Freitag, 14. Februar 2014

Dormagen Neue Sekundarschule kurz vor dem Start

Die neue Sekundarschule benötigt 75 Anmeldungen, um nach den Sommerferien ihren Betrieb aufzunehmen. Noch laufen die Anmeldungen. Die Gesamtschule weist jetzt 120 Schüler ab, die sich neu orientieren werden. Von Carina Wernig
 
Die erste Runde des Anmeldeverfahrens für die neue Sekundarschule ist beendet, die zweite steht Ende nächster Woche vom 20. bis 22. Februar bevor. Bis dahin müssen sich mindestens 75 Eltern dafür entschieden haben, dass ihr Kind die Sekundarschule besucht, damit sie nach den Sommerferien dreizügig starten kann. Sind es mehr Anmeldungen, ist auch eine Vierzügigkeit denkbar.
Noch gibt die Stadtverwaltung keinen Zwischenstand bekannt: "Das wäre auch für die anderen weiterführenden Schulen ungewöhnlich", erklärt Stadt-Pressesprecher Harald Schlimgen. Die Verwaltung sei zwar sehr gespannt auf die tatsächliche Anmeldezahl, aber die stehe erst am 22. Februar fest. Alle Eltern der Viertklässler sind angeschrieben und über die Anmeldemöglichkeiten informiert worden.
Naturgemäß haben es neue Schulen und erst Recht neue Schulformen schwer, da es keine Erfahrungswerte gibt und keine Vergleichbarkeit. Das versucht das Anmeldeteam der Sekundarschule – Ramona Krekovic, Andrea Leven, Andrea Knöfel und Bettina Mazurek, Leiterin des Anmeldeteams und Leiterin der Realschule Dormagen, die ausläuft, wenn die Sekundarschule startet –, durch viel Einsatz wett zu machen. Angemeldet werden können die Fünftklässler an der Sekundarschule noch am 20. Februar und 21. Februar jeweils von 10 bis 12 und von 14 bis 16 Uhr, dazu am 22. Februar von 10 bis 12 Uhr im Gebäude an der Bahnhofstraße 71.

Beim Tag der offenen Tür Ende Januar nutzten 100 Eltern die Gelegenheit, das Gebäude und den Unterricht dort kennen zu lernen. In der Sekundarschule werden die Schüler individuell gefördert, lernen wie an der Gesamtschule gemeinsam, allerdings ohne in Förderkurse aufgeteilt zu werden – und mit dem großen Unterschied, dass die Schüler, die ihr Abitur machen wollen, dann auf eine gymnasiale Oberstufe wechseln müssen. Die Kooperationspartner der Sekundarschule sind das Bettina-von Arnim-Gymnasium und die Bertha-von Suttner-Gesamtschule.
Deren Schulleiter, Volker Hansen, hat jetzt bekannt gegeben, dass 300 Schüler für seine Gesamtschule angemeldet wurden. "Anfang nächster Woche gehen Zu- und Absagen raus", erklärt er. An der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule können sechs Klassen mit je 30 Schülern gebildet werden. So müssen 120 Schüler abgewiesen werden. Die Auswahl findet heute statt. Dabei wird auf Leistungsheterogenität und eine ungefähr gleiche Anzahl an Mädchen und Jungen Wert gelegt. Zwar werden Dormagener gegenüber den Kölner und Neusser Schülern bevorzugt, aber auf die Gesamtschule gehen auch einige aus Allerheiligen, was nur zehn Minuten mit dem Rad entfernt liegt. "Ansonsten losen wir die Schüler aus", erläutert Hansen, der "das Ablehn-Drama" seit neun Jahren kennt: "Mindestens 100 Kinder werden jedes Jahr abgelehnt", weist er auf die "Abstimmung mit den Füßen" hin: "Eine zweite Gesamtschule wäre sinnvoll, aber die Politik hat anders entschieden."
Quelle: NGZ

Dormagen Baugenossenschaft beurteilt Mietpreis-Bremse kritisch

Axel Tomahogh-Seeth, Vorstand der Gemeinnützigen Baugenossenschaft Dormagen (GBD), sieht die vom nordrhein-westfälischen Ministerium für Bauen und Wohnen geplante Mietpreis-Bremse skeptisch. Von Stefan Schneider
 
"Eine solche Bremse würde für die Baugenossenschaft eine Behinderung bedeuten", betont Tomahogh-Seeth. "Wir benötigen Mietpreiserhöhungen für die Modernisierungen und die Instandhaltung unserer Wohnungen." Würden Mieterhöhungen begrenzt, stünden dafür zu wenig Mittel zur Verfügung.
Das NRW-Bauministerium hatte im Januar einen Entwurf für eine Mietbegrenzung vorgelegt. Nach der Vorstellung der rot-grünen Landesregierung soll diese für 59 Städte eingeführt werden. Neben Dormagen gehört Rommerskirchen dazu. Die Absicht: Bei bestehenden Verträgen dürfen Mieten im Zuge einer Anpassung an die ortsübliche Vergleichsmiete nur noch um 15 Prozent (bisher 20 Prozent) innerhalb von drei Jahren erhöht werden. Heiner Kaumanns, Vorsitzender von Haus&Grund in Neuss, hatte kritisiert: Getroffen würden die Vermieter, die aus Rücksicht auf ihre Mieter nicht regelmäßig die Mieterhöhungsmöglichkeiten ausschöpfen, die sie gemäß dem Mietspiegel verlangen dürften. Kaumanns vermutet, dass viele Vermieter jetzt noch schnell die Mieten erhöhen werden – bevor die Mietpreisbremse offiziell eingeführt wird.
Auch Axel Tomahogh-Seeth erachtet die Pläne als ungerecht. "In unserem Geschäftsbericht ist nachzulesen, dass wir mit unseren Mieten im Durchschnitt immer noch unter denen im Mietspiegel 2010 veröffentlichten Zahlen liegen", sagte der GBD-Vorstand. Sein Vorschlag: Weg von der Objektförderung, hin zur Subjektförderung. Bedeutet: Mieter, die eine Mieterhöhung selbst nicht zahlen können, sollten mit Wohngeld unterstützt werden. Dies würde auch dazu beitragen, die soziale Vielfalt in Wohngebieten zu wahren.
Quelle: NGZ

Dormagen Unbekannte Täter fällen unerlaubt Bäume

Unbekannte Täter haben auf den Grünflächen hinter dem Spielplatz an der Zonser Straße zugeschlagen: Sie fällten unerlaubt mehrere Zypressen und Laubbäume. Das teilte die Stadt Dormagen am Freitag Nachmittag mit.
 
Die Bäume waren nach Angaben der Stadt bis zu 15 Meter hoch. Teilweise sei das Stammholz auf kurze Längen geschnitten, um es vermutlich als Brennholz zu verwenden. Auch Sträucher sind den Angaben zu Folge beschnitten und das Astwerk wahllos auf der Fläche verteilt.
Eine Anwohnerin der Adolf-Menzel-Straße hatte die Technischen Betriebe Dormagen informiert. Die Stadt geht davon aus, dass sich der Vorfall am Donnerstag zwischen 10 und 14 Uhr ereignet haben muss. Die Technischen Betriebe erstatteten bei der Polizei Anzeige wegen Sachbeschädigung.
Quelle: url

Dormagen Neue Sekundarschule kurz vor dem Start

Die neue Sekundarschule benötigt 75 Anmeldungen, um nach den Sommerferien ihren Betrieb aufzunehmen. Noch laufen die Anmeldungen. Die Gesamtschule weist jetzt 120 Schüler ab, die sich neu orientieren werden. Von Carina Wernig
 
