Samstag, 15. März 2014

Jüchen Schadstoffe unter Straße in Wohngebiet entdeckt

Unter dem Straßenpflaster an der Adam-Ries-Straße wurden erhöhte Schwermetallwerte gemessen. Eine akute Gefahr bestehe jedoch nicht. Von Andreas Buchbauer
 
An der Adam-Ries-Straße im Neubaugebiet "Auenfeld" ist mit Schadstoffen belastetes Bettungsmaterial für das Straßenpflaster verwendet worden. Ein entsprechendes Gutachten, das die Gemeinde in Abstimmung mit dem Rhein-Kreis Neuss als Untere Umweltbehörde in Auftrag gegeben hat, bestätigte erhöhte Schwermetallwerte. Das teilte Bürgermeister Harald Zillikens gestern mit. Am Vorabend hatte er die Ratsmitglieder über die Schadstoffbelastung aufgeklärt, alle Anwohner wurden zudem schriftlich informiert. "Es besteht keine akute Gesundheitsgefahr, da das belastete Material versiegelt ist", betonte Zillikens. "Damit dies so bleibt, haben wir bis auf weiteres ein Aufbruchverbot für den betroffenen Bereich verhängt."
Die Analysen des beauftragten Diplom-Geologen Ulrich Lieser haben ergeben, dass in allen Proben deutliche Belastungen mit Blei, Kupfer, Molybdän, Zink und Zinn gemessen wurden. "In einzelnen Proben treten auch Belastungen mit Arsen, Cadmium, Chrom und Antimon auf", sagt Lieser. Bei dem eingebauten Material handele es sich eindeutig nicht um das vertraglich vereinbarte Basaltsplitt-Gemisch. Auch in Nachbarstraßen wurden Proben entnommen, die Werte dort seien in Ordnung. An der Adam-Ries-Straße nahm Ulrich Lieser gestern weitere Proben. "Die Ergebnisse liegen hoffentlich bis Ende nächster Woche vor", sagt Zillikens. "Wir würden sie gerne auf unserer Bürger-Informationsversammlung mitteilen." Diese hat die Gemeinde für Freitag, 21. März, anberaumt. Beginn ist um 18 Uhr im Forum der Realschule an der Stadionstraße.
Zudem hat die Gemeinde mit "Kapellmann & Partner" ein auf Baurecht spezialisiertes Anwaltsbüro mit der Vertretung ihrer Interessen gegenüber dem Projektentwickler des Baugebiets eingeschaltet. Dieser hatte die Tiefbaufirma, die das mit Schadstoffen belastete Material einbaute, beauftragt.

Den Namen der Tiefbaufirma nennt die Gemeinde Jüchen auf Anraten der Anwälte nicht. Es handele sich laut Zillikens jedoch nicht um jenes Bauunternehmen, das wegen erhöhter Schwermetallwerte im Bettungsmaterial des Neubaugebiets in Grevenbroich-Kapellen auffällig wurde, die Anschuldigungen jedoch von Anfang an abstritt. Norbert Clever, Leiter des Amtes für Umweltschutz im Rhein-Kreis Neuss, betonte zudem, dass die an der Adam-Ries-Straße entnommenen Proben eine deutlich geringere Belastung als die seinerzeit in Kapellen entnommenen aufweisen.
Auf Sicht soll das Bettungsmaterial an der Adam-Ries-Straße ausgetauscht werden. "Das Material gehört da nicht rein. Auch wenn keine akute Gefahr besteht, die sofortiges Handeln erforderlich machen würde, gilt: Es muss da raus", betont Norbert Clever. Zeitgleich mit dem Feststellen der Schadstoffbelastung in Jüchen wurden auch Fälle aus Mönchengladbach bekannt. Beide Kommunen hatten den Hinweis auf eine mögliche Schadstoffbelastung vom Landeskriminalamt in Düsseldorf bekommen, das Transportwege des Materials nachverfolgte.
Quelle: NGZ

Jüchen Neue Hoffnung auf Sanierung der maroden Bahnhöfe

Nach jüngsten Gesprächen zwischen Gemeinde, Bahn und VRR wurde die Rückzahlung von Fördermitteln vertagt. Von Christian Kandzorra
 
Die Zeit an den Bahnhöfen in Jüchen und Hochneukirch scheint vor Jahren stehengeblieben zu sein: Von Barrierefreiheit können Rollstuhlfahrer nur träumen, die Wände sind mit Graffiti übersät – und von Sauberkeit ist keine Spur. Bis zur Sitzung des Gemeinderats am Donnerstagabend sah die Situation im Hinblick auf Modernisierungen aussichtslos aus. Doch der vom Bau- und Verkehrsausschuss gefasste Beschluss, die Fördermittel für den barrierefreien Ausbau des Bahnhofs in Hochneukirch an den Zuwendungsgeber, den Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR), zurückzuzahlen, wurde im Einvernehmen aller anwesenden Ratsmitglieder kurzerhand von der Tagesordnung gestrichen. Denn es scheint jetzt einen Hoffnungsschimmer zu geben.
Laut Bürgermeister Harald Zillikens habe die Verwaltung in den vergangenen Wochen den Schriftverkehr mit Bahn und VRR erneut aufgenommen und das finanzielle Problem der Gemeinde Jüchen geschildert: "Wir stehen weiter in Kontakt mit Bahn und VRR und haben den Eindruck, dass unser Problem nicht auf taube Ohren stößt und sich eventuell doch bald etwas tun könnte", begründete Harald Zillikens den formellen Rückzug des Beschlusses zur Rückzahlung der VRR-Fördermittel aus dem Gemeinderat. "Aufgeschoben heißt jedoch nicht aufgehoben", sagte Zillikens.
Die Gemeinde wolle jetzt weiter verhandeln und mit der Rückzahlung samt Zinsen bis ins dritte Jahresquartal warten. "Aus unserer Sicht besteht weiterhin die Hoffnung, dass bis dahin Einigungen mit dem Verkehrsverbund und der Bahn erzielt werden können. Ist das nicht der Fall, wird das Thema ,Rückzahlung' erneut im Gemeinderat auftauchen", so Zillikens.

