Donnerstag, 24. April 2014

Dormagen 0 Fortschritte bei der Grube Gohr

Die Auffüllung der früheren Sand- und Kiesgrube in Gohr, mit der im Jahr 2006 begonnen wurde, geht voran. Ende des vergangenen Jahres waren vom ursprünglichen Volumen der Grube (1 304 280 Kubikmeter) nur 43 825 Kubikmeter noch nicht verfüllt. Von Stefan Schneider
Das geht aus einem Beratungspapier der Stadt Dormagen für die Mitglieder im Planungs- und Umweltausschuss hervor. Im vergangenen Jahr wurden 52 000 Kubikmeter aufgefüllt. Die Zahl basiere auf Angaben der ausführenden Firma Kamps, teilte die Stadt den Politikern mit. Die Menge für 2013 sei nicht überprüft worden, doch bei Abschluss der Verfüllung sollen die Angaben mit einer Schlussmessung überprüft werden.
Ziel ist die Rekultivierung des gesamten Geländes. Diese soll spätestens am 31. Dezember 2016 erreicht sein. Die ehemalige Grube Gohr soll künftig dem Biotop- und Artenschutz dienen und darüber hinaus als landwirtschaftliche Fläche genutzt werden.
Die Frist für die Wiederverfüllung der Grube Gohr war im vergangenen Jahr verlängert worden, nachdem der Betreiber der Grube, die Grund und Boden Gohr GmbH, die Stadt über Schwierigkeiten bei der Bodenbeschaffung informiert hatte. "Für das Jahr 2012 konnten Verfüllböden nicht mehr in erforderlicher Menge und Qualität auf dem Markt besorgt werden", hieß es im November 2012. Denn für die oberflächennahen Schichten ist eine bestimmte Bodenqualität vorgeschrieben.
Quelle: NGZ

Dormagen 1 0 Südliche Kölner Straße soll lebendiger werden

Die FDP schlägt vor, im Norden und Süden der "Kö" wieder Autos zuzulassen. Damit soll die Kundenfrequenz erhöht werden. Von Klaus D. Schumilas
 
Sie ist rund einen Kilometer lang, verbindet fußläufig die Flora-/Walhovener Straße mit der Europastraße und ist "die" Einkaufsmeile von Dormagen: die Kölner Straße, kurz "Kö" genannt. "Zu lang", findet Karlheinz Meyer, Bürgermeisterkandidat der FDP. Er beklagt die im Unterschied zum Bereich am alten Rathaus viel geringere Kundenfrequenz. Seiner Meinung nach sollte bald über die Möglichkeit einer Einbahnstraßenregelung zwischen Europastraße und Nettergasse diskutiert werden. "Viele Händler und Anwohner fänden das gut", so Meyer.
Seit über 25 Jahren ist Dormagens Innenstadt autofrei. Zeitgenossen erinnern sich nur zu gut an die sehr strittige Diskussion über Vor- und Nachteile, wenn der Autoverkehr aus der Kölner Straße verschwindet. Es war eine sehr knappe politische Entscheidung. Am 26. November 1988 war es soweit, nachdem 5500 Kubikmeter Erde bewegt und hundert Bäume gepflanzt wurden. 25 Jahre später gibt es Befürworter für eine Rolle rückwärts, zumindest in Teilbereichen. "Das ist ein Thema, über das man diskutieren sollte", sagt Frank Lemke, bald scheidender Vorsitzender der Werbegemeinschaft Stadt Dormagen (WSD).
Er sieht das auch deswegen so, weil die Innenstadthändler nicht daran glauben, dass das kommende Fachmarktzentrum auf dem ehemaligen Gelände der Zuckerfabrik tatsächlich zu einem Frequenzbringer für die City wird. "Das ist Augenwischerei", so Lemke. "Wer im Baumarkt oder im Lebensmittelmarkt eingekauft hat, packt die Sachen ins Auto und fährt nach Hause."

Enttäuscht zeigt er sich über die Vorstellungen der Verwaltung, wonach es keinen besonders gestalteten Übergang in Richtung "Kö" geben soll, sondern nur klassische Fußgängerüberwege, die breiter ausfallen werden. "Die Politik ist gefordert, sie muss etwas tun", fordert Lemke.
FDP-Ratsherr Meyer sieht hingegen die Händler in der Pflicht, "kreative Ideen zu entwickeln, wie sie potenzielle Kunden anziehen können. Sie sind schließlich die Profis". Infrastrukturelle Hilfen soll es gleichwohl geben. "Autofahrer könnten von der Europastraße aus in die ,Kö' fahren und sie über die Nettergassse wieder verlassen." Gleiches könnte demnach von der Florastraße aus bis zur Marktstraße möglich sein. "Unter der Woche und am Wochenende sollte die Kö dann für den Autoverkehr gesperrt sein", so Meyer.
Positiver beurteilt Gabriele Böse, Wirtschaftsförderin der Stadt, die Situation. Sie hat eine "Aufbruchstimmung" ausgemacht: "An vielen Ecken in der Innenstadt entstehen Wohnhäuser, das heißt, es leben bald mehr Menschen dort, die auch Kunden sind." In der südlichen "Kö" entwickelt sich der Geschäftsbesatz gut, sagt sie, "vor dem ,Streetlife" und dem türkischen Imbiss gibt es Außengastronomie, dazu viele hochwertige Einzelhandelsgeschäfte - dort haben wir eine unheimlich gute Entwicklung". Böse ist davon überzeugt, dass das Fachmarktzentrum für eine weitere Belebung des südlichen Abschnitts der Kölner Straße und des zentralen Bereiches sorgen wird. Der Leerstand auf der gesamten "Kö" liegt bei unauffälligen fünf bis sechs Prozent.
Quelle: NGZ

