Samstag, 1. Februar 2014

Dormagen 1 Politik berät neue Pläne zum Fachmarktzentrum

Verwaltung wird im März mit Redos abgestimmte Planungen für die Entwicklung des Zuckerfabrikgeländes vorlegen
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Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann versprühte bei seinem Besuch auf dem blauen NGZ-Sofa am Montag Optimismus: "Die Planungen für die Entwicklung auf dem ehemaligen Zuckerfabrik-Gelände gehen voran", sagte er. Er kündigte an, dass in der nächsten Sitzung des Planungsausschusses am 6. März Pläne für ein Fachmarktzentrum vorgelegt werden und in die öffentliche Auslegung gegeben werden sollen. "Investor Redos und die Stadt haben sich angenähert."
Seit Jahren ist die Entwicklung des Areals eine Hängepartie. 2006 auf der Immobilienmesse Expo Real in München vorgestellt, wurden die Ideen für ein Fachmarktzentrum bis heute nicht umgesetzt. Den schwersten Rückschlag gab es vor vier Jahren, als die 2009 bereits erteilte Baugenehmigung gekippt werden musste. In der Folge stellte ein Gutachter fest, dass das ursprünglich auf 25 000 Quadratmeter Verkaufsfläche dimensionierte Fachmarktzentrum zu groß ist und auf 16 800 Quadratmeter abgespeckt werden muss. Was folgte, waren lange Auseinandersetzungen und Verhandlungen zwischen Stadt und Investor Redos. Die scheinen nun offenbar in einem einvernehmlichen Planungsergebnis gemündet zu sein, dass der Politik im März präsentiert werden kann. Bürgermeister Hoffmann erwartet, dass "Ende 2014, Anfang 2015 eine Baugenehmigung erteilt werden kann, die dann auf rechtlich sicherer Seite stehen wird".
Gegenüber unserer Zeitung erläuterte er die Sortimente, die dort Einzug halten sollen: ein Elektro-Fachmarkt (Mediamarkt), ein Zoo-Fachmarkt, ein großer Lebensmittelmarkt (Rewe?), ein Getränkemarkt, ein Bau- und Garten-Fachmarkt sowie weitere kleinere Shops.
Das Vorhaben ist bis heute nicht unumstritten. vor allem die Händler auf der Kölner Straße wehren sich, sie befürchten Einnahmeeinbußen, wenn ein Fachmarktzentrum größere Kundenströme abzieht.
Quelle: schum

Dormagen Die Lagerfeld-Expertin aus Straberg

Reporterin Martina Neuen aus Straberg spricht genauso schnell wie Karl Lagerfeld, mit dem sie der Humor und die Direktheit verbindet. Anderthalb Jahre hat sie den Modepapst für das TV-Porträt "Mode als Religion" begleitet. Von Carina Wernig
 
Als in der vorigen Woche die Haute-Couture-Show von Karl Lagerfeld in Paris über den Laufsteg ging, war Martina Neuen mit dabei. Die 45 Jahre alte Mode- und Society-Reporterin, die in Neuss geboren wurde und in Straberg aufwuchs, hat den Modeschöpfer für eine fast vierstündige Fernseh-Dokumentation "Mode als Religion", die im September 2013 auf Vox lief, anderthalb Jahre lang begleitet, nachdem sie vorher bereits ein Porträt über ihn gedreht hatte. Nicht erst seit dieser Zeit ist er ihr absoluter Lieblings-Promi: "Die Chemie zwischen uns stimmt einfach", sagt Martina Neuen.
Auch über diese Zusammenarbeit hinaus verbindet die Beiden eine Menge, so ihre Liebe zum Humor und die Vorliebe für direkte Sprache. "Karl ist super! Ich liebe ihn", ruft die sympathische Martina Neuen fröhlich aus. So war auch das Wiedersehen in Paris wieder eine "wunderbare Begegnung auf Augenhöhe". Denn wie die Strabergerin bei der ersten "Tork-Show" nach 13 Jahren Pause Ende Dezember den Gastgebern Detlev Zenk und Wolfgang Link in der "Kulle" verriet, mag Karl Lagerfeld es sehr, wenn seine Gesprächspartner normal mit ihm sprechen und keine Angst vor ihm haben: "Im Gegensatz zu anderen Stars verträgt er auch mal selbst einen frechen Spruch", sagte Neuen bei der "Tork-Show". Demgegenüber wollen die Dieter Bohlens und Boris Beckers dieser Promiwelt eher "angebetet" werden.
Bei der "Tork-Show" zeigte sich auch, dass die Reporterin selbst ein hohes Sprechtempo an den Tag legte – fast so schnell wie Karl Lagerfeld selbst. Beide können auch über manche Glorifizierungen der Modewelt oder der Promis ironisch diskutieren – und das in seiner Muttersprache, was auch zum guten Verhältnis beiträgt. Zum neuen Jahr hat ihr Karl Lagerfeld nun ein sehr persönliches Geschenk gemacht: "Er hat mir Exlibris mit meinem Namen gestaltet", sagt Martina Neuen hoch erfreut
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Seit 1999 arbeitet die Strabergerin, die 1987 ihr Abitur am Leibniz-Gymnasium gemacht hat, für die RTL-Sendung "Exclusiv", für die sie Prominente trifft. Außer als Reporterin organisiert die 45-Jährige auch als Chefin vom Dienst im Hintergrund für die Sendung. "Meine Arbeit ist sehr abwechslungsreich, sehr spannend", beschreibt sie ihre Motivation. "Ich kommuniziere einfach gern", sagt die Rheinländerin.
Nach Straberg kommt sie noch oft, wenn sie ihre Mutter Helga Neuen besucht: "Die Besuche bei meiner Mama sind das Beste an Straberg", sagt die Mode- und Society-Reporterin, die mal als freie Mitarbeiterin für die NGZ-Redaktion gearbeitet hat. Vom Prinzip her unterscheide sich ihre Arbeit jetzt nicht viel von der damals, wie sie lachend sagte: "Ob ich zu Taubenzüchtern für die NGZ gehe oder Robbie Williams für .Exclusiv' treffe – das ist zunächst mal das gleiche!"
Quelle: NGZ

Dormagen A 57-Ausbau: Horrem erhält Lärmschutz

Die Brücken-Arbeiten beginnen in diesem Jahr. Der sechsspurige Ausbau soll im Bereich Dormagen 2015 beginnen. Von Klaus D. Schumilas
 
