Dienstag, 18. März 2014

Dormagen Lierenfeld fordert mehr Wertschätzung für die Bürger

Souverän, unterhaltsam und eloquent antwortete gestern Abend SPD-Bürgermeister-Kandidat Erik Lierenfeld auf die Fragen von NGZ-Redaktionsleiter Ludger Baten. Etwa 50 Besucher waren ins Foyer der VR Bank gekommen, um den Dormagener SPD-Parteivorsitzenden beim Talk auf dem blauen NGZ-Sofa zu erleben
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Und sie erfuhren viel über die Ziele des Diplomverwaltungswirtes, der am 25. Mai zum Rathaus-Chef gewählt werden möchte: "Ich trete an, weil ich Dormagen gestalten und noch verbessern möchte", sagte der 27-Jährige, der das Alter für nicht entscheidend hält, höchstens als Vorteil der Jugend sieht, neue Wege zu gehen: "Wichtig ist es, die Menschen mitzunehmen." Die Wertschätzung der Bürger, sie zu motivieren sowie Menschen und ihre Meinungen zueinanderzubringen, sind für ihn unverzichtbare Qualifikationen eines Bürgermeisters. Zwar sei die Dormagener SPD gut aufgestellt, an eine absolute Mehrheit glaube er aber nicht: "Allerdings auch nicht für eine andere Partei." Über mögliche Koalitionen wird erst nach der Kommunalwahl verhandelt.
Seine Ideen: Dormagen für Neubürger interessanter machen, führe zur Haushaltsentlastung, ebenso kreative Spar-Lösungen innerhalb der Verwaltung und verstärkte interkommunale Zusammenarbeit wie jetzt bereits bei der Vollstreckung. Ganz Persönliches verriet Lierenfeld, der vier Geschwister hat: "Ich bin glücklicher Single." Seine Freizeit fühle sich nicht verplant an, weil er Spaß an Veranstaltungen habe und gern Menschen treffe. Den Jobcenter-Teamleiter hat der Mord an einer Kollegin in Neuss tief erschüttert. Die inzwischen verarbeitete Krise habe ihn geprägt. Ausführliches Interview folgt.
Quelle: cw-

Dormagen Der Koordinator für Dormagens Schützen

Als Vorsitzender des Stadtverbandes der Schützen in Dormagen übernimmt Michael Petry viele Aufgaben. So hat der Stadtverband in dieser Woche in Straberg das Dr.-Geldmacher-Pokal-Schießen organisiert. Von Sarah Sallen
 
Diese Woche geht das Dr.-Geldmacher-Pokal-Schießen über die Bühne: Dormagens Schützen aus allen elf Vereinen im Stadtgebiet haben jetzt die Gelegenheit, ihr Können unter Beweis zu stellen und den begehrten Pokal zu gewinnen. Darum, dass dabei auch alles korrekt abläuft, kümmert sich unter anderem Michael Petry aus Nievenheim. Der 47-Jährige ist bereits im zweiten Jahr Vorsitzender des Stadtverbandes der Schützen in Dormagen und organisiert das Pokalschießen mit.
"Jedes Jahr organisieren wir vom Stadtverband das Dr.-Geldmacher-Pokal-Schießen und ermitteln so die besten Schützen Dormagens", sagt Michael Petry. Mannschaften und Einzelpersonen aus den verschiedenen Dormagener Schützenvereinen können auf dem Straberger Schießstand um den Pokal schießen. "Neben dem normalen Wettschießen um den Pokal gibt es auch besondere Wettbewerbe. Wir ermitteln zum Beispiel den besten Vorsitzenden, den besten Schützenkönig oder den besten Schießmeister", erzählt er. Die Auswertung der Schießergebnisse und die Siegerehrung fallen in seinen Aufgabenbereich.
Doch nicht nur Schießwettbewerbe organisiert Michael Petry. Als Vorsitzender im Stadtverband kommen noch viele weitere Aufgaben auf ihn zu. "Als Stadtverband haben wir eine Art Koordinationsfunktion", sagt er, "wir kümmern uns um mehrere Versammlungen und koordinieren diese." So sorgt er beispielsweise für einen glatten Ablauf der Delegiertenversammlung, bei der sich die Vorsitzende der elf Schützenvereine in Dormagen treffen und sich austauschen. Die Hauptaufgabe jedoch sei das Sammeln von Informationen und deren Weitergabe an die Schützenvereine, so Petry. "Wir sorgen dafür, dass jeder Schützenverein über neue Informationen sofort in Kenntnis gesetzt wird. Auch dienen wir als Sprachrohr der Schützen bei Verhandlungen mit der Stadt", sagt er. Als eine Art "Verein über dem Verein" sehe er den Stadtverband jedoch nicht. "Wir sehen uns nicht als übergeordnet an, sondern eher als eine Art Organisationsgruppe", sagt er. Seit dem Jahr 2000 ist Petry in der St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft in Nievenheim und seit 2007 im Stadtverband tätig. Vor seiner Position als Vorsitzender im Stadtverband war Petry bis Anfang vorigen Jahres dort Schriftführer. "Ein Jahr habe ich mir mal eine Auszeit genommen, kam danach aber wieder", sagt er.
Im Schützenverein ist er sehr gerne aktiv und setzt sich für die Zukunft der Vereine ein. "Ich bin ein traditionsliebender Mensch und versuche, so viel wie möglich dafür zu tun, dass die Schützentradition aufrecht erhalten wird", sagt er. Denn Dormagens Schützenvereine tun viel für das soziale Umfeld. "Viele sehen Schützen nur als feiernde Gruppen bei Schützenfesten. Dabei setzen wir uns sozial sehr ein und übernehmen beispielsweise Partnerschaften für Senioren- oder Pflegeheime", so Petry. Auch die Arbeit mit Jugendlichen sei sehr wichtig. "Jugendliche werden aufgefangen, eine Gemeinschaft wird gepflegt. Die Zusammengehörigkeit und Geselligkeit unter den Schützen ist sehr wichtig. Daher setze ich mich gern dafür ein", sagt er.
Quelle: NGZ

Dormagen 1 Eingezäunte Schulhöfe wird es nicht geben

Zu wenige Spielgeräte, veraltete oder gar defekte und Zäune um Schulgelände waren nur zwei Themen der Kinderparlaments-Sitzung. Von Anneli Goebels
 
Die Sitzungen des Kinderparlaments haben in Dormagen Tradition. Gestern trafen sich Schüler (knapp über 30) aller Schulformen, vor allem aber der Grundschulen, sowie Vertreter der Verwaltung mit Verwaltungschef Peter-Olaf Hoffmann in der Kulturhalle zur 37. Sitzung des Gremiums. Gut vorbereitet hatten sich die jungen Abgeordneten, dementsprechend lang war die Liste, auf der sich die Mitarbeiter der Verwaltung alles notierten. Und damit auch nichts vergessen und jedem Hinweis nachgegangen wird, wurden alle Angaben und Anfragen zusätzlich aufgezeichnet.
Über Spielplätze und Schulhöfe wurde zuerst gesprochen, und der Wunsch nach mehr Toren erwies sich schnell als ein sehr großer. Doch da mussten die Acht- bis 13-Jährigen lernen, dass es einen Unterschied zwischen Spiel- und Bolzplätzen gibt, und dass Spielplätze eben nicht zum Fußballspielen gedacht seien, wie Klaus Güdelhöfer, der Kinder- und Jugendbeauftragte, erklärte. Angemerkt wurde unter anderem auch, dass der Spielplatz im Malerviertel immer noch nicht fertig sei. Warum – das konnte Gottfried Koch, Leiter der Technischen Betrieb Dormagen, erklären: "Wir haben uns von der Firma, die im vergangenen Jahr mit dem Aufbau des Platzes begonnen hatte, getrennt und eine neue gesucht." Die fange hoffentlich noch in dieser Woche mit den weiteren Installationen an. Koch hofft, dass der Platz in einem Monat genutzt werden kann.
Vertreter des Leibniz-Gymnasiums wünschten sich einen zusätzlichen Fahrradständer für ihren Schulhof, und fast alle Schüler beklagten die Situation der Schultoiletten. Auch darum werde sich gekümmert, versprach Güdelhöfer, und Johannes Deußen, Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses und gestern Sitzungsleiter, bemerkte, dass sich die Situation in einigen Schulen deutlich verbessert habe, da dort nach Sanierungsarbeiten in Absprache mit Schulleitung und Eltern "Toilettenkonzepte" eingeführt worden seien.

