Montag, 24. März 2014

Grevenbroich Mini-Flieger heben wieder ab

Bei den Modellfliegern des Aero-Clubs Grevenbroich-Neuss beginnt jetzt die neue Flugsaison. Von Susanne Genath
 
Einst hatte Jürgen Krude begeistert Modellschiffe gebaut und sie auf dem Benrather Schlossteich fahren lassen. Doch dann zog der heute 66-Jährige von Düsseldorf nach Jüchen. "Da gab es keine richtigen Teiche", berichtet er. "Deshalb bin ich auf die Modellfliegerei umgestiegen – und auch direkt in einen Verein gegangen." Seit 1881 ist er im Aero-Club Grevenbroich-Neuss, mittlerweile Vorsitzender der Abteilung Modellflug. Im Club beginnt mit dem Frühling wieder die Flugsaison.
"Das Fliegen ist eine Herausforderung", sagt Krude. "Es ist viel schwieriger, ein Modell in der Luft zu halten, als es auf dem Wasser schwimmen zu lassen." Etwa ein Dutzend Flugzeuge hat er in den vergangenen Jahrzehnten zusammengesetzt und gestaltet. "Das Bauen macht Spaß", sagt er. Und wenn es mal irgendwo haken sollte, gebe es Tipps und Unterstützung von den anderen Vereinsmitgliedern.
In die Luft steigen können die Hubschrauber, Segel- und Motorflugzeuge auf dem vereinseigenen Modellflugplatz "Gustorfer Höhe", gleich neben dem Gelände des ADAC. Bei gutem Wetter treffen sich die Mitglieder dort donnerstagsabends ab 19 Uhr. Es gibt einen abgezäunten Platz, auf dem die Flieger für den Einsatz vorbereitet werden, und eine angrenzende über 150 Meter lange Start- und Landefläche. Besucher können die Flüge von einer Terrasse aus verfolgen. Ein Netz schützt sie vor eventuell verirrten Maschinen. "Abstürze können immer mal wieder passieren", sagt Krude. "Aber einen wirklicher Bruch passiert höchstens einmal im Monat."
Anfängern rät er, das Fliegen in dem Verein zu lernen. "Es sieht leichter aus, als es ist", bestätigt Heinz Boerstinghaus. Der 74-Jährige ist seit 1970 im Aero-Club. "Wenn ein fertig gebasteltes Modell gleich beim ersten Flug kaputt geht, ist der Frust groß." Das müsse nicht sein.
Fluglehrer zeigen Neulingen mit vereinseigenen Trainingsmodellen, wie sie sie mit der Fernsteuerung richtig umgehen. "Wegfliegen ist nicht schwer, aber das Zurückkommen, weil man ja immer aus Sicht des Piloten steuern muss und beim Zurückkommen die Lenkung mit der Fernsteuerung spiegelverkehrt erfolgt", sagt Boerstinghaus. Auch er hatte zunächst Modellschiffe gebaut und war dann durch seinen Umzug von Monheim nach Grevenbroich-Gustorf zur Fliegerei gekommen.

Etwa zwei Monate hat er an seinem jüngsten Hubschrauber gebastelt, den Rumpf zusammengesetzt, Mechanik und Anbauteile angebracht. Kein billiges Hobby. "Der Rumpf kostet etwa 350 Euro, die Mechanik 800 bis 900 Euro", berichtet er. "So etwas ist für Anfänger aber nicht zu empfehlen."
Für Jugendliche hat der Verein in seinem Club-Haus eine eigene Werkstatt eingerichtet, in der sie ihre Modelle mit Unterstützung erfahrener Vereinsmitglieder zusammenbauen können. Ein halbes Dutzend nutzt dies zurzeit, darunter ein Enkel von Jürgen Krude. "Er fliegt mittlerweile besser als wir", sagt Heinz Boerstinghaus. "Wir würden uns freuen, noch mehr Jugendliche für die Modellfliegerei gewinnen zu können." Die Jugendgruppe trifft sich mittwochs ab 17 Uhr im Club-Haus zum Basteln, sonntags wird bei gutem Wetter von 10 bis 13 Uhr geflogen.
Weitere Erwachsene sind ebenfalls willkommen. "Man kann auch mit einem fertig gekauften Modell zu uns kommen", versichert Boerstinghaus. "Mancher bastelt lieber, als dass er fliegt, und mancher fliegt lieber, als dass er bastelt." Er selbst liebt das Basteln, hat auch schon mal ein Bild zum Fliegen gebracht und damit einen Eintrag ins Guiness-Buch der Rekorde geschafft. Zwei bis drei Stunden am Tag verbringt er damit, seine Modelle zu verfeinern. "Meine Frau hat Verständnis für mein Hobby", sagt der Wahl-Gustorfer und ergänzt schmunzelnd: "Mein Schwiegervater hat immer zu ihr gesagt: ,Sei froh, dass er Modellflug macht; dann weißt du, wo er ist.'"
Der Verein selbst besteht – außer der Jugendgruppe – nur aus Männern, im Moment sind es 66. "In der Vergangenheit hatten wir auch mal Frauen dabei." Doch die Begeisterung für den Modellflug habe bei ihnen nicht lange angehalten. Dennoch seien auch Mädchen und Frauen in dem Club willkommen.
Quelle: NGZ

A46 bei Grevenbroich Unfall fordert sieben Verletzte

Weil an einem Stauende ein Autofahrer auf ein anderes Fahrzeug auffuhr, gab es am Sonntagabend auf der A46 bei Grevenbroich einen Unfall mit sieben Verletzten. Infolge des Unfalls kam es zu einem Stau.
 