Der 63 Kilometer lange Ausbau der Autobahn 57 zwischen den Autobahnkreuzen Kamp-Lintfort und Köln-Nord rückt immer näher an Dormagen heran. Im Ausbauabschnitt "Kaarst" laufen die Arbeiten längst, der sechsstreifige Ausbau soll 2015 fertig sein; abgeschlossen ist er bereits auf einer Länge von zehn Kilometern im Bereich von Neuss. Jetzt erreichen Planungen und Bagger die Stadtgrenze von Dormagen. "Die Planungsunterlagen liegen beim Bundesverkehrsministerium", sagt Gerhard Decker, Niederlassungsleiter von Straßen.NRW, Region Niederrhein. "jetzt muss noch Baurecht geschaffen werden."
Davor sind aber noch im Planverfahren ein erneutes Anhörungsverfahren und eine Offenlage des Projektes abzuwarten. Dort können Betroffene ihre Einwendungen und Anregungen äußern. Ein Vorgang insgesamt, der vor allem die Horremer freuen dürfte, denn sie werden von einem verbesserten Lärmschutz profitieren. "Da mussten wir nachsteuern", erklärt Decker. Die Stadt hatte mit Blick auf die Wohnbebauungen den bis dato vorgesehenen Lärmschutz als nicht ausreichend beanstandet. Mit der Konsequenz, dass entlang der A 57 in Fahrtrichtung Köln auf der Länge von 668 Metern eine so genannte "Halb-Galerie" errichtet wird. Der Straßen.NRW-Experte erklärt das so: "Die sieben Meter hohe Lärmschutzwand wird auf dieser Seite wie eine Krake über die Fahrstreifen bis zum Mittelstreifen reichen – quasi ein halber Tunnel." Diese Lösung beginnt ab dem Punkt, wo die Kreisstraße 12 über eine Brücke die A 57 quert, und wird bis zur Anschlussstelle Dormagen geführt.
Einen weiteren Lärmschutz, dann allerdings als herkömmliche Kombination aus aufgeschüttetem Wall mit aufgesetzter Wand, wird es im Bereich von Delrath geben. Auf einer Länge von anderthalb Kilometern wird der Lärmschutz eine Höhe von neun Metern bekommen. Vorgesehen ist der Schutz gegen den Autobahnlärm ab der Raststätte Nievenheim bis zum Ende des Gewerbegebietes.
Mit der erneuten Offenlage wird im Frühjahr/Sommer gerechnet, Gerhard Decker geht davon aus, dass das Verfahren Ende des Jahres abgeschlossen werden kann und die Ausschreibungen in Auftrag gegeben werden. Als erstes werden alle Brücken, die auf diesem Abschnitt liegen, in Angriff genommen. Zentraler Punkt ist der Neubau der Brücke, die vor knapp zwei Jahren bei einem Brand schwer beschädigt, abgerissen und durch ein Provisorium ersetzt wurde. In den nächsten Wochen und Monaten wird in diesem Bereich zunächst eine dritte Behelfsbrücke gebaut.

Eine dritte Notbrücke ist erforderlich, um einen reibungslosen Fluss auf dieser hoch frequentierten Verkehrsader zu gewährleisten. Sie wird als so genannter Bypass aus Fahrtrichtig Köln gesehen rechts neben den beiden Behelfsbrücken angelegt. Ist sie fertig, läuft darüber der Verkehr in Richtung Neuss/Krefeld und die Fahrzeuge, die heute Richtung Köln fahren, werden auf die alte "Krefeld-Brücke" gelenkt. Damit wird die erste Behelfsbrücke, die heute Richtung Köln führt, frei und kann abgerissen und neu gebaut werden.
Der letzte Ausbauabschnitt für die sechsspurige A 57 ist der 9,5 Kilometer lange Bereich zwischen der Anschlussstelle Dormagen und dem Autobahnkreuz Köln-Nord. Laut Angela Gareis, Pressesprecherin im NRW-Verkehrsministeriums, sind dort die Standstreifen bereits zu Fahrbahnen ertüchtigt. "Später kommen die echten Standstreifen sowie der Lärmschutz hinzu." Dieses Teilprojekt ist dem Bundesverkehrsministerium gemeldet. Mit dem Planfeststellungsverfahren wird für nächstes Jahr gerechnet.
Quelle: NGZ

Grevenbroich Spatenstich für Millionen-Projekt

Für barrierefreie Wohnungen beginnt der Bau; die Kita wird früher fertig. Von Daniela Buschkamp
 
Gleich zwei Gründe zum Feiern gab es gestern am Kapellener Kerbelweg: Zum einen wurde das "Deckenfest" für die viergruppige Kindertagesstätte begangen, zum anderen fand der Spatenstich für den Komplex mit zehn barrierefreien Wohnungen statt. Ein weitererGrund ist die große Resonanz auf dieses 3,4-Millionen-Euro-Generationen-Projekt, das in Grevenbroich bisher einmalig ist.
Deshalb zeigte sich Thomas Winkler, Pastor der evangelischen Gemeinde, zufrieden. Sie realisiert das Vorhaben über ihren Träger "Evangelische Jugendhilfe Neuss-Süd gGmbH". "Die Nachfrage nach Kita-Plätzen ist sehr groß: Die 80 Plätze sind bereits vergeben, auf der Warteliste stehen weitere 80 Namen", so Winkler. Der Betrieb werde laut Architekt Markus Schmale zum 1. August starten. Das Gebäude ist voraussichtlich deutlich früher als geplant, bereits zum 1. Juni, bezugsfertig. "Wir hatten Glück: Der Frost blieb aus", so der Architekt. Und sollte er noch kommen: "Beim Innenausbau stört er nicht mehr."
Ebenfalls stark gefragt seien laut Winkler die zehn je 60 Quadratmeter großen Wohnungen. Auch die Praxisräume im Erdgeschoss seien bereits vermietet – an einen Physiotherapeuten aus Wevelinghoven, der sich vergrößern will.
Unter dem Etikett "Jung und Alt in einem Quartier" wird neben der zweigeschossigen Kita auch ein Wohnkomplex gebaut – ein "Miteinander als Synergie" ist die Idee dahinter. Beide Gebäude sind über einen gemeinsamen "Begegnungsgarten" miteinander verknüpft. Der Wohnkomplex wird auf einem 1077 Quadratmeter großen Areal entstehen, er liegt parallel zur Straße "Auf den hundert Morgen".

