Samstag, 8. März 2014

Dormagen "Die Kulle wäre toll für Deep Purple"

Konzert-Veranstalter Jorgos Flambouraris sieht Riesen-Potenzial für die Halle.
 
An der "Kulle" schätzt Jorgos Flambouraris die besondere Atmosphäre: "Die Kulturhalle hat Riesen-Potenzial für ganz verschiedene kulturelle Veranstaltungen", sagt der Chef der City-Buchhandlung, der auch Lesungen und Konzerte veranstaltet. Der Bedarf für solche Konzerte, Partys und Treffen mit 300 bis 500 Besuchern sei definitiv vorhanden.
Die Diskussion über eine mögliche Aufstockung der Besucher-Plätze der Kulle auf über 199 verfolgt Flambouraris gespannt. "Mit 500 Gästen gäbe es viel mehr Möglichkeiten, Künstler nach Dormagen zu holen, so wäre die Kulle toll für ,Deep Purple'", meint er, der enge Kontakte zu Agenturen pflegt. Die Nachfrage nach besonderen Konzerten in Dormagen sei groß, so ist der von ihm organisierte Auftritt der "Queen Kings", einer der bekanntesten Queen-Tribute-Bands am Freitag, 9. Mai, in der Kulle bereits jetzt ausverkauft. "Da finde ich es persönlich schade, dass die Kulle nicht richtig zu nutzen ist", sagt Flambouraris.
Natürlich wisse er um Sicherheitsbestimmungen und Brand- und Lärmschutz-Auflagen, die bei einer erhöhten Anzahl an Gästen nötig seien. "Aber das alles sollte machbar sein, um den hohen Kulturanspruch in Dormagen zu halten und Jung und Alt etwas zu bieten", meint er. Anwohner sollten nicht von Lärm belästigt werden, nur sei das Wohnen in der Innenstadt bei allen Vorteilen der kurzen Wege auch ein Wohnen "mitten im Leben – und dazu gehören auch ab und zu Veranstaltungen".
Quelle: cw-

Dormagen Neues Konzept für Tannenbusch kommt

Nach dem Sondierungsgespräch wird die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald nun einen genauen Plan erstellen, wie der Tier- und Geopark Tannenbusch in Zukunft geführt werden könnte. Die Stadt will bei der Aufstellung helfen. Von Carina Wernig
 
Das erste Sondierungstreffen am Donnerstagabend über die Zukunft des bei Jung und Alt beliebten Tierparks Tannenbusch war erfolgreich, alle Beteiligten rühmten die positive Atmosphäre des konstruktiven Gesprächs. Zwar wurden noch keine konkreten Handlungen vereinbart, wohl aber wichtige Themen besprochen: "Wir haben einige Eckpfeiler abgesteckt, nun werden wir in den nächsten Wochen ein Konzept erarbeiten, wie der Tannenbusch weiterentwickelt werden könnte", sagt Marc Pellekoorne, Vorsitzender der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) Dormagen. Denn es geht auch um die Möglichkeit eines Trägerwechsel von der Stadtmarketing- und Verkehrsgesellschaft Dormagen (SVGD), die den Tannenbusch betreibt, zur SDW, der die Tiere gehören (die NGZ berichtete).
Klar sei, so betont Kämmerer Kai Uffelmann, der mit Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann an dem Gespräch teilnahm und auch für die SVGD-Vertreter spricht, dass der Tannenbusch nicht unter einer Umstellung der Organisation leiden dürfe: "Die nachhaltige Konzeption muss mindestens die Qualitätsstandards von heute erfüllen, sie am besten noch übertreffen." Dabei gelte es, keinen Schnellschuss, sondern ein tragfähiges Konzept zu erarbeiten, das nicht nur wirtschaftlich, sondern auch sozial funktioniere. "Der Trägerwechsel ist kein Thema zum Ausprobieren", meint Uffelmann. Denn neben der Nutzung als Naherholungsgebiet für Dormagener und Besucher aus anderen Städten hängen am Tannenbusch auch Mitarbeiter und ihre Zukunft. "Da brauchen wir für alle Beteiligten Sicherheit", erklärt er.
Wie weit die Zusammenarbeit von Stadt, SVGD und SDW geht, ist noch nicht festgelegt. Ausgeschlossen wurde nichts: weder ein Trägerwechsel, noch eine "nur" verstärkte Zusammenarbeit mit besserer Einbindung der Schutzgemeinschafts-Experten. "Da kommt es auf das Konzept und die Machbarkeit an", erklärt Uffelmann, der die "vielen kreativen Ideen" der Ehrenamtler der SDW lobt.

"Den Tierpark ehrenamtlich zu führen, ist sicher nicht zu leisten", erklärt Pellekoorne. Besuche in Tierparks vergleichbarer Struktur und Größe haben ihn darin bestärkt, dass mit Spenden- und Sponsoren-Hilfe zwar einiges auf die Beine zu stellen ist, sie aber nicht die einzige Einnahmequelle sein dürfen: "Einen Eintritt würde es aber nicht geben, da wir sonst als Verein unsere Gemeinnützigkeit verlieren", sagt Pellekoorne. Nachdem die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald die einzelnen Kostenaufstellungen mit Erläuterungen erhalten hatte, wurden bereits einige Szenarien für die Übernahme der Trägerschaft des rund 450 000 Euro pro Jahr kostenden Tannenbusch-Betriebes überlegt. Auch wenn die Stadt den Unterhalt des beliebten Tier- und Geoparks mit 66 Prozent fördern würde, würden noch rund 150 000 Euro an Eigenbeitrag fehlen. Bei diesen Berechnungen möchte die Stadt dem Verein zur Seite stehen, wie Uffelmann erklärt: "Da helfen wir gern."
Bis das Konzept der Schutzgemeinschaft steht, wird es noch ein paar Treffen in gleicher Runde geben, davon ist der Kämmerer überzeugt: "Wir werden uns weiter gut austauschen, um den Menschen, die im Tannenbusch arbeiten und ihn besuchen gerecht zu werden."
Quelle: NGZ

Grevenbroich Wilde Eis-Kreationen für den Frühling

Grevenbroicher Eiscafé-Betreiber freuen sich aufs erste warme Wochenende des Jahres. Einige locken schon jetzt mit pfiffigen und witzigen Eis-Kreationen. Von Christian Schwarz
 