Die erste Runde des Anmeldeverfahrens für die neue Sekundarschule ist beendet, die zweite steht Ende nächster Woche vom 20. bis 22. Februar bevor. Bis dahin müssen sich mindestens 75 Eltern dafür entschieden haben, dass ihr Kind die Sekundarschule besucht, damit sie nach den Sommerferien dreizügig starten kann. Sind es mehr Anmeldungen, ist auch eine Vierzügigkeit denkbar. Noch gibt die Stadtverwaltung keinen Zwischenstand bekannt: "Das wäre auch für die anderen weiterführenden Schulen ungewöhnlich", erklärt Stadt-Pressesprecher Harald Schlimgen. Die Verwaltung sei zwar sehr gespannt auf die tatsächliche Anmeldezahl, aber die stehe erst am 22. Februar fest. Alle Eltern der Viertklässler sind angeschrieben und über die Anmeldemöglichkeiten informiert worden.
Naturgemäß haben es neue Schulen und erst Recht neue Schulformen schwer, da es keine Erfahrungswerte gibt und keine Vergleichbarkeit. Das versucht das Anmeldeteam der Sekundarschule – Ramona Krekovic, Andrea Leven, Andrea Knöfel und Bettina Mazurek, Leiterin des Anmeldeteams und Leiterin der Realschule Dormagen, die ausläuft, wenn die Sekundarschule startet –, durch viel Einsatz wett zu machen. Angemeldet werden können die Fünftklässler an der Sekundarschule noch am 20. Februar und 21.
Februar jeweils von 10 bis 12 und von 14 bis 16 Uhr, dazu am 22. Februar von 10 bis 12 Uhr im Gebäude an der Bahnhofstraße 71. Beim Tag der offenen Tür Ende Januar nutzten 100 Eltern die Gelegenheit, das Gebäude und den Unterricht dort kennen zu lernen. In der Sekundarschule werden die Schüler individuell gefördert, lernen wie an der Gesamtschule gemeinsam, allerdings ohne in Förderkurse aufgeteilt zu werden – und mit dem großen Unterschied, dass die Schüler, die ihr Abitur machen wollen, dann auf eine gymnasiale Oberstufe wechseln müssen. Die Kooperationspartner der Sekundarschule sind das Bettina-von Arnim-Gymnasium und die Bertha-von Suttner-Gesamtschule.
Deren Schulleiter, Volker Hansen, hat jetzt bekannt gegeben, dass 300 Schüler für seine Gesamtschule angemeldet wurden. "Anfang nächster Woche gehen Zu- und Absagen raus", erklärt er. An der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule können sechs Klassen mit je 30 Schülern gebildet werden. So müssen 120 Schüler abgewiesen werden. Die Auswahl findet heute statt. Dabei wird auf Leistungsheterogenität und eine ungefähr gleiche Anzahl an Mädchen und Jungen Wert gelegt. Zwar werden Dormagener gegenüber den Kölner und Neusser Schülern bevorzugt, aber auf die Gesamtschule gehen auch einige aus Allerheiligen, was nur zehn Minuten mit dem Rad entfernt liegt. "Ansonsten losen wir die Schüler aus", erläutert Hansen, der "das Ablehn-Drama" seit neun Jahren kennt: "Mindestens 100 Kinder werden jedes Jahr abgelehnt", weist er auf die "Abstimmung mit den Füßen" hin: "Eine zweite Gesamtschule wäre sinnvoll, aber die Politik hat anders entschieden."
Quelle: url

Grevenbroich 1 Umweltministerium entsendet Fachleute ins Schneckenhaus

Das NRW-Umweltministerium hat sich in den Zwist um das "Schneckenhaus" eingeschaltet. Das bestätigten eine Sprecherin des Ministeriums sowie Kreisumweltdezernent Karsten Mankowsky auf NGZ-Anfrage.
 
"Es ist richtig, dass eine Gruppe Fachleute jetzt mit Vertretern des Kreises vor Ort war, um sich dort ein Bild von der Lage zu machen", erklärte Mankowsky. Nähere Details wurden nicht genannt. Nach NGZ-Informationen soll es sich um eine Experten-Gruppe des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) handeln, die im Auftrag des Ministeriums einen Bericht über die Gegebenheiten im Umweltzentrum Schneckenhaus machen. Der Bericht soll möglicherweise schon Ende der kommenden Woche vorliegen.
Hintergrund des Zwists, der vor allem zwischen dem Schneckenhaus-Förderverein und dem Rhein-Kreis Neuss schwelt, sind Ordnungsverfügungen des Kreises. Kreisveterinärin Dr. Annette Kern hatte im Schneckenhaus "aus tierschutzrechtlicher Sicht gravierende Mängel" festgestellt, die Einrichtung habe sich übernommen. Der Kreis hatte daher die Aufnahme von Wildschweinen und Rotwild verboten, für Füchse, Hasen, Kaninchen und Igel müssen geeignete Unterkünfte nachgewiesen werden. Die Stadt musste ein Konzept zur künftigen Haltung und Auswilderung von Tieren erstellen.
Schon vieles ist seit dem vergangenen Jahr im Schneckenhaus verändert worden. "Doch offensichtlich reicht das alles noch nicht aus", meint ein ehrenamtlicher Mitarbeiter der Umweltstation, der nicht genannt werden möchte. Denn bei dem Ortstermin mit den Mitarbeitern des Ministeriums seien weitere Kritikpunkte laut geworden: "Vieles, das sich im Schneckenhaus in den vergangenen Jahren bewährt hat, wurde komplett schlecht geredet."

So seien neben mehreren Gehegen, in denen Wildtiere aufgepäppelt werden sollen, auch die Gitter zu den Vogelvolieren bemängelt worden, die zu klein seien und eine Verletzungsgefahr darstellen würden. Und: "Es muss künftig dokumentiert werden, wann unser Tierfutter-Fass geleert und wieder aufgefüllt wurde", meint der Ehrenamtler kopfschüttelnd: "Irgendwie grenzt das an Schikane."
Mittlerweile würden kaum noch Tiere im Schneckenhaus aufgenommen, die Station werde für Besucher uninteressant. Dies mache sich auch in der Spendenkasse bemerkbar, beklagt der ehrenamtliche Mitarbeiter. Die Stadt wollte den Besuch der Ministeriums-Vertreter gestern nicht kommentieren.
Quelle: wilp/abu

Grevenbroich Kindergärten kritisieren Kita-Navigator

Die ITK Rheinland hat für den von ihr entwickelten Kita-Navigator einen Preis erhalten. Die Bilanz in den Einrichtungen fällt durchwachsen aus. Vor allem Eltern mit Migrationshintergrund haben mit dem Tagesstätten-Navi oft Probleme. Von Andreas Buchbauer und Daniela Buschkamp
 
Der Kita-Navigator, den auch die Kindergärten in Grevenbroich nutzen, um die Anmeldungen für das kommende Kita-Jahr abzuwickeln, ist ausgezeichnet worden: Der kommunale Dienstleister ITK Rheinland mit Sitz in Neuss hat dafür den Branchenpreis "Process Exellence Network Award" erhalten, unter anderem für die Innovationsstärke und die Kosteneinsparungen, die das Programm mit sich bringt. Stadtsprecher Andreas Sterken erklärt zwar, dass die "Erfahrungen mit dem Kita-Navigator in der Stadt – nach einigen kleineren Problemen zu Beginn – grundsätzlich positiv" seien. Dennoch scheint es trotz Auszeichnung noch Verbesserungsbedarf zu geben.
Mit einigen Klicks zum gewünschten Kita-Platz: Das klingt zwar einfach – aber ist es das auch? Wie sehen nach mehr als einem halben Jahr die Erfahrungen aus – für Eltern, für Kindergärten und für das Jugendamt? "Ich gebe dem System noch ein Jahr Zeit, ehe ich es endgültig bewerte", sagt Katharina Bernards vom dreigruppigen Katholischen Kindergarten St. Peter und Paul in der Stadtmitte. Ihre bisherige Einschätzung: "Für die Kitas bringt es nicht weniger Arbeit. Ob ich den Anmeldebogen auf Papier oder im Online-Formular ausfülle, macht keinen Unterschied." Allerdings sei die neue Online-Lösung nicht für alle Eltern gleich einfach: "Einige benötigen durchaus Hilfe dabei, das Formular im Internet auszufüllen."
Im Sommer des vergangenen Jahres hat die Stadtverwaltung Grevenbroich den "Kita-Navigator" gestartet. Er gibt Eltern einen Überblick über alle Angebote der für ihren Nachwuchs in Frage kommenden Kitas – mit Umkreis- und Stadtteilsuche. Auch die Anmeldungen an den Kindergärten und Familienzentren im Stadtgebiet erfolgen über das Internet. Wer Schwierigkeiten dabei hat, kann sich an das Jugendamt oder die Kitas wenden. Während es bei Svetlana Tröger in der städtischen Kita "Sonnenland" bisher nur einige Rückmeldungen gab, liegt die Quote der Rückfragen in der katholischen Kita St. Peter und Paul höher – besonders bei Eltern mit Migrationshintergrund. "Viele kommen zu uns in die Einrichtung und bitten um Unterstützung", sagt Kita-Leiterin Bernards.

