Mittwoch, 26. Februar 2014

POL-NE: Polizei fahndet nach Wohnungseinbrechern

presseportal.de
Neuss/Dormagen/Grevenbroich (ots) - Am Dienstag (25.02.) kam es in Teilen des Kreisgebietes zu mehreren Wohnungseinbrüchen. Auf der Weidenstraße im Neusser Norden stiegen Unbekannte zwischen 18:30 Uhr und 21:00 Uhr in ein Zweifamilienhaus ein. Zunächst brachen sie die Terrassentür einer der beiden Wohnungen auf und durchsuchten diese. Anschließend verschafften sie sich über eine Verbindungstür Zugang in die Nachbarwohnung. Die Beute bestand aus Bargeld, Schmuck und Notebooks.
In Norf, "Am Sandhof", hebelten Einbrecher im Laufe des Tages im dritten Obergeschoß die Eingangstür eines Mehrfamilienhauses auf. Was ihnen an Diebesgut in die Hände fiel, ist noch unbekannt.
In der Zeit von 16:30 Uhr bis 22:20 Uhr gelangten Unbekannte durch das zuvor aufgehebelte Wohnzimmerfenster in ein Einfamilienreihenhaus auf dem Wachtelweg in Dormagen-Delhoven. Ziel der Wohnungseinbrecher war eine Spardose mit Bargeld.
In Grevenbroich-Neu-Elfgen brachen unbekannte Täter auf dem Hollenweg in der Zeit von 09:10 Uhr bis 16:30 Uhr in ein freistehendes Einfamilienhaus ein. Hebelspuren an einem der Fenster zeugen von der Arbeitsweise der Einbrecher. Nach ersten Erkenntnissen hatten diese es auf Bargeld und Schmuck abgesehen.
Zeugen, die verdächtige Beobachtungen in den Tatortbereichen gemacht haben, werden gebeten, die Kriminalpolizei unter der Telefonnummer 02131 3000 zu informieren.
"Einbrecher kommen nachts..."
Irrtum! Einbrecher kommen oft tagsüber, wenn üblicherweise niemand zu Hause ist, nämlich zur Schul-, Arbeits- und Einkaufszeit, am frühen Abend oder an den Wochenenden.
In der dunklen Jahreszeit nutzen Einbrecher oft die frühe Dämmerung aus.

POL-NE: Einbruch in Tankstelle - Polizei sucht Zeugen

presseportal.de
Neuss-Grimlinghausen (ots) - Durch die eingeschlagene Eingangstür drangen in der Nacht zum Mittwoch (26.02.) unbekannte Einbrecher in den Verkaufsraum einer Tankstelle auf der Norfer Straße ein. Die Polizei erhielt gegen 02:45 Uhr Kenntnis vom Einbruch. Die Täter hatten es nach ersten Erkenntnissen auf dutzende Zigarettenstangen abgesehen. Eine Fahnung im Tatortbereich verlief ohne Erfolg.
Hinweise zu verdächtigen Personen, Fahrzeugen oder sonstigen Beobachtungen, die in einem Tatzusammenhang stehen könnten, nimmt die Polizei in Neuss unter der Telefon 02131 3000 entgegen.

Dormagen Delhovener lebt für den kölschen Karneval

Sieben Jahre lang bis 1983 war der Delhovener Peter von den Driesch Tanzoffizier bei den "Roten Funken" in Köln. Von Carina Wernig

Seither hat er die "Rut-Wießen" nicht mehr verlassen, war fast 20 Jahre Musikreferent im Vorstand und ist immer noch Vorsitzender des dritten "Knubbels", einer der vier Kompanien der Traditionsgarde. Der 65-Jährige ist auch Chef des BSV Delhoven.
Für Peter von den Driesch hat das Jahr immer zwei gleich beliebte Halbzeiten: "Um den 20. August wird in Delhoven Schützenfest gefeiert, ein halbes Jahr später ist Karneval", erklärt der 65 Jahre alte Delhovener lachend. Und auf beiden Feldern ist Peter von den Driesch in herausragender Position aktiv: Beim Bürger-Schützen-Verein Delhoven ist er Vorsitzender, bei den Roten Funken in Köln Chef des dritten "Knubbels", einer der vier Kompanien der 450 Mann starken Traditionsgarde, wo er den Spitznamen "Jineral Schibbeleutche" trägt.
"Schützenfest und Karneval vertragen sich ganz ausgezeichnet, schließen sich nicht aus", sagt von den Driesch, der auch einen privaten Grund hat, den Karneval zu lieben: Beim Training bei Ballettmeister Peter Schnitzler hat er seine Frau Anneliese quasi an der Ballettstange kennengelernt – sie tanzte bei der Traditionsgruppe "Hellige Knäächte un Mägde". Auch darüber hinaus hat sie großes Verständnis für das vielfältige Engagement ihres Mannes, wie er lächelnd erklärt: "Ein Vereinsmeier wie ich braucht eine Frau, die das mitmacht." Seit 1966 ist er Mitglied im BSV, bei den Roten Funken wurde er 1976 Tanzoffizier.
Das kam für ihn selbst überraschend. 1969 hat Peter von den Driesch bei den Treuen Husaren angefangen, dann ein Jahr bei den Müllemer Junge getanzt, bevor ihn sein Onkel, Hardy von den Driesch, der Stabs-Trompeter bei den Roten Funken war, als Tanzoffizier vorschlug. "Ich hatte keinerlei Balletterfahrung, war zwar sportlich, aber hatte es mir nicht zugetraut", sagt der Delhovener. Doch dann war er mit Begeisterung dabei.

Nach seinen sieben Jahren als Tanzoffizier, der auch als "Funkendoktor" bezeichnet wird, blieb er natürlich den Funken treu, auch wenn er als Diplom-Ingenieur beruflich eingespannt war. Von 1991 bis 2010 vollzog Peter von den Driesch im Vorstand der Roten Funken als Musikreferent unter anderem den Kapellenwechsel zum Orchester Helmut Blödgen.
Gern nimmt Peter von den Driesch auch an den Weltreisen teil, auf denen die Roten Funken, oft als offizielle Vertreter des Landes NRW, ihren "Stippeföttche"-Tanz vorführen. "Das Wibbeln haben wir schon in Japan, in Namibia oder am Amazonas vorgeführt", erinnert er sich. Die 1996-er Amerika-Tour nach Philadelphia, Toronto, Chicago und Indianapolis hat er selbst organisiert.
Karneval ist für ihn kein Stress, auch wenn sich die Termine im Frühjahr häufen. "Was Spaß macht, ist auch gut zu organisieren", sagt von den Driesch. Allerdings hat sich die Auftrittslage durch die Vermehrung der Tanzkorps inzwischen entspannt: Gab es vor 30 Jahren noch 90 bis 100 Auftritte im Jahr, sind es jetzt eher 60 bis 70. "Und da wir das Wibbeln gut auf alle unsere Mitglieder verteilen, ist das kein großer Aufwand mehr", erläutert Peter von den Driesch. Eine Mindestzahl gibt es nicht, allerdings muss jeder Rote Funke an drei Auftritten in der Session teilnehmen, um den begehrten Orden zu erhalten.
Quelle: NGZ

Dormagen SPD: Jedes Kind in den Tannenbusch

Den Solar-Stammtisch der Stadt als "Energie-Stammtisch" wiederbeleben, ein ökologisches Gesamtkonzept für Flächen und ihre sinnvolle Nutzung erstellen und die Umweltbildung bei Grundschülern vorantreiben – das sind drei der Themen, die beim dritten Bürgerdialog der SPD Dormagen gemeinsam mit Naturfreunden und Mitgliedern von Umweltorganisationen diskutiert wurden. Von Carina Wernig
 
