken genutzt werden könnte. Die Wohnbebauung müsste gegenüber dem funktionierenden Bereich des Gewerbegebiets abgegrenzt werden, so dass er in seinem Bestand gesichert ist." Das bestehende Gewerbe dürfe auch in Holzbüttgen-West nicht in seinem Bestand gefährdet werden, dennoch könne dort auch neue Wohnbebauung entstehen.
Anton Kränzle vom Vorstand des Förderkreises Holzbüttgen fand lobende Worte: "Wir finden Ihre Initiative beachtlich; ich hoffe, dass wir zu einer guten Zusammenarbeit kommen." Christian Horn, CDU-Ratsherr und Holzbüttgener Bürger, sparte ebenfalls nicht mit Lob: "Ich finde die Ideen und Anregungen super, habe aber Probleme mit einer Bebauung des Ascheplatzes." Beate Kopp von den Liberalen Senioren kann sich vor allem für die Idee begeistern, im Gewerbegebiet Holzbüttgen Ost günstigen Wohnraum für Studenten zu schaffen: "Das hätte einen belebenden Effekt für diesen Ortsteil." Angela Hafner stimmte mit in diesen "Lobgesang" ein: "Es ist wichtig, dass wir junge Neubürger bekommen."

Unter den Anwesenden war auch Stephan Thienelt; er gab zu verstehen, dass seine Familie "seit Jahren auf der Suche nach einer sinnvollen Umnutzung des früheren Firmenareals" sei: "Die Stadt hat uns jedoch zu verstehen gegeben, dass auf keine Gewerbefläche verzichtet werden könne, was eine Umnutzung in Richtung Wohnbebauung bis jetzt verhindert hat." Die Anwesenden stimmten mit den Grünen darin überein, dass dort Wohnbebauung sinnvoll sei. "Das Thienelt-Gelände ist für eine gewerbliche Nutzung ungeeignet", erklärte Lutz Pollmann vom Förderkreis Holzbüttgen.
Christian Otte von der Zentrumspartei hält eine Bebauung des Bolzplatzes schon wegen der Nähe zum Kirmesplatz für falsch. "Da könnte es zu einem neuen Beschwerdeherd kommen." "Dreimal Hut ab, sehr gute Vorschläge, dranbleiben", sagte Gunar Baugut. Und obwohl er den Sportplatz gelegentlich selber nutze, finde er sogar die Idee, ihn mit barrierefreien Wohnungen zu bebauen, gut.
Quelle: NGZ

Korschenbroich Schüler spielen Theater "Kiss Me Kate"

Die Vorbereitungen der Musical-AG am Gymnasium Korschenbroich laufen auf Hochtouren. Am 20. Februar soll das Theaterstück in der Schulaula erstmals aufgeführt werden. "Kiss Me Kate" ist ein anspruchsvolles Theaterstück. Von Christian Kandzorra
 
Ganz schön kompliziert sind die Beziehungen zwischen den einzelnen Akteuren beim Musical "Kiss Me Kate". Noch dazu ist es ein Theaterstück im Theaterstück, denn es handelt von einer Theatergruppe, die eine musikalische Fassung von Shakespeares "Der Widerspenstigen Zähmung" aufführt. Der Sache angenommen hat sich die Musical-Arbeitsgemeinschaft am Gymnasium Korschenbroich. Mit viel Aufwand, 130 beteiligten Schülern und sieben Lehrern zählt "Kiss Me Kate" zu den anspruchsvollsten Stücken, die je in der Aula des Gymnasiums aufgeführt wurden.
Geprobt wird seit über einem Jahr – jetzt steht der Endspurt bevor. "Das Stück soll am 20. Februar um 19.30 Uhr erstmals aufgeführt werden", sagt Wolfgang Dammers, der in der Regie sitzt. "Bis dahin ist noch einiges zu üben", sagt der Leiter der Musical-AG. Schließlich soll bei den vier geplanten Auftritten alles rund laufen. "Der Produzent des Stücks, Fred Graham, hat sich selbst mit der männlichen Hauptrolle in Shakespeares Stück, ,Petrucchio' besetzt", erläutert Wolfgang Dammers den Inhalt des Theaterstücks, das ursprünglich in den 1950er Jahren aufgeführt wurde, aber im 16. Jahrhundert spielt.
"Für die weibliche Hauptrolle ,Katharina' hat er seine Ex-Frau Lilli Vanessi engagiert, die wiederum mit dem Geldgeber des Stücks verlobt ist. Fred Graham hat eine Affäre mit der Nachtclub-Schönheit Lois Lane, der er die Rolle von Katharinas jüngerer Schwester zugeschanzt hat", so Dammers. "Ziemlich schnell wird jedoch klar, dass es zwischen Fred und Lilli nach wie vor funkt", sagt der 62 Jahre alte Chemielehrer, der seit 20 Jahren in der Musical-AG aktiv ist. Der Reiz liege an der hohen gestalterischen und schauspielerischen Anforderung, denn das Publikum in der Aula wird sowohl Szenen auf der Bühne als auch hinter dem Vorhang zu sehen bekommen.

