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Grevenbroich und Meerbusch (ots) - In Grevenbroich, auf der Straße
Fürther Berg, kam es am Donnerstag (23.01), in der Zeit von 16:40 Uhr
bis 18:55 Uhr, zu einem Tageswohnungseinbruch. Durch das Aufhebeln der
Terrassentür gelangten unbekannte Täter in die Erdgeschosswohnung. Nach
ersten Angaben wurde ein Mobiltelefon entwendet.
Auf der Strümper
Straße in Meerbusch schlugen Einbrecher am Donnerstag (23.01) zwischen
18:30 Uhr und 20:25 Uhr eine Fensterscheibe ein und betraten hierdurch
das Einfamilienhaus. Die Täter durchsuchten die Räume und Möbel des
Hauses und entwendeten Schmuck, Bargeld, sowie ein IPad.
Hinweise zu den Einbrüchen nimmt die Polizei unter der Rufnummer 02131-300-0 entgegen.
"Wertsachen
sollten gut gesichert sein" Sparbücher, Schmuck, Bargeld und
Scheckformulare, die Sie im Haus behalten möchten, sollten Sie in einem
Wertbehältnis aufbewahren. Das Wertbehältnis sollte versteckt eingebaut
und fest verankert (z. B. eingemauert) werden. Wichtig: Kennzeichnen Sie
Ihre Wertsachen individuell und dauerhaft. Erfassen Sie die wichtigsten
Daten in einer Wertsachenliste. Bewahren Sie die Wertsachenliste sicher
auf. Fertigen Sie Farbfotos an.
Weitere Informationen über die
Sicherung von Wertsachen erhalten Sie bei der kriminalpolizeilichen
Beratungsstelle in Neuss unter 02131/ 3000.
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Neuss-Furth (ots) - Durch einen Spaziergänger erhielt die Polizei am
Donnerstagabend (23.01.), gegen 20:20 Uhr, Kenntnis von einem brennenden
Papiercontainer an der Einmündung Geulenstraße/ Schabernackstraße. Der
Container brannte vollkommen aus. Die Feuerwehr Neuss löschte den Brand.
Die Kripo hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Zeugen,
die verdächtige Beobachtungen im Tatortbereich gemacht haben, werden
gebeten, die Kriminalpolizei unter der Telefonnummer 02131 3000 zu
informieren.
Die Stadt reagiert auf Forderungen des BUND nach Ersatzgewässern am Freizeitpark Neurath.
Erdkröten und andere Amphibien können künftig
zumindest einen kleinen Teil des ehemaligen Wellenfreibades, auf dem
jetzt ein Freizeitpark entsteht, weiter als Kinderstube nutzen. Ihr
Nachwuchs soll nämlich dort aufwachsen, wo früher einmal Jungen und
Mädchen tobten – im Kinderbecken. Darüber wurde jetzt der
Planungsausschuss informiert.
Der Bund für Umwelt und Naturschutz hatte sich in
seiner Stellungnahme zum Freizeitpark-Projekt für ein
Ersatz-Laichgewässer zwischen Bad-Gelände und Frimmersdorfer Höhe stark
gemacht. In den vergangenen Jahren habe ein Teil der Kröten auf der
Wanderung in Richtung Neurather See bereits an den Schwimmbecken Halt
gemacht.
Die Stadtverwaltung reagierte nun und ergänzte ihre
Vorlage für den Ausschuss. Neue Ersatzgewässer soll es zwar nicht geben.
Doch: "Auf dem Freibad-Gelände soll ein ehemaliges Kinderbecken
erhalten bleiben und Amphibien auf rund 150 Quadratmetern
Laichmöglichkeiten bieten. Da unter diesem Becken Leitungen verlaufen,
kann dieser Bereich nicht für Spielgeräte genutzt werden", erläutert
Dorothea Rendel vom Fachbereich Planung.
Zugleich weist die Verwaltung darauf hin, dass
Amphibien mit den Teichen und Becken am Neurather See hinreichende und
nahe gelegene Alternativen hätten. "Kröten können das Wasser bis auf
zehn Kilometern Entfernung riechen", betonte Dorothea Rendel.
Nach Auskunft der Stadt bilden die bisherigen großen
Schwimmbecken im Bad für die Kröten sogar eine gefährliche "Falle": Die
Tiere würden nämlich über die schmalen Kanten der Becken nicht mehr
herauskommen – "ein Großteil der Tiere und des Nachwuchses ist
ertrunken". Diese Gefahr werde durch den Freizeitpark beseitigt.
Manche Spiele der Fußball-WM werden erst spät abends angepfiffen. Im Rathaus wird über Übertragungen diskutiert.Von Andreas Buchbauer
Die wichtigsten Details hat Veranstaltungstechniker
Oliver Becker gestern schon mal mit der Stadt besprochen: Zur
Fußball-Weltmeisterschaft, die vom 12. Juni bis 13. Juli in Brasilien
ausgetragen wird, bietet er in Kooperation mit dem Stadtmarketing ein
Public Viewing in der Alten Feuerwache an. Dabei gibt es jedoch noch
Abstimmungsbedarf: Zwar werden die Vorrundenpartien der deutschen
Nationalelf sehr zeitig angepfiffen. Anstoß ist zweimal um 18 Uhr und
einmal um 21 Uhr. Doch in den folgenden Runden sind auch Anstoßzeiten um
22 Uhr, möglicherweise gar um 24 Uhr (Mitteleuropäische Zeit) möglich.
Für ein Public Viewing bedarf es dann Sondergenehmigungen. "Die Anträge
werden wir in den kommenden Tagen schon einmal vorsorglich stellen",
sagt Becker.
Unterstützt wird er bei der Durchführung des Public
Viewing von Robert Jodan vom Stadtmarketing. "In der Alten Feuerwache
sollen alle WM-Spiele mit deutscher Beteiligung gezeigt werden – auch
solche, die vielleicht erst später beginnen", stellt er klar. "Wir
hoffen doch schließlich alle darauf, dass die Nationalelf bis ins Finale
kommt und wir reichlich Grund zum Feiern haben werden." Dass es sich
beim Public Viewing in der Alten Feuerwache um geschlossene
Räumlichkeiten handelt, ist im Falle später Anstoßzeiten ein Vorteil.
Im Evita Beach, das zur WM Public Viewing unter
freiem Himmel anbietet, wird es da schon schwieriger. "Übertragungen ab
24 Uhr sind da eigentlich nicht möglich. Und bei Spielen ab 22 Uhr
müsste die Lautstärke runtergefahren werden", sagt Jordan. Hilfe könnte
es allerdings durch eine Ausnahmeregelung geben, die derzeit im
NRW-Umweltministerium geprüft wird. Für eine solche Regelung hatte sich
unlängst auch Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD)
starkgemacht.
