Donnerstag, 27. Februar 2014

POL-NE: Aktuelle Radarkontrollen der Polizei im Rhein-Kreis Neuss

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Rhein-Kreis Neuss (ots) - Wir wollen Sie und Ihre Familie vor schweren Unfällen schützen! Zu schnelles Fahren gefährdet Alle überall! Zu schnelles Fahren ist Killer Nr. 1!
Zu Ihrer Sicherheit planen wir Geschwindigkeitskontrollen, über die wir Sie nachfolgend informieren.
Dienstag, 04.03.2014, Korschenbroich, Bundesstraße 230
Mittwoch, 05.03.2014, Dormagen, Landstraße 280
Donnerstag, 06.03.2014, Rommerskirchen, Bundesstraße 477
Freitag, 07.03.2014, Jüchen, Landstraße 116
Samstag, 08.03.2014, Meerbusch-Osterath, Westring
Montag, 10.03.2014, Grevenbroich, Landstraße 142
Darüber hinaus müssen Sie im gesamten Kreis-/Stadtgebiet mit kurzfristigen Kontrollen rechnen.

POL-NE: Automarder bauen Katalysatoren aus

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Korschenbroich-Kleinenbroich (ots) - Auf einem Firmengelände an der Fuggerstraße waren bislang unbekannte Automarder aktiv. Die Täter hatten an zehn Mercedes Transportern die Auspuffanlagen abgebaut, anschließend die Katalysatoren herausgetrennt und mitgenommen. Die Tatzeit liegt zwischen Dienstag (25.02.), 18:00 Uhr und Mittwoch (26.02.), 09:00 Uhr.
Hinweise zu verdächtigen Personen, Fahrzeugen oder sonstigen Beobachtungen, die in einem Tatzusammenhang stehen könnten, nimmt die Polizei in Neuss unter der Telefon 02131 3000 entgegen.

POL-NE: Wohnungseinbrecher hebeln Fenster auf

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Meerbusch-Strümp (ots) - Durch das aufgehebelte Schlafzimmerfenster drangen am Mittwochvormittag (26.02.), zwischen 09:30 Uhr und 12:30 Uhr, unbekannte Einbrecher in ein freistehendes Einfamilienhaus auf der Liegnitzer Straße ein. Sämtliche Räume wurden nach Wertsachen durchsucht. Dabei fiel den Tätern Schmuck in die Hände.
Die Polizei bittet Zeugen, die Hinweise auf den Einbruch geben können, sich mit der Kriminalpolizei unter der Telefonnummer 02131 3000 in Verbindung zu setzen.

POL-NE: Schwarzer 3er BMW gestohlen

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Dormagen-Mitte (ots) - In der Nacht von Mittwoch (26.02.), 21:30 Uhr, auf Donnerstag (27.02.), 05:15 Uhr, stahlen unbekannte Diebe vom Park & Ride Parkplatz am Bahnhof Dormagen einen schwarzfarbenen 3er BMW. Die Limousine hatte die amtlichen Kennzeichen NE-W 1221.
Hinweise auf den Fahrzeugdiebstahl oder den Verbleib des PKW nimmt die Kriminalpolizei unter der Telefonnummer 02131 3000 entgegen.

Dormagen SPD: Jugendliche wollen mehr Fahrrad-Stellplätze

Zum Ende des Jugenddialogs der SPD Dormagen im Café "Micado" warb Bürgermeister-Kandidat Erik Lierenfeld um die Stimme der jungen Dormagener – nicht für sich, sondern für die Demokratie: "Geht bitte am 25. Mai wählen und gebt Eure Stimme einer demokratische Partei." Mehr als anderthalb Stunden hatten die Jugendlichen zuvor unter der Moderation war Michael Dries viele Anregungen und Wünsche geäußert. Von Carina Wernig
 
Dabei kritisierten die jungen Dormagener vor allem das fehlende Angebot für 16 bis 18-Jährige. Da war die Rede von einem Offenen Treff und von vielen verschiedenen Arten von Angeboten. Trotz des "Kid's Plans" der Stadt gäbe es zu wenige Vernetzung, wüssten viele Jugendliche gar nicht, welch gute Angebote bereits beständen.
Mit der Bürgerdialog-Reihe, in der am Aschermittwoch noch ein Seniorendialog in Hackenbroich folgt, möchte die SPD Ideen aus der Bevölkerung aufgreifen und sich mit den Betroffenen direkt austauschen, bevor das Wahlprogramm erstellt wird. "Ich freue mich über viele Anregungen durch die jungen Menschen, das Gespräch mit allen Bürgern ist mir sehr wichtig", sagte Lierenfeld. Insgesamt wünschen sich die Jugendlichen mehr Mitbestimmung und den direkten Kontakt zu den Entscheidungsträgern. In diesem Zusammenhang ging der Bürgermeister-Kandidat der SPD auf seine Zusage ein, "als Bürgermeister Kinder- und Jugendsprechstunden einzuführen", so Lierenfeld. Außerdem werde er auch aktiv auf die Schulen zugehen, damit diese den Schülern im Politik- und Sozialwissenschafts-Unterricht mehr Wissen über die kommunale Selbstverwaltung vermitteln.
Die Diskussion ergab aber auch einiges, was die Jugendlichen in ihrem Alltag verbessert haben möchten: Die Busverbindungen sollten besser aufeinander abgestimmt werden, außerdem sind mehr kostenlose Fahrradabstellmöglichkeiten am Bahnhof wünschenswert. Damit die Räder nicht gestohlen oder demoliert werden, sollten die Abstellplätze offen einsehbar sein. Auch die Kosten waren Thema: Denn wenn die Fahrradstation am Bahnhof öffnet, wird es Monatsmieten geben. Die Jugendlichen regten einen Rabatt oder eine Patenschaft für Schüler und Auszubildende an.
Quelle: NGZ

Dormagen 1 Landrat hält die Stadt zum Sparen an

Die Kommunalaufsicht hat den Haushalt der Stadt für 2014 genehmigt. Mit Einschränkungen: Der Sparkurs muss stringenter fortgesetzt werden. Ferner werden Zweifel an raschen Gewerbesteuereinnahmen aus dem Silbersee laut. Von Klaus D, Schumilas
 
Mit der Kritik von Landrat Hans-Jürgen Petrauschke kann Kai Uffelmann leben: "Es ist der warnende Zeigefinger", sagt der städtische Kämmerer, "es gibt auch härtere Maßnahmen der Kommunalaufsicht". Von denen bleibt die Stadt verschont – noch, denn sollten Verwaltung und Politik das Haushaltssicherungskonzept nicht konsequent umsetzen, besteht die Gefahr einer vorläufigen Haushaltsführung und Dormagen würde dann aus dem Kreishaus regiert.
Der Haushalt wird in diesem Jahr laut Planung mit einem Fehlbetrag von 5,1 Millionen Euro abschießen – ein Defizit, dass nicht mehr aus der (leeren) Ausgleichsrücklage beglichen werden kann, sondern der Allgemeinen Rücklage entnommen werden muss. Petrauschke spricht klartext: "Das Konsolidierungspotenzial für 2013 wurde nicht erreicht. Einige Maßnahmen wurden bislang nicht umgesetzt bzw. zeitlich verschoben. Insgesamt sind deutliche Verschlechterungen beim aufgezeigten Konsolidierungspotential zu verzeichnen." Der Konsolidierungszeitraum, bis wann der Haushalt wieder ausgeglichen sein muss, endet offiziell 2022, die Stadt will das Klassenziel jedoch schon 2018 erreichen. Ob das tatsächlich gelingt, dahinter macht der Landrat als Aufsichtsbehörde in einem Schreiben an die Stadt ein Fragezeichen. Denn der entscheidende Faktor ist eine deutlich höhere Gewerbesteuereinnahme, die durch die Entwicklung des Silbersee-Areals gelingen soll. Doch Petrauschke zweifelt: "Die Realisierung ist weiterhin sehr unsicher." Er rechnet vor, dass die planungsrechtliche Sicherung erst 2015 und eine Vermarktung im Anschluss erfolgen kann. Unternehmen würden dann auch zuerst ihre Investitionen steuerlich geltend machen, ehe es tatsächlich zu Gewerbesteuerzahlungen kommt. Er hat für das Jahr 2018 einen Betrag von 4,1 und für 2019 von 8,1 Millionen errechnet, den das geplante neue Gewerbegebiet einbringen müsste. "Von daher bestehen sehr erhebliche Bedenken hinsichtlich der Erreichbarkeit des avisierten Haushaltsausgleichs."
Petrauschke mahnt beim Gesamtpersonalaufwand an, die Ausgaben zu begrenzen und zu reduzieren. Auch sei bei den freiwilligen Ausgaben in Höhe von vier Millionen Euro, die sich die Stadt leistet, ein "besonderes Augenmerk" zu legen. Vier Anweisungen erteilt er der Stadt: Erstens detailliert über die Entwicklung des Gewerbegebietes berichten; zweitens alle freiwilligen Leistungen auf den Prüfstand stellen; drittens freiwillige Investitionen nur dann tätigen, wenn sie zu einer nachhaltigen Haushaltsentlastung führen; viertens steuerliche Mehrerträge zur Verringerung der Schulden einsetzen. Petrauschkes Fazit: "Die Stadt ist noch nicht in der Lage, sich Wünschenswertes zu leisten." Als konkrete Spar- und Einnahmethemen nennt Kämmerer Uffelmann die Vermarktung des neuen Wohngebietes Nievenheim IV, die Senkung der Personalkosten durch altersbedingtes Ausscheiden und Verzicht auf Neubesetzung, die Zuschussverhandlungen mit den Kita-Trägern und die Auslagerung der städtischen Kitas. An Kürzungen bei freiwilligen Leistungen wie Musikschule oder Stadtbibliothek ist nicht gedacht.
Quelle: NGZ