In den Fokus der Verwaltung rückt nach Aussagen des Bürgermeisters auch eine neue Modernisierungsoffensive der Bahn, in die die Stationen Jüchen und Hochneukirch aufgenommen werden könnten. Die Aufnahme in eine dritte Modernisierungsoffensive mit Geldern vom Land würde die von Reisenden und der Verwaltung lang herbeigesehnten Modernisierungen an den Bahnhöfen bedeuten. "Wir wünschen uns natürlich auch eine solche Offensive, doch konkret geplant ist unseren Informationen zufolge noch nichts", sagt ein Bahnsprecher.
Zum Hintergrund: Für den Bau eines Park-and-Ride-Parkplatzes am Bahnhof Hochneukirch erhielt die Gemeinde Jüchen Fördermittel des VRR, die auch einen zweiten Teil von Umbaumaßnahmen – vor allem die Herstellung eines barrierefreien Zugangs zum Mittelbahnsteig – beinhalteten. "Die Eigenmittel für den Bau und die Folgekosten können aufgrund der Haushaltslage allerdings von der Gemeinde nicht gänzlich getragen werden", erklärte Bürgermeister Harald Zillikens unserer Zeitung. Im jüngsten VRR-Stationsbericht hatten die Stationen Jüchen und Hochneukirch erneut schlechte Noten erhalten.
Quelle: NGZ

Kaarst Baubeginn für neues Sportlerheim in Vorst

Nach Jahren des Wartens bekommen die Sportfreunde Vorst ein neues Vereinsheim. Gleichzeitig entsteht ein moderner Kunstrasenplatz. Von Stefan Reinelt
 
Die Baugrube ist ausgehoben und aus dem Boden ragen bereits die Abflüsse für die Duschen im neuen Sportlerheim in Vorst heraus. Vier Umkleidekabinen mit jeweils vier Nasszellen sind im Untergeschoss vorgesehen. Dieses liegt zur Hälfte unterhalb der Grasnarbe des zukünftigen Kunstrasenplatzes. Montag in einer Woche beginnt der Einbau der Bodenplatte, bereits übermorgen starten die Arbeiten zur Modernisierung der dazugehörigen Sportanlage am Georg-Büchner-Gymnasium.
Bei einer Baustellenbesichtigung unter der Führung von Architekt Jakob Post haben sich unter anderem Bürgermeister Franz-Josef Moormann, der Technische Beigeordnete Manfred Meuter und Michael Börgers, der Vorsitzende der Sportfreunde Vorst, einen ersten Eindruck verschafft. "Als vor rund zwei Wochen die Bagger angerollt sind, war das ein ganz besonderes Gefühl für mich", sagt Michael Börgers. Nach einer Vorlaufzeit von sechs Jahren laufe man nun auf die Zielgerade ein, so seine sportliche Umschreibung.
Der Verein beteiligt sich mit Eigenleistungen beim Innenausbau des Obergeschosses. "Dieses Versprechen halten wir ein", betont Börgers. In der oberen Etage des zweistöckigen Gebäudes entstehen ein Schulungsraum und ein Büro sowie ein Gesellschaftsraum inklusive Theke und kleiner Küche zur Bewirtung der Zuschauer, die dann auch vom Erschließungsbalkon aus einen guten Blick auf die Fußballspiele der Sportfreunde Vorst haben werden. Das Souterrain wird aus Beton errichtet und erhält eine Fassade aus Klinkerriemchen. Diese seien so robust, dass ihnen auch der Treffer eines Fußballs nichts ausmache, erklärt der Architekt. Das Obergeschoss entsteht in Leichtbauweise aus vorgefertigten Bauelementen und erhält eine Fassade aus unbehandeltem und damit wartungsfreiem Lerchenholz.

"In etwa vier Monaten lässt sich besser absehen, wie das neue Sportlerheim aussehen wird", sagt Jakob Post. Dann können die Sportfreunde auch mit dem Innenausbau beginnen. Insgesamt erhält das Sportlerheim eine Nutzfläche von 407 Quadratmetern und ist barrierefrei zugänglich. Unter Berücksichtigung der Eigenleistungen des Sportvereins belaufen sich die von der Stadt Kaarst getragenen Baukosten auf 775 735 Euro. Diese schwankten während der Planungsphase und waren zunächst von den zuständigen Gremien auf 642 550 Euro gedeckelt worden. In den Haushaltsberatungen für dieses Jahr erhielt die Politik jedoch neue Zahlen und erteilte der erhöhten Investition schließlich ihre Freigabe.
Darüber hinaus bringt die Stadt 1,37 Millionen Euro für die Modernisierung der gesamten Sportanlage auf. Bekanntermaßen bekommt die Stadt dort ihren ersten Kunstrasenplatz. Um ihn herum führt eine 400-Meter-Laufstrecke aus Kunststoffbelag, ebenso werden neue Weitsprung- und Kugelstoßanlagen angelegt. In den Gesamtkosten enthalten ist auch ein neues Kleinspielfeld mit Kunstrasen auf dem Gelände des Georg-Büchner-Gymnasiums geplant. Der stellvertretender Schulleiter Berthold Kummer gehörte ebenfalls zur Delegation der Baustellenbesichtigung. Michael Börgers erklärte in seine Richtung, dass sich die Sportfreunde Vorst als zukünftiger Nachbar auch am GBG engagieren möchten.
Quelle: NGZ

