Freitag, 4. April 2014

Neuss 0 Krönender Abschluss der Tanzwochen

Die Danza Contemporánea de Cuba begeisterte in der Stadthalle mit einer berauschenden Mischung von Tanzstilen. Von Barbara Steingießer
 
Als "fulminantes Finale" der Internationalen Tanzwochen 2013/2014 war die "Danza Contemporánea de Cuba" angekündigt worden. Damit hatten die Veranstalter nicht zu viel versprochen: Bei einem umjubelten Gastspiel erntete die Compagnie aus Havanna für ihre Mischung aus amerikanischem Modern Dance, europäischem Ballett und afro-karibischen Tanzstilen mehrmals Szenenapplaus und ließ sich zum Schluss vom Publikum mit berauschendem Beifall feiern.
Was aber ist das Geheimnis der intensiven Wirkung, die diese Tänzer auf der Bühne hervorzurufen vermögen? "Bewegung ist die Grammatik des Tanzes", sagt Miguel Iglesias Ferrer, seit 26 Jahren künstlerischer Leiter der Compagnie, "aber eine Choreografie muss eine zentrale Idee haben, eine Intention. Wir müssen den Tänzer mit den intellektuellen Mitteln ausstatten, die es ihm ermöglichen, die hochentwickelte Technik in die Sprache des Tanzes zu übersetzen."
So ist es auch ein Wortspiel, mit dem der spanische Gastchoreograph Rafael Bonachela seine Ideen im Titel des Stücks "Demo-n/Crazy" bündelt. Demokratie, Dämon und "crazy" (verrückt) – das sind die Assoziationen, die dieses Buchstabenkonstrukt hervorruft. Bei der Übersetzung in Tanz wird klar, worum es hier geht: um erotische Spannung, um Anziehung und Abstoßung, Verführung und Zurückweisung. Es ist das Drama des Lebens in allen Schattierungen, vom Publikum auch körperlich erfahrbar durch die fast schmerzhaft-intensiven Streicherklänge aus "Arsenal of Democracy" der zeitgenössischen Komponistin Julia Wolfe. Höhepunkt: ein kraftvoll-expressiver Pas de deux, getanzt von zwei Männern zu "Ne me quitte pas".
Haus-Choreograf George Céspedes geht in seinem Stück "Mambo 3 XXI" über das allgemein Menschliche hinaus und spielt auf die Politik seines Landes an, wobei die "3" im Titel für das 3. Jahrtausend steht, die "XXI" für unser Jahrhundert. Mit den 21 Tänzern der Compagnie führt er den Mambo ins 21. Jahrhundert, indem er seine Leute mit Absicht aus der Reihe tanzen lässt.

Doch zunächst bietet die traditionell kubanische Musik in der maschinell klingenden Bearbeitung des Duos "Nacional Electrónica" die Folie für Tanz im Gleichschritt des militärischen Drills, bis einzelne Tänzer aus dem System der Synchronizität ausbrechen. Sie vertauschen die uniforme Kleidung gegen bunte Shirts und Hemden, eckige Roboterbewegungen gegen geschmeidigen Tanz und finden durch wechselnde Paarbindungen schließlich zur eigenen Individualität.
Die eindrucksvollen Schlussbilder zeigen, dass die "Danza Contemporánea de Cuba" nicht nur die Sprache des Tanzes beherrscht. Sie kann noch mehr: mit Bewegungen malen. Großartig!
Quelle: NGZ

Neuss 0 Im "Etienne": Kunst soll Patienten helfen

Das Johanna-Etienne-Krankenhaus zeigt unter dem Titel "Malerei" Werke der Neusser Künstlerin Katharina Langenscheidt. Die Kunst soll die Gesundung der Patienten fördern und das Krankenhaus als positiven Raum stärken.
 