Wie die Autobahnpolizei mitteilte, war ein 58-Jähriger mit seinem VW auf der A 46 in Richtung Wuppertal unterwegs. Zwischen den Anschlussstellen Grevenbroich und Grevenbroich-Kapellen staute sich zu diesem Zeitpunkt der Verkehr wegen einer Baustelle. Aus bislang ungeklärten Gründen fuhr der 58-Jährige auf einen Opel auf, der sich am Stauende befand. Der Opel wiederum schob sich auf einen davor stehenden BMW.
Laut Polizei verletzten sich sieben Personen, fünf davon schwer. Unter den Verletzten waren drei Kinder im Alter von sieben bis 14 Jahren. Den Sachschaden schätzt die Polizei auf etwa 18.000 Euro. Infolge des Unfalls kam es auf der A46 zu einem längeren Stau.
Quelle: or/url

Grevenbroich 1 Auflagen für Angler am Neurather See

Die Verwaltung hat eine neue Gewässerordnung für den Neurather See erarbeitet. Immer wieder hatten sich Konflikte mit Anglern ereignet. Diese störten Vögel in der Brut oder Spaziergänger. Jetzt will die Stadtverwaltung durchgreifen. Von Daniela Buschkamp
 
Fern gesteuerte Elektroboote, laute Bewegungsmelder von Nachtanglern, große Zelte, die zum mehrwöchigen Fischfang aufgebaut worden, oder Angler, die mit Wathosen entlegene Fangstellen erreichen wollten und Wasservögel störten: Dies sind nur einige Beispiele, die der Stadtverwaltung Grevenbroich mit einer neuen Gewässerordnung verhindern will. Rathaus-Sprecher Andreas Sterken erläutert: "Konflikte zwischen der anglerischen Nutzung des Gewässers und der Naherholung sollen vermieden werden." Nicht nur Spaziergänger hatten sich in der Vergangenheit wiederholt durch Angler gestört gefühlt. Auch brütende Wasservögel seien nicht in Ruhe gelassen worden.
Ähnlich wie in der novellierten Gewässerordnung für die Erft, die die Erftfischereigenossenschaft erlassen hat, will die Stadtverwaltung Verhaltensregeln für Angler am Neurather See umsetzen. Darüber sollen die Umweltpolitiker in der Sitzung des Fachausschusses am morgigen Mittwoch beraten. Der Fachbereich für Bauen, Garten und Umwelt hatte sich ausgiebig mit diesem Thema beschäftigt.
Die bisherigen Probleme will die Stadtverwaltung jetzt nicht länger hinnehmen. Immer wieder hatten sich Spaziergänger etwa über Anglerzelte auf den Wegen beschwert. "Von einigen wurden sogar lautstarke Bewegungsmelder als Diebstahlsschutz während des Nachtangelns in den Bäumen rund um den Angelplatz platziert", erläutert Sterken. Die Spaziergänger hätten sich in der Dämmerung gehörig erschreckt. Langzeitangler hätten bis zu zwei Wochen am Wasser in Zelten gelebt und gefischt – und damit auch das bestehende Campingverbot unterlaufen.
Doch es geht nicht nur um Erholungssuchende, sondern auch um Naturschutz, wie um die Bewahrung der Vogelschutzzone. Sterken zufolge hätten sich – besonders in den vergangenen zwei Sommern – Angler immer wieder von der Wasserseite her ihre Fangplätze aufgesucht, um ihre Köder auszuwerfen. Dadurch seien die Tiere, die am Wasser brüteten oder Rast machten, noch stärker gestört worden, als durch deren Annäherung von Uferseite her.

Eine empfindliche Konsequenz für Angler: Die Stadtverwaltung – als Eigentümerin des Neurather Sees – könnte mit der neuen Verordnung Verstöße schneller ahnden. Wer die Gewässerordnung missachtet, der muss etwa mit einem Entzug seiner Fischerei-Erlaubnis rechnen. Bisher war dazu ein Ordnungswidrigkeitsverfahren notwendig. Dazu gehörten laut dem Stadtsprecher "aufwendige Verwaltungsverfahren mit Anhörungen oder Bußgeldbescheiden".
Ein Problem wird die Verwaltung indes nicht lösen können: dass Verstöße unbemerkt geschehen. "Eine Omnipräsenz kontrollierender Personen ist hier, wie auch in anderen Stellen im Stadtgebiet, nicht möglich", sagt Andreas Sterken. Kontrollieren werden weiterhin städtische Mitarbeiter oder auch Fischreiaufseher, die zur unteren Fischereibehörde gehören.
Quelle: NGZ

Grevenbroich Spaziergänger findet tote Füchse

Diesen Anblick hätte sich Günter Sperschneider gern erspart: Am vergangenen Freitag war der 53-jährige Neurather mit Schäferhund "Max" auf der Königshovener Höhe unterwegs – und fand zwei tote Füchse. Tiere sind auf der Königshovener Höhe sind vermutlich erschossen worden. Von Daniela Buschkamp
 