Für das Public Viewing im Evita Beach ist Norbert
Lupp, Betreiber des Stadtstrandes, derzeit allerdings noch auf der Suche
nach Sponsoren, um eine Leinwand anbieten zu können. "Wir werden auf
jeden Fall mehrere richtig große Fernseher aufstellen. Das hat sich
schon bei der Europameisterschaft 2012 bewährt", sagt Lupp. "Eine
Leinwand müsste wetterfest sein und kostet für den Zeitraum der WM etwa
15 000 Euro. Eine solche Summe ist nicht so leicht zu stemmen."
Die räumliche Nähe zwischen Evita Beach und Alter
Feuerwache ist für die Veranstalter kein Problem. Robert Jordan
überlegt, ob sich das Angebot sogar ausweiten lässt. "Bei späten
Anstoßzeiten könnte es in der Alten Feuerwache ein musikalisches
Rahmenprogramm geben."
Eigentlich
wollte der Unternehmer Bernd Herbst (68) im Industriegebiet Hemmerden
eine Eventhalle eröffnen. Doch daraus wurde nichts. Nun plant er einen
exklusiven Club für Slotcar-Racing – die Autos dafür baut er selbst.
Es wird eine Weltneuheit, verspricht Bernd Herbst.
Der 68-jährige Unternehmer aus Reuschenberg plant in Hemmerden einen
Club für Slotcars zu eröffnen. Dabei handelt es sich um
schienengesteuerte Fahrzeuge, die, ähnlich wie bei einer Carrera-Bahn,
Rennen in festen Bahnen fahren können. Das Neue: Herbst möchte Autos im
Maßstab 1:18 bauen. Die Wagen aus Metall haben dann eine Länge von knapp
20 Zentimetern, wiegen bis zu ein Kilogramm. "Normalerweise sind sie
viel kleiner, haben einen Maßstab von 1:32", sagt Herbst. Ein Auto
kostet um die 500 Euro.
Entstehen soll der Club auf einer Fläche von 600
Quadratmetern im Industriegebiet an der Daimlerstraße, wo Herbst eine
zweigeschossige Halle gehört. Eigentlich plante der Pensionär dort vor
einigen Jahren eine Eventhalle, hatte schon ein Konzept entwickelt.
Livebands sollten dort spielen, im Sommer wollte er vor der Halle einen
Schwenkgrill aufstellen. Doch die Stadt machte ihm einen Strich durch
die Rechnung, genehmigte sein Vorhaben nicht. "Eine sogenannte
Vergnügungsstätte hätte ich hier nicht aufmachen können, eine Gaststätte
oder sogar ein Bordell wäre mir aber wahrscheinlich genehmigt worden –
wenn ich denn gewollt hätte", sagt Herbst. Nun sei "das Projekt
gestorben, völlig verbrannt". Für seine neuen Pläne macht sich der
68-Jährige keine Sorgen: "Hier kann mir die Stadt eigentlich nicht
dazwischen funken, da ich nichts gewerbsmäßiges plane."
Noch steckt das Projekt in den Kinderschuhen, Herbst
hat erst eine gerade Teststrecke aufgebaut – Länge: 22 Meter. Dort
testet er seine vier Prototypen, alles Porsche-Carrera-Modelle. "Als
nächstes plane ich einen Slalomparcours, möglicherweise auch eine
Audi-Strecke – also vier sich kreuzende Kreise. Zusammenstöße sind hier
programmiert", berichtet Herbst. Auf den verschiedenen Bahnen sollen
später Wettkämpfe ausgetragen werden. Noch ist alles sehr karg. Falls
der Club sich etabliere und er genügend Menschen finde, die Spaß an dem
Hobby hätten, könne man sicherlich auch über Landschaften nachdenken:
"Das ist aber noch Zukunftsmusik."
Die Autos baut Herbst im Übrigen selbst – mit
Laserschneider, Schleif- und Fräsmaschine. Mit Folien kann er Farben und
Werbeflächen auf die kleinen Metallautos kleben. "Es lässt sich jedes
Auto nachbauen, das es auf dem Markt gibt. Man braucht nur etwas
Fingerspitzengefühl und Kreativität", sagt der 68-Jährige. Auch seinen
Wagen, ein zitronengelber Cadillac XLR, möchte der Autofan nun
maßstabsgetreu nachbauen. Details sind Herbst dabei sehr wichtig, später
sollen die kleinen Autos sogar mit typischem Motorensound und Licht
ausgestattet werden.
Derzeit tüftelt Herbst mit einem Bekannten an zwei
Tagen in der Woche an dem Projekt, das er einmal "XXL-Slotcar-Racing"
nennen will. Wann genau es losgehen soll, kann er noch nicht sagen:
"Vieles ist Neuland für uns. Aber ich hoffe, dass wir im Spätsommer so
weit sind."
Der
Literaturkursus Q1 am Gymnasium Jüchen hat mit seiner Werbeagentur SWÄG
schon mehrere Auftraggeber. Zu den besten Kunden der Schüler gehört ein
großer Supermarkt, der wohl auch an weiteren Arbeiten interessiert ist.Von Christian Schwarz
Jetzt starten sie ihre "Klo-Kampagne". Demnächst soll
in jeder Toilettenkabine ihrer Schule ein Plakat mit einem frechen
Spruch hängen – das Ziel: saubere Waschräume. Die Oberstufenschüler des
Literaturkursus Q1 am Gymnasium Jüchen haben gemeinsam mit ihrem
Deutschlehrer Michael Anger eine Werbeagentur gegründet. Sie heißt SWÄG,
soll an das Jugendwort des Jahres 2011 erinnern.
Seit Beginn des Schuljahrs entwickelten die 16
Schüler bereits einige Kampagnen. Anfangs sollte es nur um schulinterne
Projekte gehen, wie zum Beispiel die Mensa, die Schülerzeitung oder – so
wie jetzt – die Aktion für saubere Toiletten.
Doch dann wurden einige Unternehmen in Jüchen auf die
Arbeit der Schüler aufmerksam. Prompt hatten sie einen ziemlich dicken
Fisch am Haken: die Filiale einer großen Supermarktkette. Für die "Heiße
Theke" des Geschäfts entwickelten sie eine Stempelkarte zur
Kundenbindung. Hat ein Kunde zehn Flammen-Stempel gesammelt, bekommt er
ein Essen umsonst. "Die Schüler haben sich da richtig reingehängt. Es
fing schon damit an, dass sie das richtige Papier finden mussten. Auch
die Stempel haben sie selbst entwickelt, eine schnelltrocknende Tinte
gesucht", sagt Lehrer Michael Anger.