Mitgewirkt haben schulintern auch zahlreiche andere AGs, die sich etwa mit der Herstellung der Kleider beschäftigten, die Kulisse auf der Bühne bauten oder sich für die musikalischen Komponenten des Theaters einsetzen. Denn "Kiss Me Kate" lebt von der Musik, die hauptsächlich vom Orchester des Gymnasiums gespielt wird.
Bis zur Aufführung bleibt den Schülern nicht mehr viel Zeit, die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren: "Sogar an den Wochenenden treffen wir uns zur Probe. Ich habe selten von den Schülern so viel Einsatz erlebt. Da steckt wirklich eine Menge Arbeit hinter", so Dammers. Die größte Herausforderung allerdings liege in der Koordination der einzelnen Schauspieler. Keiner darf seinen Einsatz verpassen; alles soll so echt wie möglich aussehen.
Quelle: NGZ

Rommerskirchen 1 Spielplatz-Satzung soll für Ruhe sorgen

Mit dem Erlass könnte der Schlusspunkt unter den Konflikt unter den "Sparkassen-Spielplatz" gesetzt worden sein. Von Sebastian Meurer
 
Vergangenen Herbst war der "Sparkassen-Spielplatz" wochenlang das beherrschende Thema der Kommunalpolitik. Mit der Verabschiedung einer Spiel- und Bolzplatzsatzung könnte der Rat jetzt den Schlusspunkt unter den Konflikt gesetzt haben. Wie berichtet, hatte eine Anwohnerklage gegen den Spielplatz deutliche Unmutsbekundungen zur Folge. Eine Vereinbarung, mit der die Gemeinde die Anwohner zur Rücknahme der Klage bewegen konnte, wurde Ende 2013 geschlossen. Bestandteil dieser Abmachung, die den Bedenken der Anwohner Rechnung trägt, ist eben diese – künftig für die gesamte Gemeinde geltende – Satzung.
Kritik daran kam im Vorfeld von Marie-Louise Tepper und Walter Giesen. Beide hatten mehr als 1200 Unterschriften für den Erhalt des von der Schließung bedrohten Platzes gesammelt. Giesen und Tepper wandten sich unter anderem gegen die Androhung drastischer Geldbußen und erklärten eine derartige Satzung für unnötig. Einen Teilerfolg haben sie errungen: Die jetzt verabschiedete Satzung wurde entschärft und die drastischen Geldbeträge etwa wurden gestrichen. "Wenn wir auch nicht in die Beratungen einbezogen wurden, hat man aber gemäß unseren Forderungen wenigstens die Spitzen herausgenommen", erklären die ehemalige CDU-Vorsitzende und der heute gleichfalls der Union angehörende, frühere UWG-Fraktionschef.
Ihre grundsätzliche Kritik erhalten sie ungeachtet des einstimmigen Ratsvotums aufrecht: "Die Spiel- und Bolzplatzsatzung ist genauso überflüssig wie die getroffene Vereinbarung." Aus Sicht von Walter Giesen hätte angesichts der vorliegenden Baugenehmigung des Kreises kein Handlungsbedarf bestanden. Zurückhaltender kommentiert Christian Lente die Satzung. "Man muss jetzt abwarten, wie sie sich im Sommer bewährt, wenn der Platz richtig genutzt wird." Lente, Vorsitzender des Gemeindejugendrings, hatte im Herbst via Facebook eine Kundgebung auf dem Spielplatz federführend mitorganisiert. "Der Verbleib des Platzes ist letztlich doch nur dem Druck der Bürger zu verdanken", sagt Walter Giesen.