Kunst kann dazu beitragen, die körperliche und seelische Gesundheit positiv zu beeinflussen – sind sich die Mediziner des Johanna-Etienne-Krankenhauses sicher. Damit sich die heilende Wirkung bei den Patienten einstellen kann, wird das "Etienne" nun einmal mehr zur Kunst-Location. Professor Jörg Jerosch, Chefarzt der Abteilung für Orthopädie, Unfallchirurgie und Sportmedizin, ist Pate einer Ausstellung der bekannten Neusser Künstlerin Katharina Lichtenscheidt. Kuratiert wird die neuerliche Schau, die ab dem 6. April gezeigt wird, vom Fachmann Wulf Aschenborn. Ausstellungstitel: "Malerei".
"Es gibt keinen höheren Zweck der Kunst, als in dem Menschen diejenige Lust zu entzünden, welche sein ganzes Wesen von aller irdischen Qual, von allem niederbeugenden Druck des Alltagslebens wie von unsaubern Schlacken befreit und ihn so erhebt, dass er, sein Haupt stolz und froh emporrichtend, das Göttliche schaut, ja mit ihm in Berührung kommt" – so das etwas sperrige Motto nach E.T.A. Hoffmann, dass sich die Ausstellungsmacher für ihre Zwecke zu eigen gemacht haben.
"Der Aspekt der Begegnung steht bei den regelmäßigen Kunstausstellungen im Etienne im Vordergrund", sagt Klinikdirektor Dr. Ralf Engels, der gemeinsam mit seinem Kollegen Jörg Jerosch am Sonntag ab 11 Uhr zur Vernissage lädt. "Die lebhaften Interaktionen zwischen Mensch, Medizin und Kunst helfen, der Seele Freiraum zu geben, und machen das Krankenhaus zu einem positiven öffentlichen Raum", so Engels. Natürlich sei die bestmögliche ärztliche, pflegerische und seelsorgerische Betreuung eines Patienten der wesentliche Grundstein, betont der Mediziner. Doch auch das Teilen der Begeisterung für Kunst mit Krankenhausbesuchern helfe den Patienten bei ihrem Gesundungsprozess.
Bis zum 1. Juni werden Katharina Lichtenscheidts Malereien im Foyer sowie im vierten Obergeschoss der Orthopädie zu sehen sein. "Man wird eingeladen, das Krankenhaus einmal auf andere Weise kennenzulernen und einen anderen Blick auf die Dinge einzunehmen", sagt Lichtenstein. Das bezwecke sie auch mit ihrer Ausstellung. "Der Ursprung meiner Bilder ist die Landschaft, die ich mal mehr, mal weniger abstrahiert habe", erklärt die Künstlerin. Zur Vernissage stellt sie sich den Fragen des interessierten Publikums und bietet auch persönliche Führungen durch die Ausstellung an.
Quelle: NGZ

Neuss 0 22 Schulen melden sich zur Abi-Parade an

Die Veranstalter rechnen am Freitag, 11. April, mit rund 4000 Besuchern. Für die Party gibt es schon einen "Vorabend-Check-in". Von Christoph Kleinau
 