Aus Richtung des Supermarkts kommt nun das Signal:
Wir wollen mehr. Vier bis fünf Kampagnen sind noch geplant, darunter
auch ein großes Plakat für den Parkplatz des Ladens oder eine Tombola.
"Es gab auch mal die Idee, Werbefeuerzeuge zu erstellen – passend zum
Namen ,Heiße Theke'. Doch da reagierten die Schüler sehr sensibel, denn
sie wollten das Rauchen nicht unterstützen", berichtet Anger. Auch
andere Auftraggeber aus Jüchen wurden von den Schülern schon bedient:
Sie bewarben hausgemachten Glühwein für eine Weinhandlung, erstellten
eine Werbeanzeige für ein Schreibwarengeschäft. Geld gibt es dafür
nicht, nur Auslagen werden erstattet. "Manche Auftraggeber zahlen aber
eine Spende in die Kasse des Fördervereins der Schule, so haben alle
etwas davon", sagt Anger.
Unterstützung bekamen die Schüler von einem Werber
aus Jüchen, er hielt einen Vortrag im Kursus und gab Ideen, wie man
Werbung sinnvoll platzieren kann. Er habe versprochen, auch künftig für
Fragen erreichbar zu sein, berichtet Anger: "Als Konkurrenz sieht er uns
nicht. Vielmehr freut er sich, dass die Schüler früh an das Berufsfeld
herangeführt werden." Bei dem ein oder anderen Schüler sei durch den
Unterricht auch der Berufswunsch geweckt worden, sagt Anger: "Ich weiß
von einem Schüler, dass er ganz sicher in Richtung Werbung gehen möchte,
bei ein paar anderen könnte ich es mir vorstellen."
Die Motivation der Schüler im Unterricht sei sehr
hoch, viele würden über die zwei Schulstunden hinaus einiges leisten.
"Ich hatte noch nie einen Kursus, wo Schüler so gerne Hausaufgaben
machen", sagt Anger. Wie es im nächsten Schuljahr weitergehen wird, weiß
Michael Anger noch nicht: "Möglicherweise führen wir das Projekt als AG
fort, oder vielleicht bekomme ich wieder einen neuen Literaturkursus."
Mehrere
wütende NGZ-Leser haben sich gestern in der Redaktion gemeldet und auf
umfangreiche Baumfällarbeiten an der Böschung der L 154 hingewiesen.
"Ich finde es unverschämt, dass die Anlieger nicht
über das Ausmaß informiert wurden", schreibt ein direkter Anwohner. Und
weiter: "Uns fehlt jetzt jeglicher Sicht- und Lärmschutz. Vielleicht
wäre es ausreichend gewesen, die großen Bäume in der Höhe zu reduzieren
und kleinere stehen zu lassen."
Tatsache ist: Seit Dienstag ist der Landesbetrieb
Straßenbau NRW an der L 154 mit aufwendigen Gehölzpflegearbeiten
beschäftigt. Die Pflegemaßnahme, heißt es, richteten sich nach den
Vorgaben des Bundesnaturschutzgesetzes und seien mit den zuständigen
Unteren Landschaftsbehörden abgestimmt. "De facto werden dort 30 bis 40
Jahre alte Bäume der Böschung entnommen, weil sie nicht mehr standsicher
sind", erklärte gestern ein Mitarbeiter auf Anfrage. Ziel sei es aber
auch, das Grün und die Böschung dauerhaft zu erhalten. "Weil jetzt
wieder mehr Licht auf die Samen am Boden fallen kann, erhöht sich die
Artenvielfalt. In zwei Jahren ist dort alles wieder grün."
Die Gehölzarbeiten sollen bis Ende Februar
abgeschlossen sein. Autofahrer müssen mit Verkehrsbehinderungen rechnen.
Der Radweg entlang der Landesstraße ist gesperrt.
Die
Mitgliederversammlung des CDU-Stadtverbandes hat am Mittwochabend
entschieden, wer bei der Kommunalwahl im Mai für die Christdemokraten in
Kaarst ins Rennen geht. Die bisherige Vorsitzende der Ratsfraktion,
Dorothea Zillmer, ist nicht dabei.Von Julia Hagenacker
Für die CDU in Kaarst war der vergangene Mittwoch in
mehrfacher Hinsicht ein denkwürdiger Tag. Die Partei hat sich für die
Kommunalwahl im Mai neu aufgestellt, hat mit einer vermeintlich guten
Tradition gebrochen und – aus der Sicht nicht weniger Mitglieder wohl
auch ein Tabu. In der CDU von früher soll es das jedenfalls nicht
gegeben haben: Dass ein Parteivorstand eine amtierende
Fraktionsvorsitzende wie Dorothea Zillmer, mit 25 Jahren
Stadtratserfahrung, gegen ihren Willen nicht mehr auf die
Vorschlagsliste für die Kommunalwahlkandidaten setzt.
Demokratisch entschieden hat am Ende die
Mitgliederversammlung: Zillmer unterlag im Wahlkreis 6 denkbar knapp dem
23 Jahre alten Vorsitzenden der Jungen Union, Sven Ladeck, mit 117 zu
124 Stimmen. Das Votum dürfte das Ende eines bis zum Schluss erbittert
geführten Macht- und Lagerkampfes zwischen Partei- und Fraktionsspitze
sein; ein Kampf, der sich Außenstehenden, wenn überhaupt, nur mit einem
Blick nach innen erklärt. Tatsächlich hat die CDU als größte Fraktion im
Stadtrat in der vergangenen Wahlperiode eine Menge erreicht: Die
Ikea-Umsiedlung ist in trockenen Tüchern, der U3-Ausbau geschafft. Daran
hatte selbstverständlich auch die Fraktionsvorsitzende teil. Die Frage
ist: Wie quälend war der Weg dorthin?
Dass es von Beginn an Spannungen zwischen dem "Team
Zillmer", Parteichef und Fraktions-Vize Lars Christoph wie auch einem
Großteil des Parteivorstandes gab, hat die am Dienstag aus der CDU
ausgetretene ehemalige Geschäftsführerin Uschi Baum bestätigt. Wirklich
problematisch wurde sie Situation aber erst 2011. Da wurde der mit
CDU/FDP-Mehrheit getroffene Ratsentschluss zum Umzug der Grundschule
Stakerseite durch ein Bürgerbegehren zu Fall gebracht. Damals spaltete
sich die CDU-Fraktion – in Bussardstraßenbefürworter und -gegner.