Altweiber 2014 in Karneval Dreigestirn übernimmt die Macht

Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann gab Donnerstag pünktlich um 11.11 Uhr die Regentschaft über die Stadt an das Dormagener Dreigestirn ab. Von Sarah Sallen
 
In Dormagen sind die Jecken los. Pünktlich um 11.11 Uhr übernahmen gestern offiziell die Narren das Dormagener Rathaus. Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann übergab symbolisch den Schlüssel der Stadt an das Dreigestirn und die Kinderprinzessin der KG Ahl Dormagener Junge: Prinz Volker Schumacher, Bauer Peter Müller, Jungfrau Pranam "Paulina" Bendo sowie Kinderprinzessin Alina Müsch, die dieses Jahr ohne einen Kinderprinzen regiert. Denn Bürgermeister Hoffmann stellte sie zunächst als Kinderprinzenpaar vor, berichtigte sich dann jedoch. Wobei er lachend zugab: "Jens Wagner (Vorsitzender der KG Ahl Dormagener Junge) wäre aber auch ein schöner Kinderprinz."
In den nächsten Tagen liegt die Regentschaft über die Stadt nun in den Händen der Narren und nicht mehr beim fleißigen Bienchen Peter-Olaf Hoffmann, der sich als Willi von Dormagen vorstellte. Ganz wie seine Mitarbeiter von der Stadtverwaltung war auch Bürgermeister Hoffmann als Biene verkleidet. Doch auch ein fleißiges Bienchen muss einmal seine Arbeit niederlegen. "Die Zeit für den Bürgermeister ist vorbei, die KG Ahl Dormagener Junge übernimmt jetzt die Regentschaft", sagte er und fügte schelmisch hinzu: "Ihr müsst die Menschen nun zufrieden und glücklich machen, bis Aschermittwoch das böse Erwachen kommt."
Prinz Volker Schumacher nahm die Macht über Dormagen gerne an und verkündete, dass die nächsten Tage ganz im Zeichen des Feierns stünden. "Wir wollen tolle Tage feiern und manche Plage vergessen!" Kinderprinzessin Alina Müsch ermahnte jedoch auch dazu, vor allem mit dem Alkohol nicht über die Strenge zu schlagen, denn man wolle mit Freude feiern und nicht mit Wut.
Novesia Jacqueline I. bekommt den Rathausschlüssel
Die Stimmung bei den Dormagenern war nach der Machtübernahme des Dreigestirns auf dem Höhepunkt und auch die Sonne ließ sich pünktlich um 11.11 Uhr blicken. Karnevalsgesellschaften aus allen Dormagener Stadtteilen waren auf der Bühne vor dem historischen Rathaus vertreten. Doch auch Gäste von weiter her fanden den Weg nach Dormagen. "Heute haben wir sogar besondere Gäste aus unserer türkischen Partnerstadt Göynük unter uns", verkündete Stadt. Pressesprecher Harald Schlimgen, der an diesem Tag die Moderation übernahm und stimmte neben Alaaf- und Helau-Rufen sogar ein "Göynük meharba" an.
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Grevenbroich In Gustorf und Orken regieren die Kinder

Kinder an die Macht: Der Närrische Sprötz-Trupp Gustorf und die Große Karnevalsgesellschaft Grielächer Blau-Weiß Orken haben in dieser Session keine eigenen Prinzenpaare. Deshalb halten die Kinder dort das Zepter in der Hand. Von Christian Schwarz
 
Ein bisschen nervös sei sie schon gewesen, als sie ihre Rede das erste Mal halten musste, sagt Kim Pfeiffer: "Aber nachdem ich das ein paar Mal gemacht habe, ging es besser." Die Neunjährige aus Elsen ist in dieser Session die Kinderprinzessin der GKG Grielächer Blau-Weiß Orken – und regiert allein. Die Karnevalsgesellschaft hat bereits seit zwei Jahren kein erwachsenes Prinzenpaar mehr. "Zum Glück haben wir aber eine starke Tanzgarde, die immer eine Kinderprinzessin stellt", sagt Katja Baumann-Kirsch, Geschäftsführerin der Tanzgarde "Blue Birds". Dort tanzt Kim seit fünf Jahren. Bei ihren Auftritten im Karneval tritt sie oft auch in einer Doppelrolle auf: als Prinzessin und Tänzerin. "Dann muss ich mich schnell umziehen und in mein Tanzkostüm." Das kommende Karnevalswochenende werde anstrengend, sie müsse auf viele Veranstaltungen, berichtet Kim. Aber besonders freue sie sich auf den Umzug am Samstag: "Da fahre ich auf einem eigenen Wagen mit und darf Kamelle schmeißen – das wird toll."
Schade finde sie, dass der Rathaussturm für heute von der Stadt abgesagt wurde. Ihre Adjutantin Nicola Baumann, selbst Kinderprinzessin in den Jahren 2002 und 2005, pflichtet ihr bei: "Darauf haben wir uns alle immer gefreut, es war schon immer ein Highlight im Karneval."
Auch in Gustorf sind die Kinder an der Macht. Der Närrische Sprötz-Trupp wird von Prinz Tim Bongartz und Prinzessin Michelle Schröder regiert. "Es ist schön Prinzessin zu sein, schließlich spielt man die Hauptrolle", sagt die zehnjährige Michelle: "Nur das Stecken der Frisur ist etwas anstrengend. Da muss man für zwei Stunden ruhig sitzenbleiben. Tim hat es da schon etwas leichter, er setzt einfach seinen Hut auf." Die schönen roten Gewänder gefallen den beiden sehr gut. "Die sind zwar ziemlich warm und schwer – aber sie sehen toll aus. Außerdem mussten wir uns so keine Gedanken über ein Karnevalskostüm machen", sagt Tim
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Michelle ist froh, dass sie nicht allein das Zepter schwingen muss: "Es ist schön, einen Prinz zu haben. Wir haben uns auch gut verstanden" Michelle tritt in die Fußstapfen ihrer beiden älteren Schwestern Jacqueline und Nathalie. Beide waren auch schon Kinderprinzessinnen: "Es ist quasi eine Familientradition".
Ein erwachsenes Dreigestirn gibt es in Gustorf für diese Session nicht. "Es hat sich einfach keiner gemeldet", sagt Beate Tysper vom Vorstand des Kinderkarnevals in Gustorf. Deshalb haben Tim und Michelle auch viele Termine übernommen, die sonst die Erwachsenen machen würden. "Wir hatten mehr Auftritte, aber bekommen natürlich auch mehr Orden", erzählt Michelle. Das junge Prinzenpaar freut sich besonders auf den Umzug am Rosenmontag. "Das wird toll, oben auf dem Wagen zu stehen", sagt Tim. Allerdings ist der Tag auch ein bisschen mit Wehmut verbunden. "Am Abend werden wir abdanken. Das ist schade, weil ich die Zeit wirklich schön fand", sagt Michelle.
Quelle: NGZ

