Freitag, 10. Januar 2014

POL-NE: Schulkind verletzte sich bei Verkehrsunfall schwer

presseportal.de Korschenbroich (ots) - Am Freitagmorgen (10.01.) ereignete sich auf dem Parkplatz am Matthias-Hoeren-Platz ein Verkehrsunfall. Gegen 07:45 Uhr kreuzten eine 10-jährige mit ihrem Fahrrad und ein 64-jähriger mit seinem Auto, den Parkplatz. Dabei gerieten beide Fahrzeuge aneinander. Die junge Korschenbroicherin kam dabei zu Fall und verletzte sich schwer. Ein Rettungswagen brachte sie in ein Krankenhaus. An ihrem Fahrrad und am Mercedes des Korschenbroichers entstand Sachschaden.

POL-NE: Duo nach versuchtem Autodiebstahl flüchtig - Polizei fahndet nach Audi RS4

presseportal.de
Neuss-Holzheim (ots) - In der Nacht zum Freitag (10.01.), gegen 02:15 Uhr, machten sich zwei unbekannte Männer auf der Kanutenstraße an einem BMW 3er Cabrio zu schaffen. Augenscheinlich hatten sie es auf den kompletten Wagen abgesehen. Ein Anwohner, der den Vorfall beobachtete, informierte sofort die Polizei. Das Duo hatte war offensichtlich misstrauisch geworden und verschwand im gleichen Augenblick in einem dunkelgrauen Audi RS4 mit dem Kennzeichen NE-SD 2194. Das Kennzeichen ist im Dezember 2013 in Neuss-Holzheim gestohlen worden.
Eine Fahndung nach dem Audi, in die auch ein Polizeihubschrauber integriert war, verlief bislang ohne Erfolg. Die beiden Tatverdächtigen konnten vom Zeugen folgendermaßen beschrieben werden: 20 bis 30 Jahre alt, etwa 190 Zentimeter groß, kräftig/muskulöse Statur, kurze Haare (fast Glatze), bekleidet mit heller Kapuzenjacke beziehungsweise heller Jacke.
Hinweise zu den verdächtigen Personen, dem dunkelgrauen Audi oder sonstigen Beobachtungen, die in einem Tatzusammenhang stehen könnten, nimmt die Polizei in Neuss unter der Telefon 02131 3000 entgegen.

POL-NE: Wohnungseinbrecher im Kreisgebiet aktiv - Polizei ermittelt

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Neuss/ Grevenbroich/ Korschenbroich/Rommerskirchen (ots) - Im Rhein-Kreis Neuss kam es am Donnerstag (09.01.) zu mehreren Wohnungseinbrüchen. Dabei nutzten die Täter offensichtlich das Einsetzen der frühen Dämmerung, um ungestört in die Häuser einsteigen zu können.
In Neuss drangen die Täter im Stadionviertel in ein Mehrfamilienhaus ein. In der Zeit von 8:15 Uhr bis 18:45 Uhr, hebelten sie die Terrassentür eine einer Erdgeschoßwohnung auf der Straße "Im Jagdfeld" auf. Die Beute bestand aus Schmuck und zwei Kameras.
In der Grevenbroicher Innenstadt, "Am Hagelkreuz", gelangten sie auf identische Weise in ein Einfamilienhaus, durchsuchten die Räume und entkamen mit Bargeld und Schmuck. Hier lag die Tatzeit zwischen 15:30 Uhr und 19:00 Uhr.
Zwischen 16:50 Uhr und 18:45 Uhr stiegen die Täter über die Terrassentür in die Erdgeschoßwohnung eines Zweifamilienhauses "An der Schmelze" in Korschenbroich-Glehn ein. Die Einbrecher ließen Schmuck und eine Uhrensammlung mitgehen.
Auch Rommerskirchen-Butzheim war mit einem Einfamilienhaus betroffen. Im Laufe des Abends, zwischen 17:15 Uhr und 22:30 Uhr, stiegen sie auf der Straße "Zum Eichelsberg" durch das zuvor aufgehebelte Küchenfenster in das Haus ein. Art und Umfang der Beute ist noch unbekannt.
Die Polizei hat an den Tatorten Spuren gesichert. Die Auswertung dauert an.
Die Polizei bittet Zeugen oder Hinweisgeber, die sachdienliche Angaben zu den Einbrüchen machen können, sich mit der Kriminalpolizei unter der Rufnummer 02131 3000 in Verbindung zu setzen.
Tipps und Hinweise ihrer Polizei zum Schutz vor Wohnungseinbrüchen:
Sichern Sie Haus- und Wohnungstüren, auch Nebeneingänge, Balkon- und Terrassentüren sowie die Fenster mit mechanischen Sicherungen. Diebe scheuen das Risiko. Gut gesicherte Fenster und Türen zu öffnen, erfordern in der Regel einen hohen Zeitaufwand und verursacht Lärm. Davor schrecken auch "Profis" zurück. Ein gutes Zusatzschloss mit Sperrbügel an der Eingangstür schützt Sie vor ungebetenen "Gästen". Einfache Kunststoffrollläden bieten keinen besonderen Einbruchschutz. Dennoch sollten sie zumindest gegen das Hochschieben gesichert werden. Sichern Sie Kellerlichtschächte und Kellerfenster. Zum Beispiel mit massiven, gut verankerten Gittern. Auf gute Nachbarschaft! Achten Sie bewusst auf gefährdende und verdächtige Situationen "nebenan". Alarmieren Sie in Verdachtsfällen sofort die Polizei über Notruf 110.

POL-NE: Tankbetrug - Opel Astra flüchtig

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Neuss-Gnadental (ots) - Am Donnerstag Morgen (09.01.) kam es an einer Tankstelle auf der Kölner Straße zu einem Betrug. Ein bislang unbekannter Täter betankte gegen 08:20 Uhr einen rotfarbenen Opel Astra. Ohne die Rechnung zu begleichen, verließ der Täter das Tankstellengelände in unbekannte Richtung. Die Kennzeichen, die am Auto angebracht waren, waren gestohlen.
Beschreibung des Fahrers: etwa 40 bis 50 Jahre alt, 180 bis 185 Zentimeter groß, kurze ergraute, schüttere Haare, bekleidet mit schwarzer Lederjacke und blauer Jeans.
Hinweise auf den Opel oder dessen Fahrer werden erbeten unter 02131 3000.

POL-NE: Einbruch in Werkstatthalle

presseportal.de Korschenbroich-Kleinenbroich (ots) - Bei einem Einbruch in eine Werkstatthalle auf der Bahnhofstraße in Kleinenbroich erbeuteten Unbekannte diverse Werkzeuge. Unter anderem eine Kreis- und Stichsäge der Marken AEG und Metabo, ein Rohrreiniger, ein Stromprüfgerät und einen Gewindeschneider. Die Täter brachen eine Tür zur Halle auf. Die Tatzeit lag zwischen Mittwoch (08.01.), 11:00 Uhr und Donnerstag (09.01.). 14:00 Uhr. Hinweise auf den Einbruch nimmt die Polizei unter Telefon 02131 3000 entgegen.

POL-NE: Festeingebaute Navisysteme ausgebaut - Polizei sucht Zeugen

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Kaarst (ots) - Aus zwei Autos des Herstellers VW stahlen unbekannte Täter in der Nacht zum Donnerstag (09.01.), zwischen Mitternacht und 07:00 Uhr, die festinstallierten Navigationssysteme. Die betroffenen Wagen waren auf der Girmes-Kreuz-Straße (VW Golf) und der Oststraße (VW Passat) abgestellt. Die Arbeitsweise der Täter war identisch: Durch Einschlagen einer Scheibe drangen sie in den Innenraum der beiden Autos.
Die Polizei bittet Zeugen, die verdächtige Beobachtungen in der Nacht gemacht haben, sich mit der Kriminalpolizei unter der Telefonnummer 02131 3000 in Verbindung zu setzen.

POL-NE: Seniorin wurde von Trickdieben bestohlen

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Neuss-Norf (ots) - Am Mittwoch (08.01.), gegen 15 Uhr, verschafften sich zwei unbekannte Frauen unter einem fadenscheinigen Grund Einlass in die Wohnung einer Seniorin auf der Nettestraße. Das Duo hatte bei der älteren Dame geklingelt und ihr vorgegaukelt, einer Nachbarin einen Besuch abstatten zu wollen. Da diese nicht zu Hause gewesen sei, baten sie um Einlass in die Wohnung, um gemeinsam zu warten. Hilfsbereit ließ die Seniorin die Frauen hinein. Sie nutzten dann einen günstigen Moment, um aus einem Zimmer Schmuck, Bargeld und eine Bankkarte mitgehen zu lassen. Als es weinige Minuten später wieder an der Tür klingelte, verließ das Duo das Haus in unbekannte Richtung.
Das 84-jährige Opfer bemerkte erst am nächsten Tag (09.01.) den Diebstahl und informierte die Polizei. Zwischenzeitlich stellte sich heraus, dass die Verdächtigen mit der gestohlenen Bankkarte an einem Geldautomaten unberechtigterweise Bargeld abgehoben hatten.
Die beiden Frauen konnten von der Seniorin folgendermaßen beschrieben werden:
Erste Person: etwa 30 Jahre alt, zirka 160 Zentimeter groß, dunkle glatte, schulterlange Haare, gepflegtes Aussehen, trug eine Art "Gardine" um den Hals, welche sie ihrem Opfer auch zum Kauf anbot Zweite Person: ungefähr 75 Jahre alt, dick, etwa 160 Zentimeter groß, dunkel-graue Haare
Die Polizei bittet Zeugen, die verdächtige Beobachtungen im Tatortbereich gemacht haben oder Hinweise auf die Identität der flüchtigen Person geben können, sich mit der Kriminalpolizei unter der Telefonnummer 02131 3000 in Verbindung zu setzen.
Die Polizei gibt folgende Präventionstipps und bittet in diesem Zusammenhang auch Angehörige und Nachbarn von älteren Menschen, mit diesen über die Machenschaften der Täter zu sprechen:
Für Trickdiebinnen und Trickdiebe, die in Wohnungen aktiv werden, gibt es nur ein einziges ernsthaftes Hindernis, das sie überwinden müssen, um zum Erfolg zu kommen: die gesperrte oder geschlossene Wohnungstür. Daher sollten Sie zum Schutz vor Trickdieben folgende Ratschläge beherzigen. Lassen Sie keine Fremden in die Wohnung! Sehen Sie sich Besucher vor dem Öffnen durch den Türspion oder mit einem Blick aus dem Fenster an und machen Sie von Ihrer Türsprechanlage Gebrauch. Öffnen Sie die Wohnungstür niemals sofort - legen Sie immer Sperrbügel oder Sicherheitskette an. Ziehen Sie telefonisch eine Nachbarin oder einen Nachbarn hinzu, wenn unbekannte Besucher vor der Tür stehen, oder bestellen Sie die Besucher zu einem späteren Termin, wenn eine Vertrauensperson anwesend ist. Überlegen Sie bei angeblicher hilfebedürftiger Lage von Fremden an der Tür (Beispiel: Bitte um Schreibzeug oder um ein Glas Wasser): Woher sollte der Nachbar die Besucher wirklich kennen? Warum wenden sich die Besucher im Notfall nicht an eine Apotheke, eine Gaststätte oder ein Geschäft, sondern an eine (abgelegene) Privatwohnung? Machen Sie bei hilfebedürftiger Lage von Fremden an der Tür das Angebot, selbst nach Hilfe zu telefonieren oder das Gewünschte (Schreibzeug, Glas Wasser etc.) hinauszureichen, und halten Sie dabei die Tür geschlossen. Fordern Sie von angeblichen Amtspersonen immer den Dienstausweis und prüfen Sie ihn sorgfältig (nach Druck, Foto und Stempel). Sorgen Sie dazu für gute Beleuchtung und benutzen Sie, wenn nötig, eine Sehhilfe. Rufen Sie beim geringsten Zweifel bei der Behörde an. Suchen Sie dazu die Telefonnummer selbst heraus und ziehen Sie telefonisch eine Nachbarin oder einen Nachbarn hinzu. Lassen Sie vermeintliche Handwerker nur dann herein, wenn Sie sie selbst bestellt haben oder wenn sie von der Hausverwaltung angekündigt worden sind. Nehmen Sie nichts für Nachbarn ohne deren Ankündigung oder Auftrag entgegen. Wehren Sie sich gegen zudringliche Besucher notfalls auch energisch. Sprechen Sie sie laut an und rufen Sie um Hilfe. Pflegen Sie Kontakt zu älteren Mitbewohnerinnen und Mitbewohnern. Machen Sie ihnen das Angebot, bei fremden Besuchern an der Wohnungstür zur Sicherheit hinzuzukommen, und übergeben Sie für solche Fälle die eigene Telefonnummer.