Korschenbroich Pescher suchen ein Gelände für Boule-Platz

Die Dorfgemeinschaft favorisiert nach einem Ortstermin den Kirmesplatz "Krampe Dämm". Vor einer Entscheidung soll das nächste Schützenfest abgewartet werden. Von Sebastian Meurer
 
In Frankreich ist das Boule auf öffentlichen Plätzen ein Breitensport schlechthin. Das Spiel mit den klackernden Kugeln gewinnt aber auch in Deutschland zunehmend Anhänger. Die Dorfgemeinschaft Pesch hatte sich jetzt bei einem Ortstermin auf dem Festplatz "Krampe Dämm" mit dem Technischen Dezernenten Georg Onkelbach getroffen, um die Möglichkeiten auszuloten, auf dem Festgelände ein Boulefeld anzulegen.
Laut Vizebürgermeister Hans-Willi Türks geht es "erst mal darum, die Machbarkeit zu diskutieren." Zugleich sollten auch mögliche Alternativstandorte in Betracht gezogen werden, so Türks, der indes realistisch einräumt: "Mir fällt da im Moment nichts Passendes ein." Die von Monika Knispel als Alternative ins Gespräch gebrachte "Hochzeitswiese" der Stadt dürfte vielen potenziellen Boulespielern zu weit vom Ortskern entfernt sein. "Der Kinderspielplatz darf nicht berührt werden und an den Eichenstand kann man nur sehr vorsichtig herangehen", verweist Hans-Willi Türks auf einige noch zu lösende Fragen. Wichtig ist allen Beteiligten, mögliche Interessen-, beziehungsweise Nutzungskonflikte mit den Schützen von vornherein auszuschließen.
Mit im Boot ist denn auch Christoph Türks, der Präsident der St. Donatus-Bruderschaft. "Ich weiß, wo das Zelt zu stehen hat", sagt der dem Projekt Bouleplatz offen gegenüber stehende Chef der Bruderschaft. Dass die Nachfrage nach Möglichkeiten zum Boulespielen groß genug sein würde, steht für Monika Knispel außer Frage: "Der Vorschlag ist aus unseren Reihen gekommen, daher wird es schon Bedarf geben", ist sie sich sicher.

Auf dem in Korschenbroich in der Nähe des Rathauses liegenden Bouleplatz gibt es den Befürwortern eines Pescher Pendants zufolge in der Regel mehr Spieler als jeweils auf dem Platz aktiv sein können. Favorit ist auch nach dem Ortstermin mit Georg Onkelbach die "Krampe Dämm". "Wir müssen aber zunächst einmal das Schützenfest abwarten", sagt der Technische Dezernent nach dem Gespräch mit der Dorfgemeinschaft und den Schützen. Die St. Donatus-Schützen feiern traditionell stets am ersten Oktober-Wochenende.
Zu prüfen ist nach Onkelbachs Worten die genaue Aufstellung des Zelts ebenso wie die konkrete Bestückung des Festplatzes. Eine abschließende Entscheidung, ob das weitläufige Gelände tatsächlich auch noch Platz für einen Bouleplatz bietet, wird demnach frühestens in etwas mehr als einem halben Jahr fallen können.
Quelle: NGZ

Rommerskirchen Rekordteilnahme bei Unternehmerforum

Beim zehnten Rommerskirchener Unternehmerforum gab es großes Interesse an der gastgebenden Firma Steland, die sich im Gewerbepark III über 15 000 Quadratmeter erstreckt. Bürgermeister lobt Kontaktfreude der neuen Firmen. Von Sebastian Meurer
 