Dormagen 0 Straßenmusiker müssen den Standort wechseln

Die Stadt Dormagen geht recht nachsichtig mit den Musikern im öffentlichen Raum um. Doch einige Regeln müssen beachtet werden. Von Stefan Schneider
Wilhelm Busch hat es schon 1872 auf den Punkt gebracht. "Musik wird oft nicht schön gefunden, weil sie stets mit Geräusch verbunden", reimte der Dichter damals mit Blick auf die unterschiedlichen Auffassungen über Wohlklänge und Misstöne. Ob er bei seinem Vers auch Straßenmusikanten im Sinn hatte, ist nicht überliefert. Deren Hochsaison jedenfalls hat angesichts des schönen Wetters jetzt auch in Dormagen bereits begonnen - was gemischte Gefühle, von Ablehnung bis Zustimmung, bei freiwilligen und unfreiwilligen Zuhörern hervorruft.
Der Stadtverwaltung ist nicht daran gelegen, den Open-Air-Musikern das Leben schwer zu machen. "Bei uns gibt es für die Instrumentalisten und Sänger keine Meldepflicht, und sie benötigen in Dormagen für diese geringfügige Nutzung der Straße oder Fußgängerzone auch keine Sondernutzungserlaubnis", informiert Holger Burdag vom städtischen Ordnungsamt auf Anfrage.
In anderen Städten sieht das ganz anders aus. Zum Beispiel in München: Die bayerische Metropole ist die einzige Stadt in Deutschland, die Straßenmusiker zu einem Casting bittet, meldete eine überregionale Zeitung im vorigen Herbst. Wer in München im öffentlichen Raum spielen wolle, müsse zum Chef der Stadtinformation kommen und dort mehrere Stücke vorspielen. Wer nur herumklimpere, könne wieder gehen. Die Position des Stadtinfo-Chefs: "Wenn die Musiker nicht spielen können, ist das letztlich nur Betteln mit Instrument."

In Dormagen reagieren die Behörden weit weniger streng. Vorspielen muss hier niemand. Aber ein paar Regeln gibt es doch: "Die Musikanten dürfen maximal eine halbe Stunde an ein und demselben Standort spielen, dann müssen sie ein Stück weiterziehen", berichtet Holger Burdag. Das "Stück" sollte mindestens 200 Meter umfassen, fügt er hinzu.
Eine weitere Vorschrift: Verstärker dürfen in Dormagen - wie in vielen anderen Städten auch - von den Straßenmusikern nicht eingesetzt werden. In Düsseldorf war über diesen Punkt kürzlich ein Streit entbrannt. Ein Straßenmusiker, der unter anderem mit elektronischer Gitarre und elektronischem Bass arbeitet, war vor den Beschwerdeausschuss gezogen, weil er sich aufgrund des Verstärkerverbots benachteiligt fühlte. In Düsseldorf blieben die Entscheidungsträger vor gut zwei Wochen unnachgiebig. Verstärker und elektronische Instrumente würden von Anwohnern und Geschäftsleuten als störend empfunden. Die Beschränkung sei deshalb nicht willkürlich und auch nicht diskriminierend. Als zu aufwendig beurteilten die Düsseldorfer den Kompromissvorschlag, per Handy-App den zuvor festgelegten Lautstärkepegel zu überprüfen.
In Dormagen halten sich die Beschwerden über Straßenmusiker in Grenzen, sagt Holger Burdag vom Ordnungsamt. Wenn, dann kämen diese meist in den Sommermonaten, wenn die Zahl der Spieler und Sänger überdurchschnittlich hoch sei. Vielleicht trifft die Kritik aber auch vor allem die weniger musikalischen Aspiranten. Andere werden eher geduldet. "Einige der Straßenmusiker kommen von Musikhochschulen, die sind wirklich richtig gut", urteilt Burdag
Quelle: NGZ

Grevenbroich 0 Fassade der Villa Erckens wird nun endlich saniert

Stadtverwaltung hat Sponsoren für die dringend notwendige Maßnahme gefunden. Vorarbeiten haben begonnen.
Die Sockel der historischen Villa Erckens sind bereits abgeklebt worden. Damit wird deutlich: Die schon seit langem geplanten Sanierungsarbeiten haben am Museum begonnen. Weil Wasserschäden drohen, muss die komplette Fassade des ehemaligen Industriellen-Hauses auf Vordermann gebracht werden. Die Stadt kann dabei auf die finanzielle Hilfe von Sponsoren zählen.
Das Innere des 127 Jahre alten Gebäudes wurde aufwendig saniert, bevor dort im März 2012 das neue "Museum der niederrheinischen Seele" eröffnete. Für die Außenhaut der Villa blieb jedoch kein Geld übrig, obwohl auch sie dringend instand gesetzt werden muss.
Bürgermeisterin Ursula Kwasny hat sich seitdem um Sponsoren bemüht, die einen großen Teil der Arbeiten finanzieren sollen - letztlich mit Erfolg. In der kommenden Woche wird sie das Sanierungsprojekt der Öffentlichkeit vorstellen, gemeinsam mit Vertretern des Rhein-Kreises, der Sparkassenstiftung und des Energiekonzerns RWE.

Dass die etwa 180 000 Euro teure Fassadensanierung erforderlich ist, hatte Thomas Wolff vom städtischen Kulturteam bereits vor Monaten deutlich gemacht: "Es geht hierbei nicht um Schönheitsreparaturen. Dem historischen Gebäude drohen massive Schäden." An der Fassade des Hauses sind deutliche Risse zu sehen, an manchen Stellen bröckelt sogar der Putz ab - es besteht die Gefahr, dass Feuchtigkeit in das Innere des Hauses vordringt.
"Das wäre schlimm, da die Räume gerade erst restauriert wurden", betont Wolff. Und auch Ursula Kwasny hat bereits vor den Ratsmitgliedern deutlich gemacht, dass die Sanierung "eine ausbaufachlicher und denkmalpflegerischer Sicht unumgängliche, substanzerhaltende und zwingende Maßnahme" sei.
Nachdem die ersten Vorarbeiten getätigt wurden, geht es jetzt ans Werk: Die Fassade mit einer Gesamtfläche von 1500 Quadratmetern muss gesandstrahlt werden, bevor die Risse und Löcher verspachtelt und der Haftgrund erneuert werden können. Danach folgt der Anstrich. Auch Rinnen müssen ausgebessert werden, ebenso Stuckverzierungen, von denen einige bereits abbröckeln.
Quelle: wilp

Grevenbroich 1 0 "Ersatzvater" für drei flauschige Ziegen

Von ihren Muttertieren verstoßen, aber flauschig und niedlich: drei Lamm-Babys, die vor wenigen Tagen im Wildgehege des Forstbauhofs zur Welt kamen. Gregor Jansch sorgt sich um die Jungtiere, die ihm auf Schritt und Tritt folgen. Von Christian Kandzorra
 