Mehr als anderthalb Stunden ging es im "Haus der Natur" Knechtsteden um die Förderung des Naturschutzes.
Ein zentraler Punkt: Die Naherholungsgebiete in Dormagen und den Naturschutz weiter stärken. So überzeugt eine Anregung von Marc Pellekoorne, Vorsitzender der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) Dormagen: "Jedes Grundschulkind muss mindestens einmal im Tierpark Tannenbusch gewesen sein." Ein Ziel, "das wir gern umsetzen", sagt Carsten Müller, der Sprecher des Bürgerdialogs "Umwelt und Natur". Dazu müsse auch die Busanbindung überprüft werden, um Schülern den Weg zu erleichtern. "Wir möchten die Bildung im Umweltbereich in Grundschulen und Kindertagesstätten ausbauen", ergänzt SPD-Bürgermeister-Kandidat Erik Lierenfeld. Dazu gehöre die erzieherische Wirkung des Sauberhafttags, die mehr herausgearbeitet werden soll: "Die Hoffnung ist, dass es für die Kinder nicht nur bei der einmaligen Aufräum-Aktion bleibt", sagt Müller.
"Wir wollen für Dormagen ein ökologisches Gesamtkonzept aufsetzen", erklärt Lierenfeld. Dabei gehe es auch um die sinnvolle Nutzung der Freiflächen: "Da muss ein Konzept dahinterstehen, das auch mit den Beteiligten erörtert wird, und kein Bebauen um jeden Preis."
Auch erneuerbare Energien, über die beim neu aufgelegten "Energie-Stammtisch" ebenso diskutiert werden soll wie über Energiesparen, waren ein Thema des Abends. Mit dem dritten SPD-Bürgerdialog zeigt sich Lierenfeld zufrieden: "Der fachliche Austausch ist wichtig, um neue Ideen zu entwickeln", sagte er. Zwei weitere Dialoge zu den Themen "Jugend" und "Senioren" vervollständigen die Reihe.
Quelle: NGZ

Dormagen 2 Streit um neue Sekundarschule

Das erfolgreiche Anmeldeverfahren für die Gründung der neuen Sekundarschule löst unterschiedliche Reaktionen aus.
 
Während CDU und Stadteltern in ersten Stellungnahmen ihre Freude über die 83 angemeldeten Kinder äußern (75 waren erforderlich), kommt von Seiten der SPD deutliche Kritik. Sie bemängelt, dass es "nur" 72 Dormagener Kinder unter den Anmeldungen sind und verweist auf die 120 abgelehnten Viertklässler an der Gesamtschule. Der Wunsch dieser Eltern sei nicht ernst genommen worden.
Zweifel am Anmeldeergebnis, wonach die Mindestzahl nicht rein mit Dormagener Kindern erreicht worden ist, weist die Rathausverwaltung zurück. Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann spricht von einer mit der Bezirksregierung abgestimmten Vorgehensweise. Darüber hinaus gebe es seit Jahren eine "Beschulungsvereinbarung" mit Nachbarkommunen wie Rommerskirchen oder Köln. "Von dort besuchen traditionell Schüler auch Dormagener Schulen.
Warum sollen sie ausgerechnet an der Sekundarschule ausgeschlossen werden?" so Hoffmann. Nicht nur die Verwaltung geht davon aus, dass in den kommenden Wochen nach dem Anmeldeverfahren für Realschule und Gymnasien die Anmeldezahl für die Sekundarschule auf über hundert steigen wird. "Ich gehe von einer vierzügigen Schule aus", sagt Hans-Jürgen Niehues, Vorsitzender des Stadtelternrates. Dormagen werde im neuen Schuljahr eine so große Vielfalt an Schulen haben wie kaum eine andere Stadt. Niehues sieht jetzt Stadt und Politik "in der Pflicht, gut für die Schule zu sorgen und ihre Verantwortung den Kindern gegenübern wahrzunehmen."
Das hilft gegen Schulstress
"Offensichtlich hat es sich gelohnt, die Schulentwicklung mit Bedacht anzugehen und die Eltern intensiv über die neue Schulform zu informieren", sagt Carola Westerheide, Mitglied der CDU im Schulausschuss. Diese Haltung vertritt auch Niehues, der die Vorbereitung der Arbeitsgruppe und des Anmeldeteams lobt.

Die SPD macht dem landesweiten Schul-Frieden zum Trotz weiter Stimmung pro Gesamtschule: Sie spricht von "enttäuschten Jungen und Mädchen" und bezweifelt, dass die Sekundarschule für die Eltern eine Alternative ist. Die vorliegenden Zahlen des Anmeldeverfahren "zeigen doch ganz deutlich, dass eine zweite Gesamtschule im Interesse der Eltern und Kinder gewesen wäre", so Fraktionsvorsitzender Bernhard Schmitt.
Bürgermeister Hoffmann hält dem entgegen: "In keinem Fall hätte die Zahl der abgelehnten Kinder aus dem eigenen Stadtgebiet ausgereicht, um die Gründung einer zweiten Gesamtschule zu rechtfertigen", so Hoffmann. Laut Schulgutachten wäre die Gründung einer zweiten Gesamtschule "auch wegen der rückläufigen Schülerzahlen mit der Schließung eines der vorhandenen Gymnasien verbunden gewesen". 40 der 120 abgelehnten Kinder kämen nicht aus Dormagen.
Quelle: schum

Dormagen Schüler forschen zum Ersten Weltkrieg

Unterricht einmal anders: 24 Oberstufenschüler des Leibniz-Gymnasiums verbrachten vier Nachmittage im Archiv des Rhein-Kreises und beschäftigten sich mit Themen rund um den Ersten Weltkrieg in Dormagen und Umgebung. Von Anneli Goebels
 
Das "Praktische Kriegskochbuch" von 1918 hat es Patrizia Kroll besonders angetan. Und wenn es auch ohne Bilder oder Zeichnungen ist und die Schrift für die 18 Jahre alte Schülerin des Leibniz-Gymnasiums kaum zu lesen ist, hat sie vor, das ein oder andere Gericht einmal nachzukochen. Was ihr sofort auffiel: Hinter vielen der Rezepte steht als Zusatz "zum Sattessen".
Damals durchaus ein Grund für die Auswahl. Die würde heute wohl eher den Zusatz "kalorienarm" rechtfertigen. Jana Brenneisen hat sich durch Mathe-Aufgaben gewühlt – mit einem Lehrerbuch, ebenfalls aus der Zeit um 1914. Bemerkenswert: Die Textaufgaben, die den Schülern vorgelegt wurden, sind ganz und gar dem Thema Krieg gewidmet. "Dort mussten nicht Äpfel oder Birnen addiert werden, sondern Kriegsflotten", sagt die 17-jährige Schülerin.
Vor 100 Jahren begann der Erste Weltkrieg. Sicher Grund genug, das im Geschichtskurs der Oberstufe zu thematisieren. Doch das einfach anhand des Lehrbuchs "abzuarbeiten" war Lehrer Marcel Wienen zu wenig. "Da ich bereits im vergangenen Jahr mit einer neunten Klasse das Thema 'Nationalsozialismus' im Kreisarchiv bearbeitet habe, lag die Idee nah, das zu wiederholen", sagt Wienen.
Anderes Thema, andere Schüler – doch die gleiche Begeisterung. "Hier einmal Original-Dokumente in der Hand zu haben und zu wissen, dass die vor 100 Jahren ebenfalls jemand durchgeblättert oder sogar geschrieben hat, ist schon spannend", sagt Daniela Hecht (17). Und die gleichaltrige Katharina Kamp bestätigt: "Das macht hier total Spaß." Dass diese Art von Unterricht gut funktioniert, weiß Archivleiter Stephen Schröder nur zu gut. "Die Quellen machen das Leben damals für die Schüler einfach greifbarer", sagt er und wundert sich eigentlich gar nicht über die zum Teil ehrfurchtsvolle Stille, die in den Arbeitsgruppen herrscht.