POL-NE: Wer kennt den Handy-Dieb?

presseportal.de
Hamm/ Rhein-Kreis Neuss (Grevenbroich)/ Mönchengladbach (ots) - Die Pressestelle der Polizei in Hamm hat um die Veröffentlichung der folgenden Meldung gebeten:
Mit einem Fahndungsfoto sucht die Polizei nach einem Handy-Dieb. Am 26. Oktober 2013 wurde einem 23-jährigen Paderborner das Handy im Hammer Bahnhof gestohlen. Das Opfer konnte den Täter im Zug bis nach Dortmund verfolgen. Versuche, sich dort das Smartphone zurückzuholen, endeten erfolglos in einer körperlichen Auseinandersetzung. Das Telefon wurde später im Bereich Mönchengladbach und Grevenbroich benutzt.
Der Dieb war 20 bis 25 Jahre alt, 1,70 bis 1,75 Meter groß und schlank. Vor der Tat hielt er sich in einem Kiosk im Hammer Bahnhof auf. Dabei wurde er videografiert.
Das Amtsgericht Hamm hat nun die Veröffentlichung des Fotos angeordnet. Wer Hinweise zu der Person machen kann, wird gebeten, sich bei der Polizei Hamm unter der Telefonnummer 02381 916-0 zu melden.(mr)

POL-NE: Wer kennt den Handy-Dieb?

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Hamm/ Rhein-Kreis Neuss (Grevenbroich)/ Mönchengladbach (ots) - Die Pressestelle der Polizei in Hamm hat um die Veröffentlichung der folgenden Meldung gebeten:
Mit einem Fahndungsfoto sucht die Polizei nach einem Handy-Dieb. Am 26. Oktober 2013 wurde einem 23-jährigen Paderborner das Handy im Hammer Bahnhof gestohlen. Das Opfer konnte den Täter im Zug bis nach Dortmund verfolgen. Versuche, sich dort das Smartphone zurückzuholen, endeten erfolglos in einer körperlichen Auseinandersetzung. Das Telefon wurde später im Bereich Mönchengladbach und Grevenbroich benutzt.
Der Dieb war 20 bis 25 Jahre alt, 1,70 bis 1,75 Meter groß und schlank. Vor der Tat hielt er sich in einem Kiosk im Hammer Bahnhof auf. Dabei wurde er videografiert.
Das Amtsgericht Hamm hat nun die Veröffentlichung des Fotos angeordnet. Wer Hinweise zu der Person machen kann, wird gebeten, sich bei der Polizei Hamm unter der Telefonnummer 02381 916-0 zu melden.(mr)

Rhein-Kreis Neuss Kreis-SPD: Kandidaten stehen fest

Spitzenkandidat ist Rainer Thiel. Auf Platz 2 steht die Neusserin Gertrud Servos. Von Ludger Baten
Rainer Thiel (62) fühlt sich fit und auf dem Höhepunkt seiner politischen Schaffenskraft. Darum strebt er die SPD-Spitzenkandidatur für die Kreistagswahl am 25. Mai an. Er ist auch der Vorschlag des Parteivorstandes für Listenplatz eins. Auch wenn formal die Aufstellungsversammlung, die am 28. Januar in Grevenbroich zusammentritt, entscheidet: Es besteht kein Zweifel, dass der in Dormagen wohnende Ex-Kreisgeschäftsführer die Sozialdemokraten in die Kreistagwahl führen wird. Thiel hat bereits erklärt, dass er nach der Wahl als Fraktionschef weitermachen will.
Auf Platz zwei wird die Neusser Sozialpolitikerin Gertrud Servos folgen. Dritter im Spitzentrio wird Klaus Krützen (45) sein. Der Vorsitzende der Kreis-SPD bewirbt sich erstmals um einen Sitz im Kreistag. Er sieht seine kommunalpolitische Zukunft auf Kreisebene, darum zieht er sich nach 15 Jahren aus dem Rat der Stadt Grevenbroich zurück. Krützen besitzt allerdings weiterhin gute Chancen, während der Legislaturperiode in den Bundestag einzuziehen. Er ist erster NRW-Nachrücker. Im Klartext: Scheidet ein SPD-Abgeordneter aus NRW aus dem Bundestag aus, ist Krützen drin.
In Berlin und am Niederrhein kursierten Gerüchte, Ex-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück wolle sein Mandat zurückgeben und Krützen würde für ihn nach Berlin gehen. "Ich beteilige mich nicht an Spekulationen", sagt Klaus Krützen, er dränge nicht und er werde sich auch nicht drücken. Krützen bestätigte aber, dass ihn Steinbrück persönlich angerufen habe. "Wir haben uns nett ausgetauscht", sagt Klaus Krützen. Mehr gebe es aber öffentlich nicht zu berichten.
Ihren Landratskandidaten will die SPD erst im Sommer benennen. Rainer Thiel bleibt ein heißer Kandidat, ebenso Klaus Krützen. Problem: Der eine, Thiel, ist Landtagsabgeordneter, der andere, Krützen, könnte bald Bundestagsabgeordneter werden. Wer dann? Einer der Jungen wie Martin Mertens aus Rommerskirchen oder der Dormagener Erik Lierenfeld? Doch die greifen erst einmal in ihren Heimatkommunen nach dem Bürgermeister-Sessel. Und wo bleibt die Neusser SPD? Vize-Landrat Stephan Ingenhoven hört auf. Ihm könnte der Neusser Horst Fischer folgen.
Quelle: NGZ

Dormagen Dormagener Naturschützerin in Richterrobe

Anne Blaszczyk ist Richterin am Amtsgericht Mettmann. Nicht nur Verkehrssünder bekommen es dort mit ihr zu tun. Von Klaus D. Schumilas
An ihr erstes Mal kann sich Anne Blaszczyk noch genau erinnern: "Ich war total nervös", sagt die Dormagenerin, "und es war furchtbar." Da saß die 27-Jährige als Vorsitzende Richterin in ihrer ersten Verhandlung in der Zivilkammer des Landgerichtes Wuppertal, die sie alleinverantwortlich führte, und ausgerechnet zwei Anwälte, Vater und Sohn, standen sich als Kläger und Beklagter gegenüber. Es ging um das Thema Geld, "ich hatte damals noch kiloweise Bücher dabei, um für alle Fälle gewappnet zu sein". Zwei Tage dauerte die unerfreuliche Auseinandersetzung, beide Seiten gingen in Berufung. Drei Jahre später hat die heute 30-Jährige zig Zivilverhandlungen geführt, aus der Ruhe bringt sie so schnell nichts mehr. Eine Gewissheit hat die junge Frau schon jetzt: "Richterin ist ein unheimlich schöner Beruf, vor allem der Kontakt mit vielen Menschen ist perfekt."
Eigentlich wollte Anne Blaszczyk, die am Bettina-von-Arnim-Gymnasium ihr Abitur baute, Lehrerin werden. "Als ich ein Praktikum bei einem Lehrer machen wollte, hieß es, das ginge nicht", erzählt sie. Also wählte sie für ihr Schüler-Praktikum eine Anwaltskanzlei aus – "und das war richtig gut. Mir wurde alles gezeigt, ich konnte mit jedem Anwalt zu Gericht, war bei Mandantengesprächen dabei. Dabei habe ich gesehen, wie viel man mit einem Jura-Studium machen kann." Die junge Frau schrieb sich an der noch jungen Juristischen Fakultät der Universität Düsseldorf ein. In ihrem Referendariat absolvierte sie Stationen bei einem Zivil- und einem Strafrichter, im Rechtsamt der Stadt Dormagen und am Amtsgericht in München. "Ursprünglich wollte ich Anwältin werden, aber als ich im Referendariat den ersten ,echten' Kontakt mit Richtern und deren Arbeit bekommen hatte, spürte ich, dass mir das gefällt und liegen könnte."
Mit zwei Prädikatsexamen in der Tasche landete Anne Blaszczyk beim Landgericht Bezirk Wuppertal und wenig später am Amtsgericht Wuppertal, wo sie mit Zivilsachen zu tun hatte. Über Wuppertal ging es zum Amtsgericht Solingen – dort war sie auch Betreuungsrichterin für Erwachsene – ehe sie im vergangenen Februar am Amtsgericht Mettmann anfing. Nunmehr als Beamtin auf Lebenszeit bekommt sie dort Strafsachen und Ordnungswidrigkeiten auf den Tisch. Und erlebt die gesamte Breite menschlicher Schwächen. So saß ein Mann vor ihr, der wegen unerlaubten Telefonierens während des Autofahrens angezeigt worden war. "Er erklärte mir in der Verhandlung, dass er kein Handy, sondern ein Snickers ans Ohr gehalten habe, um es zu wärmen. Ich habe ihn dann gefragt, ob er auch in sein Snickers gesungen hat? Da war er dann still." Mit der Zeit wächst, sagt sie, die "Lebenserfahrung für Plausibilitäten". Sie bekommt an ihren Sitzungstagen Lügengeschichten zu hören. Und unglaubliche Fälle. So wie den, in dem Mieter und Vermieter über die Betriebskostenabrechnung stritten – Streitwert 17,48 Euro – und beide einen Gutachter einforderten. Kosten: 1200 Euro. "Am furchtbarsten sind die Fälle, in denen es um fahrlässige Tötung geht, weil dort letztlich alle Beteiligten Opfer sind."
In ihrer Freizeit engagiert sich die werdende Mutter in der Ortsgruppe Dormagen des Naturschutzbundes NABU. Ob Kopfweiden beschneiden oder Steinkauz-Röhren aufstellen, dort draußen in der Natur sind die menschlichen Abgründe aus den Sitzungssälen auf einmal weit entfernt.
Quelle: NGZ

Dormagen 1 Heryschek als Bürgermeister-Kandidat?