Es ist eine rührende Geschichte, die trauriger kaum hätte beginnen können: Vor wenigen Tagen brachten drei Ziegen im Wildgehege des Forstbauhofs der Stadt Grevenbroich vier weiße Lämmer zur Welt - zwei davon wurden als Zwillinge geboren. Doch das Geschwistertier der heute neun Tage jungen Lotte, dem kleinsten Lämmchen, verstirbt schon kurz nach der Geburt. Und als wäre das nicht schon dramatisch genug gewesen: "Wir haben schnell gemerkt, dass die Ziegen-Mütter ihren Nachwuchs beim Versuch, Milch zu saugen, abstoßen", sagt Gregor Jansch, Leiter des Forstbauhofs. Er hat sich den drei Jungtieren deshalb angenommen und wurde kurzerhand zum "Ersatzvater" für die flauschigen Lämmer, die er fünf Mal täglich mit spezieller Milch füttert.
Jansch kann zusehen, wie Luise, Emma (beide 25 Tage alt, etwa sechs Kilogramm schwer) und Nesthäkchen Lotte (neun Tage, drei Kilo) heranwachsen. "Bald werden sie etwa 90 Zentimeter groß sein", sagt der Naturfreund aus Erfahrung. Schon zwischen Lotte und den anderen beiden Moorschnucken macht sich ein Größenunterschied deutlich bemerkbar, obwohl nur wenige Tage zwischen ihnen liegen. Probleme machen die Neugeborenen übrigens nicht - sie folgen ihrem "Ersatzvater" auf Schritt und Tritt. "Besonders, wenn es um ihre Milch geht", sagt der 57-Jährige und lacht. Denn wenn sie wettern, dass ihre Fläschchen gefüllt werden, werden sie schon mal etwas stürmischer, laufen im Kreis und klemmen sich fest an die Versen ihres Pflegers.
39 Jahre arbeitet Gregor Jansch nun schon bei den Grevenbroicher Wirtschaftsbetrieben in der Abteilung des Forstbauhofs - aber noch nie musste er drei Lämmer aufziehen, die von ihrer Mutter verstoßen wurden. Doch die Arbeit nimmt er gerne auf sich: "Von Arbeit kann eigentlich keine Rede sein. Sie fressen ja noch nichts. Sie brauchen nur fünf Mal am Tag ihre Milch", sagt er. Außerdem seien die Jungtiere zahm und würden nicht versuchen, die Flucht zu ergreifen.
Die Lämmer werden schnell heranwachsen und bald in das Gehege zu ihren Artgenossen gelassen. "Dann gibt's für sie auch Kraftfutter", sagt Jansch. Ihre "Milchzähne" haben sich dafür schon voll ausgebildet. Luise, Emma und Lotte erwartet dann ein ganz normales Ziegenleben im Wildgehege des Forstbauhofs, in dem noch zahlreiche andere Ziegen leben. Ihr Fell sorgt dafür, dass es ihnen nachts nicht kalt wird: "Das hat sich auch bei unseren Kleinen schon ziemlich stark ausgebildet", schildert Jansch. Damit es im Sommer nicht zu warm wird, engagiert der Forstbetrieb einmal jährlich einen Schäfer, der die Wolle schert. "Dann reichen die Haare der Tiere in der Regel sogar bis zum Boden." Bis es soweit ist, wird wohl noch einige Zeit vergehen. Doch die jungen Ziegen entwickeln sich zusehends zu heimlichen Stars auf dem Forstbauhof - auch, wenn sie noch eine Weile unter der Wärmelampe im Stroh sitzen.
Quelle: NGZ

Grevenbroich Großeinsatz nach Kellerbrand in Gindorf

Großeinsatz von Feuerwehr und Rettungsdienst in Gindorf: Fünf Menschen wurden am Donnerstagmorgen bei einem Kellerbrand in einem Mehrfamilienhaus an der Friedensstraße verletzt. Ein Vater und seine beiden Kinder wurden ins Krankenhaus gebracht, sie hatten Rauchgas eingeatmet.
 
Als die Rettungskräfte eintrafen, drang schwarzer Haus aus den Kellerfenstern und durchs Treppenhaus. Zum Glück waren alle Bewohner bereits im Freien. Die Löscharbeiten gestalteten sich recht schwierig, da die Einsatzkräfte erst Möbel zur Seiten rücken mussten, um an den Brandherd zu gelangen.
"Es ist ein material- und personalintensiver Einsatz", sagte Einsatzleiter Helmut Schnabel an der Brandstelle. 30 Feuerwehrleute sind seit rund drei Stunden vor Ort. Am Mittag werden die letzten Glutnester gelöscht und das Haus gelüftet. Auch der Rettungsdienst hatte vorsorglich starke Kräfte zusammengezogen. Unter anderem rückten sieben Rettungswagen an. Die Polizei hatte die Einsatzstelle weiträumig abgesperrt und ermittelt nun zur Brandursache. Ein Nachbar berichtete, dass ein Mann mit einem elektrischen Rasenmäher im Garten mähte, als der Rauch aus dem Keller kam.

Grevenbroich 3 0 Schnelles Internet - Telekom zieht nach

Die Bürger in der Schlossstadt sollen in Zukunft flächendeckend mit schnellem Internet versorgt werden. Das plant neben der "Deutsche Glasfaser" nun auch die Telekom. Der Konzern setzt auf LTE-Technik - und einen Standortausbau. Von Andreas Buchbauer
 
Nach dem Unternehmen "Deutsche Glasfaser" plant auch die Telekom, in Grevenbroich flächendeckend schnelle Internetverbindungen zu ermöglichen. Das bestätigte ein Unternehmenssprecher gestern auf Anfrage unserer Zeitung. "In den kommenden Tagen wird ein LTE-Standort an der Friedrichstraße in Betrieb gehen - also für die Kunden nutzbar. Bis Jahresende sollen drei weitere Standorte in Grevenbroich folgen", sagt er. Ermöglicht werden sollen Übertragungsraten von mindestens 50 Megabit pro Sekunde (MBit/s).
Das Kürzel "LTE" steht für "Long Term Evolution" und bezeichnet die vierte Mobilfunkgeneration. Wie ein lokaler Radiosender versorgt ein LTE-Standort die Nutzer mit schnellem Internet. Ältere Laptops und PCs können über einen USB-Stick fit für das mobile Internet gemacht werden. Der Stick übernimmt die Rolle einer Antenne - empfängt und versendet Daten.
Darüber hinaus gibt es LTE-Router, die das Signal auffangen und damit in der Wohnung beziehungsweise dem Büro ein drahtloses Funknetz (WLAN) aufbauen. "Mit LTE haben wir die Möglichkeit, auch solche Orte mit Internet zu versorgen, die bisher nicht zu erreichen waren", sagt Bruno Jacobfeuerborn, Technik-Chef der Telekom Deutschland. Auch die Nachbarstädte Korschenbroich und Jüchen zählen zu den Orten, die beim LTE-Ausbau der Telekom berücksichtigt werden sollen.

