Durch einen
Rauchmeldealarm gewarnt, konnten gestern 75 Kinder und elf Erwachsene
unverletzt das Gebäude der Kindertagesstätte verlassen. Die Feuerwehr
löschte den Brand. Die Kinder nutzen jetzt die Horremer Grundschule.
Von Carina Wernig
Bei einem Brand in der Kindertagesstätte "Rappelkiste"
am Fichtenweg wurde gestern Morgen niemand verletzt. "Das ist das
Wichtigste", sagte Brandamtmann Klaus Schiefer von der Feuerwehr
Dormagen. Der Einsatzleiter lobte das umsichtige Verhalten der elf
Mitarbeiter der städtischen Einrichtung unter Leitung von Heidi
Tyburski: "Als wir eintrafen, hatten sie die 75 Kinder schon unbeschadet
aus dem Gebäude geführt." Eine Kaffeemaschine und eine Thermoskanne
waren auf dem Herd in der Küche verschmort und hatten Feuer gefangen,
wie die Stadt bekannt gab.
Durch einen Rauchmeldealarm um 9.56 Uhr verständigt,
rückte die Feuerwehr mit 27 Einsatzkräften und neun Fahrzeugen an und
konnte im verlassenen Gebäude sofort den Brand löschen. "Wir haben das
Gebäude danach gelüftet", erklärte Schiefer. Messungen ergaben, dass das
Gebäude zwar wieder begehbar ist, aber vor seiner eigentlichen Nutzung
als Kita umfangreich von Ablagerungen gereinigt werden muss. "Das
bedeutet, dass Teile des Gebäudes nach Einschätzung der
Gebäudewirtschaft bis zu drei Wochen nicht benutzt werden können", so
Stadtpressesprecher Harald Schlimgen. Eine Notgruppe wird daher ab
Montag um 7.30 Uhr in der Christoph-Rensing-Schule eröffnet.
Erzieherinnen blieben ruhig
Zunächst war es ein Schock, als Jessica Annas hörte,
dass es einen Brand in der Kita ihrer Tochter gegeben hatte. "Aber die
Erzieherin hat uns ganz ruhig mitgeteilt, dass den Kindern nichts
passiert ist und wir sie abholen könnten", sagt die 21 Jahre alte Mutter
von Emma (2). Als sie dann am Kindergarten ankam, war alles "bestens
organisiert und die Kleinen wurden gut zusammengehalten, bis die Eltern
eintrafen", erklärt Annas: "Ein großes Lob den Erzieherinnen, auf die
ich mich auch im Ernstfall verlassen kann."
Da sie für ihre eigene Erzieher-Ausbildung auch in den
Ferien arbeiten muss, ist sie froh, dass die Stadt so schnell eine
Notgruppe einrichten konnte: "In Absprache mit meinem Freund hätte ich
die Betreuung zwar irgendwie hinbekommen, aber nur zu Lasten meiner
Ausbildung", meint sie. Andere Eltern hätten da noch weniger Spielraum:
"Die Rundum-Betreuung so spontan zu organisieren, ist sicher schwierig."
Das weiß auch Elisabeth Gartz, die bei der
Stadtverwaltung für die Tagesbetreuung von Kindern zuständig ist: "Wir
werden alle Kinder auch in der Übergangszeit betreuen", betont Gartz.
"Zum Glück ist durch die Osterferien sowieso weniger Betrieb", weist sie
darauf hin, dass gestern nur 75 der rund 100 Kinder anwesend waren.
Schnell und unbürokratisch stellte Adelheid
Rothenburg, Schulleiterin der Christoph-Rensing-Schule, einen Raum zur
Verfügung: "Wir helfen gern. Außerdem kennen wir uns gut, schließlich
haben wir mit der Rappelkiste in deren Umbauphase vor zwei Jahren schon
einmal unser Domizil geteilt." Und so wurde ein Kellerraum bereits
verschönert und mit kleinen Möbeln eingerichtet, die vor zwei Wochen
erst aus Delrath eingetroffen sind. Die katholische und die evangelische
Kita halfen mit Spielzeug aus, da nichts aus der "Rappelkiste" geholt
werden konnte. "Die Zusammenarbeit funktioniert toll in Horrem", sagt
die Schulleiterin.