Grevenbroich 1 Neuer Anlauf für das alte GV-Kennzeichen

Boris Schnitzler und Rolf Göckmann scheiterten vor dem Landrat. Jetzt formulieren beide einen Beschwerde-Antrag für den Kreisausschuss. Von Wiljo Piel
 
Jeder Autofahrer sollte die Möglichkeit haben, sich das alte GV-Kennzeichen an seinen Wagen zu schrauben – sollte er es denn wollen. Dafür kämpft Boris Schnitzler mit großem Eifer. Der Geschäftsmann aus Grevenbroich hat eine Facebook-Gruppe gegründet, eine Online-Petition gestartet, Listen ausgelegt und bereits mehr als 1000 Unterschriften für die Rückkehr der alten Buchstaben-Kombination gesammelt. Das alles lässt aber den Mann, der die Genehmigung erteilen muss, offenbar völlig kalt: Landrat Hans-Jürgen Petrauschke erteilt dem "GV-Begehren" nach wie vor eine Absage.
Schnitzler hat mit Rolf Göckmann, dem Fraktionschef der Aktiven Bürger (ABG), jetzt einen weiteren Vorstoß unternommen, um den Chef der Kreisverwaltung in einem Sechs-Augen-Gespräch umzustimmen. Beide waren davon ausgegangen, mit guten Karten in diese Runde zu gehen – denn: "Die bisher vom Landrat angeführten Argumente gegen das Kennzeichen wurden durch eine aktuelle Studie der Hochschule Heilbronn entkräftet", sagt Schnitzler. Vor allem die von Hans-Jürgen Petrauschke geäußerten finanziellen Bedenken seien darin widerlegt worden: "Nach der Studie sind keine Zusatzkosten zu erwarten, da die Computer-Software der Zulassungsbehörden mehrere Kennzeichen gleichzeitig verwalten kann – es ist also keine Umrüstung erforderlich", betont Rolf Göckmann. "Für den Rhein-Kreis ergibt sich durch die Wunschkennzeichen-Gebühr sogar die Möglichkeit zu höheren Einnahmen."
Doch im Gespräch mit den beiden hat der Landrat weitere Argumente vorgebracht: Unterschiedliche Kennzeichen würden seiner Meinung nach die Aufklärung von Verbrechen erschweren. Außerdem sieht er das NE-Kennzeichen auch als ein Symbol für das "Wir-Gefühl" im Rhein-Kreis Neuss. "Da sind wir nicht weit entfernt", meint Göckmann: "Uns geht es allerdings darum, mit GV das ,Wir-Gefühl' in Grevenbroich zu stärken." Dass die Verbrechens-Aufklärung erschwert werde, bezweifeln die beiden Nummernschild-Verfechter: "Ab 2015 kann ohnehin jeder sein Kennzeichen von überall mitbringen. Ziehe ich von Hamburg nach Grevenbroich, kann ich mein HH behalten. Somit wird in Zukunft ein bunter Schildermix entstehen", meint Boris Schnitzler.

Nach dem Gespräch mit dem Landrat planen die beiden jetzt ihre nächste Aktion: Sie wollen einen Beschwerde-Antrag an den Kreisausschuss formulieren. "Sollte sich das Gremium für unsere Forderung aussprechen, hat der Landrat diesen Beschluss umzusetzen", meint Kommunalpolitiker Göckmann, der sich hierbei auch vom Grevenbroicher Rat unterstützt fühlt: "Schließlich hat er sich einstimmig für das GV-Kennzeichen ausgesprochen."
Bis zur Ausschusssitzung wollen Schnitzler und Göckmann weiter Unterschriften sammeln und an Info-Ständen über ihre Aktion aufklären. Scheitere die Petition vor dem Kreisausschuss, gebe es immer noch die Möglichkeit eines Bürgerentscheids . . .
Quelle: NGZ

Grevenbroich Kirmes-Meile wird zur City verlängert

Die Stadt baut die Budengasse fürs Grevenbroicher Schützenfest komplett um: Auf die Graf-Kessel-Straße kommen aus Sicherheitsgründen weniger Stände, dafür wird die Meile auf die Bahnstraße ausgedehnt. Der BSV ist einverstanden. Von Carsten Sommerfeld
 
Bei der Budengasse auf der Graf-Kessel-Straße wird beim Grevenbroicher Schützenfest im September fast nichts so bleiben wie bisher – Besucher und Schausteller müssen sich umstellen. Die Stadt hat für die beliebte Kirmesmeile ein neues Konzept erstellt – aus Sicherheitsgründen. Auf der Graf-Kessel-Straße wird es künftig deutlich weniger Geschäfte geben, dafür wird die Kirmesmeile auf die Bahnstraße verlängert. Der Bürgerschützenverein Grevenbroich (BSV) ist mit dem Ergebnis einverstanden. Die anfänglichen Befürchtungen der Schützen sind ausgeräumt: "Zuerst hatten wir einen Schreck bekommen und befürchtet, dass die Budengasse kleiner ausfallen muss", erklärt Oberst Joachim Schwedhelm. BSV-Chef Peter Cremerius hatte vor zwei Wochen betont, dass die Schützen Bemühungen für mehr Sicherheit unterstützen, dass aber "die Budengasse attraktiv bleiben muss". Gestern sagte Schwedhelm zufrieden: "Gemeinsam wurde eine gute Lösung gefunden, die mehrere Vorteile bietet." Vielleicht seien sogar einige Stände mehr möglich als bislang.
Das Problem, das gelöst werden soll: Beim Schützenfest flanieren Tausende entlang der Buden auf der Graf-Kessel-Straße. Angesichts des Gedränges plagten die Stadt erhebliche Sorgen wegen der Sicherheit von Besuchern und Anwohnern – etwa bei der Anfahrt von Rettungskräften. Also wurde neu geplant. Auch der BSV-Chef und der Vorsitzende des Vereins reisender Schausteller Neuss-Grevenbroich, Josef Kremer, wurden dabei eingebunden. Die Lösung nach einem Ortstermin: "Die Graf-Kessel-Straße wird künftig im Wesentlichen nur noch einseitig mit Ständen bebaut", stellt Stadtsprecher Andreas Sterken das Konzept vor. "Künftig müssen die Geschäfte der Schausteller drei bis fünf Meter Abstand zu den Wohngebäuden halten." Die Folgen der aufgelockerten Aufstellung: Nur noch wenige Geschäfte werden ihren gewohnten Platz erhalten, und auf der Graf-Kessel-Straße werden insgesamt weniger Buden Platz finden. Doch das hat auch einen Vorteil: "Die Betreiber von Ausschank- und Speisebetrieben dürfen auf den freien Flächen auf der gegenüberliegenden Straßenseite leicht entfernbare Tische und Stühlen oder Bierzeltgarnituren aufstellen", so Sterken. Dadurch können Besucher Wurst, Bier und anderes im Sitzen genießen und das Treiben beobachten. "Das schafft mehr Gemütlichkeit", ist sich Schwedhelm sicher.
Und für die wegfallenden Stände soll es Ersatz-Plätze geben. Zum einen plant die Stadt zusätzliche Stellflächen auf der Zufahrtstraße zum ehemaligen AWO-Kindergarten, der Kirmesplatz wird damit etwas größer. Zum anderen wird ein Stück der Bahnstraße ins Festtreiben einbezogen: Zwischen Graf-Kessel- und Karl-Oberbach-Straße werden zum Teil auf beiden Seiten Stände aufgebaut. Sterken spricht von einer neuen "Sichtachse zwischen Fußgängerzone und Kirmes". Auch Oberst Schwedhelm ist davon angetan: "Die Kirmes wird damit ein Stück mehr in die City hineingetragen."
Quelle: NGZ