"Die Tiere lagen auf einem Haufen, hatten Löcher im Pelz." Was der Hundebesitzer aufgrund des stark süßlichen Verwesungsgeruchs vermutet: "Sie sind mindestens zehn bis zwölf Tage tot." Sperschneider ist entsetzt über diesen Fund und fragt sich: "Wer erschießt jetzt, während der Schonzeit, Füchse?"
Anzeige bei der Kreis-Polizeibehörde hat der 53-Jährige noch nicht erstattet. "Erschossene Füchse kommen im Rhein-Kreis Neuss nicht häufig vor", sagte ein Mitarbeiter der Kreis-Polizeibehörde gestern auf NGZ-Anfrage. Was die Polizei im Fall einer Strafanzeige unternehmen würde, dazu wollte er keine Auskunft erteilen. "Jeder Fall ist unterschiedlich. Das kann man nicht verallgemeinern."
Nach dem Bundesjagdgesetz herrscht in der Zeit von 1. März bis 15. Juli ein Abschussverbot für weibliche Füchse (Fähe); im Bundesland Berlin ist dies deutlich erweitert worden: Dort dürfen erwachsene Füchse sogar im Zeitraum von Februar bis Oktober nicht geschossen werden.
Einer, der sich mit "Reineke Fuchs" auskennt, ist Helmut Sütsch aus Langwaden. Der 62-Jährige filmt mit Begeisterung Tiere. Besonders gern dokumentiert Sütsch das Leben von Füchsen mit seiner Kamera. Auch er reagiert entsetzt auf den Fund der beiden vermutlich erschossenen Tiere, weiß aber: "In Grevenbroich findet man wenn, dann überfahrene Füchse." Was den Tierfilmer am aktuellen Vorfall schockiert: "Für Füchse herrscht jetzt Schonfrist."
Das müssen Jungjäger wissen FOTO: Berns
Die Tiere dürften nicht geschossen werden, da die weiblichen Füchse ihren Nachwuchs auf die Welt bringen. Und für den Wurf seien beide Elternteile von lebenswichtiger Bedeutung: "Kommt eine Mutter nicht mehr zu ihrem Wurf, dann verhungern die Jungen", sagt der Langwadener Fuchsexperte. Auch der Fuchsvater sei unverzichtbar: "Er versorgt die Fuchsmutter mit Nahrung, da sie ihre Jungen versorgen muss und sich dann weniger um die Jagd von Beutetieren kümmern kann."
Quelle: NGZ

Jüchen Ein Kämpfer für den Sport tritt jetzt kürzer

Horst Schröder (78) prägte über viele Jahre die Sportlandschaft in Grevenbroich und Jüchen mit. Heute leitet er seine letzte Sitzung. Von Daniela Buschkamp
 
Briefmarken sammeln oder Münzen einsortieren? Wer das Horst Schröder (78) vorschlägt, dem bietet er beides gern als Geschenk an. Der langjährige CDU-Sportpolitiker und Vize-Bürgermeister wird sich nach seinem Rückzug aus der Politik nicht langweilen: "Da findet sich schon etwas", sagt der Gierather, der neunfacher Opa, Urgroßvater und stolzer Besitzer von Hündin "Bella" ist. Heute wird er seine letzte Sportausschuss-Sitzung leiten. 17 Jahre lang ist Schröder Mitglied des Gremiums, 13 Jahre lang war er dessen Vorsitzender.
Geboren in die Gastwirtsfamilie Glasmacher – Großmutter Therese Laakmann führte eine Wirtschaft – hätte Schröder diesen Beruf ergreifen können. "Meine Oma meinte: ,Wirt kannst du immer noch werden. Werd' doch auch Schneider'", erinnert sich der gebürtige Kapellener. Die Fortsetzung der Familientradition kam ihm sehr entgegen, hatte er bereits als Junge Kleidung für seine Puppen gefertigt.
Dies tat er nach seiner Ausbildung ab 1955 bei der Düsseldorfer Firma Heinrich Westhoff weiterhin: Für die meist männliche Kundschaft wurde dort Maßkleidung geschneidert, für die Damen Kostüme. Mehr als 50 Jahre übte Schröder seinen Beruf aus. An ihm hatte er nicht nur Freude, sondern dieser ließ ihm auch Zeit für ehrenamtliches Engagement in Sport und Politik. Dass Schröder als der "Mann mit Hut" unverwechselbar wurde, hatte weniger etwas mit Stil-Empfinden als mit empfindlichen Ohren zu tun: "Als Kind habe ich oft unter Mittelohrentzündung gelitten", erzählt er.
Ziele verwirklichen, gemeinsam ein Ergebnis finden, Andersdenkende respektieren und stets höflich zu bleiben – mit diesen Eigenschaften wurde der CDU-Mann Schröder zunächst in Grevenbroich unter SPD-Bürgermeister Hans Gottfried Bernrath, dann in Jüchen zu einer prägenden Gestalt der Sportlandschaft. 1979, nach seinem Austritt aus der SPD, war er CDU-Mitglied geworden, kam als Sachkundiger Bürger in den Kreis-Sportausschuss: "Wilhelm Graf von Pfeil war mein großes Vorbild, von ihm habe ich viel gelernt", erinnert sich Schröder.

In Kapellen hatte er den dortigen TV Jahn mit 230 Aktiven zum heutigen Breitensportverein mit knapp 2000 Mitgliedern aufgebaut. Schröder engagierte sich als Übungsleiter im Kunstturnen, organisierte als Leiter des Stadtsportverbands Großveranstaltungen, machte die Sportlerehrung zum Ereignis und gründete den Verein "Sport für betagte Bürger" mit.
Jetzt kann er sich in seinem bequemen Wohnzimmersessel zurücklehnen "Die Sportlandschaft in Jüchen mit drei Kunstrasenplätzen, einer Tartanbahn und der Dreifachhalle ist optimal", sagt er nicht ohne Stolz. Gerade für letztere hatte er sich über viele Jahre eingesetzt. Mehr Zeit nehmen will er sich künftig etwa für die Ahnenforschung oder "für meine Nähwerkstatt im Keller", sagt er mit verschmitztem Lächeln. Dass Hort Schröder die Lokalpolitik aus den Augen lässt, kann man sich indes kaum vorstellen.
Quelle: NGZ

Kaarst Was Kinder in den Ferien erleben können

Stadt, Jugendverbände und Freizeiteinrichtungen haben wieder Programme zusammengestellt. Die NGZ gibt einen Überblick. Von Rudolf Barnholt
 