Den persönlichen Kontakt und den Besuch der Wunsch-Kita hält sie für unverzichtbar: "Eltern sollten sich schon persönlich über die Einrichtung informieren." Nicht jedes Elternteil nehme online wahr, dass etwa St. Peter und Paul eine katholische Einrichtung sei (Beten inklusive) oder dass sie offen geführt wird. "Das klärt sich manchmal erst im Gespräch", so die Kita-Leiterin. Ob per Kita-Navigator einfacher Eltern außerhalb Grevenbroichs erreicht werden? "Wir hatten immer schon Eltern aus anderen Kommunen, die ihr Kind bei uns anmelden, weil sie in Grevenbroich arbeiten."
Eine gute Übersicht über das Betreuungsangebot – das nennt Svetlana Tröger als einen Vorteil des Kita-Navigators für Eltern. "Sie können sich rasch einen Überblick verschaffen. Das ist besonders für diejenigen interessant, die nach Grevenbroich ziehen und einen Kita-Platz suchen", sagt sie.
Quelle: NGZ

Tierquäler in Grevenbroich 1 Spaziergängerin rettet jungen Hund aus Mülleimer

Marlies Brancato ist entsetzt: "Unmöglich, wer entsorgt denn kleine Hunde in einem Mülleimer?", fragt sich die Grevenbroicherin und schüttelt verständnislos den Kopf.
 
Beim Spaziergang im Bend entdeckte sie einen knuddeligen Welpen, den Unbekannte in einem Papierkorb geworfen hatten. Die Hundefreundin hat das Tier in ihre Obhut genommen.
Marlies Brancato war "Am Türling" in Orken unterwegs, als sie in der Nähe einer Schutzhütte ein leises Wimmern hörte. Neugierig schaute die Grevenbroicherin nach und fand das gescheckte Hündchen, das sich in einem mit Müll gefüllten Abfalleimer regte. Sofort nahm sie den Welpen an sich, brachte ihn zum Tierarzt – dort wurde er durchgecheckt. "Zum Glück geht es dem Tier sehr gut", sagt sie.
Tierheim Mönchengladbach: Diese Tiere suchen ein Zuhause
Für Marlies Brancato steht fest: Das etwa acht Monate alte Weibchen will sie auf keinen Fall ins Tierheim geben. "Der Hund bleibt bei mir", sagt sie. Mittlerweile hört er auf den Namen "Mimi".

Dass Vierbeiner in einem Abfalleimer entsorgt werden, ist eher selten, erklärt Petra Rebel vom Oekovener Tierheim: "Solch krasse Fälle sind uns kaum bekannt." Allerdings seien Hunde oder Katzen, die nachts in Kartons vor dem Asyl abgestellt werden, schon Normalität.
"Durch den Online-Handel haben die Wegwerf-Tiere stark zugenommen", beklagt Rebel: "So wurde schon ein Hund bei uns abgegeben, der fünf Zentimeter größer war als im Internet beschrieben. Der Besitzer beklagte sich, dass er damit zu groß für seine Wohnung sei."
Die schönsten Happy-End-Geschichten aus dem Tierschutz lesen Sie bei pets.de, der Tierwelt von RP Online.
Quelle: wilp

Jüchen Schülerin bringt sich selbst Japanisch bei

Carmen Krogull (16) leitet als Schülerin am Gymnasium die Japanisch-AG. Die Sprache hat sie sich selbst beigebracht, Die Gieratherin hat auch bereits zehn Monate in Japan gelebt. Ihre Faszination für die fremde Kultur begann mit Mangas. Von Antonia Staudenmeir
 
In Jüchen mehr über Japan erfahren: Das können die Schüler am Gymnasium Jüchen in der Japan-AG. Das Besondere daran: Die 16-jährige Schülerin Carmen Krogull leitet sie. Ihr Ziel: Sie möchte ihren Mitschülern die japanische Kultur und Sprache näher bringen.
Die Gieratherin kennt Japan, hat dort als erste Schülerin des Gymnasiums ein Auslandsjahr verbracht und den Alltag erlebt – und das bereits im Alter von 15 Jahren. Allerdings fasziniert sie die japanische Kultur schon länger: Aufmerksam wurde sie darauf als Zwölf-Jährige. "Im Jahr 2010 habe ich angefangen meine ersten Manga-Charaktere zu zeichnen", erzählt Carmen Krogull begeistert. "Damals war es nicht mehr als eine kleine Freizeitbeschäftigung, aber dann fand ich es immer interessanter."
So interessant, dass sie begann, sich selbst Japanisch beizubringen. Dazu nutzte die Gymnasiastin Internetseiten und Videos auf "Youtube", kaufte sich ein Buch zu dem Thema. "Trotzdem war es sehr schwer", erinnert sich die 16-Jährige. Besonders die Aussprache bereitete ihr anfangs Probleme. "Ich habe einfach alles so ausgesprochen, wie es geschrieben wurde." Besser lernte sie die Sprache durch Animes, gezeichnete japanische Fernsehserien; diese schaute sich Carmen im japanischen Original mit deutschem oder englischem Untertitel an: "So konnte ich die Aussprache am besten lernen."
Im Sommer 2012 war es so weit: Carmens Aufenthalt in Japan stand bevor. Über die Austauschorganisation "Ayusa Intrax" hatte sie eine Gastfamilie in der japanischen Stadt Sendai gefunden und nun war sie bereit loszufliegen.

Keine Bedenken vor dem Aufbruch in ein weit entferntes Land? "Angst hatte ich nicht, obwohl ich damals nicht viel mehr als die Grundlagen des Japanischen konnte", erinnert sich die Gieratherin. Am Anfang habe sie sich fast nur in Englisch mit ihrer Gastmutter unterhalten – und selbst im letzten Monat in Japan hätte sie in der Schule "gerade einmal 20 Prozent des Gesprochenen verstanden". Trotzdem hat sich die Zeit gelohnt: "Ich habe sehr viele schöne und wertvolle Erfahrungen dort gemacht." Ihre Gastfamilie war für Carmen etwas ganz Besonderes: "Bei ihnen war einfach immer was los." Außerdem hätten in der Familie auch kleinere Geschwister gelebt. Doch obwohl Carmen jeden einzelnen Tag in Japan genossen hat, war sie nach zehn Monaten froh, wieder zu Hause zu sein: "Solange von der Familie getrennt zu sein ist schon hart.
Zurück nach Japan will sie aber auf jeden Fall: "Ich kann mir auch gut vorstellen, dort nach meinem Studium für einige Jahre zu leben." Doch das liegt noch in ferner Zukunft. Jetzt lernt die Gymnasiastin für ein Sprachzertifikat für Japanisch. Für den Vorbereitungskurs hat sie sich bereits angemeldet.
Quelle: NGZ

Jüchen Container-Terminal: Wimmer schreibt an Kraft

Bürgermeister Zillikens widerspricht Vorwürfen vehement: "Gremien und Bürger weden beteiligt." Von Daniela Buschkamp
 
Zur Neufassung des Landesentwicklungsplanes hat der frühere Staatssekretär Willy Wimmer jetzt seine Einwände an Ministerpräsidentin Hannelore Kraft geschrieben. In dem Plan sollen ein Container-Terminal und das interkommunale Gewerbegebiet an der A 540 aufgenommen werden. Jüchens Bürgermeister Harald Zillikens setzt sich für beide Projekte ein, hofft bei deren Verwirklichung auf ein "positives Signal für die gesamte Logistik-Region".
Bei beiden Vorhaben kritisiert Wimmer in dem Brief, der unserer Zeitung vorliegt, dass derart weitreichende Entscheidungen über die Köpfe der Anwohner hinweg getroffen werden: "Unbeschadet jeder weiteren Entwicklung bei der Veränderung der Landesentwicklungsplanung werden hier ohne umfassende Information der Bevölkerung Schritte zur Realisierung von der Gemeinde Jüchen über den Rhein-Kreis Neuss bis hin zur Landesregierung umgesetzt. Es wird der Öffentlichkeit vorgegaukelt, dass eine Prüfung noch nicht abgeschlossen sei. Dabei werden nach vorliegenden Informationen durch den Investor die Großgeräte für diesen Bahnhof bereits bestellt." Dem widerspricht Bürgermeister Harald Zillikens vehement: "Hier hat noch niemand Baugeräte bestellt. Wir befinden uns in einem ganz frühen Planungsstadium." Generell habe zunächst geklärt werden müssen, ob das Container-Terminal überhaupt an dieser Stelle möglich sei. Noch müssten die Aufträge an die Gutachter erteilt werden. "Die politischen Gremien auf lokaler Ebene, Bürger und Behörden werden selbstverständlich, wie in einem solchen Verfahren üblich, beteiligt", kündigt Zillikens an.
Genau das kritisiert Wimmer: "Daneben hat es bis zum heutigen Tage keine Untersuchung dieser Planung auf die Gemeinde Jüchen, soweit Auswirkungen auf den Lärm und den Verkehr betroffen sind, gegeben." Unter diesen planerischen Umständen müsse davon ausgegangen werden, "dass die bisher landwirtschaftlich genutzte Fläche zwischen den Gemeindeteilen Gierath und Jüchen ebenfalls schleichend in weitere Planungen für den Conationer-Bahnhof aufgenommen werden". Angeblich solle dieser Bahnhof Verkehre für die südlich am Rand von Grevenbroich gelegenen Aluminiumwerke aufnehmen. "Dazu soll wöchentlich mit hunderten von schweren Lkw die A 540 dienen, die keinerlei Lärmschutz aufweist", kritisiert Wimmer – dabei gebe es an der Bahntrasse unmittelbar am Werk genügend unbebaute Freiflächen. "Da weiß Herr Wimmer mehr über die künftigen Verkehre als der Betreiber, der zurzeit noch nicht feststeht", so Zillikens.
Quelle: NGZ