Gemeinsam mit Marcel Wienen und Archiv-Mitarbeiter Peter Ströher wurden fünf "Stationen" entwickelt, immer unter dem Blickwinkel, was für die Schüler leicht zugänglich ist. "Feldpostbriefe, Kriegstagebuch, Fotografien" ist das Thema der ersten, "Schulchroniken" das der zweiten, "Zeitungen, Flugblätter, Propagandaliteratur, Gedenkbuch" das der dritten, "Akten I: Soziale und wirtschaftliche Fragen" das der vierten und schließlich "Akten II: Besatzung und Fotografien" das der fünften Station. "Jeder Schüler muss drei der fünf Stationen durchlaufen", erklärt Geschichtslehrer Marcel Wienen das Konzept – und sowohl ein Archivtagebuch führen als auch einen Expertenartikel verfassen.
Im Tagebuch sollen die Schüler notieren, was genau sie gemacht haben, wie sie zurechtgekommen sind und wie ihnen die Arbeit gefallen hat. "Dabei geht es nicht darum, alles schön zu reden. Wenn es ihnen nicht gefallen hat, dann sollen sie das schreiben, müssen es aber genauso begründen wie eine positive Bewertung", sagt Wienen. Für den Expertenartikel soll jeder Schüler zu dem Thema, das ihn am meisten interessiert hat, einen Bericht schreiben. Aus allen 24 wird ein Heft erstellt. Und – beide Produkte werden in die SoMi (sonstige Mitarbeit)-Note einfließen. Tja, und damit wären dann die Leibniz-Schüler auch wieder in ihrer eigenen Realität angekommen.
Quelle: NGZ

Grevenbroich Schwerer Sattelzug kommt auf der B 59 von Fahrbahn ab


Grevenbroich: Schwerer Sattelzug kommt auf der B 59 von Fahrbahn ab
Lastwagen auf Abwegen: Der Fahrer des Silo-fahrzeugs kam bei Allrath von der Bundesstraße 59 ab und landete auf einem Feld. FOTO: Dieter Staniek
Grevenbroich. Reichlich Glück im Unglück hatte ein Lastwagenfahrer auf der Bundesstraße 59 kurz hinter Allrath – der Lkw geriet gestern Nachmittag auf Abwege.
 
Der Silo-Sattelzug war in Fahrtrichtung Rommerskirchen-Sinsteden unterwegs, als laut Polizei der Lastwagen eines Pulheimer Unternehmens kurz nach 16 Uhr aus noch nicht geklärter Ursache nach rechts von der Straße abkam.
Der schwere Sattelzug pflügte die Böschung neben der Fahrbahn der B 59 hinunter und blieb erst rund drei Meter tiefer auf einem Feld stehen. Trotz seiner Schieflage kippte das fünfachsige Gefährt mit dem Siloauflieger nicht um.
Der 1964 geborene Fahrer blieb unverletzt, er kam mit dem Schrecken davon. Die Sattelzug-Maschine wurde an der Front beschädigt.
Wie die Polizei gegenüber unser Zeitung erklärte, sollte der havarierte Sattelzug noch am gestrigen Dienstag mit einem Bergungsfahrzeug wieder vom Feld auf die Straße geholt werden. Nach dem Verkehrsunfall staute sich der Verkehr auf der Bundesstraße 59 zunächst für kurze Zeit.
Quelle: cso-

Grevenbroich 130 Millionen Euro – Hydro stärkt Standort

Der Konzern baut in Grevenbroich eine neue Produktionsstätte für Fahrzeugbleche. Die Inbetriebnahme ist für das Jahr 2016 geplant. Von Wiljo Piel
 
Die Konzern-Entscheidung wurde gestern bekannt: Der norwegische Aluminiumproduzent Norsk Hydro wird in den nächsten beiden Jahren rund 130 Millionen Euro in die Erweiterung seines Walzwerks in Grevenbroich investieren. Voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2016 wird eine neue Produktionsstätte für Karosseriebleche in Betrieb gehen.
"Seit dem Bau unserer Serie 2 in den 1980er Jahren ist das die größte Einzelinvestition in den Standort", erklärte Firmensprecher Michael Peter Steffen. 25 neue Arbeitsplätze werden damit entstehen, insgesamt beschäftigt Hydro in Grevenbroich rund 2000 Mitarbeiter.
Mit dem im vergangenen Jahr begonnenen Bau der Glühlinie AL2, die voraussichtlich im Juli in Betrieb gehen wird, erweitert der Konzern derzeit seine jährliche Kapazität für Fahrzeugkarosseriebleche aus Aluminium auf 50 000 Tonnen. Mit dem Bau einer neuen Produktionshalle sollen künftig weitere 150 000 Tonnen im Jahr hinzukommen. Die Jahresproduktion wird damit in absehbarer Zeit vervierfacht.
"Mit dieser umfangreichen Investition richten wir unsere Unternehmensstrategie klar auf den Zukunftsmarkt Automobil aus", erklärte der für das Geschäft mit Walzprodukten zuständige Hydro-Vorstand Oliver Bell: "Damit erweitern wir unser Produktportfolio und stärken unsere Position im europäischen Automobilmarkt sowie als größter Hersteller von Aluminium-Walzprodukten in Europa."

Um Autos leichter zu bauen und gleichzeitig Kohlendioxid-Emissionen zu verringern, würden Hersteller mehr und mehr nach Lösungen aus Aluminium suchen, unterstrich Bell: "Darauf bereiten wir uns vor, indem wir unsere Produktionskapazität von Fahrzeugkarosserieblech deutlich steigern." Die Bleche werden etwa für den Bau von Motorhauben, Türen, Heckklappen oder Seitenteilen von Autos verwendet.
Mit einem neuen, von der Hydro-Forschungsabteilung entwickelten Werkstoff sieht Michael Peter Steffen sein Unternehmen in der Branche ganz vorne am Start: "Unsere Speziallegierung besitzt Umformeigenschaften, die es so noch nicht gegeben hat. Das heißt: Aus einem Blech können wir deutlich größere und komplexere Teile herstellen als das bisher der Fall war." Diese Innovation stärke die Marktposition von Hydro und sichere Arbeitsplätze – auch in der Alu-Hütte in Neuss.
Die neue Halle soll gleich neben dem bestehenden Produktionszentrum für Automobilbleche errichtet werden, ein Termin für den Baustart steht noch nicht fest. Im vorigen Jahren sicherte sich Hydro das gesamte 54 Hektar große Werksgelände für industrielle Vorhaben. Weitere Investitionen sind geplant.
Quelle: NGZ

Grevenbroich/Dormagen Bankenfusion mit Grevenbroich geplatzt

Eigentlich wollten die Raiffeisenbank Grevenbroich und die VR Bank Dormagen Ende dieses Jahres verschmelzen. Doch daraus wird nichts. Der Grund: Vorstände und Aufsichtsräte können sich nicht auf die Verteilung der Posten einigen. Von Wiljo Piel und Klaus D. Schumilas
 
Ihren "Letter of Intent" können Michael Hinzen und Hans-Josef Schlömer zerreißen. Denn das Papier, auf dem die beiden Aufsichtsratsvorsitzenden aus Grevenbroich und Dormagen vor sechs Wochen ihre Absicht dokumentiert hatten, schon bald gemeinsame Sache zu machen, ist nichts mehr wert. Die von beiden Seiten bis dato gleichermaßen angestrebte Fusion ist vom Tisch. "Wir sind uns in wichtigen Fragen nicht einig geworden", sagte Schlömer gestern auf Anfrage unserer Zeitung.
Danach platzte die Fusion am vergangenen Freitag, als die beiden Banken in größerer Runde an einem Tisch saßen. Die Dormagener wurden, so heißt es, von einem neuen Vorschlag der Vertreter der Raiffeisenbank überrascht. Die forderten einen Vorstandsposten mehr als ursprünglich vorgesehen. Nach den bisherigen Vorgesprächen sollten Friedhelm Franken und Jörg Holz auf Grevenbroicher sowie Theodor Siebers und Rainer Hilgers auf Dormagener Seite den Vorstand der neuen Bank bilden, die den Namen "VR Bank eG" tragen sollte.
Nach dem altersbedingten Ausscheiden Frankens in 2015 sollte der Vorstand nicht wieder aufgestockt und somit eine 2:1-Übergewicht der Dormagener Seite aufweisen. Dafür sollte in den ersten drei Jahren der Vorsitz des Aufsichtsrates an Grevenbroich gehen. Dagegen richteten sich jetzt die führenden Gremien der Grevenbroicher. Sie forderten einen vierten Sitz im Vorstand.
Das begründete Friedhelm Franken so: "Die VR Bank ist etwas größer und wirtschaftlich etwas stärker – aber wir sind ein guter Partner, eine gute Braut." Vor diesem Hintergrund habe die Raiffeisenbank die Meinung vertreten, dass sich ihre Organisation und Philosophie in dem neuen Gebilde wiederfinden müsse. "Unsere Mitarbeiter in der zweiten Führungsebene sollten sich in den entsprechenden Positionen wiederfinden – das aber sahen wir durch die Vorstandsbesetzung gefährdet", betont Franken: "Wir müssen unseren Mitarbeitern das Gefühl geben, dass auch ihre Leistungen in den neuen Institut honoriert und akzeptiert werden. Um das durchzusetzen, brauchen wir natürlich ein gewichtiges Mitspracherecht", betonte der Vorstandsvorsitzende auf Anfrage unserer Zeitung.