Viele der jungen Abgeordneten, vor allem aus Grundschulen, forderten einen Zaun um ihre Schule, um so Vandalismus vorzubeugen. "Das ist in Dormagen nicht gewünscht", sagte Güdelhöfer. "Die Schulhöfe sollen nach einem Beschluss des Stadtrats auch am Nachmittag Spiel- und Sportstätten bleiben", erklärte Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann. Das ginge nicht, wenn sie nach Schulschluss mit einem Zaun abgeschlossen würden. "Dann könnte dort nachmittags keiner mehr spielen."
Unverschämt fanden die Schüler auch Hundebesitzer, die die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner einfach auf Spielplätzen und Schulhöfen liegen lassen. "Das können die Mitarbeiter des Ordnungsamtes leider nicht permanent kontrollieren", so Johannes Deußen. Seiner Meinung nach könne man an die Hundebesitzer immer wieder nur appellieren, die Hundebeutel der Stadt zu benutzen. Auch das Thema "Inklusion" wurde angesprochen. So berichtete ein Schüler, dass eine Mitschülerin ein Spielgerät auf dem Schulhof gar nicht nützen könnte, weil sie kleinwüchsig sei. "Das ist ein Thema, das uns in Zukunft noch intensiv beschäftigen wird", sagte Deußen. Nach knapp zwei Stunden war die Sitzung zu Ende.
Quelle: NGZ

Dormagen Tödlicher Unfall wird in Delhoven rekonstruiert

Weil der Unfallhergang aus dem vergangenen November, bei dem ein Senior starb, unklar ist, ordnete das Amtsgericht die Prüfung an. Von Anneli Goebels und Klaus D. Schumilas
 
Es war einer der tragischsten Unfälle im vergangenen Jahr auf Dormagener Straßen. Am Ende war ein Toter zu beklagen, ein 71 Jahre alter Delhovener, der an den Folgen des Verkehrsunfalls starb. Weil der genaue Ablauf offenbar bis heute nicht ganz geklärt ist, wird die Polizei auf Veranlassung des Amtsgerichts Neuss morgen Abend mit Hilfe eines Gutachters das Unfallgeschehen noch einmal darstellen.
Es war kurz vor 18 Uhr am 30. November vergangenen Jahres, als der 32 Jahre alte Fahrer eines Reisebusses des Unternehmens Gilbach-Reisen ohne Fahrgäste auf der Kreisstraße 36 (Hauptstraße) in Richtung Landstraße 280 (Klosterstraße) fuhr. An der Kreuzung Kloster-/Hauptstraße wollte er nach links auf die Klosterstraße in Richtung Knechtsteden abbiegen, musste dort zunächst vor einer roten Ampel halten. Als er dann bei "Grün" losfuhr, übersah er offenbar zwei Fußgänger, die die Klosterstraße in Richtung "Im Mühlenend" überquerten. Durch die Kollision wurde der 71-Jährige zur Seite geschleudert und schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht, seine Begleiterin wurde leicht verletzt. Eine Woche später starb der Senior. "Unser Fahrer hatte die beiden im toten Winkel. Als er sie schließlich sah, hat er zwar sofort gebremst, aber dennoch beide angefahren", sagte damals Norbert Küttelwesch, Chef von Gilbach-Reisen, gegenüber unserer Zeitung. Der junge Fahrer sei ein erfahrener Busfahrer, seit zehn Jahren gehöre er zum Team, erklärte Küttelwesch. Zu dem Termin morgen Abend wollte sich seine Frau gestern nicht weitern äußern. "Es gibt Unklarheiten und die sollen durch die Rekonstruktion ausgeräumt werden", sagte die Unternehmenschefin auf Anfrage der NGZ. Der Busfahrer, der am 30. November das Fahrzeug gelenkt hatte, werde laut ihren Angaben nicht dabei sein. Zur Verkehrsunfallaufnahme waren damals Spezialisten des zentralen Verkehrsunfallaufnahmeteams der Kreispolizeibehörde Neuss hinzugezogen worden.
Bei der Staatsanwaltschaft in Düsseldorf wird ein Ermittlungsverfahren in dieser Sache bestätigt. Demnach gibt es zwei Beschuldigte: Zum einen offenbar den Busfahrer, zum anderen wohl das leicht verletzte Opfer (das auf der anderen Seite auch als Geschädigte geführt wird), bei dem ein mögliches Fehlverhalten beim Überqueren der Straße geprüft wird. Das Amtsgericht Neuss will nun per Gutachter den genauen Hergang feststellen. Die Rekonstruktion erfolgt am morgigen Mittwoch ab 20 Uhr – eigens zu dieser späten Zeit, um den Hergang in Dunkelheit nachvollziehen zu können, genauso wie es am 30. November war. Zur ordnungsgemäßen Abwicklung ist laut Polizei-Sprecher Hans-Willi Arnold "die Sperrung des Kreuzungsbereiches Landstraße 280 (Klosterstraße)/Kreisstraße 36 (Hauptstraße) ab 20 Uhr erforderlich". Der Verkehr wird für die Dauer der Unfallrekonstruktion durch Polizeibeamte abgeleitet. Nach bisherigen Einschätzungen wird die Sperrung zwischen einer und eineinhalb Stunden andauern. Der öffentliche Personennahverkehr ist informiert. Ortskundige Verkehrsteilnehmer werden gebeten, den Bereich zu meiden bzw. weiträumig zu umfahren.
Quelle: NGZ

Grevenbroich Lehrer stolz auf zwei Mathematik-Asse

Paul Müller (11) und Alexander Koch (15) vom Erasmus-Gymnasium haben beim Regionalwettbewerb von "Jugend forscht" gewonnen. Von Christian Schwarz
 
Paul Müller hat sich mit der Unendlichkeit beschäftigt. Und das im Alter von elf Jahren. Der Schüler der siebten Klasse am Erasmus-Gymnasium Grevenbroich hat mit seinem mathematischen Forschungsprojekt den ersten Platz beim Regionalwettbewerb von "Schüler experimentieren", der Juniorsparte von "Jugend forscht", belegt. Damit ist Paul nun für den Landeswettbewerb qualifiziert.
Im Mai wird er in Essen gegen andere Schüler antreten – und er wird sich dann wieder mit der Unendlichkeit in der Mathematik beschäftigen. "Ich habe zu dem Thema mal einen Artikel gelesen und fand es sehr interessant. Deshalb habe ich mich damit näher beschäftigt", sagt Paul Müller. Beim Wettbewerb in Krefeld präsentierte er sein Ergebnis mit Schautafel und Modell einer Jury: "Ein bisschen nervös war ich anfangs schon."
Natürlich gehöre Mathematik zu seinen Lieblingsfächern, sagt der Elfjährige. "Paul ist in Mathe sehr begabt. Von ihm kann ich sogar immer etwas lernen, denn er denkt in Wegen, die unkonventionell sind", sagt sein Mathematik-Lehrer Markus Deuß vom Erasmus-Gymnasium. "Paul kann Mathematik auch gut vermitteln. Wenn seine Mitschüler eine Frage haben, hilft er gern", sagt Deuß.
Aber auch in anderen Fächern glänzt Paul mit guten Noten, hat sogar schon eine Klasse übersprungen. Sein letztes Halbjahreszeugnis hatte die Durchschnittsnote 1,1. An der Schule nimmt Paul zudem an LUPE teil, der Begabtenförderung am Erasmus Gymnasium. Über einen Zeitraum von sechs Monaten arbeiten Schüler dort außerhalb der Unterrichtszeit an einem Projekt ihrer Wahl aus dem geisteswissenschaftlichen, künstlerisch-musischen oder naturwissenschaftlichen Bereich. "Wir wollen auf diesem Wege begabten Schülern zusätzliche Anreize geben. Am Ende präsentieren sie das Ergebnis ihres Projekts und bekommen ein Zertifikat ausgestellt", sagt Schulleiter Michael Jung. Bereits in der fünften Klasse untersuchte Paul die Wirkung von Elektromagneten – dabei startet der Physikunterricht erst in der sechsten Jahrgangsstufe. Momentan beschäftigt sich der Siebtklässler für LUPE mit der Entstehungsgeschichte von Gesetzen – von der Steinzeit bis zur heutigen Verfassung.