Die Kaarster Jugendverbände, die offenen Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen und das Jugendamt der Stadt Kaarst haben auch für dieses Jahr tolle Ferienprogramme für Kinder und Jugendliche zusammengestellt. Die NGZ gibt einen Überblick.
Zoobesuch Die katholische offene Jugendarbeit bietet in den Osterferien vom 22. bis zum 26. April für alle Kinder von acht bis 15 Jahren ein pralles Programm inklusive Verpflegung für 45 Euro an. Dazu gehören ein Ausflug ins Aqualand in Köln sowie ein Besuch des Wuppertaler Zoos und eine Abschlussübernachtung im Jugendzentrum Christ König. Ansonsten beginnen die Aktionen um 9 Uhr und dauern bis 18 Uhr. Anmeldungen sind ab sofort im Pastoralbüro in Büttgen, Pampusstraße 4, möglich.
Oster-Workshop "Was hockt denn da im Osternest?" Diese Frage versuchen die Kinder von sechs bis zehn Jahren zu beantworten, die vom 14. bis zum 16. April das Programm der Evangelischen Kirchengemeinde Kaarst buchen. Treffpunkt ist das Jugendzentrum Holzbüttgen am Lindenplatz.
Christiane Wünsche (Telefon 02131 766871) verspricht: "Natürlich geht es wieder österlich zu, zum Beispiel bei einer Osterrallye, beim Basteln von Ostereiern oder -hasen, beim Backen oder bei der Beantwortung der spannenden Frage, warum wir Ostern feiern." Die Kinder sind drei Tage lang jeweils von 9 bis 16 Uhr gut aufgehoben, die Teilnahmegebühr beträgt inklusive Essen, Ausflügen und Materialien 30 Euro, Geschwister erhalten eine Ermäßigung von jeweils 10 Euro.

Fantasie-Spiele Ebenfalls an Grundschulkinder richtet sich das Angebot, das das Haus der Jugend "Bebop" in Kaarst zusammengestellt hat. Vom 14. bis zum 17. April trifft man sich von 10 bis 17 Uhr, die Teilnahmegebühr beträgt 40 Euro. Die Kinder werden ihre Fantasie ausleben können, im Spiel in entfernte Länder reisen und landestypische Abenteuer bestehen. Anmeldungen sind ab sofort an der Pestalozzistraße 1 möglich.
Stadtranderholung Stadtjugendpfleger Ralf Schilling und sein Team bieten in den Sommerferien wieder den Klassiker "Stadtranderholung" an. Die Kinder werden von verschiedenen Haltepunkten im Stadtgebiet gegen 9 Uhr mit dem Bus abgeholt und gegen 16 Uhr wieder zurückgebracht. Auf dem Gelände des Georg-Büchner-Gymnasiums stehen Spiel und Spaß in altersgemäßen Gruppen auf dem Programm, außerdem gehört eine Übernachtung dazu. Die Stadtranderholung vom 7. bis zum 13. Juli richtet sich an sechs- bis zwölfjährige Kinder und kostet 62 Euro, eine Alternative ist die Stadtranderholung vom 28. Juli bis zum 3. August.
Zeitfreizeit Die Zeltfreizeit vom 16. bis zum 24. Juli richtet sich an Neun- bis 15-Jährige. Wer sich dafür entscheidet, ist mit 91 Euro und einem verkehrstüchtigen Fahrrad dabei. Vom 6. bis zum 13. August bieten das Katholische Jugendförderwerk Neuss, die katholische Pfarrgemeinschaft Kaarst/Büttgen und der BDKJ Neuss wieder die "Zeltstadt U 16" mit Workshops, Tagesausflügen und sportlichen Aktivitäten an. Info unter 02131 516228.
Quelle: NGZ

Korschenbroich Großbaustellen: Stadt und Bahn im Zeitplan

Die beiden Bahnhöfe Korschenbroich und Kleinenbroich werden aktuell zeitgleich ausgebaut. Bis Herbst 2014 soll alles fertig sein. Von Ruth Wiedner
 
Was sich im Dezember 2011 schon als Weihnachtsgeschenk an die Stadt Korschenbroich abzeichnete, nimmt mittlerweile an beiden Standorten konkrete Formen an: Nach mehr als 30 Jahren intensiven Streitens werden die Bahnhöfe in Korschenbroich und Kleinenbroich – zeitgleich und das bei laufendem Bahnbetrieb – barrierefrei ausgebaut. Rund acht Millionen Euro verschlingt das Kooperationsprojekt von Deutscher Bahn und der Stadt Korschenbroich. Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) unterstützt den Ausbau zur Verbesserung der Mobilität finanziell.
Bei der Großbaustelle geht alles Hand in Hand, auch wenn die Verantwortung klar definiert ist: Die Bahn AG – die 24 Stunden rund um die Uhr arbeiten lässt – ist für die Bahnhöfe zuständig und die Stadtverwaltung für die Anschlussarbeiten im Umfeld. Durch die neue Situation müssen beispielsweise die Außenbahnsteige angepasst werden.
Großbaustelle: Während die Bahn an den Gleisen (o.) arbeitet, sorgt die Stadt für die Umfeldgestaltung. Bürgermeister Dick (l.) informiert sich vor Ort. FOTO: LB
Damit Rollstuhlfahrer, Passanten, die auf einen Rollator angewiesen sind und Familien mit Kinderwagen künftig die Zugverbindungen problemlos und damit ohne Hilfe Dritter nutzen können, ist die Stadt für die Personentunnel verantwortlich. Während in Kleinenbroich der Durchgang für rund sieben Wochen komplett gesperrt wird, kommt das Tiefbauamt in Korchenbroich mit einer Teilschließung des Durchgangs von der Hindenburg- zur Herrenshoffer Straße aus.