Mit Mottowoche und Abi-Gag gehen die Abiturienten ab Montag in ihre letzte Schulwoche. An deren Ende stehen am Freitag, 11. April, Abi-Parade und eine große Party an der Wetthalle, zu der sich 22 Gymnasien und Gesamtschulen aus dem ganzen Kreisgebiet angemeldet haben. Mit rund 4000 Besuchern rechnet Marian Panzer, einer der Veranstalter.
In den vergangenen Jahren hatten diese Partys mit schöner Regelmäßigkeit für viel Ärger gesorgt: Zu viel verkaufte Karten und zu wenig Platz in der Wetthalle sorgten zum Beispiel dafür, dass ein Teil der Gäste schimpfend und frierend vor der Halle stand. Probleme mit zu wenig Toiletten oder zu kleinen Garderobenbereichen kamen hinzu. Das soll alles in diesem Jahr besser werden, sagt Panzer.
Mit der Agentur "Magic Nights Event" organisieren Marian Panzer und seine Partner Christopher Diel und Cenk Kazma die Parade und Party in diesem Jahr zum ersten Mal. Anders als noch die Pre-Abi-Party im Dezember, die an zwei Orten von zwei Veranstaltern, aber am gleichen Termin organisiert worden war, führt die große Abschlussfeier wieder alle Abiturienten aus dem Kreis zusammen. Der Anstoß, die Organisation "Magic Nights" zu übertragen, sei von einigen Schulen gekommen, sagt Panzer. Zu anderen habee man selbst – mit dem Vertrag für die Wetthalle in der Tasche – Kontakt aufgenommen.
Um den Andrang zu entzerren, soll es einen "Check in" schon am Vorabend geben, nennt Panzer eine Lehre aus Pannen der Vergangenheit. So, wie das viele schon vom Flughafen kennen. Wer sich am Donnerstag mit Personalausweis und Eintrittskarte einfindet, wird registriert und bekommt eines dieser verplombten "Festivalbändchen" um das Handgelenk, erklärt er. Auf das Partygelände kommen diese Teilnehmer dann durch einen eigenen Eingang. "Das nimmt den Druck von den Einlasskontrollen", sagt Panzer. Zuletzt hätten sich dort lange Schlangen gebildet.

Auch die Party selbst wird im Vergleich zu Vorjahren deutlich entzerrt. Gleich an vier Orten, "Floors" genannt, legen Disc-Jockeys auf: In der Wetthalle, dem "Wetthalle-Beach" neben der Galopprennbahn, der Außenfläche und dem Rennbahn-Atelier, das erstmals Teil der Partyzone wird. DJ Ramon, "Brothers incognito", "Gerrit D.", "Crack T" und "Timbo" sorgen für die passende Musik. Karten gibt es nur im Vorverkauf.
Gerechnet wird mit 4000 Gästen, organisiert wird die Feier aber für 5000. Und obwohl erst ab dieser Größenordnung ein Sicherheitskonzept vorgeschrieben ist, wurde eines in Auftrag gegeben und ein Sicherheitsdienst beauftragt, der auch das Glasverbot durchsetzen soll. "Wir als Veranstalter wollen wissen, was im Fall der Fälle zu tun ist", sagt Panzer. Ein Brandschutz- und Entfluchtungskonzept legten die Veranstalter ebenfalls vor.
Quelle: NGZ

Neuss 0 Neuss braucht 5500 neue Wohnungen

Wo sollen die Flächen in Neuss wie genutzt werden? Antwort auf diese Frage gibt der Flächennutzungsplan, der nun fortgeschrieben wird. Der gestern genehmigte Entwurf weist neue Gebiete für Gewerbe und Wohnentwicklung aus. Von Christoph Kleinau
 