Michael Heesch, Erster Beigeordneter der Stadt, erinnerte an den langen Weg von den ersten Gesprächen im Jahr 2010 bis zum jetzigen Stand. Die Tagesstätte sei für das Neubaugebiet, aber auch für den gesamten Sozialraum wichtig. So könne die Stadt dem Rechtsanspruch der Eltern auf einen Kita-Platz entsprechen; die Versorgungsquote liege bei 32 Prozent.
Michael Heesch machte aber auch klar: "Das ist die letzte Kindertagesstätte, deren Bau die Stadt plant." Sollten zusätzliche Betreuungsplätze verlangt werden, werde man auf Alternativen ausweichen wie etwa Großtagespflege.
Anja Schulte, Mutter von dreijährigen Zwillingen, freute sich gestern sich über das künftige Angebot im Ort: "Wir sind auch wegen des Kindergartens nach Kapellen umgezogen", sagt die 32-Jährige, die zuvor in Düsseldorf lebte.
Quelle: NGZ

Grevenbroich 1 Ölunfall: Kapellen neun Stunden gesperrt

Die Ortsdurchfahrt musste gesperrt werden: Eine geplatzte Leitung an einem Bagger hatte eine 500 Meter lange Ölspur verursacht. Feuerwehr und eine Spezialfirma rückten zur Reinigung an. Auch Häuser und Autos wurden verschmutzt. Von Carsten Sommerfeld
 
Eine Ölspur mitten in Kapellen legte gestern stundenlang den Verkehr auf der Talstaße, einer der wichtigsten Durchgangsstraßen in Kapellen, lahm. Autos, Lastwagen und zwei Buslinien mussten umgeleitet werden. Stattdessen rückten Polizei, Feuerwehr und Reinigungsmaschinen an. Die Sperrung dauerte bis etwa 20 Uhr.
Ursache des Großeinsatzes: Ein Bagger einer Grevenbroicher Baufirma hatte gegen 11 Uhr Hydrauliköl verloren, ein Schlauch war am Fahrzeug geplatzt. Das Öl spritzte gegen Autos, an mehrere Hauswände und natürlich auf die Straße – die Spur war bis zu drei Meter breit. Schließlich bemerkte der Fahrer die Störung. "Als der Bagger zu ruckeln begann, habe ich angehalten und nachgesehen."
Rund 500 Meter lang war die Ölspur, die Talstraße musste zwischen Josef-Thienen- und Kapellener Straßen gesperrt werden. Klar war: Das Zeug musste runter von der Fahrbahn, doch so einfach war das nicht. Rund 40 Sack Ölbindemittel verbrauchten 20 Feuerwehrleute, die Talstraße präsentierte sich weiß wie nach einem Schneefall. Doch all diese Mengen hatten keine ausreichende Wirkung. Das Problem: "Hydrauliköl dringt durch die Poren sofort in die Fahrbahn ein", erläutert Franz-Josef Weihrauch von der Unteren Wasserbehörde des Kreises. "Das von der Feuerwehr eingesetzte Mittel reicht hier nicht aus. Die Fahrbahn würde glatt bleiben – das wäre eine Unfallgefahr", so Weihrauch. "Je kälter es ist, um so schlechter lässt sich das Öl beseitigen." Rund 100 Liter waren ausgelaufen, eine Gefahr für die Umwelt habe nicht bestanden, betonte Weihrauch. "Wenn Schlieren in die Gullys gelangen, werden sie im Schmutzfang aufgefangen", erklärte Uwe Bors von den Wirtschaftsbetrieben Grevenbroich, die das Kanalnetz betreiben. Auch das Ordnungsamt war vor Ort.
Nun begann der Job von Stefan Backasch und seinen Kollegen von der GSAK, der Krefelder Gesellschaft für Stadtreinigung und Abfallwirtschaft. "Zunächst wird ein AlkaliReiniger aufgetragen, der die Verbindung zwischen Öl und Fahrbahn ,knackt'. Im zweiten Schritt reinigen wir die Straße unter Hochdruck mit 90 Grad heißem Wasser", so Backasch. Für die Arbeiten musste auch die Kreuzung mit der Neusser Straße kurz gesperrt werden.

Nun muss das Öl auch von den Wänden mehrerer Häuser entfernt werden. "Als ich vor die Tür trat, sah ich die Bescherung. Bis zu drei Meter hoch reichen die Spritzer", erklärt Dieter Giesen (72), der sich wegen der Schadensregulierung nun an den Verursacher wenden will.
Von den Ereignissen betroffen waren auch andere. "Wir sind vom Verkehr abgeschnitten. Zwei Kunden konnten ihre Autos nicht abholen, ich habe sie auf den Abend vertröstet", sagte Petra Wolters vom Autohaus Wolters. "Auch Probefahrten sind nicht möglich. Schön ist das nicht." Dieter Giesen sah aber auch Positives: "Es ist wegen der Sperrung hier jetzt viel ruhiger."
Quelle: NGZ

Kaarst Grüne: Bolzplatz soll Wohnungen weichen

Die Grünen haben ein Konzept für die künftige städtebauliche Entwicklung im Ortsteil Holzbüttgen vorgelegt. Von Julia Hagenacker
 
Holzbüttgen – das ist der Stadtteil auf der "anderen Seite" des Nordkanals; der, dessen Bewohner seit Jahren mit dem Rotlicht- und Spielhallenimage kämpfen; wo Gewerbeflächen brach liegen, das Grundwasser hoch steht und der zunehmende Fluglärm des Düsseldorfer Flughafens das Leben in Zukunft auch nicht einfacher macht. Die Kaarster Grünen haben jetzt ein Konzept erarbeitet, das die städtebauliche Entwicklungsperspektive im Ort aufzuzeigt. "Das Papier", sagt Fraktionschef Christian Gaumitz, "wollen wir als Angebot zum Dialog verstanden wissen – nicht als Entscheidung über die Köpfe von Betroffenen hinweg." Drei Gebiete wurden unter die Lupe genommen.
Holzbüttgen-Mitte Auf dem großen aber wenig genutzten Aschesportplatz am Bruchweg, nahe des Marienplatzes, können sich die Grünen barrierearme Wohnungen besonders für ältere Menschen vorstellen. Wegen der idealen Anbindung an die Regiobahn, heißt es, biete eine solche Entwicklung die Möglichkeit, einen Zentrumscharakter für Holzbüttgen zu schaffen. Auch die Achse in die Kaarster Stadtmitte soll gestärkt werden. Die Tennisvereine und die Sporthalle blieben an Ort und Stelle, für die entfallende Fläche könnte am Ortsrand ein neuer Bolzplatz entstehen.
Holzbüttgen-Ost Für die Bereiche des Gewerbegebietes Holzbüttgen-Ost sehen die Grünen die Möglichkeit einer teilweisen Umwandlung von Gewerbe- in Wohnflächen. Dort liegen heute zahlreiche Flächen brach. Die Grünen befürchten: Mit der Entwicklung von weiteren Gewerbeflächen wird sich dieser Effekt weiter verstärken. "Deshalb schlagen wir vor, Teile des jetzigen Gewerbegebietes im Bereich zwischen Porsche-Straße, Friedrich-Krupp- Straße und Bruchweg in ein Mischgebiet umzuwandeln", sagt Christian Gaumitz. "Mit einer stärkeren städtebaulichen Trennung zwischen Gewerbe und Wohnen, ähnlich der Anlage des Grünzugs Commerhof, ließe sich der weiteren, negativen Entwicklung gegensteuern."