Das Schweinchen "Peppa Wutz" hat es Mimo Berardi angetan. Zu Ehren des Ferkels aus einer britischen Zeichentrickserie hat der Italiener nun ein Eis entwickelt, das er an diesem Wochenende erstmals im Eiscafe Sila in Gustorf anbieten möchte: "Es ist speziell für Kinder und besteht aus Erdbeereis mit ein wenig Kaugummigeschmack und Nutella." Die Idee dazu kam ihm in seiner Heimat Italien. Dort würde das rosa Borstentier große Wellen schlagen: "Mamma mia, dort ist es ganz groß. Die Italiener lieben es."
Berardi ist bekannt für seine pfiffigen Eiskreationen. Er erfand das "Balotelli-Eis", benannt nach dem italienischen Nationalspieler, der Deutschland im Jahr 2012 aus der Europameisterschaft schoss. Es war eine Mischung aus Schokolade und Vanille. Zudem bot er ein "Obama-Eis" (ein Mix aus Malaga- und Walnusseis) an. Im vergangenen Jahr kreierte er dann ein "Papst-Eis Franziskus" – ein Genuss aus Karamell und Pistazie: "Die Leute fragen mich immer nach dem Papst-Eis, deshalb gibt es das natürlich immer noch." Was der Eis-Tüftler noch für diesen Sommer plant, möchte er nicht verraten: "Ich habe ein paar Ideen, aber erst mal muss die Sonne noch ein bisschen scheinen."
Im Eiscafe Toto in der Grevenbroicher Fußgängerzone setzt man auf die Klassiker: Amarenabecher, Spaghettieis und Bananensplit seien sehr gefragt, sagt Inhaber Christian De Pizzol: "Im Sommer haben wir dann auch etwas ausgefallenere Sorten wie Milchschnitte, Crema Catalana oder Snickers." Er sei kürzlich erst aus Italien wiederkommen, habe dort auch verschiedene Sorten probiert, sagt De Pizzol: "Ich habe zum Beispiel ein Parmesan-Birnen-Eis gegessen. Ob wir das hier einführen, müssen wir mal sehen."
Ein paar Ecken weiter ist die Eisdiele Zampolli. Für Inhaberin Aynur Arslan ist schon Beginn der Saison klar: "Der Hit des Jahres ist unser Cookie-Becher mit Cookie- und Vanille-Eis." Aber auch die Klassiker seien in diesen Tagen sehr gefragt: "Vor allem das Spaghetti-Eis."
Quelle: NGZ

Grevenbroich Grevenbroicherin bald im Kino zu sehen

Die Schauspielerin Elisabeth von Bodnarovicz-Conte (65) hat schon viele Film- und Serienrollen gespielt. Demnächst ist sie im Film "Tek Ümit – Einzige Hoffnung" zu sehen. Der große Traum der Wahl-Grevenbroicherin: eine Hauptrolle. Von Andreas Buchbauer
 
Für Armin Rohde würde Elisabeth von Bodnarovicz-Conte durchs Feuer gehen. "Erstens ist er ein wahnsinnig toller Kollege", sagt die 65-Jährige. "Und zweitens hat er ein großes Herz. Man könnte ihn als ,Mensch im Menschen' bezeichnen." Bei diesem Satz funkeln die blauen Augen der einstigen Radiomoderatorin, die heute als Schauspielerin arbeitet. Von Armin Rohde ist sie seit einem gemeinsamen Dreh begeistert. Mittlerweile war Elisabeth von Bodnarovicz-Conte in mehr als 100 – meist kleinen Rollen – zu sehen.
Gerade laufen Verhandlungen, ob ihr jüngster Film "Tek Ümit – Einzige Hoffnung" auch im Grevenbroicher Grefi-Kino zu sehen ist. Premiere hat er am 27. März in Duisburg. "Es wäre schön, wenn er auch in Grevenbroich gezeigt würde", sagt sie. Dabei funkeln ihre Augen erneut. Denn in der Schlossstadt ist sie mittlerweile zu Hause.
In den 90er Jahren hat es Elisabeth von Bodnarovicz-Conte in den Rhein-Kreis Neuss verschlagen. "Als die Lokalradios in Nordrhein-Westfalen auf Sendung gingen, bekam ich ein Angebot von News 89,4 – und war dort in den Anfangstagen dabei. Diese Zeit mit dem Aufbau des Senders war enorm spannend", sagt Elisabeth von Bodnarovicz-Conte. Eine neue Heimat fand sie in Grevenbroich – für eine Globetrotterin wie sie ein sehr beschauliches Fleckchen. Geboren in Wien, verschlug es die Österreicherin unter anderem nach New York, London und Neapel. Im beliebten italienischen Ferienort Grado hob sie 1977 federführend den Touristensender "Radio Adria" aus der Taufe.
Doch die Liebe zum Schauspiel hat Elisabeth von Bodnarovicz-Conte schon früh gepackt und nie losgelassen. Der Schritt, damit ihren Lebensunterhalt zu verdienen, war auch eine Rückkehr zu den Wurzeln. "Mein Vater Siegfried Alexander war als Filmregisseur in Wien tätig. Er hat unter anderem mit Hans Moser gedreht", sagt sie. In der österreichischen Hauptstadt absolvierte sie auch die Schauspielschule. Nach ihrem Abschluss zog es sie 1970 jedoch fort aus der Heimat, von da an ging es auf vielen Stationen durch die Welt. Ein bisschen etwas Wienerisches hat sie sich bewahrt: Wenn sie über sich und ihr Leben erzählt, kann man diesen schönen Dialekt raushören.

