Mittwoch, 9. April 2014

Dormagen 0 Naturschützer kämpfen gegen neue Sportanlage

Gegen den Standort der Sportanlage des Norbert-Gymnasiums regt sich Widerstand von NABU, BUND und Kreisjägerschaft. Von Klaus D. Schumilas
 
Josef Mauth hat die Grablichter genau aufgestellt. Sie markieren ein Ackergrundstück an der Landstraße zwischen Knechtsteden und Straberg auf einer Länge und Breite von 180 mal 100 Metern – das Areal, auf dem bald der neue Sportplatz des Norbert-Gymnasiums gebaut werden soll. Heute blüht dort Raps und das soll nach dem Willen der Umwelt- und Naturschützer von NABU und BUND sowie des Hegerings Kreisjägerschaft auch so bleiben. "Wahnsinn, hier eine Sportanlage zu bauen, wo doch in gerade mal gut anderthalb Kilometern in Straberg ein neuer Platz entsteht."
Wieder einmal soll in Dormagen ein Stück freier Landschaft für ein fragwürdiges Projekt geopfert werden, kritisieren die Natur- und Tierschützer. Mauth sagt: "In knapp einem Kilometer liegt auch noch der Sportplatz Delhoven. Beide Anlagen sind in der Regel tagsüber nicht genutzt und stehen auch für das Gymnasium Knechtsteden nach Absprache und Einteilung zur Verfügung." Nach Meinung der Gruppe, die sich am "Tatort" treffen, gehören die Sportler des Sportinternats Knechtsteden ohnehin nicht zu den Nutzern einer neuen Sportanlage, weil sie dem Trainingsbetrieb des jeweiligen Leistungsstützpunktes ihres Heimatvereins zugeordnet seien. "Warum also diese Überplanung von freier Landwirtschaftsfläche?" Johannes Gillrath, Direktor des NGK, kann die Naturschützer verstehen: "Mir wäre der Bau des neuen Sportplatzes auf unserem Areal auch lieber. Aber sie passt dort leider nicht hin."
Der Rhein-Kreis Neuss, Bauherr des Projektes, hatte vor einigen Wochen darüber informiert, dass es gegen den bisherigen Standort ernsthafte landschaftsrechtliche Bedenken gebe. Die durch die Erweiterung der Sportanlage tangierte Streuobstwiese ist ein gesetzlich geschützter Landschaftsbestandteil. Eine landschaftsrechtliche Befreiung, sofern überhaupt erteilt, würde zu erheblichen Ausgleichskosten führen. Der Bau einer kleineren Sportanlage sei nicht sinnvoll, da diese nicht normiert wäre und dort keine Schulsportfeste ausgetragen werden könnten. In Absprache mit der Landschaftsbehörde wurde dem Trägerverein des NGK ein Standort nördlich der vorhandenen Anlage empfohlen. Dabei handelt es sich um eine landwirtschaftliche Nutzfläche und um ein Landschaftsschutzgebiet. Eigentümer der Fläche sind die Spiritaner. Sie haben sich laut Verwaltung mit einer Inanspruchnahme dieser Fläche grundsätzlich einverstanden erklärt. Laut städtischer Verwaltung steht der Rhein-Kreis zurzeit mit der Klosterverwaltung in Verhandlungen darüber, wie die Erschließung des "Restackers" zukünftig sichergestellt werden kann. In Kürze soll ein Planer damit beauftragt werden, um entsprechende Bauunterlagen zu erstellen.
Die Umwelt- und Tierschützer weisen darauf hin, dass in dem Rapsfeld Tiere wie Feldhase, Wachtel oder Feldlerche zu Hause sind. "Die benötigen solche freien Ackerflächen", sagt Gernot Göbert vom NABU. Die Kritiker setzen in ihrem Protest auch auf den Landschaftsbeirat des Rhein-Kreises, der bei solchen Eingriffen in die Natur einbezogen wird. Lehnt er Vorhaben ab, folgt die Politik dieser Einschätzung in der Regel.
Quelle: NGZ

Dormagen 0 Mit Tempo 63 in 30er-Zone "geblitzt"

In Dormagen hat die Polizei gestern in den ersten sieben Stunden des sechsten Blitz-Marathons insgesamt 79 Geschwindigkeitsüberschreitungen festgestellt. Ein Fahrer an der Haberlandstraße war 33 Stundenkilometer zu schnell. Von Stefan Schneider
 