Darüber hinaus schlagen die Grünen vor, den rückwärtige Bereich der Grundstücke entlang der Regiobahn – im Bereich des Bruchwegs – mit Einverständnis der Eigentümer für Wohnungsbau zu erschließen. Die Stadt Kaarst, heißt es, stehe nicht erst seit heute unter einem erheblichen Siedlungsdruck aus Düsseldorf. Das Areal könne beispielsweise vom Studentenwerk Düsseldorf entwickelt und Kaarst so auch als attraktiver Wohnstandort für Studenten aufgewertet werden.
Holzbüttgen-West Auch die alte Gewerbefläche in Holzbüttgen-West soll aus dem "Dornröschenschlaf" geweckt werden. "Nach der Aufgabe der Standorte von Thienelt und Stapelmann an der Waldenburger Straße lägen dort teils ungenutzte Gewerbeflächen in unmittelbarer Nachbarschaft zu einem attraktiven Wohngebiet", sagt Gaumitz. "Damit künftig beides in Holzbüttgen-West vereinbar bleiben kann, schlagen wir vor, die Beuthener Straße so zu gestalten, dass die Gewerbebetriebe im Bestand langfristig gesichert bleiben."
Quelle: NGZ

Korschenbroich Konfirmanden-Unterricht als Teamarbeit

Der Konfirmationsunterricht mit Eltern und ehemaligen Konfirmanden ist bei Jugendlichen in Kleinenbroich beliebt. Das Erfolgsrezept: kein sturer Unterricht, sondern gemeinsame Projekte und ein gemeinnütziges Praktikum. Von Christian Kandzorra
 
Stumpfe Vorträge über Gott und die Welt gehören in Kleinenbroich längst der Vergangenheit an. Zur Vorbereitung auf die Konfirmation ist heute eine Menge Kreativität gefragt: Schauspiele, Hörspiele, Präsentationen in der Kirche und Freizeiten stehen auf dem Programm. Und nicht mehr nur der Pfarrer bringt den Konfirmanden in spe das Alte und Neue Testament näher: Auch Jugendliche selbst, die ihre eigene Konfirmation gerade erst hinter sich haben, legen sich ins Zeug – und bereiten ihre Nachfolger auf das große Fest in der evangelischen Kirche vor.
"Das hat sich in den vergangenen Jahren bewährt", sagt Pfarrer Gernot Wehmeier (55), der sich noch an ganz andere Zeiten erinnert: "Früher war der Konfirmationsunterricht für die jungen Leute eher eine zwingende Verpflichtung. Spaß hat das weder uns noch den Jugendlichen gemacht." Heute ist das anders, schon jetzt steckt die Gemeinde um das Martin-Luther-Haus an der Eichendorffstraße in Kleinenbroich mitten in den Vorbereitungen zu der anstehenden Konfirmationsfeier.
25 Konfirmanden werden aktuell von acht Elternteilen und fünf Jugendlichen auf ihren großen Tag vorbereitet. Einmal im Monat treffen sie sich samstags für vier Stunden und erfahren, was es mit der Konfirmation eigentlich auf sich hat: "Konfirmation bedeutet so viel wie Bekräftigung. Eine Bekräftigung, dass man im Glauben wächst und dort verbleiben will", erläutert Pfarrer Wehmeier.
Ein starkes Team aus Eltern und den Jugendlichen bildet die freundschaftliche Gemeinschaft, die christliche Inhalte und lebensspezifische Themen wie etwa die Frage nach Schuld und Vergebung oder dem Tod vertiefen will. Das Besondere: Nicht nur evangelische Mütter und Väter beteiligen sich an den Konfirmations-Vorbereitungen
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"Ich selbst bin zur Kommunion gegangen. Doch ich wirke hier gerne mit, weil ich sehe, dass es auch den Jugendlichen große Freude bereitet, sich mit ihrem Glauben auseinanderzusetzen", sagt Claudia Kolvenbach aus Kleinenbroich. Viele Jugendliche bringen ihre eigenen Ideen ein; verpflichtend sind lediglich 24 Gottesdienst-Besuche innerhalb des zweijährigen Konfirmationsunterrichts. Wenn es so weit ist, sind die meisten von ihnen 14 Jahre alt. "Da verstehen sie auch den Sinn ihrer Konfirmation", sagt Christian Tölchert aus Vorst, der als Jugendlicher selbst in Kleinenbroich konfirmiert wurde. "Dazu gehört auch ein sechsmonatiges Praktikum innerhalb der Gemeinde, das die meisten in gemeinnützigen Einrichtungen absolvieren und dort ihre Stärken und Schwächen kennenlernen", sagt Svenja Nießen.
Vor einem Jahr konfirmiert und immer noch begeistert sind Annika Blume und Vanessa Witter (beide 15). Sie zählen zu den fünf Jugendlichen, die nach ihrer eigenen Konfirmation immer noch mit Elan bei der Sache sind, wenn es darum geht, ihr Wissen an die jetzt nachrückenden Konfirmanden weiterzuvermitteln. "Das ist für uns keine Pflicht. Aber wir begeistern und für die gemeinsame Arbeit in der Kirche", sagen sie unisono. Schließlich seien die gemeinsamen Projekte in der Kirche alles andere als langweilig.
Quelle: NGZ