Kaarst Initiative präsentiert Investor für Supermarkt

Die Bürgerinitiative "Wir in Büttgen" bringt wiederholt die Birkhofstraße als neuen Frischemarktstandort ins Gespräch. Von Stefan Reinelt
 
Am Samstagabend um 18 Uhr ist endgültig Schluss, dann verlässt der Kaiser's-Markt seine Filiale am Rathausplatz. Ein Schild verweist die Kundschaft auf den Supermarkt im Norden Büttgens an der Luisenstraße, doch der tägliche Einkauf von Lebensmitteln ist im Ortszentrum dann nicht mehr gegeben. Mindestens ein Jahr wird sich daran nichts ändern, manche Bürger rechnen mit zwei bis drei Jahren, ehe ein neuer Supermarkt eröffnet wird. Drei Investoren stehen mit ihren Entwürfen für einen Nahversorger mit 1200 Quadratmetern Verkaufsfläche und rund 60 Parkplätzen am Berliner Platz in der engeren Auswahl. Kein Alternativstandort erfüllt diese Anforderungen – nicht ganz, an der Birkhofstraße stünden mit dem Park-and-Ride-Platz und dem benachbarten Feld rund 20 000 Quadratmeter zur Verfügung. Doch das Gelände gehört nicht zum zentralen Versorgungsbereich.
Dieser wurde 2011 im Rahmen des "Fachentwicklungsplans Einzelhandel" beschlossen, seine Grenze verläuft zwischen Sparkasse und P+R-Platz. Kein Grund für die Bürgerinitiative "Wir in Büttgen", die sich gegen den Markt am Berliner Platz zur Wehr setzt, die Birkhofstraße wiederholt ins Gespräch zu bringen und an ihrer Überzeugung, dort sei der richtige Standort, festzuhalten. Unterstützung erfährt sie jetzt durch die Projektentwickler der Schoofs-Gruppe aus Kevelaer.
Sie hatte sich Ende vergangenen Jahres an die Bürgerinitiative gewendet. "Sie waren eigentlich in anderer Sache in Büttgen unterwegs und entdeckten unsere Banner, woraufhin sie uns angesprochen haben", sagt Klaus Strümpel vom Sprecherausschuss der Bürgerinitiative. "Sie wurde von der Stadt auch für das Interessenbekundungsverfahren für den Berliner Platz angesprochen, hat dies aber nicht weiter verfolgt, weil sie den Standort nicht als nachhaltig geeignet betrachtet", sagt Bernhard Rieksmeier.

Die Birkhofstraße hat der Investor hingegen als Geschäftszentrum für Supermarkt, Discounter und Drogerie im Blick. Insgesamt 3000 Quadratmeter Verkaufsfläche sind vorgesehen. "Namhafte Betreiber haben schriftlich ihr Interesse bekundet", sagt der zuständige Projektentwickler Jens Jütten. Die Schoofs-Gruppe ist seit mehr als 30 Jahren im Bereich Einzelhandel tätig, Mitte der 1980er Jahre siedelte sie einen "Lidl"-Markt an der Maubisstraße in Kaarst an, wo heute eine Videothek ist.
In den nächsten Tagen möchte das Unternehmen seine Pläne für Büttgen ausführlicher vorstellen. Die Bürgerinitiative sieht an der Birkhofstraße nicht allein die Sicherung der Nahversorgung, sondern Potenzial für steigende Kaufkraft. "Wir haben ein Einkaufsvolumen von zehn Millionen Euro im Jahr errechnet", sagt Bernhard Rieksmeier. Weiterhin argumentiert die Initiative: Das Geschäftszentrum liege zentral sowohl für die Büttger im Norden wie im Süden, es sei attraktiv für Neubürger, die drei Märkte würden dauerhaft neue Arbeitsplätze schaffen und Bahnpendler könnten sofort einkaufen gehen und sich anschließend in ihr Auto setzen. Eine Schwächung der Geschäfte am Rathausplatz können die Mitglieder von "Wir in Büttgen" hingegen nicht nachvollziehen. Mit der von der Stadt geplanten Baumaßnahme an der Bahnstraße in diesem Jahr würde die Verbindung dorthin ohnehin eine Aufwertung erfahren, und es seien auch nur wenige hundert Meter Fußweg.
Quelle: NGZ

Korschenbroich Stadtrat hebt Satzung auf: Land regelt Kanal-TÜV

Gestern Abend ging's im Sauseschritt durch die Tagesordnung. Nach 30 Minuten konnte Bürgermeister Dick die Ratssitzung bereits schließen. Es menschelte, als Dick dem Fraktionschef der Grünen zum Geburtstag gratulierte. Wolfgang Houben (65) war – pflichtbewusst, wie man ihn kennt – an seinem Ehrentag in den Ratssaal geeilt, um Vorbild zu sein. Sachlich ging's dann bei der Satzungsaufhebung zur Dichtheitsprüfung zu: Nach dem einstimmigen Beschluss des Betriebsausschusses war der Punkt lediglich eine Formsache – allerdings mit großer Wirkung für die Bürger. Seit Monaten warten sie auf verlässliche Vorgaben vom Land. Von Ruth Wiedner
 
Seit Oktober steht nun fest: Die verpflichtende Dichtheitsprüfung für private Abwasserleitungen wird's geben. Sie heißt mittlerweile Funktionsprüfung und gilt ausschließlich für Häuser in Wasserschutzzonen. Die Krux: 91 Prozent des Stadtgebietes sind als Wasserschutzzonen deklariert, 51 Prozent davon hat die Obere Wasserschutzbehörde als "festgeschrieben" eingestuft. Die Stadt hat jetzt auf das geänderte Gesetz reagiert. Die Devise von Bürgermeister Dick lautete bislang abwarten. Ihm war es wichtig, nicht voreilig zu handeln, bevor nicht alle Details zu den "festgeschriebenen Wasserschutzzonen" geklärt waren. Ab sofort kann sich jeder Hausbesitzer auf der Homepage der Stadt informieren.
Quelle: NGZ

Korschenbroich Vikarie ist eines der ältesten Häuser

Die Frage, ob die Marienvikarie in der Regentenstraße das älteste Gebäude in Korschenbroich ist, oder doch der Kuhlenhof, bleibt vermutlich unbeantwortet. Der Name Vikarie verrät es: In früheren Zeiten wohnte dort ein Vikar. Von Marion Lisken-Pruss
 