Auch Alexander Koch aus der Jahrgangsstufe 10 schaffte es bei "Jugend forscht" auf das Siegertreppchen. Der 15-Jährige erreichte mit seiner Forschungsarbeit den zweiten Platz. Dafür beschäftigte er sich mit Logarithmen und Graphen. "Für mich war der zweite Platz eine tolle Überraschung. Es gab nämlich noch andere gute Projekte dort", sagt Alexander.
Er ist im Unterricht auf sein Thema gestoßen. "Wir haben es dort kurz behandelt und ich wurde gefragt, ob ich mich damit näher beschäftigen möchte", sagt Alexander. Mathematik gehört klar zu seinen Lieblingsfächern. "Ich überlege, es später auch als Leistungskurs zu wählen", sagt Alexander.
Quelle: NGZ

Grevenbroich König Barthel Velder löst das Fackelhallen-Problem der Schützen

Der Bürgerschützenverein hat ein Problem gelöst, das sich kurz vor der Jahreshauptversammlung Anfang Februar zuspitzte: Nachdem Präsident Peter Cremerius den Vertrag für die "Fackelbauhalle" in Allrath gekündigt hatte, ist nun der Schützenkönig in die Bresche gesprungen.
 
Barthel Velder wird den BSV-Fackelbauern einen Teil seiner neuen Halle zur Verfügung stellen, erklärte Cremerius jetzt beim Oberstabend im Alten Schloss. Fackeln werden darüber hinaus bei dem Zelteverleiher Barrawasser, beim Gas- und Wasserwerk sowie beim Landwirt Hans-Peter Fink in Laach gebaut.
Im Mittelpunkt des Abends stand Günter Siemons, der von Regimentschef Joachim Schwedhelm mit dem Oberstorden ausgezeichnet wurde. "Ausruhen können wir uns, wenn wir tot sind", zitierte Schwedhelm in seiner Laudatio das Lebensmotto des ebenso tatkräftigen wie diskussionsfreudigen Grevenbroicher Urgesteins. Der Oberst würdigte aber nicht alleine Siemons' Rolle bei der Herstellung von liebevoll gestalteten Königsvögeln: In seinem Jägerzug "Graf Kessel" sei er darüber hinaus lange Jahre der Motor des Fackelbaus gewesen, betonte Joachim Schwedhelm.
Den Orden überreichte der Regimentschef "standesgemäß", nämlich mittels eines von seinem Schwiegersohn Axel Holzhausen angefertigten Holzvogels. Auch nachdem der Schützenkönig der Saison 1994/95 und seine Frau Hannelore nach Ediger-Eller an die Mosel gezogen sind, hat Günter Siemons den BSV, das Schützenfest und seinen Jägerzug "Graf Kessel" nicht aus den Augen verloren. "Ich habe für den Zug die Vögel bereits zehn Jahre im Voraus angefertigt", sagte der 69-Jährige.

Zur siebten Auflage des Oberst-abends konnte Peter Cremerius viele Gäste aus befreundeten Vereinen willkommen heißen. Sein Gruß galt neben dem Königspaar Barthel und Manuela Velder insbesondere Pater Eduard Gijsen. Das BSV-Ehrenmitglied war aus Solingen angereist.
Cremerius verwies auf das mit dem Oberstabend erreichte "Bergfest" zwischen dem vergangenen und dem anstehenden Schützenfest, bei dem der BSV auf sein 165-jähriges Bestehen zurückblicken kann. Seine Premiere wird dabei der neue Jägerzug "Thekentreu" feiern: Christian Kaiser stellte den von Simon Ebel und Nikolaus Reinartz angeführten Zug vor, der sich im Dezember gegründet hat. Die neun Mitglieder im Alter von 16 bis 19 Jahren wurden vorab in der Gaststätte "Waldesruh" vom Vorstand offiziell in den BSV aufgenommen.
Quelle: S.M.

Grevenbroich 4 Politik mahnt Prioritätenliste für Schulen an

Welche Schule muss dringend saniert werden? Und wo kann sich die Stadt damit noch Zeit lassen? Diese Fragen wollen Politiker vom Gebäudemanagement beantwortet haben. Doch das lässt ein vom Rat gesetztes Ultimatum verstreichen. Von Wiljo Piel
 
Im Februar hatte die CDU dem städtischen Dezernenten Claus Ropertz ein Ultimatum gesetzt. Bis zum 13. März sollte er den Ratsmitgliedern eine Prioritätenliste für die Sanierung an Grevenbroicher Schulen vorlegen. Der Termin ist verstrichen, das geforderte Papier liegt nicht vor. Jetzt ist der Ärger groß. "So kann man mit Politikern nicht umgehen", wettert CDU-Fraktionschef Norbert Gand: "Wir haben keinerlei Informationen, um Entscheidungen vorzubereiten."
Die Angelegenheit eilt. Denn Lehrer, Schüler und Eltern des Erasmus-Gymnasiums warten auf die im Vorjahr verschobene und für 2014 zugesagte Fortsetzung der Fassaden-Sanierung. "Die Fenster sind marode, in acht Klassenräumen bekommen wir keine vernünftigen Temperaturen mehr hin", sagt Schulleiter Michael Jung. Im Winter sei es zu kalt, im Sommer zu heiß.
Während die Elternpflegschaft in Briefen an Politikern eine Sanierung noch in diesem Jahr fordert, sehen die städtischen Gebäudemanager offenbar keinen dringenden Handlungsbedarf. Zumindest stufte Chef Claus Ropertz in der Februar-Ratssitzung die Fassaden-Erneuerung als "Maßnahme mit sekundärer Priorität" ein. Die Sanierung sei lediglich mittelfristig notwendig.
Doch welche Schule hat Vorrang, wo muss in Grevenbroich zuerst gehandelt werden? "Eine gute Frage – auf die es leider keine Antwort gibt", meint die Schulausschussvorsitzende Irmintrud Berger: "Wir wissen lediglich, dass das Gebäudemanagement in diesem Jahr rund 600 000 Euro für Sanierungsarbeiten an Schulen vorgesehen hat. Doch wo dieses Geld eingesetzt werden soll, ist nicht bekannt." Auskunft darüber sollte die von der Union geforderte Prioritätenliste geben, die – trotz Ultimatums – nicht vorgelegt wurde. "Darüber bin ich empört", meint Berger.