Lars Christoph gehörte, anders als Zillmer, zu den
Gegnern und handelte auch so. Bei der Abstimmung im Rat verlor die
Fraktionschefin beinahe ihr Gesicht. Ruhe in die Arbeit von Fraktion und
Parteivorstand zu bringen und alle Lager wieder zusammenzuführen, wäre
damals Aufgabe aller Funktionsträger gewesen. Dorothea Zillmer konnte
oder wollte das nicht. Bei der Neuwahl des Fraktionsvorstands im März
2012 wurden Christoph, Ortsverbandschef Ingo Kotzian und Beisitzer
Marcel Schulze Bomke-Vossschulte – allesamt Bussardstraßengegner – mit
schlechten bis miserablen Ergebnissen abgestraft. Für die meisten wurde
die politische Arbeit spätestens danach zur Qual.
Mit der Entscheidung, Dorothea Zillmer den deutlich
weniger erfahrenen Sven Ladeck entgegenzusetzen, ist der Parteivorstand
ein Risiko eingegangen. Mit seiner selbstbewussten Kandidatur hat sich
der 23-Jährige nicht nur Freunde gemacht. Dass er den Wahlkreis 6 holen
kann, muss er jetzt erst beweisen. Mögliche Parteiaustritte und
Stimmverluste sind wohl einkalkuliert. Gewinner des parteiinternen
Wahlkampfes könnten am Ende die Kaarster sein: Sie blicken auf ein
altersmäßig gut gemischtes Kandidaten-Tableau – einer Partei, in der
nichts mehr sein muss, nur "weil es immer so war".
Die Stadt
Korschenbroich hat das Haus von 1858 in die Denkmalliste aufgenommen.
Damit war die Pfarrgemeinde nicht einverstanden. Die Pfarre St. Andreas
hat die Stadt verklagt und verloren. Die Nutzung des Gebäudes ist noch
unklar.Von Ruth Wiedner
Die Zukunft des alten Pfarrhauses am Kirchplatz ist
auch nach dem Prozess vor dem Verwaltungsgericht Düsseldorf noch unklar.
Eines steht jetzt aber unwiderruflich fest: Das zweigeschossige Gebäude
von 1858 im Korschenbroicher Ortskern bleibt ein Denkmal. Das geht aus
der Urteilsbegründung hervor, die der Redaktion in Schriftform vorliegt.
Um eine friedvolle und sinnvolle Lösung sind aber
alle Beteiligten bemüht. Daher ist für den 31. Januar ein gemeinsames
Treffen angesetzt – mit der Pfarre St. Andreas als Eigentümerin, der
Stadt Korschenbroich als zuständige Behörde für Denkmalschutz und mit
der Caritas Mönchengladbach als potenziellem Investor.
Die Denkmäler in Korschenbroich - Eine Auswahl
Enttäuschend ist für Dr. Rita Mielke die Entscheidung
des Düsseldorfer Verwaltungsgerichtes. Doch die geschäftsführende
Kirchenvorstandsvorsitzende von St. Andreas nimmt es sportlich: "Der
Kirchenvorstand hätte sich natürlich einen anderen Ausgang des
Verfahrens gewünscht. Das hätte die weiteren Planungen rund um das alte
Pfarrhaus einfacher gestaltet." Für Rita Mielke stand – unabhängig vom
Prozessausgang – aber immer fest, mit der Stadt und der Caritas den
eingeschlagenen Weg fortzusetzen: "Darin waren und sind sich alle
Beteiligten einig", betont sie und spricht das Treffen in großer Runde
an: "Am 31. Januar wollen wir das weitere Vorgehen abstimmen."
Der Caritasverband will das alte Pfarrhaus für ein
Tagespflegeangebot in Kombination mit betreutem Wohnen nutzen. An zwölf
bis 16 Appartements ist gedacht. Um aber das Projekt als ein "soziales
Zentrum" im Ortskern realisieren zu können, fehlen dem Wohlfahrtsverband
rund 600 Quadratmeter. Die könnte der Verband von der Stadt kaufen.
Allerdings gehen hier die Preisvorstellungen von Stadt und Caritas immer
noch gewaltig auseinander.
Für Korschenbroichs Bürgermeister Heinz Josef Dick
ist das jetzt rechtskräftige Urteil eine Bestätigung: "Es zeigt, dass
wir den Sachverhalt als Fachbehörde richtig eingeschätzt haben." Dick
spricht von einem "schönen Ensemble am Kirchplatz": "Es wäre ein großer
Verlust gewesen, das Gebäude irgendwann einmal abzureißen." Ihm ist eine
sinnvolle Nutzung ebenso wichtig wie die Instandsetzung: "Es ist unsere
Aufgabe darauf zu achten, dass das alte Pfarrhaus nicht weiter
verfällt."
Bürgermeister Dick wird bei dem Treffen am 31. Januar
dabei sein. Das historische Gebäude könnte aus seiner Sicht mit in die
bisherigen Caritas-Pläne einbezogen werden. Einen Grundstücksstreifen
für den hinteren Zugang von der Don-Bosco-Straße würde die Stadt auch an
die Caritas verkaufen. Zur Wiese meinte Dick nur kurz und knapp: "Die
gibt es nicht."
Für den neuen Pfarrer Marc Zimmermann ist es
schwierig, einen bereits seit zehn Jahren ungeklärten Sachverhalt zu
lösen. Der Pfarrer mit einem Architekturstudium, versucht daher einen
Spagat: "Wir müssen als Pfarre nach einer sinnvollen Nutzung suchen." Er
sieht aber auch das Gebäude. "Es prägt den Kirchplatz seit mehr als 100
Jahren. Daher liegt es in unserer Verantwortung, es zu erhalten."
Das Ferienangebot der evangelischen Kirche ist eine feste Größe. So früh wie diesmal stand das Programm noch nie fest.Von Sebastian Meurer
Anlässlich ihres 50-jährigen Bestehens hatte die
evangelische Kirchengemeinde 2011 erstmals eine "Wies'nzeit" rund um die
Frixheimer Kreuzkirche veranstaltet. Das Wetter machte aus dem
damaligen "Frixheimer Sommer" eher einen Herbst, doch beeindrucken
ließen sich Pfarrer Thomas Spitzer und sein Team davon nicht. Im
folgenden Jahr war der Sommer durchwachsen, doch bei der dritten Auflage
2013 ging das Konzept voll auf. Zeitweise versammelten sich im
Pfarrgarten mehr als 200 Menschen, die sich bei guter Musik bestens
unterhalten konnten.