Drei Vikare gab es seit dem 15. Jahrhundert in Korschenbroich: Den Marienvikar, den Vikar der Heiligen Katharina und den Vikar des Heiligen Jacobus und der Heiligen Anna. Da der Pfarrer nur dreimal in der Woche die Messe lesen durfte, die Korschenbroicher Katholiken aber täglich eine Messe wünschten, stifteten sie die Vikarien. Das waren Stiftungen mit einem gesonderten Vermögen, dessen Einnahmen für den Unterhalt des Vikars bestimmt waren. Dazu zählten neben Geld- und Erbrenten auch Erträge aus Grundstücken.
Der Marienvikar lebte in der alten Vikarie in der Regentenstraße. Sorgfältig hat der Marienvikar Dr. Andreas Linden um 1600 den Besitz aufgelistet: "Ein Haus, Meutershof gegenüber, mit Scheune, Stallung, 1 Morgen Garten und Baumgarten" sowie weitere Morgen Land und Bruch. Die Nachbarschaft mit der Familie von Huicking, die den Meutershofs bewohnte, gestaltete sich über Jahrzehnte hinweg schwierig, wie der Heimatforscher Jakob Bremer in seinem Buch über Millendonk schreibt. So tränkten die von Huicking ihre Pferde am Teich der Vikarie und erwarteten gleichzeitig vom Vikar, dass er diesen reinige. Weil er auch das Weideland für sich beanspruchte, verschob Dederich Ernst von Huicking 1630 kurzerhand den Grenzstein bis an die Vikarie. Bis 1667 sollten sich die Streitigkeiten hinziehen, bis ein Gericht das Weideland endgültig der Vikarie zusprach.
Der Marienvikar wurde im 15. Jahrhundert dem Pfarrer der Korschenbroicher "Bruderschaft Unserer Lieben Frau" (Marienbruderschaft) als Hilfe zur Seite gestellt. Er hatte die Pflicht, so schreibt Jakob Bremer weiter, sonntags die Frühmesse sowie dienstags und samstags die Messe zu lesen. Nach 1700 wurden seine Aufgaben umfangreicher und umfassten sowohl Krankenbesuche als auch das Spenden der Sakramente. Es gab aber noch einen weiteren Grund, warum die Marienvikarie im 15. Jahrhundert eingerichtet wurde: Sie ermöglichte jungen Korschenbroichern den Zugang zum Priestertum, indem sie teilweise die Studienkosten bestritt. Dass die Vikare belesen waren, bezeugt eine Bibliothek, die zum ständigen Inventar des Hauses gehörte: 1769 umfasste sie 38 Bände
.
Nach 1802 verloren die Vikarien ihre Selbstständigkeit, ihr Vermögen fiel an die Kirche, und die Vikare wurden nicht mehr vom Landesherren, sondern vom Bischof eingestellt. Heute befindet sich die alte Vikarie in Privatbesitz. Wann genau sie erbaut wurde, bleibt ungewiss: Während der Bau des Kuhlenhofs durch die Inschrift auf einem Türbalken in das Jahr 1566 datiert werden kann, weist die alte Vikarie eine solche Inschrift nicht auf. Ein ungeteilter Herdraum und das binderlose Sparrendach lassen den Schluss zu, dass die Vikarie noch älter ist als der Kuhlenhof.
Dass kein gemauerter Kamin im Gebäude vorhanden ist, unterstützt die frühe Datierung. Möglicherweise stammt sie sogar aus dem 15. Jahrhundert.
Quelle: NGZ

Korschenbroich Glehner Kita-Kinder bekommen mehr Platz

Der Kindergarten Schulstraße in Glehn wird derzeit für 240 000 Euro umgebaut und erweitert. Für die U 3-Betreuung ist mehr Raum nötig. Von Karin Verhoeven
 
Nicht nur Kinder und Betreuer bevölkern derzeit die Kita an der Schulstraße – Handwerker sind bei der Arbeit. Für 240 000 Euro baut der Stadt die Tagesstätte um und aus. "Die vorhandene Raumsituation ließ ohne die Umbau- und Erweiterungsmaßnahme keine Betreuung von Kindern unter drei Jahren zu", erklärt Stadtsprecherin Silke Schirmer.
Also wird mehr Platz geschaffen: In einem neuen Anbau mit etwa 35 Quadratmetern Fläche werden der Personalraum sowie ein Abstellraum eingerichtet. "Zudem wird das Raumprogramm den neuen Bedürfnissen angepasst und optimiert." Im bisherigen Gebäude wird für den Wickel- und Pflegebereich sowie den U 3-Schlafraum umgebaut. Die Fertigstellung ist für Mai vorgesehen.119 000 Euro erhält die Stadt als Förderung aus einem Sonderprogramm des Landes NRW. Es wurden ein Schlaf- sowie ein.
Manuela Scheffler ist seit der Eröffnung im August 1996 Leiterin der Kita. Sie freut sich auf die räumliche Optimierung im Sinn der "Kleinen": "Bei uns sind es acht U3 -Kinder, die dann gemeinsam mit zehn über Dreijährigen in einer Gruppe betreut werden." Die Kindertagesstätte Schulstraße ist im Stadtgebiet die letzte Einrichtung, die im Rahmen des Landesprogramms aus- und umgebaut wurde. "Weitere Maßnahmen sind im Moment nicht geplant," sagt Michaele Messmann, die als Leiterin des Kreisjugendamtes unter anderem mit der Verwaltung städtischer Kindertageseinrichtungen betraut ist.
Derzeit gebe es keine Landesmittel mehr gibt und man werde nun abwarten, wie sich die Geburtenrate entwickelt und wo es Neubaugebiete gibt. Messmann lobt, wie viel Flexibilität inzwischen für Familien da ist, denn die Öffnungszeiten der meisten Einrichtungen erlaubten es, dass Kinder bereits um 7 Uhr gebracht werden. Auch würden die Korschenbroicher Kitas den Familien entgegen kommen, wenn sich im Laufe des Kita-Jahres der Bedarf ändert – etwa weil die Mutter länger arbeiten muss. "Dann ändern wir die Betreuungszeit, auch wenn wir nicht mehr die entsprechende Kinderpauschale bekommen."

Kreispressesprecher Harald Vieten ist zufrieden: "Die gesetzlichen Vorgaben bezüglich des Anspruch für die U 3-Betreuung sind in Korschenbroich übertroffen. Das Angebot an Betreuungsplätzen liegt hier über dem Landesdurchschnitt." Derzeit stünden in Korschenbroich 192 Plätzen für die U 3-Betreuung zur Verfügung – siowie 76 Tagespflegeplätze. Für darüber hinausgehenden Bedarf etwa in Glehn und Kleinenbroich solle es demnächst weitere Tagespflegeplätze geben.
Bekannt ist der Kindergarten an der Schulstraße als zertifiziertes "Haus der kleinen Forscher", wo es stets kleine Experimente und Projektarbeit zum Thema gibt. Ein weiterer Schwerpunkt ist das Thema "gesunde Ernährung". Was die 44 Über-Mittag-Kinder essen, wird dort selbst gekocht.
Quelle: NGZ

Rommerskirchen 4 Haltestelle Butzheim soll größer werden

Damit die Station an der Feuerwehr erweitert werden kann, muss aber der Landschaftsbeirat zustimmen. Von Sebastian Meurer
 
Die unweit des Feuerwehrgerätehauses an der B 477 liegende Bushaltestelle soll erweitert werden. Die Gemeinde plant, den Platz für die wartenden Schüler ebenso zu vergrößern wie das Wartehäuschen. Um das Projekt umsetzen zu können, sind zwei Voraussetzungen nötig: Der bereits im Oktober 2013 kontaktierte Landesbetrieb Straßenbau stimmt einer Erweiterung nur dann zu, wenn die Busbucht beibehalten wird. Die vorgesehene Erweiterungsfläche liegt in einem Waldstück und steht unter Landschaftsschutz. Über die entsprechenden Befreiungsanträge entscheidet der Landschaftsbeirat. Der Gemeinde entstehen nach Auskunft von Tiefbauamtsleiter Rudolf Reimert Kosten von 8000 bis 10 000 Euro.
Im Rat gab es ausschließlich Zustimmung für das Vorhaben. Was nicht verhinderte, dass eine Debatte entstand, die zeitweise skurrile Züge annahm. CDU-Fraktionschef Stephan Kunz reklamierte das "Copyright" an den geplanten Neuerungen für die Union. Deren Vorsitzender und Bürgermeisterkandidat Michael Willmann hatte im März 2013 mit Bürgern die Haltestelle besucht und Sicherheitsmängel beanstandet. Die hatte das Straßenverkehrsamt des Kreises verneint. SPD-Fraktionschef Martin Mertens hatte damals – ohne Kommentar seinerseits – auf dessen Auskunft verwiesen, wonach es sich um keine sonderlich gefährliche Stelle handele.
Maßnahmen hatte die Behörde vor gut einem Jahr ausgeschlossen. Entrüstet gab sich Stephan Kunz nun im Rat, dass Martin Mertens jetzt begrüßte, "dass der Kreis sich bewegt". Im August 2013 war die Debatte erneut entflammt. Michael Willmann verwies damals auf getroffene Maßnahmen wie das Entfernen einer Bake und die Erneuerung von Fahrbahnmarkierungen. Im Rat warf die Union jetzt SPD-Parteichef Johannes Strauch vor, sie damals mit der Aussage, es handele sich um "eine Märchenstunde", verunglimpft zu haben.