Rommerskirchen Bürger werden zu B 59n-Plänen gehört

In knapp zwei Monaten, am 25. und 26. März, werden noch einmal die Bürger zu dem großen und lange diskutierten Verkehrsprojekt angehört. Danach wird die Planung der Bundesstraße 59n abgeschlossen und Baurecht geschaffen. Von Sebastian Meure
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Für die Ortsumgehung Sinstedens wird es am 25. und 26. März einen Erörterungstermin geben. Dabei handelt es sich um die letzte Anhörung, bevor der Planfeststellungsbeschluss für die Umgehungsstraße B59n gefasst werden kann, informierte Bürgermeister Albert Glöckner den Rat. "Wir sind damit ein ordentliches Stück voran gekommen", betonte Glöckner nach der jetzt bekannt gewordenen Entscheidung der Bezirksregierung.
Für die Anhörung wird die Gemeinde den Ratssaal zur Verfügung stellen und zwar jeweils in der Zeit zwischen 9 und 18 Uhr. Dann haben die Bürger noch einmal Gelegenheit, Anregungen und Bedenken geltend zu machen. Liegt der Planfeststellungsbeschluss vor, ist das Planungsverfahren und Baurecht geschaffen. Im nächsten Schritt ginge es dann um die von der Landesregierung zu beantwortende Frage, wann tatsächlich mit dem Bau des zweiten Teilstücks begonnen werden kann. Das Baurecht selbst besteht für zehn Jahre. Ob es überhaupt noch dazu kommen würde, schien im Herbst 2011 nach einem von der NRW-Regierung verhängten Planungsstopp zweifelhaft. Politik und Verwaltung setzten alle Hebel in Bewegung, um die Planung doch noch zu Ende führen zu können. Albert Glöckner und SPD-Fraktionschef Martin Mertens sprachen 2012 mit dem damaligen NRW-Verkehrsminister Harry K. Voigtsberger. Die Gemeinde erklärte sich zeitweise sogar bereit, die Planungskosten zu übernehmen. Zu den zentralen Argumenten gehörte stets die den Sinstedenern Anfang des Jahrtausends vom Landesbetrieb Straßen gegebene Zusicherung, das zweite Teilstück werde unmittelbar nach der Fertigstellung des ersten gebaut. In einem Rutsch zu bauen, war damals bereits unmöglich. Der erste Teil der Umgehung ist seit Frühjahr 2009 in Betrieb. Von den Ratsfraktionen wird die Entscheidung einhellig begrüßt. Die CDU, die 2011 eine Protestkundgebung in Sinsteden organisiert hatte, tritt auch unter ihrem neuen Spitzenmann Michael Willmann für die Umgehungsstraßen B 59n und 477n ein. Dies hatte der frisch gebackene Bürgermeisterkandidat bei der Vorstellung seines Wahlprogramms bekräftigt. SPD-Bürgermeisterkandidat Martin Mertens hatte die Bezirksregierung Anfang Januar gemeinsam mit dem SPD-Landtagsabgeordneten Rainer Thiel gebeten, das Planverfahren für die Ortsumgehung zügig abzuschließen, um bald mit dem Bau beginnen zu können. Für Rainer Thiel ist es "gut für Wirtschaft und Menschen, dass es bei der B59n weitergeht". Die B59n ist das letzte Teilstück der dann von Köln bis Grevenbroich kreuzungsfrei ausgebauten "Venloer Straße" zwischen den Autobahnen 1 und 540. Sie soll, von Rommerskirchen aus gesehen, rechts an Sinsteden vorbeiführen und vor Allrath enden.
Quelle: NGZ

Neuss 1 Baugenehmigung erteilt: Möbel Höffner kann bauen

Investor Kurt Krieger kann sein Höffner-Möbelhaus in Neuss bauen. Der Neusser Stadtrat hat Freitag Nachmittag den entsprechenden Bebauungsplan für das Hammfeld beschlossen. Von Ludger Baten
 
Damit kann der Bauantrag des Berliner Investors, der intern schon seit dem Sommer 2013 im Rathaus vorliegt, bearbeitet und genehmigt werden. Damit könnte das Großprojekt im eng gesteckten Zeitplan verwirklicht werden. Bis Dezember soll im Möbelhaus mit 45000 Quadratmetern Verkaufsfläche fertig sein.
Das Projekt soll 600 neue Jobs schaffen. Der Verkauf des 65000 Quadratmeter großen Grundstücks im Hammfeld bringt der Stadt Neuss 30 Millionen Euro - das größte Grundstücksgeschäft, das die Kommune je getätigt hat.
Quelle: url

Neuss Merkel-Parodie ist Kult beim Neusser Stunk

"Wer bützt mich, und wenn ja, wie viele?" heißt das Motto des Stunk in der Wetthalle – und die Neusser Merkel-Version ist auch dabei.
 