Eine Haltung, die für die Dormagener Verhandlungsführer nicht akzeptabel ist. "Darüber brauchten wir gar nicht weiter diskutieren", sagte Schlömer, der im Juli altersbedingt aus dem Aufsichtsrat ausscheidet, "diese Vorstellung brauchen wir unserem Aufsichtsrat erst gar nicht präsentieren, das bekommen wir nie durch", Diese Haltung bestätigte sich für Schlömer auch in einer Probe-Abstimmung in kleiner Runde. "Der Preis für eine solche Fusion wäre zu hoch."
Dass ein Zusammengehen beider Kreditinstitute im Prinzip sinnvoll ist, wird nach wie vor von keiner Seite bestritten. "Aber dann muss auch jeder Abstriche machen", meint Aufsichtsratsvorsitzender Hans-Josef Schlömer. Als Fusionsbank hätte man sich unter den 1099 Genossenschaftsbanken in Deutschland aufgrund der Bilanzsumme auf Platz 221 verbessert.
Quelle: NGZ

Jüchen Alte Turnhalle wird für neue Häuser abgerissen

Die alte Turnhalle an der Bachstraße wird abgerissen. Dort sollen Einfamilienhäuser entstehen. Bei Bauherren ist Stessen beliebt. Von Daniela Buschkamp
 
Fast 40 Jahre haben Sportler die alte Turnhalle an der Bachstraße genutzt – ab morgen soll der Abriss der Sportstätte beginnen. "Zunächst wird das Objekt im Innern entkernt", erläutert Rathaus-Sprecher Norbert Wolf. In der kommenden Woche soll der große Bagger anrollen. Der Abriss soll rund einen Monat dauern.
Danach sind die Voraussetzungen geschaffen, um die 1500 Quadratmeter große Fläche zu vermarkten: Mindestens drei Einfamilienhäuser sollen entstehen. "Neue größere Wohngebiete müssten zunächst im Regionalplan ausgewiesen werden. Diese sind für Jüchen nicht vorgesehen", erläutert Bürgermeister Harald Zillikens. Deshalb wolle man auch kleinere Baulücken in den gewachsenen Orten schließen.
Doch die Bebauung ist auch aus anderen Gründen für die Gemeindeverwaltung unverzichtbar – sie gehört zur Finanzierung der 3,6 Millionen Euro teuren Dreifachhalle, die zwischen Bedburdyck und Gierath errichtet wurde. Um als Haushaltssicherungsgemeinde das Millionen-Vorhaben überhaupt realisieren zu können, musste die Verwaltung Landrat Hans-Jürgen Petrauschke (als Finanzaufsicht) ein Finanzierungskonzept vorlegen. Dazu gehörten der Abriss der beiden Turnhallen in Bedburdyck/Stessen und in Gierath sowie der Verkaufserlös aus beiden Flächen.
In Gierath konnte ein Investor für einen neuen Lebensmittelmarkt gefunden werden. Er investierte rund 1,2 Millionen Euro (ohne Grundstückskosten) und übernahm außerdem den Abriss der alten Turnhalle. In Bedburdyck/Stessen muss sich die Gemeinde als Eigentümerin selbst darum kümmern. Der Abriss der Sporthalle wird rund 35 000 Euro kosten. Das Unternehmen sollte eigentlich bereits am vergangenen Montag an der Bachstraße seine Arbeit aufnehmen. Da sich ein weiterer Auftrag in Hochneukirch aber verzögert hat, werden sie erst heute an der Bachstraße die Arbeit aufnehmen. "Wir bitten die Anwohner hinsichtlich möglicher Beeinträchtigungen um Verständnis", sagt Rathaus-Sprecher Norbert Wolf.

CDU-Fraktions-Chef Norbert Esser ist zufrieden mit dieser Entwicklung: "Auch wenn es sicherlich ein glücklicher Zufall war, dass relativ schnell ein Investor gefunden wurde." Vorherige Planungen waren an einem RWE-Mast gescheitert; doch für "Netto" konnte so geplant werden, dass der Mast nicht störte. Esser zeigte sich zuversichtlich, dass mit dem Grundstückverkauf in Stessen "bei den hier üblichen Baulandpreisen einige Hunderttausend Euro" erwirtschaftet werden könnten. Bürgermeister Harald Zillikens wollte sich zum angepeilten Verkaufserlös nicht äußern.
Allgemein geht die Verwaltung davon aus, dass die Nachfrage in Stessen größer ist als das Angebot. Im Süden des Ortsteils wird gerade ein 3200 Quadratmeter großes Areal entwickelt: Drei Grundstückseigentümer wollen ihre Gärten bebauen, haben mit der Gemeinde einen städtebaulichen Vertrag geschlossen. Dafür werden die baurechtlichen Voraussetzungen geschaffen.
Quelle: NGZ

Kaarst Flughafen-Gegner im Verein organisiert

Bislang gab es in Kaarst zwar viele Fluglärmgegner, aber keinen Verband, in dem sie sich organisieren können. Das hat sich jetzt geändert. Zur Gründungsversammlung kamen rund 60 Betroffene in die Gaststätte "Bischofshof". Von Stefan Reinelt
 
Die Kaarster Bevölkerung bekommt jetzt ihren eigenen Verein gegen Fluglärm. Rund 60 Betroffene trafen sich in der Gaststätte "Bischofshof" zur Gründungsversammlung und wählten Werner Kindsmüller zum ersten Vorsitzenden. Der 60-Jährige hatte die "Initiative Kaarster gegen Fluglärm" in den vergangenen Wochen bereits als Sprecher in der Öffentlichkeit vertreten.
Vor seiner einstimmigen Wahl erläuterte Kindsmüller noch einmal seine Beweggründe: "Die Kaarster Bürger sollen hiermit eine Plattform erhalten, die sie in der Auseinandersetzung mit dem Flughafen stärkt", sagte er. "Bei vielen Gesprächen in der letzten Zeit habe ich erfahren, dass hier etwas passieren muss", so Kindsmüller. Bürgermeister und Politik hätten ihn mit ihrem Zuspruch darin bestärkt.
Die Initialzündung für die Gründung der neuen Bürgerinitiative gab die Informationsveranstaltung des Flughafens Düsseldorf zur geplanten Kapazitätserweiterung im November vergangenen Jahres im Jugendzentrum Bebop. "Diese Veranstaltung war eine Farce. Das Flughafenmanagement ist mit einer Arroganz aufgetreten, bei der man sich die Frage stellen muss, ob sie die betrüblichen Gefühle der Menschen überhaupt ernst nehmen oder nicht", ärgerte sich Kindsmüller.
Der Flughafen möchte eine neue Betriebsgenehmigung beantragen, die ihm eine flexiblere Nutzung der zweiten Startbahn ermöglicht. Konkret sollen dadurch zu Spitzenzeiten auf beiden Bahnen 60 Flieger pro Stunde starten oder landen können statt der bisher erlaubten 45. "Damit möchte der Airport vor allem in den attraktiven Zeiten morgens und abends mehr Angebot schaffen",erläuterte Kindsmüller. Bei dann 256 000 Starts und Landungen im Jahr sei die "Schraube überzogen" und das "Verständnis erschöpft".