In einem Antrag an den Rat hatte sich die CDU im vergangenen Monat für eine Fortsetzung der Arbeiten am "Erasmus" stark gemacht, zumindest ein Teil der Fenster sollte wieder auf Vordermann gebracht werden. "Schließlich ist das der Schule im vergangenen Jahr versprochen worden", erinnert Berger: "Und wir werden das unterstützen." Wann die Prioritätenliste den Politikern aller Ratsfraktionen vorgelegt werden soll, ist noch nicht klar. "Sie ist in der Bearbeitung", sagt Dezernent Claus Ropertz knapp: "Mehr möchte ich dazu eigentlich nicht sagen." Vor der nächsten Sitzung des Schulausschusses, der am 9. April tagt, will der Chef des Gebäudemanagements das Papier fertigstellen.
CDU-Fraktionsvorsitzender Norbert Gand hoff nun darauf, dass dieser Termin eingehalten wird – "sollte das nicht der Fall sein, müssen wir über Konsequenzen reden", meint er. Vor allem dränge die Sanierung des Erasmus-Gymnasiums, da die Schulleitung – anders als die Stadtverwaltung – in den defekten Fenstern eine Gefahrenquelle sieht. "Daher brauchen wir die Prioritätenliste, damit über die Verwendung der Budgetmittel entschieden werden kann", betont Gand.
Quelle: NGZ

Grevenbroich Hydro Aluminium eröffnet Großtagespflege

Für eine halbe Million wurde eine Werksvilla auf dem Hydro-Gelände in eine Kita umgebaut. Bei den 2000 Angestellten sind die neun Betreuungsplätze für Kinder bis drei Jahre stark gefragt. Von Daniela Buschkamp
 
Die 15 Monate alte Samira ist der ganze Stolz ihres Vaters Bernd Vogel (50). Dass er sich nach einem Jahr Auszeit in der Lithographie von "Hydro Aluminium" wieder leichter von dem kleinen Blondschopf trennen kann, liegt an der jetzt eröffneten betriebseigenen Großtagespflege.
Täglich bis 18 Uhr kümmern sich zurzeit zwei Erzieherinnen um vier Kinder zwischen einem und zwei Jahren. "Bis Anfang 2015 werden wir insgesamt neun Kinder aufnehmen können", sagt "Hydro"-Personalleiterin Cordula Dressler. Die Nachfrage unter den rund 2000 Angestellten im Werk Grevenbroich sei überraschend groß, bereits Schwangere würden sich für einen Platz in der neuen Großtagespflege interessieren. "Damit können Eltern wieder einfacher in den Beruf zurückkehren", sagt Hydro-Sprecher Peter-Michael Steffen.
Für das Angebot wurde eine frühere Werksvilla aus den 1930er Jahren in sieben Monaten kernsaniert und für eine halbe Million Euro umgebaut; neben einem Gruppenraum gibt es einen Ruheraum, einen Essensraum und ein Außengelände mit Kriechtunnel und Spielgeräten. "Gerade für die Kleinsten fehlen in Grevenbroich noch Betreuungsplätze", sagt Werksleiter Stefan Kästner. Außerdem können sich die Erzieherinnen um Mitarbeiter-Kinder im Alter bis zwölf Jahre kümmern, wenn diese kurzfristig Betreuung brauchen, etwa wegen eines Brückentags.

Bürgermeisterin Ursula Kwasny würde sich soziales Engagement von weiteren Firmen wünschen, das die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erleichtert. "Vor 20 Jahren bestand noch kein Bedarf. Das hat sich geändert", verweist sie auch auf das Beispiel des Kreiskrankenhauses. "Es ist alles sehr schön geworden", lobte sie bei ihrem Besuch. Andrea Königs (45), die die Großtagespflege leitet, möchte, dass die Kleinen sich hier wohlfühlen, sie spricht von einer "familiären Atmosphäre".
Für Bernd Vogel und seine Partnerin waren die "Walzenwichtel" die einzige Chance, Schichtdienst und Familienleben vereinbaren zu können. "In Bedburg haben wir drei Absagen bekommen. Zudem passten die Öffnungszeiten nicht zu meiner Arbeitszeiten", erklärt der Schichtarbeiter, der alle drei Wochen in einem anderen Modus wechselt. "Mit Öffnungszeiten von 8 bis 16 Uhr ist mir nicht geholfen", sagt Vogel. Bei den "Walzenwichteln" fühle sich Samira wohl, das sei auch ihm sehr wichtig. Ohne Erfolg hat auch Hydro-Mitarbeiter Kevin Horn (33) aus Grevenbroich-Elsen nach einem Kita-Platzgesucht. Auch er ist zufrieden, dass sein Sohn Frederik (2) unweit von Papas Arbeitsplatz betreut wird: "Die flexiblen Zeiten sind ideal", sagt der Familienvater. Frederiks Geschwisterchen soll ebenfalls ein "Walzenwichtel" werden – angemeldet wird es aber erst nach der Geburt.
Quelle: NGZ

Jüchen Unbekannte fällen zwei Bäume in Hochneukirch

"Erst werden Bäume gepflanzt, dann werden sie einfach abgeholzt": Mit diesen Vorwürfen von einigen Anrufern sah sich die Gemeindeverwaltung konfrontiert. Was aufmerksamen Anwohnern an der ökologischen Ausgleichsfläche am Nordring und an der Rurstraße aufgefallen war: Zwei Bäume waren dort gefällt worden.
 
"Dies geschah aber keinesfalls in unserem Auftrag" betont Rathaus-Sprecher Norbert Wolf. Er kann nur spekulieren, wer sich warum an den Bäumen zu schaffen gemacht hat. Die frischen Schnittstellen seien "höchstens eine Woche alt". Jetzt hat die Gemeindeverwaltung die Polizei eingeschaltet.
Ähnliche Zerstörungen hat es im Gemeindegebiet laut Wolf nicht gegeben – die Verwaltung hat jetzt Strafanzeige wegen Sachbeschädigung erstattet und einen Strafantrag gestellt. "Wir hoffen auf Hinweise aus der Bevölkerung", so Norbert Wolf. Diese werden vertraulich behandelt und bei Überführung der Täter mit 200 Euro belohnt. Zeugen melden sich bei der Verwaltung unter Telefon 02165 9156101 oder bei der Polizei unter 02131 3000.
Quelle: busch-

Jüchen Ein Sauerländer pflegt Park von Schloss Dyck

Berthold Holzhöfer ist der Parkleiter von Schloss Dyck. Die große Leidenschaft für Garten hatte ihn bereits als Achtjährigen gepackt. Von Marion Lisken-Pruss
 
Schneeglöckchen, Tulpen und Kaiserkronen: Den Frühling hat Berthold Holzhöfer längst komponiert – und das bereits im vergangenen Herbst. Denn im Herbst ist Pflanzzeit für Blumenzwiebeln. Rund 200 000 Stück davon hat er mit seinen Kollegen im Bereich der Gartenpraxis und im Park von Schloss Dyck gesetzt.
"Der Englische Landschaftsgarten soll nicht nur mit dendrologischen Besonderheiten aufwarten können", sagt er, "sondern auch mit Blühaspekten, und das möglichst rund ums Jahr." Mit den Auflagen der Denkmalpflege kannte Berthold Holzhöfer sich schon aus, bevor er nach Schloss Dyck kam: Er hat den Park von Schloss Remseck bei Ludwigsburg aus dem Dornröschenschlaf erweckt. 25 000 verwilderte Quadratmeter warteten damals darauf, in einen prachtvollen Landschaftsgarten der Romantik verwandelt zu werden.
Genau in dem Augenblick, als das langjährige Projekt abgeschlossen war, las er die Stellenausschreibung der Stiftung Schloss Dyck, die einen neuen Parkleiter suchte. Seit Mai 2012 wohnt er nun mit seiner Familie in Aldenhoven. Der Schritt von einem Landschaftsgarten der Romantik zu einem Englischen Landschaftsgarten war nicht weit. Beide Gartenstile setzen dem formalen Barockgarten das Ideal der Natur entgegen und verlangen nicht nach Wasserwaage oder Richtschnur.