"Wir schaffen hier einen Durchgang mit einer sechsprozentigen Neigung, die Menschen mit Beeinträchtigungen besser nutzen können als bisher die steile Rampe. Außerdem ziehen wir alle sechs Meter sogenannte Ruhepodeste neu ein. Das sind Flächen, auf denen die Menschen auf ihrem Weg zum oder vom Bahnhof weg verschnaufen können", erklärt Tiefbauamtleiter Christoph Herchner.
Beim Baustellenrundgang mit Bürgermeister Heinz Josef Dick und Fachbereichsleiter Georg Onkelbach stellte Christoph Herchner das große Verständnis der Anlieger positiv heraus: "Es ist einfach toll, wie die Menschen in Korschenbroich und in Kleinenbroich bei dem Chaos mit den Großbaustellen umgehen." Das beeindruckt auch den Bürgermeister, der anerkennend feststellt: "Jeder sieht einfach, dass sich hier etwas zum Wohle aller bewegt!"
Nicht nur die Stadt liegt mit ihren Arbeiten im Zeitrahmen, auch die Deutsche Bahn ist zufrieden. "Wir wollen im Juni mit allen Arbeiten fertig sein", versichert ein Bahn-Sprecher auf Anfrage. Um aber die alten Mittelbahnsteige abreißen zu können, wird nochmals eine Komplettsperrung erforderlich: Vom 10. bis 12. Mai geht für knapp drei Tage gar nichts mehr. In dieser Zeit wird laut Franz Heumüller auch das Dach im Bereich der Außenbahnsteige gesetzt. Im Juni ist erneut die Stadt gefragt. "Dann wird der Fahrradabstellplatz mit den abschließbaren Boxen und den Bügeln hergerichtet", so Herchner. Er will Ende August alle Arbeiten abschließen.
Quelle: NGZ

Rommerskirchen Einsatz für ein sauberes Rommerskirchen

An der Aktion "Fit für den Frühling" beteiligten sich wieder 900 Helfer. Innerhalb von knapp drei Stunden hatten sie das Gemeindegebiet vom gröbsten Unrat befreit. Dafür gab es neben Erbsensuppe und Würstchen auch Pflanzen. Von Sebastian Meurer
 
Fast 900 freiwillige Helfer waren wieder im Einsatz, um die Gemeinde "Fit für den Frühling" zu machen. Weil im März 2013 unversehens der Winter noch einmal zurück gekehrt war, hatte es eine zweijährige Zwangspause geben müssen. "An besonders problematischen Stellen sind wir jedoch ohnehin mehrmals im Jahr vor Ort, wenn es sein muss auch mit dem Bagger", sagt Tiefbaumtsleiter Rudolf Reimert, der die Aktion wieder koordiniert hatte.
Zu den neuralgischen Punkten gehört etwa der Bahndamm, der stets die wildeste aller wilden Müllkippen ist, aber auch ein Wirtschaftsweg zwischen Sinsteden und Oekoven erfreut sich beim illegalen Entsorgen von Unrat einer gewissen Popularität. "Nicht mehr als sonst" lautete auch der Befund von Feuerwehrchef Thorsten Nießen, der gemeinsam mit dem Bürgerverein ausgeschwärmt war, um Evinghoven zu säubern.
Auf dem von Nettesheim bis Anstel reichenden Teilstück des Bahndamms waren die Nachwuchskräfte des Feuerwehr-Löschzugs Nettesheim unter Leitung von Christian Lente unterwegs. Auf wenige hundert Meter konzentriert, waren die "Putzkolonnen" in Frixheim, Butzheim und Nettesheim besonders emsig zugange.

Dies gilt für den Kindergarten "Pusteblume" ebenso wie für den nur wenige Schritte entfernten "Sparkassen-Spielplatz". Dort hatten die zur "Initiative für den Erhalt des Spiel- und Bolzplatzes" zählenden Kinder und Jugendlichen ihr Versprechen gehalten (die NGZ berichtete) und das Gelände im Handumdrehen gesäubert. Mehr Mühe hatte da schon die St.-Sebastianus-Bruderschaft Nettesheim, die im Martinus-Park, an der Begegnungsstätte Alte Schule sowie am Festplatz gleich dreifach im Einsatz war.
Zunehmend genervt sind die Sebastianer vom Vandalismus im Park. Schmierereien auf den Jalousien des Pfarrheims St. Martinus sind beseitigt, leere Flaschen und Scherben rund um die Sitzgelegenheiten im Park entsorgt: Dennoch ist die Befürchtung bei Toni Jordans und Andreas Heinrichs groß, dass dieser Zustand nicht übermäßig lange anhalten wird. Ähnliche Probleme gibt es schon seit längerem im Eckumer Freundschaftspark. "Turnusgemäß" wird auch die Umzäunung des Butzheimer Festplatzes der Bruderschaft demoliert. Spektakuläre Funde gab es diesmal nicht. In Vanikum fanden die Mitglieder des Fördervereins nach Auskunft von Kassierer Adi Deutzmann Unmengen von Flachmännern am Straßenrand, der je weiter es in Richtung der RWE-Kraftwerke geht "traditionell" besonders stark zugemüllt ist. Was Bürgermeister Albert Glöckner angesichts der 14. Auflage der Aktion besonders freut, ist die Tatsache, dass sie längst zum Selbstläufer geworden ist. In der Gillbachschule warteten außer Erbsensuppe und Würstchen auch 2500 von der Gemeinde gestiftete Pflanzen auf die Helfer, die in den kommenden Wochen das Straßenbild verschönern sollen.
Quelle: NGZ

Neuss Die Wahrheiten des Heinz Günther Hüsch

Gratulanten standen in der Alten Post Schlange, als Heinz Günther Hüsch den Hessen-Preis der Heimatfreunde Neuss erhielt. Hüsch mahnte, mit Schwachen zu teilen, und "selbst was unmöglich erscheint" möglich zu machen. Von Ludger Baten
 