Für sehr befremdlich" hält er es dagegen, dass Anwohner und Gemeinde während der Beratung der Spielplatzsatzung in ständigem Kontakt standen. Für Giesen ist es "einfach nicht nachvollziehbar, dass Politikerin und Klägerin Maßnahmen gegen unsere Kinder und Jugendlichen im stillen Kämmerlein auskaspern." Marie-Louise Tepper würdigt zudem das Engagement der Jugendlichen, die sich intensiv mit der Konzeption und der Bestückung des Platzes beschäftigt hatten. "Ein großes Dankeschön" von Marie -Louise Tepper und Walter Giesen gilt nicht zuletzt "den Befürwortern und aktiven Helfern. Es tut gut, sich mit fast zehn Prozent der Rommerskirchener Bürger für eine gute Sache in einem Boot zu befinden".
Die Satzung verweist für etwaige Geldbußen bei Störungen auf das Gesetz über Ordnungswidrigkeiten und andere Regelungen. Bei "erheblichen oder wiederholten Verstößen" kann die Gemeinde Platzverweise aussprechen oder auch ein grundsätzliches Verbot, den Platz wieder zu betreten.
Quelle: NGZ

Neuss-Gnadental Getötete 64-Jährige - Tatverdächtiger festgenommen

In einer Wohnung eines Mehrfamilienhauses in Neuss-Gnadental hatten Polizeibeamte die Leiche der 64 Jahre alten Marlies W. gefunden. Nun wurde der 57-jährige Wohnungsinhaber Michael M., der seitdem auf der Flucht war, festgenommen.
 
Die Leiche der Frau war am Mittwoch in der Wohnung am Berghäuschensweg gefunden worden. Die Tatzeit konnte auf Ende Januar festgelegt werden, so die Polizei. Seit dieser Zeit war der 57 Jahre alte Wohnungsinhaber nicht mehr gesehen worden. Die Ermittlungen ergaben, dass Michael M. im dringenden Verdacht steht, seine Bekannte getötet zu haben. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft erließ das Amtsgericht Neuss einen Haftbefehl wegen Totschlags.
Die Ermittlungen der Mordkommission haben dazu geführt, dass es deutliche Hinweise darauf gab, dass der Gesuchte am Samstag wieder in Neuss sein würde. Gegen 10.30 Uhr konnte er in unmittelbarer Nähe seiner Wohnung ohne Probleme festgenommen werden. Derzeit wird Michael M. vernommen. Dies wird noch einige Zeit andauern, erklärt die Polizei. Zum Motiv für die Tat kann die Polizei demnach noch keine Angaben machen. Nach der Vernehmung wird der Haftbefehl von einem Richter verkündet.
Quelle: ots

Neuss Sturmböen: Baum kippt am Alexianerplatz um

In Neuss hat die Feuerwehr am Freitag wegen starker Sturmböen sechs Einsätze verzeichnet. Am Alexianerplatz kippte ein Baum um. Der Einsatz dauerte rund drei Stunden.
 
Am Alexianerplatz war ein großer Baum in zwei andere Bäume gekippt und hatte sich dabei ungünstig verkeilt. Daher war es nach Angaben von Einsatzleiter Markus Brüggen sehr aufwendig, den Baum herauszuschneiden. Beinahe wäre zu einem Unfall gekommen, als ein Ast Richtung Drehleiter kippte. Es wurde aber kein Feuerwehrmann getroffen.
Insgesamt notierte die Feuerwehr in Neuss sechs Einsätze wegen des Sturms. An der Sebastianusstraße löste sich am Vormittag Blech vom Dach eines fünfstöckigen Hauses. Dabei wurden zwei Autos beschädigt. Es gab keine Verletzten.In Gnadental kippte ein Baum in einer Grünanlage um.
Bei den Rettungseinsätzen notierte die Feuerwehr lediglich Sachschäden. Personen musste die Feuerwehr nach eigenen Angaben nicht retten.
Auch in Grevenbroich gab es Einsätze wegen des Sturms.
Hier finden Sie eine Übersicht zu allen Vorfällen in NRW.
Quelle: url

Neuss Fußball-WM ohne Public Viewing auf der Rennbahn

Zur Weltmeisterschaft in Brasilien wird es kein Public Viewing auf der Rennbahn geben, teilte Neuss Marketing auf Anfrage der NGZ mit. "Gleichzeitig findet das Shakespeare-Festival auf der Rennbahn statt – das beißt sich", sagt Ralph Dymek von Neuss Marketing. Von Christian Schwarz
 