Der CDU-Stadtverbandsvorsitzende wiegelt zwar noch ab, denkt aber offenbar ernsthaft über eine Kandidatur gegen Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann nach. Fraktionschef Wiljo Wimmer übt derweil deutlich Kritik an der "Opposition". Von Klaus D. Schumilas
Seit Stadtverbandsvorsitzender André Heryschek am Dienstag per Rundmail die Wahlkreisinhaber und den Stadtverbandsvorstand wissen ließ, dass es keinen Gegenkandidaten für Bürgermeistermeister Peter-Olaf Hoffmann geben wird, überschlagen sich die Ereignisse in der CDU. Möglicherweise wird es in der Mitgliederversammlung am 6. Februar doch einen parteiinternen Herausforderer geben: Heryschek selbst. Der sagte zwar gestern auf Anfrage unserer Zeitung, dass er sich vor Montag öffentlich nicht dazu äußern wird, doch hinter den Kulissen wird kräftig an einem Plan B gearbeitet. Der wird nach Einschätzung des Fraktionschefs Wiljo Wimmer nicht zum Tragen kommen, der die Hoffmann-Opposition attackiert.
Zu 80 Prozent sei klar, dass der Parteivorsitzende antreten wird, sagt ein gut informiertes CDU-Mitglied, nur Heryscheks Lebensgefährtin müsse noch zustimmen – beide wollen im Sommer heiraten. Im vergangenen Jahr hatte der 29-Jährige erklärt, er stünde für dieses Amt nicht zur Verfügung. Doch offenbar werden die Karten nach dem Kandidaten-Desaster der jungen Garde innerhalb der Partei neu gemischt. Die musste nämlich am Wochenanfang eingestehen, dass es ihnen nicht gelungen ist, einen Kandidaten aufzustellen, der den von ihnen ungeliebten Bürgermeister Hoffmann herausfordert: Am Ende wollten weder Krefelds Kämmerer Ulrich Cyprian noch der ehemalige Dormagener Ortsverbandsvorsitzende Jo Deußen. Möglicherweise sieht sich Heryschek vor die Wahl gestellt, entweder sich nun selbst dieser Verantwortung zu stellen oder als Parteichef zurückzutreten. Das könnte schon in der nächsten Woche der Fall sein und würde in einem Domino-Effekt weitere Vorstandsmitglieder betreffen.
Unterstützung erhält Heryschek per Facebook. Am Mittwoch Abend gründete ein Freund von ihm, Pascal Korpel, die Gruppe "André H 4 BM"(André Heryschek for Bürgermeister), die für einen "starken Bürgermeister-Kandidaten der CDU Dormagen" eintritt, so heißt es auf der Seite. Gestern wurde die Marke von 430 Unterstützern erreicht. "Das ist ein Zeichen von Wertschätzung", sagt Heryschek.
Kräftigen Gegenwind erhalten vor allem er und Deußen dagegen vom Fraktionsvorsitzenden Wiljo Wimmer. "Mich stört ganz gewaltig, dass der Eindruck entstanden ist, dass institutionelle Organe der CDU ein Problem mit einem Bürgermeister-Kandidaten Hoffmann haben sollen. Das trifft auf die Fraktion nicht zu, vielmehr handelt es sich nur um einzelne Personen." Laut Wimmer habe die Fraktion in den vergangenen fünf Jahren gut zusammengearbeitet und vieles erreicht. "Ich vermisse bei den Hoffmann-Gegnern, dass sie bislang kein Defizit in dessen Amtsführung dargelegt haben. Das ist extrem parteischädigend." Kritik übt er vor allem an Deußen, der nach seinem Kandidatur-Verzicht erklärt hatte, im Falle einer Wahlniederlage von Hoffmann in der Mitgliederversammlung womöglich doch zur Verfügung stehen zu wollen. "Ich finde es schwach, das Rückgrat nicht zu besitzen, gegen Hoffmann anzutreten und stattdessen es den Mitgliedern zu überlassen, den Gegenkandidaten aus dem Weg zu räumen. So einem Kandidaten kann ich das Bürgermeister-Amt nicht zutrauen."
Quelle: NGZ

Grevenbroich Freitag Mordprozess gegen Grevenbroicher Ex-Fußballer

Freitag beginnt am Landgericht Tübingen der Mordprozess gegen einen früheren Fußballer und Trainer aus Grevenbroich. Der 44-Jährige soll in Hochdorf im Schwarzwald einen vermögenden Bekannten getötet haben. Unklar ist, ob er im Prozess ein Geständnis ablegen wird.
"Wir haben noch keine abschließende Entscheidung dazu getroffen, ob sich mein Mandant äußern wird oder nicht", sagte Verteidiger Andreas Eggstein auf Anfrage unserer Redaktion. Allerdings weiß der Anwalt sehr wohl, dass die Vorwürfe gegen den Familienvater offenbar erdrückend sind. Die Staatsanwaltschaft ist sich sicher, den ehemaligen Amateurfußballer überführen zu können. Detailliert hat sie in der Anklageschrift aufgelistet, was sich im vergangenen Sommer in dem Haus des Opfers im Schwarzwald zugetragen haben soll.
Der Grevenbroicher war demnach vor einigen Jahren nach Süddeutschland gezogen, um dort einen Neuanfang zu starten. In Hochdorf wurde er Trainer des örtlichen Fußball-Kreisligisten und lieh sich laut Ermittlungen Geld beim Sponsor des Klubs, der gleichzeitig auch sein Vermieter war. "Insgesamt ist die Rede von mindestens 137 500 Euro", so Thomas Geiger, Sprecher am Landgericht Tübingen.
Am Tattag soll das Opfer vehement die Rückzahlung des Geldes verlangt haben. Für den Fall, dass der Grevenbroicher nicht zahlen würde, drohte er laut Staatsanwaltschaft damit, dessen Familie zu informieren und den Fall öffentlich zu machen. "Daraufhin soll ihn der Angeklagte mit einer 40 Zentimeter großen Buddha-Statue aus Messing erschlagen haben", so Geiger. Anschließend habe er die Leiche in einen Teppich gewickelt.
Im Prozess droht dem Grevenbroicher nun eine lebenslange Haftstrafe. Auch Familienangehörige und seine Ex-Frau sollen im Verlauf des Verfahrens – voraussichtlich Anfang Februar – als Zeugen gehört werden. In fünf Wochen soll das Urteil verkündet werden.
Quelle: mape

Grevenbroich Frauen machen seit 33 Jahren Karneval

Die Neuenhausener Karnevalisten starten in ihre 33. Session. Seit vergangenem Herbst planen und gestalten sie das Programm für ihre Jubiläumssitzungen. An zwei Abenden wird mehr als vier Stunden geschunkelt, getanzt und gebützt. Von Christian Schwarz
Noch sei keine Nervosität zu spüren, die komme erst kurz vor der Sitzung, sagt Petra Giesing: "Dann kribbelt es ganz sicher." Giesing ist Präsidentin der Karnevalsgemeinschaft, die sich vor 33 Jahren aus der Kfd Neuenhausen formiert hat. Seit dieser Zeit veranstalten die Frauen jedes Jahr mehrere Karnevalssitzungen in Neuenhausen – in diesem Jahr an zwei Samstagen im Februar.
Rund 30 Frauen sind aktiv an der Gestaltung und Umsetzung beteiligt. Sie entwickeln das Konzept, treten später als Tanzgruppen, Büttenrednerinnen oder in Sketchen auf – alles in Eigenregie. "Mit der Planung beginnen wir schon im September. Dann fangen wir auch an, zu proben und die Kostüme zu nähen", sagt Giesing. Die 52-Jährige ist seit 14 Jahren mit dabei, vor zwei Jahren übernahm sie das Amt der Präsidentin.
Angefangen hat alles im Jahr 1981. Aus der Gemeinschaft der Kfd-Frauen in Neuenhausen entstand die Idee, eine eigene Karnevalsveranstaltung auf die Bühne zu stellen. Die ersten Sitzungen fanden im Saal "Alte Post" statt. Die Veranstaltung kam so gut an, dass der Platz für die Besucher kaum ausreichte.
Später mussten die Narren umziehen. Zunächst waren die Sitzungen in einem Zelt auf dem Kirmesplatz der St.-Sebastianus-Schützen. "Das konnten wir uns mit der Bruderschaft teilen, die dort kurz vorher immer ihre Königsehrung feierte", sagt Giesing.
Im Jahr 1994 zogen die Karnevalisten dann in das frisch gebaute Schützenhaus der Bruderschaft, wo sie auch heute noch feiern. 250 Jecken, Frauen und Männer schunkeln hier dann an einem Abend gemeinsam.
Seit jeher verfolgen die karnevalistischen Frauen das Prinzip: Spaß haben und Gutes tun. Die Hälfte der Einnahmen aus dem Ticketverkauf wird an wohltätige Zwecke gespendet. Das Geld ging schon nach Haiti oder Brasilien, aber auch in lokale Organisationen und Einrichtungen. Das restliche Geld brauchen sie für die Finanzierung der Veranstaltung.
18 Programmpunkte haben sich die Karnevalisten für dieses Jahr vorgenommen – mehr als vier Stunden soll jede Sitzung dauern. Vier Tanzgruppen werden auftreten, darunter auch Kinder zwischen vier und sechs Jahren sowie die Mädchengruppe "Gaggles". Auch das Männerballett "Sebastianus-Elfen" wird auf der Bühne stehen. "Seit drei Jahren treten jedes Jahr acht Männer aus der Schützenbruderschaft im Männerballett auf – das kommt gut an", berichtet Giesing.
Sie selbst wird in diesem Jahr eine der vier Büttenreden halten, die für den Abend geplant sind: "Dafür muss man schon ein Jeck sein." Geschrieben hat sie die Rede schon. Thematisch gehe es um einen Mann, der dem Alkohol verfallen ist, sagt die Präsidentin.
Für ihr Jubiläum widmen sich die Neuenhauser Karnevalisten zudem ein eigenes Lied. Sie haben einen Titel der Kölner Band Domstürmer in "Wir machen unser Ding" umgeschrieben. "Das wird auch unser Motto zum Jubiläum sein", erklärt Giesing.
Quelle: NGZ

