Dienstag, 11. März 2014

Dormagen Illegal Bäume gefällt: Verdächtiger ist ermittelt

Zypressen und Laubbäume waren ohne Erlaubnis an der Zonser Straße gefällt worden. Für Theo Peters ist Holzdiebstahl nichts Neues. Von Stefan Schneider
 
Die Polizei hat einen Verdächtigen ermittelt, der möglicherweise für einen ungewöhnlichen Fall von Umweltfrevel verantwortlich ist. Am 13. Februar waren auf den Grünflächen hinter dem Spielplatz an der Zonser Straße mehrere Zypressen und Laubbäume ohne Erlaubnis gefällt worden (die NGZ berichtete). Die Bäume waren teilweise bis zu 15 Meter hoch. Auch Sträucher waren beschädigt worden, das abgeschnittene Astwerk hatte wahllos auf dem Areal verstreut gelegen. Weil die Baumstämme teilweise in kurze Stücke zerlegt worden waren, könnte der Täter geplant haben, sie zu stehlen und als Brennholz zu verwenden. Eine Anwohnerin hatte die Technischen Betriebe Dormagen (TBD) auf den Vorfall aufmerksam gemacht; die Stadt erstattete Anzeige.
Ob der ermittelte Verdächtige der Täter ist, ist noch nicht erwiesen. "Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen", sagte Polizeisprecherin Diane Drawe, die aus diesem Grund auch keine weiteren Angaben machen wollte. Nach NGZ-Informationen soll es sich bei dem Verdächtigen um jemanden handeln, der in der Nähe des Spielplatzgeländes wohnt.
Für Theo Peters, Revierförster im Knechtstedener Wald, ist Holzdiebstahl nichts Neues. "Geklaut wird immer, davon ist Holz nicht ausgenommen", stellt er nüchtern fest. Die Zahl der Kleindiebstähle sei in letzter Zeit etwa gleich geblieben. Doch mitunter werde auch in größerem Stil zugeschlagen. Dann kommen Diebe mit professioneller Ausstattung wie Lastwagen mit Kran, um die Beute abzutransportieren. "Im gesamten Raum Köln kommt das immer wieder mal vor, nicht zuletzt wegen der guten Autobahnanschlüsse."

Die Täter sind dann schnell über alle Berge. Wer auf legale Weise an Brennholz kommen möchte, kann sich bei Theo Peters melden und mit ihm im Wald das gewünschte Holz begutachten. Ein Kubikmeter Holz kostet 55 Euro plus Mehrwertsteuer. Die zum Verkauf stehenden Stämme – meist handelt es sich um Hartholzarten wie Eiche, Buche, Esche oder Ahorn – sind in der Regel fünf Meter lang und zwischen zehn und 40 Zentimeter dick. Für den Abtransport in einem Kombi oder Lieferwagen ist das viel zu groß. Heißt: Die Käufer müssen sich das Holz selbst zurechtschneiden. "Dazu benötigen sie einen Motorsägen-Führerschein und eine komplette Schutzkleidung inklusive Schnittschutzhose", betont Theo Peters.
Wer bezahlt hat, erhält eine Rechnung mit seinem Namen und der Nummer des für ihn bestimmten Holzes, die auch auf die Stämme gemalt wird. Die Rechnung muss beim Abtransport mitgeführt werden. So lässt sich umgehend klären, ob der Holzfahrer legal "eingekauft" oder sich ohne Bezahlung im Wald bedient hat.
Quelle: NGZ

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