Der Kampf gegen den Fluglärm ist nicht neu für die Kaarster. Sie organisierten sich als Untergruppe im Förderkreis Holzbüttgen oder schlossen sich dem umtriebigen Verein "Bürger gegen Fluglärm" aus Meerbusch an. Doch es hätten ihnen die lokalen Identifikationsfiguren gefehlt, erklärte Lutz Pollmann. Der Holzbüttgener ist zukünftig einer von zwei stellvertretenden Vorsitzenden des neuen Kaarster Vereins. "Wir möchten politische Lobbyarbeit leisten, denn darin sehen wir mehr Erfolgschancen als mit Prozessen vor Gericht", sagte er. Als Jurist formulierte Pollmann auch die neue Satzung des Vereins, die von den Anwesenden verabschiedet wurde.
Die Aufgaben der Information und Kommunikation möchte der zweite stellvertretende Vorsitzende Karl-Heinz Kreuels übernehmen. Der Leiter der Volkshochschule Kaarst-Korschenbroich ist erst vor 15 Monaten nach Kaarst gezogen. "Mir war das Thema Fluglärm natürlich bewusst, aber dann war ich dennoch überrascht von dem Ausmaß", sagte Kreuels, der seine Erfahrungen in der Lehre dazu nutzen möchte, die oft komplexen Hintergründe und Zahlenwerke zum Flughafenbetrieb den Bürgern möglichst einfach zu vermitteln.
Komplettiert wird der fünfköpfige Vorstand von Schriftführerin Anne Thiele und Schatzmeister Uwe Grünkemeier.
Quelle: NGZ

Kaarst 1 Noch vier Kandidaten für Beigeordneten-Stelle

Am 30. September geht der Erste Beigeordnete und Kämmerer Heinz Dieter Vogt in den Ruhestand. Die Politik sucht einen Nachfolger. Von Julia Hagenacker
 
Es ist eine ganze Menge, was er oder sie an Qualifikation mitbringen muss: Ein abgeschlossenes Jurastudium oder die Befähigung zum höheren Verwaltungsdienst sind Pflicht, Führungserfahrung in der Kommunalverwaltung ebenfalls, Einsatzfreude und Teamfähigkeit sowieso. Kaarst sucht eine Persönlichkeit, die Heinz Dieter Vogt ersetzt.
Am 30. September geht der Erste Beigeordnete (EGB) und Kämmerer der Stadt Kaarst nach 24 Jahren "Dienst" in den Ruhestand. Vogt tritt nicht zur Wiederwahl an. Für den Posten seines allgemeinen Vertreters – denn das ist der Erste Beigeordnete – müssen Bürgermeister Franz-Josef Moormann, der mindestens bis 2015 Verwaltungschef bleibt, und der Stadtrat jetzt einen Nachfolger finden. Im Januar endete die bis nach Weihnachten verlängerte Bewerbungsfrist.
Acht ausreichend qualifizierte Kandidaten hatte die Verwaltung nach erster Sichtung der Unterlagen eingeladen, sieben – vier Männer und drei Frauen – stellten sich vor kurzem in nicht-öffentlicher Sitzung im Hauptausschuss vor. Eine Person zog ihre Bewerbung kurzfristig zurück, vier Bewerber sind nach Informationen unserer Zeitung in der "engeren Wahl". Sie sollen am 17. März nacheinander alle Fraktionen besuchen, wobei die CDU womöglich nur zwei, vielleicht aber auch vier Kandidaten anhören wird. SPD, FDP, Grüne, UWG und Zentrum haben sich auf drei Favoriten verständigt – allesamt dieselben wohlgemerkt.
Bereits bekannt ist: Unter ihnen ist Sebastian Semmler, bisher Leiter des Bereiches Zentrale Dienste. Seit Januar 2011 arbeitet der 34 Jahre alte promovierte Jurist bei der Kaarster Stadtverwaltung. Zur Steuerung und Koordinierung wichtiger Projekte wurde für ihn seinerzeit eine zusätzliche Stabsstelle geschaffen. Vorher war er als Rechtsanwalt tätig.

Als Kandidat mit Chancen wird aber auch ein ehemaliger Bürgermeister einer circa 6000 Einwohner starken "CDU-Gemeinde" gehandelt. Der "um die 40-Jährige" ist ebenfalls Jurist und arbeitet derzeit als Rechtsanwalt. Bewerberin Nummer drei ist Beigeordnete einer 20 000-Einwohner-Stadt.
Sicher ist: Die Aufgabenbereiche des oder der neuen Ersten Beigeordneten werden neu zugeschnitten. Das hat der Stadtrat so entschieden. Zum Geschäftsbereich des Ersten Beigeordneten gehören künftig die Bereiche "Ordnungsangelegenheiten und Bürgerbüro", "Kultur, Medien und Netzwerke, Stadtmarketing", "Schule, Sport und Soziales" und "Jugend und Familie". Die Kämmerei geht in den Zuständigkeitsbereich des Bürgermeisters über. Dahinter, sagt Franz-Josef Moormann, stecke zum einen die Überlegung, den Einstieg in die Position des Ersten Beigeordneten zu erleichtern. Die Kämmerei sei eine schlagkräftige und gut geführte Einheit, die Verantwortung für die gesamte Verwaltung, die mit ihrer Führung verbunden ist, sei entsprechend groß. Zum anderen sollen in Zukunft Interessenskonflikte durch die Kämmerer-Dezernenten-Doppelfunktion vermieden werden. "Denn wenn der Kulturdezernent die Kultur fördert, kann das schon mal zu Diskussionen führen", sagt Moormann.
Quelle: NGZ

Korschenbroich Hauptschüler gestalten Pop-Art-Werke

Der Kunstkurs der Gemeinschaftshauptschule in Kleinenbroich beteiligt sich wieder am Kunstfrühling. Dreizehn Pop-Art-Kunstwerke der Schüler werden im Mai dann für eine Woche im Gymnasium Korschenbroich ausgestellt. Von Angela Rietdorf
 
Der große Kunstraum der Gemeinschaftshauptschule in Kleinenbroich hat sich kurzfristig in eine Pop-Art-Galerie verwandelt: Großformatige Gemälde in knalligen Farben lehnen an der Wand. Die Motive entstammen Mangas, Comics, der Werbung oder sind berühmten Vorlagen nachempfunden. "Ich weiß wirklich nicht, welches ich am besten finde", sagt Dr. Angela Wilms-Adrians vom Freundeskreis für Kunst und Kultur begeistert. "Sie sind alle toll."
Zum vierten Mal ist ein Kunstprojekt für Schulen Teil des Kunstfrühlings in Korschenbroich. Der Kunstfrühling selbst erlebt im Mai die achte Auflage und will wieder die ganze Stadt in eine große Kunstgalerie verwandeln. Mit dem Kunstprojekt sollen auch die Schüler in das Kultur-Event eingebunden werden. "Wir verstehen uns auch als Kunstförderer", betont Freundeskreis-Vorsitzende und Hauptorganisatorin Gisela Willems-Liening.
Der Kunstkurs der 10. Klassen hat das Material, nämlich Leinwand und Acrylfarbe, und das Thema Pop Art bekommen und konnte loslegen. "Wir haben mit Theorie begonnen und uns dann mit drei Pop-Art-Künstlern beschäftigt", sagt Kunstpädagoge Michael Cisik. Anschließend konnten die Schüler ihre eigenen Ideen entwickeln. War das Motiv gefunden, wurde es auf Folie kopiert und mit dem Overhead-Projekt zum Abzeichnen auf die Leinwand projiziert. Der 17-jährige Luca ist Manga-Fan.
Er hat 92 der japanischen Kult-Comics zu Hause auf dem Bücherregal. Also fiel ihm die Wahl nicht schwer. "Ich habe Pain als Vorlage genommen", erklärt er. "Ich mag den Charakter." Aber er hat ihn verändert, ihm andere Farben gegeben. Die eigentlich grau-lila Augen der kämpferischen Manga-Figur sind jetzt bedrohlich rot. Auch die Farben von Stirnband oder Umhang hat er verändert. "Pain ist jetzt so, wie ich ihn gern sehen würde", sagt Luca, der in seiner Freizeit gern selbst Mangas zeichnet.
Auch Romina bewegt sich gern und häufig in der japanischen Comic-Welt. Sie hat ein Katzenmädchen im Manga-Stil gezeichnet. "Das ganze Projekt hat sehr viel Spaß gemacht", sagt sie. Patrick hat zu einem ganz anderen Motiv gegriffen: Er hat eine Coca-Cola-Dose gemalt und sie farblich entfremdet. "Ich habe nach der Farbe gesucht, die das Gegenteil des Originalrots ist", sagt er
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"Ich hätte Gelb oder Grün nehmen können." Er hat sich für Gelb entschieden. Er habe sonst nichts mit Kunst am Hut, meint der 18-Jährige, "aber das hier ist richtig gut." Nur Dennis ist nicht ganz mit dem Ergebnis seiner Arbeit zufrieden. Er malt noch an seinem Batman-Bild, allerdings meint er kritisch: "Ich habe es mir besser vorgestellt. Die Farben passen nicht so."
Die 13 Bilder werden im Rahmen des Kunstfrühlings im Gymnasium Korschenbroich ausgestellt und sind auch Teil des 120 Seiten umfassenden Katalogs. Jeder der Schüler wird hier mit seinem Kunstwerk abgebildet. "Die Schüler finden es gut, dass sie sich und ihre Ideen darstellen können", weiß Projektleiter Michael Cisik. "Die Zensuren waren bei diesem Projekt sekundär."
Die Hauptschüler sind nicht die einzigen, die im Rahmen des Kunstfrühlings ihr kreatives Potenzial unter Beweis stellen. Auch das GyKo beteiligt sich. "Die Gymnasiasten werden die in der Nähe ihrer Schule liegenden Wellblech-Garagen in Streetart-Kunstwerke verwandeln", erzählt Willems-Liening, der der unschöne Anblick schon lange ein Dorn im Auge war. "Wir haben die Einwilligung der Eigentümer."
Quelle: NGZ