Wie sagte es Martin Maier-Bode zu Beginn doch so schön? "Wenn Sie nur den Anflug eines Lächelns auf Ihrem Gesicht spüren - lassen Sie es in ein lautes Lachen übergehen!" Dabei geht das gar nicht anders. Einen Tag vor der offiziellen Premiere nutzen die Stunker des Theaters am Schlachthof (TaS) mit Regisseur Maier-Bode eine öffentliche Generalprobe gerne dazu, vor Publikum zu testen, ob ihre Show funktioniert. Fast lässt sich diese Probe schon als inoffizielle Premiere lesen, denn der Termin hat sich unter den Neussern so gut herumgesprochen, dass die Wetthalle proppevoll ist – nicht nur dank der vielen Freunde des Stunk- und für die Gastronomie zuständigen "Wunderbar"-Teams.
Und enttäuscht wird niemand. Selbst kleine Hänger wirken wie Teil der Aufführung – die Stunker können eben auch ganz wunderbar improvisieren. Für die Sitzung mit dem Titel "Wer bützt mich, und wenn ja, wie viele?" haben Maier-Bode und Jens Neutag sowie Sabine Wiegand als Songschreiberin wieder eine bewährte Mischung aus Kabarett und Comedy zusammengestellt.
Da wird etwa die hohe Politik mit NSA-Skandal und Drohnendesaster auf den Auftritt Schlemihls aus der Sesamstraße (Jens Kipper) und die Verhohnepipelung des Ministernamens ("de Misere") zusammengeschnurrt. Und fast immer legt das Autorenduo damit eine Punktlandung hin. Erst recht bei der Polit-Spiel-Szene: Sabine Weigands Merkel kommt als Pippi Langstrumpf daher, ein mauliges "Widewidewitt" auf den Lippen und ihre Minister drangsalierend: Ursula von der Leyen ist Pippis Pferd, Schäuble der Affe Herr Nielson, und Sigmar Gabriel und Manuela Schwesig sind Tommy und Annika. Den Rahmen der vielen Nummern liefern die verzweifelten Bemühungen eines Referentenduos – Andrea von der CDU (Ilva Melchior) und Stefan von der SPD (Harry Heib) –, die aus Berlin verschwundene Angela Merkel zu suchen. Und warum ausgerechnet in Neuss? Weil, so vermuten sie, die Kanzlerin von Bürgermeister Napp mal wissen will, wie man 70 Prozent bekommt ("das Rauchen im Büro anfangen?") oder weil die "Schleimspur von Schavan, Gröhe und Heusgen" sie dorthin gelockt hat.
Für die lokalen Themen sind die bewährten Protagonisten des TaS-Kabarettformats "Rathauskantine" zuständig. Hausmeister Jupp Schwadwerath (Dennis Prang) und Stadtarchivar Alfred E. Sülheim behaupten, dass das Kopfgebäude im Hafen nur ein "Hüsch-Büro mit Zugbrücke" ist, und dass "das Bieterverfahren für das neue Möbelhaus so offen war wie die Grenze zwischen Nord- und Südkorea"
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Natürlich fehlen auch die Kultfiguren des Stunk nicht: "Dat Rosi" (Wiegand), Heinz Allein, der Unterhalter (Harry Heib) und Piffel und Poffel (Jens Kipper und Dennis Prang). Alle stehen dafür, gängige Unterhaltungsmechanismen zu karikieren, aber deren tiefsten Punkt präsentieren wohl am besten und mit großer Lust Kipper und Prang als dummbatzige Piffel und Poffel. Bei diesen beiden kann man auch über richtig blöde Witze lachen ("Was passiert einem Herzkranken, wenn er Cola und Bier trinkt? Er kolabiert!").
Da wirkt Wiegands Ruhrpottmutti Rosi fast wie eine Intellektuelle, und Heinz Allein aus Glehn wie ein Frank Sinatra vom Land – vor allem, wenn er so richtig schön schmalzig den Evergreen "New York, New York" mit neuem Text ("Ich hab dich lieb") singt und dabei eine Zuschauerin anbaggert. Überhaupt die Songs des Stunk: Sabine Wiegand hat sich an alten und neuen Hits orientiert, dabei Kracher wie "Nutbusch City Limits", "Pretty Woman" oder "Counting Stars" und "Altes Fieber" mit neuen Titeln und Texten versehen. Glanzlicht ist dabei zweifellos der Abgesang auf die FDP, den Heib und Wiegand triefend vor Gefühl auf "Time to say Goodbye" und ganz in Schwarz zelebrieren. Aber auch wenn Auftakt mit "Gimme some lovin' – Hier kommt der Stunk" und Ende der Sitzung mit "Get Lucky" und der wiederaufgetauchten Kanzlerin wunderbar funktionieren – zwischendurch hätten es ruhig mehr Ohrwürmer sein dürfen.
Quelle: url

Neuss Neusser Logistiker mit Partnern weltweit

Das Unternehmen "Techno Cargo Logistik" wurde vor 20 Jahren gegründet und ist auf Lieferungen der Sanitär- und Heizungsbranche spezialisiert. 245 Beschäftigte arbeiten in den Neusser Hallen im Drei-Schicht-Betrieb. Von Stefan Reinelt
 
Der Hallenkomplex von "Techno Cargo Logistik" ist gigantisch. Im Autobahndreieck Neuss-Süd fällt er Pendlern sofort ins Auge. Wer eine Joggingrunde um den Block drehen möchte, braucht schon ein bisschen Training. Bei einer Länge von 520 Metern und einer Tiefe von 160 Metern ist eine solche Runde deutlich länger als ein Kilometer. An genau 100 Toren werden die Lastwagen von sonntagabends 22 Uhr bis freitagabends rund um die Uhr be- und entladen. Nur während des Fahrverbots am Wochenende stehen auch bei Techno Cargo die Gabelstapler still.
Der Logistikdienstleister ist ein "Joint Venture" der Vaillant-Gruppe und der Fiege-Gruppe und hat sich auf die Sanitär-, Heizung- und Klimabranche (SHK) spezialisiert. Sein 20-jähriges Bestehen hat das Gemeinschaftsunternehmen jetzt in der Neusser Pegelbar mit vielen geladenen Gästen gefeiert.
Im Jahr 1994 gegründet, zog der Hauptsitz mit seinem Logistikzentrum Rhein-Ruhr 2009 von Hilden nach Neuss ins Gewerbegebiet Am Blankenwasser. Die Kapazitäten in Hilden waren ausgereizt, und ein neues Grundstück mit mindestens 16 Hektar Fläche nicht so einfach zu finden. Geschäftsführer Gregor Suwelack bezeichnet das heutigen Gelände an der Schnittstelle der Autobahnen A 46 und A 57, wo zuvor Zuckerrüben angebaut wurden, als Glücksfall. Laut Bebauungsplan sollte die Fläche in kleinen Parzellen vermarktet werden, doch dies blieb erfolglos. Möglicherweise auch deshalb verlief die Änderung des B-Plans sehr zügig: Zwischen erstem Spatenstich und Einzug lag schließlich weniger als ein Jahr.
Suwelack ist seit 2001 Geschäftsführer von Techno Cargo und ein Logistiker mit Leib und Seele. Der Chef weiß selbst, wo die kleinsten Ersatzteile – eine Schraube oder eine spezielle Klammer – liegen. Denn neben Fertiggeräten und Zubehör lagern hier rund 18 000 unterschiedliche Ersatzteile, die auch in geringster Stückzahl von Neuss aus per Paketpost versendet werden. "Was seltener gebraucht wird, liegt natürlich weiter hinten", erklärt Suwelack das Grundprinzip der Lagerlogistik.