Auch andere Faktoren hätten diese Entscheidung gestützt: "Eine so große Veranstaltung müssen wir lange planen, bis Anfang Dezember wussten wir jedoch noch nicht einmal, wann die deutschen Spiele sind." Die Finanzierung sei auch immer eine wichtige Frage: "Da braucht man entsprechende Partner, das wäre schwierig geworden. Faktisch ist es nicht möglich, Public-TV kostendeckend zu machen", sagt Dymek. Auch den Nachbarn der Rennbahn hätte man die Lautstärke, die beim Public Viewing entstehe, nicht zumuten wollen.
Derzeit denke man allerdings über Alternativen nach. Wie diese aussehen könnten, wollte Dymek nicht sagen: "Da ist noch nichts spruchreif." Ohnehin könnte der Spielplan noch für Probleme sorgen – manche Partien werden erst nach 22 Uhr gezeigt. Zwar ist die deutsche Nationalelf in der Vorrunde noch nicht davon betroffen. Sollte sie jedoch weiterkommen, könnten auch hier Spiele erst spät abends übertragen werden. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) hatte sich unlängst für eine Ausnahmegenehmigung beim Lärmschutz stark gemacht. Bislang sei der Stadt jedoch davon nichts bekannt, so Sprecher Michael Kloppenburg: "Solange werden wir jeden Einzelfall prüfen. Sollte sich bis zum Sommer die Rechtslage ändern, werden wir uns das angucken."
Eine Frage, die besonders die Gastronomen interessiert. Für sie ist die WM ein schönes Zusatzgeschäft. "Viele Kneipen werden die Spiele auf einem Fernseher zeigen. Deshalb ist es für uns wichtig, wie die Städte mit den besonderen Anstoßzeiten umgehen werden", sagt Thorsten Hellwig vom Dehoga: "Es gibt aber auch Gastronomen, die bewusst auf Fußball verzichten."
Quelle: NGZ

Neuss Architekt Kellermann baut Haus für Sotschi

Friedel Kellermann plant gern für sportliche Großereignisse. Die Danziger Arena zur Fußball-EM gehört dazu. In Sotschi steuert das IOC die Winterspiele von einem Gebäude aus, das der Neusser Architekt und sein RKW-Büro errichtet haben. Von Ludger Baten
 
Glanzvoll wurden gestern am späten Nachmittag die 22. Winterspiele im russischen Sotschi eröffnet – und ein Mosaikstein der neuen Gebäudelandschaft am Schwarzen Meer trägt die Handschrift eines Neussers: Nach Plänen des international hoch angesehenen Architekten Friedel Kellermann (78) und seines Düsseldorfer Büros RKW wurde das "Green Office" errichtet. Das neungeschossige Gebäude dient dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) aktuell als Einsatzzentrale. Von dort aus werden die Spiele gesteuert. Es wurde inzwischen mit dem russischen Umweltstaatspreis ausgezeichnet.
Gern hätten Kellermann und seine Partner noch mehr für Olympia gebaut. Doch ihr Entwurf für das Olympia-Stadion, dem sportlichen Herzstück der Spiele, belegte beim Wettbewerb "nur" den zweiten Preis. Dafür erhielt RKW den Auftrag, das zentrale Besucher- und Verwaltungsgebäude für das IOC in Sotschi zu planen – und damit schufen sie das organisatorische Herzstück der Spiele. Über den Umweltpreis freuen sich die Architekten. "Damit wurde unser Konzept belohnt, umweltfreundlich zu planen und zu bauen", sagt Architekt Lars Klatte, geschäftsführender Gesellschafter und somit einer der Partner von Friedel Kellermann bei RKW.
Wenn Friedel Kellermann in eine europäische Stadt reist, sind meist seine Gebäude längst dort. Kaum eine europäische Großstadt, deren Gesicht er nicht zumindest in Teilen mitgeprägt hat. Die Welt ist sein Geschäftsfeld, zu Hause ist er aber in Neuss. Vor 50 Jahren kam der gebürtige Rheydter in die Quirinusstadt, wo er mit Blick auf den Stadtgarten bis heute wohnt. Für ihn ist Neuss "eine schöne Stadt", wie er gern auch öffentlich betont. Ein paar sichtbare Beiträge hat er geliefert. Nach seinen Plänen gestaltete der Bauverein am Marienkirchplatz – ehemalige Zentrale der Rheinland-Versicherung – und auf dem Marianum-Gelände an der Preußenstraße moderne Wohnquartiere. Und auch den heutigen Amtsgericht-Komplex an der Breite Straße hat das Büro RKW überplant.