Alles begann 1924 mit einem wilden Streik in Köln: An dem beteiligte sich damals der Großvater von Günter Steland und wurde fristlos gefeuert. Er machte sich selbständig – mit einem damals nicht abzusehenden Erfolg: Das inzwischen in vierter Generation geführte und florierende Familienunternehmen Steland Apparatebau hat heute quasi eine Monopolstellung bei der technischen Ausrüstung von Tankstellen. Die Firma Steland war der größte "Fang" der dem 1999 gegründeten Wirtschaftsbüro gelang. Schon 2011 wurden die Kontakte geknüpft, wobei Rommerskirchen sogar einige Nachbarstädte ausstechen konnte.
Anlässlich des zehnten Unternehmerforums der Gemeinde war die an der B 59 liegende Firma Steland jetzt erstmals Gastgeber, der seit dem 11.11. dort beheimatet ist. Beim zehnten Unternehmerforum konnte sich Wirtschaftsförderer Johann J. Schmidt jetzt über die bisherige Rekordresonanz freuen: 80 Teilnehmer waren offensichtlich überaus neugierig auf das Unternehmen Steland, das im Gewerbepark III eine Fläche von 15 000 Quadratmetern einnimmt. Schmidt hatte bereits 2011 die "Angel" ausgeworfen und die ersten Kontakte mit Steland geknüpft – zu einer Zeit, als das Gelände für den Gewerbepark III der Gemeinde noch gar nicht gehörte.
Für die 5100 Quadratmeter, über die sich die Produktionshalle erstreckt, gibt es noch eine 1900 Quadratmetern umfassende Erweiterungsfläche. "Wir sind ein Blechverarbeiter, zwischen einem Schlossereibetrieb und den Großserienfertigern", beschreibt Jörg Steland kurz und bündig das Unternehmensprofil. Von der ausgedehnten Betriebsführung zeigten sich die Teilnehmer überaus angetan: "Das ist aller Ehren wert. Da ist schon eine Menge Geld verbaut worden. Davon könnten wir in Rommerskirchen noch einige gebrauchen", meinte etwa Gottfried Goertz von der VR-Bank. "Beeindruckt von der Schweißfertigung in dieser Größe" war Fred Meurer: Der Chef von Schumacher Metall und Geschäftsführer des Center am Park hält Steland für "eine Bereicherung der Wirtschaft". Für Ex-CDU-Chef Wolfgang Könen stellt das Familienunternehmen "eine gelungene Mischung von Tradition und Moderne" dar. Ganz geräuschlos geht es bei Steland natürlich nicht ab, dennoch waren viele Besucher des Unternehmerforums erstaunt, wie vergleichsweise "leise" es in der Fertigungshalle ist. "Nichts, was stinkt, staubt oder Krach macht", lässt sich die Strategie des Wirtschaftsbüros bei der Ansiedlung neuer Unternehmen auf einen knappen Nenner bringen.

Bürgermeister Albert Glöckner gefiel an diesem wie an früheren Unternehmerforen, dass "insbesondere die Neuen den Kontakt zu den bereits ansässigen Firmen suchen. Sie stellen dabei fest, dass man sich in manchen Bereichen ergänzen kann."
Ein besonderer Höhepunkt war die zehnte Auflage des Treffens für dessen "Erfinder". Und das in gleich doppelter Hinsicht: Wirtschaftsförderer Johann J. Schmidt hatte 2007 erstmals zu einem solchen Forum geladen und konnte sich jetzt über die bislang größte Teilnehmerzahl freuen.
Quelle: NGZ

Neuss Computer-Zubehör für Profi-Spieler

Die Multimedia-Branche entwickelt sich seit Jahren zu einem immer stärkeren Markt. Spezielle Zubehörteile, darunter Tastaturen, Mäuse oder Headsets für professionelle Computerspieler liefert die Neusser Firma "Tesoro". Von Christian Kandzorra
 
Es ist eine Wissenschaft für sich, durch die der Laie kaum mehr durchblickt. Doch für die hartgesottenen "Gamer", die mehrere Stunden täglich vor dem Computer sitzen und vor dem Bildschirm in virtuelle Welten abtauchen, ist es ein Sport. Und Sportler brauchen entsprechendes Trainingsmaterial, um sich zu verbessern und immer neue Leistungen zu erbringen. Für eingefleischte PC-Spieler sind normale Tastaturen, Mäuse und Kopfhörer nicht mehr ausreichend, in der fixen Handhabung zu umständlich. Lösungen für die "Hardcore-Spieler" bietet die Firma "Tesoro" mit Sitz in Neuss.
"Tesoro" (spanisch: Schatz) ist ein 2011 gegründetes Unternehmen, das in einer hart umkämpften Branche tätig ist. "Denn Computerspiele entwickeln sich immer weiter. Ständig werden neue Lösungen gesucht, wir müssen uns immer wieder dem Markt anpassen", sagt Jackie Lai, Marketing-Beauftragte bei "Tesoro". Zum Sortiment des Unternehmens gehören neben Spezial-Tastaturen auch Mäuse, Headsets, Kopfhörer und Mousepads. "Das ist in der Regel nichts fürs Büro", sagt Lai. Vielmehr handele es sich um maßgeschneiderte Utensilien für Spieler, die etwa auf groß angelegten Partys stundenlang in Mannschaften vor dem Computer gegeneinander kämpfen.
Während handelsübliche Tastaturen preislich bei circa 20 Euro liegen, kostet das günstigste Modell bei "Tesoro" 70 Euro. "Vergleichbar mit normalen Tastaturen sind die allerdings nicht", sagt Lai und lacht. Der Unterschied liegt im Detail: Die Buchstaben auf den Tastaturen von "Tesoro" sind einzeln und – je nach Ausführung – sogar in verschiedenen Farbtönen beleuchtet, die Tasten lassen sich unterschiedlich schwer und vor allem gleichzeitig drücken. Die Betätigungskraft der Tasten reiche von 45 bis hin zu 60 Gramm, was insbesondere für Menschen wichtig ist, die in einem hohen Tempo Tasten präzise drücken möchten, ohne sich ständig zu vertippen. "Darüber hinaus können Eingaben direkt in der Tastatur gespeichert und unterschiedliche Befehle je nach Wunsch des Benutzers programmiert werden", erläutert die 42-Jährige, die vor 14 Jahren aus Taiwan nach Deutschland kam. Sogar Aluminiumtastaturen werden von dem Unternehmen ausgeliefert – mit einer Lebensdauer von 50 Millionen Anschlägen pro Taste. "Bei PC-Mäusen kommt es häufig darauf an, wie schnell sich der Zeiger auf dem Bildschirm verschieben lässt, wie kräftig er in eine bestimmte Richtung lenkt, wenn die Maus berührt wird", sagt Jackie Lai.