Jüchen 1 Ideen für Zeit nach dem Tagebau gesucht

Jüchen setzt auf die Kooperation mit den drei Tagebaurand-Kommunen Erkelenz, Titz und Gladbach. Bürgermeister Harald Zillikens nennt Projekte wie "Terra Nova" am Tagebau Hambach oder "Indenland" als Vorbilder. Von Daniela Buschkamp
 
Die Gemeinde Jüchen will in Zukunft mit den drei Tagebaurand-Gemeinden Erkelenz, Mönchengladbach und Titz enger zusammenarbeiten. Dies soll sich auf unterschiedliche Bereiche wie Tourismus, Landwirtschaft oder gemeinsame Gewerbegebiete erstrecken. In einem neuen Arbeitskreis sollen Interessen künftig gebündelt werden. Eine erste Aktion: Die – laut Zillikens oft als "die Vier vom Restloch" bekannten – Kommunen hatten von NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft ein Planverfahren und finanzielle Unterstützung gefordert. Dieses Vorhaben fand im Planungsausschuss positive Resonanz. Norbert Esser machte für die CDU klar: "Die Gemeinde Jüchen sollte nehmen, was sie vom Land kriegen kann."
Wie diese Zusammenarbeit konkret aussehen könnte, erläuterte Bürgermeister Harald Zillikens vor den Mitgliedern im Ausschuss. Als Vorbild nannte Zillikens eine Zusammenarbeit auf institutionalisierter Ebene wie etwa die "indenland GmbH" oder die Umgestaltung zur "Terra Nova" am Rand des Tagebaus Hambach. "Es geht darum, eine langfristige Perspektive für die Zukunft – also für die nächsten 25 bis 30 Jahre zu entwickeln", erläuterte der Verwaltungs-Chef. Dies forderte insbesondere Holger Tesmann für die SPD: "Die alten Klagelieder bringen uns nicht weiter. Wir brauchen Zukunftsperspektiven." Gerolf Hommel gab für die Freie Wählergemeinschaft (FWG) zu bedenken, dass die Gemeinde Jüchen "kein Druckmittel mehr gegenüber den Bergbautreibenden" zur Verfügung habe. "Ich sehe da schwarz", meinte Hommel. Zumal RWE nach seiner Einschätzung von Projekten wie der Sophienhöhe oder den Restseen profitieren würde. "Wir haben durch die Umsiedlung 40 Prozent unserer Fläche verloren. RWE muss für Jüchen für eine Entschädigung sorgen, zum Beispiel mit einer Stiftung." Michael Paschke, Sprecher der CDU im Ausschuss, verwies auf die – verglichen mit Korschenbroich – eingeschränkte Entwicklung von Jüchen, die auch mit dem Flächenverlust um 30 Prozent zusammenhängen würde: "Das fehlt."
Projekte wie "Terra Nova" am Tagebaurand Hambach könnten auch für die vier Kommunen ein Vorbild sein. "Terra Nova" startete im Jahr 2010 als Leuchtturmprojekt der "Regionale". Das Ziel dieses Strukturentwicklungsprogrammes: ein Gesamtkonzept für die "Zukunftslandschaft Energie" zu entwickeln. Damit wollten die Kommunen Bergheim, Bedburg und Elsdorf, gemeinsam mit dem Rhein-Erft-Kreis und dem Bergbautreibenden RWE Power, eine attraktive Landschaft gestalten und der Region neue Impulse für die Zukunft geben, etwa durch die Umgestaltung der Fernbandstraße zu einem Biospherenband mit Freizeitwert.
Parallel zu dieser regionalen Zusammenarbeit sieht Harald Zillikens auch Chancen für die Gemeinde Jüchen, wenn auf übergeordneter Ebene weitere Perspektiven im Rahmen der "Innovationsregion Rheinisches Revier (IRR)" entwickelt werden.
Quelle: NGZ

Kaarst Theaterstück klärt über sexuellen Missbrauch auf

Mit dem Stück "EinTritt ins Glück" bringt die theaterpädagogische Werkstatt Osnabrück Kaarster Schülern ein schwieriges Thema näher. Von Stefan Reinelt
 
Das Jugendamt der Stadt Kaarst widmet sich dem Thema "Sexueller Missbrauch" zurzeit in besonderem Maße. Immer wieder sorgen Fälle bundesweit für Aufsehen. "Die Leute sind dann zwar geschockt, glauben aber, das findet immer nur irgendwo weit weg statt. Aber dem ist nicht so", sagt die Jugendschutzbeauftragte Martina Bläser. Ein aktuelles Beispiel verdeutlicht dies: Beim Tatverdächtigen im Mordfall Daniel Dicke wurde auf dessen Computer ein Handyvideo aus der Mädchen-Umkleide der Sporthalle eines Gymnasiums im benachbarten Willich entdeckt. Der Mann war dort als Sportlehrer tätig.
Dass es auch zu sexuellen Übergriffen unter Jugendlichen kommen kann, war gestern Vormittag ein diskutiertes Thema in den siebten Klassen der Realschule Kaarst. Die theaterpädagogische Werkstatt Osnabrück führte ihnen das Stück "EinTritt ins Glück" auf, anschließend diskutierten die Schauspieler mit den Jugendlichen im Klassenverband über das zuvor Gesehene. Die Zuschauer begegneten den vier Jugendlichen Ole, Alex, Paul und Sarran. Sie ziehen sich gegenseitig an, sie provozieren, reden übereinander und verlieben sich. Eigentlich dreht sich immer alles um das eine, und wenn aus Necken und Flirten plötzlich Grabschen und sexuelle Nötigung wird, wie bringt man sich dann in Sicherheit, lautete die zentrale Frage. "Das Theaterstück gibt den Jugendlichen Identifikationsfiguren, was es ihnen leichter macht, anhand dieser Personen etwas anzusprechen", sagte Schauspielerin Insina Lüschen. "Wir stellen auf der Bühne Szenen dar, die auch wirklich so vonstattengehen", ergänzte Hubertus Brandt.
Rund 50 Fälle des sexuellen Missbrauchs von Kindern unter 14 Jahren werden der Polizei im Rhein-Kreis Neuss jedes Jahr angezeigt. "Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl von Vermutungen und Verdachtsfällen", sagte Kriminalhauptkommissarin Sabine Rosenthal-Aussem.
Mit dem adäquaten Umgang von Verdachtsmomenten im Kontext von Schule befasste sich deshalb gestern in der Realschule auch eine Fachtagung des Netzwerks gegen sexuellen Missbrauch im Rhein-Kreis Neuss mit dem Titel "Was ist bloß mit Jenny los?". Die Leiterin der Abteilung "Kriminalprävention/Opferschutz" bei der Kreispolizeibehörde präsentierte den Teilnehmern Zahlen und Fakten, in einem zweiten Referat stellte die Leiterin der Ambulanz für Kinderschutz (AKS), Viola Meurer-Blasius, einen Schulleitfanden bei Verdacht auf sexuellen Missbrauch vor. Dem interdisziplinären Netzwerk gehören unter anderem alle Jugendämter im Kreisgebiet an, zahlreiche Erziehungsberatungsstellen, Fachleute aus dem Gesundheitsamt und Erzieherinnen. In weiteren Fortbildungen spielt speziell auch die Gefahr des Internets eine Rolle. Im Rahmen des Medienprojekts "Kaarst verNetzt" fand in Kooperation mit dem "sinus"-Netzwerk eine Multiplikatoren-Fortbildung für pädagogische Fachkräfte unter dem Motto "Schützt endlich unsere Kinder" statt. Beim "Safer Internet Day" vor zwei Wochen im Georg-Büchner-Gymnasium wurden Eltern über Medienerziehung informiert.
Quelle: NGZ