Berthold Holzhöfer sieht sich in Schloss Dyck der Tradition von Fürst Joseph und dessen Gartenarchitekten Thomas Blaikie verpflichtet. "Was wir heute im Park anlegen und pflanzen, machen wir für die Zukunft", sagt er. Dabei geht es ihm auch darum, historische Strukturen zu erhalten und zu betonen. So wie das Baumfenster am Ende des Schlossparks, das die Landschaft wie ein Gemälde rahmen soll. Was ihn mit dem Botaniker Fürst Joseph verbindet, ist die Sammelleidenschaft. Zwar sammelt er keine Sukkulenten, die der Fürst einst so schätzte, dafür trägt er für die Stiftung Dahlien, Echinacea (Sonnenhut) und Hortensien zusammen. Bis zu 400 Hortensien-Sorten sollen auf der Schwarznusswiese im Schlosspark blühen und rund 250 Dahliensorten in der Gartenpraxis.
Privat sammelt Berthold Holzhöfer aber auch – und zwar Gartenbücher. Etwa 400 Stück hat er bislang zusammengetragen, und sie füllen eine sieben Meter lange Regalwand. Für seinen privaten Garten könne er sich eine Pfingstrosen-Sammlung gut vorstellen, überlegt er. Weil er deren Blütenreichtum und Duft so schätzt. "Sie haben etwas Edles", schwärmt er. "Die ersten Gedichte, die ich auswendig konnte, stammen aus einem Gartenbuch von Gärtner Poetschke", erinnert er sich und lacht. Dort stand auch beschrieben, wie man Usambaraveilchen vermehrt. Mit abgetrennten Blättern, die man in die Erde steckt. Berthold Holzhöfer hatte es sofort ausprobiert. Acht Jahre war er alt. Da stand für ihn fest, dass er Gärtner werden will. Bereut habe er diese Entscheidung nicht, sagt Holzhöfer.
Quelle: NGZ

Kaarst Grüne: Planung für Jugendzentrum in Vorst angehen

Dass Vorst einen festen Anlaufpunkt für Jugendliche braucht, darüber ist sich die Politik einig. Die Entscheidung darüber, wo und wann ein neues Jugendzentrum entstehen soll, wurde bislang aber noch aufgeschoben. Im November hatten die Grünen im Jugendhilfeausschuss den Antrag gestellt, Planungsmittel für ein Jugendzentrum in Vorst in den Haushalt 2014 einzustellen.

Die beantragten 50 000 Euro wurden nach kurzer Debatte einvernehmlich auf 25 000 Euro halbiert und die Standortfestlegung in der Ortsmitte wieder gestrichen. Jetzt machen die Grünen Druck auf die Verwaltung und die derzeit intern uneinige CDU-Fraktion. Für die nächste Sitzung des Haupt-, Wirtschafts- und Finanzausschusses am 3. April haben sie die Entsperrung der im Haushalt zurückstellten Mittel beantragt. "Wir wollen, dass jetzt endlich eine Entscheidung zum Standort getroffen wird und mit der Planung begonnen werden kann", sagt Grünen-Fraktionschef Christian Gaumitz. "Aus unserer Sicht gibt es keinen nachvollziehbaren Grund, der gegen eine Entsperrung der Mittel spricht."
Hinter dem Plan, ein neues Zentrum für Jugendliche in Vorst einzurichten steht eine fraktionsübergreifende Entscheidung, die darauf abzielt, die finanziellen und personellen Mittel im sozialpädagogischen Bereich neu und ausgewogen zu verteilen, um alle Jugendlichen in der Stadt "versorgen" zu können. Seit mehr als zehn Jahren, sagen die Grünen, werde das Defizit in der Jugendarbeit in Vorst erkannt und kontrovers diskutiert. Mit der beschlossenen Veränderung der Strukturen beziehungsweise der personellen Kapazitäten solle die Jugendarbeit im Ortsteil jetzt auf tragfähige Beine gestellt werden. Als möglicher Standort für ein neues Jugendzentrum in Vorst kommt unter anderem ein städtisches Grundstück in der Ortsmitte in Betracht.
Quelle: juha

Kaarst Architekt stellt neue "Ikea-Brücke" vor

Im Stadtentwicklungs-, Planungs- und Verkehrsausschuss hat Eckehard Wienstroer die ersten Entwürfe für die Ohrenbrücke vorgestellt. Das Bauwerk soll den Verkehr zum neuen Ikea-Standort ins Gewerbegebiet "Kaarster Kreuz" führen. Von Julia Hagenacker
 
Seit 12 Jahren plant das Neusser Architekten-Duo Eckehard Wienstroer und Ercan Agirbas Brücken. Sieben haben sie bislang weltweit gebaut – den "Überflieger" am Düsseldorfer Hafen zum Beispiel. Drei weitere sind in Planung derzeit. Zu den anstehenden Projekten gehört auch die Konzeption "des" Kaarster Verkehrsprojektes der Zukunft: der sogenannten Ohrenbrücke, die den Verkehr künftig über den Nordkanal zum neuen Ikea-Standort ins Gewerbegebiet "Kaarster Kreuz" führen soll. Im Stadtentwicklungs-, Planungs- und Verkehrsausschuss hat Eckehard Wienstroer jetzt die ersten Entwürfe vorgestellt. "Diese Brücke", sagt er, "ist mehr als nur ein Mindestfunktionalbauwerk." Sie ist architektonisch gesehen womöglich sogar ein weiteres Stück echte Wienstroer-Kunst.
Eine stabile Brücke zu bauen, die die den Verkehr aufnimmt und dabei Funktionalität und Ästethik klug miteinander verbindet, ist in jedem Fall das Ziel der Neusser Stadtplaner. "Wir haben die Neersener Straße, den an ihr entlangführenden Radweg, die Regiobahn-Trasse und den Nordkanal", sagt Wienstroer. "Das alles muss bei der Planung bedacht werden. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, dass sich der Nordkanal ein Stück weit in der Brücke widerspiegelt."
Nach bisheriger Konzeption bekommt die neue K 37n-Brücke einen stabilen, torartigen Unterbau. "Die Brücke liegt auf einem Bock auf, ihre ganzen Kräfte konzentrieren sich über dem Nordkanal", sagt Wienstroer. Ins Wasser hinein gibt es eine Aussichtsplattform. Die Überführung selber beschreibt eine Wellenlinie mit unterschiedlich hohem Geländer. "Es wächst dort, wo es die Bahntrasse vorschreibt, und wird niedrig über dem Nordkanal", erklärt Wienstroer. "Insgesamt bekommt die Brücke eine ruhige, glatte Fläche, möglicherweise mit integrierter Beleuchtung, die sich so gut wie möglich in die Landschaft einpasst."

Für die Holzbüttgener spielt indes die Funktionalität der Brücke – neben der Optik – die entscheidende Rolle. Sorge hat den Bewohnern des Stadtteils zu Beginn der Ikea-Verkehrsplanung vor allem die zunächst von der Stadt angedachte und gutachterlich empfohlene Schließung der Gümpgesbrücke als Zufahrt nach Holzbüttgen über die Siemensstraße gemacht. Der Verkehr, den ein neues, größeres Ikea nach Holzbüttgen bringen wird, sollte der ursprünglichen Planungsempfehlung zufolge allein über die neue Ohrenbrücke fließen, die östlich der Siemensstraße in den Stadtteil führt und erst am südlichen Ortsende wieder auskommt.
Den Holzbüttgenern schwante ein schweres Verkehrschaos. Ihre Forderung: eine Offenhaltung der Gümpgesbrücke für den innerörtlichen Verkehr. Und so kommt es jetzt auch.
Quelle: NGZ

Korschenbroich Regierungspräsidentin genehmigt Haushalt 2014

Gestern gab's offiziell grünes Licht für den Haushaltssanierungsplan der Stadt Korschenbroich. Regierungspräsidentin Anne Lütkes hat die zweite Fortschreibung genehmigt. "Damit ist die Haushaltssatzung für 2014 rechtskräftig", freut sich Stadtkämmerer Bernd Dieter Schultze.
 