Unwissenheit schützt vor Strafe nicht: Das musste gestern Vormittag ein Autofahrer auf der Dormagener Haberlandstraße feststellen. Der Mann fiel beim Blitz-Marathon der Polizei negativ auf, weil er mit 63 Stundenkilometern in der Tempo-30-Zone unterwegs war. Den Polizeibeamten, die ihn stoppten, erklärte der Dormagener, er habe geglaubt, in dem Bereich sei Tempo 50 erlaubt. Und der Blitz-Marathon war ihm schlicht und ergreifend "durchgegangen".
"Der Mann muss jetzt mit drei Punkten in Flensburg und einem Bußgeld um die 100 Euro rechnen", sagte Polizeioberkommissar Stefan Kerst. Er und die Polizeikommissare Maribel Voss, Lothar Weidner und René Dufrenne hatten sich an der Haberlandstraße postiert, weil Bürger sich für diese Stelle als Kontrollpunkt ausgesprochen hatten – wohl auch wegen der Nähe zum Bettina-von-Arnim-Gymnasium, der Erich-Kästner-Grundschule und der Realschule Am Sportpark – ein sensibler Bereich, in dem viele Kinder und Jugendliche unterwegs sind. "Ein Vater war eben schon hier und hat sich erfreut davon gezeigt, dass wir hier stehen", erzählte Kerst. "Er hatte sich auch dafür eingesetzt, an der Haberlandstraße zu blitzen."
In der ersten Stunde, in der dort gestern geblitzt wurde (9.40 bis 10.40 Uhr) wurden vier Verkehrsteilnehmer angehalten, die zu schnell waren. Der Dormagener mit Tempo 63 war bis dahin aber ein Ausreißer nach oben. "Die anderen drei sind mit einem Verwarnungsgeld davon gekommen", berichtete Polizeioberkommissar Kerst. Zwei der vier Gestoppten hätten vom Blitz-Marathon vorher nichts mitbekommen – erstaunlich angesichts der umfangreichen Ankündigungen im Vorfeld der landesweiten Aktion. An der Haberlandstraße hatten die Beamten gestern übrigens auch ein Auge auf andere Delikte. Polizeikommissarin Esther Scholten hatte sich rund 150 Meter vor der Blitzerstelle postiert und achtete darauf, ob die Autofahrer den Sicherheitsgurt angelegt hatten und nicht mit dem Handy am Ohr hinterm Steuer saßen.
Im Laufe des Tages zogen Kerst und sein Team gestern mehrmals innerhalb von Dormagen um. Die Geschwindigkeit wurde auch in Gohr an der Bergheimer Straße gemessen, ebenso an der Ecke L 280/Gneisenaustraße und im Bereich B 9/Zonser Straße.

Die endgültige Bilanz des 24-Stunden-Blitz-Marathons will die Polizei heute vorlegen. Polizeisprecher Hans-Willi Arnold zog gestern Nachmittag nur eine Zwischenbilanz: "Die Menschen fahren wesentlich zurückhaltender als sonst. So müsste es immer sein. Wir hoffen, dass der Blitz-Marathon einen nachhaltigen Effekt hat und die Autofahrer ihr Tempo dauerhaft drosseln."
In Dormagen wurden im Zeitraum 6 bis 13 Uhr laut Polizei 2582 Fahrzeuge gemessen. 79 Verkehrsteilnehmer mussten sich bis dahin wegen Geschwindigkeitsüberschreitungen verantworten.
Quelle: NGZ

Dormagen 0 Raphaelshaus: Report soll Ursachen klären

Mittwoch Abend treffen sich einige Dormagener, um die Gründung eines "Freundeskreises Raphaelshaus" vorzubereiten. Ziel soll es sein, das Jugendhilfezentrum und die Mitarbeiter aktiv zu unterstützen. Damit soll ein Signal ausgesendet werden, dass Dormagen hinter dem Raphaelshaus steht. Von Carina Wernig
 
Denn mit dem Aus für das Modellprojekt "Jugendstrafvollzug in freien Formen" im Raphaelshaus Anfang Februar war die Einrichtung wegen des Fehlverhaltens eines inzwischen nicht mehr dort arbeitenden Sozialpädagogen in Misskredit geraten. Er hatte drei der jugendlichen Straftätern zu Weihnachten einen Bordell-Besuch ermöglicht und ihnen weitere Vergünstigungen erlaubt, was er dann vertuscht hatte.
Wie die Nachrichtenagentur KNA Mittwoch meldete, wird das Modellprojekt nicht endgültig beendet. "Unser Ziel ist es, das Projekt weiterzuführen, weil wir es für richtig und wichtig halten", sagte Detlev Feige, Sprecher des NRW-Justizministeriums. Laut Feige erstellen derzeit der "Kriminologische Dienst NRW" und die "Kinder- und Jugendhilfe" einen Bericht zu den Ursachen des Skandals. Der Report solle bis zum Sommer vorliegen. Dann werde der Rechtsausschuss des Landtags über eine Fortsetzung des Modellprojektes entscheiden und gegebenenfalls ein geeigneter Träger gesucht.
Theoretisch könne sich auch das Raphaelshaus nochmals bewerben. Dieses hatte nach dem Projekt-Ende heftige Kritik am Justizministerium sowie der JVA in Ronsdorf geübt. Beide Kooperationspartner hätten in der Krise über das Raphaelshaus entschieden, ohne die Meinung der Verantwortlichen zu hören, so Direktor Hans Scholten. Für ihn ist dieses Projekt in seinem Haus beendet.