Nach NGZ-Informationen soll es in Grevenbroich nicht nur beim Ausbau der LTE-Technik bleiben. Auch ein Ausbau mit VDSL-Technik durch die Telekom scheint denkbar, möglicherweise gar hochmodernes Glasfaserkabel. Wirtschaftsförderin Carina Lucas möchte dies zurzeit nicht kommentieren. "Uns ist bekannt, dass die Telekom im Stadtgebiet aktiv geworden ist beziehungsweise Planungen getroffen worden sind. In diesem Zusammenhang ist auch ein Gespräch mit der Wirtschaftsförderung in Kürze terminiert", erklärt sie.
Darüber hinaus verweist sie auf das Engagement der "Deutsche Glasfaser", die am Montag, 28. April, um 19 Uhr in den Räumen der WfB Hemmerden an der Daimlerstraße 17 mit ihren Bürgerinformationsveranstaltungen beginnt. Das Unternehmen plant den Ausbau eines flächendeckenden Glasfasernetzes für schnelles Internet in Grevenbroich sowie den Nachbarkommunen Korschenbroich und Jüchen. Die Bedingung: Mindestens 40 Prozent der Haushalte müssen das Glasfasernetz nutzen. Es soll Übertragungsgeschwindigkeiten von 100 MBit/s beim Up- und Download ermöglichen.
Neue Akteure beleben bekanntlich den Markt, und das Angebot der "Deutsche Glasfaser" scheint die Telekom aus dem Dornröschenschlaf zu wecken. Lange Zeit gab sich der ehemalige Staatskonzern zurückhaltend, wenn es um Netzausbau in der Schlossstadt ging. Ähnlich war es auch in der Innenstadt von Wegberg: Erst als die "Deutsche Glasfaser" dort aktiv wurde, investierte die Telekom in den flächendeckenden Ausbau des VDSL-Netzes. Für die "Deutsche Glasfaser" ein Rückschlag: In vielen Nachbarorten im Kreis Heinsberg erreichte das Unternehmen die 40-Prozent-Quote, in Wegberg (Innenstadt) und Beeck zog es sich zurück.
Quelle: NGZ

Jüchen 2 2 Liberale kritisieren Zustand der Friedhöfe

Jüchen: Liberale kritisieren Zustand der Friedhöfe 
Jüchen. Die Gemeinde soll ihre Friedhöfe besser pflegen. Das fordern die Liberalen. Besonders in Bedburdyck biete die Anlage ein ungepflegtes Bild. Im Rathaus wird betont, dass die Mitarbeiterkolonne extra vor Ostern verstärkt worden sei. Von Carsten Sommerfeld
Bei den Friedhöfen liegt so einiges im Argen. Das erklären die Freien Demokraten - und fordern Verbesserungen: Die Gemeinde müsse ihre Anlagen besser pflegen. Laut Ratskandidat Simon Kell (21) ist besonders der Bedburdycker Friedhof betroffen: "Vor Ostern war die Anlage in einem katastrophalen Zustand. Auf dem Rondell mit den Soldaten-Gräbern standen Gras und Löwenzahn rund 30 Zentimeter hoch", so Kell.
Das ist nicht die einzige Kritik. "Auf Wegen wuchert Unkraut - kein schöner Anblick. Und die Äste und Blätter sind offensichtlich vom Winter noch nicht weggeräumt", sagt Kell. "Auch nicht genutzte Grabflächen in Bedburdyck sehen ungepflegt aus", ergänzt Sachkundige Bürgerin Christa Quellmann. "Und auf dem Hauptweg fällt der Blick auf Müllbehälter mit sichtbarem Abfall. Abhilfe könnte eine Hecke wie am Nebeneingang schaffen", schlägt sie vor.
Auch von anderen gemeindeeigenen Friedhöfen wie in Jüchen und Gierath würden FDP-Mitglieder von ungepflegten Ecken berichten, erklärt Kell. Was soll geschehen? "Auch wenn die Gemeinde sparen muss und kein neues Bauhof-Personal einstellen kann, muss die Pflege besser organisiert und die Arbeit effizienter verteilt werden.
Es geht nicht um irgendeine Grünanlage, sondern um die letzte Ruhestätte unserer Vorfahren", betont FDP-Vorsitzender Carsten Anraths. "Es ist uns klar, dass die Friedhöfe nicht jederzeit im Top-Zustand sein können. Aber die Verwaltung könnte Zeitfenster nennen, wann welcher Friedhof intensiv gepflegt wird - das schafft Transparenz", sagt Kell. Er hofft zudem, dass Bürger neben dem Grab auch mal das nähere Umfeld säubern. "Eine Möglichkeit könnte sein, dass Bürger wie bei Spielplätzen ehrenamtlich Patenschaften übernehmen und - natürlich kleine - Teile der Anlagen pflegen."
Im Rathaus kann die Kritik nicht nachvollzogen werden: "Wir haben bei Friedhöfen einen guten Standard", betont Gemeindesprecher Norbert Wolf. Beschwerden über den Zustand habe es weder vor noch nach Ostern gegeben. Für die sechs Friedhöfe seien vier Mitarbeiter des Baubetriebshofes ständig eingeteilt. "Und am Mittwoch und Donnerstag vor den Feiertagen wurde die Kolonne durch sechs Mitarbeiter verstärkt." In die Friedhofsgebühren fließen 2014 allein 196 000 Euro an Personalkosten des Baubetriebshofes.
Wolf kündigt an, dass im Anschluss an die im Frühjahr nötigen Arbeiten besonderes Augenmerk auf nicht mehr belegte Grabflächen gelegt werde. Und er weist auf die Friedhofskommission hin, in der ja alle Fraktionen vertreten seien. Vorsitzender der Kommission ist Andreas Tillmann (CDU): "Es gibt Verbesserungsbedarf, aber so schlimm, wie die FDP sagt, ist der Zustand nicht", sagt er.
Quelle: NGZ

Kaarst 0 Politik legt Profil für Jugendzentrum fest

Vorst bekommt eine neue Jugendfreizeiteinrichtung. Wo, das steht noch nicht fest. Als Grundlage für die Standortentscheidung der Verwaltung soll der Jugendhilfeausschuss jetzt einen Anforderungskatalog beschließen. Von Julia Hagenacker
 