So eine Nachricht wünscht er sich für jeden Wochenanfang: "Wir haben schon sehnsüchtig auf die Genehmigung gewartet. Damit ist die Übergangswirtschaft Vergangenheit." Für die Stadt heiße es jetzt, durchzustarten. "Wir können sofort mit allen neu veranschlagten Investitionen beginnen."
Korschenbroich nimmt freiwillig am Stärkungspakt des Landes NRW teil. Bereits im Vorjahr gab's für die Stadt eine Konsolidierungshilfe von knapp 670 000 Euro. Durch die Neuberechnung der Grundlagen des Stärkungspaktgesetzes sind es ab 2014 rund 100 000 Euro weniger an Landesmitteln. Für Schultze keine Überraschung: "Das war bekannt und ist längst in die Finanzplanung eingerechnet." Für dieses Jahr bekommt die Stadt 1,69 Millionen Euro.
Um die Landesförderung zu erhalten, muss Korschenbroich den Haushaltssanierungsplan jährlich fortschreiben. "Die Stadt ist dazu verpflichtet, bis 2018 erstmalig einen ausgeglichenen Haushalt mit Hilfe der Landesmittel darzustellen. Spätestens 2021 muss die Stadt den Ausgleich aus eigener Kraft, also ohne Landesmittel, schaffen", stellt die Regierungspräsidentin in ihrer Genehmigung fest. Insgesamt sieht Anne Lütkes die Stadt Korschenbroich bei der Konsolidierung auf "einem guten Weg". Sie hält allerdings an der Forderung fest, zusätzliche Konsolidierungsmaßnahmen zu konkretisieren und zu beschließen, um den verpflichtenden Haushaltsausgleich ab 2018 zu erreichen. Ihre Forderung: "Die Stadt muss weiterhin daran arbeiten, die gesetzten Ziele auch tatsächlich zu erreichen."
Quelle: -wi

Korschenbroich Getöteter Hund: Anklage gegen Jäger

Die Staatsanwaltschaft will Anklage gegen einen 78-Jährigen erheben, der vor einem Jahr einen Hund im Neersbroicher Wald erschossen haben soll. Vor dem Amtsgericht Neuss soll geklärt werden, was sich damals ereignet hat. Von Jan Wiefels
 
Ein 78-Jähriger muss sich wegen eines Vorfalls im Neersbroicher Wald bald vor Gericht verantworten. Er soll am 14. März vergangenen Jahres einen Schäferhund erschossen haben. Der Fall sorgte im vergangenen Frühjahr in Korschenbroich für Aufsehen. Wie Oberstaatsanwalt Ralf Herrenbrück nun auf Anfrage mitteilte, will die Staatsanwaltschaft Anklage gegen den Mönchengladbacher erheben. Dem 78-jährigen Beschuldigten werden Sachbeschädigung, Verstoß gegen das Tierschutzgesetz und Nötigung vorgeworfen.
Die 48-jährige Geschädigte war an dem März-Tag gegen 19 Uhr gemeinsam mit ihrem Sohn und ihrer dreijährigen Hündin in dem Waldstück hinter der Brauerei Bolten unterwegs. Wie die Frau gestern gegenüber der NGZ sagte, habe sie ihren Hund etwa 30 Sekunden nicht im Blick gehabt. Als sie einen Schuss hörte, habe sie sofort nach ihm gepfiffen. Dieser kam dann auf sie zugelaufen und sei von einem zweiten Schuss getroffen worden. Sofort sei sie aufgebrochen, um das Auto zu holen, um ihren Hund zum Tierarzt zu bringen. Als sie zurückkam, habe ihr Hund nicht mehr gelebt, so die Frau gestern.
Anschließend sei der Jäger erschienen. Dieser habe den Vorwurf geäußert, der Hund habe gewildert. Der 78-Jährige habe darauf bestanden, dass der Kadaver im Wald vergraben werden solle. Dabei habe der Mann seine Waffe in der Hand gehalten. "Das war eine bedrohliche Situation", sagte die 48-Jährige. Da sie zu dem Zeitpunkt gesundheitlich stark angeschlagen und aufgrund der Situation emotional angegriffen gewesen sei, sei sie auf Bitten ihres Sohnes nach Hause gefahren. Der Hund sei daraufhin begraben worden. Nach einem Aufenthalt im Krankenhaus und nach der Rücksprache mit anderen Hundehaltern habe sie dann am 22. April 2013 Anzeige erstattet.
Der Beschuldigte wollte gestern zu dem Vorfall keine Stellungnahme abgeben. Vonseiten der Staatsanwaltschaft hieß es, der Jäger habe angegeben, dass der Hund Rehen nachgerannt sei. Der Beschuldigte berufe sich auf das Landesjagdgesetz Nordrhein-Westfalens. Demnach sind Jäger berechtigt, "wildernde" Hunde abzuschießen. Als wildernd gelten nach Paragraf 25 Hunde, die "außerhalb ihres Führers Wild aufsuchen, verfolgen oder reißen". Im Mai 2013 hatte der Mann im Gespräch mit der NGZ gesagt, dass er den Vorfall damals selbst bei der Polizei in Mönchengladbach zur Anzeige gebracht habe. Dies, so sagte er damals, sei "kein Beweis für ein Schuldgefühl". Er sei juristisch in der Pflicht, das Wild zu schützen.

Die 48-Jährige betonte gestern, dass ihr Hund gut ausgebildet gewesen sei. Die dreijährige Schäferhündin habe zu dem Zeitpunkt gerade eine Ausbildung als Therapiehündin durchlaufen.
Die Verhandlung soll vor dem Amtsgericht Neuss stattfinden. Einen Termin gibt es bislang noch nicht.
Quelle: NGZ

Rommerskirchen Frauenverband in Oekoven droht das Aus

Die kfd Oekoven lädt morgen zur Diskussion ins Pfarrheim St. Briktius. Die gesunkene Resonanz hat dramatische Folgen. Im Jubiläumsjahr der 1964 gegründeten kfd könnte deren Ende drohen. Der Vorstand sieht die Basis in der Pflicht. Von Sebastian Meurer
 
Seit 50 Jahren ist die Katholische Frauengemeinschaft (kfd) in Oekoven, Deelen und Ueckinghoven aktiv und im kirchlichen Leben präsent. Doch trotz Jubiläums ist die Feierlaune bei der Vorsitzenden Uschi Wortelkamp und ihren Mitstreiterinnen derzeit nicht allzu groß.
Dies lässt schon das Motto erkennen, unter dem die kfd für morgen ab 19 Uhr in Pfarrheim St. Briktius eingeladen hat. Um "Ende oder Anfang" soll es bei dem Treffen gehen. Theoretisch gehören der kfd im Bereich der Gemeinde St. Briktius 90 Frauen an. De facto aktiv ist lediglich der vierköpfige Vorstand, der momentan noch auf zwei Helferinnen setzen kann: Ab Mai wird es nur noch eine sein.
"Die Resonanz ist stark geschrumpft", sagt Uschi Wortelkamp, die 2010 den Vorsitz übernommen hat. Bei ihrem Eintritt verfügte die kfd noch über elf Bezirke. Heute funktioniert nur noch der um die Helferinnen Susanne Durst und Christine Schneider ergänzte Vorstand reibungslos. Schriftführerin Carola Kuck-Goergen konstatiert "einen seit mehr als fünf Jahren anhaltenden Abwärtstrend."
Wobei sich die Situation im Herbst noch verschärfen könnte: Am 20. Oktober sind bei der Jahreshauptversammlung Vorstandswahlen fällig und zurzeit sieht es so aus, dass drei von vier Vorstandsmitgliedern womöglich nicht mehr antreten.
Morgen soll neben Ursachenforschung, wie es zur jetzigen Krise gekommen ist, soll auch Werbung für ein weiteres Engagement betrieben werden. Dabei sein wird Dechant Monsignore Franz Josef Freericks. Die Caféteria beim Pfarrfest ist über Jahrzehnte hinweg fest in der Hand der Frauengemeinschaft.