Heinz Günther Hüsch bleibt sich treu. Auch mit 84 Jahren lässt er eine solche Gelegenheit, ungeteilte Aufmerksamkeit zu erfahren, nicht ungenutzt verstreichen. Die große Bühne bot ihm seine Vereinigung der Heimatfreunde, die ihm ihre höchste Auszeichnung zuerkannte: den Preis "Hermann-von-Hessen – Verteidiger der Stadt Neuss". Im Publikum saßen die Mächtigen von heute, angeführt von Bundesminister Hermann Gröhe, Bürgermeister Herbert Napp, Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, Sparkassen-Chef Michael Schmuck und dem CDU-Vorsitzenden Jörg Geerlings. Sie zollten formal dem großen, alten Mann der Neusser Politik Respekt, sie waren aber sicherlich auch gekommen, um zu hören, was der ihnen zu sagen hatte.
Nicht mehr im operativen Geschäft, nimmt Heinz Günther Hüsch die Rolle des Elder Statesman an. Am Samstag war er ganz und gar der "Altmeister" – wie ihn die Neusser rufen. Er ist viel zu klug, sich in die Tagespolitik einzumischen und Ratschläge zu erteilen, auf die er selbst keinen Einfluss mehr hat. Seine Botschaften sind heute genereller, aber für den, der hören will, nicht minder wegweisend.
Wenn sich Hüsch in seiner Dankesrede mehrmals auf "unseren Schöpfer" beruft, dann ist das womöglich auch seinem Alter geschuldet. Diese Passagen lassen sich aber gleichwohl als Mahnung an seine Nachfolger in der Politik interpretieren, die christliche Botschaft mit dem Gebot der Nächstenliebe nicht hintenan zu stellen. Ohne seine CDU ausdrücklich zu nennen, ohne das "C" im Parteinamen anzumahnen, zog sich die christliche Soziallehre, die letztlich zur viel gerühmten sozialen Großstadt Neuss führte, wie ein roter Faden durch die Ansprache Hüschs: "Wir sind aufgerufen, unsere Kräfte zu nutzen und denen zuzuwenden, die sie nicht haben. Wir schulden es unserem Schöpfer, einen angemessenen Teil unserer Möglichkeiten dem öffentlichen Wohl, der Allgemeinheit, unserer Heimat, denen, die in Not und Unfreiheit sind, zu widmen." Alle seien aufgefordert, "Mögliches möglich zu machen und darüber hinaus, selbst was unmöglich erscheint, anzugehen." Dabei warnte Hüsch davor, "den Tellerrand von Stadt und Landschaft Neuss für den Horizont des Lebens" zu halten. Heinz Günther Hüsch gelang eine wichtige Rede, deren Grundüberzeugungen im Gedächtnis haften bleiben. Nix für den Schnellverzehr.
Zuvor hatte in einer beachtlichen Laudatio Hüschs Nach-Nachfolger im Amt des Heimatfreunde-Vorsitzenden, Christoph Napp-Saarbourg, den 20. Von-Hessen-Preisträger noch einmal vorgestellt und ihn dabei als eine Persönlichkeit skizziert, die Neuss und die Neusser immer verteidige, weil er unerschrocken auf der Seite der Gerechtigkeit, der Schwachen stand und stehe. Beifall, kein Widerspruch.
Quelle: NGZ

Neuss Der ADFC startet mit 70 Radlern in die Saison

Beim traditionellen Anradelns stellte der Verband gestern sein Programm und sein neues Selbstverständnis vor. Von Jascha Huschauer
 
Der Fahrradfrühling hat begonnen. Das war gestern beim Andradeln des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) deutlich zu spüren. Bei strahlender Sonne fuhren rund 70 Radfahrer aus dem gesamten Rhein-Kreis gestern zur Skihalle, wo sie sich zum gemeinsamen "Klönschnack" trafen. Neben der Geselligkeit steht beim Anradeln aber auch der Ausblick ins Jahr an. Wichtig waren dabei drei Punkte.
Touren Beim Anradeln stellt der ADFC traditionell sein Programm an gemeinsamen Fahrradtouren für das Jahr vor. Rund 250 Ausflüge wird der ADFC kreisweit in diesem Jahr anbieten. Höhepunkt wird – wie in den Vorjahren – die Sternfahrt des ADFC am 4. Mai sein. Mittags geht es mit 400 Radlern von der Radstation am Hauptbahnhof mit Polizeieskorte in Richtung Königsallee in Düsseldorf, wo sich Radfahrer aus ganz Nordrhein-Westfalen treffen. Beliebt war in den vergangenen Jahren auch die rund 130 Kilometer lange Fahrt zum "Mittagessen nach Roermond". In diesem Jahr findet sie am 5. Mai statt.
Neu im Programm sind die Fahrten vom Lauftreff Rosellerheide am Mühlenbusch aus, die sich vor allem an ältere Radler wenden, die zwar noch fit sind, sich von Geschwindigkeit und Distanz der anderen Touren aber überfordert fühlen. Organisiert werden sie zusammen mit dem "Netzwerk 55plus". Erster Termin ist der 29. April, Start ist um 14 Uhr.
Auch für junge Familien gibt es ein neues Angebot: Am 1. Juni gibt es um 14 Uhr eine Fahrradtour mit anschließendem Grillen am Jröne Merke auf der Furth. Hintergrund der neuen Angebote ist das neue Selbstverständnis des ADFC, festgeschrieben im neuen "Aachener Programm." Adamsky fasst das so zusammen: "Wir sind für alle da, nicht mehr nur für die Hardcore-Radler."