"Die Mundpropaganda funktioniert inzwischen: Es hat
sich herumgesprochen, dass beim Frixheimer Sommer eine Menge los ist",
sagt Thomas Spitzer. "Das Schöne ist, dass es sich um ein Angebot für
die ganze Familie handelt. Es wird auch diesmal wieder für die
Kinderbetreuung gesorgt sein", so Spitzer anlässlich der Vorstellung des
Programms 2014. Das steht diesmal ungewöhnlich früh fest, beginnt doch
der "Frixheimer Sommer" erst am 12. Juli. Auch dies ist ein Zeichen für
die große Resonanz, die die Idee mittlerweile findet. Mit einer einzigen
Ausnahme ist die musikalische Besetzung bei allen Terminen geklärt.
Lediglich am 2. August ist noch eine Lücke, wobei die Veranstalter die
Qual der Wahl haben. "Es sind mehrere Band interessiert, an diesem
Termin aufzutreten", bestätigt Thomas Spitzer.
Für die Bewirtung der Gäste ist wieder Küsterin Heike
Naguschewski-Preß mit ihrem bis zu 20-köpfigen Team verantwortlich.
Stets mit von der Partie ist auch Gemeindesekretärin Christine Schmitz,
die in ihrer Zeit als Küsterin (bis 2012) beim "Frixheimer Sommer" die
Federführung hatte. Der wird diesmal nicht wie bisher mit dem Bikertag
beginnen: Der steht am 6. September am Ende des Feriensprogramms, was
Thomas Spitzer auf Terminschwierigkeiten während der Sommerferien
zurückführt. Mittwirken werden beim Bikertag wieder die "Motorradfreunde
Rommerskirchen", für die Volker Preß erneut eine Fahrt durch die Region
ausarbeiten wird.
Ihre Premiere beim "Frixheimer Sommer" feiern bei
dessen diesjährigem Finale die "Dötzdorf Allstars". Deren Frontmann
Willie Goergens war 2013 bei mehreren Bands als Gastmusiker aufgetreten
und zeigte sich rundweg begeistert von der Atmosphäre. Auch das Eckumer
Kulturcafé ist wieder im Boot und bietet außerhalb seiner Kabarettreihe
einen Zusatzevent. Am 22. August gastiert der Aachener Kabarettist und
Musiker Felix Janosa in Frixheim. Im März 1991 war er der erste Künstler
überhaupt, der im Kulturcafé auftrat, und nach seiner Mitwirkung beim
20-Jahr-Jubiläum 2011 gastiert Janosa zum dritten Mal in Rommerskirchen.
Der Komponist von "Ritter Rost" wird ein "Best of" seiner Lieder
präsentieren, allerdings "jazziger" als im Original. Janosa tritt mit
den renommierten Jazz-Musikern Thomas Nordhausen (Gitarre), Antoine Pütz
(Bass) und Stefan Thormählen (Drums) auf. Vom musikalischen Part
abgesehen, stellt er auch Auszüge aus seinem neuen Programm "Giftschrank
– alles muss raus" vor.
Starten wird der "Frixheimer Sommer" am 12. Juli mit
der Band "Secret Flame". Eine Woche später geht es mit "ButzRock"
weiter, ehe am 26. Juli "Cold Shot Reloaded" auftritt. Die
Grevenbroicher Band "Tune up" spielt am 9. August. Am 16. August ist
dann der Gospelchor "Roki Voices" nach 2012 zum zweiten Mal im
Pfarrgarten zu Gast. Thomas Spitzers innigster Wunsch lautet
unterdessen: "Wir hoffen, dass das Wetter genauso wird wie im letzten
Jahr."
Um an
Auftrittsmöglichkeiten zu kommen, braucht es mehr Hilfe seitens der
Stadt. Sagen die fünf Musiker der Neusser Rockband Beside. Aber sie
verlangen von ihresgleichen auch genauso gut Disziplin und eine
Struktur.Von Sebastian Schaefer
Mit ihrem dritten Platz beim deutschlandweiten Rock-
und Pop-Preis ist der Neusser Band Beside der Sprung zur überregionalen
Popularität gelungen. Zumindest teilweise, denn als Nachwuchsband ist es
nach wie vor schwierig, sich bundesweit einen guten Ruf zu erspielen.
Beside selbst sind bislang die einzige Band, die aus dem Gewinn des
Neusser Rockförderpreises etwas Handfestes machen konnte. Die übrigen
Gewinner haben sich aufgelöst oder fristen ein unauffälliges Dasein.
Dies liege vor allem daran, dass außer dem Geldpreis
von 1500 Euro von der Stadt Neuss kaum weitere Unterstützung zu erwarten
sei, sagt Sebastian Schleicher, Gitarrist von Beside. Er kritisiert vor
allem die Politik der Stadt. "Eine Location wie das Haus der Jugend,
das zumindest ein paar Proberäume zur Verfügung stellt, wird nicht mehr
unterstützt, das Greyhound hat erst gar keine bekommen. Stattdessen wird
in Neuss ein Möchtegern-Medienhafen hochgezogen, wo statt Proberäume
Tiefgaragen gebaut werden."
Den Rockförderpreis sehen Beside weiterhin positiv,
jedoch zeige auch die Tatsache, dass Bürgermeister Napp schon seit
Jahren nicht mehr persönlich dort erschienen sei, welchen Stellenwert
der musikalisch Nachwuchs in der Politik hat. "Neben der Siegesprämie
gibt es keinerlei weitere Förderung", so Schleicher, der nicht verstehen
kann, warum Bands, die bei diesem Wettbewerb ihre musikalische
Tauglichkeit unter Beweis gestellt haben, nicht einmal die Chance
bekommen, etwa auf dem Hansefest zu spielen. "Wir haben sogar schon
mehrmals selbst angefragt", ergänzt Schlagzeuger Dennis Degen, "aber die
Stadt möchte das nicht."
Beside selbst haben die wenigen Chancen, die sich in
diesem Umfeld bieten, genutzt. Nicht ohne sich dankbar zu zeigen, dass
sie selbst – allerdings erst auf eigene Initiative – mehrfach finanziell
von der Stadt bei verschiedenen Projekten unterstützt worden sind. Und
genau dort beginnt laut Beside die Verantwortung der jungen Musiker
selbst: "Es gibt uns immer noch, weil wir uns dauernd Gedanken über neue
Projekte machen." So haben sie an der der erfolgreichen Akustik-Reihe
im Kulturkeller mitgewirkt, zuletzt ist die Band mit einer Video-Show im
Kino Hitch aufgetreten. Den Unterschied zu anderen Bands beschreiben
die Musiker so: "Wir stehen schon mitten im Leben, sind alle
berufstätig, dadurch verfügen wir über die nötige Disziplin und
Struktur.".
