Dienstag, 11. März 2014

Kaarst 1 Berliner Platz: Stadt ist für "West-Lösung"

Morgen entscheidet der Stadtentwicklungs-, Planungs- und Verkehrsausschuss darüber, welcher Investor mit welchem Konzept den Zuschlag für den Supermarkt-Neubau bekommt. Die Stadt favorisiert die Pläne von Wienstroer und Winterling. Von Julia Hagenacker
 
Selten wurde ein städtebauliches Thema so kontrovers diskutiert wie der geplante Neubau eines Supermarktes auf dem Berliner Platz. Morgen (12. März, 19 Uhr, Bürgerhaus, Clubraum 3) trifft der Stadtentwicklungs-, Planungs- und Verkehrsausschuss (PVA) die Entscheidung – darüber, welcher Investor mit welchem Konzept den Zuschlag bekommt. Die Stadt favorisiert die Konzeption, die der Kaarster Investor Winterling gemeinsam mit dem Neusser Planungsbüro Wienstroer erarbeitet hat. Als Standort soll der westliche Platzbereich festgelegt werden. Gibt neben dem PVA auch der Grundstücksausschuss finanzwirtschaftlich grünes Licht, ist die Sache durch, das bereits eingeleitete Bauleitplanverfahren wird fortgesetzt. Im November 2015 soll der neue Frischemarkt eröffnen können.
Drei Investoren hatten im vergangenen Jahr fünf Vorschläge für mögliche Planungen abgegeben. Zweieinhalb Wochen lang waren alle Entwürfe im Oktober im Rathaus Büttgen einsehbar. In einem ersten Schritt – das geht aus der Sitzungsunterlage zum PVA hervor – hat die Verwaltung nun entschieden, ob eine West- oder eine Ostlösung sinnvoller ist. Dabei wurden unter anderem Kriterien wie die Vernetzung des neuen Supermarktes mit dem Rathausplatz oder der Schutz der Anwohner vor Parkplatzlärm in die Waagschale geworfen. Die Westlösung schnitt dabei deutlich besser ab.
In einem zweiten Schritt sind anschließend alle fünf Projektentwürfe nach übergeordneten Kriterien wie städtebauliche Integration, Funktionalität, architektonische Qualität, verkehrstechnische Einbindung, Immissionsschutz und Freiraumqualität bewertet worden. "Sieger", wie gesagt: Wienstroer und Winterling. Die Abstufung des Gebäudekörpers zur Bachstraße und den angrenzenden Grundstücken schaffe einen guten Übergang zur vorhandenen Wohnbebauung, sagt die Stadt. Und: Der Innenraum des Marktes sei hell und luftig gestaltet. Die Anlieferung soll von der Bachstraße aus erfolgen – bei geschlossener Halle, ohne Rampe.

Diese Lösung wird nicht allen gefallen. 31 Bürger haben im Zuge der Öffentlichkeitsbeteiligung ihre Argumente gegen den Standort Berliner Platz zum Ausdruck gebracht. Dazu gehören unter anderem Bedenken, ob ein Supermarkt mit 1200 Quadratmetern Verkaufsfläche möglicherweise zu groß ist und die Kaufkraft in Büttgen sprengt. Auch Fragen nach Verkehrsproblemen und einer Wertminderung der Wohnungen am Berliner Platz wurden aufgeworfen. Die Stadt muss alle Fragen beantworten. Aufgabe der Politik ist es, abzuwägen.
Fakt ist: Der Verwaltung liegt auch eine Unterschriftenliste der IG Büttgen, der Vertretung der örtlichen Einzelhändler, vor, in der sich insgesamt 562 Bürger für den Berliner Platz als Standort aussprechen. Von den 562 Unterschriften stammen 371 von Büttgener Bürgern, 126 von Bewohnern der übrigen Ortsteile und 65 von außerhalb.
Quelle: NGZ

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