Die Nachfrage nach solchen Spezial-Produkten in der Multimedia-Branche steige stetig an: "Wichtig ist für uns natürlich auch der Standortfaktor", so Lai. Neuss eigne sich besonders gut, denn "Tesoro" steuert vom Gewerbegebiet Taubental aus den Vertrieb – der eigentlich Produktionsstandort ist China. "Wir schätzen die Nähe zum Flughafen Düsseldorf, die guten Autobahnanbindungen und auch die Nähe zum Hafen sowie zu den Benelux-Staaten", erzählt Lai. Nur so könne garantiert werden, dass Großhändler der Branche rechtzeitig mit neuen Produkten aus dem Neusser "Tesoro"-Lager beliefert werden, um den wachsenden Bedarf an neuen "Gaming-Lösungen" zu decken.
Zur Philosophie des PC-Zubehör-Herstellers gehört es auch, Veranstaltungen wie sogenannte "LAN-Partys" zu sponsern, bei denen Spieler teilweise mehrere Tage in dunklen Räumen in unterschiedlichen Formationen gegeneinander antreten – in virtuellen Spielen wie etwa "Counter-Strike" oder "World of Warcraft". Rund 40 000 Mannschaften haben sich laut Jackie Lai in den vergangenen Jahren allein in Deutschland gegründet und nehmen regelmäßig an solchen Veranstaltungen teil.
Quelle: NGZ

Neuss Kunstrasen: Verein von Politik enttäuscht

Die Politik formuliert neue Auflagen für den SV Uedesheim. Der hatte zugesagt, einen Kunstrasenplatz zur Hälfte selbst zu finanzieren, jetzt soll er die Sportanlage in Eigenregie übernehmen. Das soll den Beitrag der Stadt finanzieren. Von Christoph Kleinau
 
Seit der Sportverein Uedesheim mit dem Angebot in die Offensive ging, für einen rund 600 000 Euro teuren Kunstrasenplatz die Hälfte der Baukosten selbst aufzubringen, musste der Vorstand um Klaus Haas schon viele Kröten schlucken. Doch die dickste kam zum Schluss: Auf Antrag der CDU beschloss der Sportausschuss nun einstimmig, dass der Verein auch die Sportanlage in Uedesheim ganz oder teilweise in Eigenregie übernehmen soll. Damit sollen mindestens jene 33 000 Euro jährlich eingespart werden, mit denen das Darlehen für die zweite Hälfte der Baukosten abgetragen werden kann. "Faktisch finanziert der Verein damit den Platz alleine", gab Sportdezernent Stefan Hahn zu. Und ohne dieses Modell, so stellt er klar, "würde er gar keinen Kunstrasenplatz bekommen".
Für Klaus Haas waren die neuen Auflagen "ein Schlag in die Magengrube". Für das Projekt bedeuten sie vielleicht sogar das Ende. Dabei war alles darauf ausgerichtet, dass der Platz, der auch der Jugendarbeit mit besseren Trainingsbedingungen neuen Schub geben soll, zum Beginn der nächsten Saison des (Noch)-Oberligisten fertig wird. Nun ist der Baubeginn am 26. Mai in Gefahr, denn der Übernahmevertrag als Teil des Tilgungsvertrages mit der Stadt ist noch nicht verhandelt. Was Haas der Mitgliederversammlung kommenden Donnerstag sagt, weiß er noch nicht, denn erst in der Woche darauf hat er einen Termin im Rathaus. Aber er stellt klar: "Wir werden nicht um jeden Preis den Kunstrasenplatz bauen."
Mit einem Naturrasenplatz und einem Ascheplatz ist der SV Uedesheim so gut ausgestattet, dass er aus Sicht der Stadt noch lange nicht auf einen ganzjährig nutzbaren Kunstrasenplatz hoffen dürfte. Doch die Bereitschaft des SVÜ, als erster Neusser Verein viel Geld mitzubringen, imponierte Verwaltung und Politik. Sie boten an, das Darlehen, das für den Bau aufgenommen werden muss, in neun Jahresraten á 33 000 Euro abzutragen. Dieses Geld sollte aus dem Topf "Sportstättenerhalt" kommen. Davon war am Donnerstag aber nicht mehr die Rede. Stattdessen schlug die Verwaltung vor, für den SVÜ zur Hälfte das Konto "Zuschüsse aus der Sportpauschale" zu plündern. Das will Haas nicht, weil das auf neun Jahre die Möglichkeiten aller anderen Vereine beschneiden würde. Und der Ausschuss, in dem diese Vereine breit vertreten sind, wollte das erst recht nicht. So verteidigte Ingrid Schäfer den Antrag der CDU als einzigen Ausweg: "Sonst wäre das Projekt gekippt." Denn das Engagement des Vereins könne man nur gutheißen.
Der hat der Verwaltung gegenüber bereits offengelegt, dass er über 85 000 Euro Eigenkapital verfügt und ein Sponsor weitere 100 000 Euro zugesagt hat. Auch die Übernahme der Zinsen für das Darlehen in Höhe von 40 000 stemmt der Verein. Weil diese Beträge und das Darlehen noch nicht hinreichen, die geschätzten Kosten in Höhe von 608 000 Euro zu decken, müssen die Uedesheimer nun noch belegen, wie die verbleibende Lücke von rund 80 000 Euro geschlossen wird. Und zwar, so Hahn, bevor es zu einer Vertragsunterzeichnung kommt. Aber zumindest das trifft den verein nicht unerwartet.
Quelle: NGZ