"Wir kommen alle aus unterschiedlichen beruflichen
Bereichen", so Sänger Tom Johannsen, "wenn wir zusammen Musik machen,
ist das fast wie Kochen." Keyboarder Marcel Ackermann sieht in dem
Zeitdruck auch einen Vorteil: "Wer den ganzen Tag im Proberaum abhängt,
kriegt manchmal gar nichts zustande. Wenn wir aber wissen, wir haben ein
konkretes Projekt und nur drei Stunden Zeit, nutzen wir die effektiv."
In Zukunft wollen Beside diese Zeit vor allem nutzen, um ihren
Bekanntheitsgrad über das Rheinland hinaus zu steigern. Einer
musikalischen Karriere sind alle fünf nicht abgeneigt. Doch, so Dennis
Degen, seien sie vernünftig genug, zu wissen, dass es bis dahin noch ein
langer Weg sei.
Im Sommer
soll Neuss eine zweite Sekundar- und eine vierte Gesamtschule bekommen.
Die Lehrerteams, die den Aufbau begleiten sollen, stehen fest. Sie
konkurrieren mit einem eigenständigen Schulprofil um Eltern und Schüler.Von Christoph Kleinau
Neuss ist auf dem Weg zu einem zweigliedrigen
Schulsystem. Diese Feststellung traf gestern Schuldezernentin Christiane
Zangs, die mit Karin Steinmann-Exner und Jochen Reif einerseits sowie
Saga Sjölund und Ulrich Burk andererseits die Teams vorstellen konnte,
die eine neue Sekundar- beziehungsweise eine weitere Gesamtschule
aufbauen sollen. Bestätigen die Eltern an den Anmeldetagen vom 10. bis
12. Februar die Trends der Vorjahre und kommen genug Kinder für beide
Schulen zusammen, gibt es vom Sommer an neben den Gymnasien fast nur
noch Schulen, die ein längeres gemeinsames Lernen möglich machen. Allein
die Realschule Holzheim fiele nicht in diese Kategorie.
Beide Teams sind Konkurrenten im Wettbewerb um Eltern
und Schüler aber einig in der Freude an der Aufbauarbeit und der
Gewissheit, eine Alternative zum Gymnasium bieten zu können. Beide
werben mit Köpfen – und Konzepten, die neben vielen anderen Abschlüssen
auch das Abitur möglich machen. "Wir wollen das Kind zum höchsten Punkt
bringen, den es erreichen kann", sagt Jochen Reif für die
Sekundarschule, die an der Weberstraße etabliert und nicht nur in der
Oberstufe Kooperationspartner des benachbarten Humboldt-Gymnasiums sein
wird. Auch jüngere Jahrgänge könnten bei den naturwissenschaftlichen
Fächern oder bei Sportveranstaltungen mit den Nachbarn in Kontakt
kommen.
Die Sekundarschule wirbt mit der besten
Lehrerausstattung aller allgemeinbildenden Schulen, einem
Ganztagsbetrieb und der Inklusion von Kindern mit Förderbedarf, zählt
Reif auf, der seit fünf Jahren Leiter einer Hauptschule in
Mönchengladbach ist und dort erfährt, "was das gegliederte Schulsystem
unten auslässt." Zu eigenständigem Arbeiten sollen die Kinder angeleitet
und früh auf die Berufswahl vorbereitet werden. Dafür fühlt sich Karin
Steinmann-Exner verantwortlich, die als Lehrerin dieses Feld derzeit
schon an der Realschule Südstadt abdeckt.
"Fit für die Zukunft – Europa im Blick" haben Saga
Sjölund, die gerade die Befähigung zur Schulleitung erworben hat und das
auch anstrebt, und Ulrich Burk über ihr Konzept für die Gesamtschule
Norf geschrieben. Die soll sich um eine Anerkennung als Europaschule
bewerben und mit einem breiten Sprachenangebot punkten. Neben Englisch,
Französisch und Latein sollen auch Spanisch und zum Beispiel Japanisch
angeboten werden. Der Kölner Burk, seit 16 Jahren Lehrer an der
Janusz-Korczak-Gesamtschule Neuss, darf das unterrichten. Er erwirbt
aber auch die Befähigung zum Technik-Unterricht, damit die neue
Gesamtschule auch in den Mint-Fächern (Mathematik, Informatik,
Naturwissenschaften, Technik) Profil gewinnt. Dass die Gesamtschule in
neun Jahren zum Abitur führt, lasse den Schülern mehr Zeit für ein
Privatleben und persönliche Interessen, sagt Sjölund. Geschenkt wird
ihnen aber nichts. Burk: "Wir wollen Heimat sein, aber auch Leistung
fordern."
Die Gäste
des zwölften "Neusser Genießertreffs" kamen gestern Abend voll auf ihre
Kosten. Sie lobten die Auswahl und Qualität der Speisen und Getränke
ebenso wie das Ambiente. Auch die Gastronomen waren zufrieden.Von Susanne Genath
Um 18 Uhr öffneten sich gestern Abend die Türen zum
"Neusser Genießertreff". Während drinnen Sushi-Röllchen, Rindertartar,
Neusser Wurstsalat und mittelalterlicher Knappkuchen schon in kleinen
Portionen abgefüllt auf die Gäste warteten und die ersten Garnelen in
der Pfanne gebraten wurden, hatte sich vor der Stadthalle am
Dorint-Hotel bereits eine lange Schlange gebildet. "Wir kommen von der
Arbeit und haben Hunger", sagt Janina Tillmann (26) lachend, die mit
ihren Kolleginnen Ursula Gleich (59) und Julika Scheffler (27) auf den
Einlass wartet. Tillmann ist die einzige, die schon einmal auf dem
Genießertreff war. "Das war super", erklärt sie. Jetzt freut sie sich
besonders auf die ausgefallenen Gerichte. "Aber man kann ja leider nicht
alles probieren", bedauert Ursula Gleich.
Im Saal und Foyer haben sich die 30 Gastronomen mit
ihren Ständen verteilt. Zum Beispiel Gerd Lang, Inhaber des Restaurants
"Solevino". Er bietet sieben verschiedene Mousse-Varianten an. "Vier
Tage lang haben wir mit neun Leuten die etwa 800 bis 1000 Portionen
vorbereitet", berichtet er. Besonders stolz ist er auf seine
Feigen-Roquefort-Mousse mit Pflaume und Honig. "Der Roquefort ist ganz
dezent."