Die Liste der Filme und Serien, in denen Elisabeth von Bodnarovicz-Conte mitgespielt hat, ist lang. Sie war in der Seifenoper "Verbotene Liebe" und in der "Lindenstraße" zu sehen, stand für "SOKO Köln" vor der Kamera und für die Musikkomödie "Systemfehler – Wenn Inge tanzt" sowie den TV-Katastrophenfilm "Helden – Wenn dein Land dich braucht". Dabei hat Elisabeth von Bodnarovicz-Conte eine ganze Reihe bekannter Stars aus dem Filmgeschäft getroffen, mit ihnen gedreht, viele von ihnen hat sie zu schätzen gelernt – neben Armin Rohde zum Beispiel Iris Berben.
Geht es nach Elisabeth von Bodnarovicz-Conte, dann soll sich eine Sache auf Sicht dennoch ändern. Bislang hat sie nicht die ganz großen Rollen gespielt – doch das ist natürlich das Ziel jeder Schauspielerin. "Eine schöne Hauptrolle – das wäre wunderbar", sagt sie.
Quelle: NGZ

Grevenbroich Neuenhausener wollen ihren Ort verschönern

Das neue Vorsitzenden-Duo hat schon mehrere Pläne für den Ort – etwa für den Kirmesplatz und die Ortseingänge von Neuenhausen. Von Carsten Sommerfeld
 
Der Kirmesplatz im Dorf soll ansehnlicher werden, und die Ortseingänge sollen weiter verschönert werden. Ideen gibt's reichlich beim Verein "Neuenhausen heute und morgen" – und es gibt ein neues Vorstandsteam. An der Vereinsspitze steht jetzt Markus Dederichs (33), stellvertretender Vorsitzender ist Toni Hammelstein (67). Nach acht Jahren hatte Peter Bartz nicht mehr fürs Amt des Vereinschefs kandidiert.
Zwei Generationen repräsentiert das neue Vorsitzenden-Duo – eine gute Voraussetzung, um "Nachwuchs" für den Verein zu gewinnen. "Wir wollen verstärkt junge Neuenhausener motivieren, sich für ihren Ort einzusetzen", erklärt der neue Vorsitzende. Ein erster Erfolg: "Im vergangenen Jahr hat der Verein nicht beim Frühjahrsputz mitgemacht – mangels Teilnehmern. In diesem Jahr sind wir am Samstag, 15. März, wieder dabei. Wir konnten unter anderem mehrere junge Leute dazu gewinnen." Treffpunkt ist um 10 Uhr am Sandberg.
Markus Dederichs ist in Neuenhausen aufgewachsen und dort verwurzelt. Er ist Trainer beim 1. FC Grevenbroich-Süd und Adjutant des Oberst der St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft. Warum er sich engagiert: "Neuenhausen ist ein schöner Ort. Und der Zusammenhalt der Menschen hier ist groß – so wie auf dem Schützen- oder auf dem Fußballplatz", sagt der 33-Jährige, der nach zwölf Jahren bei der Luftwaffe zurzeit Maschinenbau in Krefeld studiert.
Unterstützt wird Dederichs von Toni Hammelstein. Der pensionierte Lehrer am Pascal-Gymnasium setzt sich seit langem für den Ort ein, in den 80er Jahren war er als CDU-Ratsherr aktiv. Zurzeit arbeitet sich das Duo in seine neue Aufgaben ein, und es hat erste Pläne, die bei der Vorstandsversammlung Ende März besprochen werden.

Ein Ärgernis: Hundekot auf dem Kirmesplatz. "Viele führen dort ihre Tiere aus. Wir überlegen, ob wir dort Hundekot-Stationen aufstellen, an denen Beutel für die Hinterlassenschaften gezogen werden können", erklärt Toni Hammelstein. Ein weiteres Problem für Nachbarn seien Lkw, die auf dem Platz parken und bei der Abfahrt früh morgens Anwohner wecken würden. "Dort könnten – wie früher – Poller oder Pfähle aufgestellt werden", so Hammelstein. In entsprechenden Abständen montiert, würde Pkw die Zufahrt ermöglicht, nicht aber Lkw. "Dabei müssen aber die Belange der Schützen berücksichtigt werden."
Ein anderes Projekt: Wir denken darüber nach, die Ortseingänge weiter zu verschönern. "Eine Idee ist, Herzlich-Willkommen-Schilder aufzustellen", so Dederichs. "Die Zufahrt an der Wupperstraße ist mit dem Kreisel mit Lavendel schön geworden. Die Stadt hat an der Straße neue Osterglocken pflanzen lassen", so Dederichs. "Trist" bezeichnet Hammelstein dagegen die Einmündung "An der Wassermühle" in die Energiestraße am anderen Ende des Ortes. "Den Bereich möchten wir verschönern, aber wir müssen erst wissen, wie Straßen NRW das Umfeld gestalten wird." Nach mehreren schweren Unfällen will der Landesbetrieb dort in Kürze eine Ampel installieren.
Quelle: NGZ

Grevenbroich Ex-Ratsfrau gründet Wählergemeinschaft

In der Stadt formiert sich die vierte Wählergemeinschaft: "Mein Grevenbroich" tritt bei der Kommunalwahl im Mai erstmals an. Zu den Initiatoren zählt Martina Suermann. Die Ex-Ratsfrau hatte im Januar die SPD verlassen. Von Wiljo Piel
 
Martina Suermann meldet sich auf der politischen Bühne zurück: Zwei Monate nachdem sie die SPD verlassen und ihr Ratsmandat niedergelegt hat, geht die 51 Jahre alte Grevenbroicherin mit einer neuen Wählergemeinschaft an den Start. "Mein Grevenbroich" wird am nächsten Mittwoch gegründet, festes Ziel ist eine Beteiligung an der Kommunalwahl im Mai. "Wir hoffen, dass wir in den nächsten Stadtrat einziehen können", sagt die Politikerin.
Martina Suermann zählt mit Thomas Wiedenhöfer (52) und Jens Wohlfeil (45) zu den Ideengebern der neuen Wählergemeinschaft, die sich ein großes Ziel gesetzt hat. "Wir wollen Grevenbroich wieder stark und attraktiv machen", meint die Ex-Ratsfrau. Dabei setzt das basisdemokratisch angelegte "Mein Grevenbroich" stark auf eine Beteiligung der Schlossstädter: "Wir wollen Lösungen nicht nur fordern, sondern aktiv dazu beitragen – mit der Unterstützung möglichst vieler Bürger", sagt Thomas Wiedenhöfer.
Das Interesse an der Wählergemeinschaft sei schon jetzt groß, betont Jens Wohlfeil. Bei drei Versammlungen, die im Vorfeld stattgefunden haben, seien etwa 50 Grevenbroicher mit von der Partie gewesen. Mit einer ähnlich großen Beteiligung rechnen die Initiatoren auch bei der Gründungsversammlung, die um 19 Uhr im Pick-Baufachzentrum beginnt. Danach soll es an die Vorbereitungen für den Wahlkampf gehen.
Die ersten Plakate sind bereits entworfen worden, sie unterscheiden sich von denen anderer Parteien oder Wählergemeinschaften. Denn auf den größtenteils blanko gehaltenen Postern können Grevenbroicher ihre Wünsche oder Vorschläge eintragen, für die sich "Mein Grevenbroich" einsetzen soll.