Neuss Hessen-Preis für seinen "Erfinder" Hüsch

Hermann-von-Hessen-Preis, den die Heimatfreunde zu vergeben haben, geht an Politik-Altmeister Heinz Günther Hüsch. Von Ludger Baten
 
Der Hermann-von-Hessen-Preis – Verteidiger der Stadt Neuss – geht in diesem Jahr an Heinz Günther Hüsch (84). Damit erkennt die Vereinigung der Heimatfreunde die höchste Auszeichnung, die sie zu vergeben hat, ihrem Ehrenvorsitzenden zu, der vor 25 Jahren die Idee zur Preisvergabe hatte. Erster Preisträger war der Orden der Alexianer-Brüder, der seit mehr als 500 Jahren segensreich in Neuss wirkt.
Seither werden Frauen und Männer oder Institutionen geehrt, "die sich durch uneigennützige, verdienstvolle, langjährige und mit hohem persönlichen Einsatz ausgeübt Tätigkeit um Stadt und Landschaft Neuss verdient gemacht haben". Nun also Heinz Günther Hüsch. Er ist der 20. Preisträger, wenn ihm am 22. März die von Professor Elmar Hillebrand geschaffene Bronzestatuette Hermanns von Hessen überreicht wird. Die Laudatio wird Christoph Napp-Saarbourg halten, der Nach-Nachfolger Hüschs an der Spitze der Neusser Heimatfreunde.
"Dä Hüsch", wie ihn der Volksmund burschikos-liebevoll ruft, ist in Neuss eine Institution. Wer es respektvoller mag, spricht vom "Herrn Doktor". Aber alle sind sich einig: Hüsch hat sich um Neuss verdient gemacht. Der "Altmeister" der Neusser Politik wird den Hessen-Preis als eine Würdigung für sein nachhaltiges Lebenswerk verstehen.
Mehr als 50 Jahre saß Hüsch im Rat der Stadt Neuss. Kein Hinterbänkler, sondern einer, der seine Meinung sagte. Mehr noch: Hüsch hatte nicht immer die Mehrheit hinter sich, aber ohne ihn gab es selten eine Mehrheit – weder im Stadtrat noch in der CDU. Die Parteidisziplin war und ist für ihn ein hohes Gut. Er war Unions-Vorsitzender im Stadtverband (mit Freude) und in der Fraktion (aus Pflichtbewusstsein), er saß für sie im Landtag und im Bundestag. Hüsch verlor keine Wahl. Seine Hausmacht organisierte Hüsch im vorpolitischen Raum. Die Heimatfreunde waren unter seiner Führung nicht bloß Bewahrer von Geschichte und Tradition, sondern mischten sich in aktuelle gesellschaftspolitische Fragen ein. Hüsch war eine feste Größe im Kirchenvorstand von St. Quirin und er lebte das Schützenwesen im und mit seinem Schützenlustzug "Bänkelsänger".

Heinz Günther Hüsch war auch immer ein Sozialpolitiker, engagierte sich für die Schwachen in der Gesellschaft. Das Hospiz der Augustinerinnen ist da nur ein Stichwort. Seine soziale Großtat wird aber erst in diesen Wochen und Monaten einer breiten Öffentlichkeit bewusst. Im Auftrag von vier Bundeskanzlern (Kiesinger, Brandt, Schmidt, Kohl) ermöglichte er zwischen 1968 und 1989 rund 220 000 Rumäniendeutschen die Ausreise in die Bundesrepublik. Die Rolle, die Hüsch dabei spielte, dokumentiert das Buch "Kauf von Freiheit". Über seine Verhandlungen mit den Rumänen zur Zeit des Machthabers Nicolae Ceausescu sprach der Neusser Hüsch gestern beim Lesefestival in Leipzig.
Doch auch für den Neuss-Verteidiger Hüsch ging im emotionalen Bezug zu seiner Stadt nicht jeder Wunsch in Erfüllung. So wurde er nicht im Schatten von St. Quirin geboren, sondern in Karken. Auch er konnte als Landtagsabgeordneter nicht verhindern, dass Neuss 1975 seine kommunale Selbstständigkeit verlor und es war ihm nicht vergönnt, Bürgermeister zu werden.
Doch wer über die Stadt Neuss, ihren Stolz, ihr Selbstbewusstsein und ihre Wehrbereitschaft spricht, der denkt an Heinz Günther Hüsch. Der "Altmeister", der sich stets vor seine Mitstreiter stellt, ist also auch in diesem Sinne ein Verteidiger der Stadt Neuss – wie Hermann von Hessen. Der organisierte als Administrator des Erzbistums Kölns 1474 die Verteidigung der Stadt Neuss, die somit der Belagerung durch Karl den Kühnen widerstand.
Quelle: NGZ

Neuss "Acht Glücksfälle" beim Shakespeare-Festival

Beim 24. Globe-Festival werden rund 14 500 Besucher erwartet. Zwölf Compagnien gestalten das Programm mit 32 Vorstellungen. Von Helga Bittner
 