Ein weiteres Zeichen für die bröckelnde Resonanz: Der Familienausflug kam 2013 angesichts zu weniger Anmeldungen gar nicht mehr zustande. "Ganz früher war das richtig gut besucht", erinnert sich Carola Kuck-Goergen. Für Uschi Wortelkamp liegt das Hauptproblem daran, "dass alles beim Vorstand hängen bleibt. Wir müssen die Aufgaben der Helferinnen mit übernehmen." Der Vorstand habe dies lange Zeit Stück für Stück auffangen können, doch jetzt ist Carola Kuck-Goergen zufolge "ein Punkt erreicht, wo es nicht mehr geht."
Ob es um das Austragen der Verbandszeitschrift oder ums Verteilen von Rundbriefen angeht, das bald schrumpfende Führungsteam ist auf Hilfe durch die Basis angewiesen. Zu den Aufgaben der Helferinnen gehören auch Besuche bei älteren Mitgliedern. Die werden zum 70. und 75. Geburtstag ebenso fällig wie jährlich ab dem 80. Geburtstag.
Bei der morgigen Diskussion hofft man nicht nur auf zahlreichen Besuch, sondern auch auf Anregungen, was in der Arbeit der kfd anders geregelt werden könne. "Es muss Tacheles geredet werden", meint Carola Kuck-Goergen.
Das 50-Jahr-Jubiläum will die Frauengemeinschaft am 10. Oktober feiern. Ein Programm steht noch nicht. Das Vorstandsteam hofft, dass bis dahin zumindest die akutesten (Personal-) Probleme gelöst werden können, denn die zehn Tage später stattfindende Neuwahl des Vorstands wird von größter Bedeutung für die Frage ob und wie es mit der Katholischen Frauengemeinschaft weitergehen kann.
Quelle: NGZ

Neuss Allergiker leiden unter frühem Pollenflug

Das milde Wetter macht den Allergikern zu schaffen. Denn die Pollen fliegen schon – und machen den Betroffenen das Leben schwer. So wie Natalia Fernandez, die sich am Johanna-Etienne-Krankenhaus einer Immuntherapie unterzieht. Von Bärbel Broer
 
Laufende Nase, tränende Augen und unruhiger Schlaf, weil die Atmung schwerfällt. So ergeht es derzeit vielen Menschen, die allergisch auf Frühblüher wie Hasel oder Erle reagieren. Denn dieses Jahr hat die Vegetationsperiode deutlich eher begonnen und damit beginnt auch das Leiden der Blütenpollenallergiker früher. Das füllt die Praxis im Neusser Lungen- und Allergiezentrum am Johanna-Etienne-Krankenhaus. Zu den Patienten gehört Natalia Fernandez. Seit fast zehn Jahren leidet die 29-Jährige unter Heuschnupfen.
"Normalerweise fangen die Niesanfälle ab Pfingsten an", sagt Fernandez. Dieses Jahr habe sie die üblichen allergischen Symptome deutlich früher gespürt. "Permanent werde ich gefragt, ob ich erkältet bin. Dann sage ich jedes Mal, dass es nur eine Allergie sei", klagt sie, genervt, sich ständig erklären und überall genügend Taschentücher griffbereit haben zu müssen. Zunächst hatte sie sich mit Nasenerkältungs-Sprays selbst therapieren wollen. Doch davon rät ihre Ärztin Dr. Sylke Markert-Kütemeyer dringend ab. "Erkältungssprays ziehen die Gefäße zusammen und bei längerer Einnahme droht sogar eine Abhängigkeit", warnt die Internistin und Allergologin. "Kortisonhaltige Sprays sind besser, da sie entzündungshemmend sind und ausschließlich auf die Rezeptoren in der Nase wirken."
Zusätzlich sei bei derartigen Pollenallergien die Einnahme von Antihistaminika sinnvoll. Diese blockieren die Wirkung des Histamins, des wichtigsten Botenstoffs bei der Auslösung der allergischen Sofortreaktion. Natalia Fernandez nimmt beide Medikamente ein. Zusätzlich hat sie im Vorjahr, zum Ende der Blütenpollenzeit, eine Immuntherapie – die sogenannte Hyposensibilisierung – begonnen. Über drei Jahre lang wird ihr genau das Allergenextrakt in die Haut gespritzt, auf das sie reagiert. Anfangs in kürzeren Zeitabständen und geringer Dosierung, im Verlauf der Behandlung in größeren Intervallen mit stärkerer Konzentration. "Zuvor haben wir genau abgeklärt, welches Allergen die Reaktionen bei ihr auslöst", sagt ihre Ärztin. Dazu stehen mehrere Untersuchungsmethoden zur Verfügung. Nach der Anamnese zur Vorgeschichte der Erkrankung folgt in der Regel der Prick-Test, mit dem eine Sensibilisierung gegenüber Pollen oder Tierhaaren nachgewiesen wird. Zudem können ein Bluttest, ein Lungenfunktionstest oder eine Rhinomanometrie, die die Nasendurchgängigkeit misst, sinnvoll sein. "Erst wenn eine eindeutige Indikation gestellt ist, kann eine Hyposensibilisierung erfolgen", sagt Dr. Markert-Kütemeyer. So könne ein Übergreifen auf die unteren Atemwege wie Bronchien und Lungen vermieden werden.
Natalia Fernandez merkt noch keine Besserung, da die Hyposensibilisierung vor allem gegen ihre allergische Reaktion auf Gräser erfolgt, die jedoch erst im Sommer blühen. Dr. Markert-Kütemeyer kann ihr aber Hoffnung auf Linderung der Beschwerden machen: "Studien haben gezeigt, dass bei rund 70 Prozent der Betroffenen die Beschwerden nach einer Hyposensibilisierung gemindert sind."
Quelle: NGZ

Neuss Neusser kleidet die Frauen-Nationalelf ein

Das Modelabel Unique ist jetzt offizieller Partner des Deutschen Fußball-Bundes. Exklusiv kleiden die Designer aus Neuss die Frauenfußball-Nationalmannschaft für festliche Anlässe mit Cocktail- und Abendkleidern ein. Von Christoph Kleinau
 
Das Neusser Modelabel Unique wirft schon heute einen besonderen Blick auf die Weltmeisterschaft 2015 in Kanada. Denn wenn die deutsche Frauen-Nationalmannschaft dort etwas zu feiern hat – und es geht dabei festlich zu –, dann trägt sie "Mode made in Neuss". Möglich macht das eine zunächst für zwei Jahre befristete Kooperation mit dem Deutschen Fußballbund, die Unique-Geschäftsführer Shahin Moghadam jetzt unterschreiben konnte. "Wird sind sehr glücklich darüber", versichert Moghadam, für den die neue Partnerschaft schon jetzt durchaus das Potenzial für eine eine Fortsetzung hat: "Vielleicht kann man daraus ja noch mehr machen."
Unique engagiert sich als Modeunternehmen schon länger in der Welt des Sports. Sponsor von Fortuna Düsseldorf ist das Unternehmen mit Firmenzentrale am Habichtweg schon, ist allerdings in diesem Unterstützerpool einer der kleineren Geldgeber. Über die dort geknüpften Kontakte und mit Hilfe einer befreundeten Agentur kam das Neusser Unternehmen zuletzt mit Doris Fitschen ins Gespräch. Sie trägt seit 2009 als Managerin der deutschen Frauenfußball-Nationalmannschaft Verantwortung für das Team des zweifachen Welt- und amtierenden Europameisters.
Diese erfolgreichen Sportlerinnen stattet Unique künftig exklusiv mit Cocktail- und Abendkleidern aus. "Wir haben keine Kollektion für die Mannschaft gemacht", stellt Moghadam klar, vielmehr können die Frauen aus Mannschaft, Trainerinnenteam und Betreuerstab je nach Anlass aus dem Katalog des Unternehmens etwas auswählen. Mehrere Modelle stehen zur Auswahl, die eines eint: Wertig und edel sind die Kleider, aber auch dezent im Ausdruck. Und auch wenn die Frauen ihr Kleid individuell wählen können bleibe sichergestellt, dass sich das Team als Einheit präsentiert. Bei der Ehrung der Sportler des Jahres 2013, bei der die Mannschaft Platz zwei errang, zeigten sich die Frauen-Fußballerinnen schon in Abendgarderobe aus dem Hause Unique. Das ZDF übertrug die Veranstaltung live aus Baden-Baden, und Shain Moghadam war von der Wirkung beeindruckt: "Man sieht die Damen nicht oft in einem solchen Look." Das gilt auch für Cheftrainerin Silvia Neid, die als "Trainerin des Jahres 2013 ausgezeichnet wurde. Sie war bereits als Kundin im neuen Unique Flagship-Store im Kö-Bogen Düsseldorf.
Als Partner des DFB besteht für Unique nun die Möglichkeit, zu allen Heimspielen der Nationalmannschaft Kunden, Mitarbeiter oder Freunde einzuladen, das Spiel live mitzuverfolgen. Dazu besteht allein in der laufenden WM-Qualifikation noch am 10. April gegen Slowenien, am 8. Mai gegen die Slowakei und am 17. September gegen Irland Gelegenheit. Dass sich das Team nicht für die Reise nach Kanada qualifizieren könnte, danach sieht es derzeit gar nicht aus. Nach fünf Spieltagen führt die deutsche Mannschaft die Wertung in der Gruppe eins mit 15 Punkten und dem Torverhältnis von 40:0 an.
Quelle: NGZ