Korschenbroich Rotes Kreuz kämpft gegen den plötzlichen Herztod

Korschenbroich Die Stadt Korschenbroich hat dem plötzlichen Herztod den Kampf angesagt: Die Stadt setzt auf Defibrillatoren. Die kleinen Lebensretter sollen jetzt stadtweit installiert werden. Vereine und Kaufleute unterstützen die freiwillige Aktion, die das Deutsche Rote Kreuz (DRK) angeschoben hat. Die RP fragt den DRK-Schatzmeister und Koordinator Raimund Steigels, wer die Idee hatte und was sich der DRK-Ortsverband von der Aktion verspricht. Von Ruth Wiedner
 
Ist es nicht etwas ungewöhnlich, dass sich ein DRK-Ortsverband für die stadtweite Aufstellung von Defibrillatoren einsetzt?
Raimund Steigels Der DRK-Ortsverband Korschenbroich übernimmt in erster Linie Aufgaben im Katastrophenschutz. Gleichzeitig wollen wir unsere Verantwortung als Korschenbroicher Verein wahrnehmen. Dies zeigt sich in unterschiedlichsten Sanitätsdiensten im Stadtgebiet bei Schützenfesten und anderen Veranstaltungen. Als wir von Herrn Bürgermeister Dick auf die Idee einer flächendeckenden Versorgung der Bevölkerung mit Defibrillatoren in der Stadt Korschenbroich angesprochen wurden, haben wir diese gerne aufgegriffen.
Welches Ziel verfolgt das DRK mit der Defi-Aktion?
Steigels Jeder kann sich freuen, wenn er keinen Defibrillator benötigt. Bei einem plötzlichen Herzkammerflimmern ist der schnelle Einsatz eines Defibrillators aber überlebenswichtig. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass eine solche Situation in Korschenbroich auftritt. Wenn dann ein Leben gerettet werden kann, haben wir alles richtig gemacht.
Alle sprechen vom Defi, aber was ist ein Defibrillator?
Steigels Für mich als Nichttechniker ist es einfacher zu beschreiben, was ein Defibrillator macht: Zunächst misst ein Defibrillator über auf den Körper geklebte Elektroden den Herzschlag. Wenn das Gerät ein Herzkammerflimmern feststellt, versetzt es dem Körper einen Stromstoß, der zum Herzstillstand führt. Erst ab diesem Zeitpunkt ist eine Herz-Lungen-Wiederbelebung erfolgversprechend. Um es sehr vereinfacht auszudrücken: Der Defibrillator stellt ein nicht mehr funktionierendes, flimmerndes Herz aus, damit man überhaupt eine Chance hat, es wieder funktionsfähig zu machen.
Wer kann im Notfall den Defibrillator einsetzen?
Steigels Jeder! Sobald man das Gerät in Betrieb nimmt, wird der Helfer mit einer Sprachsteuerung durch alle Schritte der Wiederbelebung geführt und angeleitet. Die Anweisungen sind sehr einfach und klar formuliert. Die Geräte sind ausdrücklich so konzipiert, dass sie gerade auch von Laien bedient werden können.
Als die Idee im Mai 2012 konkret wurde, gab es stadtweit vielleicht eine Handvoll dieser kleinen Lebensretter. Und heute?
Steigels Mit den bereits vor der Aktion im Stadtgebiet befindlichen Geräten sind inzwischen 26 Defibrillatoren über das Stadtgebiet verteilt im Einsatz.
Ihr Ziel haben Sie mit 30 Defi-Stationen angegeben. Wie lassen sich die noch ausstehenden Ortspunkte umsetzen?
Steigels Bei der räumlichen Verteilung der Geräte klaffen aktuell noch Lücken in den Ortsteilen Raderbroich, Neersbroich und Lüttenglehn. Hier sind wir in Gesprächen, insbesondere bezüglich der Standorte. Bei der Finanzierung der Geräte sind wir unverändert gerne bereit, in Kooperation mit anderen Vereinen, Unternehmen aber auch Privatpersonen, Lösungen zu finden, die eine Ausdehnung des Netzes ermöglichen.
Wie wollen Sie als Mitinitiator die Standorte bekanntmachen?
Steigels Unser Ziel war es von Beginn der Aktion an, einen Stadtplan mit allen Defi-Standorten zu erstellen. Nachdem wir jetzt so weit fortgeschritten sind, wird dies auch umgesetzt. Diesen Plan werden wir dann über Flyer und das Internet an alle interessierten Bürger Korschenbroichs weitergeben. In diesem Zusammenhang sind wir natürlich daran interessiert zu erfahren, wo bereits nicht über das DRK angeschaffte Defis zur Verfügung stehen, um diese ebenfalls in den Plan aufnehmen zu können.
Wer sich noch an der DRK-Aktion beteiligen möchte, kann sich wo melden?
Steigels Als Ansprechpartnerin steht unsere Bereitschaftsleiterin, Frau Karin Scheffler, unter der Telefonnummer 02161 642074 oder per Mail unter der Adresse drk.korschenbroich@gmx.de zur Verfügung.
Quelle: NGZ

Korschenbroich Van de Weyer verlässt nach 23 Jahren Glehn

Die Pfarreiengemeinschaft Neuss West/Korschenbroich sucht dringend Ersatz für den langjährigen Organisten und Chorleiter. Von Carsten Sommerfeld
 
Ende einer Ära: Küster, Organist und Chorleiter Paul van de Weyer verlässt Ende Juni – nach rund 23 Jahren – Glehn, und das schafft Probleme. "Die Küster-Aufgaben wollen wir künftig auf eine neue Basis mit ehren- und nebenberuflichen Kräften stellen", erklärt Pfarrer Michael Tewes auf Anfrage der NGZ. "Das Problem ist die Musiker-Stelle. Wir haben sie ausgeschrieben, aber bislang hat sich noch niemand beworben", so Tewes. "Ein Grund ist, dass heute nur noch wenige Menschen Kirchenmusik studieren."
Guter Rat ist also teuer. "Wir wollen alles daran setzen, dass es zu den Gottesdiensten auch in Zukunft Orgelbegleitung geben wird", sagt Pfarrer Tewes. Van de Weyer ist einer von drei Kirchenmusikern in der Pfarreiengemeinschaft und Chorleiter von gleich drei Kirchenchören in Steinforth-Rubbelrath, Glehn und Neuss-Holzheim. Und Michael Tewes erklärt: "Es tut mir leid, dass er weggeht. Ich werde ihn an der Orgel vermissen." Doch die Stunde des Abschieds rückt näher: "Ich ziehe nach Winterscheid im Rhein-Sieg-Kreis. Dort habe ich ein Haus – wunderschön auf einem Berg gelegen – geerbt, das ich seit meinem dritten Lebensjahr kenne. Ich kehre zu meinen Wurzeln mütterlicherseits zurück", erzählt Paul van de Weyer. "Ich fühle mich seit langem in die Gegend dort mit ihren Wäldern hingezogen." Was er dort machen will: "Ich werde zunächst Privatier und sehe, wie es dann weitergeht", sagt der ledige 50-Jährige, der einräumt: "Es fiel mir nicht leicht, mir einen Ruck zugeben und einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen."
Schließlich gehört Paul van de Weyer seit knapp 23 Jahren zu Glehn: In St. Pankratius trat er 1991 seine erste Stelle nach dem Examen in Aachen an, "ich war in Glehn von der großen Kirche und von der Orgel der Firma Klais mit ihrer seltenen Technik beeindruckt".