Auf der Agenda der Wählergemeinschaft steht eine "attraktive, saubere und sichere Stadt", eine "familienfreundliche Politik", eine "aktive Wirtschaftsförderung" und ein "engagiertes Stadtmarketing". Auch die Förderung von Kunst, Kultur, Bildung, Brauchtum und Sport haben sich die Initiatoren auf die Fahnen geschrieben. "Trotz mangelnden Budgets wollen wir uns für eine positive Stadtentwicklung einsetzen", fasst Jens Wohlfeil zusammen: "Darin sehen wir eine besondere Herausforderung."
Martina Suermann, die wie Thomas Wiedenhöfer der "Stellwerk-Initiative" zur Verbesserung des Bahnhofsviertels angehört, sieht in der neuen Wählergemeinschaft eine Chance, sich weiterhin politisch engagieren zu können. "In der SPD hatte ich nicht mehr die Möglichkeit, meiner Stadt so zu dienen, wie ich ihr eigentlich dienen möchte", argumentiert die 51-Jährige.
In den Reihen der Sozialdemokraten wird das neue Engagement der Ex-Genossen mit Gelassenheit zur Kenntnis genommen. "Ich wünsche ihr viel Glück und ein gutes Händchen", meint Fraktionsvize Holger Holzgräber. Auch Fraktionschef Horst Gerbrand sieht den neuen Wettbewerber sportlich. "Ich hoffe jedoch, dass es nicht noch zu einer weiteren Zerfledderung des Rates kommen wird", meint der Wevelinghovener. Schon jetzt sei es bei sieben Fraktionen kaum möglich, vernünftige Entscheidungen zu treffen. "Ich gehe aber davon aus, dass die Bürger diese Situation längst erkannt haben."
Quelle: NGZ

Jüchen Landesamt ermittelt Feinstaubbelastung

Am Sportplatz in Hochneukirch misst jetzt eine Station die Luft. Verwaltung und Politik hatten die Messungen gefordert. Von Christian Kandzorra
 
Ein unscheinbarer beigefarbener Container steht an der Peter-Busch-Straße, aus dem Dach ragen mehrere Rohre. Das Landesamt für für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz hat am Sportplatz in Hochneukirch eine Luftmessstation aufgestellt. Dabei geht es vor allem um die Feinstaubbelastung: Politiker und der Bürgermeister hatten sich für die Messungen stark gemacht.
Wer am Tagebaurand Fenster putzt, der kann oft schon nach dem ersten Regenfall wieder von vorne anfangen. Grober Kohlenstaub trocknet auf dem Glas und bleibt sichtbar – das ist ärgerlich. "Problematischer aber ist der Feinstaub", sagt Bürgermeister Harald Zillikens. Diese Art von Staub entstehe etwa bei Tabakrauch, in der Landwirtschaft oder im Verkehr – und in der Umgebung von Jüchen und Hochneukirch vor allem durch den Braunkohlentagebau. Der feine Staub – tückisch und für das menschliche Auge unsichtbar: "Er kann in manchen Fällen zu Atemproblemen führen, weil er in die Lungen geraten kann" so Zillikens.
Weil sich der Tagebaubetrieb immer weiter in Richtung Westen verschiebt und inzwischen südlich von Hochneukirch angelangt ist, hat die Gemeinde beim Landesamt einen Messcontainer am Sportplatz Peter-Busch-Straße beantragt. "Das Thema hat uns in sämtlichen Ratsgremien immer wieder beschäftigt. Es wurde viel diskutiert – doch über genaue Messergebnisse und Werte verfügten wir nicht", sagt Zillikens.
Schon 2007 hatte es eine Messstation in Jüchen an der Birkenstraße gegeben, die allerdings schon nach acht Monaten abgebaut wurde, weil gesetzliche Grenzwerte dort nicht überschritten wurden. Der neue Container stand zuvor in Elsdorf-Berrendorf und soll nun ein Jahr lang in Hochneukirch Luft auf mehrere Stoffe, dazu gehört schwebender Feinstaub, untersuchen.

"Die europaweit geltenden Grenzwerte für Feinstaubbelastungen sind in einen Jahres- und einen Tagesmittelwert aufgeteilt: Der Jahresmittelwert von 40 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft wurde bis jetzt an keiner Messstelle in NRW überschritten. Der Tagesmittelwert von 50 Mikrogramm wird derzeit an nur wenigen Einzelstandorten häufiger als 35 Mal im Kalenderjahr erreicht", erläutert Birgit Kaiser de Garcia, Sprecherin des Landesamtes. Die Station in Hochneukirch verzeichnete seit Aufstellung vor einigen Wochen lediglich eine Überschreitung der gesetzlich festgelegten Grenzwerte. Bei mehr als 35 Überschreitungen wären weitere Maßnahmen erforderlich. "Abhängig sind die Messergebnisse grundsätzlich von der Wetterlage", sagt Kaiser de Garcia. Regen wasche Feinstaub aus, starker Wind verteile den Staub über größere Gebiete und verdünne die Konzentration.
Bleibt es trocken und windstill, verharrt der Staub dort, wo er entsteht und sorgt für entsprechend hohe Belastungen. "Wir sind froh, dass das Landesamt in Hochneukirch eine solche Messstation eingerichtet hat. So verfügen wir demnächst endlich über objektive Messergebnisse und können, wenn nötig, weitere Maßnahmen einleiten", so Harald Zillikens. Auch in Grevenbroich und anderen Orten im Rheinischen Revier stehen Messgeräte. Nach 2011 habe der Tagesmittelwert dort nirgendwo häufiger als 35 Mal über 50 Mikrogramm gelegen.
Quelle: NGZ

Kaarst Ignatia – seit 80 Jahren Ordensschwester

Vor kurzem hat sie ihren 100. Geburtstag gefeiert. Mit 15 traf Hildegard Windolph die Entscheidung, Nonne zu werden. Von Stefan Reinelt
 