Angela (58) und Alfons Grün (56) aus Jülich sowie ihr
Sohn Hauke Bochem aus Heinsberg probieren gerade die gefüllte
Kalbsroulade vom Restaurant "Drusushof". "Sehr lecker", sind sich alle
drei einig. "Auch das Couscous, das wir vorher gegessen hatten. Es ist
ein tolles Ambiente hier. Alles ist sehr nett organisiert."
Kein Schokobrunnen, sondern ein Currysoßenbrunnen
lockt die Besucher an den Stand vom Restaurant "In Vino Veritas". Klein
geschnittene Wildbratwurst liegt daneben, um mit einem Stäbchen
aufgespießt und in die Soße gehalten zu werden. "Lecker!", sagt ein Mann
und stellt sich gleich noch mal an.
1000 Gäste werden bewirtet, darunter der Neusser
Bürgermeister Herbert Napp und sein Dormagener Kollege Peter-Olaf
Hoffmann. Im Foyer ist Virginia Schmitz (52) ganz von ihrem Getränk
begeistert. "Es sieht aus wie ein Weißwein, ist aber ein Rotwein", hat
die Düsseldorferin erfahren. "So etwas habe ich noch nie gesehen." Mit
Daniela Lakner (44) und Markus Illing (49) genießt sie das Angebot. "Die
Auswahl, Qualität und Besonderheit sind faszinierend", erklärt Lakner.
"Ganz weit vorne sind bislang die Ochsenbäckchen."
Mitveranstalter Peter Rebig, Geschäftsführer Neuss
Marketing, ist mit dem Abend zufrieden. "Die Gäste sind entspannt, also
bin ich es auch", sagt er lächelnd.
Ab heute
Nachmittag kommen auf Bahn- und Autofahrer wieder Behinderungen zu. Die
Deutsche Bahn erneuert am Wochenende die noch fehlenden Teile der
Eisenbahnüberführung "Rheydter Straße" aus dem Jahr 1908.
Der Anfang wurde bereits vor zwei Wochen gemacht.
Insgesamt werden dort vier Trogbrücken unter laufendem Betrieb
ausgetauscht, teilt die Bahn mit.
Da dem Zugverkehr nicht alle Gleise zur Verfügung
stehen, kann der Regionalexpress RE 7 Richtung Köln nicht am Neusser
Hauptbahnhof halten, sondern hält statt dessen in Neuss-Süd. Zwischen
Neuss-Süd und Hauptbahnhof stehen als Ersatz die Züge der S-Bahnlinie S
11 – in den Morgenstunden bis 8 Uhr auch Taxen - zur Verfügung, so die
Bahn. Vom Hauptbahnhof fahren Züge der Linie S 11 in Richtung Dormagen
und Köln. Von Krefeld nach Neuss verkehren die Züge des RE 4 mit einem
geänderten Fahrplan.
Auch die Rheydter Straße und ein Teil der
Gielenstraße werden heute ab 16 Uhr bis Montag, 6 Uhr, gesperrt, teilt
die Stadt mit. In dieser Zeit kann die Rheydter Straße in Höhe der
Bahnbrücke nicht stadteinwärts befahren werden. Die Gielenstraße ist in
Höhe der Stephanstraße Richtung Schorlemer Straße und die Ausfahrt
Kapitelstraße Richtung Stephanstraße sowie Schorlemer Straße gesperrt.
Der Verkehr auf der Gielenstraße Richtung Bahnhof wird einspurig
geführt; die Stephanstraße bleibt Richtung Steinhausstraße befahrbar.
Von Samstag, 1 Uhr, bis Sonntag, 16 Uhr, muss die Rheydter Straße in
Höhe Stephanstraße auch stadtauswärts gesperrt werden. Fußgänger können
die Brücke Stephanstraße weiter unterqueren. Großräumige Umleitungen
werden eingerichtet.
Auch die Buslinien 842 und 849 werden ab dem
Hauptbahnhof über die Gielenstraße umgeleitet und fahren nicht über die
Kapitelstraße. Verschiedene Haltestellen wie "Hauptbahnhof 4" und
"Hermannsplatz" in Richtung Lukaskrankenhaus entfallen deshalb. Richtung
Innenstadt fährt die 842 ihren regulären Weg. Richtung Lukaskrankenhaus
können von Samstag, 1 Uhr, bis Sonntag, 16 Uhr, zudem die Haltestellen
"Krurstraße", "Tillmannstraße", "Kantstraße", "Saarstraße", "Gaußstraße"
und "Felkestraße" nicht angefahren werden. Die Linie 849 wird ab "Am
Stadtwald" über die Jahnstraße umgeleitet, die Haltestelle
"Robert-Koch-Straße" entfällt. Zwischen Samstag, 1 Uhr, und Sonntag, 16
Uhr, können zudem die Haltestellen "Robert-Koch-Straße", "Am Stadtwald"
und "Kamilianerstraße" Richtung Krankenhaus nicht angefahren werden.
Weitere Infos unter: www.stadtwerke-neuss.de
Pendlern
drohen längere Fahrzeiten. Grund: die Großbaustelle auf der
Hohenzollernbrücke in Köln. Doch die Dormagener können jetzt teilweise
aufatmen: Der RE 7 fällt nicht ganz aus, er fährt bis Ehrenfeld.Von Klaus D. Schumilas
Auf den 7. März hat die Deutsche Bahn den Beginn der
Gleisarbeiten auf der Hohenzollernbrücke in Köln terminiert. Was für den
Pendler aus Dormagen oder Neuss zunächst weit weg klingt, wird aber für
vier Wochen erhebliche Auswirkungen auf den gesamten Bahnverkehr im
Rheinland haben. Dabei wird es weniger drastisch werden als zunächst
angenommen. Vor Wochen schien es noch so, als würde der Regionalexpress
7, mit dem die Pendler aus Neuss und Dormagener in die Domstadt fahren,
für diese Zeit ganz gekappt. Die Deutsche Bahn hat allerdings
entschieden, dass der RE 7 wenigstens bis Köln-Ehrenfeld fährt.
Gleichwohl wird die Fahrt zum Kölner Hauptbahnhof beziehungsweise von
dort zurück zum Dormagener Bahnhof zwischen 15 und 22 Minuten länger
dauern.