Neuss wächst – aber nach innen. Zwei Drittel der Flächen, die voraussichtlich bis 2030 für neue Wohnungsbauvorhaben benötigt werden, entstehen, ohne die Stadt weiter in die Landschaft auszudehnen. Das ist eine Grundidee des neuen Flächennutzungsplanes, der gestern in einer Sondersitzung dem Planungsausschuss im Entwurf vorgestellt wurde. Gut zweieinhalb Jahre werde es noch dauern, bis diese in sieben Jahren erarbeitete Idee künftiger Stadtentwicklung festgezurrt ist, vermutet Planungsdezernent Christoph Hölters. Dann aber verfüge Neuss über "einen neugeschneiderten Maßanzug".
Der alte Maßanzug, der noch geltende Flächennutzungsplan aus dem Jahr 1983, war der Stadt doch recht knapp geworden. Von den 165 Hektar für Gewerbe und 130 für Wohnungsbau wurde zwischenzeitlich viel überbaut, so dass nachgebessert werden muss. Aber auch andere Entwicklungen machten es nötig, den Plan an die Entwicklungen anzupassen. Reserven zur Erweiterung der Friedhöfe können aufgegeben oder neue Ideen für die frei gehaltene – aber nicht mehr benötigte – Trasse für eine Verlängerung der Autobahn A 46 im Neusser Süden entwickelt werden.
Damit Neuss seine Einwohnerzahl von 152 000 Einwohnern stabil halten kann, rechnen Gutachter und Verwaltung mit einem Bedarf von 5450 neuen Wohnungen. Zur Hälfte in Ein-, zur anderen Hälfte in Mehrfamilienhäusern errichtet, wurde ein Flächenbedarf von 145 Hektar berechnet, der durch einen "Flexibilitäts- und Langfristigkeitszuschlag" von 20 Prozent auf 174 Hektar wächst. 21 Hektar sind schon "in Arbeit", 94 Hektar als Flächenreserve noch verfügbar beziehungsweise umzunutzen, so dass der echte Neubedarf bei knapp 59 Hektar liegt. Diese sollen in Allerheiligen, Grefrath, Grimlinghausen und Rosellen entstehen. Knapp acht Hektar wurden nicht zugeordnet. Sie würden sich aus der Entwicklung heraus ergeben, sagt Planungsamtsleiter Christian Unbehaun. Ein Beispiel dafür war die Aufgabe des Finanzamtes Schillerstraße
.
Auch bei der Berechnung des Flächenbedarfs für Gewerbe stützt sich die Stadt auf Gutachten. Das verbessert die Position von Neuss in den noch zu führenden Gesprächen mit der Bezirksregierung, die als "Hüterin des Gebietsentwicklungsplanes", so Hölters, "bei Bedarfen für Gewerbeflächen extrem phantasielos ist".
Diesen Bedarf sieht die Stadt bis 2030 bei 84 Hektar. Abzüglich vorhandener Reserven, bleibt unterm Strich ein Neubedarf von 27 Hektar. Der soll durch Erweiterung des Gewerbegebietes Derikum um fast 25 Hektar und auf einer kleinen Eisenbahnfläche im Barbaraviertel geschaffen werden. Teil des Gesamtwerkes ist der Verkehrsentwicklungsplan aus dem Jahr 2004, der um eine Verlängerung der Dieselstraße zur 380 ergänzt wurde. Der schon beschlossene Grünrahmenplan gehört ebenso zur Gesamtplanung. Er weist unter anderem 660 Hektar Wald und 3640 Hektar Ackerland aus. Neuss bleibt also auch Bauernland.
Quelle: NGZ

Bauernregel des Tages:

Ist der April schön und rein, wird der Mai um so wilder sein.

Geburtstag hat heute:

Bettina von Arnim
(4. 4. 1785 - 20. 1. 1859)



Schriftstellerin, bedeutende Vertreterin der deutschen Romantik, "Die Günderode", "Clemens Brentanos Frühlingskranz", "Die Polenbroschüre" (Deutschland, 1785 - 1859).

Zitat des Tages

Man mag nur da guten Rat annehmen, wo er der eigenen Meinung nicht widerspricht.

Bettina von Arnim

Wettervorhersage Neuss, Freitag, 4.4.2014

ZeitWetterTemperaturWind
09:00
10:00
11:00 
Nebel16 °C 
15°
16°
SW 2

12:00
13:00
14:00 
Nebel20 °C 
21°
21°
W 1

15:00
16:00
17:00 
Nebel21 °C 
24°
26°
W 2

18:00
19:00
20:00 
Nebel21 °C 
22°
23°
NW 2

21:00
22:00
23:00 
Nebel16 °C 
13°
14°
NW 2

00:00
01:00
02:00 
Nebel12 °C 
10°
NW 2

03:00
04:00
05:00 
Nebel11 °C 
NW 2

06:00
07:00
08:00 
Nebel10 °C 
W 1