Wer auf Schwester Ignatia trifft, kann kaum glauben, dass sie vor wenigen Wochen ihren 100. Geburtstag gefeiert hat. Mit dem Rollator ist sie noch flott unterwegs, mit ihren Worten ziemlich schlagfertig, und mit ihrer 93-jährigen Zimmernachbarin im Vinzenz-Haus bildet sie die Wohngemeinschaft mit der wohl höchsten Lebensqualität. Nach der Geburtstagsfeier am 8. Februar sieht sie am 3. Juni einem weiteren großen Jubiläum entgegen, denn dann gehört sie auf den Tag genau 80 Jahre dem Orden des Ursulinen-Klosters an.
Sei es der Rückblick auf diese Zeit oder ihr ganzes Leben: "Es war eine schöne und reiche, aber auch gefahrvolle Zeit", sagt Schwester Ignatia. Geboren als Hildegard Windolph kurz vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde sie im Alter von zehn Jahren mit ihrer Familie aus ihrer Heimat Oberschlesien vertrieben. Auf einer Zwischenstation in Berlin wurde sie mit ihren vier Geschwistern fast von den Eltern getrennt, ein neues Zuhause fand sie im Rheinland. Mit 15 Jahren habe sie dann am Essenstisch gesagt, dass sie Nonne werden möchte. "Mein Weg stand seitdem fest und meine Eltern stimmten dem auch zu, auch wenn mein Vater etwas anderes mit mir vorgehabt hätte, wie er mir sagte. Er arbeitete als Betriebsleiter in einer Zuckerfabrik und wollte wahrscheinlich, dass ich dort in der Verwaltung eine Ausbildung mache", erinnert sie sich.
Stattdessen fand sie im Ursulinenkloster den richtigen Orden für sich. "Die Ursulinen waren damals schon sehr offen und modern, weil durch die eigene Schule auch viele junge Menschen im Haus waren", sagt Schwester Ignatia. Sie studierte unter anderem Deutsch, Englisch und Geschichte, um in diesen Fächern als Lehrerin zu unterrichten. Doch in der Zeit des Nationalsozialismus war dies für die junge Nonne nicht möglich. "Ich hätte nur eine Anstellung bekommen, wenn ich die Klostertracht abgelegt hätte", erzählt sie. Aber sie beugte sich nicht, behielt die Kleidung an und arbeitete stattdessen in der Küche des Franziskanerklosters in Düsseldorf.
Nach dem Krieg unterrichtete sie in Brühl und später am St. Ursula-Gymnasium in Düsseldorf. Dort konnte sie auch ihre Liebe zum Schauspiel mit den Schülerinnen teilen. Alle berühmten Werke brachte Schwester Ignatia als Regisseurin auf die Bühne. Anfang der 1980er Jahre gründete sie mit Bruder Matthäus in Düsseldorf die "Freunde der Straße", die sich bis heute um Obdachlose kümmern, und begann in der Gefängnisseelsorge zu arbeiten. Im Jahr 1994 kam Schwester Ignatia nach Kaarst und begann im hohen Alter noch einmal einen neuen Lebensabschnitt, denn erstmals war sie in einer Kirchengemeinde caritativ tätig.
Quelle: NGZ

Kaarst 2 Fall Dicke: Kriminologe berät jetzt Schule

Mit Professor Dr. Christian Pfeiffer hat sich die Schule, an der der Tatverdächtige im Fall Daniel Dicke bis zu seiner Haft als Lehrer beschäftigt war, prominente Hilfe geholt, um Missbrauch von Schülern durch Lehrer besser vorzubeugen. Von Stephanie Wickerath
 
Ein 28 Jahre alter Sportlehrer aus Korschenbroich, der seit 2009 an einer Schule in Willich tätig war, sitzt seit Mitte Januar in Untersuchungshaft. Ihm wird vorgeworfen, im Dezember seinen Cousin an der K 37 in Büttgen erschlagen zu haben. Bei den Ermittlungen hat die Polizei auch den Computer des Verdächtigen untersucht. Dort fand sie Fotos von leicht bekleideten und nackten minderjährigen Mädchen. Auch ein Video aus einer Mädchenumkleidekabine tauchte auf. Das Material konnte Schülerinnen der Willicher Schule zugeordnet werden.
Wie sich herausstellte, hatte es dort seit 2011 vier bekannte verdächtige Vorfälle gegeben, die mit dem Sportlehrer in Verbindung stehen. "Der Fehler war, diese vier Geschichten nicht an einer Stelle zu bündeln", sagt Professor Christian Pfeiffer, Direktor des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen. Um Missbrauch und versuchten Missbrauch früher zu erkennen und künftig besser zu agieren, hat der Schulträger, die Malteser, den Fachmann mit ins Boot geholt. Bei einem Informationsabend präsentierte Pfeiffer jetzt ein erstes Konzept. Ein wesentlicher Punkt: eine andere Kommunikationskultur, speziell geschulte Lehrer, effektivere Aufklärung für Schüler und Eltern. Pfeiffer ist sicher: Wäre der Schulleitung bereits der erste Fall, nämlich das Gerücht, der Lehrer habe ein Verhältnis mit einer Schülerin, bekannt gewesen, wäre diese hellhörig geworden, als ein halbes Jahr später Eltern mit einem verdächtigen Eintrag auf der Facebook-Seite ihrer Tochter zur Schulleitung kamen. Das Mädchen hatte eine anonyme Einladung zu einer "Trainingseinheit" erhalten und ordnete diese ihrem Sportlehrer zu. Die Schulleitung schaltete die Polizei ein. Die überprüfte den Facebook-Account, der gelöscht war. Die Sache verlief im Sande.
Ebenso Fall drei und vier, die ähnlich gelagert waren. "Es wäre sinnvoll gewesen, wenn die Schülerin auf die Einladung eingegangen wäre und so in Polizeibegleitung den Täter überführt hätte", sagt Professor Pfeiffer. "Aber leider war die Polizei zu duselig, um auf die Idee zu kommen." Dabei sei es wichtig, die Täter aus der Anonymität des Netzes herauszuholen und zu enttarnen. "Das ist der beste Beitrag zur Prävention: Das Risiko, enttarnt zu werden, muss zu groß sein."