Fakt ist, dass die Fahrbahnmarkierungen bis dato nicht erneuert worden sind. Nach Auskunft von Michael Willmann soll das 2014 erfolgen. Zudem hatte der Kreis im Sommer 2013 Tempomessungen und Polizeikontrollen veranlasst. Darauf gedrängt hatte Walter Giesen, der zuvor auch selbst eine Verkehrszählung initiiert hatte. "Die offiziellen Messungen ergaben, dass 77 Prozent aller Fahrzeuge zu schnell waren", sagt Giesen. Er bedauert, dass die CDU von den damaligen Ergebnissen keinen offensiveren Gebrauch gemacht hat. "Zwischen 6 und 9 Uhr waren fast 75 Prozent aller Fahrzeuge schneller als 60 Kilometer in der Stunde", so Willmann. Ein Viertel der zu schnellen Fahrer übertraf sogar die 70-Kilometer-Marke.
Das politische "Copyright" dürfte Bürgermeister Albert Glöckner gebühren. An der politischen Diskussion hatte er sich nicht beteiligt und via Landesbetrieb den Verwaltungsweg beschritten. Mit seiner Initiative knüpfte er an ein vor gut einem Jahrzehnt gescheitertes Vorhaben an. Die Haltestelle weiter nach hinten zu verlegen, war damals am Landschaftsschutz gescheitert. Auf den wird es in letzter Instanz wohl auch diesmal ankommen.
Quelle: NGZ

Neuss Mit Kunstwerken den Raum neu vermessen und verändern

Die Langen Foundation zeigt Arbeiten der amerikanischen Künstlerin J. Parker Valentine. Von Helga Bittner
 
Bevor sie an die Kunst gegangenen ist, hat sie sich den Raum angeschaut. Der, mehr lang als breit und mit "Japanraum" als Name festgelegt, hat die amerikanischen Künstlerin Jessica Parker Valentine in seiner Einzigartigkeit beeindruckt, ihr aber keineswegs Kopfzerbrechen bereitet. "Der Raum mit den weißen Wänden lässt tolle Möglichkeiten zu", sagt sie und nutzt das dennoch mit ihren Kunstwerken nur sparsam aus.
Fast wie eine Reverenz an den Namen des Raums und die Kunst, die dort aus dem Besitz der Langen Foundation oft gezeigt wird, hat die in New York arbeitende Künstlerin paraventähnliche Skulpturen geschaffen, die indes genau so wie ihre Fotografien auf der gegenüberliegenden Wand das Thema Zeichnung in den Fokus stellen.
Ein Widerspruch? Nur auf den ersten Blick. Die "Wände" der Paravents bestehen aus verschlungenen Lassos – echte, wie die aus Texas stammende 33-Jährige lachend betont. Und zur Bestätigung zeigt sie auf die dunklen Stellen, die deutlich vom langen Gebrauch sprechen und sich von jenem Hellblau des Seils, das sich unter dem Schutz eines Papierzettels jahrelang gehalten hat, abheben.

Schon die Schwünge der Lassos gleichen denen einer Zeichnung. Und mehr noch wird das Thema beim Blick auf die weiße Wand dahinter offenkundig. Denn die Lassos und Gestelle werfen Schatten, die wiederum eine eigene Zeichnung schaffen. Das dritte Element geben reliefartige Erhebungen auf der Wand ab, denn Valentine fährt den Verlauf der Schatten-Striche mit pastos aufgetragenem Weiß nach oder fort. Was beim Besucher zu einem kleinen Aha-Erlebnis führt, denn die Skulpturen sind einerseits sich selbst genug und öffnen andererseits Sichtfenster, durch die der Raum neu, zumindest aber anders wahrgenommen wird. Da passt es auch, dass Valentine und Langen-Kuratorin Christiane Maria Schneider die Ausstellung mit "Topo" (von Topographie) betitelt haben, denn ihre Arbeiten vermessen den Raum neu, weil sie den Blick darauf verändern.
Dass Valentine auch dann zeichnet, wenn sie die Kamera zur Hand nimmt, zeigen ihre Fotoarbeiten. Ganz unprätentiös sind die Fotografien auf die Wand geklebt, ohne Rahmen, und zeigen organische Gebilde, die sich bei näherem Hinsehen wiederum als Schattenlinien erweisen. Umgeben von einem Lichtfleck etwa in Eiform, und erst der ganz genaue Blick offenbart die feinen, farbigen Lienen, die per Hand von Valentine darauf gezeichnet wurden. Ganz bewusst, so sagt die Künstlerin, hat sie sich dafür entschieden, nur wenige Fotos in großen Abständen an die Wand zu hängen. Denn auch sie sollen den Raum um sie herum vermessen und neu strukturieren.
Quelle: NGZ

Neuss Deppendorfs "Bericht aus Berlin" – live in Gnadental

Beim Gnadentaler Unternehmertisch diskutierte ARD-Journalist Ulrich Deppendorf über Politik und die Zukunft des Fernsehens. Von Frank Kirschstein
 
Für politisch Interessierte ist sein "Bericht aus Berlin" am frühen Sonntagabend, geschickt platziert zwischen Sportschau und Lindenstraße, Pflichtprogramm: Ulrich Deppendorf (64), Leiter des ARD-Hauptstadtstudios, berichtet und ordnet ein, was Politiker und Parteien in der Woche bewegt hat. Beim Gnadentaler Unternehmertisch (GUT) stand Deppendorf jetzt schon am Mittwochabend auf dem Programm: Hausherrin Jutta Zülow begrüßte den Fernsehjournalisten vor 200 Gästen – so viele wie nie zuvor in inzwischen elf Jahren GUT.
Im Dialog mit TV-Moderator Bernd Müller ("Mein Trauzeuge und der Mann, der mich zum WDR geholt hat") plauderte Deppendorf aus dem bundespolitischen Nähkästchen. Zum Beispiel wie Winfried Kretschmann (Grüne), Ministerpräsident von Baden-Württemberg, nach der Bundestagswahl bei überraschend positiven Sondierungsgesprächen mit der CDU ein zum Greifen nahes schwarz-grünes Regierungsbündnis "verkackte" – ein Original-Ton aus der CDU-Spitze, so Deppendorf.
Steuersünder, so die Prognose des gebürtigen Esseners, werden sich Dank des Widerstandes von Finanzminister Schäuble gegen entsprechende Änderungen auch weiter mit Selbstanzeigen vor Gefängnisstrafen retten können. Die Europawahl, vor allem aber die Landtagswahl in Sachsen sieht Deppendorf als letzte Bewährungsprobe für die FDP. Die AFD dagegen sei als Sammelbecken nicht nur für Unzufriedene rechts der CDU, sondern auch aus FDP und selbst der SPD nicht zu unterschätzen. Die Sozialdemokraten freuten sich über Anfangserfolge in der Koalition, säßen etwa im Wirtschaftsministerium aber auch auf politischem Sprengstoff: "Wenn Sigmar Gabriel als Minister scheitert, wird es schwierig mit der Kanzlerkandidatur."

Die Anfangsharmonie in der großen Koalition sei, sagte Deppendorf, bereits dahin. Das zeige der Streit um die Energiepolitik. Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU), einer der nächsten Gäste auf Gut Gnadental, attestierte Deppendorf angesichts seiner jüngsten Äußerungen zur Sterbehilfe eine Meinungsfreudigkeit, die in der CDU nur noch selten anzutreffen sei: "Die Wertkonservativen sind kaum noch zu sehen und der Wirtschaftsflügel der Partei war auch schon besser aufgestellt." Mehr Meinung, mehr Diskussion, mehr Streitkultur zulassen, das forderte Deppendorf nicht nur mit Blick auf die Politik, sondern auch von der eigenen Zunft. Das Internet habe die Arbeit von Journalisten extrem beschleunigt und die Konkurrenz der Medien verschärft. Qualitätseinbußen seien die Folge. Beim geringsten Fehler eines Politikers stehe die Rücktrittsforderung schnell im Raum. "Da darf man sich nicht wundern, wenn den Job in der Politik niemand mehr machen möchte", sagte der Fernsehjournalist. Verglichen mit dem journalistischen Geschäft in Berlin heute sei Bonn vor dem Regierungsumzug fast schon ein Sanatorium gewesen. Dass sich das noch einmal grundlegend ändern wird, glaubt Deppendorf nicht: "Die Entwicklung kehrt niemand um – im Gegenteil."
Dennoch machte der Gast den Neussern, die nach der Verantwortung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks für politische Bildung und Kultur fragten, ein wenig Hoffnung: "In der ARD wird über die künftige Ausrichtung der Sender gerade intensiv diskutiert." Viele Stimmen forderten, so Deppendorf, die Orientierung an der Höhe der Einschaltquoten zu überdenken. Das könne funktionieren, allerdings nur, wenn Politik und Zuschauer dies auch honorierten. Bei Programmen mit weniger Akzeptanz dürfe dann aber nicht – wie einst von Edmund Stoiber – sofort die Existenzberechtigung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks infrage gestellt werden.
Quelle: NGZ

Neuss Im Krieg leisteten Frauen Männerarbeit

Bei der gemeinsamen Aktion der NGZ und des Stadtarchivs zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren geben erste Fotos auch einen Einblick in das zivile Leben. Viele Frauen mussten für die eingezogenen Männer einspringen. Von Helga Bittner
 