Schnell fand er sich zurecht: "Die Glehner sind kontaktfreudig, und ich bin es auch", sagt der in Köln aufgewachsene Organist, der sich keineswegs nur der Kirchenmusik verschrieben hat. Paul van de Weyer spielt Jazz, spielte als Keyboarder bei den "Ritter von der Ritterstroß". Als singender "Rheinbaron" war er im Karneval ein Begriff, zudem sorgte er fürs Motto-Lied in der Jecken-Hochburg Neuss. Etwa ein Jahr lang war Paul van de Weyer zudem Brudermeister der St.-Sebastianus-Bruderschaft Glehn, aus familiären Gründen gab er sein Amt ab. Außerdem ist der Eisenbahn-Freund beim Feld- und Werksbahnmuseum in Oekoven aktiv.
Wie geht's nun weiter mit seiner Kirchenmusiker-Stelle? "Wir werden weiterhin einen Nachfolger suchen. Und wir werden uns parallel um eine dauerhafte Lösung mit den vorhandenen Kirchenmusikern bemühen. Wir werden Gespräche mit ihnen, der Kirchengemeindeverbandskonferenz, den Chorvorständen und Pfarrgemeinderatsmitgliedern führen", sagt Pfarrer Tewes.
Quelle: NGZ

Rommerskirchen 10 Streit um Rettungswagen geht weiter

Kreisverwaltung will Rettungsdienstbedarfsplan überarbeiten. Der in Neurath stationierte RTW bleibt vorerst dort. Von Sebastian Meurer
 
Das Tauziehen um einen eigenen Rettungswagen für die Gemeinde wird weitergehen. Der Rhein-Kreis Neuss will diese Frage im Zuge der Überarbeitung seines Rettungsdienstbedarfsplans beantworten. Im Rahmen der dann vorzunehmenden Analysen soll auch geprüft werden, welche Auswirkungen die zum Jahresende geplante Verlegung des seit Juli 2012 in Neurath stationierten Rettungswagens ins weiter entfernte Frimmersdorf hat, wo gestern morgen der Grundstein für eine neue Wache gelegt wurde.
Im Kreistagsausschuss für das Rettungswesen sowie den Feuer- und Katastrophenschutz konnte sich Martin Mertens (SPD) mit der Forderung nach einem eigenen Rettungswagen für Rommerskirchen nicht durchsetzen. Einen entsprechenden Beschluss hatte der Gemeinderat vor zwei Jahren einstimmig gefasst. Zwischen der Kreisverwaltung und der CDU sowie der SPD gab es im Ausschuss keinen Konsens über die Interpretation der jüngsten Einsatzzahlen. Der sogenannte Hilfefristerreichungsgrad von zwölf Minuten liegt bei 89,9 Prozent. Kreisverwaltung und CDU betonten die eher geringfügige Unterschreitung der Vorgabe von 90 Prozent, während Mertens und Albert Richter für die SPD darauf beharrten, dass die Zielmarke verfehlt worden sei. Mertens verwies darauf, dass das Erreichen dieses Werts seit 2012 tendenziell sinke. Contra gab es von Heiner Cöllen (CDU), der von einer "Schieflage" der Gemeinde sprach, deren Brandschutzbedarfsplan schließlich noch einer Überarbeitung bedürfe. Er warf der SPD "Blauäugigkeit" vor und warf die Frage auf, "wie Sie denn die 100 Prozent erreichen wollen." Was Albert Richter damit konterte, dass "keiner was von 100 Prozent gesagt hat." Bernd Ramakers (CDU) rechnet damit, dass es deutlich zügiger verlaufen und die von der Verwaltung in Aussicht gestellte Analyse "während des zweiten Quartals" fertig gestellt sein wird. Änderten sich die Zahlen erneut, könne dann der Kreistag relativ kurzfristig entscheiden, so Ramakers.
Ob Rommerskirchen einen Rettungstransportwagen erhält, "können wir nicht allein entscheiden", sagte Dezernent Ingolf Graul mit Blick darauf, dass die Nachbarstädte und die Krankenkassen zustimmen müssten. Angesichts so knapper Zahlen wie 89,9 oder 90 Prozent "wird keiner zustimmen", so Graul. Strittig war in der Diskussion auch die rechtliche "Qualität" der Zwölf-Minuten-Frist. Mertens verwies hier auf einen Ministeriums-Erlass, wonach ein Rettungswagen im ländlichen Raum binnen maximal zwölf Minuten einzutreffen habe. Der Fraktionschef der Rommerskirchener SPD warf die Frage auf, warum im benachbarten Rhein-Erftkreis die Einhaltung dieser Frist im ländlichen Raum gewährleistet werde, dies aber nicht im Rhein-Kreis möglich sei. Zur Sprache kam auch eine Stellungnahme von NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens vom vergangenen Jahr: Darin hatte sie den bisherigen Stand für unbedenklich erklärt, wenn die 90-Prozent-Marke weiterhin erreicht wird. Für Kreisverwaltung und CDU ist dies zumindest im Prinzip der Fall, für die SPD halt nicht.
Quelle: NGZ

Neuss Studie belegt: Bahnhof Norf „nicht akzeptabel“

Im Stationsbericht des VRR für das vergangene Jahr schneidet nur ein Bahnhof durchweg positiv ab. Sorgenkind bleibt die Station in Norf. Von Christian Kandzorra
 
Viel getan hat sich nicht. Und der Zustand der Neusser Bahnhöfe wird sich wohl auch vorerst nicht verändern: Schmutzig, marode und so aufgebaut, dass sie gerade ihre Funktion erfüllen. Keiner der sieben Neusser Bahnhöfe hat beim neuen Stationsbericht des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) für das Jahr 2013 wirklich gut abgeschnitten – bis auf die 2008 sanierte und neu ausgestattete Station in Holzheim. Das bestätigte der VRR, der den offiziellen Bericht erst Ende nächster Woche veröffentlichten wird, gegenüber unserer Zeitung.
Der Bahnhof Holzheim ist in der Studie der einzige im gesamten Stadtgebiet, der in allen Kategorien des Tests eine grüne Ampel (akzeptabel) erhalten hat. Dort hatten die Experten des VRR in allen vier Quartalen des vergangenen Jahrs nichts zu bemängeln: "Der Zugang zum Bahnhof ist sauber und kaum von Graffiti bezeichnet, der Zugang zum Bahnsteig ist absolut barrierefrei", sagt Johannes Bachteler, Sprecher des Verkehrsverbundes.
Doch längst nicht alle Bahnhöfe in Neuss sind so fahrgastfreundlich, so sauber und so barrierefrei. Das Sorgenkind des VRR: Der S-Bahnhof Norf. In der Gesamtbewertung erhielt die Station eine rote Ampel (nicht akzeptabel). Seit Jahren hagelt es sowohl für den Zustand der städtischen Unterführung als auch für den Zustand des Bahnsteigs schlechte Noten; alles macht einen verwahrlosten Eindruck. Keine einzige Wand ist frei von Graffiti, wo man auch hinsieht liegt Müll – und auch die Beschilderungen haben schon bessere Zeiten hinter sich. Immerhin: Die Abteilung "Station und Service" der Deutschen Bahn hat es nach gut einem Jahr geschafft, den defekten Aufzug zu sanieren. "Den konnten wir am Montag wieder in Betrieb nehmen", erklärte ein Bahnsprecher. Ein Jahr lang mussten Reisende mit Kinderwagen oder einer Gehbehinderung auf dem Weg zum Bahnsteig einen echten Kraftakt hinlegen. Jetzt können sie den Aufzug wieder benutzen, ohne sich mühevoll die völlig verdreckten Treppen hocharbeiten zu müssen. Doch am Bahnsteig müssen Bahnreisende wieder besondere Vorsicht an den Tag legen. Denn dort lauern Stolperfallen, herausragende Steine. Die wurden jetzt rot eingekreist und erwecken die Hoffnung, dass die steinige Gefahr bald gebannt wird.
Dreckige und kaputte Bahnhöfe in der Region
Hoffnung – das ist ein gutes Stichwort, denn auch der VRR betont immer wieder sein "zentrales Interesse", Missstände bekämpfen zu wollen. Am Hauptbahnhof etwa sei das mit Finanzspritzen aus der sogenannten "Modernisierungsoffensive Zwei" gelungen. Die dortigen Umbauarbeiten konnten im Oktober mit der Inbetriebnahme nagelneuer Aufzüge abgeschlossen werden. Das sorgte auch für eine bessere Bewertung im Stationsbericht.