In der Halle gilt dabei dieselbe Regel wie für den Lkw-Verkehr auf der Straße: Bloß keine Leerfahrten machen. "Ein Terminal sagt jedem Gabelstaplerfahrer, was er als Nächstes wohin bringen soll", sagt der 52-jährige Geschäftsführer. Neben Vaillant gehören viele weitere Hersteller der SHK-Branche zu den Kunden von Techno Cargo. Von Neuss aus werden die Waren vom Grundsatz her per Straße, Schiene, Luft- und Seefracht in die ganze Welt transportiert. Die eigene Fahrzeugflotte ist mit 25 Lastwagen dennoch klein. Das Unternehmen selbst liefert nur innerhalb Nordrhein-Westfalens sowie in die Benelux-Länder aus, alle anderen Transporte werden über ein Partner-Netzwerk bedient.
Insgesamt 245 Beschäftigte arbeiten in Neuss im Drei-Schicht-Betrieb. Den 83 500 Quadratmeter großen Hallenkomplex teilt sich Techno Cargo mit dem Logistiker Fiege. Seit 2006 betreibt das "Joint Venture" auch ein Lager und Logistikzentrum in Derby in Großbritannien, darüber hinaus hat es zwei Standorte in Trencin und Skalica in der Slowakei.
Quelle: NGZ

Neuss Neusser debütiert bei der Cäcilia Wolkenburg

Der traditionsreiche Kölner Männer-Gesangs-Verein führt in der Karnevalszeit ein Divertissementchen auf. Peter Klaff ist erstmals dabei Von Susanne Zolke
 
Wenn ein Neusser drei Mal die Woche nach Köln fährt – und zwar nicht des Berufs oder einer neuen Liebe wegen –, dann muss der Grund schon ein besonderer sein. Für Peter Klaff heißt dieser Divertissimentchen. Seit September probt er zweimal die Woche für dieses ganz besondere Musiktheater, das kommenden Donnerstag in der Kölner Oper am Dom Premiere hat.
Zu den Proben mit der Bühnenspielgemeinschaft Cäcilia Wolkenburg kommt in dieser Zeit noch die reguläre Probe mit dem Kölner Männer-Gesangs-Verein. "Das ist schon zeitaufwendig, aber es macht einfach wahnsinnig viel Spaß", erzählt der 64-jährige Neusser, der zum ersten Mal ein Divertissimentchen miterleben kann.
Seit knapp zwei Jahren ist Klaff Mitglied im traditionsreichen Kölner Männer-Gesang-Verein (KMGV) von 1842. Gerade in dieser heißen Probenphase ist das für ihn viel mehr als ein Hobby. "Ich habe zum Glück die volle Unterstützung meiner Lebensgefährtin, sie findet das alles sehr gut", erzählt er.
In den Kreis des KMGV fand er eher zufällig, obwohl er als ehemaliger Musiklehrer und langjähriges Chormitglied schon immer eine besonderen Zugang zu Musik und Gesang hatte. "Vor ein paar Jahren habe ich mir eine Vorstellung des Vereins angesehen. Nach der Aufführung wurde ich angesprochen, ob ich nicht Lust hätte, auch mitzumachen", erinnert sich Klaff. "Da habe ich nicht lange gezögert."

Normalerweise durchlaufen die Anwärter für den 1842 gegründeten Gesangverein ein halbes Jahr lang eine Chorschule, bevor sie aufgenommen werden. "Da ich musikalisch sozusagen vorbelastet war, wurde ich schon nach etwa fünf Wochen Mitglied", sagt Klaff. "Das war aber eine Ausnahme." Ein paar Monate später, kurz nach seiner Pensionierung, trat Klaff auch der Cäcilia Wolkenburg bei, der Bühnenspielgemeinschaft des KMGV. Diese führt jedes Jahr zur Karnevalszeit in der Kölner Oper ein "Divertissementchen" auf, eine besonders Musiktheater,zu dem jährlich mehr als 30 000 Zuschauer strömen.
Während die Sänger allesamt Laien sind, ist die gesamte Organisation rund um den Verein und seine Auftritte sehr professionell. "Beim Gesang werden wir von Profis geschult, die Tänze studiert eine Ballettmeisterin mit uns ein. Auch die Maske und Kostüme werden von den Mitarbeitern der Oper gemacht", sagt Klaff.
Die Stücke behandeln Ereignisse aus der Kölner Stadtgeschichte oder persiflieren Vorlagen der klassischen Literatur. Das Besondere: Alle Rollen, auch die der Frauen, werden von Männern gespielt – sogar die der Balletttänzerinnen. Zum anderen wird ausschließlich auf Kölsch gesprochen und gesungen, was Peter Klaff keine Probleme bereitet. "Das Neusser Platt ist dem Kölschen ziemlich ähnlich, sie unterscheiden sich nur in Nuancen, die konnte ich mir aber schnell aneignen", sagt der gebürtige Neusser lachend. "Neben der Bandbreite an Liedgut, die der KMGV im Repertoire hat, ist es für ihn vor allem der Zusammenhalt in der Gruppe, der mich begeistert", sagt der 64-jährige. Etwas Lampenfieber hat er vor der Premiere schon, aber das hält sich noch in Grenzen: "Ich spiele ja keine Solo-Rolle."
Quelle: NGZ

Neuss 1 Möbelhaus: Napp händigt Genehmigung im Rat aus

Rat verabschiedet den Bebauungsplan. Noch in der laufenden Sitzung hält der Investor die Baugenehmigung in Händen. Von Ludger Baten
 
Kurt Krieger ist schnell, oft schneller als die Mitbewerber. Gestern war der Möbelhaus-König aus Berlin aber einmal zu spät. Zwei Minuten fehlten ihm. Als Krieger den Ratssaal betrat, hielt sein Anwalt Richard Lehmann-Brauns die Baugenehmigung für das neue Höffner-Möbelhaus im Hammfeld schon in Händen. Die hatte ihm kurz zuvor Bürgermeister Herbert Napp überreicht, nachdem der Bebauungsplan mit den Stimmen der CDU/FDP-Koalition und von der UWG den Stadtrat passiert hatte.
Kurt Krieger strahlte trotz Verspätung. "Schade, es hat nicht ganz gereicht", sagte er später vor der Presse, "aber ich habe einen Flieger verpasst." Schuld sei sein prall gefüllter Terminkalender gewesen. Ein Etappenziel sei erreicht. Ab Montag wird das Gelände aufgeschüttet, jetzt läuft die Rekrutierung der "500 bis 600 neuen Mitarbeiter" an, denn "die müssen ja auch noch geschult werden". Der angestrebte Eröffnungstag 27. Dezember 2014 bleibt sein Ziel, weil die Stadt Neuss "alles eingehalten" habe, was sie versprochen hatte: "Neuss verdient ein erstklassiges Zeugnis. Das können die größeren Städte nicht." Insgesamt will Kurt Krieger nach eigenen Angaben "mindestens 100 Millionen Euro" in Neuss investieren.
Umfrage zur Möbelhaus-Entscheidung in Neuss
Mit der Baugenehmigung war für Krieger gestern der Zeitpunkt gekommen, einmal mit den Beteiligten "mit einem Glas Bier anzustoßen". Ein Tisch in einem Neusser Innenstadt-Restaurant war für den Abend längst reserviert; der Rückflug nach Berlin für heute gebucht.
So entspannt wie der Investor und der Bürgermeister waren gestern nur wenige im Rat. Oppositionsführer Reiner Breuer (SPD) schimpfte angesichts der medienwirksamen Übergabe der Baugenehmigung, Napp missbrauche den Rat für seine Politikinszenierung. Doch der ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Er lobte seine Verwaltung. Im August sei der Bauantrag gestellt worden, am 31. Januar um 8.30 Uhr habe der Bauherr die letzten Unterlagen vorgelegt, gleichwohl könne die Baugenehmigung noch in dieser Sitzung ausgehändigt werden. Damit sei das Möbelhaus-Projekt perfekt im Zeitplan. Am Rande der Sitzung wurde bekannt, dass die Baugenehmigungsgebühr, die sich am Investitionsvolumen orientiert, für die Stadtkasse 705 000 Euro bringt.
Quelle: NGZ