Wenn ein Festivalleiter bei insgesamt 17 eingekauften Aufführungen gleich acht Mal von einem Glücksfall spricht, muss er doch zufrieden sein. Und tatsächlich erzählt Rainer Wiertz fast beseelt davon, wie die Gastspiele zum 24. Shakespeare-Festival im Globe zustande gekommen sind. Mit großer Spannung wird jedes Jahr das Programm erwartet, und bislang hat es der Intendant der vierwöchigen Festspiele im Globe – wie ihn Kulturdezernentin Christiane Zangs auch bezeichnet – immer noch geschafft, die eine oder andere Überraschung zu präsentieren.
Das ist ihm auch dieses Mal gelungen. Etwa mit dem "Glücksfall" Katharina Thalbach, die zu einer Ringelnatz-Lesung in Neuss war und danach "spontan zugesagt" habe, beim Festival Gedichte auf und an Shakespeare vorzutragen. Das wird eine regelrechte Uraufführung, denn bislang gibt es nur das Buchprojekt "Wie Er uns gefällt" dazu, aber noch keinerlei szenische oder hörbuchartige Aufbereitung. "Aber vielleicht kommt das ja danach", sagen Wiertz und Zangs.
Zwei weitere Glücksfälle haben auch ihren Ursprung in Neuss. So hatte der Flötist Stefan Temmingh bei seinem Auftritt in der Zeughauskonzertreihe von seinem Vorhaben erzählt, populäre Lieder des 16., 17. und 18. Jahrhunderts unter dem Titel "Inspired by Song" zu interpretieren. Zusammen mit der Sängerin Dorothee Mields wird er es nun im Globe präsentieren. Ebendort hatte die Jazzsängerin Caroll Vanwelden im vergangenen Jahr mit ihrem Sonetten-Abend einen solchen Erfolg, dass sie beschloss, zwölf weitere Sonette Shakespeares zu vertonen und zum zweiten Mal nach Neuss zu kommen.
Ein weiterer Glücksfall ist das Zusammentreffen von Zeitpunkt und Programm beim Projekt des Schauspielers Gustav Peter Wöhler ("Tatort", "Nachtschicht", "Sams"), der als Sprecher aus Samuel Pepys Tagebuch (1660–1669) liest und musikalisch unter dem Titel "Peeping at Pepys" von der "Lautten Compagney" begleitet wird. Oder auch die Entscheidung des englischen Regisseurs Edward Hall, mit seiner Propeller Company "zwei seiner besten Inszenierungen", wie Wiertz findet, mit einer kompletten Neubesetzung wiederaufzunehmen. Schon jetzt kann man davon ausgehen, dass die vielgeliebten Propellers "A Midsummer Night's Dream" und "Comedy of Errors" im ausverkauften Globe zeigen werden.

Auch dass der Dauergast beim Festival, die Bremer Shakespeare Company (BSC) , das wenig gespielte Stück "Pericles" auf dem Spielplan hat – "traumhaft schön und fast ohne Slapstick mit vier Schauspielern und drei Puppen", sagt Wiertz – ist für ihn ein Glücksfall: "Pericles ist in 23 Festivaljahren erst einmal gezeigt worden." Das gilt auch für "Coriolan", den Wiertz mit einer ungarischen Company eingekauft hat und für die "modernste Inszenierung des Festivals" hält.
Glücksfall Nummer acht schließlich ist die Entdeckung der spanischen Truppe Fundación Siglo de Oro aus Madrid, die Wiertz mit ihrem "Enrique VIII." (Heinrich VIII.) begeistert hat. Damit sich die Neuss-Reise richtig lohnt, bringt sie noch zwei Stücke des Shakespeare-Zeitgenossen Lope de Vega mit.
Das RLT mit dem "Sturm", die "Globe on Tour"-Company aus London mit "Much Ada about Nothing", die Berliner Shakespeare Company mit "Wie es euch gefällt" – derzeit blind eingekauft, weil die Premieren erst in den nächsten Wochen stattfinden – und "Richard III." der BSC runden das Programm ab. Die Bremer läuten das Festival auch mit einem speziellen Abend zum 450. Geburtstag Shakespeares ein.
Quelle: NGZ

Neuss Möbel Höffner drückt aufs Tempo

Krisengipfel mit dem Investor in Cannes. Zusage steht: 25 Säulen am 25. Mai.
 
Am 25. Mai, dem Tag der Kommunalwahl, stehen im Hammfeld 25 Säulen für das neue Möbelhaus. Das versprach der Berliner Investor Kurt Krieger Bürgermeister Herbert Napp in die Hand, als sich beide auf der Gewerbe-Immobilienmesse Mipim in Cannes zum Krisengipfel trafen. Anlass für den Gesprächstermin war die Klage der Stadt Düsseldorf gegen die Baugenehmigung für das Höffner-Möbelhaus. Beide Parteien bewerteten die Risiken, die sich aus einem solchen Rechtsstreit für das Vorhaben ergeben könnten. Sie stimmten aber darin überein, das Großprojekt trotz dieses Störfeuers, so Napp, "schnell und konsequent zu Ende zu führen".
Krieger habe zugesagt, so Napp, "wenn es sein muss beschleunigt weiterzubauen." Ein früherer Eröffnungstermin als der 27. Dezember dieses Jahres sei aber nicht genannt worden. Der dafür ins Visier genommene Baubeginn im Frühjahr jedenfalls wurde eingehalten. Und weil die Klage keine aufschiebende Wirkung hat, herrschte auch gestern auf der Baustelle vis-á-vis zum Rheinparkcenter Hochbetrieb. Zum Wahltermin in sechs Wochen soll der Hochbau schon in vollem Gange sein.
Quelle: NGZ