Neuss Baaken mahnt "C" im Wahlkampf an

Die Neusser CDU verabschiedet am Donnerstag ihr Kommunalwahlprogramm. Von Ludger Baten
 
Das klare Bekenntnis zum Christentum bildet in den Augen von Hermann-Josef Baaken (53) für eine christliche Partei "das Wertefundament, aus dem sich die Handlungskonzepte für alle anderen Themenfelder ableiten". Aus diesem Grund hat der Uedesheimer, der zur Ratswahl für die CDU im Wahlkreis Grimlinghausen-Süd antritt, einen umfassenden Antrag gestellt. Sein Ziel: "Heimat und christliches Werteverständnis" mit einem eigenen Kapitel im neuen CDU-Programm für die Kommunalwahl am 25. Mai zu verankern.
Die 1500 Neusser Christdemokraten sind am Donnerstag (18 Uhr, Marienhaus, Kapitelstraße) aufgerufen, den Programm-Entwurf zu beraten und zu verabschieden. Baaken darf hoffen, dass sein Antrag in weiten Teilen übernommen wird. "Natürlich finden sich im Entwurf Bezüge zu unseren christlichen Überzeugungen", sagt Parteichef Jörg Geerlings, "aber Hermann-Josef Baaken bringt es noch einmal auf den Punkt." Geerlings kündigt an, er werde Baakens Initiative "uneingeschränkt unterstützen."
Gestern Abend bereitete der Neusser Stadtverbandsvorstand die Mitgliederversammlung vom Donnerstag vor und fungierte dabei als Antragskommission. Jörg Geerlings spricht von einer "lebhaften Beteiligung" der Mitglieder. Es seien Anträge redaktioneller Art eingegangen, auch würden vielfach präzisiere Formulierungen vorgeschlagen. Einige Anträge, so Geerlings, sprächen – wie der Antrag von Hermann-Josef Baaken – grundsätzliche Themen an: "Das ist auch gut so, denn wir wollen ja die breite Diskussion, an der sich möglichst viele Mitglieder beteiligen."
So ist der jetzt vorliegende Programm-Entwurf auch das Ergebnis eines langen Weges mit vielen Sitzungen. Unter der Leitung der stellvertretenden Neusser Parteivorsitzenden Elisabeth Heyers wurde in zahlreichen thematischen Arbeitspunkten die Grundlage für das Programm diskutiert, mit dem die Neusser CDU in die Wahlperiode bis 2020 gehen will.
Quelle: NGZ

Neuss Inklusion: Nachfrage hat sich verdoppelt

Ab August haben behinderte Kinder einen Rechtsanspruch auf Plätze in "Regelschulen". Die Inklusion stößt in Neuss auf großes Interesse. Von Hanna Koch
 
In Neuss entstehen nach den Sommerferien nicht nur zwei neue Schulen, nämlich die Gesamtschule Norf und die Sekundarschule Weberstraße. Auch die Zusammensetzung der Schüler ändert sich – denn ab August gilt für behinderte Kinder der Rechtsanspruch auf einen Platz an der Regelschule, also auf die sogenannte Inklusion.
"Das Interesse ist um 100 Prozent gestiegen", sagt Schuldezernentin Christiane Zangs, die berichtet, dass nach den Ferien über 50 Schüler mit Förderbedarf die weiterführenden Schulen besuchen werden.
Deren Eltern mussten bereits Ende des vergangenen Jahres die "Wunsch-Schulen" für ihre Kinder angeben. Dabei sei vor allem eines deutlich geworden, sagt Zangs: "Das Gymnasium wird nicht favorisiert." Zwar hatte das Gymnasium Norf im Vorfeld Bereitschaft signalisiert, und die Stadt hatte auch noch das Nelly-Sachs- und das Marie-Curie-Gymnasium motivieren können, Kinder aufzunehmen. "Doch bei den Wünschen kam das Gymnasium gar nicht vor", sagt Zangs. Die Schulaufsicht, die in diesem Fall für die Koordinierung zuständig war, entschied dennoch, dass fünf Kinder das Gymnasium Norf besuchen werden. Die übrigen Kinder verteilen sich auf die Gesamt- und Sekundarschulen.
"Für die Eltern war es schwierig, sich schon so früh entscheiden zu müssen", sagt Stephanie Jungwirth. Sie hat selbst ein behindertes Kind, das im Herbst auf die Sekundarschule Weberstraße wechseln wird, und engagiert sich für die Initiative "Gemeinsam Leben und Lernen" (IGLL). Eigentlich hatte sie als Wunsch-Schule die Sekundarschule Gnadental angegeben. "Jetzt springen wir an der Weberstraße ins kalte Wasser", sagt Jungwirth, die den Umbau der Schullandschaft skeptisch sieht. "Gerade die Realschule Südstadt, die viel Erfahrung mit der Inklusion hat, zu schließen, verunsichert die Eltern", sagt die 45-Jährige. Genau wie ihre IGLL-Kollegin Dr. Monika Schmidt wünscht sie sich für Neuss ein klares Konzept für die Umsetzung der Inklusion. Zwar hatte die Stadt schon vor zwei Jahren die Arbeit an einem "Handlungskonzept Inklusion" begonnen, doch greifbare Ergebnisse blieben aus. "Die Landesregierung ist mit dem Rechtsanspruch so schnell vorgeprescht, dass uns die aktuellen Vorgaben praktisch überholt haben", sagt die Vorsitzende der Lenkungsgruppe, Stephanie Wellens (CDU). Ihr Eindruck vom Neusser Voranschreiten bei der Inklusion ist jedoch ein positiver: "Neuss ist auf einem guten Weg", meint Wellens, die Probleme nicht bei den Neusser Schulen, sondern eher im mangelhaften Personalschlüssel sieht – und der ist Ländersache. "Die Regelschulen brauchen genügend Sonderpädagogen, um die Vorgaben zum Rechtsanspruch auch erfüllen zu können", sagt Wellens, die auch Vorsitzende des Schulausschusses ist. Das unterschreiben auch die Eltern von Kindern mit Förderbedarf – sie fordern aber auch ein Umdenken an den Schulen. "Es gibt viele Vorurteile gegen den inklusiven Unterricht", sagt Dr. Monika Schmidt. Dabei könnten alle Kinder vom gemeinsamen Unterricht profitieren. "Die soziale Kompetenz wird dadurch stark gefördert", sagt Schmidt.
Quelle: NGZ

Bauernregel des Tages:

Soviel Tau im März, soviel Frost im Mai.

Geburtstag hat heute:

Christian Friedrich Hebbel
(18. 3. 1813 - 13. 12. 1863)



Dichter, Dramatiker, "Judith", "Agnes Bernauer", "Genoveva", "Die Nibelungen", "Trauerspiel in Sizilien", "Maria Magdalena", "Der Moloch", "Anna" (Deutschland, 1813 - 1863)

Zitat des Tages

Seine Meinung zu ändern, erfordert manchmal mehr Mut, als bei seiner Ansicht zu verharren.

Christian Friedrich Hebbel

Wettervorhersage Neuss, Dienstag, 18.3.2014

ZeitWetterTemperaturWind
09:00
10:00
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bedeckt10 °C 
SW 4

12:00
13:00
14:00
bedeckt11 °C 
SW 4

15:00
16:00
17:00
bedeckt11 °C 
W 4

18:00
19:00
20:00
regnerisch11 °C 
SW 4

21:00
22:00
23:00
Schauer9 °C 
W 4

00:00
01:00
02:00
bewölkt8 °C 
W 4

03:00
04:00
05:00
bedeckt8 °C 
W 4

06:00
07:00
08:00
bedeckt7 °C 
W 3