Vor mehr als 50 Jahren fing alles an. Damals ging Friedel Kellermann als 25-Jähriger zu Architekt Helmut Rhode. "Wir waren sehr schön erfolgreich", formulierte Kellermann schon vor einigen Jahren bescheiden. Was er meint, belegen eindrucksvolle Zahlen. Über 250 Mitarbeiter stehen hinter RKW mit Büros in Düsseldorf, Leipzig, München sowie in Warschau und Moskau. Das Architektenteam sicherte sich über die Jahre hinweg nach eigenen Angaben mehr als 100 internationale und nationale Preise, darunter mehr als 50 erste Preise. Dutzende vorbildliche Bauten zeugen von der Kreativität, der Innovations- und Schaffenskraft der Düsseldorfer Architekten um Friedel Kellermann und acht weiteren Gesellschaftern. Der Name RKW steht für die Gründer des Büros: Helmut Rhode, Friedel Kellermann und Hans-Günther Wawrowsky.
Der Name RKW bleibt künftig auch mit den 22. Winterspielen in Sotschi verbunden. Auch wenn die Athleten längst weitergezogen sind, wird das Green Office ein markantes Gebäude der Stadt bleiben.
Quelle: NGZ

Herbert Napp 1 "Gegen das Möbelhaus wird keiner klagen"

Der Bürgermeister zum Möbelhaus-Projekt und Plänen für das Münsterschulareal und die Zukunft einer Pierburg-Brache.
Neuss Es war sein zweites Interview auf dem "Blauen NGZ-Sofa" und wohl der letzte in seiner Amtszeit als Bürgermeister. Doch amtsmüde zeigte sich Herbert Napp nicht, als er sich in einem einstündigen Gespräch den Fragen von NGZ-Redaktionsleiter Ludger Baten stellte.
Herr Bürgermeister, seit Ihrem letzten Besuch ist viel geschehen, erst vergangene Woche haben Sie die Baugenehmigung an den Möbelhaus-Investor Kurt Krieger aushändigen können. Sie haben einen Lauf, oder?
Herbert Napp In der Tat kommt in der letzten Zeit alles schön zusammen. Viele Dinge, die einer gewissen Vorbereitungszeit bedurften, sind gereift. Und wir können nun die Früchte unserer Arbeit ernten.
Haben Sie Angst, bei diesen Erfolgen die Bodenhaftung zu verlieren?
Napp Das ist mein geringstes Problem. Denn man muss wissen: All das ist eine Teamleistung, auch wenn zu dem natürlich ein Mannschaftskapitän gehört. Dass wir Einmaliges geschafft haben, als wir nur fünf Minuten nach dem Satzungsbeschluss zum Bebauungsplan für das Möbelhaus auch die Baugenehmigung aushändigen konnten, ist sensationell. Das hat es in Deutschland noch nirgends gegeben. Aber das funktionierte nur, weil der Rat zügig beschlossen und die Verwaltung präzise gearbeitet hat.
Sind beim Möbelhaus-Projekt alle Klippen umschifft, oder haben Sie Sorge, das Vorhaben könnte doch noch scheitern?
Napp Ich bin Realist genug, um zu wissen, dass es genug andere gibt, vor allem Mitbewerber in den Nachbarstädten, die diesen Erfolg nicht gerne sehen. Für die besteht natürlich die Gelegenheit, gegen die Baugenehmigung zu klagen. Aber ich denke, wir haben so präzise gearbeitet, dass der, der klagen will, schnell feststellt, dass das wenig Aussicht auf Erfolg haben dürfte. Ich denke, dass wir das Projekt fristgerecht zu Ende bringen, und möchte mal die Wette machen: Keiner klagt.
Es gab mit den Firmen Segmüller und Schaffrath noch andere Interessenten aus der Möbelbranche. Ist Krieger der Richtige?
Napp Wir hatten zunächst etwas Bedenken, weil er auch Grundstücke in Duisburg und Düsseldorf besitzt und wir nicht wussten, ob er das Grundstück nur haben will, um andere zu verhindern. Wir waren aber sachlich genug den zu erwählen, der für unser brillantes Grundstück das meiste Geld zahlt. Herr Krieger hat mir versichert, er baut auf jeden Fall.