Rommerskirchen Irritationen um CDU beim Karnevalszug

Der Jecken-Vorstand will auf politische Neutralität achten. Die Konkurrenz spricht von Instrumentalisierung der Narren. Von Sebastian Meurer
 
Mit vielen tausend Besuchern ist der sonntägliche Umzug der Karnevalsgesellschaft "Rut-Wieß" einer der größten in der Region. Seit etlichen Jahren ist er eine "politikfreie Zone". Für viel Wirbel sorgt beim Vorstand der KG jetzt die Nachricht, dass die CDU beabsichtigen soll, im Karnevalszug mitzumarschieren. Das wäre ein Novum: Während Jecken jeder politischen Couleur aktiv sind, haben sich die Parteien als solche im Rommerskirchener Karnevalszug bislang noch nie blicken lassen.
"Richtig ist, dass eine Fußgruppe mit dem Motto WM 2014 teilnimmt", bestätigt CDU-Bürgermeister-Kandidat Michael Willmann. "Ich habe diese Gruppe unter meinem Namen angemeldet", so der CDU-Chef, der für weitere Auskünfte auf den Vorstand der KG verweist. Der tagte gestern Abend, unter anderem, um die ihm offensichtlich nur bruchstückhaft bekannten Informationen zusammenzutragen. Demnach sollen in der Gruppe wohl nicht ausschließlich CDU-Mitglieder mitmarschieren.
Von besonderem Interesse ist für die sich um die politische Neutralität ihres Vereins sorgenden Karnevalisten das Wurfmaterial, das unters Narrenvolk geschleudert wird. Willmann mochte sich auf Anfrage dazu nicht äußern. Dies gilt auch für die Frage, ob die CDU auch andere Gruppen mit Wurfmaterial ausgestattet hat. Wie zu erfahren war, soll die Willmann-Fußgruppe "WM-Planer" für das Fußball-Großereignis im Marschgepäck haben, die wohl mit einem CDU-Logo versehen sein könnten. Nach den Worten von Rut-Wieß-Geschäftsführerin Sabine Böttcher-Münten wird der Vorstand vor dem Start ein Auge auf politisches Werbematerial werfen.

"Meine Freunde und ich freuen uns sehr auf die Teilnahme im Zug", blickt Michael Willmann dem Spektakel entgegen. "Für einige ist es das erste Mal, daher sind alle sehr aufgeregt." Er selbst habe schon mit einer Fußgruppe beim Karnevalszug in Hemmerden teilgenommen, erzählt Willmann. "Ich freue mich auf dieses tolle Erlebnis", sagt er über seine Rommerskirchener Premiere.
Bei den anderen Parteien fällt die Freude viel verhaltener aus. "Der Karneval dient traditionell dazu, der Politik den Spiegel vorzuhalten und auf humorvolle und bissige Art Missstände aufzugreifen und in Mottowagen darzustellen", sagt die UWG-Fraktionsvorsitzende Ulrike Sprenger. Möglich sei dies, "wenn die Jecken keine Werbung für eine Partei machen müssen, deren Werbematerial sie verteilen", so die Fraktionschefin. "Die UWG wird statt Webung im Karneval Projekte von Jugendlichen und anderen Gruppen finanziell direkt unterstützen", kündigt sie an. Auch Jupp Kirberg, Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen, ist nicht begeistert: "Von Zoten frei die Narretei, lautet ein Spruch, der auch für die Politik gelten sollte", meint er. Ihm jedenfalls sei es lieber, wenn Politiker karnevalistisch auf die Schippe genommen würden, sagt er. Für den SPD-Vorsitzenden Johannes Strauch handelt es sich um "einen Tabu-Bruch". Aus seiner Sicht "will die CDU den Karneval für den Wahlkampf instrumentalisieren", sagt Strauch. "Wir werden das nicht machen. Da zeigt sich, wie wenig politisches Fingerspitzengefühl Herr Willlmann hat", kritisiert der SPD-Chef.
Quelle: NGZ

Neuss Die besten Vorleserinnen im Rhein-Kreis

In der Stadtbibliothek hat eine Jury aus 30 vorlesenden Schülern diejenigen bestimmt, die das am besten können. Die beiden Mädchen Lea Sohn und Elisa Woyke haben beim Vorlesewettbewerb des Deutschen Buchhandels überzeugt. Von Susanne Zolke
 
Schon vor Jahrzehnten forderte ein Spruch Kinder zur literarischen Rebellion auf: "Schock deine Eltern, lies ein Buch!" Knapp 30 Kinder setzen in der Stadtbibliothek noch einen drauf und lesen nicht nur still vor sich hin, sondern laut vor. Im Rahmen des Kreisentscheids des Vorlesewettbewerbs des Deutschen Buchhandels lesen die Schüler um die Wette und wollen Jury und Publikum von ihren Lesefertigkeiten überzeugen.
Die Sechstklässler kommen von unterschiedlichen weiterführenden Schulen aus Neuss, Kaarst, Dormagen oder Grevenbroich. "Allerliebste Vampirschwester", "An der Arche um Acht" oder "Katies unverzichtbare Gebrauchsanweisung zur katastrophenfreien Steuerung deines Erziehungsberechtigten" lauten einige der Titel, die die Mädchen und Jungen zum Vorlesen ausgewählt haben. Aufgeteilt in zwei regionale Gruppen haben sie dann jeweils drei Minuten Zeit, ihre Texte zu präsentieren.
Die Finger lesen bei vielen Teilnehmern noch mit, doch das spielt keine Rolle, für die Jury zählen andere Kriterien. Die hat feste Bewertungsbögen vor sich liegen, auf denen sie Punkte für Lesetechnik, Textverständnis und Textgestaltung vergeben kann. "Die Lesetechnik ist natürlich dominierend, es kommt auf die Sprache, die Artikulation und das Tempo an", sagt Eva Krause, die schon zum 30. Mal in der Jury des Vorlesewettbewerbs sitzt. Sie ist überrascht von der Vielfalt an Genres, die von den Kindern geboten werden. "Früher waren es mehr die Klassiker zum Beispiel von Astrid Lindgren, die vorgelesen wurden", erzählt Krause, "heute sind viele Bücher aus dem Science-Fiction-Bereich vertreten, Fantasy- oder Vampirgeschichten sind groß in Mode."
Die 11-jährige Maximiliane hat sich dennoch an einen echten Klassiker gewagt und liest Karl Mays Winnetou – auch wenn sie bei der Auswahl erst gezögert hat. "Ich habe das Buch von meiner Patentante geschenkt bekommen und fand es sehr spannend", erzählt sie. "Weil es aber schon so alt aussieht, hätte ich es beinahe doch nicht genommen."