"Die S-Bahnhöfe in Allerheiligen, Neuss-Süd, Am Kaiser und am Rheinpark-Center sind mittelmäßig bewertet worden", sagt Johannes Bachteler. Er würde sich für die verbliebenen Bahnhöfe ein neues Modernisierungsprogramm wünschen, doch die Bahn investiert die Fördergelder, die zu einem Großteil aus der Landeskasse fließen, nach der Frequentierung der einzelnen Stationen. Die seien, so Bachteler, schon zum Großteil verplant.
Das Fazit: Trotz 2000 Pendlern täglich zählt also auch die Station Norf zu den kleinen Fischen im großen Pool der maroden Bahnhöfe.
Quelle: url

Neuss Karl-Kreiner-Schule: Sondersitzung beantragt

Für nicht mehr vertretbar halten SPD und Grüne die Zustände an der Karl-Kreiner-Grundschule. Am Dienstag hatte in einem der Klassencontainer erneut der Fußboden an einer Stelle nachgegeben. Von Susanne Genath
 
Außerdem fiel die vergangenen Tage mehrfach die Heizung aus. Die beiden Parteien wollen deshalb nicht bis zur nächsten regulären Schulausschusssitzung am 3. April warten, um das Thema zu besprechen, sondern beantragen eine Sondersitzung noch vor der nächsten Ratssitzung am 28. März. In der Sitzung wollen sie auch die Anmeldezahlen an den einzelnen Schulen behandelt wissen. Zum einen, weil es in der Nordstadt wohl doch nicht, wie zuvor erwartet, zu einem Rückgang der Schülerzahlen gekommen ist. Zum anderen, um über die Angebote an weiterführenden Schulen in Neuss zu sprechen, erklärt Gisela Hohlmann von SPD. "An der Karl-Kreiner-Schule muss eine Lösung gefunden werden", sagt sie. "Da gehört ein vernünftiger Anbau hin, kurzfristig könnte als Zwischenlösung der marode Pavillon ausgetauscht werden."
Ramona Romboy, die Vorsitzende der Schulpflegschaft an der Kreiner-Schule, hatte sich an die drei stärksten Neusser Parteien gewandt, damit sie die Missstände an der Schule beheben. "Die Flickarbeit, die hier betrieben wird, muss endlich ein Ende haben", fordert sie.
Das sieht Stephanie Wellens (CDU), die Vorsitzende des Schulausschusses, jetzt auch so. "Ich bin entsetzt und habe vorher offensichtlich die falschen Informationen von der Stadtverwaltung bekommen. Man hatte mir gesagt, es sei alles in Ordnung", berichtet sie. "Dass der Boden an einer weiteren Stelle eingebrochen ist, spricht dafür, dass er insgesamt marode ist." Laut Stadt hatte sich unter einem dort abgestellten Regal Feuchtigkeit gebildet. "Auf einem Boden muss ein Regal stehen können, ohne dass es zu Schäden kommt." Zum zweiten Mal sei in dem Container jetzt ein Erwachsener eingebrochen. "Das ist schon schlimm genug. Aber wäre es ein Kind gewesen, wäre das Geschrei jetzt groß." Das Thema müsse dringend beraten werden. "Für die Verkehrssicherheit ist aber nicht die Politik, sondern der Schulträger – die Stadt – zuständig."
Auch Hedwig Claes von den Grünen sieht Handlungsbedarf. "Das ist ein unhaltbarer Zustand", sagt die Politikerin. "Es müssen Alternativen geprüft werden, um die Container außer Betrieb zu nehmen. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann der Untergrund auch an anderen Stellen einbricht."
Quelle: NGZ

Neuss Die Zwei von den Blauen Funken gehen

Andreas Radowski (46) und Thomas Frings (47) werden diesen Sommer nach 14 Jahren die Führung bei den Blauen Funken abgeben. In der laufenden Session genießen sie ihre letzten Tage an der Spitze der Gesellschaft. Von Jascha Huschauer
 
Einmal, wenn auch nur kurz, haben Andreas Radowski und Thomas Frings schon auf ihre Zeit an der Spitze der Blauen Funken zurückgeblickt. Beim Prinzenempfang der Kreispolizei sitzen sie nebeneinander am Tisch. Gelegentlich kommen Karnevalisten vorbei und grüßen. Jeder kennt sie hier.
"Es war eine sehr sehr schöne Zeit", sagt Andreas Radowski. Noch bis zum Sommer ist der 46-Jährige Vorsitzender der Blauen Funken. Zur Hauptversammlung wird er nicht wieder für den Posten kandidieren – nach 14 Jahren an der Spitze der Funken.
A. Woitschützke
All die Jahre hatte er einen Mann an seiner Seite: Thomas Frings, der als Sitzungspräsident alle 14 Veranstaltungen der Funken in der Session moderiert. Vertraut und eingespielt wirken beide. "Wir sind auf einer Wellenlänge", sagt Radowski. Das zeigt sich auch neben dem Karneval. Die beiden Ehepaare Frings und Radowski gehen gemeinsam essen, die Männer haben eine kleine Agentur. "Ich habe schnell gemerkt, dass der Andreas auch einen an der Klatsche hat – im positiven Sinne", sagt Frings. Beide lachen und klatschen ab.
So gut sie sich verstehen – es ist dennoch auch ein Zufall, dass beide gleichzeitig mit ihrem Engagement für die Funken aufhören. Und das auch noch zum 60. Geburtstag der Gesellschaft. Bei Frings hat der Entschluss berufliche Gründe. Schließlich muss der gelernte Industriekaufmann neben dem Ehrenamt noch die internen Investitionen einer Bayer-Tochter verantworten. Anders liegt der Fall bei Radowski. Der 46-Jährige machte sich schon im Sommer Gedanken zu einer eventuellen Wiederwahl. "Ich habe das Gefühl, meinen Zenit erreicht zu haben", sagt er. Man könne das Rad eben nicht immer neu erfinden.
Ganz verlieren werden die Blauen Funken ihren Organisator Radowski und die "Rampensau" Frings aber nicht. "Wenn wir gebraucht werden, sind wir da", versprechen beide. Und Radowski, der im Alter von sieben Jahren den Funken beitrat und 1978 Neusser Kinderprinz war, sagt: "Was anderes als Blau werde ich an Karneval niemals tragen."

Sicher sind sich die beiden, ein bestelltes Haus zu hinterlassen. "Ich bin schon etwas stolz, gemeinsam so viel erreicht zu haben", sagt Thomas Frings. Ziel sei es gewesen, die Funken zu modernisieren, ohne die Tradition zu zerstören. So sind seit der Satzungsreform vor zwei Jahren bei den Funken auch die Frauen wahlberechtigt. Mittlerweile stellen die Funken fünf Wagen beim Kappessonntagszug.
Von Hoppeditz-Erwachen bis zum Fischessen an Aschermittwoch gibt es in jeder Session 14 Veranstaltungen der Funken. Darunter echte Höhepunkte für den Neusser Karneval: allen voran die "Kamelle us Kölle" im Swisshotel mit den ganz großen Stars. Bei rund 1300 Besuchern haben Frings und Radowski ein Niveau erreicht, das dem Kölner und Düsseldorfer Sitzungskarneval ebenbürtig ist.
Auch die "Star Revue" am Freitag soll ein großes Event werden. Trotzdem bleiben Frings und Radowski bescheiden: "Das ist nicht unser Verdienst, sondern der der Blauen Funken, denn wir hatten immer viel Hilfe", sagt Andreas Radowski, dem es schwer fällt, jetzt schon vom Abschied zu reden. "Es bleibt noch viel Arbeit und viel Spaß", sagt Radowski. Im Sommer will er dann die Übergabe vernünftig regeln.
Und danach? "Ich habe seit Jahren keine unserer Sitzungen mehr auch nur ansatzweise komplett sehen können", sagt Radowski. Immer habe er hinter den Kulissen anpacken müssen. "Es wird sicher schön, mal mit dem Thomas unten zu stehen und zu feiern", sagt er. Und Frings nickt.
Quelle: NGZ

Neuss 3 Bäume in Norf trotz Protest gefällt

Die Proteste der Bürgerinitiative "Pro Realschulwiese" hat nicht verhindert, dass erste Bäume gefällt wurden, um Platz für den Supermarkt zu schaffen.
 