Entweder in der neuen Ortsmitte am St.-Eustachius-Platz - in der Nähe der Schützenfestwiese, oder neben dem katholischen Pfarrzentrum oder auf dem Grundstück der Gemeinschaftsgrundschule: Die Stadt sucht nach einem geeigneten Standort für ein Jugendzentrum in Vorst. Aber: Welche Funktion soll die neue Einrichtung im Ortsteil eigentlich haben? Also - braucht ein Anlaufpunkt für Kinder- und Jugendliche in Vorst dasselbe wie ein Jugendzentrum beispielsweise in der Kaarster Stadtmitte? In seiner letzten Sitzung der aktuellen Wahlperiode soll der Jugendhilfeausschuss jetzt ein sogenanntes Anforderungsprofil beschließen. Die Stadt will dieses Grundlage zur Grundlage für die Standortentscheidung machen.
Zum Hintergrund: Zum 1. Januar sind neue Verträge mit den Trägern der offenen Kinder- und Jugendarbeit ausgehandelt worden. Der Unterausschuss Jugendhilfe hat sich deshalb zwei Jahre lang mit der Situation in Kaarst befasst. Besonders wichtig ist der Politik, dass die offenen Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen künftig eine "Gehstruktur" verwirklichen, also dass sich die Mitarbeiter von ihrer Einrichtung aus in den Außenbereich begeben und dort versuchen, die Kinder und Jugendlichen zu erreichen und eventuell an die Einrichtung zu binden. Ein weiterer Punkt ist eine gerechtere Verteilung der personellen Ressourcen.
Vorst, zu dieser Erkenntnis sind Politik, Verwaltung und Träger gemeinsam gekommen, ist diesbezüglich unterversorgt. Der für die offene Arbeit mit Kindern- und Jugendlichen zur Verfügung stehende Raum im Keller des katholischen Pfarrzentrums (Teapot) sei für ein erweitertes, jugendgerechtes Angebot zu klein und entspreche kaum mehr den aktuellen Qualitätsstandards, heißt es. Konkret ist der Teapot 40 Quadratmeter groß und an 16 Stunden pro Woche geöffnet. Betreut werden die Besucher - in Vorst leben 509 Kinder und Jugendliche zwischen zehn und 19 Jahren - dort von einer pädagogischen Fachkraft, die eine Zweidrittelstelle besetzt.

Zum Vergleich: Holzbüttgen bietet für 512 Kinder und Jugendliche gleichen Alters neben dem evangelischen Jugendcentrum (JC) mit 1,5 Fachstellen zusätzlich zurzeit noch eine kleine katholische Einrichtung (K24), die mit einer Eindrittelstelle betrieben wird. Bis spätestens 2016 sollen die Angebote der katholischen Kirche deshalb schrittweise von Holzbüttgen nach Vorst verlagert werden. Aber in welcher Form?
Die Profile der Insel, des Hauses Regenbogen, des K24, des Teapots und der Teestube Büttgen seien stadtteilbezogen, die Profile von Bebop und JC stadtteilübergreifend, sagt die Stadt. Die Einrichtungen unterschieden sich in ihrer Größe und der Vielfalt der Nutzungsmöglichkeiten sowie an der personellen, räumlichen und technischen Ausstattung.
Die neue Freizeiteinrichtung in Vorst soll demnach bis zu 120 Quadratmeter groß und personell mit einer Vollzeitstelle besetzt sein sowie circa 20 regelmäßige Wochenöffnungsstunden spätnachmittags, abends und am Wochenende anbieten. Geprüft werden auch räumliche Kooperationen mit Vorster Vereinen.
Quelle: NGZ

Korschenbroich 0 Wanderfalken sollen wieder in Korschenbroich brüten

Das letzte bekannte Wanderfalken-Paar in NRW verstarb im Jahr 1970 - seitdem galt die Greifvogelart im Land zunächst eigentlich als ausgestorben. Doch seit einigen Jahren nimmt die Population wieder zu - 190 Paare sollen aktuell in NRW ihre Brutstätten eingerichtet haben.
 
Das sind nicht gerade viele, ihr Lebensraum beschränkt sich auf Felsen oder hohe Bauwerke, in denen sie ihre Nester einrichten und brüten können. Abhilfe schaffen will der Glehner Theo Esser, der am Turm der katholischen Pfarrkirche St. Pankratius einen neuen Brutkasten installiert hat.
Der 77 Jahre alte Naturfreund hofft auf eine Ansiedlung des Greifvogels in Glehn und hat Nachbarn - etwa Diakon Rainer Bernert oder Klaus Mechalak - als Fahrdienstleiter des Bürgerbusses darauf angesetzt, den Kirchturm im Blick zu halten und zu beobachten, ob sich der Wanderfalke dort heimisch macht. Die Voraussetzungen dafür sind gegeben: "Der Brutkasten ist groß genug und verfügt im Inneren neben Sägespänen und etwas Heu auch über eine drei Zentimeter dicke Holzstange, an der sich der Falke festkrallen kann", beschreibt Theo Esser sein Holzkonstrukt, das an der Außenseite des Glehner Kirchturms hängt.
"Im Umkreis von Korschenbroich ist uns nur ein Wanderfalken-Paar bekannt. Und das brütet in einem Kasten auf einem Funkturm in Willich-Schiefbahn", sagt Peter Wegner aus Leverkusen, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Wanderfalken NRW. Dass sich Bürger wie Theo Esser engagieren und sich dafür einsetzen, den Greifvogel auch am Niederrhein wieder heimisch zu machen, findet er vorbildlich.

Jedoch warnt er auch vor einer Überpopulation: "Ein Brutkasten im Stadtgebiet Korschenbroich ist völlig ausreichend. Alles andere wäre eher kontraproduktiv. Denn die Vögel konkurrieren mit anderen ihrer Art und verteidigen jeweils ein großes Territorium", sagt der Wanderfalken-Spezialist.
Seine Arbeitsgemeinschaft sei bemüht, die Population in NRW auf einem Niveau von etwa 300 Paaren zu halten. "Natürlich ist da aktuell noch Luft nach oben. Doch es dürfen nicht zu viele werden, denn dann fangen die Vögel an, ihre Reviere gewaltsam zu verteidigen", erläutert AG-Vorsitzender Peter Wegner
Quelle: cka

Rommerskirchen 0 Wie aus vielen Zetteln ein Roman entsteht

Rommerskirchen Bücher nur noch im Duett zu schreiben, stand für Sigrid Konopatzki und Sylvia Filz fest, als 2010 ihr erster gemeinsamer Roman "Ohne (m)ein Eis sage ich nix" erschienen war. Die Entscheidung ist den Autorinnen offenbar gut bekommen. Von Sebastian Meurer
 
