Zypressen
und Laubbäume waren ohne Erlaubnis an der Zonser Straße gefällt worden.
Für Theo Peters ist Holzdiebstahl nichts Neues.
Von Stefan Schneider
Die Polizei hat einen Verdächtigen ermittelt, der
möglicherweise für einen ungewöhnlichen Fall von Umweltfrevel
verantwortlich ist. Am 13. Februar waren auf den Grünflächen hinter dem
Spielplatz an der Zonser Straße mehrere Zypressen und Laubbäume ohne
Erlaubnis gefällt worden (die NGZ berichtete). Die Bäume waren teilweise
bis zu 15 Meter hoch. Auch Sträucher waren beschädigt worden, das
abgeschnittene Astwerk hatte wahllos auf dem Areal verstreut gelegen.
Weil die Baumstämme teilweise in kurze Stücke zerlegt worden waren,
könnte der Täter geplant haben, sie zu stehlen und als Brennholz zu
verwenden. Eine Anwohnerin hatte die Technischen Betriebe Dormagen (TBD)
auf den Vorfall aufmerksam gemacht; die Stadt erstattete Anzeige.
Ob der ermittelte Verdächtige der Täter ist, ist noch
nicht erwiesen. "Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen", sagte
Polizeisprecherin Diane Drawe, die aus diesem Grund auch keine weiteren
Angaben machen wollte. Nach NGZ-Informationen soll es sich bei dem
Verdächtigen um jemanden handeln, der in der Nähe des Spielplatzgeländes
wohnt.
Für Theo Peters, Revierförster im Knechtstedener Wald,
ist Holzdiebstahl nichts Neues. "Geklaut wird immer, davon ist Holz
nicht ausgenommen", stellt er nüchtern fest. Die Zahl der
Kleindiebstähle sei in letzter Zeit etwa gleich geblieben. Doch mitunter
werde auch in größerem Stil zugeschlagen. Dann kommen Diebe mit
professioneller Ausstattung wie Lastwagen mit Kran, um die Beute
abzutransportieren. "Im gesamten Raum Köln kommt das immer wieder mal
vor, nicht zuletzt wegen der guten Autobahnanschlüsse."
Die Täter sind dann schnell über alle Berge. Wer auf
legale Weise an Brennholz kommen möchte, kann sich bei Theo Peters
melden und mit ihm im Wald das gewünschte Holz begutachten. Ein
Kubikmeter Holz kostet 55 Euro plus Mehrwertsteuer. Die zum Verkauf
stehenden Stämme – meist handelt es sich um Hartholzarten wie Eiche,
Buche, Esche oder Ahorn – sind in der Regel fünf Meter lang und zwischen
zehn und 40 Zentimeter dick. Für den Abtransport in einem Kombi oder
Lieferwagen ist das viel zu groß. Heißt: Die Käufer müssen sich das Holz
selbst zurechtschneiden. "Dazu benötigen sie einen
Motorsägen-Führerschein und eine komplette Schutzkleidung inklusive
Schnittschutzhose", betont Theo Peters.
Wer bezahlt hat, erhält eine Rechnung mit seinem Namen
und der Nummer des für ihn bestimmten Holzes, die auch auf die Stämme
gemalt wird. Die Rechnung muss beim Abtransport mitgeführt werden. So
lässt sich umgehend klären, ob der Holzfahrer legal "eingekauft" oder
sich ohne Bezahlung im Wald bedient hat.
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