In Norf hat der Investor für den neuen Supermarkt gestern Fakten geschaffen: Die ersten Bäume auf der Realschulwiese sind gefällt worden. Die Vertreter der Bürgerinitiative "Pro Realschulwiese" wollen trotzdem nicht aufgeben.
Nachdem sie auf Ratschlag der Polizei zunächst vor den Baggern zurückgewichen waren, wollte am Nachmittag niemand mehr weichen: "Auf Anraten unseres Anwalts werden wir uns keinen Zentimeter mehr bewegen, um das weitere Abholzen zu verhindern", sagt Gudula Hesse, die Sprecherin der Initiative. Dabei hatte am Morgen sogar Bürgermeister Herbert Napp versucht, die Wogen zu glätten. "Ich wollte für die Entscheidung von Rat und Baumkommission gerade stehen", sagt Napp, der mit dem Anspruch nach Norf kam, "den Rechtsstaat zu verteidigen". Schließlich sei die Entscheidung, die 75 Bäume fällen zu lassen, um damit den Supermarktbau vorzubereiten, demokratisch getroffen worden. "Und das habe ich versucht zu vermitteln", sagt Napp, der bei den rund 40 Demonstranten jedoch kein Gehör fand. Die hatten in der Nacht zu gestern auf der Wiese campiert, um unter dem Motto "Stoppt den Wahnsinn" die geplanten Baumfällarbeiten zu verhindern. Dazu hatten sie auch einen Eilantrag beim hiesigen Verwaltungsgericht eingereicht, das sich im Laufe des Tages aber für nicht zuständig erklärte. "Jetzt liegt der Vorgang beim Oberverwaltungsgericht Münster", sagt Gudula Hesse, deren Gesprächsbereitschaft in Bezug auf den Bürgermeister seit gestern morgen spürbar gesunken ist. "Wir sprechen mit der Verwaltung nur noch über unseren Anwalt", kündigt sie an. Auch wollen sie und ihre Mitstreiter, die bislang friedlich protestiert haben, weiter vor Ort ausharren, um die Bäume zu schützen.
Der Investor für den neuen Supermarkt hatte dem Planungsausschuss schriftlich bestätigt, dass er bis Ende September mit dem Neubau beginnen wird. Daraufhin war die Baumfällung erlaubt worden, die jetzt stattfinden muss, da ab dem 1. März, also diesem Samstag, solche Arbeiten wegen des Vogelschutzes verboten sind. 150 neue Bäume sollen in Norf und Derikum als Ersatz gepflanzt werden.
Quelle: hko

Neuss Neusser Bäcker im Altweiber-Stress

Heute stürmen die Möhnen das Rathaus, und der Karneval geht in seine Hochphase. Während im Rathaus gefeiert wird, geht in den meisten Großunternehmen die Arbeit regulär weiter. Hochbetrieb haben vor allem die Neusser Bäcker. Von Stefan Reinelt
 
Heute um 11.11 Uhr stürmen die Möhnen das Rathaus, legen Bürgermeister Herbert Napp in Ketten und zerren ihn nach draußen auf den Markt. Ohne Chef herrscht somit auch für die Mitarbeiter der Stadtverwaltung quasi Narrenfreiheit. Bis 12 Uhr bieten die Ämter offiziell noch Sprechzeiten an, anschließend steht nur noch der allgemeine Bereitschaftsdienst auf Abruf bereit.
"Im Rathaus findet dann für alle Mitarbeiter eine Gemeinschaftsveranstaltung statt. Wer aber lieber nach Hause gehen möchte oder woanders feiern will, muss dafür Urlaub nehmen oder Überstunden ausgleichen", erklärt Stadtsprecher Peter Fischer. Ähnlich sieht es wenige hundert Meter Luftlinie entfernt im Kreishaus aus. Wer glaubt, die Gelegenheit nutzen zu können und beim Straßenverkehrsamt heute keine lange Wartezeit erwarten zu müssen, wird enttäuscht. Die Kreisverwaltung schließt um 12.30 Uhr.
Neuss: Senioren feiern Karnevalssitzung
Eine Urlaubssperre hat dagegen Bäckermeister Thomas Puppe für seine Mitarbeiter ausgesprochen. Obwohl ihm als ehemaliger Düsseldorfer Karnevalsprinz diese Tage besonders am Herzen liegen, kann er seinem Team keine freien Tage gönnen. Stattdessen mussten alle in der Backstube die letzte Nacht sogar durcharbeiten. Frische Brötchen und Berliner Ballen sind nämlich heute besonders gefragt bei den Neusser Narren. "Wir stellen das Zehnfache der normalen Menge an Berliner her, rund 15 000 Stück", sagt Puppe. Sechs Minuten muss das Gebäck im heißen Fett liegen, 60 Berliner passen in eine Pfanne, zwei Pfannen besitzt der Bäckermeister. Sprich: 1200 Ballen kann er pro Stunde herstellen.
Bei Unternehmen von internationalem Rang spielt das rheinländische Brauchtum oft nur eine untergeordnete Rolle. Karlheinz Vetter vom japanischen Motorenhersteller Yamaha mit Sitz in Uedesheim erwartet heute kein ruhigeres Haus als sonst. "Wer feiern möchte, kann einen Urlaubstag nehmen. Aber der Großteil unserer Leute wird auch heute ganz normal arbeiten", sagt der Unternehmenssprecher. Beim US-amerikanischen Konzern 3M wird die Arbeit um 11.11 Uhr auch nicht grundsätzlich niedergelegt. "Wenn man durch das Haus geht, merkt man schon, dass Karneval ist, weil einige Mitarbeiter Urlaub genommen haben", sagt Sprecherin Anja Ströhlein. Manch einer komme kostümiert ins Büro, um dann ab Mittag feiern zu gehen. Das Logistikunternehmen UPS versucht auch heute, alle Pakete zuzustellen. "Sicherlich wird es schwierig sein, manche Adressen vor allem in den Innenstädten zu erreichen, auch werden Betriebe geschlossen sein, aber darauf sind wir eingerichtet", sagt Sprecher Thomas Schlichting. Die Polizei arbeitet heute mit verstärktem Personaleinsatz statt nach dem gewöhnlichen Dienstplan. "Wir werden in der Innenstadt mit uniformierten und zivilen Beamten präsent sein", erklärt Polizeisprecher Hans Kalinowski. Darüber hinaus werde eine speziell geschulte Jugendstreife aus dem Kommissariat Vorbeugung unterwegs sein und die jungen Leute auf den Missbrauch von Alkohol ansprechen. Streife in Zweier-Gruppen werden auch die Mitarbeiter des Kommunalen Servicedienstes (KSD) der Stadt gehen.
Quelle: NGZ

Bauernregel des Tages:

Februartau bringt Nachtfrost im Mai.

Geburtstag hat heute:

Henry Wadsworth Longfellow
(27. 2. 1807 - 24. 3. 1882)



Schriftsteller, Übersetzer, Dramatiker, "The golden legend", "A Selection of Poems", "The divine Tragedy", Professor für Literatur an der Harvard-University (USA, 1807 - 1882).

Zitat des Tages

Musik ist die gemeinsame Sprache der Menschheit.

Henry Wadsworth Longfellow

Wettervorhersage Neuss, Donnerstag, 27.2.2014

ZeitWetterTemperaturWind
09:00
10:00
11:00
wolkig7 °C 
S 4

12:00
13:00
14:00
bedeckt10 °C 
S 5
Böen km/h:
50-60
15:00
16:00
17:00
regnerisch10 °C 
S 4

18:00
19:00
20:00
Regen10 °C 
S 4

21:00
22:00
23:00
Regen5 °C 
SW 3

00:00
01:00
02:00
regnerisch3 °C 
-1°
-0°
SW 3

03:00
04:00
05:00
bewölkt2 °C 
-2°
-1°
SW 3

06:00
07:00
08:00
wolkig2 °C 
-2°
-0°
S 3