Neuss ISR-Investor hofft auf schnellen Kaufvertrag

Peter Soliman will Grundstück und Gebäude der Internationalen Schule kaufen. Die Stadt wartet auf den Spruch des Gutachterausschusses. Von Ludger Baten
 
Mit einem Strahlen im Gesicht personifiziert Peter Soliman seine Botschaft: "Die Internationale Schule steht vor einer gesicherten Zukunft." Seine Zuversicht versucht der Investor aus Meerbusch, mit Zahlen zu untermauern. "Als das Insolvenzverfahren Anfang Dezember eingeleitet wurde, hatte die ISR 550 Schüler", rechnet Soliman vor, "heute besuchen ebenso viele Kinder die Schule – eher mehr." Damit wird deutlich: Solimans wichtigste Verbündete im Kampf um den Erhalt der Neusser Privatschule sind die Eltern. "Der Unterricht bis zum Ende des Schuljahres ist gesichert", sagt Wilhelm Fuchs, der Vorsitzende des Aufsichtsrates.
Die vor zehn Jahren gegründete Internationale Schule am Rhein (ISR) in Neuss genießt einen exzellenten Ruf, sie hatte aber ein großes Problem: Die Schülerzahlen blieben hinter den Erwartungen zurück. Laut Businessplan müssten 630 Mädchen und Jungen die schmucke Schule besuchen, um die Privatschule wirtschaftlich erfolgreich zu führen. Da die Schülerzahl "nur" 550 betrug, klaffte ein Finanzloch. Der Gang zum Insolvenzgericht war Anfang Dezember die Folge.
Schnell zeichnete sich eine Lösung ab. Der Privatinvestor Peter Solimann will über eine gemeinnützige gGmbH im Zusammenspiel mit einer von den Eltern gegründeten Genossenschaft den bisherigen Träger, die ISR GmbH, am 1. August ablösen und somit den Fortbestand auf Dauer sichern. Wichtige Voraussetzungen wurden geschaffen. Mit dem akademischen Partner Sabis wurde ein Vertrag geschlossen, das Schulministerium genehmigte weiterhin den Schulbetrieb als Ergänzungsschule und über den Preis zur Übernahme der Schuleinrichtung erzielte Soliman offenbar mit Insolvenzverwalter Georg Kreplin.

Operativ erzielten Peter Soliman und sein Team mit ihrer Marketing-Offensive ebenfalls erste Erfolge. Sie führen Einzelgespräche mit den Eltern, putzen viele Klinken auf den Chefetagen der Wirtschaft. Kein Termin ist ihnen zu viel. Beobachter trauen Soliman zu, dass er sein ISR-Projekt auch betriebswirtschaftlich in eine gute Zukunft führt. Doch noch fehlt ihm zu seinem Glück ein Mosaiksteinchen, das ehr ein dicker Brocken zu sein scheint. Peter Soliman will das Grundstück am Stadtwald mit dem darauf errichteten Schulgebäude von der Stadt kaufen. Laut einer ISR-Pressemitteilung sollen die "laufenden Verhandlungen" bereits "kurzfristig abgeschlossen" werden. Doch davon noch kann keine Rede sein.
Aus Sicht der Stadt wird der von der Verwaltung unabhängige Gutachterausschuss mit seiner Bewertung die Grundlage für die Verhandlungen legen. Es hieß, der Gutachterausschuss benötige drei Monate, um zu einem Spruch zu kommen. Der Auftrag wurde Mitte Januar erteilt. "Wir warten das Gutachten ab", stellt dann auch Bürgermeister Herbert Napp fest, "dort wird die finanzielle Richtlinie vorgegeben." Den endgültigen Preis lege dann der Stadtrat fest. Große Verhandlungsspielräume sieht der Rathaus-Chef nicht: "Die ISR ist ein privatwirtschaftliches Unternehmen, das wir als Stadt über den Preis nicht signifikant subventionieren können." Er sehe gleichwohl Möglichkeiten, eine Einigung zu erzielen. Er schätze die engagierte Arbeit von Peter Soliman: "Sie verdient Erfolg."
Quelle: NGZ

Bauernregel des Tages:

Märzenschnee und Jungfernpracht dauern oft kaum über Nacht.

Geburtstag hat heute:

Paul von Heyse
(15. 3. 1830 - 2. 4. 1914)



Schriftsteller, Novellist, "Don Juans Ende", "Kinder der Welt", "Gegen den Strom", "L‘Arrabbiata", "Lieder aus Sorrent", Nobelpreis für Literatur 1910, gilt als der wirkliche "Dichterfürst" der deutschen Literatur (Deutschland, 1830 - 1914).

Zitat des Tages

Wer sich an andere hält, dem wankt die Welt. Wer auf sich selber ruht, steht gut.

Paul von Heyse

Wettervorhersage Neuss, Samstag, 15.3.2014

ZeitWetterTemperaturWind
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NW 4

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bedeckt11 °C 
NW 4

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20:00
regnerisch11 °C 
W 4

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regnerisch9 °C 
W 4

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bedeckt9 °C 
W 4

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bewölkt8 °C 
W 4

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08:00
wolkig8 °C 
W 4