Grevenbroich 1 Stadt muss Sparkonzept nun öffentlich auslegen

Der Rat wird den Etat später als geplant verabschieden. Die Verwaltung hat versäumt, ihr Sparkonzept auszulegen. Das wird nun nachgeholt. Von Wiljo Piel
Die Bürgermeisterin wird die Verabschiedung des Haushalts 2014 erneut verschieben, diesmal vom 16. auf den 30. Januar. Zwischenzeitlich soll das Haushaltssicherungskonzept öffentlich im Rathaus ausgelegt werden, damit sich interessierte Grevenbroicher 14 Tage lang mit den Sparplänen der Verwaltung auseinandersetzen können. Das ist bisher versäumt worden – darauf machte die UWG-Fraktion gestern Abend im Finanzausschuss aufmerksam.
Zwar hatte die Stadt den Haushaltsentwurf 2014 im Oktober ausgelegt – doch: "Die Bürger hatten keine Gelegenheit, wichtige Bestandteile des Etats einzusehen, die viel später erarbeitet wurden", argumentierte die Fraktionsvorsitzende Martina Flick. Unterstützung erhielt sie von ihrem SPD-Pendant Horst Gerbrand – er warf der Verwaltung eine rechtswidrige Verfahrensweise vor: "Das Sicherungskonzept, das erst kurz vor Weihnachten herausgegeben wurde, ist ein wichtiger Bestandteil des Haushaltes. Die Bürger müssen daran beteiligt werden, wir dürfen sie nicht außen vor lassen. Sonst könnte der Eindruck der Kungelei entstehen."
Die Stadtverwaltung beurteilt die Rechtslage zwar anders, doch Bürgermeisterin Ursula Kwasny war zu einem Kompromiss bereit. Ihr Vorschlag: Die Ratssitzung wird um zwei Wochen verschoben, in dieser Zeit soll das Haushaltssicherungskonzept ausgelegt werden. Die genauen Zeiten wird die Verwaltung am Sonntag im amtlichen Mitteilungsblatt veröffentlichen.
Das Konzept von Kämmerin Monika Stirken-Hohmann hat gute Chancen auf eine Genehmigung durch die Aufsichtsbehörden. Dieses positive Signal will die Bürgermeisterin sowohl vom Rhein-Kreis als auch von der Bezirksregierung erhalten haben. Mit dem 45-Punkte-Plan möchte die Stadt bis zum Jahr 2024 einen ausgeglichenen Haushalt herstellen. "Dafür brauche ich aber den Rat, der diese Sparmaßnahmen mittragen muss", erklärte Ursula Kwasny. Die Bürgermeisterin will eine Kommission ins Leben rufen, die die Konsolidierungsbemühungen der Politiker begleiten soll. Kwasnys Appell vor der Kommunalwahl: "Sie müssen den Bürgern sagen, dass nicht mehr alles möglich ist."
CDU und SPD bewerteten das Sparpapier grundsätzlich positiv. "Wir können endlich eine Perspektive aufzeigen", meinte der CDU-Fraktionsvize Edgar Uebber. Und Horst Gerbrand betonte: "Das Sparkonzept, das längst überfällig war, ist genau das, was wir in unserer desaströsen Finanzsituation benötigen." Grünen-Chef Dirk Gawlinski zeigte sich mit Blick auf das Konsolidierungsziel in 2024 skeptisch: "Das kommt mir vor wie in einem Hollywood-Film – mit einem Showdown, den man kaum glauben möchte."
In "Stein gemeißelt" werden die 45 Sparpunkte der Kämmerin nicht sein. Über jede Maßnahme soll zu gegebener Zeit extra beraten werden. Etwa über die von der Kämmerin vorgeschlagene Streichung der 4000-Euro-Mietpauschale, die jede Ratsfraktion treffen soll. Dieses Thema soll erst nach der nächsten Wahl aufgerufen werden.
Quelle: NGZ

Grevenbroich/Hamm Polizei fahndet mit Foto nach Smartphone-Dieb

Mit einem Fahndungsfoto sucht die Polizei nach einem Handy-Dieb. Der unbekannte Mann könnte sich innerhalb der Stadt Grevenbroich aufhalten, da das Mobiltelefon dort nach dem Diebstahl benutzt wurde. Gestohlen wurde das Handy am 26. Oktober in einem Bahnhof im westfälischen Hamm.
Der Täter entwendete es einem 23 Jahre alten Paderborner, der den Dieb im Zug bis nach Dortmund verfolgen konnte. Sein Versuch, sich das Smartphone dort zurückzuholen, endete in einer Schlägerei. Das Fahndungsfoto wurde in einem Kiosk am Hammer Bahnhof aufgenommen, der Tatverdächtige geriet dort in die Videoüberwachung.
Der Dieb ist etwa 20 bis 25 Jahre alt und etwa 1,75 Meter groß. Hinweise an die Polizei Hamm unter Telefon 02381 9160.

Quelle: ngz

Kaarst 1 Wirtschaftsförderer für Kultur zuständig

Dieter Güsgen übernimmt bei der Stadt ab Oktober die Leitung des neuen Bereichs "Kultur, Stadtmarketing, Medien und Netzwerke". Von Stefan Reinelt
Mit den Vertragsabschlüssen zur Ansiedlung von Ikea im Gewerbegebiet "Kaarster Kreuz" kann Dieter Güsgen zufrieden einen Strich unter seine 20 Jahre im Dienste der Wirtschaftsförderung für die Stadt Kaarst ziehen. Bald wird er sich im Rathaus einer neuen Aufgabe widmen: Er übernimmt die Leitung des neuen Bereichs 41 "Kultur, Stadtmarketing, Medien und Netzwerke".
In den kommenden Monaten läuft innerhalb der Stadtverwaltung eine Umstrukturierung der Geschäftsbereiche und damit setzt sich das Personalkarussell in Bewegung. Intern stimmen sich die davon betroffenen Mitarbeiter bereits ab, offiziell vollzieht sich die Neuorganisation zum 1. Oktober 2014. Dann wird auch der neue Erste Beigeordnete seine Aufgabe bei der Stadt Kaarst antreten, Amtsinhaber Heinz Dieter Vogt geht zum 30. September in Rente. Die Bewerbungsfrist auf seinen Posten läuft heute, Freitag, ab. Man habe eine gute Resonanz auf die Ausschreibung erfahren, sagt Bürgermeister Franz-Josef Moormann. Nun kann das Auswahlverfahren beginnen.
Der Wechsel im Verwaltungsvorstand liegt auch der Neuzuschnitt der Geschäftsbereiche zugrunde. Der Bereich Finanzen wandert von der Zuständigkeit des Ersten Beigeordneten in die des Bürgermeisters. Darin zusätzlich eingegliedert wird die Abteilung "Liegenschaften und Wirtschaftsförderung". Neues Gesicht der Wirtschaftsförderung wird Stefan Meuser – unterstützt durch den dort seit langem tätigen Hubert Zirbes.
Der 38-jährige Meuser ist seit Ende des vergangenen Jahres bereits Leiter des Bereichs "Finanzen" und bekommt nun weitere Verantwortung zugeteilt. "Inhaltlich ist die Aufgabenverteilung in meinem Bereich dadurch breiter aufgestellt. Die Wirtschaftsförderung und das Stadtmarketing besitzen einige Schnittstellen, darüber werde ich mich mit Herrn Güsgen in den kommenden Wochen abstimmen", sagt Meuser. Der diplomierte Verwaltungs- und Betriebswirt ist seit seiner Ausbildung ab dem Jahr 1995 bei der Stadt Kaarst beschäftigt, im Jahr 2000 kam er in die Kämmerei.
Auch Dieter Güsgen absolvierte seine Ausbildung in der Kaarster Verwaltung, nämlich ab 1981. Nach 20 Jahren in der Wirtschaftsförderung wird er sich für seine letzten zehn Dienstjahre noch einmal einer neuen Herausforderung widmen.
Im Organigramm der Stadtverwaltung wird die Kultur zukünftig auch wieder offiziell als eigener Bereich geführt. Zuletzt kümmerten sich Ursula Spors und Klaus Stevens als Doppelspitze darum.
Klaus Stevens bleibt weiterhin der "Kulturmanager". "Solche Titel sind wichtig für die Identifikation mit der Aufgabe", sagt Bürgermeister Franz-Josef Moormann. Ursula Spors, die das Kabarett- und Kleinkunstprogramm weit über die Kaarster Stadtgrenzen hinaus etabliert hat, wird Mitte des Jahres in Rente gehen. "Das Kabarettprogramm ist ein Markenzeichen für Kaarst und nun gilt es, das Niveau auch weiterhin hoch zu halten", sagt Dieter Güsgen. Das Stadtmarketing solle die Kultur durch die neue Aufgabenverteilung noch stärker ausprägen.
Quelle: NGZ

