Für humanitäre Einsätze lässt sich der ehemalige Chefarzt der Kinderklinik am Lukaskrankenhaus und Gründer des Zentrums für Neuropädiatrie "Kivitzbusch" auch im Alter von fast 77 Jahren noch in die Pflicht nehmen. Im Niger und in Benin oder im erdbeben-verwüsteten Haiti kam er so schon zum Einsatz. Dabei wurde und wird er immer von der Organisation "Humedica" in Marsch gesetzt, der er sich 2004 – und damit nach seiner Pensionierung – unter dem Eindruck der Tsunami-Katastophe in Thailand zur Verfügung gestellt hat. So wird der Neusser immer wieder Teil eines internationalen Teams.
Für die Wochen in Uganda "würfelte" man ihn mit einem Familienarzt aus Minnesota, einer medizinischen Fachkraft aus den USA, einer über Äthiopien anreisenden Koordinatorin und der deutschen Intensivkrankenschwester Anna Zwick zusammen. Mit ihr arbeitete der Arzt aus Neuss am engsten zusammen.
"Mich hat gefreut, dass man mir vorzugsweise die Kinder geschickt hat", gibt der gelernte Kinderarzt gerne zu. Seiner Truppe, verstärkt durch zwei Ärzte aus Uganda, standen zwischen 4000 und 5000 Flüchtlinge aus dem Kongo gegenüber. Ihre Zahl schwankte fast täglich, berichtet Biskup, denn mit Unterstützung des Flüchtlingshilfswerkes der Vereinten Nationen wurden immer wieder größere Kontingente aus dem Übergangslager geholt, um sie im Landesinneren von Uganda anzusiedeln. "Für unbestimmte Zeit", wie Biskup hörte. "Ich habe viele gesprochen, die sagten, sie wollten auf jeden Fall zurück in den Kongo."
Der Einsatz auf dem "schwarzen Kontinent" soll nicht Biskups letztes Auslands-Engagement in diesem Jahr sein. In Brasilien, wo er seit Jahren ein Projekt zur Förderung von Kindern mit einer Behinderung betreut, wird Biskup im Herbst erwartet. Allerdings machen es ihm die brasilianischen Behörden schwer wie nie – um einheimische Ärzte vor der "billigen" Konkurrenz aus dem Ausland zu schützen. Nun muss er sich ein Spezialvisum für einen befristeten Arbeitsaufenthalt besorgen und dazu muss er noch einmal alle seine Zeugnisse hervorkramen. Viel Bürokratie, sagt er – aber in Afrika sei das auch kaum anders.
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