Für die Schule, die Pfeiffer zwei Tage lang besucht hat, findet der Professor lobende Worte: "Ich habe engagierte Lehrer kennengelernt und sehr gute Strukturen vorgefunden." Auch die Bereitschaft, jemanden von außen zur Hilfe zu holen und das Thema Missbrauch durch Lehrer so offensiv anzugehen, sei selten in deutschen Schulen. "Es sind Fehler gemacht worden, aber daraus will die Schule lernen." So soll eine Präventionsbeauftragte eingestellt werden, die Vertrauenslehrer speziell für die Themen Missbrauch, Sexting (die Aufforderung, erotische Fotos zu verschicken) und Cybermobbing ausbildet. "Es muss allen Schülern, Eltern und Lehrern klar sein, dass das dann die Ansprechpartner für diese Themen sind", sagt Pfeiffer. Auch ein Kummerkasten für Schüler, sowie eine Mailadresse für Eltern sollen eingerichtet werden.
Außerdem wird es nach den Sommerferien eine vom kriminologischen Forschungsinstitut ausgearbeitete Umfrage an der Willicher Schule und auf Wunsch auch an den anderen weiterführenden Schulen der Stadt geben – zu Themen wie Lebenszufriedenheit, Elternhaus, Lehrer, Mobbing und Missbrauch. "In zwölf Monaten, wenn die Umfrage ausgewertet ist, komme ich wieder, damit wir gemeinsam sehen, was wir noch verbessern können", verspricht Pfeiffer zum Abschied.
Quelle: NGZ

Korschenbroich Junge Musiker aus Korschenbroich erfolgreich im Regionalwettbewerb

Allen Grund zur Freude hatten die drei jungen Pianisten aus der "Korschenbroicher Klavierklasse": Valentin Bones (12), Viola Parma (12) und Tim Strohmeyer (15) erspielten sich mit ihrem Soloprogramm in der Wertung Klavier im Regionalwettbewerb "Jugend musiziert" jeweils einen ersten Preis mit einer beachtlich hohen Punktzahl.
 
Viele Stunden hatten sie mit ihrer Lehrerin Steffi Hansmann, Leiterin "Korschenbroicher Klavierklasse" seit dem vergangenen Sommer investiert, um ihr Programm vorzubereiten. Der Lohn ist eine Teilnahme am Landeswettbewerb. Der Landeswettbewerb "Jugend musiziert" findet vom 21. bis 25. März in der Folkwang-Hochschule in Essen statt. Dafür haben sich noch weitere Ensembles aus Korschenbroich qualifiziert: Mia Hansmann (Querflöte), Lara Hansmann (Violine), Justin Rademacher (Violine), Hera Schroers, Emil Wunderlich, Caroline Boxnick (Klarinette), Sophie Shen (Harfe) Carolyn Shen (Violine), Milan Thüer (Blockflöte) sowie Marlon Thüer (Horn).
Einige der Preisträger sind mit ihren Ensembles am morgigen Sonntag ab 16 Uhr im Benefizkonzert in der Aula des "Gyko" zu hören. Ein weiteres Konzert mit vielen der genannten Kinder findet zudem am Sonntag, 16. März, um 17 Uhr im Sandbauernhof Liedberg statt.
Für die Kinder und Jugendlichen bedeutet die Teilnahme am Wettbewerb zahlreiche Stunden der Vorbereitung: Da viele in Kammermusikbesetzungen spielen, finden momentan neben dem normalen Instrumentalunterricht viele Extraproben statt. Viele Proben sind zudem an Wochenenden.
Quelle: jaw

Rommerskirchen UWG will weiter die SPD unterstützen

Die Wählergemeinschaft kann alle 16 Wahlbezirke besetzen. Spitzenkandidatin ist Fraktionschefin Ulrike Sprenger. Von Sebastian Meurer
 
Geschafft, aber erleichtert präsentierten sich der UWG-Vorsitzende Willi Feil und Fraktionschefin Ulrike Sprenger nach einem dreieinhalbstündigen Wahl- und Redemarathon. In der Gaststätte Haus Schlömer entschied sich die Wählergemeinschaft, erneut zur Kommunalwahl anzutreten und konnte dabei alle 16 Wahlbezirke besetzen. Die Reserveliste wird von der bisher dreiköpfigen Fraktion angeführt: Ulrike Sprenger geht auf dem ersten Listenplatz ins Rennen, gefolgt von Norbert Hufschmidt und Willi Feil auf den Plätzen zwei und drei, während Jesko Sprenger und Carlos Ximénez-Carillo die Listenplätze vier und fünf belegen. Als Kreistagskandidat bewirbt sich für die UWG Willi Feil.
Ab jetzt soll Ulrike Sprenger zufolge durchgestartet werden. Die UWG will ein Wahlkampfteam benennen, wobei die Wählergemeinschaft indes nicht auf eine "Materialschlacht" setzt, wie Norbert Hufschmidt deutlich machte. Statt allzu vieler Plakate sollte die UWG nach seiner Auffassung lieber gemeinützige Projekte, etwa von Jugendlichen fördern. Heftigen Streit gab es um die politische Ausrichtung der UWG. Die hatte nach ihrer Gründung 1999 dem SPD-Bürgemeister Albert Glöckner zur Wahl verholfen und war nie durch sonderliche Nähe zur Union aufgefallen. Michael Krause-Schauwinhold, der bereits im November 2013 erfolglos versucht hatte, die UWG von einer erneuten Kandidatur abzuhalten, stand auch diesmal auf verlorenem Posten: Er bemängelte, dass die UWG der SPD näher stehe als der CDU. Auch die Tatsache, dass Sprenger dem SPD-Bürgermeisterkandidaten Martin Mertens zu seiner Nominierung gratuliert habe, nicht aber dem CDU-Kandidaten Michael Willmann, wurde ins Feld geführt. Sprenger begründete die noch gewachsene Distanz zur CDU mit dem Agieren von deren Fraktionschef Stephan Kunz. "Er hat uns beschimpft und beleidigt", sagte die Fraktionschefin mit Blick auf Kunz' spektakuläre Haushaltsrede 2013, die unter anderem zu einem Rauswurf aus dem damaligen Arbeitskreis Finanzen geführt hatte.
Während mit Kunz' Vorgängern Wolfgang Könen oder Heinz-Werner Vetten sehr wohl Gespräche und eine Zusammenarbeit möglich gewesen seien, ist dies Ulrike Sprenger zufolge heute nicht mehr der Fall: "Seit Kunz Vorsitzender der CDU-Fraktion ist, ist es nicht mehr wie vorher."