Landstraßenmord in Kaarst 2 Fall "Daniel Dicke" bleibt mysteriös

Im Fall des an einer Landstraße in Büttgen ermordeten Daniel Dicke hat die Polizei einen möglichen Täter befragt. Der Mann stammt aus dem Umfeld des Opfers. Er bestreitet die Tat. Derzeit befindet er sich noch auf freiem Fuß. Von Julia Hagenacker
"Warum unser geliebter Daniel?" steht auf der weißen Schleife des Kranzes, den die Eltern des am 11. Dezember an einer Landstraße in Kaarst-Büttgen getöteten Versicherungskaufmanns Daniel Dicke auf das Grab ihres Sohnes gelegt haben. Warum? Auf den Tag genau vier Wochen haben die Ermittler gebraucht, um in dieser Frage einen entscheidenden Schritt voranzukommen. Im Laufe des Mittwochs wurde aus einem Mann, der für die Polizei bis zu diesem Zeitpunkt lediglich ein "Zeuge aus dem persönlichen Umfeld" des Getöteten war, ein Tatverdächtiger.
In der Nacht zu Donnerstag durchsuchte die Polizei seine Wohnung und nahm mögliche Beweisstücke mit. Das teilte Staatsanwalt Matthias Ridder am Donnerstag auf einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz mit. Zu einem dringenden Tatverdacht, der für einen Haftbefehl bestehen muss, fehlen allerdings ausreichend stichhaltige Beweise – und die Tatwaffe.
Erschlagen: Toter an Kreisstraße gefunden
Die Ermittler hoffen, diese unter den in der Wohnung beschlagnahmten Gegenständen zu finden. Alle Hoffnungen ruhen jetzt auf den kriminaltechnischen Untersuchungen. Der Verdächtige, dessen Namen und Wohnort die Staatsanwaltschaft mit Rücksicht auf Familie und Freunde des Opfers zum jetzigen Zeitpunkt nicht nennen will, bestreitet die Tat und schweigt. "Er hat noch als Zeuge Angaben gemacht – daraus ergibt sich kein Alibi", sagt Matthias Ridder. "Zum Motiv und zum Tathergang werden weitere Untersuchungen angestellt." Die Analyse der Indizien kann den Tatverdacht erhärten oder auch nicht. "Nach der derzeitigen Beweislage gehen wir eher von einem Totschlag als von einem Mord aus, aber auch diese Einschätzung kann sich im Laufe der Ermittlungen ändern." Mit anderen Worten: Der Fall "Daniel Dicke" bleibt mysteriös.
Mit stumpfen Gegenstand erschlagen
Eine Autofahrerin hatte der Polizei am 11. Dezember um 22.16 Uhr zunächst einen vermeintlichen Verkehrsunfall gemeldet. Rettungskräfte fanden den 35 Jahre alten Dormagener, der als Sachbearbeiter bei einer Versicherung in Köln arbeitete und regelmäßig Fitnessstudios besuchte, an der Kreisstraße 37 in Büttgen tot neben seinem Auto liegend. Das Fahrzeug, ein schwarzer Audi A 5, Kennzeichen NE-DD 3004, war in Fahrtrichtung Holzbüttgen auf der rechten Fahrbahnseite abgestellt und befand sich etwa 40 Meter hinter der Einmündung zur Landstraße 381. Die spätere Obduktion ergab: Dicke wurde mit einem stumpfen Gegenstand erschlagen. Die Staatsanwaltschaft ist sich sicher, dass der Auffindeort nahe einer historischen Getreidemühle am Rande des Kaarster Ortsteils auch der Tatort ist.
Warum der 35-Jährige am späten Abend an einer unbeleuchteten Kreisstraße, direkt hinter einer Kreuzung, anhielt und ausstieg, ist nach wie vor unklar. Jetzt wissen die Ermittler immerhin: Täter und Opfer kannten sich gut. "Wir gehen davon aus, dass Daniel Dicke von seinem Wohnhaus in Dormagen kam", sagte Matthias Ridder. Die Eltern des Getöteten wohnen in Kleinenbroich.
Vom Zeugen zum Tatverdächtigen
Rund 100 Hinweisen aus der Bevölkerung ist die Mordkommission "Mühle" in den vergangenen Wochen nachgegangen. Den vielleicht entscheidenden, sagte Chefermittler Andreas Nickesen, bekam die Polizei bereits wenige Tage nach der Tat. Ein silberner VW Golf wurde in unmittelbarer Nähe des Tatorts beobachtet – ein Wagen, wie ihn auch der jetzt Tatverdächtige fährt. Als Zeuge, der er bis Dienstag noch gewesen sei, habe er diesen der Kripo für vergleichende Untersuchungen zur Verfügung gestellt, sagte Matthias Ridder. "Dabei wurden im Innenraum des Autos ganz erhebliche Manipulationen festgestellt, die den sicheren Schluss zulassen, dass Spuren beseitigt werden sollten." Von der Aufforderung, den Golf vorbeizubringen bis zur Untersuchung seien zwei Tage vergangen – genug Zeit für eine gründliche "Reinigung".
Ob und wann dem Verdächtigen die Tat nachgewiesen werden kann, könne nicht gesagt werden, hieß es am Donnerstag. Was bleibt, ist damit vor allem die Frage nach dem Warum.
Quelle: RP

Korschenbroich Ein Arme-Leute-Haus in fürstlicher Lage

Die Geschichte des historischen Fachwerkhauses am Haagweg 1 in Liedberg ist wechselvoll. Heute ist es das "Nest" von Gabriela Drees-Holz. Der frühere Stall dient der Liedberger Künstlerin als Atelier und Ausstellungsfläche. Von Marion-Lisken Pruss
"Es ist ein sogenanntes ,Armeleute-Haus'", erläutert Gabriela Drees-Holz. Die Sandbauern in Liedberg waren arm, und die Bauweise ihrer Fachwerkhäuser war einfach und kostengünstig. Aber Lage und Ausblick des historischen Fachwerkhauses im Haagweg 1 sind fürstlich: Gegenüber steht der Mühlenturm, links grenzt die Schlosskapelle unmittelbar an den Garten, rechts der Wald. Und aus dem Wohnzimmerfenster fällt der Blick auf das Schloss direkt gegenüber. "Das hat was", bringt es seine Bewohnerin auf den Punkt.
Ob Bau und Funktion des Hauses – zu dem eine Scheune, ein Stall und ein großer Garten gehören – ursprünglich mit der Schlosskapelle oder dem Schloss in Zusammenhang standen, bleibt ungewiss. Denn seine Historie lässt sich nur bis zum Zweiten Weltkrieg zurückverfolgen. "Während des Zweiten Weltkrieges haben bis zu vier Flüchtlingsfamilien in den vier Zimmern gewohnt", weiß Gabriela Drees-Holz von ihren Nachbarn.
Die können sich noch an jene ältere Dame erinnern, die nach dem Krieg in dem Haus lebte und aufgrund ihrer schwarzen Haare nur "die Schwatte" hieß.
Danach zog eine Witwe ein, die in dem Haus blieb, bis es baufällig wurde. Den Nachbarskindern wurde verboten, in den leerstehenden Gebäuden zu spielen: "Offensichtlich befand sich ein Plumpsklo mitten im Raum, und die Eltern befürchteten, ihre Kinder könnten hineinfallen", sagt Gabriela Drees-Holz.
Eine Familie mit zwei Töchtern richtete das Haus wieder her. Im Stall hielten sie Schweine und Hühner, und die Scheune diente als Lager.
Vor 24 Jahren zog dann ein Ehepaar ein, das grundlegende Veränderungen vornahm, die das Raumgefüge noch heute bestimmen: Die Scheune wurde zum Wohnraum umgebaut und der Stall zum Atelier. Das Scheunentor allerdings blieb in der Fassade erhalten. Seit 2002 bewohnt nun Gabriela Drees-Holz das Ensemble. "Es ist wie ein Nest", sagt die Künstlerin mit Blick auf den benachbarten Wald, "und das Rauschen der Blätter wirkt inspirierend."
Der frühere Stall dient Gabriela Drees-Holz als Atelier und Ausstellungsfläche. Den Nutzgarten hat sie zu einem Zier- und Künstlergarten umgestaltet; nur die alten Kirsch- und Apfelbäume stehen noch. "Es ist so stimmungsvoll, wenn festliche Musik aus der Schlosskapelle in den Garten hinüberschallt", schwärmt sie.
Wann das Haus erbaut wurde, ist nicht bekannt. "Es stammt aus dem 18. Jahrhundert", sagt Gabriela Drees-Holz. So wie viele Häuser in Liedberg und wie die benachbarte Schlosskapelle auch, die im Jahr 1708 eingeweiht wurde. "Die früheren Bewohner waren teils als Küster tätig", weiß die Künstlerin vom Hörensagen. Ob sie auch als Sandbauern gearbeitet haben, ist nicht überliefert.
Quelle: NGZ

Korschenbroich Stadt belohnt Ehrenamtler mit der neuen Rabattkarte

Als erster Feuerwehrmann erhielt Maik Heyers jetzt die Ehrenamtskarte. Damit gibt's Vergünstigungen.
Der Korschenbroicher Maik Heyers holte sich als erster Feuerwehrmann seine kostenfreie Ehrenamtskarte im Rathaus ab. Bürgermeister Heinz Josef Dick und Petra Köhnen, die stellvertretende Leiterin des "Amtes für Soziales", übergaben Heyers den Nachweis im Scheckkartenformat, mit dem er nun in seiner Heimatstadt und in allen anderen teilnehmenden Kommunen in NRW Vergünstigungen erhält. "Dies ist ein Dankeschön für all die ehrenamtlich Tätigen, die unseren Alltag entscheidend mitgestalten und uns dafür ihre Zeit schenken. Die Mitglieder unserer Freiwilligen Feuerwehr gehen hier mit gutem Beispiel voran", sagt Heinz Josef Dick. Bislang wurden 29 Karten ausgegeben.
Maik Heyers, Jahrgang 1981, startete bereits 1991 in der Jugendfeuerwehr und ist dann zügig in die Verantwortung innerhalb der Wehr hineingewachsen. Heute ist er Oberbrandmeister und als Stadtjugendwart für die Nachwuchsarbeit verantwortlich. "Wir haben unsere regelmäßigen Ehrungen für unsere verdienten Feuerwehrmänner und -frauen, aber die Ehrenamtskarte ist noch einmal eine zusätzliche Würdigung der Leistung durch die ganze Gesellschaft", sagt Wehrführer Frank Baum. Die Stadtverwaltung selbst gewährt auch Rabatt: Wer im Besitz der Karte ist, erhält Ermäßigung beim Eintritt zu städtischen Kabarettabenden und zur Konzertreihe "Jazzcafé".
Zudem beteiligen sich Einzelhändler und Dienstleister. Seit September nimmt Korschenbroich an dem landesweiten Angebot teil. "Ich ermuntere alle Einwohner unserer Stadt mitanzupacken und sich ruhig den verdienten Dank in Form der Ehrenamtskarte bei uns abzuholen", sagt Dick. Petra Köhnen erläutert: "Korschenbroicher, die innerhalb von zwei Jahren mindestens fünf Stunden pro Woche oder 250 Stunden pro Jahr ehrenamtlich ohne Vergütung tätig sind, können sich gern bei mir melden." Es spiele keine Rolle, in welchem Arbeitsbereich das Engagement erbracht wird. Helfer aus Sportvereinen seien genauso angesprochen wie "die gute Seele" aus dem Seniorenheim.
Petra Köhnen hat ihr Büro im Rathaus, Regentenstraße 1. Anfragen sind per Telefon 02161 613169 oder per E-Mail petra.koehnen@korschenbroich.de möglich. Das Formular gibt es auch auf www.korschenbroich.de.
Quelle: NGZ