Der Inhalt spielt bei der Bewertung allerdings kaum eine Rolle. "Ein bisschen spielt er beim Textverständnis rein, aber im Prinzip lassen wir den außen vor", erläutert Krause. Von der Qualität der Lesungen ist die ehemalige Buchhändlerin sehr angetan. "Die Kinder sind sehr gut vorbereitet, beweisen tolles Engagement, es macht richtig Spaß, da zuzuhören." Mit dem einen oder anderen Versprecher, aber munter und stets auf die richtige Betonung bedacht, geht es in der zweiten Runde weiter. Dabei müssen die Teilnehmer etwa zwei Minuten unter Beweis stellen, dass sie auch fremde Texte lesetechnisch meistern können. Sie tragen Passagen aus dem Buch "Winston – Ein Kater in geheimer Mission" vor, ohne sie vorher eingeübt zu haben.
"Da wird es erst richtig spannend", sagt Martin Urra, der ebenfalls in der vierköpfigen Jury sitzt. "Den vertrauten Text konnten die Schüler ja lange vorher proben. Einige haben ihn schon so verinnerlicht, dass ihr Lesen schon nah am Schauspiel ist", sagt der Deutschlehrer, der am Albert-Einstein-Gymnasium in Kaarst unterrichtet. "Wenn man es schafft, einem unbekannten Text beim Vorlesen richtig schön zu gestalten, dann ist das natürlich ganz großes Kino", so Urra.
Das größte Kino lieferten nach Ansicht der Jury am Ende die 11-jährige Lea Sohn und die 12-jährige Elisa Woyke ab. Neben einer Urkunde und einem Buch, das alle anderen Teilnehmer ebenfalls erhalten haben, können sich die beiden Siegerinnen über einen Büchergutschein und die Teilnahme am Bezirksentscheid freuen.
Quelle: NGZ

Neuss Gemeindezentrum: Bau des Kirchturms beginnt

Bis Ende des Jahres soll das neue Gemeindezentrum Einsteinstraße eröffnen. Die NGZ hat das Planungsteam auf die Baustelle begleitet. Von Hanna Koch
 
Auf der Baustelle dröhnt die Kreissäge, im Hintergrund hämmern die Bauarbeiter. Sie stecken noch mitten im Rohbau, doch schon jetzt lässt die moderne Architektur erahnen, dass es sich um ein besonderes Gebäude handelt, das dort an der Einsteinstraße Formen annimmt: Es der Neubau des Gemeindezentrums der Christuskirchengemeinde.
Die Außenwände stehen schon, jetzt folgt die Decke. In dieser Woche soll der Kirchturm aufgebaut werden. Dann bekommt das neue Gebäude erstmals einen von weitem sichtbaren sakralen "Hingucker".
"Wir freuen uns schon auf den Glockenturm", sagt Presbyter Martin Görtzen, der sich für die Gemeinde als Kirchbaumeister engagiert. Auf der lärmigen Baustelle muss er seine Worte laut rufen, um sich Gehör zu verschaffen.
Doch dass stört ihn nicht: "Dass hier mächtig was los ist zeigt doch, wie gut wir vorankommen", sagt Görtzen, der an diesem Tag mit Pfarrerin Kathrin Jabs-Wohlgemuth und dem Vorsitzenden des Presbyteriums, Ilmo Pathe, den Baufortschritt begutachtet. Und der ist beträchtlich. Schon im April soll Richtfest gefeiert werden, und zwar nicht nur für die neuen Gemeinderäume, sondern auch den benachbarten Kita-Neubau, der ebenfalls von der Kirche vorangetrieben wird. Fertig werden soll der Gebäudekomplex Ende des Jahres.

"Es wäre wunderbar, wenn wir die Advents- und Weihnachtszeit schon in den neuen Räumen begehen könnten", sagt Pfarrerin Jabs-Wohlgemuth, die im vergangenen November die Nachfolge von Pfarrer Jörg Hübner angetreten hatte. Gemeinsam mit ihrem Presbyterium schmiedet die Geistliche schon Pläne für den Innenausbau. "In der Mitte der neuen Fläche stellen wir uns einen Kamin vor", sagt Jabs-Wohlgemuth.
Noch sind dort keine Wände eingezogen, doch Kirchbaumeister Görtzen hat die Pläne griffbereit. "Der Kamin in die Wand zwischen zwei Gemeinderäume eingefasst werden", erläutert er. Von außen werde er verglast, das diene der Sicherheit, erläutert Görtzen, der sich rund um diesen wärmenden Treffpunkt Kamingespräche und -gebete, aber auch Vorlesestunden für Kinder vorstellen kann.
Sowieso ist sich das Planungsteam einig, dass es nicht nur darum geht, die Räume auszuschmücken. "Wir wollen sie sie auch mit Inhalt füllen", sagt Presbyter Ilmo Pathe. Der Neubau sei von der Gemeinde mit viel Elan angegangen worden. "Diesen Schwung wollen wir auch inhaltlich weitertragen", erläutert Pathe. Erste Gespräche mit den Gemeindemitgliedern zeigten, dass die Gläubigen offen seien für neue Formen des Gebets und des Gottesdienstes. "Daran wollen wir anknüpfen", sagt Jabs-Wohlgemuth. Zwar wolle sie nun "nicht alles über die Haufen werden", aber der Neubau biete eine Chance, mehr zu gestalten als nur die äußere Hülle.
Quelle: NGZ

Neuss Demenzkranke machen gemeinsam Sport

Die Demenzberatungsstelle Beko hat einen Sportkursus speziell für Demenzpatienten ins Leben gerufen. Dabei wird der Körper, aber auch das Gehirn trainiert. Mitmachen dürfen bei dem kreisweit einmaligen Angebot auch die Angehörigen. Von Hanna Koch
 
Auf den ersten Blick sind es kleine Erfolge, auf die Sven Romanski stolz ist. Etwa darauf, dass die Teilnehmer seines Sportkurses es schaffen, mit ihren Füßen verschiedene Rhythmen zu tippen.
"Das hat am Anfang kaum geklappt", erzählt der Trainer, der in der Sporthalle des St.-Alexius/ St.-Josef-Krankenhauses mit ganz besonderen Sportlern zusammenarbeitet – nämlich mit Demenzkranken. Für sie sind die Fortschritte ganz große Erfolgserlebnisse. Denn sie beweisen, dass Betroffene trotz ihrer Erkrankung noch an ihrer Gedächtnisleistung arbeiten können.
"Die Teilnehmer können in der Gruppe ihr Gehirn trainieren, aber auch ihre Koordination und Wahrnehmung verbessern", erzählt Manfred Steiner von der Demenzberatungsstelle Beko, die den kreisweit einmaligen Sportkurs ins Leben gerufen hat. Wichtiges Ziel sei es, die Senioren nicht zu überfordern. "Der Spaß steht im Vordergrund", betont der Sozialpädagoge.
Und das merken auch die Teilnehmer. Spielerisch gestaltet Trainer Sven Romanski den Kursus. Er vermittelt Sportübungen, die zu Hause nachgemacht werden können. Dabei motiviert der Sporttherapeut seine Schützlinge im Fitness-Jargon: "Noch fünfmal, ihr packt das", ruft er, etwa wenn die Teilnehmer die Schultern kreisen lassen sollen.

Bei sportlichen Spielen bemüht sich der 29-Jährige, auf jeden einzelnen Teilnehmer einzugehen. Denn nicht jedem fallen die Übungen leicht. Je nachdem, wie weit die Demenz fortgeschritten ist, verstehen die Betroffenen die Anweisungen nicht sofort. Etwa wenn es darum geht, einen Ball in farbige Ringe zu rollen.
Unterstützung geben dann auch die Angehörigen – denn sie sind bei dem Sportangebot ausdrücklich willkommen. Und das nicht nur, um Hilfestellungen zu geben. "Wir wollen vor allem Ehepaaren die Möglichkeit geben, bei dem Kursus etwas gemeinsam zu erleben", erläutert Manfred Steiner. Denn mit fortschreitender Demenz sind die Möglichkeiten, die Freizeit zu gestalten, eingeschränkt. "Demenzkranke brauchen spezielle Angebote", sagt Steiner, dem es wichtig ist, die Teilnehmer nicht zu überfordern.
So war zu Beginn des Kurses geplant, vorrangig das Gedächtnistraining "Life Kinetik" zu nutzen. Dieses "Gehirnjogging", bei dem Bewegungen das Denken anregen, war für die Teilnehmer jedoch zu schwer. "Deswegen nutzen wir nur noch jene Elemente, die sich eignen", erläutert Sven Romanski, der im St.-Alexius/ St.-Josef-Krankenhaus auch Sportangebote für stationär aufgenommene Demenzpatienten leitet. Die Senioren haben ihren "Sven" auf jeden Fall ins Herz geschlossen. Sie lassen sich von seiner Fröhlichkeit anstecken, und wer eine Übung meistert, bekommt Applaus von der ganzen Gruppe. Im Gespräch erzählen die Teilnehmer, wie wichtig ihnen diese Auszeit vom Alltag ist. Auch für die Angehörigen ist es ein Sportangebot, das Spaß macht. Gleichzeitig lernen sie, ihren Angehörigen mehr zuzutrauen. Denn beim Sport beweisen die Demenzkranken, was sie können – und dass sie sogar wieder dazulernen.
Quelle: NGZ