Wie geht es weiter auf den angrenzenden Flächen im Hammfeld? Krieger hat Interesse geäußert, auch diese entwickeln zu wollen.
Napp Krieger weiß genau: Wenn im Hammfeld erst einmal ein Ausrufezeichen steht wie ein solches Möbelhaus, wird die dahinter liegende Fläche interessanter und damit auch wertvoller. Wir haben aber die Planungshoheit nicht aus der Hand gegeben. Krieger hat keine Option auf diese Fläche. Wir sind es, die diese mit einem Bebauungsplan weiterentwickeln werden! Danach ermittelt der Gutachterausschuss den Wert des Grundstückes – und dann kann Krieger das kaufen. Er muss als Bewerber ganz neu antreten.
Am Hafenbecken I hat sich viel getan, nicht zuletzt weil Pierburg dort sein Niederrheinwerk baut.
napp Darüber bin ich richtig glücklich, denn es ist uns gegen starke Konkurrenz gelungen, dieses Werk dort anzusiedeln. Die wichtigste Botschaft dazu ist: Neuss ist auch ein Industriestandort. Und das Werk zeigt am praktischen Beispiel, dass man den Konflikt zwischen Innenstadt und Industrie auflösen kann. Nur 500 Meter vom Rathaus entfernt wird eine Gießerei gebaut! Dass wir das möglich machen konnten, macht mich wahnsinnig stolz.
Ist der Konflikt wirklich zu lösen? Auf dem Münsterschulareal sind neue Wohnhäuser geplant, und einige Hafenbetriebe drohen mit Klage.
Napp Ich denke, dass mit Mut und etwas Geld in der Tasche Lösungen gefunden werden. Die Klageandrohung werte ich als Muskelspiel im Vorfeld. Als wir ein UCI-Kino am Hafen gebaut haben, wurden die gleichen Töne angeschlagen. Letztendlich haben wir immer einen Kompromiss gefunden. Ich bin für Lösungen, die Konflikte vermeiden. Ich sage aber auch, dass wir Themen wie die Bebauung des Münsterschulareals nicht auf den St.-Nimmerleinstag verschieben dürfen. Eine alte Schule, die zunehmend verfällt und zu nichts anderem mehr dient, als Lärmschutzwall zu sein – das geht nicht.
Ein Düsseldorfer Investor träumt von einer neuen Nutzung für die denkmalgeschützten Lagerhäuser an der Düsseldorfer Straße und möchte 25 Millionen Euro investieren.
Napp Wenn das ein Traum ist, möchte ich den gerne mitträumen. Von diesem Investor weiß ich, dass er sowohl Kreativität als auch Mittel genug hat, dort etwas zu realisieren. Er sollte die Chance bekommen, konkret zu werden.
Was hat der Bürger von diesen Entwicklungen, zu denen ja auch noch der Insel- und Uferpark auf dem ehemaligen Case-Gelände in Nachbarschaft zu Pierburg zu zählen ist?
Napp Ich weiß, dass das alles zusammenhängt. Der Zugang zum Wasser war noch vor wenigen Jahren versperrt, die Stadt geteilt in Innenstadt und Industriegebiet Hafen. Es macht Sinn fortzuführen, was wir da begonnen haben, und die Stadt mit dem Hafen zu versöhnen.
Wenn Pierburg auf die Hafenmole umzieht, entsteht am Altstandort im Barbaraviertel eine fünf Hektar große Industriebrache. Was sollte sich dort entwickeln?
Napp Unser Glück ist, dass die Fläche dort fast gänzlich im Besitz eines Investors ist. Auf großen Grundstücken kann man große Ideen verwirklichen. Wir sind der Überzeugung, wie das auch schon im Planungsausschuss angedeutet wurde, dass die Entwicklung in Richtung Wohnbebauung gehen muss. Ein größeres Unternehmen dort, also in Nachbarschaft von schon bestehenden Wohnquartieren, anzusiedeln, werden wir nicht hinbekommen.
CHRISTOPH KLEINAU FASSTE DAS GESPRÄCH ZUSAMMEN.
Quelle: NGZ