Diskussionsfreudig wie die UWG stets war, bot sie auch ehemaligen Mitgliedern Rede-, wenngleich kein Stimmrecht. Die machten davon ausgiebig Gebrauch. Ulrike Schauwinhold, die im November noch als UWG-Mitglied gemeinsam mit ihrem Mann dafür gekämpft hatte, auf eine erneute Kandidatur zu verzichten, verwahrte sich gegen den Vorwurf, die UWG zerstören zu wollen. Ex-UWG-Chef Willi Schumacher fuhr schweres Geschütz auf. Er attackierte die UWG-Führung um Sprenger und insbesondere seinen "Intimfeind" Peter Mertens.
Der Vater des SPD-Bürgermeisterkandidaten tritt für die UWG in Evinghoven an, verzichtete jedoch auf einen Listenplatz und will der UWG auch nicht beitreten. Schumacher schleuderte seinen einstigen Mitstreitern entgegen, dass sein Name immer noch mit der UWG verbunden sei und behielt sich rechtliche Schritte gegen die Kandidatenaufstellung vor.
Quelle: NGZ

Neuss SPD will schnelles Internet in allen Stadtteilen von Neuss

Anwohner in Grefrath, Uedesheim, Holzheim und Grimlinghausen können Hoffnung schöpfen: Die Bundesregierung will den Ausbau schneller Internetverbindungen in ganz Deutschland bis 2018 mit finanziellen Impulsen für die Telekommunikations-Anbieter beschleunigen. Zurzeit hat nur jeder zweite Haushalt einen schnellen Breitband-Anschluss. Auch Teile von Neuss sind unterversorgt. Für die betroffenen Bürger ein zunehmendes Ärgernis. Von Susanne Genath
 
"Ich habe die Firmen – insbesondere Unitymedia und Telekom – angeschrieben und aufgefordert mir mitzuteilen, wie es vor Ort weitergehen kann", berichtet Frank Wolters von der städtischen Wirtschaftsförderung, die für die Internet-Infrastruktur in Neuss zuständig ist. Noch vorgestern habe man ihm telefonisch versichert, dass "zeitnah" eine Antwort komme. "Die ersten Gespräche mit Telekom und Unitymedia waren noch vielversprechend." Aber je öfter er nachfrage, desto schwieriger gestalte sich das Thema. "Offenbar wird es für die Firmen uninteressant, wenn sie sehen, dass der Internetausbau auch etwas kostet."
Die Neusser SPD hat den Breitbandausbau in ihr Kommunalwahlprogramm aufgenommen. "Die Stadt Neuss hat es im Gegensatz zu anderen Kommunen im Kreisgebiet versäumt, selbstständig den Breitbandausbau voranzutreiben", heißt es darin. Teilweise gebe es nur Anschlüsse mit zwei Megabit pro Sekunde. "Damit werden insbesondere kleinere Unternehmen in der Ausübung ihrer Tätigkeit massiv eingeschränkt." Grefrath, Holzheim, Uedesheim und das Rheinpark-Center seien jetzt schon wenig attraktiv für Neuansiedlungen. "Wir wollen, dass in allen Stadtteilen kurzfristig eine Internet-Geschwindigkeit von 16 Megabit pro Sekunde verfügbar ist", unter anderem durch Verbesserungen der Festnetz-Leitungen. Mittelfristig solle eine stadtweite Versorgung mit 50 Megabit gewährleistet sein. Hierbei sei auch eine Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Neuss zu prüfen.
Quelle: NGZ

Neuss Die Frauen auf die große Bühne holen

Nicht nur zum Internationalen Frauentag haben die Frauen am RLT das Sagen. Das rein weiblich zusammengesetzte künstlerische Leitungsteam setzt auch in der Schauspiel-Regie ganz bewusst auf Frauen und engagiert sie verstärkt. Von Helga Bittner
 
Als Bettina Jahnke vor fünf Spielzeiten die Intendanz des Rheinischen Landestheaters übernahm, wusste sie nur eines: Sie wird die künstlerische Leitung haben, ein Mann (Dirk Gondesen) die geschäftliche. Dass in der Folge das künstlerische Team mit Chefdramaturgin Barbara Noth und Christiane Schmücker als Chefin der Marketing- und Öffentlichkeitsarbeit ausschließlich um Frauen erweitert wurde, sei Zufall gewesen, sagt Jahnke. Kein Zufall hingegen ist, dass sie sich die Drei die Förderung von Frauen im Regiefach auf die Fahne geschrieben haben.
Frauentag hin oder her – im Bereich Regie gibt es für Frauen wie in vielen anderen noch Nachholbedarf. "Wir unterstützen gerne den weiblichen Regie-Nachwuchs, denn an Theatern kauft man sich sonst gerne die aufstrebenden jungen Männer ein", sagt Barbara Noth. Natürlich achte man auf Qualität, "aber es ist immer noch so, dass Frauen Studio-Stücke machen dürfen und Männer auf der großen Bühne den Shakespeare. Und das ist nicht richtig." Das RLT dreht die Verhältnisse um, und so wird auch die nächste Studio-Premiere ("Spieltrieb") von einem Mann eingerichtet, die auf der großen Bühne ("Das Spiel ist aus") von einer Frau.
Neben Jahnke, Noth und Schmücker stehen noch zwei andere Frauen für die Kunst am RLT: Dramaturgin Alexandra Engelmann und Theaterpädagogin Stefanie Schnitzler. Und das ist auch nur Zufall? "Ja", sagt Jahnke ganz entschieden, "wir haben nicht explizit nach Frauen gesucht, sondern nach Menschen, die zu uns passen. Und komischerweise blieben zum Schluss nur Frauen übrig." Aber gewundert habe es sie schon, sagen Jahnke und Noth. Auch wenn die Dramaturgin weiß: "Theaterpädagogik und Dramaturgie sind heute eher Frauenberufe." Christiane Schmücker hingegen verantwortet mit Marketing und Presse eher eine Männerdomäne: "Zumindest in der Wirtschaft ist das so. Nur am Theater nicht."