Diese Zeiten nannte gestern Bahn-Sprecherin Andrea
Brandt gegenüber unserer Zeitung. "Da sollten Pendler sich überlegen, ob
sie nicht besser statt des Regionalexpress direkt die S-Bahn nehmen, um
ohne umzusteigen ihr Ziel in Köln zu erreichen." Das müsse aber jeder
Fahrgast für sich selbst herausfinden und entscheiden, was für ihn
passender ist. Die Fahrgäste aus Neuss und Dormagen müssen dann, so sagt
die Bahn-Sprecherin, auf die S 12 oder S 13 umsteigen, die von dort zum
Kölner Hauptbahnhof fahren. "Die S 13 verkehrt normalerweise nur
zwischen 6 und 8 Uhr. Wir haben aufgrund der Gleisarbeiten die
Verkehrszeit für diese vier Wochen von 6.30 bis 20.30 Uhr erweitert."
Zusammen mit der S 12 ergebe sich ein Zehn-Minuten-Takt. Wer es
sportlich mag, kann die Wartezeit deutlich verringern, wenn er die S 8
erreicht, die vier Minuten später abfährt. Ob das bei möglichen
Verspätungen tatsächlich gelingt, kann aber nicht versprochen werden.
Die Bahn-Sprecherin macht die verlängerte Fahrtzeit
an einem Beispiel deutlich: Wer ab Köln-Hauptbahnhof beispielsweise um
17.20 Uhr losfährt, ist laut Fahrplan um 17.28 Uhr in Ehrenfeld. Dort
geht es mit dem Regionalexpress um 17.38 Uhr weiter. "Normalerweise
müsste er erst ab 17.42 mit dem RE 7 ab Hauptbahnhof losfahren. Daher
ergibt sich die um 22 Minuten längere Fahrtzeit."
Auswirkungen gibt es auch auf die Züge der
Regionalbahnlinie 38 zwischen Neuss und Köln, die nur bis Horrem fahren.
Dort besteht Anschluss an die S-Bahn. Alle Fahrplanänderungen im
Fernverkehr für die Zeit vom 7. März bis 7. April mit den genauen
Abfahrzeiten und Halten können unter www.bahn.de
eingesehen werden. Die Brücke selbst ist übrigens laut Bahn in einem
guten Zustand und nicht sanierungsbedürftig. Die DB Netz investiert rund
elf Millionen Euro in die Baumaßnahmen. 14 Weichen und insgesamt 2500
Meter Schienen werden erneuert.
Immer mehr
Vereine sind mit ihren Karnevalsveranstaltungen im Thomas-Morus-Haus zu
Gast. Jetzt zieht sogar die KG Müllekolk aus Weckhoven dorthin um.
Anlass ist die immer schwierigere Suche nach einem großen Saal mit
Bühne.Von Christoph Kleinau
Die Karnevalsgesellschaft Müllekolk verlässt ihren
Stammsitz und zieht auf die Furth um. Nicht ganz, aber immerhin für ihre
Prunksitzung, die morgen Abend zum ersten Mal seit Gründung der
Gesellschaft im Jahr 1950 nicht in Weckhoven gefeiert wird, sondern im
Thomas-Morus-Haus an der Adolfstraße. Dem Haus, in dem – sieht man von
der Stadthalle ab – mittlerweile die meisten Neusser
Karnevalsveranstaltungen stattfinden. Das Lokal auf der Furth – ein
Geheimtipp?
Mit dem Gastronom Reiner Franzen hat die große
Nachfrage nichts zu tun, auch wenn der als Vize-Präsident des Neusser
Karnevalsausschuss (KA) in dieser Szene eine echte Größe ist. Franzen
betont aber, dass ihm alle anderen Gäste genauso lieb und wert sind und
er die Müllekolker auch nicht abgeworben hat. Nein, es ist die Größe des
Veranstaltungssaales, die sein Haus immer populärer macht.
Aber Franzen richtet sich auf die jecken Gäste ein.
Zum ersten Mal seit er das Lokal vor zwölf Jahren übernahm, gibt es eine
Bühnendekoration, die über alle Wochen der Session aufgebaut bleibt.
"Wie im Kölner Gürzenich oder in den Sartory-Sälen", sagt er mit einem
Augenzwinkern. Diese Deko zeigt das Neusser Rathaus, und vor dieser
Kulisse feiert auch die KG Müllekolk. Erst am 22. Februar, wenn die
Pfarre Christ König im Thomas-Morus-Haus zum Pfarrkarneval einlädt,
ändert sich das Bild. "Die haben eigene Ideen", sagt Franzen.
Bei den Müllekolkern war der Wechsel ins Nordstädter
Ausweichquartier alles andere als unumstritten. "Das war eine ganz
schwere Entscheidung": Pressesprecher Rainer Schmitz gibt damit die
Stimmung im Verein wieder, der sich in Weckhoven in beinahe jährlicher
Folge ein neues Lokal suchen musste, weil das alte geschlossen wurde.
Die Gaststätte "Zur Alten Post", die heute Vereinslokal ist, bietet aber
nur einen Saal für maximal 120 Gäste. "Die Stimmung bei der Sitzung im
vergangenen Jahr war dort gut", betont Schmitz. Doch mit diesem
Zuschauerschnitt sei kaum eine Sitzung zu finanzieren, ergänzt Franzen,
der seit Jahren Sitzungspräsident der Müllekolker ist – und nun auch
Gastgeber.
Er kann 300 Gästen im Saal Platz bieten, bestuhlt
aber meist nur für 250. "Es soll gemütlich bleiben, die Leute sollen
auch mal aufstehen können", sagt er. Zum Saal kommt die Bühne, die mit 4
x 13 Metern einer Kapelle – morgen ist das der Musikverein "Frohsinn
Norf" – und einem kleinen Elferrat Platz bietet und dann immer noch groß
genug ist für eine Tanzgarde wie die "Glamour Girls" aus Weckhoven.
Dieses Paket aus Saal und Bühne macht das Haus auch
für andere Karnevalisten attraktiv. Der Künstlerstammtisch "Kappesköpp"
organisiert dort seine Vorstelltage, die KG "Blau Rot Gold" veranstaltet
die Sitzung "Nüsser för Nüsser" und die Pfarre Christ König ihren
Pfarrkarneval. Die Stadt- und Prinzengarde verleiht auf der Furth den
Quirinusstern, und der Förderverein Christ König lädt nach dem
Kappessonntagszug zum "Bunten Treiben"
König Friedrich II. "Der Große"
(24. 1. 1712 - 17. 8. 1786)
König von Preußen, "Friedrich der Große" oder auch der "Alte Fritz"
genannt, seit 1740 König von Preußen, gilt als Repräsentant des
aufgeklärten Absolutismus, bezeichnete sich selbst als "ersten Diener
des Staates" (Preußen, 1712 - 1786).