Unter dem Titel "Schlag zu und fühl dich wohl" ist nun im Essener Traumstunden-Verlag ihr fünftes Buch erschienen. Schon die Kurzgeschichtensammlung "Rundumschlag" (2013) lässt einen leicht aggressiven Grundton erkennen, der auch im neuen Roman nicht zu kurz kommt. "Man kann so böse sein, das macht solch einen Spaß", sagt Filz. "Es gibt Krimi-Elemente, aber keine Leiche", verrät sie. Dennoch bringen sich die Protagonistinnen Simona und Charlotte fast in Lebensgefahr, indem sie sich kriminalistisch betätigen.
Die Grundidee für ein neues Buch kommt bei Sylvia Filz und Sigrid Konopatzki stets durch ein persönliches Erlebnis zustande, das gehörig verfremdet wird. Dass Sigrid Konopatzki ein großer Fan von Salami ist, sorgte im konkreten Fall für die Initialzündung. Doch auch ansonsten ist manches aus dem Leben von Freunden und Bekannten gegriffen.
Die Zusammenarbeit verläuft nicht schematisch. Völlig abwegig ist für Sylvia Filz und Sigrid Konopatzki die Vorstellung, wonach jeweils ein Kapitel im Wechsel geschrieben würde. Sylvia Filz etwa hat "überall zu Hause einen Block mit Stift liegen", so dass sie spontane Einfälle sofort niederschreiben kann.
Sie bekennt sich zu einer ausgeprägten Zettelwirtschaft, während Sigrid Konopatzki direkt in den Computer schreibt. Ihre Manuskripte sind in roter Farbe verfasst, die von Sylvia Filz in Schwarz, und nach den ersten Seiten beginnt das wechselseitige Redigieren. Improvisation ist auch während des Schreibens gefragt: Die Handlung ist nie von vornherein durchkomponiert, bei "Schlag zu und fühl dich wohl", haben sich die beiden erst kurz vor dem Ende dafür entschieden, wie der Roman wirklich ausgehen soll.
"Uns ist ein wunderbarer Schluss eingefallen, der auch meine Tierliebe bedient", sagt Sylvia Filz. Auch wenn die Heldinnen in den Büchern des Autorinnen-Gespanns durchweg Frauen sind, reine "Frauen-Literatur" schreiben Sylvia Filz und Sigrid Konopatzki nicht. In ihrem neuesten Buch lässt sich auch mit den Ehemännern der Powerfrauen Simona und Charlotte manch blaues Wunder erleben.
Mit der Neuerscheinung werden die beiden auf Lesetour gehen: Premiere ist am 7. Mai ab 19.30 Uhr in der Mayer'schen Buchhandlung Krause in Grevenbroich. In der "Mayerschen" in Dormagen sind sie am 25. Juni. Vom 12. bis 19. Mai sind die beiden Autorinnen in Norddeutschland und lesen u.a. in St. Peter Ording und auf Büsum. Ein Termin für Rommerskirchen steht noch nicht fest. Seine hohe Schlagzahl will das Duo beibehalten: 2015 soll das nächste Buch erscheinen.
Zuletzt sind die beiden weniger zum Schreiben gekommen, konnten dafür allerdings einer anderen Leidenschaft frönen: Für die Hochzeit von Sylvia Filz' Tochter haben sie sich als "Torten-Queens verdingt: Vielleicht hat das die beiden ja auch auf neue Ideen gebracht.
Quelle: NGZ

Halbmond-Emblem in Neusser CDU-Werbung 21 Die Unruhe ist verständlich, aber unbegründet

Für die CDU ist das christliche Menschenbild so sinnstiftend wie die soziale Gerechtigkeit für die SPD und der Umweltschutz für die Grünen. Deshalb ist die Unruhe im Neusser Stadtverband über das Halbmond-Emblem in der CDU-Werbung für den Kommunalwahlkampf verständlich, wenn auch unbegründet. Von Martin Kessler
 
Denn der türkisch-stämmige CDU-Kandidat Yasar Calik wollte seiner Partei nicht das christliche Menschenbild nehmen, sondern es im Sinne seines Glaubens interpretieren. Das muss in einer weltoffenen und liberalen Partei wie der CDU möglich sein.
Die CDU hat sich seit ihrer Gründung als konfessionsübergreifende politische Kraft verstanden. Das war eine Abkehr von der Zersplitterung in der Weimarer Republik mit dem katholischen Zentrum und den eher evangelisch geprägten Parteien der Rechten. Die Mischung von Katholiken und Protestanten hat der CDU gut getan – auch im Hinblick auf größere Kompromissfähigkeit und Toleranz.
Im Zeichen von Migration und Glaubensvielfalt sind im Lauf der Jahre auch andere Religionen hinzugekommen – erst das Judentum, dann der Islam. Sie alle haben Platz in dieser Partei. Deshalb ist das Logo mit dem Halbmond nicht verwerflich. Man könnte das CDU-Emblem auch mit jüdischen Symbolen verbinden.

Die CDU bleibt, wie es ihr Name sagt, eine christliche Partei. Aber auch eine Partei, die für andere Religionen, ja selbst für Nicht-Gläubige offen ist. Sie dürfen sich freilich nicht gegen das christliche Menschenbild stellen. Denn das ist der Markenkern der Partei. Eine Abkehr davon wäre so, als ob sich die SPD plötzlich gegen die Gewerkschaften wenden würde oder die Grünen den Bau von Atomkraftwerken befürworteten. Das wissen aber auch die Andersgläubigen in der CDU.

Quelle: RP

Neuss 2 0 Politiker testen Route für den Radschnellweg

Politiker und Bürger haben sich ein Bild vom geplanten Radweg zwischen Neuss und Düsseldorf gemacht, auch von Alternativen. Von Susanne Genath
 
Mal eben mit dem Rad einkaufen, ins Café fahren oder Freunde besuchen - das ist in der Quirinusstadt besser möglich als in vielen anderen Städten. "Neuss ist flach und hat kompakte Kerne", sagt Planungsdezernent Christoph Hölters. "Viele Wege sind unter 2,5 Kilometer lang. Eine Entfernung, die man gut mit dem Rad zurücklegen kann."
Die Stadt will deshalb das Fahrrad als Alternative zu Auto und Nahverkehr stärken - und freut sich, für den geplanten Radschnellweg von Neuss über Düsseldorf nach Monheim den Zuschlag für eine Machbarkeitsstudie des Landes erhalten zu haben. Er soll über die Kardinal-Frings-Brücke (ehemalige Südbrücke), Langemarckstraße und Hammer Landstraße zum Markt führen. "Der Schnellweg hat eine Symbolwirkung. Er kann das Rad als Verkehrsmittel attraktiver machen."
Die Mitglieder des Unterausschusses Radverkehr haben die Route vor kurzem befahren, um mögliche Knackpunkte in Augenschein zu nehmen - auch wenn die Studie nicht von der Stadt, sondern von einem externen Büro erarbeitet wird. "Für den direkten Weg wären mehrere Brücken und Unterführungen nötig", sagt Hölters. Insbesondere der Einstieg von der Südbrücke auf den Willy-Brandt-Ring würde recht teuer werden. "Aus diesem Grund haben wir uns auch Alternativrouten nördlich - über die Rheinallee - oder südlich - durch den Rheinpark ins Hammfeld - angeschaut, wo man schon bestehende Unterführungen nutzen könnte."