Für die drei Frauen, die alle an anderen Theatern auch unter männlichen Chefs gearbeitet haben, ist vor allem eines wichtig: die Arbeit in einem Team, das auch mal lauthals streiten kann. "Ich bin kein Chefarbeiter und brauche auch den Widerstand", betont Jahnke. Sie führt das ebenfalls auf ihre Erfahrungen als Regisseurin an anderen Häusern zurück, wo der "Patriarch ganz oben steht und allein sagt, wo es langgeht". Da könne Kreativität nicht gedeihen. Ihr Ziel sei es immer gewesen, als Chefin "mit flachen Hierarchien zu arbeiten". Dafür brauche sie Menschen, die das auch können, sagt sie: "Es nützt nichts, wenn ich das allein kann." Und selbst, wenn sie und Noth diese Fähigkeit nicht einzig Frauen zuschreiben, sondern sie als allgemein-weibliche Eigenschaft sehen, die auch ein Mann haben kann, stellen beide fest, dass Frauen eher in der Lage sind, in einem Leitungsteam auf Augenhöhe zu arbeiten. Und so bestätigt Christiane Schmücker, dass die Teamarbeit mit Jahnke und Noth anders ist als alles, das sie bisher an Theatern erlebt hat: "In der Regel gibt es Leitungsteamrunden, in denen der Chef sagt, was gemacht wird." Da habe es keine Gespräche auf Augenhöhe gegeben. Keine der Drei bestreitet aber den Sinn von männlichem und weiblichem Element in einem Team: "Man braucht beides – das Weiche und das Harte, muss das aber nicht auf Frau und Mann festlegen."
Aber Barbara Noth weiß auch aus ihrer Erfahrung an anderen Häusern, dass Männer in Chefpositionen "anfälliger für Eitelkeiten, für Statussymbole" seien. Effizient und strukturiert arbeiten und dabei auch noch viel Spaß haben – das seien für sie zudem wichtige Merkmale der Zusammenarbeit: "Und bei uns schallt das Lachen oft über den ganzen Flur." Das klingt doch ganz danach, als ob man bei Neubesetzungen im RLT-Leitungsteam künftig auch auf Frauen setzen wird? Nein, kommt es da kategorisch von Jahnke zurück. Das Geschlecht sei kein Kriterium, sondern "die Persönlichkeit, die was zu sagen hat".
Quelle: NGZ

Neuss Journalistin dreht Film über Jobcenter-Mord

Der Jobcenter-Mord hat das Leben der Kollegen von Irina N. verändert. In einer WDR-Dokumentation sprechen sie offen über ihre Ängste. Von Christoph Kleinau
 
Raum 4.1.15 im ehemaligen Jobcenter an der Stresemannallee – ein Tatort. Im September 2012 wurde dort die Sachbearbeiterin Irene N. (32) von dem arbeitslosen Ahmed S. (53) erstochen. Danach hat kaum jemand mehr den Raum betreten, doch Blumen vor der Tür hielten die Erinnerung an die Bluttat immer wach. "Die Möglichkeit, dass jemand mit einem Messer bewaffnet auf einen von uns losgehen könnte, die ist früher in unseren Köpfen nicht vorgekommen", sagt Egon P., Sachbearbeiter im Team "Visionen 50 plus" und Kollege der Ermordeten. Er ist froh, dass er mit dem Umzug nach dem Neubau des Jobcenter am Hauptbahnhof die "örtliche Erinnerung" zurücklassen konnte. Doch los lassen ihn und seine Kollegen diese Erinnerungen wohl nie. "Das wird uns ein Leben lang begleiten", bestätigt eine Kollegin, die damals Ersthelferin war.
Die Situation, als der Notarzt der versammelten Belegschaft nur Stunden nach der Tat sagen musste "Wir konnten ihr nicht mehr helfen", steht Egon P. noch vor Augen, den Satz hat er noch im Ohr. Nun spricht er zum ersten Mal öffentlich über die Angst und das Entsetzen, das jener Angriff auslöste. Zum Sprechen brachte ihn Christina Zühlke (34), eine Fernseh-Journalistin. Monatelang hat sie Egon P. und andere Kollegen für ihre Dokumentation begleitet, die nun in der Reihe "Menschen hautnah" am Donnerstag, 13. März, ab 22.30 Uhr im WDR gezeigt wird. Ein Beitrag, der auch der Journalistin "hautnah" ging: "Nachdem der Film fertig war, sind die Cutterin, Kirsten Becker, und ich in den Dom gegangen und haben eine Kerze angezündet"", sagt sie. Ausdruck einer Verbundenheit mit einem Menschen, dem sie durch die Interviews nahe kam, ohne Irene N. je kennengelernt zu haben.
Neusser Jobcenter-Mord: eine Chronik
"Menschen hautnah" sucht die Geschichte hinter der Meldung, die in der Tagesschau gesendet wurde und mit der auch Zühlkes Dokumentation "Überfall am Arbeitsplatz – Leben mit der Angst danach" beginnt. Sie soll die Menschen zu Wort kommen lassen, die von dieser Tat betroffen waren. Letztlich aber sei es Reporterglück gewesen, sagt Zühlke, dass das Kamerateam so unmittelbar in Kontakt zu den engsten Mitarbeitern von Irene N. kommen konnte.

Drei Monate lang musste sie Überzeugungsarbeit leisten, ihr Vorhaben dem Personalrat vorstellen, vergleichbare Filme ins Intranet des Jobcenters stellen – dann meldete sich Egon P., der weitere Kollegen bewegen konnte, offen vor der Kamera über das zu sprechen, was der Täter auch ihnen angetan hat. "Die Tat hat mich richtig verletzt", sagt Ortrun J., die nicht so schnell wie Egon P. zurück in einen "normalen" Alltag fand und sich Hilfe beim Zentrum für Gewaltopfer holte. "Ich habe nie gedacht, dass ich jemals einen Mord an einem Menschen erlebe, den ich kenne", sagt sie.
Zwölf Drehtage hat sich Zühlke Zeit genommen, um der Frage nachzugehen, wie die Jobcenter-Mitarbeiter den Mord verkraften und trotzdem weiter für ihre Kunden da sein können. Sie hat sie bei Selbstverteidigungs-Kursen begleitet, zum Grab der Ermordeten oder bei der Arbeit. Und sie habe selbst gestaunt, so Zühlke, "wie wenig abweisende Bürokratie zu spüren war. Wie menschlich und respektvoll die Mitarbeiter mit den Kunden umgehen." Trotz alledem.
Quelle: NGZ

Bauernregel des Tages:

Märzenregen bringt keinen Segen.

Geburtstag hat heute:

Thaddäus Troll
(8. 3. 1914 - 5. 7. 1980)



Schriftsteller, Mundartdichter, "Der himmlische Computer", "Hilfe, die Eltern kommen!", "Deutschland deine Schwaben im neuen Anzügle", "Der Entaklemmer" (Deutschland, 1914 - 1980).

Zitat des Tages

Zuhören ist eine leise, aber elementare Äußerung guten Benehmens.

Thaddäus Troll

Wettervorhersage Neuss, Samstag, 8.3.2014

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