Knotenpunkte In diesem Winter hat der Kreis ein Knotenpunktsystem auf den Radwegen eingerichtet und die Touren entsprechend markiert. Nach niederländischem Vorbild wurden im Kreis flächendeckend Schnittstellen im Streckennetz durchnummeriert und ins Radverkehrsnetz NRW eingeführt. In diesem Spinnennetz kann man sich allein anhand der Nummern dieser Knotepunkte orientieren. Das macht das Kartenlesen unterwegs künftig überflüssig. "Das ist grundsätzlich eine gute Nachricht für die Radfahrer", sagt Heribert Adamsky. Der Kreisvorsitzende lobt, dass der Rhein-Kreis dabei Vorreiter sei. Doch: "Derzeit ist das System noch nicht ganz optimal", sagt er. "Wir sammeln bestehende Mängel und werden den Kreis demnächst darauf hinweisen." Vor allem bemängelt der ADFC das Fehlen von eigentlich vorgesehenen Knotenpunkttafeln mit touristischen Hinweisen.
Neue Wege Ein Ausbau des Erftmühlengrabens ist bereits beschlossene Sache – sehr zur Freude des ADFC. Nun nimmt der Club weitere Radwege in den Blick. Etwa eine Route parallel zum Bahndamm der RB 38, entlang des Jahnstadions und der ehemaligen Musikschule. Der bestehende Weg endet ohne Überweg für Fahrradfahrer am Konrad-Adenauer-Ring, was dort vermehrt zu Unfällen führe. Adamsky schwebt hier eine Brücke vor.
Quelle: NGZ

Neuss Spiel um ein Leben in neuen Bahnen

Am Rheinischen Landestheater hat Caro Thum Jean-Paul Sartres Geschichte "Das Spiel ist aus" inszeniert. Es erzählt von der Möglichkeit, das eigene Leben verändern zu können. Aber der Mensch bleibt meistens seinem Muster treu. Von Helga Bittner
 
Was wäre, wenn ... man die Liebe seines Lebens erst nach dem Tod trifft, aber eine zweite Chance auf der Erde bekommt? Würde man allen Umständen zum Trotz diese Liebe auch leben können? Eve und Pierre bekommen diese Chance. Sie stammen aus völlig unterschiedlichen Gesellschaftsschichten. Eve gehört von Geburt an zu den Reichen und durch Heirat zur politisch-herrschenden Klasse in einem faschistisch geprägten Staat, den Pierre wiederum als Revolutionär mit seiner "Liga für die Freiheit" bekämpft. Beide sind sie getötet worden – Pierre von einem Verräter und Eve von ihrem Mann – und treffen im Jenseits zum ersten Mal aufeinander. Dabei waren sie schon im Leben füreinander bestimmt, dürfen nun zurück und ihre Liebe beweisen.
So schön romantisch könnte die Geschichte enden – wenn sie nicht aus der Feder von Jean-Paul Sartre stammen würde, der sie 1943 als Drehbuch für einen Film geschrieben hat. Der Titel "Das Spiel ist aus" sagt schon, wo es hingeht. Eve und Pierre werden scheitern, aber erstaunlicherweise hat das nichts Trauriges. Das mag auch an den vielen Chansons liegen, die die Handlung mal unterbrechen, mal kommentieren, mal fortführen – oft mit süßer Melancholie. Und am Ende steht auch schon ein neues Paar da, dem die gleiche Chance geboten wird. Die Hoffnung also bleibt.
Auch Caro Thums Inszenierung des Stoffs am RLT, in einer Theaterfassung von Peter Hailer, Andreas Schäfer und Claudia Grönemeyer, haftet eine gewisse Leichtigkeit an. Dem für eine Bühne großen Problem der Gleichzeitigkeit vieler Szenen begegnet sie zusammen mit ihrer Ausstatterin Stella Kasparek mit der klugen Entscheidung, Rollgerüste für die Schauplätze zu schaffen. Irritierend und störend hingegen: der Einsatz von Mikroports für die Darsteller.
Aber sie spielen fabelhaft. Allen voran Rainer Scharenberg als Madame Barbezat, der die Verwaltung des Totenreichs obliegt. Sie sitzt an der Schaltstelle vom Diesseits zum Jenseits. Kennt die Lebenden und die Toten, ihre Schwächen, ihre Sehnsüchte. In weißer Rüschenbluse und rotem, Po-betonten Rock hat die Figur äußerlich was von einer Karikatur, leider macht die Regisseurin mit manch klamaukartigen Getue aus ihr nur zu gerne eine bloße Lachnummer. Wenn sie Scharenberg doch mehr ließe, wie er kann – nämlich so herrlich subtil spielen –, wäre die Wirkung ungleich stärker.

Mehr Gespür für das Humoreske der Figuren zeigt Thum bei den Toten. Diese sind bunt gekleidet, beobachten gerne die Lebenden, kommentieren lakonisch deren Welt und haben sich ganz und gar der ihren ergeben. Die Neuankömmlingen Eve und Pierre werden mit Nachsicht behandelt; es braucht halt, bis man das Menschhafte abstreift. Claudia Felix und André Felgenhauer verkörpern das Paar mit jeweils großer Individualität. Felgenhauers Pierre ringt förmlich mit sich, kann sich nicht zu Eve bekennen in dem Wissen, dass seine Kameraden dann sterben. Er muss versuchen, sie zu retten. Und Eve? Sie will verhindern, dass ihre Schwester Lucette auf ihren Mann hereinfällt wie einst sie selbst.
Aber in Claudia Felix' Figur steckt auch ein Zögern. Mehr als Pierre ist sie bereit, für das Leben zu zweit von weiteren Versuchen zur Rettung ihrer Schwester abzulassen. Denn es gibt ihn eben – diesen kleinen Augenblick im Leben, in dem der Mensch auch Herr seines Geschicks sein könnte. So tun beide, was sie glauben. tun zu müssen – und erreichen nichts. Weder für die, die sie retten wollen, noch für sich.
Quelle: NGZ

Neuss Brandstiftung: Mühsamer Wiederaufbau auf dem Reiterhof

Gut zwei Wochen nach dem Brand auf seinem Reiterhof gestaltet sich der Wiederaufbau für Armin Schürmann derzeit als Hängepartie. "Warten, warten, warten", sagt der 53-Jährige, der bisher vergebens auf klare Signale von der Versicherung und der Stadtverwaltung hofft. "Aber diese Mühlen mahlen halt langsam", sagt er.
 