Für Heribert Adamsky, Vorsitzender des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) in Neuss, sind dies jedoch keine Alternativen. Er hat sich die Routen auch angeschaut. "Solche Umwege fährt kein Mensch", sagt der 58-Jährige. "Wir plädieren deshalb dafür, nicht von der geplanten, direkten Trasse abzuweichen." Gleichwohl sei ihm klar, dass dies mit einigen Kosten verbunden sei. "Ein Radschnellweg muss kreuzungsfrei geführt werden", erklärt der leidenschaftliche Radfahrer. "An vielen Ecken der geplanten Route gibt es aber jetzt noch Kreuzungen mit Auto- und Straßenbahnverkehr." Dies könne nur durch Unterführungen verhindert werden.
Dennoch glaubt Adamsky, dass der Schnellweg finanzierbar ist. "Wenn das Land NRW etwas ausschreibt, übernimmt es in der Regel 80 Prozent der Kosten." Die Stadt müsste dann nur noch die restlichen 20 Prozent tragen. "Das halten wir für machbar, schließlich wäre der Radschnellweg eine wichtige Sache für Neuss."
Darin stimmt ihm die Verwaltung zu. "Schon jetzt steigen immer mehr Menschen aufs Fahrrad, weil sich die Rahmenbedingungen durch die Einführunge von Pedelecs und E-Bikes verbessert haben", sagt Beigeordneter Hölters. Die Verkaufszahlen der elektrisch unterstützten Zweiräder belegten dies. "Außerdem lassen sich damit größere Strecken zurücklegen, und zwar generationenübergreifend." Der Radschnellweg würde dem Bedarf der Bürger entgegenkommen. Beim ADFC ist man überzeugt, so auch einen Teil der rund 25 0000 Pendler zwischen Neuss und Düsseldorf aufs Rad bringen zu können.
Quelle: NGZ

Neuss 0 Alter Stadtplan am Bahnhof führt ins Leere

Wer mit dem Zug in Neuss ankommt, muss trotz des Plans nach dem Weg fragen. Denn dort ist zum Beispiel die Straße, an dem sich das Jobcenter befindet, nicht verzeichnet. Zwei weitere Pläne werden bald ersetzt oder entfernt. Von Klas Libuda
Von der Sonne gezeichnet ist der Plan, der Ortsfremden den Weg durch die Quirinusstadt weisen soll. Windschief und faltig hängt er da, "wie ein nasser Sack", sagt Paul Janßen, dem die Karte auf dem Theodor-Heuss-Platz seit langem ein Dorn im Auge ist. Denn trotz des prominent platzierten Plans, gleich links des Hauptausgangs, kommt es vor, dass der Neusser nach dem Weg gefragt wird. Der Grund: Der Stadtplan ist nicht mehr aktuell.
NGZ-Leser Janßen wurde aktiv. Er wandte sich an die auf dem alten Plan angegebene Neusser Tagungs- und Tourismus GmbH und erhielt Antwort von ihrer Nachfolgegesellschaft, der Neuss Marketing. Geschäftsführer Peter Rebig schrieb: "Es ist bisher nicht möglich, den an dieser Stelle zuständigen Ansprechpartner zu ermitteln." Man sei "weiterhin auf der Pirsch!" Das war vor zwei Jahren.
Bis heute hängt der Stadtplan hinter seiner Glasscheibe. Mit "Information Neuss" ist das historische Stück überschrieben, dem seine Kernkompetenz schon vor Jahren abgegangen ist. Neuere Straßen wie die auf der Bahnhofsrückseite gelegene Karl-Arnold-Straße sind nicht verzeichnet, von der "Kapitelstraße, D4" springt das Register zur Karl-Schorn-Straße in "B3". Die Suche nach dem neuen Jobcenter schlägt somit fehl. "Die Leute kommen hier an und finden das nicht", sagt Janßen.
Dabei ließe sich das Problem seiner Meinung nach mit Leichtigkeit lösen: Schaukasten auf, alter Plan raus, neuer Plan rein, fertig, aus. Doch so einfach ist es nicht. "Wir sind sehr daran interessiert, einen vernünftigen Stadtplan anzubringen", betont Peter Rebig. Nur: Zuständig sei er nicht. "Das hässliche Ding", so der Geschäftsführer von Neuss Marketing, befinde sich nicht auf städtischem Gelände, der Schaukasten sei Eigentum der Bahn. Zwar habe er den Kontakt bereits gesucht, aber: "Da kommen Sie nicht voran." Denn bei der Bahn, die auch den nicht gerade als Schmuckstück bekannten Neusser Hauptbahnhof verwaltet, fühle sich schlichtweg niemand verantwortlich.

Anders steht es um zwei weitere Baustellen in direkter Nachbarschaft. Eine Schautafel verspricht "Radwandern im Kreis Neuss", eine weitere preist "Wanderwege in Neuss" an. Auch diese Pläne haben einige Jahre auf dem Buckel. "Unsere Wander-Tafel wurde in den 90ern aufgestellt", sagt Karlheinz Irnich, Vorsitzender des Eifelvereins Neuss. Und er verspricht Abhilfe: Die abgebildeten Routen würden zurzeit eh überarbeitet, eine neue Tafel werde bei der geplanten Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes installiert.
Die Fahrrad-Tafel hingegen kommt ganz weg. "Sie wird in den kommenden Wochen entfernt", sagt Benjamin Josephs von der zuständigen Wirtschaftsförderung des Rhein-Kreises. Der Bahnhof wird dann in ein neues Beschilderungssystem aufgenommen.
Bleibt nur der Stadtplan "Information Neuss". In der nächsten Woche werde das Bahnhofsmanagement mit der Stadt sprechen, kündigte ein Bahnsprecher an, "und den Austausch des Plans veranlassen" - hieß es.
Quelle: NGZ

Neuss/Analyse 0 CDU und ihre Rolle als Volkspartei

Halbmond und Stern, der türkischen Flagge entliehen und in das CDU-Logo eingearbeitet, schütteln die Neusser Christdemokraten kräftig durch. Eine Partei erschrickt, dass sie Spiegelbild der Gesellschaft ist. Von Ludger Baten
 