Neuss Neue Regeln für Bombenentschärfungen

Enge Zeitvorgaben der Bezirksregierung verlangen nach neuen Ablaufplänen. Das ist die Erkenntnis aus dem Einsatz an am Donnerstagabend in Gnadental. Schnelle Information und die Gewinnung von Helfern werden zur Herausforderung. Von Christoph Kleinau
 
Viele Menschen in Gnadental kamen in der Nacht zum Freitag später ins Bett als gedacht und gehofft. Erst um 0.50 Uhr konnte Einsatzleiter Thomas Mathen Entwarnung geben und die Sperren rund den Fundort einer britischen Zehn-Zentner-Bombe an der Kölner Straße aufheben. Die kurze Nachtruhe war das Ergebnis einiger unvorhergesehener Zwischenfälle aber auch einer Planung, die so ganz anders war als bei allen Einsätzen zuvor. "Entschärfen am Fundtag" hieß die Vorgabe der Bezirksregierung – und das wird künftig immer so sein. "Wir müssen neue Ablauflisten erarbeiten, die man noch gezielter abarbeiten kann", zog Einsatzleiter Thomas Mathen vom Neusser Ordnungsamt ein erstes Fazit.
Der enge Zeitplan stellte alle Beteiligten vor allem vor die Herausforderung, das nötige Personal zusammenzutrommeln. Nach einer Rundmail im Ordnungsamt hatte Mathen acht Freiwillige zusammen, die Polizei füllte ihre Reihen gar mit 60 Beamten auf, die zum Teil aus dem Feierabend zurückkamen. Das gelang innerhalb einer Stunde berichtet Polizeisprecher Hans-Willi Arnold. "Das spricht für die hohe Motivation in der Behörde." Die Hilfe durch Beamte anderer Polizeibehörden war so nicht nötig.
Zu Verzögerungen kam es, weil ein Hubschrauber, der die Sperrzone mit einer Wärmebildkamera absuchen musste, aus Dortmund geholt werden musste. Der Polizeihubschrauber aus Düsseldorf wurde nämlich zeitgleich in Köln gebraucht. Ein Senior, der seine Wohnung an der Kölner Straße nicht verlassen wollte und eine Familie, die noch um 23.45 Uhr – fast zwei Stunden nach Sperrung des Gebietes – im Hotel Marienhof entdeckt wurde, verzögerten die Entschärfung der Bombe zusätzlich. 23 Uhr hatten die Behörden als Beginn der Entschärfung anvisiert, es wurde 0.20 Uhr. Die Arbeit von Feuerwerker Jost Leisten selbst war danach eine halbe Stunde später erledigt.
"Die Entscheidung, wann entschärft wird, liegt nicht bei uns", betont Mathen. Bislang war es so, dass er vom vorgegebenen Termin der Entschärfung rückwärts planen konnte – und manchmal zwei Tage Vorlauf hatte. Gestern stand die Frage nach dem frühestmöglichen Termin im Vordergrund. "Das birgt viel mehr Unwägbarkeiten", sagt Mathen. Eine andere Ablaufplanung soll helfen, die anvisierten Zeiten besser einhalten zu können.

Verbesserungswürdig ist nach Einschätzung des Einsatzleiters auch der Informationsfluss. In kurzer Zeit alle Betroffenen zu erreichen, war neben der Helfer-Rekrutierung das größte Problem. Auch die Stadtwerke hatten damit zu kämpfen: "Die Möglichkeit, Informationen an den Haltestellen auszuhängen, fehlte völlig", sagt Stadtwerkesprecherin Alexandra Hartig. Allerdings seien wegen der späten Uhrzeit der Sperrung nicht viele Fahrgäste betroffen gewesen.
Das war auch aus Sicht der Autobahnpolizei, die die B 1 abriegeln musste, der größte Vorteil an dem späten Termin: "Ich möchte mir nicht vorstellen, wie es aussieht, wenn ein solcher Einsatz um 17 Uhr oder morgens stattfindet", sagt Polizeisprecher Markus Niesczerny.
Quelle: NGZ

Bauernregel des Tages:

Der Februar muß stürmen und blasen, soll das Vieh im Lenze grasen.

Geburtstag hat heute:

Dr. Hugo von Hofmannsthal
(1. 2. 1874 - 15. 7. 1929)



Schriftsteller, Dramatiker, "Elektra", "Der Unbestechliche", "Jedermann", erstmals 1920 in Salzburg aufgeführt, "Der Rosenkavalier", "Die Frau ohne Schatten", "Der Turm", Mitbegründer der Salzburger Festspiele (Österreich, 1874 - 1929).

Zitat des Tages

Für gewöhnlich stehen nicht die Worte in der Gewalt der Menschen, sondern die Menschen in der Gewalt der Worte.

Dr. Hugo von Hofmannsthal

Wettervorhersage Neuss, Samstag, 1.2.2014

ZeitWetterTemperaturWind
09:00
10:00
11:00
Regen5 °C 
-2°
-0°
S 5
Böen km/h:
50-60
12:00
13:00
14:00
Regen6 °C 
S 4

15:00
16:00
17:00
regnerisch6 °C 
S 4

18:00
19:00
20:00
bedeckt6 °C 
SW 3

21:00
22:00
23:00
bedeckt5 °C 
S 3

00:00
01:00
02:00
bedeckt3 °C 
-3°
-1°
S 4

03:00
04:00
05:00
bedeckt2 °C 
-4°
-2°
S 4

06:00
07:00
08:00
wolkig2 °C 
-3°
-1°
S 4