Kaum ein Tag vergeht, an dem im Stadtarchiv nicht etwas abgegeben wird, das Erinnerungen an die Zeit des Ersten Weltkriegs birgt. Im Rahmen der gemeinsamen Aktion der NGZ und des Stadtarchivs zum Kriegsausbruch vor 100 Jahren werden immer wieder Militärpässe oder Fotos von den Neussern eingereicht, aber auch ein Signalhorn eines Marinesoldaten oder eine Original-Ehrentafel aus einem heutigen Neusser Stadtteil ist mal dabei. Und hinter so vielen dieser Zeugnisse verbergen sich berührende, oft auch tragische Geschichten.
Mit mehr als 45 Abgaben ist der Aufruf zum Ersten Weltkrieg für das Stadtarchiv der bisher erfolgreichste, sagt Institutsleiter Jens Metzdorf. Er führt das auch darauf zurück, dass die heutige Enkel-Generation – zahlenmäßig stellt sie den größten Anteil unter den Abgebern – deswegen vieles aus dieser Kriegszeit aufbewahrt, weil sie noch eine persönliche Bindung eben zu den Großeltern hat, die die Zeit damals erlebt haben. Deren Kinder, also die Eltern der heutigen Abgeber, seien vielfach als Halbwaisen aufgewachsen, sagt Metzdorf und vermutet: "Da wird die Oma vielleicht immer wieder erzählt haben, dass sie den Opa im Krieg verloren hat." Wer das als Kind gehört habe, sei sich heute noch bewusst, dass es damals in jeder Hinsicht eine Zäsur gegeben hat und bewahre die Dinge, die davon zeugen, auch noch auf.
Zweifellos kommt auf diese Wiese ein großer Bestand an Zeugnissen zusammen, die ein Schlaglicht auf das (Er-)Leben der Neusser im Zweiten Weltkrieg werfen. "Aber die meisten gehen Alben mit Blick auf die Soldaten in der Familie durch", sagt Metzdorf. Er freut sich zwar, wenn unter den Abgaben auch Tagebücher, Postkarten und anderes von Soldaten sind, aber: "Auch die Frauen und Kinder in Neuss haben mit dem Krieg leben müssen."
Erste Dokumente darüber, wie sich der Alltag für diese verändert hat, sind bei ihm schon eingegangen. So zeigt ein Foto von 1915 im Reservelazarett Neuss (im damaligen evangelischen Gemeindehaus, Königstraße 37) vier Frauen, zwei Jungen im Matrosenanzug und elf Männer in Uniform. Otto Saarbourg hat es abgegeben und dazu aus seiner Erinnerung notiert, dass seine Großmutter Mimi Napp für die dort untergebrachten, sich nach einer Verwundung erholenden Soldaten oft Briefe geschrieben hat, "und stundenlang zu deren Abwechslung für Kartenspiele oder ,Mensch, ärgere dich nicht' aushalten musste. Sie hat gerne mal verloren."

Ein anderes Foto aus der Nudelfabrik Schram weist darauf hin, dass dort die Frauen für die abwesenden Männer einsprangen. So zeigt die Aufnahme 14 Frauen in gleichen Kitteln, die zwar von sechs männlichen Wesen flankiert werden, aber vier davon waren offensichtlich noch zu jung für den Krieg, die beiden anderen schon zu alt, sind aber anhand ihrer Uniform wohl der Landwehr zuzuordnen. "Das muss noch in der Fabrik an der Brandgasse gewesen sein", sagt Metzdorf. "1922 nahm die Neußer Nudel- und Stärkefabrik Pet. Jos. Schram ihr neues Gebäude im Hafen in Betrieb."
Von Fotos wie diesen wünscht sich Jens Metzdorf noch mehr. Aber vor allem hofft er auch, dass hier und da auch eine Frau Tagebuch geführt hat oder ihren Kindern und Enkeln sonstige Aufzeichnungen über das Alltagsleben im Krieg hinterlassen hat. Zusammen mit den Dokumenten aus dem eigenen Bestand, mit den Abgaben zum militärischen Bild vom Zweiten Weltkrieg will er in einer Ausstellung im September nämlich auch das zivile Leben in Neuss zu Kriegszeiten zeigen und aufarbeiten.
Quelle: NGZ

Neuss Zur Hochzeit den Spruch für Liebe finden

Heute ist Valentinstag – der Tag der Liebe. Neusser Pfarrer verraten, welche Trausprüche bei Neusser Pärchen besonders beliebt sind. Von Susanne Zolke
 
Gerade am Valentinstag werden es wieder viele Liebende wagen und dem Partner die alles entscheidende Frage stellen: Willst Du mich heiraten? Die erhoffte Antwort macht nicht nur glücklich, sondern bringt auch Arbeit mit sich. Vor allem Paare, die kirchlich heiraten wollen, müssen sich viele Gedanken rund um den schönsten Tag im Leben machen. Nicht zu unterschätzen ist die Wahl des Trauspruchs – er drückt das "Motto" der gesamten Ehe aus.
Die meisten Neusser mögen es klassisch: "Es gibt zwei, drei Trausprüche, die immer wieder gern genommen werden, sie sind auch einfach sehr schön und passend für Traupredigten", sagt Sebastian Appelfeller, Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Neuss-Süd. "Ein absoluter Klassiker kommt aus dem ersten Korintherbrief, es ist ein Satz aus dem Hohelied der Liebe: 'Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.'" Auch ein alttestamentarischer Ausspruch aus dem Buch Rut ist einer der Favoriten, wie Appelfeller aus Erfahrung weiß. "Wo Du hingehst, da will auch ich hingehen; wo du bleibst, da bleibe ich auch; Dein Volk ist mein Volk, und Dein Gott ist mein Gott."
Dass diese beiden Sprüche auf der Liste der heiratswilligen Neusser ganz oben stehen, kann auch Franz Dohmes bestätigen, Pfarrer in der Christuskirchengemeinde. "Dass Rut diesen Satz gar nicht zu ihrem Geliebten, sondern zu ihrer Schwiegermutter Noomi sagt, stört die Brautpaare nicht", erzählt er. "Manchmal baue ich diesen Umstand aber in meine Predigt ein", fügt er schmunzelnd hinzu.
Suchte bis vor einigen Jahrzehnten in der Regel der Pfarrer die Trausprüche für die Verlobten aus, liegt die Wahl heute meist bei den Paaren selbst. "Ich lege viel Wert darauf, dass die Brautleute sich intensive Gedanken über ihren Trauspruch machen, er begleitet sie schließlich ihr Leben lang", erklärt Pfarrer Dohmes. Klar ist jedenfalls, dass der Spruch aus der Bibel kommen muss, auch wenn einige Paare andere Vorstellungen haben. "Es gibt auch Verlobte, die andere Quellen benutzen wollen", erzählt Pfarrer Appelfeller, der auch der Vorsitzende des Verbands der Evangelischen Kirchengemeinden in Neuss ist. "Sie wünschen sich zum Beispiel 'Man sieht nur mit dem Herzen gut' aus dem 'kleinen Prinzen' als Trauspruch. Das geht allerdings nicht."

Tobias Goldkamp und seine Verlobte Bianca Linden, die im April evangelisch heiraten, sind ohne Probleme in der Bibel fündig geworden. Sie haben sich für "Lasst uns einander lieben, denn die Liebe ist von Gott" aus dem ersten Brief des Johannes entschieden. "Wir haben diesen Spruch gewählt, weil wir uns einig sind, dass die Liebe von uns gepflegt werden will, sie aber letztlich ein Geschenk Gottes ist", erzählt Goldkamp, der in Neuss als Rechtsanwalt arbeitet.
Bei katholischen Hochzeiten sind Trausprüche – zumindest in der hiesigen Region – nicht so häufig anzutreffen wie bei den Protestanten. "Trausprüche sind eher in der evangelischen Tradition verankert", sagt Monsignore Wilfried Korfmacher von der Gemeinde Sankt Marien. "Bei der Vorbereitung bitte ich die Paare allerdings, die Texte, die bei der Predigt gelesen werden, mit auszuwählen", erzählt Korfmacher. Auch dabei entschieden sich viele Paare für das Hohelied der Liebe. "Letztlich sind es immer Texte, die dokumentieren, dass das Brautpaar das Göttliche mit in sein Ehe einfügen will", sagt Korfmacher.
Quelle: NGZ

Neuss Erste CD der Ötteband seit sieben Jahren

Noch laufen die Vorbereitungen im Proberaum in der Nordstadt, doch schon im März will die "Ötteband" ihr Comeback starten. Dann kommt ihr Album "Als wenn das alles wär" heraus. Es ist die erste Platte seit sieben Jahren. Von Bärbel Broer
 