Korschenbroich Bahnhofsausbau startet: Züge später

Die beiden Bahnhöfe in Korschenbroich und Kleinenbroich werden jetzt zeitgleich barrierefrei ausgebaut. Mehr als 30 Jahre haben sich Politik und Verwaltung für den Ausbau starkgemacht. Für die Bauzeit müssen die Bahn-Kunden mit Einschränkungen rechnen.
Zur Freude von Bürgermeister Heinz Josef Dick wird nun endlich mit der längst überfälligen Modernisierung begonnen. Die Deutsche Bahn als Bauträger hat in den zurückliegenden drei Wochen alle Vorarbeiten geleistet.
Ab Sonntag, 12. Januar, wird es ernst: Da werden nächtliche Sperrpausen eingerichtet. Wegen der Bauarbeiten ist zeitweise auch nur ein eingleisiger Betrieb möglich. Die Arbeiten sollen laut NRW-Bahn-Sprecher Dirk Pohlmann am 6. April beendet sein.
Für die Bauzeit müssen die Bahn-Kunden mit Einschränkungen rechnen: Die Züge der S 8 verkehren nachts später – von Mönchengladbach Hauptbahnhof bis Neuss Hauptbahnhof ab 22 Uhr nur noch im Stundentakt; auch eine Fahrt in der Gegenrichtung fällt aus. Für die beiden ausgefallenen Zugfahrten verkehren Busse als Schienenersatzverkehr (SEV). Die halten direkt vor dem Neusser Hauptbahnhof am Eingang Theodor-Heuss-Platz. "Die Züge der S 8 fahren jeweils von 22.45 bis 4 Uhr von Korschenbroich – Neuss – Düsseldorf – Wuppertal nach Hagen bis zu 13 Minuten später", weist Dirk Pohlmann auf die ersten Fahrplanabweichungen hin. Sie gelten zunächst von Sonntag bis zum 23. Februar.
Die Reisenden werden durch die Online-Auskunftssysteme und besondere Fahrplanaushänge über die Änderungen im Zugverkehr informiert. Weitere Infos gibt es online unter www.bahn.de/bauarbeiten.
Quelle: -wi

Korschenbroich Mädchen (10) wird bei Unfall schwer verletzt

Ein zehnjähriges Schulkind wurde am Freitag auf dem Parkplatz am Matthias-Hoeren-Platz in Korschenbroich von einem Wagen angefahren und schwer verletzt.
Wie die Polizei mitteilt, stieß die Zehnjährige auf ihrem Fahrrad gegen 7.45 Uhr mit dem Wagen eines Mannes (64) zusammen. Das Mädchen stürzte auf dem Parkplatz am Matthias-Hoeren-Platz und verletzte sich schwer. Sie musste in ein Krankenhaus gebracht werden. An dem Fahrrad und dem Wagen des Korschenbroichers entstand erheblicher Sachschaden.
Quelle: ape

Korschenbroich Die alte Wegekapelle in Trietenbroich

Venedig, die Insel Reichenau und Trietenbroich – alle haben den Heiligen Markus als Schutzpatron. Doch die Trietenbroicher weihten ihre Wegekapelle nicht ihm, sondern der Mutter Gottes. Von Marion Lisken-Pruss
Unbeirrt thront die Statue des Heiligen Markus über dem Portal der Wegekapelle Am Trietenbroich in Korschenbroich. Der Evangelist wird bei Unwettern angerufen, bei Blitz, Hagel und jähem Tod. Darüber hinaus bitten ihn die Gläubigen um gutes Wetter und eine gute Ernte. Das war wichtig in einer ländlichen Honschaft wie Trietenbroich. Doch die Statue des Schutzpatrons sorgt auch für Verwechslungen: weil die Wegekapelle immer wieder als Markuskapelle bezeichnet wird. "Dabei haben die Bewohner von Trietenbroich die Kapelle zu Ehren der Mutter Gottes erbaut", betont Heinrich Siemons.
Der Vorsitzende des Kapellenvereins kümmert sich gemeinsam mit Bruno Schnierda und Pejo Stefes um Pflege und Erhalt des historischen Baudenkmals. Dessen Entstehungsgeschichte ist in einer Urkunde aus dem Jahre 1876 dokumentiert: Dort heißt es, dass die Kapelle "der Mutter Gottes, unserer lieben Frau von der immerwährenden Hilfe, gewidmet werden sollte". Vom Heiligen Markus kein Wort. Mehr noch: Über dem Altar hängt eine Kopie des berühmten Gnadenbildes "Unserer Lieben Frau von der immerwährenden Hilfe". "Noch ein Beleg dafür, dass es sich um eine Marienkapelle handelt", so Stefes.
Als die Bewohner Trietenbroichs 1876 beschlossen, eine Kapelle zu errichten, konnten sie den Bau-grund von Peter Matthias Peters und Heinrich Kremer erwerben. Diese wiederum stellten den Verkaufserlös für den Bau der Kapelle zur Verfügung. Auch die übrigen Trietenbroicher zeigten sich großzügig, so dass die Kapelle binnen eines Jahres geplant und fertiggestellt werden konnte. Ihre Nutzung haben sie in obiger Urkunde geregelt und "für immer festgesetzt": Wann die Totenandacht zu halten, die Glocke zu läuten und der Rosenkranz zu beten sei.
Aber das Verhalten der Kirchgänger hat sich im Laufe der Jahrzehnte stark gewandelt. Darauf hat der Kapellenverein reagiert: Er lädt die Gläubigen heute zu Mai-Andachten in die Kapelle ein und richtet am ersten Sonntag im Juli das Kapellenfest aus, das mit einer feierlichen Messe beginnt und mit einem gemütlichen Beisammensein ausklingt. "Dann kommen die Besucher aus ganz Korschenbroich", erzählt Heinrich Siemons. Fast wie früher: Zeitzeugen berichten in der Chronik anlässlich ihrer Hundertjahrfeier, dass die Kapelle vor dem Ersten Weltkrieg eine große Anzie-hungskraft ausgeübt habe: Die Gläubigen seien aus dem Korschenbroicher Dorf, aus Neersbroich, Giesenkirchen und Schelsen zur Andacht geströmt; und zwar so zahlreich, dass sie noch "im be-nachbarten Baumgarten" gestanden hätten. 1985 wurde die einschiffige Backsteinkapelle mit dreiseitiger Apsis zum Denkmal erhoben, vor rund 20 Jahren wurde sie zuletzt renoviert.
An einem Ritual aber, das die Trietenbroicher in der Urkunde von 1876 auch "für immer" festgeschrieben haben, hält der Kapellenverein eisern fest: Jeden Samstag zündet ein Mitglied in der Kapelle eine Kerze an: zu Ehren der Gottesmutter.
Quelle: RP

Rommerskirchen Rätsel um falsche Karten bleibt ungelöst

Nachforschungen im Gefolge der "Kölschen Weihnacht" wird es nicht geben. Der Polizei ist die Beweislage zu dünn. Von Sebastian Meurer
Tief betroffen bis ausgesprochen wütend hatten sich die Jecken der Karnevalsgesellschaft (KG) Rut-Wieß bei der "Kölschen Weihnacht" am 15. Dezember gezeigt. Statt der erwarteten 430 Besucher waren im "Gillbach-Gürzenich" am Nettesheimer Weg gut 630 Gäste erschienen, wie es damals hieß. Manch einer der Zuschauer hatte angesichts fehlender Sitzmöglichkeiten und der Enge in der Mehrzweckhalle vor dem Start des Programms bereits zu murren begonnen. Die von der Situation völlig überraschten Karnevalisten konnten die Sitzung indes retten, indem sie eilends genügend Tische, Bänke und Stühle organisierten, um allen Anwesenden die Teilnahme am Programm zu ermöglichen. Irgendjemand musste gut 200 Karten auf eigene Rechnung in Umlauf gebracht haben, klagten Rut-Wieß-Chef Jürgen Schulz und seine Mitstreiter am dritten Adventssonntag.
Juristisch könnten sich der oder die Täter der Urkundenfälschung und des Betrugs schuldig gemacht haben. Polizeiliche Ermittlungen gibt es allerdings nicht und damit auch kein gerichtliches Nachspiel. Bei der Kripo in Grevenbroich bissen die Karnevalisten nämlich auf Granit, als sie Anzeige erstatten wollten. "Die Polizei wollte nicht einmal eine Anzeige gegen Unbekannt aufnehmen", sagt Jürgen Schulz. Der Grund: Die Beweislage ist aus kriminalistischer Sicht derart dünn, dass für etwaige Ermittlungen jedwede konkrete Handhabe gefehlt habe. "Wir wissen, dass zu viele Leute in der Mehrweckhalle waren, aber wir können nicht sagen, wie viele genau es waren", so Schulz. Dass die Besucher nach der Sitzung gebeten worden waren, ihre Karten zu zeigen, um so möglicherweise auf gefälschte Tickets stoßen zu können, hat letztlich ebenso wenig gebracht wie Erkundigungen bei den Vorverkaufsstellen. Auch sonstiges Beweismaterial konnte die KG bei der Polizei nicht präsentieren. "Karten nachzudrucken, ist beim heutigen Stand der Technik nun einmal nicht schwer", verweist Jürgen Schulz auf einen Teil des Problems.
Polizeisprecher Hand-Willi Arnold bestätigte gestern, dass es keine Ermittlungen geben wird. "Es liegen uns keinerlei gefälschte Karten vor, auf jeden Fall waren sie nicht mehr da." Arnold zufolge "wurden die Karten abgerissen und den Gästen wieder ausgehändigt". Wie der Polizeisprecher sagt, seien bei der "Kölschen Weihnacht" die Außentüren geöffnet gewesen, so dass auch nach Auffassung der Karnevalisten womöglich auch Unbefugte Zutritt erlangt haben könnten.
Konsequenzen wird die Karnevalsgesellschaft Rut-Wieß nach den Worten von Jürgen Schulz in jedem Fall ziehen, um ein ähnliches Malheur wie vor gut einem Monat nicht noch einmal erleben zu müssen. Bei der nächsten "Kölschen Weihnacht" im Dezember soll es daher reservierte Plätze geben, wobei an die Besucher Eintrittsbändchen ausgegeben werden.
Derartige Bändchen gibt es auch schon bei den Frauensitzungen der Karnevalisten. Bei denen ist die Halle zwar auch immer rappelvoll, wobei es jedoch noch nie Vorfälle wie den von Mitte Dezember gegeben hat.
Quelle: NGZ