Neuss Neusser Lokomotiven in ganz Europa unterwegs

Den Bahnhof Hessentor, die Schnittstelle zwischen dem Hafen und der weiten Welt, passieren jährliche 7500 Züge. Ruhig ist es dort fast nie. Von Christoph Kleinau
 
Im Bahnhof Neuss-Hessentor fängt die Woche am Sonntagabend an. Noch vor der Tagesschau lassen Fahrdienstleiter Ulrich Waschul und seine Kollegen die Dieselmaschinen ihrer Lokomotiven an, die kaum noch richtig auskühlen. Hier, an der Heerdterbuschstraße, misst man das Wochenende nur in Stunden, werden bis Samstagabend Züge abgefertigt. "In drei bis vier Jahren wird auch der ganze Sonntag Arbeitstag sein müssen", ist Bereichsleiter Frank Türger überzeugt. "Weil wir die Warenströme gar nicht mehr anders gestemmt bekommen." Der Bahnhof an der Schnittstelle der Hafenbahn zum Streckennetz der Deutsche Bahn AG hat deren Güterbahnhof in Neuss längst den Rang abgelaufen.
Türger personifiziert die jüngere Unternehmens-Geschichte der Neusser Eisenbahn wie kein zweiter. Als er 1993 vom "großen Bruder" Bundesbahn kam, rangierten deren Lokomotiven noch im Namen und Auftrag der Städtischen Hafenbetriebe, war sein Chef noch ein Amtsleiter. Er erlebte als Leiter des Eisenbahnverkehrsunternehmens 2004 die Fusion der Häfen Neuss und Düsseldorf mit und blieb auf seinem Posten, als die Neusser Eisenbahn 2012 mit der Kölner Konkurrenz verschmolz und zu "Rhein-Cargo" wurde. Und jeder Wechsel brachte einen enormen Entwicklungsschub für "sein" Unternehmen. "Die Entwicklung verlief stürmischer als beim Schiffsverkehr", bilanziert Hafendirektor Rainer Schäfer – und der wies seit 2004 jedes Jahr zweistellige Zuwachsraten auf.
Die Diesel sind warm, und Thomas Schroers hat vom Stellwerk aus die Hubbrücke über den Erftkanal am Hafenbecken IV abgesenkt. Eingeweiht wissen: Jetzt wird Geld verdient. Denn viele Züge, die ab dem Tarifpunkt Neuss-Hessentor auf große Fahrt gehen, wurden mit Gütern aus dem Hafen beladen. Und alle Waggons, die unter der Düsseldorfer Straße hindurch ins 80 Kilometer lange Schienennetz der Häfen geschoben werden, erwartet dort ein Kunde – und sei es nur, um die Ware am Güterterminal auf einen Lastwagen oder ein Binnenschiff umzuladen.
Der einspurige Durchschlupf ist das eine Nadelöhr, die Hubbrücke das andere. Und weil es störanfällig sein kann, ist das Notgleis entlang der Batteriestraße bis zum Wendersplatz unersetzlich. Das wird inzwischen aber auch als Abstellgleis benutzt, denn viele der Züge sind länger, als die Betriebsgleise der Firmen, für die sie bestimmt sind. Sie werden im Übergabebahnhof zerlegt, in Waggongruppen zugestellt – und die übrigen erst einmal im Güterbahnhof der DB, im Vorbahnhof der Hafenbahn oder im Hafen geparkt. Allein das macht viele Fahrten nötig.

Wer sich den Kindheitstraum vom Lokomotivführer erfüllen will, kann das bei Rhein-Cargo tun, wo aktuell 52 Auszubildende unter Vertrag stehen. 90 Loks bewegt das Unternehmen, darunter 15 im Bereich Nord, also den Neuss-Düsseldorfer Häfen. Und wer die Ausbildung durchlaufen hat, bleibt in der Regel. "Die Fluktuation ist gleich Null", sagt Türger. Auch weil zur Berufszufriedenheit beiträgt, dass die Welt der Rhein-Cargo-Eisenbahner nicht am Übergabebahnhof endet. Längst sind sie auch auf nationalen und internationalen Strecken unterwegs.
7500 Züge werden jährlich im Bahnhof Neuss-Hessentor registriert, zuletzt 150 000 Waggons gezählt. Aneinander gereiht ergäben sie eine Länge von 2700 Kilometern, sagt Türger. Diese Massen an Waggons müssen auf der "letzten Meile", wie Fahrdienstleiter Waschul den Abschnitt vom Übergabebahnhof in den Hafen nennt, manövriert, bewegt, verschoben, ent- und beladen und zu neuen Zügen zusammengesetzt werden. Das geht rund um die Uhr und wird per Funk koordiniert. Trotzdem lernt jeder Eisenbahner noch das Zeichengeben von Hand - mit Fahne und Lampe. Denn auch bei technischen Pannen darf eines nicht passieren: Stillstand.
Quelle: NGZ

Neuss Frau schon vor einer Woche erstochen

Bereits Ende Januar soll Marlies W. in Gnadental erstochen worden sein. Das haben jetzt die Ermittlungen ergeben. Die Leiche der 64-Jährigen wurde am Mittwochabend in einer Wohnung am Berghäuschensweg gefunden. Von Susanne Genath
 