Sie wollen es noch mal wissen: Im März bringt die Neusser Ötteband ihr Comeback-Album "Als wenn das alles wär" heraus.
"Wir setzen alles auf eine Karte", kündigt Bandchef Christian Otte an, nach dessen Spitznamen die Band benannt ist. Sieben Jahre nach ihrem letzten Studioalbum und fünf Jahre nach ihrem vorerst endgültigen Abschlusskonzert – seinerzeit in ihrem "ehemaligen Wohnzimmer", dem Further Hof – kehrt die Band wieder zurück.
Von der 1997 gegründeten Ötteband mit Markus Scholz am Bass, Stefan Schlycht an der Gitarre, Peter Nieswand am Schlagzeug und Sänger Christian Otte sind nur noch zwei geblieben, nämlich Scholz und Otte. Sie haben gemeinsam zehn erfolgreiche Jahre erlebt. Höhepunkte in der Karriere der damaligen Coverband waren ihre Auftritte während der Fußball-WM in Frankreich. Ein Reiseunternehmen hatte die Band für Gigs verpflichtet. "Statt Gage gab es Eintrittskarten für die Spiele", erzählt Otte und gerät ins Schwärmen: "Wir waren ein großer Trupp, denn Frauen und Kinder waren dabei." Ihre Coverlieder von den Toten Hosen, Marius Müller Westernhagen, den Ärzten oder Extrabreit kamen gut an. Mit bekannten Musikgrößen wie Achim Reichel, BAP, Münchner Freiheit oder Nena standen sie damals auf der Bühne.
Auch ins Fernsehen schaffte es die Partyrockband. "Bei der ersten Staffel von Big Brother haben wir vor dem Container gespielt", so Otte. Absolutes Highlight sei bei der Aufstiegsfeier vom FC St. Pauli in Hamburg vor knapp 30 000 Zuhörern gewesen. Trotz der Erfolge war Otte nicht zufrieden. "Ich wollte eigene Texte schreiben und Musik machen." Zunächst habe die Band es mit einem Mix versucht: Coversongs und Eigenkompositionen. Dann kam "Saitenwechsel", das erste krachende und wütende Rockalbum nur mit eigenen Songs.

Mit dem Album "Grünes Licht" im Jahr 2005 entschied sich die Band endgültig, nicht mehr zu covern. Zeitgleich stieg Jan Purfürst als Gitarrist ein. Bis 2007 blieb die Band noch zusammen. Doch das Publikum brach weg, die Band zerstritt sich und dann war Schluss. Nach sieben Jahren haben Otte, Scholz und Purfürst jetzt wieder zusammengefunden. Gemeinsam mit Dave Groewer an den Drums wagen sie das Comeback, die Proben dafür finden in der Nordstadt statt. "Hart, rockig und brachial, aber auch einige Balladen", so beschreibt Otte, der in diesem Jahr seinen 50. Geburtstag feiert, ihren Musikstil.
Die Texte seien alle deutschsprachig, inhaltlich nah am Leben, mit viel persönlicher Note und klaren Bekenntnissen. Die Songs hat Otte geschrieben, der als selbstständiger EDV-Handelsvertreter für den Lebensunterhalt seiner fünfköpfigen Familie sorgt. Seine Kinder, fünf, 17 und 23 Jahre alt, finden seine Musik nicht so toll. Otte nimmt das gelassen, das sei eben Geschmackssache und leben könne man von der Musik auch nicht – "sonst wäre ich auch längst pleite". Aber es sei erfüllend, vor vielen Leuten zu spielen. Und: "Musik ist meine Leidenschaft, die sich durch mein ganzes Leben zieht."
Quelle: NGZ

Neuss Firmen sichern sich Windkraft-Flächen

Im Schatten der Debatte über die Windräder in Hoisten wird um die Ansiedlung von Energieanlagen in Röckrath und Allerheiligen gerungen. Gegner des Standortes Hoisten glauben, dass das Genehmigungsverfahren scheitern muss. Von Christoph Kleinau
 
Die Stadtwerke Neuss haben sich alle städtischen Flächen gesichert, auf denen die Errichtung einer Windkraftanlage möglich wäre. Doch in den drei Konzentrationszonen, die im vergangenen Jahr in Hoisten, Allerheiligen und Röckrath ausgewiesen wurden, könnten auch andere Investoren zum Zuge kommen. Einer davon möchte der Projektentwickler "Energie-Kontor" aus Bremen sein, der sich in Allerheiligen Flächen sichern konnte. Abseits der andauernden Diskussion über den Bau von zwei Windrädern südlich von Hoisten werden andernorts Fakten geschaffen.
Reinhold Jung, Sprecher des Rhein-Kreises, bestätigt, dass der Kreisverwaltung als Genehmigungsbehörde ein Antrag auf einen Vorbescheid vorliegt. Damit möchte ein privater Investor die planungsrechtliche Zulässigkeit von zwei Windkraftwerken in Allerheiligen prüfen. Erst mit einem positiven Vorbescheid könnten im nächsten Schritt Bau und Betrieb beantragt werden. Der Antrag ruht, weil der Investor bis Ende Februar Zeit hat, einige Unterlagen nachzureichen.
Was Jung aus Datenschutzgründen nicht sagen kann, bestätigt Cristine Kratzsch vom Aachener Büro der Firma Energie-Kontor, die unter anderem den Windpark Zülpich betreibt: "Wir führen im Kreis zu verschiedenen Grundstücken Gespräche." Auch in Allerheiligen. Die Flächen seien gesichert, weil man erst dann in ein Genehmigungsverfahren einsteigen könne.
Weiter im Fluss ist auch das Vorhaben von Abo-Wind aus Wiesbaden, in der Konzentrationszone in Röckrath eine zweite Anlage zu errichten. Die Stadt wehrt sich mit rechtlichen Mitteln, das Verfahren ist noch beim Verwaltungsgericht anhängig, bestätigt Planungsdezernent Christoph Hölters. Er rechnet in Kürze mit einer Entscheidung.

Aus Sicht der Stadtwerke Neuss, die in Hoisten die beiden umstrittenen Windanlagen bauen wollen, ist die Fläche in Allerheiligen ein B-Standort. "In Hoisten ist mit zwei Rädern mehr möglich als in Allerheiligen mit dreien", sagt Projektleiter Johannes Steinhauer. Das immissionschutzrechtliche Verfahren läuft, die Bevölkerung soll in diesem Zuge mitbeteiligt werden und etwaige Einwände erheben können.
Der Hoistener CDU-Stadtverordnete Karl-Heinz Baum ist überzeugt, dass der Antrag einer kritischen Prüfung durch den Rhein-Kreis nicht standhalten wird. Abstände zur Wohnbebauung, die Windhöffigkeit und Vorschriften zur Luftverkehrssicherheit liefern seiner Ansicht nach unter anderem dazu die Argumente.
Zusätzlichen Sand ins Getriebe brachte jetzt die Entscheidung im Ausschuss für Liegenschaften, den Verkauf eines landwirtschaftlichen Grundstückes in Hoisten zu stoppen. Das wollte ein Landwirt mit dem Geld kaufen, das ihm als Entschädigung für die Verschattung seiner Flächen durch die geplanten Windräder zugestanden hätte. Die Entscheidung sei mit offenen Fragen etwa zum Quadratmeterpreis zu begründen, betont die CDU-Fraktionsvorsitzende Helga Koenemann. Das Votum richte sich nicht gegen die Windenergie. Der Beschluss aus dem Vorjahr stehe.
Quelle: NGZ

Bauernregel des Tages:

An Sankt Valentein friert's Rad mitsamt der Mühle ein.

Geburtstag hat heute:

Howard Carpendale
(14. 2. 1946)



Komponist, Sänger, gewinnt 1970 mit "Das schöne Mädchen von Seite 1" das "Deutsche Schlagerfestival", "Deine Spuren im Sand", "Tür an Tür mit Alice", "Ti amo", "Hello again", "Kein Typ für eine Nacht" (Südafrika/Deutschland, 1946).

Zitat des Tages

Über Nacht wird man nur dann berühmt, wenn man tagsüber hart gearbeitet hat.

Howard Carpendale

Wettervorhersage Neuss, Freitag, 14.2.2014

ZeitWetterTemperaturWind
09:00
10:00
11:00
heiter3 °C 
-0°
S 4

12:00
13:00
14:00
heiter7 °C 
S 4

15:00
16:00
17:00
regnerisch8 °C 
SO 4

18:00
19:00
20:00
regnerisch8 °C 
SO 5
Böen km/h:
50-60
21:00
22:00
23:00
regnerisch6 °C 
-1°
S 5
Böen km/h:
50-60
00:00
01:00
02:00
bedeckt6 °C 
-1°
S 5
Böen km/h:
50-60
03:00
04:00
05:00
regnerisch8 °C 
S 5
Böen km/h:
50-60
06:00
07:00
08:00
bedeckt8 °C 
S 5