Neuss Heimatlieder aus acht Kulturen im RLT

Zu einem ganz besonderen "Heimatabend" versammeln sich Musiker und Sänger aus acht Kulturen auf der Bühne des RLT. Sie eint, dass sie seit etlichen Jahren in Deutschland leben. Das Projekt hatte eine umjubelte Premiere in Berlin. Von Helga Bittner
Heimatlieder aus Deutschland mit Musik aus Kuba, Marokko, Mosambik oder Vietnam? Doch, genau so ist es, wenn am 21. Februar im RLT Musiker und Sänger aus diesen Ländern und anderen ihre Lieder präsentieren. Denn jeder von ihnen lebt seit Jahrzehnten in Deutschland. Und so gestalten sie einen ganz besonderen Heimatabend, der mit unglaublichem Erfolg in der Komischen Oper Berlin vor einem halben Jahr Premiere hatte und nun in etwas reduzierter Form in Neuss zu erleben ist. In Berlin standen insgesamt 140 Sänger und Musiker mit Wurzeln in 17 Ländern auf der Bühne, in Neuss beim Auftritt im RLT werden es rund 60 mit Wurzeln in acht verschiedenen Kulturen sein.
Und auch dieser Umfang hat den Organisatoren um Kulturamtsleiter Harald Müller noch den Schweiß auf die Stirn geschrieben. Aber nachdem Eva Müller von der Stadtbibliothek diese Idee vom Heimatabend mit Heimatliedern aus Deutschland erst mal platziert hatte, waren sämtliche Kulturinstitute so angetan, dass sie gemeinsam über die Arbeitsgemeinschaft Interkultur das Ereignis nach Neuss holten. "Es ist wirklich ein großes Unternehmen", sagt Harald Müller, "und das können nur alle gemeinsam stemmen."
Was er und Eva Müller an dem Projekt so spannend finden, ist das, "was mit dem Begriff Heimat passiert", sagt Eva Müller. Der sei mehrfach zu verstehen – ob geographisch oder psychologisch, ob neu gefunden oder nie verloren – "und das Konzert kann viel dazu sagen", meint sie.
Für das Begriffspaar "Heimatabend – Heimatlieder" haben sich die beiden Initiatoren des Projekts, Lablemanager Jochen Kühling und Journalist Mark Terkessides ganz bewusst entschieden. "Die Musiker auf der Bühne sind zugleich Gastgeber und Gast und die Zuschauer ebenso", sagt Kühling.
Die beiden Berliner wollten ursprünglich einfach ein Projekt auf die Beine stellen, das "die kulturelle Vielfalt der Hauptstadt zeigen sollte", erzählt Kühling und ergänzt: "Wir haben 240 Communities in Berlin und sind da sehr anarchisch rangegangen." Sprich: Die Suche nach Musikern lief nach dem Schneeballsystem (da kannte einer einen anderen, der wusste, dass ...) und auf manchmal merkwürdigen Umwegen.
Das kubanische Trio etwa fanden die beiden Berliner über einen Oldenburger Professor, der wiederum den Musikbeauftragten in der Kubanischen Botschaft kannte ... "Und so haben wir für den Berliner Heimatabend 17 Ensembles zusammenbekommen." Gemeinsamer Nenner dafür war, dass die Wurzeln jeweils in einem Land liegen, mit dem die Bundesrepublik eine Anwerbeabkommen geschlossen hatte. "Dabei haben wir dann erst mitbekommen, dass die DDR es genau so gemacht hat und das natürlich auch einbezogen", sagt Kühling.
Qualität, so sagt er, war eigentlich kein Kriterium. "Aber dann hat es uns schlicht umgehauen, was wir zu hören bekamen", erzählt er weiter. "Es war wie eine Offenbarung, und wir wussten: Es hat die Berechtigung, ein künstlerisches Projekt zu sein." Das sah auch der Hauptstadt-Kulturfonds so und unterstützte das Projekt.
Das Neusser Gastspiel wird vom Kultursekretariat Wuppertal unterstützt und auch um einen musikalischen Beitrag aus NRW ergänzt: Das Turkish Chamber Orchestra unter Betin Günes kommt aus Köln. "Dieser Punkt war uns wichtig", sagt Harald Müller, "denn die Neusser mit türkischen Wurzeln stellen den Hauptanteil unter den eingewanderten Bürgern."
Quelle: NGZ

Neuss "Die Blockflöte ist ein cooles Instrument für jede Art von Musik"

Zum "Tag der Blockflöte" erzählt Jana Frehn, was sie an dem Instrument so fasziniert. Die Musikschule veranstaltet heute ein Konzert. Von Jan Frehn
Wenn ich die Frage, welches Instrument ich spiele, mit "Blockflöte" beantworte, bekomme ich zwei verschiedene Antworten: entweder ein wenig interessiert klingendes "Aha" oder "Ich habe als Kind auch mal Blockflöte gespielt, aber dann hatte ich keine Lust mehr". Die Blockflöte fristet noch immer ein Graue-Maus-Dasein und gilt als Kinder- und vor allem Mädcheninstrument. Zu Unrecht, denn sie kann ganz schön cool klingen, und deshalb freut es mich, dass es seit 2007 den Internationalen Tag der Blockflöte am 10. Januar gibt.
Ich habe mit sechs Jahren angefangen, Blockflöte in der Musikschule zu spielen und bin bis heute dabei geblieben. Daran ist mein Lehrer Ralf Bienioschek nicht ganz unschuldig, denn schon in den ersten Jahren wurde ich nicht mit "Hänsel und Gretel" gequält, sondern durfte zum Beispiel Schni-Schna-Schnappi spielen – das Größte für eine Neunjährige. Das zeigte mir: Auch wenn die Blockflöte eines der ältesten Instrumente ist, ist sie noch längst nicht langweilig.
Im Gegenteil: Im Laufe der Jahre habe ich die vielseitigen Möglichkeiten meines Instruments erlebt. Als Solistin habe ich das Zusammenspiel mit einem Begleitinstrument (Cembalo, Klavier, Gitarre, Trommel) und Musik aus unterschiedlichen Epochen vom Mittelalter über den Barock bis zur Gegenwart kennengelernt. Denn die Blockflöte ist auch ein teamfähiges Instrument. In unserem Blockflötenensemble erarbeiten wir sowohl weihnachtlich-ruhige Klänge als auch fetzige Interpretationen von "We are the Champions" und "Africa". Und bei Projekten wie der Kinderoper "Die drei Rätsel" und der Weihnachtsgeschichte von Carl Orff hat mich das Gemeinschaftsgefühl eines ganzen Orchesters in seinen Bann gezogen. Mein persönlicher Höhepunkt war dann die Teilnahme am Bundeswettbewerb "Jugend musiziert" im Frühjahr 2013. Zum einen habe ich viele Jugendliche kennengelernt, die meine Freude an klassischer Musik teilen, zum anderen hat mir die monatelange, intensive Beschäftigung mit verschiedenen Stücken zusammen mit meinem Ensemble für Alte Musik gezeigt, dass Musik machen nicht nur nachspielen heißt, sondern vor allem interpretieren und aufeinander hören.
Ich bekomme oft mit, dass mit dem Instrument Blockflöte ausschließlich die Sopranblockflöte, mit der viele Kinder Bekanntschaft gemacht haben, assoziiert wird. Dabei ist der Artenreichtum der Blockflötenfamilie viel größer, er reicht von der Sopraninoblockflöte mit rund 24 Zentimeter Länge bis zur Kontrabassblockflöte mit über 1,50 Meter Länge und deckt somit mehrere Oktaven ab.
Kürzlich kam dann der Blockflötenbauer Mollenhauer – wie sollte es in der heutigen Zeit auch anders sein – mit einer Blockflötenneuheit um die Ecke: der Elody. Diese E-Flöte, die an einen Soundverstärker oder Effektgeräte angeschlossen werden kann, öffnet der Blockflöte nun auch den Weg in Bands und verschafft ihr im wahrsten Sinne des Wortes Gehör.
Wer sich von der Vielfalt der Blockflöte überzeugen lassen möchte, ist heute zum Tag der Blockflöte um 19.30 Uhr in den Pauline-Sels-Saal der Musikschule im Romaneum, Brückstraße 1, zu einer Konzertlesung eingeladen.
Info Die Autorin Jana Frehn ( 17), besucht das Nelly-Sachs-Gymnasium und hat mit ihrem siebenköpfigen Ensemble in der Kategorie "Alte Musik" einen ersten Bundespreis bei "Jugend musiziert" 2013 gewonnen – als einziges mit Höchstpunktzahl.
Quelle: NGZ

Neuss Neun Weckhovener Schützenmajore treten zurück

Der Streit der Brauchtumhüter eskaliert. Der Druck auf Präsident Dietmar Lenerz wächst – doch der bleibt im Amt. Von Ludger Baten
Das neue Jahr beginnt für die mehr als 600 Weckhovener Schützen so, wie das alte Jahr geendet hat: im Streit. Ein tiefer Riss geht durch den Verein, der nur schwerlich zu überbrücken sein wird. Im Fadenkreuz der Kritik: Präsident Dietmar Lenerz, seit 2000 im Amt. Ihm wird vorgeworfen, die Schützen patriarchalisch zu führen. Daher fordern seine Gegenspieler "transparente und demokratische Entscheidungswege" sowie einen "vertrauensvollen Umgang in Achtung und Respekt".
Diese Erklärung hat Grenadiervorsitzender Thomas Kattner dem Präsidenten überreicht. Mit dem Schreiben erklärten zudem Kattner und neun weitere Korpsführer ihren sofortigen Rücktritt. Nach Aussage Kattners fordern die Korpsführer eine außerordentliche Mitgliederversammlung, um gemeinsam einen Ausweg aus der Krise zu suchen. Im Kern geht es aber längst um Dietmar Lenerz Schützenzukunft, der noch bis November 2016 als Präsident gewählt ist. Lenerz trägt nach Auffassung von Kattner und seinen Mitstreitern "maßgebliche Verantwortung" für die aktuelle Krise. Sein Verhalten störe die vertrauensvolle Zusammenarbeit.
Erster Höhepunkt der Auseinandersetzung im Weckhovener Verein war Anfang November der Rücktritt von Vizepräsident Stefan Steinhauer; auch der Schießmeister und der zweite Schriftführer zogen sich aus der Vorstandsarbeit zurück. Sie erhalten nun Rückendeckung von den Korpsführern: "Gleichzeitig werden die drei ehemaligen Mitglieder des Vorstandes aufgefordert, erneut für ein Amt im Vereinsvorstand zu kandidieren."
Für Präsident Dietmar Lenerz (56) sind die Anschuldigungen "unbegreiflich". Er habe sich nichts vorzuwerfen: "Ich bin seit 13 Jahren mit großer Freude Schützenpräsident. Und auf einmal ist mein Verhalten und Umgang patriarchalisch?" Er begreift sich und seinen Umgang mit den Schützen "eher als leger". Wie er auf die Krise antworte, lässt Lenerz offen: "Ich werde alles tun, damit die Weckhovener Gemeinschaft auf Dauer keinen Schaden nimmt." Gestern Abend traf sich Lenerz mit seinem geschäftsführenden Vorstand, um die Situation erneut zu besprechen. Ob es zu einer außerordentlichen Versammlung kommt, ließ Lenerz offen: "Das entscheidet der Vorstand, weil ich den nicht patriarchalisch führe."
Quelle: NGZ