Dabei hatte die Familie noch Glück im Unglück, denn Armin Schürmann entdeckte das Feuer, das nach Überzeugung der Polizei durch Brandstiftung entstand, zufällig, als er nach einer Stute schaute, die Nachwuchs erwartete. So konnte er acht Pferde aus der brennenden Scheune retten, und die Feuerwehr konnte verhindern, dass der Brand auf andere Teile des Hofes oder gar das Wohnhaus übergreifen konnte.
Am wenigsten Eindruck machte das Feuer und der Trubel dieses nächtlichen Einsatzes auf die Stute Donna, der nachts Schürmanns Sorge gegolten hatte. Sie brachte am Tag danach wie erwartet ihr Hengst-Fohlen Casanova zur Welt. Er ist seitdem die kleine Attraktion auf dem Hof im Rheinvorland, in dem etliche Privatbesitzer ihre Pferde eingestellt haben. Von ihnen hat niemand nach dem Feuer den Vertrag mit Schürmann gekündigt.
Das sei seine größte Sorge gewesen, gibt dieser zu. Für einige dieser Tiere wurden in einer Halle, in der sich die Tiere sonst frei bewegen konnten, Boxen eingerichtet. Provisorisch, wie Schürmann sagt, der die Scheune schnellstens wieder aufbauen möchte. Aufgeräumt hat er schon. Die Landwirtschaft selbst hat er in Schwung gebracht, aber es ist längst nicht alles beim alten: "Ich bleibe oft bis drei Uhr nachts wach und schrecke auch danach beim kleinsten Geräusch auf", sagt er.
Quelle: -nau

Neuss Neue Straßen für das Höffner-Möbelhaus

Erschließungsstraße, Abbiege- und Einfädelspuren sollen dafür sorgen, dass mehr Verkehr nicht zum Stillstand führt. Von Christoph Kleinau
 
Mit Hilfe von großformatigen Stellenausschreibungen stellt die Firma Höffner derzeit die 400-köpfige Stamm-Belegschaft für das neue Möbelhaus im Hammfeld zusammen. Parkplätze für sie müssen auf dem Grundstück des Möbelhauses geschaffen werden, damit nicht im Umfeld die Straßen zugestellt werden. Diese Verpflichtung ist Teil eines Verkehrskonzeptes, das sich jetzt, da in der "Mondlandschaft" vis-á-vis zum Rheinpark-Center die ersten Baustraßen entstehen, in seinen Grundzügen abzeichnet.
Der Baugenehmigung vom 31. Januar folgte ein rascher Baubeginn, der aber die Verkehrssituation am östlichen Stadtrand noch nicht entscheidend beeinflusst. Selbst am Samstag entstanden die längsten Staus nur auf dem Parkdeck des Rheinpark-Centers – bis jemand die Schranke öffnete und die Ausfahrten so beschleunigte. Entscheidende Baustellen, die schon jede für sich für Engpässe und Staus gesorgt hatten, wurden inzwischen abgeschlossen: der Anschluss Floßhafenstraße/Willy-Brandt-Ring ist vollzogen, die Kanalsanierung in der Hammer Landstraße im Bereich der Hammer Brücke beendet. Was jetzt als Verschwenkung auf dem Willy-Brandt-Ring das Tempo der Autos drosselt, ist schon Teil der Erschließung für das Möbelhaus.
Die Frage, ob der ohnehin dichte Verkehr im Bereich des Rheinpark-Centers nicht zum Erliegen kommt, wenn das Möbelhaus Ende des Jahres eröffnet wird, war Gegenstand eines Gutachtens und vieler Diskussionen. Das Gesamtgefüge sei leistungsfähig genug, um den zusätzlichen Verkehr zu "schlucken", hieß es. Es wird aber auch weiter ertüchtigt. Und das ist geplant:
Quer über das Möbelhausgrundstücke wird in Nord-Süd-Richtung eine 340 Meter lange Erschließungsstraße gebaut. Endpunkte sind der schon bestehende Kreisverkehr an der Hammer Landstraße und eine Ein- und Ausfahrt von und zur Stresemannallee. Dieser Trassenverlauf ist vor Ort schon zu besichtigen, an den Schnittstellen wird schon gearbeitet. Über diese neue Straße wird das Möbelhaus, das mit Front zum Willy-Brandt-Ring errichtet wird, erschlossen. Der Derendorfweg, derzeit noch als Baustraße bis zum Brandt-Ring durchgeführt, endet künftig in einem Kreisverkehr, über den er an die neue Erschließungsstraße angebunden wird. Über diesen Kreisel werden auch die Parkplätze des Möbelhauses erreicht.
Hammfeld: Bauarbeiten für Möbelhaus gehen voran FOTO: Urs Lamm
Von der Stresemannallee aus ist die Erschließungsstraße über einen Rechtsabbieger erreichbar. Damit es zu keinen Rückstaus kommt, wird eine etwa 70 Meter lange Rechtsabbiegespur neu gebaut. Aus der Planstraße kann man künftig nur nach rechts zur Stresemannallee Richtung Langemarckstraße abbiegen. Diesen Anschluss zahlt die Stadt.
Um den Knoten Hammer Landstraße/Willy-Brandt-Ring zu entlasten, über den ja auch das Rheinpark-Center schlossen wird, wird zwischen dem Kreisel an der Hammer Landstraße und dieser Kreuzung eine separate, 90 Meter lange Rechtsabbiegespur gebaut – als schneller Weg Richtung Autobahn.
Quelle: NGZ

Bauernregel des Tages:

Ein Lot Märzenstaub ist einen Dukaten wert.

Geburtstag hat heute:

John Knittel
(24. 3. 1891 - 26. 4. 1970)



Schriftsteller, "Via Mala", "El Hakim", "Therese Etienne", "La Rochelle", "Protektorat", "The Travels of Aaron West", "Midnight People", "Terra Magna" (Indien/Schweiz, 1891 - 1970).

Zitat des Tages

Alt ist man dann, wenn man an der Vergangenheit mehr Freude hat als an der Zukunft.

John Knittel

Wettervorhersage Neuss, Montag, 24.3.2014

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