Seine Eltern sind Türken. Er ist Muslim. Yasar Calik ist in Duisburg geboren, hat die Bundeswehr nach zwölf Jahren als Hauptfeldwebel verlassen. Womöglich ist der Inhaber einer Fahrschule ein Wandler zwischen den Welten. Jetzt hat der Deutschtürke als Ratskandidat der CDU entschieden, ihm vertraute Elemente aus der türkischen Flagge, Halbmond und Stern, im Wahlkampf optisch einzusetzen - offenbar in der Überzeugung, so punkten zu können. Vielleicht wollte er nur die Offenheit der Christlich-Demokratischen Union demonstrieren, vielleicht hoffte er aber auch auf Stimmen aus muslimischen Migrantenfamilien mit EU-Pass.
Ob er dabei bewusst oder unbewusst das CDU-Logo verfremden ließ, ist fast schon nebensächlich. Viel spannender ist, was Yasar Calik mit seiner Aktion ausgelöst hat - einen Aufschrei! Bundesweit im Internet und an der eigenen Parteibasis. Dieser leidenschaftlich zur Schau gestellte Gesprächsbedarf belegt nur eins: Die CDU - und sie steht in diesem Fall vermutlich für weite Teile der Neusser Gesellschaft - ist nicht fertig mit dem Thema Integration. Präziser formuliert: Migranten und deren Kinder fordern - nachvollziehbar - Teilhabe an der politischen Willensbildung und den Entscheidungsprozessen.
Dafür gibt es zwei Modelle: Die etablierten (Volks-) Parteien CDU, SPD, FDP oder auch die Grünen öffnen sich für Mitglieder und Kandidaten mit "Migrationshintergrund", oder die Migranten sammeln sich in eigenen Parteien. Beide Entwicklungen sind zur 2014er-Wahl in Neuss zu beobachten. Noch nie standen so viele Namen von Neusser Migranten in den Wahllisten der Altparteien, und erstmals stellt sich mit dem Bündnis für Innovation und Gerechtigkeit (BIG) eine von Migranten geprägte Gruppierung der Kommunalwahl.

Die CDU und ihre altgedienten Mitbewerber werden sich entscheiden müssen. Klar ist aber auch: Da besteht Gesprächsbedarf. Diese notwendige, vielleicht sogar schmerzhafte Diskussion kommt - und sie muss offen und ehrlich geführt werden. So gesehen kann die in vielen Augen lästige Halbmond-Debatte für die CDU ein Gewinn sein: Sie kann zeigen, dass sie mehr ist als ein reiner Verwaltungsapparat, der Wahlkämpfe organisiert und Karrieren befördert. Sie wird darum streiten, für welche Werte sie steht - gestern, heute, morgen - in Neuss, im Rhein-Kreis, im Land und im Bund.
Gut so!
Quelle: NGZ

POL-NE: Geschwindigkeitskontrollen auf der Bundesstraße 230

presseportal.de
Korschenbroich (ots) - Die Polizei geht weiterhin verstärkt gegen Raser vor - für mehr Sicherheit im Straßenverkehr! Am Dienstag (22.4.) führten die Beamten vom Verkehrsdienst der Kreispolizeibehörde Rhein-Kreis Neuss, zwischen 21 und 1 Uhr, Geschwindigkeitskontrollen auf der Bundesstraße 230 in Korschenbroich durch.
Bei insgesamt 58 Verkehrsteilnehmern war das gemessene Tempo zu hoch. 21 Fahrzeugführer überschritten die erlaubte Höchstgeschwindigkeit um mehr als 20 km/h und erwarten deshalb nun ein punktebewehrtes Bußgeldverfahren. Zwei von ihnen müssen sogar mit einem Fahrverbot rechnen. Unrühmlicher "Tagessieger" war ein Verkehrsteilnehmer, der mit 141 km/h anstelle der erlaubten 70 km/h, außerhalb der geschlossenen Ortschaft, gemessen wurde. Den Fahrzeugführer erwarten nun vier Punkte in Flensburg, eine Geldbuße von circa 440 Euro sowie ein Fahrverbot von zwei Monaten.
Letztlich kommt es aber nicht auf die Anzahl der "Knöllchen" an. Ziel der Polizei im Rhein-Kreis Neuss ist und bleibt: Wir wollen weniger Tote und Schwerverletzte im Straßenverkehr. Deshalb kommt der Einhaltung der vorgeschriebenen Geschwindigkeit eine besondere Bedeutung zu.

POL-NE: Verdächtigen nach Fahrraddiebstahl gefasst

presseportal.de Korschenbroich (ots) - Am Bahnhof Korschenbroich machte sich am Dienstag (22.4.), gegen 17:50 Uhr, ein 41-Jähriger an einem Mountainbike zu schaffen, indem er das Ringschloss, mit dem das Fahrrad angeschlossen war, gewaltsam aufbrach. Ein aufmerksamer Zeuge meldete die Tat der Polizei, die den Verdächtigen an der S-Bahnstation Herrenshoffer Straße stellte. Der Mann führte das entwendete Rad noch bei sich und gab auf Vorhalt die Tat zu. Die Polizei stellte das Mountainbike, das aufgebrochene Schloss und das Tatwerkzeug sicher. Den Verdächtigen erwartet nun ein Strafverfahren.

POL-NE: Zwei weiße BMW entwendet

presseportal.de Dormagen (ots) - In Dormagen stahlen Autodiebe am Dienstag (22.4), in den frühen Morgenstunden, einen weißen BMW X6. Der Wagen, mit dem Kennzeichen FR-BL2001, war zuvor auf der Parkfläche eines Mehrfamilienhauses am Mühlenbuschweg abgestellt. Auf der Heerstraße entwendeten Unbekannte, zwischen 8:30 und 17:15 Uhr, einen weißen 1er BMW, mit dem Kennzeichen NE-B6605. Ob es einen Zusammenhang zwischen den beiden Taten gibt, müssen die Ermittlungen der Kriminalpolizei zeigen. Wer verdächtige Wahrnehmungen zu den Diebstählen gemacht hat, wird gebeten diese der Polizei unter der Rufnummer 02131-3000 mitzuteilen.

Bauernregel des Tages:

Wenn's donnert im April, gibt's am Golfplatz wohl kein Spiel.

Geburtstag hat heute:

Karl Leberecht Immermann
(24. 4. 1796 - 25. 8. 1840)



Dramatiker, Schriftsteller, "Tristan und Isolde", "Münchhausen", "Die Prinzen von Syracus" (Deutschland, 1796 - 1840).

Zitat des Tages

Die Menschen werden nicht von den Dingen, sondern von den Meinungen über die Dinge gepeinigt.

Karl Leberecht Immermann

Wettervorhersage Neuss, Donnerstag, 24.4.2014

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