Nach den tödlichen Messerstichen auf eine 64-jährige Frau in Gnadental sucht die Polizei weiter nach dem Inhaber der Wohnung, in der die Leiche der Neusserin am Mittwochabend gegen 22 Uhr gefunden wurde. Ein Fahndungsfoto gibt es aber nicht.
Staatsanwaltschaft und die Mordkommission "Berghäuschen" gehen mittlerweile davon aus, dass die Tatzeit Ende Januar war. "Zu dieser Zeit wurde das Opfer letztmalig lebend gesehen", teilten sie gestern in einer gemeinsamen Presseerklärung mit. "Dies trifft auch für den 57 Jahre alten Wohnungsinhaber zu." Zu möglichen Aufenthaltsorten von M. W. M. habe es einige Hinweise aus der Nachbarschaft gegeben, denen die Ermittler zurzeit nachgingen. "Sie haben noch nicht zur Auffindung des Mannes geführt", berichteten die Beamten.
Sie hatten die Parterre-Wohnung am Berghäuschensweg am Mittwoch geöffnet, nachdem Angehörige der 64-jährigen Marlies W. eine Vermisstenanzeige erstattet und darauf hingewiesen hatten, dass sich die Seniorin häufig bei M. W. M. aufgehalten habe. In der zum Garten gelegenen Zwei-Zimmer-Wohnung fanden die Einsatzkräfte die Frau mit zahlreichen Stichverletzungen. Rechtsmediziner bestätigten noch am Donnerstag nach der Obduktion, dass Marlies W. an den Schnittwunden starb.
M. W. M. war nach Auskunft von Nachbarn vor wenigen Jahren in das Mehrfamilienhaus eingezogen und habe zuletzt erklärt, er sei Rentner. Der 57-Jährige soll groß und kräftig sein, einen grauen Vollbart haben und bevorzugt legere Kleidung tragen. "Die Hose sieht meist aus wie eine Bundeswehrtarnhose", berichteten Anwohner. Ansonsten sei der stille Mann nicht auffällig gewesen – abgesehen von seinen Besuchern, darunter Marlies W
.
Anwohner beschreiben die etwa 1,70 Meter große Frau mit feuerrotem "Prinz Eisenherz"-Haarschnitt und "normaler Figur" als aggressiv und aufdringlich, sie soll keinen festen Wohnsitz gehabt haben. Die Hausverwaltung habe ihr nach zahlreichen Beschwerden von Mietern ein Hausverbot erteilt, die Polizei mehrere Platzverweise, schildern Anwohner. Dennoch habe die 64-Jährige im vergangenen Jahr längere Zeit bei M. W. M. gewohnt, ohne bei ihm gemeldet gewesen zu sein. Der Wohnungsinhaber soll wegen der Neusserin auch schon zwei Abmahnungen von der Hausverwaltung erhalten haben. Nachbarn berichten außerdem, gesehen zu haben, dass häufig auch andere Frauen aus einer Einrichtung für psychisch Kranke M. W. M. besucht hätten. "Er hat sie oft an der Bushaltestelle abgeholt und ist dann mit ihnen in seine Wohnung gegangen", schildern sie.
Bei der genannten Einrichtung will man sich "nicht an Spekulationen" zu dem Verbrechen beteiligen und Angaben dazu machen, ob Personen mit bestimmten Krankheitsbildern besonders anfällig für Gewalttäter seien. Aus Datenschutzgründen dürfe man auch nicht sagen, ob Opfer oder Täter in der Einrichtung behandelt wurden oder angestellt waren.
Die Auswertung der Spuren dauert laut Polizei noch an.





Quelle: NGZ

Bauernregel des Tages:

Hornung (alter Name für Februar) hell und klar, gibt ein gutes Frühjahr.

Geburtstag hat heute:

Joseph Alois Schumpeter
(8. 2. 1883 - 8. 1. 1950)



Nationalökonom, bedeutendste Werke: "Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung", "Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie", Finanzminster im Jahre 1919 (Österreich/USA, 1883 - 1950).

Zitat des Tages

Das Alte auf eine neue Weise tun - das ist Innovation.

Joseph Alois Schumpeter

Wettervorhersage Neuss, Samstag, 8.2.2014

ZeitWetterTemperaturWind
09:00
10:00
11:00
Regen6 °C 
-1°
S 5
Böen km/h:
50-60
12:00
13:00
14:00
Regen6 °C 
-1°
S 5
Böen km/h:
50-60
15:00
16:00
17:00
Regen7 °C 
S 4

18:00
19:00
20:00
regnerisch7 °C 
S 4

21:00
22:00
23:00
bewölkt6 °C 
-1°
S 5
Böen km/h:
50-60
00:00
01:00
02:00
wolkig4 °C 
-3°
-1°
S 5
Böen km/h:
50-60
03:00
04:00
05:00
bedeckt4 °C 
-3°
-1°
S 5
Böen km/h:
50-60
06:00
07:00
08:00
bedeckt3 °C 
-4°
-2°
S 5