Neuss FH-Studenten starten heute in die Zukunft

Die Europäische Fachhochschule (EUFH) verabschiedet heute ihre Absolventen. Es ist der zweite Bachelor-Jahrgang, der am Neusser Standort seinen Abschluss gemacht hat. Drei Studenten erzählen von ihren Zukunftsplänen. Von Hanna Koch
Nach seinem Abitur am Marie-Curie-Gymnasium entschied sich Stephan Peters zunächst für etwas Handfestes: eine Ausbildung zum Industriekaufmann. "Doch dann habe ich gemerkt, dass mir das nicht reicht", sagt der heute 26-Jährige. Weil er in der Lehre vor allem den Bereich Logistik als spannend empfunden hatte, entschied er sich zu einem Studium – und wurde in seiner Heimatstadt fündig. 2010 startete der Neusser ins duale Studium bei der Europäischen Fachhochschule (EUFH), heute wird er gemeinsam mit den anderen Studenten seines Jahrgangs verabschiedet. Wie er wollen auch seine Kommilitonen durchstarten in der Wirtschaft – schließlich sollen die Studiengänge der EUFH für Führungsaufgaben in Unternehmen qualifizieren.
Etwa im Fach "Logistikmanagement", für das sich Stephan Peters entschied. Oder im Fach "Industriemanagement", das Melissa Fröhlich wählte. Die 22-Jährige Neusserin machte ihr Abitur am Marienberg-Gymnasium und hatte ihre Karriere früh im Blick. "Ich hatte schon während der Schulzeit an der ,Acadamy for Junior Managers' teilgenommen und wusste, dass ich damit richtig liege", erzählt die 22-Jährige, die nach dem Schulabschluss aber keine Lust hatte, "Standard-BWL" zu studieren. "Da war der Neusser EUFH-Standort noch ganz neu, und ich wusste, das passt", sagt Fröhlich, die sich zuvor bei Tagen der offenen Tür und in Gesprächen mit den Professoren ausführlich informiert hatte. Ihr duales Studium verknüpfte sie nicht mit einer Ausbildung, sondern einem Langzeitpraktikum als Marketingtrainee. "Damit war ich flexibler, konnte eigene Projekte umsetzen", sagt Fröhlich, die an der EUFH im Bereich Hochschulmarketing tätig war und nun auf Jobsuche geht. Auch einen Master-Abschluss anzustreben, kann sich die 22-Jährige vorstellen – "dafür würde ich gerne in ein englischsprachiges Land gehen", erzählt sie.
Internationale Erfahrungen sammeln die Studenten während ihres Auslandssemesters – von dem schwärmt auch Merle Tetampel. Die Handelsmanagement-Studentin ging dafür nach Spanien. "Dort konnte ich nicht nur studieren, sondern für meinen Arbeitgeber auch ein Auslandsprojekt betreuen", erzählt die 23-Jährige, die ihr duales Studium mit einem Praktikum bei einem Logistik-Konzern verbunden hat. Für das Studium in Neuss zog sie extra aus dem Sauerland in die Region – und wird auch erst einmal hier bleiben. "Ich mache jetzt ein Trainee-Programm in einem weiteren Logistik-Unternehmen", erzählt Tetampel.
Auch für Stephan Peters hat sich eine neue Chance aufgetan: Seit Oktober ist er bei einem Kaarster Fertighaus-Hersteller im Vertrieb tätig. Zurzeit arbeitet der ehemalige Vorsitzende des EUFH-Studierendenparlaments aber an seiner Abschlussrede, die er heute vortragen wird. "Dann schauen wir mit allen Absolventen noch einmal auf unser Studium zurück", sagt er.
Quelle: NGZ

Neuss Lehrer lächerlich gemacht: Arbeitsstunden für Schüler

Mit einer Verwarnung, 20 Arbeitsstunden und der Anordnung, einen Aufsatz zu schreiben, ist am Neusser Amtsgericht gestern der Prozess gegen einen Realschüler aus der Nordstadt zu Ende gegangen. Der 15-Jährige hatte Lehrer im Unterricht gefilmt und die Sequenzen anschließend online gestellt. Auf den Jugendlichen warten nach dem Prozess aber noch deutlich härtere Konsequenzen: Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Realschüler wegen Vergewaltigung und Raubes.
Gefilmt hatte der Junge seinen Physiklehrer im vergangenen September. Offenbar hatte er die Aktion zuvor mit anderen Schülern abgesprochen. Die sabotierten den Unterricht und machten den Lehrer lächerlich. Die peinlichen Aufnahmen stellte der Angeklagte ins Internet. Das wiederum entdeckten einige Mitschülerinnen und machten den Lehrer darauf aufmerksam. Der erstattete Strafanzeige, genauso wie auch eine Kollegin, die ebenfalls Opfer des Schülers wurde. Und auch einer Mitschülerin "verhalf" der Jugendliche im Internet zu zweifelhafter Bekanntheit. Ein Nacktfoto des Mädchens war nämlich in seine Hände geraten. Anschließend verbreitete der Angeklagte das Foto auf einer Online-Plattform.
Letztlich beließ es Jugendrichter Heiner Cöllen bei einer Verwarnung und 20 Arbeitsstunden. Sollte er diese nicht ableisten, muss er mit bis zu vier Wochen Beugearrest rechnen. Zudem muss der Schüler einen Aufsatz schreiben. Thema: "Warum ich als Schüler Lehrern Respekt und einen störungsfreien Unterricht schulde". Sein Realschul-Direktor hat ihm außerdem angedroht, ihn von der Schule zu verweisen.
Für den 15jährigen wird es wohl nicht der letzte Prozess bleiben. In Düsseldorf soll er eine Vergewaltigung und in Neuss einen Raub begangen haben. Im Falle einer Verurteilung drohen ihm hier mehrere Jahre Jugendhaft.
Quelle: mape

Neuss 2 Brücke verkürzt den Weg vom Hafen zu St. Quirin

Zu Messezeiten ankern Hotel-Schiffe bereits im Hafenbecken I. Bald sollen Kreuzfahrschiffe folgen. Der Hafen wird Teil der Innenstadt. Von Ludger Baten
Mehr als eine Dreiviertelmillion Euro kostet die neue Brücke über die Batteriestraße. Sie macht aus dem Weg vom Hafen zur Innenstadt einen "Katzensprung". Wie groß der Gewinn sein wird, den sie darstellt, mag noch keiner in Zahlen ausdrücken. "Wie positiv hat sich die Szenerie hier am Hafenbecken I entwickelt", freut sich Hans-Dieter Krupinski, "und was sich hier noch für wunderbare Möglichkeiten auftun, können wir nur erahnen."
Der ehemalige Ministerialdirigent im NRW-Bauministerium gehörte gestern Abend zu den wenigen geladenen Gästen, die erlebten, wie Bürgermeister Herbert Napp die neue Fußgängerverbindung offiziell frei gab und das Brückenlicht einschaltete. Neuss ist wieder ein Stück näher ans Wasser gerückt. "Hoffentlich merken das auch viele Neusser", sagt Rechtsanwalt Mario Meyen, einer der Mieter im neuen Kopfgebäude und verweist auf die neuen Blicke, die sich von der Brücke eröffnen: Die beleuchtete Silhouette von Romaneum, Landestheater und Tranktor-Garage beeindruckt gerade in der Dämmerung.
Für die Neusser wird der Weg in den Hafen mit der Brücke kürzer, die Quirinus- und Batteriestraße verbindet. Das gilt auch im Umkehrschluss. Zu Zeiten der großen Messen nehmen immer mehr Hotel-Schiffe Kurs auf Neuss. Zur Medica im Oktober ankerten bereits sieben schwimmende Herbergen im Hafenbecken I – Tendenz steigend. "Die Nachfrage ist außerordentlich gut", bestätigt dann an Bürgermeister Herbert Napp.
Neben den Hotel-Schiffen will Neuss endlich auch Kreuzfahrschiffe anlocken. "Die Passagiere gehen doch direkt in der Innenstadt von Bord", sagt Rainer Schäfer. Der Geschäftsführer der Neuss Düsseldorfer Häfen wünscht sich daher, dass wieder eine Anlegestelle in Wurfweite von der Hessentorbrücke gebaut wird. Der alte Steiger ist der Neugestaltung der Promenade zum Opfer gefallen. Der Anleger wird kommen. Er ist nur ein weiterer Schritt auf dem Weg, die Schnittstelle von Innenstadt und Hafen erlebbar zu machen. Wird es künftig weitere gastronomische Angebote am Hefenbecken I geben? "Schön wäre das" sagt Mario Meyen und Klaus Harnischmacher ergänzt: "Träumen ist ja nicht verboten."
Harnischmacher hat als Geschäftsführer der städtischen Stadthafen GmbH maßgeblichen Anteil an der jüngsten Entwicklung. Die Stadthafen GmbH ist auch Investor des 4,3 Millionen Euro teuren Kopfgebäudes, das in diesen Tagen bezogen wird. Nach der Kanzlei Hüsch und der TW Treuhand hat nun auch die Zahnarzt-Praxis Heimbach den Betrieb aufgenommen. "Die ersten Patienten haben wir in den neuen Räumen behandelt", freut sich Dr. Joachim Heimbach.
Und die Entwicklung geht weiter. Die Pläne für eine Fußgängerbrücke über das Hafenbecken I – in Höhe der Collingstraße – reifen. Sie wird in den Uferpark auf der Mole I führen, der das neue Pierburg-Werk umschließt. Auch auf der Molenspitze sind (Sport-)Angebote denkbar. "Der eine oder andere Kiosk wird ja vielleicht noch eröffnen", vermutet Mario Meyen.
Quelle: NGZ

Bauernregel des Tages:

Am 10. Januar Sonnenschein bringt viel Korn und Wein.

Geburtstag hat heute:

Aristoteles
(10. 1. -384 - 31. 12. -322)



Philosoph, Mitglied der Akademie Platons, Erzieher von Alexander dem Großen, Werke für die Medizin-Geschichte: "De anima - Über die Seele" und "De partibus animalium - Über die Teile der Lebewesen" (Griechenland, 384 - 322 v. Chr.).

Zitat des Tages

Wenn auf Erden die Liebe herrschte, wären alle Gesetze entbehrlich.

Aristoteles

Wettervorhersage Neuss, Freitag, 10.1.2014

ZeitWetterTemperaturWind
09:00
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SW 4

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16:00
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SW 3

18:00
19:00
20:00
heiter8 °C 
SW 3

21:00
22:00
23:00
wolkig5 °C 
SW 3

00:00
01:00
02:00
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SW 3

03:00
04:00
05:00
wolkig3 °C 
-1°
SW 3

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07:00
08:00
heiter2 °C 
-1°
SW 3