Neuss 2 Protestcamp gegen Supermarkt-Bau

Um 7 Uhr schlugen sie ihre Zelte auf. Die Bürgerinitiative "Pro Realschule" kampiert seit gestern Morgen auf der Wiese vor der Norfer Realschule. Von Christian Schwarz
 
Sie wollen mit der Aktion gegen das Fällen der 75 Bäume protestieren, die für den Bau eines Supermarktes am Lessingplatz weichen müssen. "Wir sind gegen den Supermarkt und jegliche vorbereitenden Maßnahmen", sagt Gudula Hesse, Sprecherin der Initiative. Auf Schildern, die sie an die Zelte montierte haben steht: "Stoppt den Wahnsinn!"
Die Teilnehmer versammelten sich ohne Ankündigung auf der Wiese, meldeten die Demonstration jedoch später an. "Wir wollen die nächsten Tage hier kampieren", sagt Hesse. Acht Zelte und Pavillons stehen nun vor der Norfer Realschule. Die Demonstranten haben sich mit Biertischen, einem Heizpilz und einer Feuerstelle für die Nächte eingerichtet.
Die Bürgerinitiative "Pro Realschulwiese" wehrt sich bereits seit einiger Zeit gegen den geplanten Bau des Supermarktes. So sammelten sie 2198 Unterschriften. "Da haben nicht nur Anwohner unterschrieben, sondern auch die Eltern von Kindern, die hier zur Schule gehen", sagt Hesse. Sie wollten die Liste kürzlich an Bürgermeister Herbert Napp übergeben. Der ließ wissen, dass eine solche Liste "keine Argumente ersetze" und allenfalls ein Hinweis auf Fleißarbeit sei.
Im März könnte der neue Bebauungsplan im Planungsausschuss beschlossen und in der Folge der Bauantrag des Investors positiv beschieden werden. Die Baumschutzkommission hatte bereits dem Fällen der 75 Bäume, gegen das sich der Protest jetzt richtet, zugestimmt – jedoch unter der Bedingung, dass der Investor schriftlich bestätigt, mit dem Bauvorhaben noch bis Ende September zu beginnen. Sollte das der Fall sein, müssten die Bäume noch in dieser Woche gefällt werden. Ab dem 1. März sind die Arbeiten wegen der Vogel-Brutzeit verboten. Als Ersatz sollen 150 Bäume in Norf und Derikum neu gepflanzt werden.
Quelle: NGZ

Neuss Wieder Fußboden in Schule eingesackt

An der Karl-Kreiner-Grundschule hat gestern Morgen der Fußboden in einem der Container nachgegeben. Nun haben die Eltern Angst, dass der Behelfsklassenraum nicht mehr sicher ist. Laut Stadt ist die Sorge unbegründet. Von Susanne Genath
 
Noch vor einem Monat hatte die Stadtverwaltung erklärt, dass an der Karl-Kreiner-Schule alle Schäden in und an den Klassencontainern behoben seien. Gestern jedoch ist schon wieder jemand im feuchten Boden der Unterrichtsräume eingebrochen: Als die Frau des Hausmeisters morgens die Jalousien hochziehen wollte, gaben die Spanplatten nach. Sie sackte ein. Vor rund drei Jahren war die Rektorin im selben Raum durch die Bodenplatten gebrochen. Daraufhin war die betroffene Stelle ausgebessert worden.
Die Eltern gehen nun auf die Barrikaden. "Es ist nur eine Frage der Zeit, wann sich dort jemand verletzt", sagt Ramona Romboy, die Vorsitzende der Schulpflegschaft. Ihr neunjähriger Sohn geht in die betroffene Klasse 3c an der Gladbacher Straße. "Ich kann doch nicht mehr beruhigt sein, wenn er in die Schule geht. Kinder toben – da kann bei einem morschen Boden jederzeit etwas passieren."
Romboy sieht die Verkehrssicherheit der Container gefährdet. "Es kommt Feuchtigkeit von unten und von oben in die Räume. Die Einbrüche in den Boden werden in schnelleren Abständen geschehen", ist die Mutter überzeugt. "Da können Stadt und Politiker doch nicht sagen, es sei alles in Ordnung."
Nach Auskunft der Stadt hatte ein Regal an der Stelle gestanden, an der jetzt der Boden nachgab. "Weil keine Luft dran kam, ist die Stelle feucht geworden", berichtet Stadtsprecher Peter Fischer. Ein richtiges Loch wie beim letzten Mal sei aber nicht entstanden. Die Stelle vor dem Fenster sei nur weich. "Der Schaden wird sofort behoben. Und sicherheitshalber werden wir danach noch mal Messungen durchführen, ob sich in der Luft Schadstoffe befinden."
Grundsätzlich stellten die Unterrichtscontainer keine Gefahr für Schüler und Lehrer dar. Alles Weitere – zum Beispiel die Entscheidung für neue Container oder einen Schulanbau – müssten die Politiker entscheiden. "Wir als Stadtverwaltung können nicht sagen: ,Wir bauen da etwas Neues und streichen dafür die fest eingeplante Sanierung einer anderen Schule."

Sanierungsbedarf an der Kreiner-Schule sehen Eltern und Lehrer dringend. Denn auch die Heizung bereitet nach wie vor ein Problem. Diese und letzte Woche ist sie erneut drei Mal ausgefallen. Die Kinder saßen diesmal durch die milden Außentemperaturen immerhin noch bei 14 Grad und nicht, wie zuletzt, bei neun Grad. Laut Stadt handelt es sich hier um einen Fehler in der Steuerung der Heizung, den man noch nicht gefunden habe.
Die Eltern sind überzeugt, so Romboy, dass die Schulverwaltung alle Anstrengungen auf die Sicherung der – weniger als erwartet nachgefragten – Sekundarschulen legt, anstatt sie sich um die Sicherheit an der Grundschule zu kümmern. Dabei sei die Grundschule beliebt. Für das nächste erste Schuljahr kann sie 72 Anmeldungen vorweisen – also drei Eingangsklassen.
Immerhin wurde der Raum mit dem maroden Boden gestern nicht genutzt, weil eine Lehrerin krank ist. Nach Informationen unserer Zeitung sollen die Container vor über zehn Jahren falsch aufgebaut worden sein, so dass es jetzt zu den vermehrten Problemen kommt.
Quelle: NGZ

Bauernregel des Tages:

Kalter Februar - gutes Roggenjahr.

Geburtstag hat heute:

Victor Marie Hugo
(26. 2. 1802 - 22. 5. 1885)



Schriftsteller, Maler, Politiker, weltbekannt mit dem Roman "Der Glöckner von Notre-Dame" (Frankreich, 1802 - 1885).

Zitat des Tages

Nichts, auch nicht alle Armeen der Welt, kann eine Idee aufhalten, deren Zeit gekommen ist.

Victor Marie Hugo

Wettervorhersage Neuss, Mittwoch, 26.2.2014

ZeitWetterTemperaturWind
09:00
10:00
11:00
bedeckt8 °C 
SW 2

12:00
13:00
14:00
bedeckt10 °C 
SW 3

15:00
16:00
17:00
wolkig11 °C 
10°
SW 2

18:00
19:00
20:00
wolkig11 °C 
10°
SW 2

21:00
22:00
23:00
bewölkt8 °C 
SW 3

00:00
01:00
02:00
wolkig5 °C 
SW 3

03:00
04:00
05:00
klar4 °C 
-0°
S 3

06:00
07:00
08:00
heiter3 °C 
S 3