Quelle: url

Grevenbroich 0 Turnhalle-Misere: Politik verlangt Auskunft

Sicherheits-Bestimmungen für Vereine und gesperrte Turnhallen: CDU und SPD fordern Auskunft. Von Wiljo Piel
 
Die hohen Sicherheitsauflagen für Veranstaltungen im Stadtgebiet rufen nun auch die Politik auf den Plan. CDU und SPD haben Anträge für die morgige Ratssitzung formuliert. Darin fordern sie Aufklärung von der Verwaltung.
"Die verschärften Auflagen haben zur Folge, dass die Kosten für Vereine dramatisch gestiegen sind – etwa für Security-Dienste, die eingesetzt werden müssen", sagt Horst Gerbrand, Vorsitzender der SPD-Fraktion: "Teilweise ist es dadurch schon zu Absagen von Veranstaltungen gekommen." Nach Gerbrands Meinung sei mittlerweile eine "große Verunsicherung" entstanden; es sei vielfach unklar, welche Veranstaltung wo und unter welchen Auflagen stattfinden dürfe.
Um den Vereinen Planungssicherheit zu geben, fordert die SPD die Stadtverwaltung zu einem öffentlichen Info-Abend auf, der möglichst zeitnah organisiert werden sollte. "Dort müssen den Veranstaltern die Details zu den Sicherheitsauflagen erläutert werden", so Gerbrand. Er erwartet von der Verwaltung auch "Fingerspitzengefühl und Augenmaß" beim Umsetzen des vom Innenminister herausgegebenen Orientierungsrahmens: "Den Veranstaltern müssen auch machbare Wege aufgezeigt werden."

Die CDU-Fraktion wartet morgen mit einem ganzen Fragenkatalog zu den Grevenbroicher Grundschulturnhallen auf. Die sind vorerst für Veranstaltungen gesperrt worden, weil sie auf Brandschutzmaßnahmen hin untersucht und gegebenenfalls nachgerüstet werden sollen. "Hier ist dringender Handlungsbedarf geboten, um den schulischen Betrieb aufrecht zu erhalten – dazu zählen wir auch Veranstaltungen wie Einschulungsfeiern", sagt Fraktionschef Norbert Gand.
Die CDU will von der Verwaltung unter anderem wissen, welche Maßnahmen getroffen werden, um künftig Veranstaltungen mit mehr als 200 Teilnehmern zu ermöglichen. Neben den voraussichtlichen Kosten für die notwendigen Umbauarbeiten fordert die Union zudem eine Auskunft darüber, wie die Nachbarstädte mit der Nutzung von Turnhallen für Schulveranstaltungen umgehen.
Quelle: NGZ

Grevenbroich 1 Oldtimer-Fans bereiten Rhein-Erft-Rallye vor

Das Oldtimer-Treffen zum City-Frühling ist weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Möglich wird es nur mit Hilfe zahlreicher Ehrenamtler. Von Carsten Sommerfeld
 
Die Streckenroute steht, 92 Rallyteams haben sich angemeldet, gestern abend stand das letzte Treffen des Organisationsteams für die Rhein-Erft-Rallye an. Im Rahmen des City-Frühlings werden am Sonntag, 27. April, am Alten Schloss stolze Besitzer chromblitzender Oldtimer die Motoren starten – zur elften internationalen Rhein-Erft-Rallye, verbunden mit einem zwanglosen Oldtimertreffen.
Das Event lockt tausende Autofans zum Staunen und Fachsimpeln an, doch es bedeutet auch jede Menge Arbeit. "Ohne unsere zahlreichen ehrenamtlichen Helfer wäre die Rhein-Erft-Rallye gar nicht möglich. Rund 45 Menschen helfen mit, als Streckenposten beispielsweise oder am Schloss", betont Heinz Laumann von den Oldtimerfreunden Grevenbroich. Der Zusammenschluss von Freunden historischer Autos richtet die Veranstaltung aus. Und wer mitarbeitet, muss sich auf eines einstellen: Die eigene Teilnahme an der Rallye ist – bei allem "Benzin im Blut" – tabu, dafür fehlt die Zeit. Laumann (56) hält mit die organisatorischen Fäden in der Hand, ist für vieles Ansprechpartner – und bedient bei der Rallye die Startampel.
Bereits seit einem halben Jahr laufen die Vorbereitungen des Organisationsteams. Klaus Hansen aus Titz hat die rund 140 Kilometer lange Streckenroute festgelegt. In diesem Jahr führt der Rundkurs beispielsweise zur Skihalle in Neuss, nach Kempen und über Giesenkirchen zurück zum Schloss.
Rund 1000 Kilometer fährt Klaus Hansen ab, um den Streckenverlauf genau zu prüfen und am Tag vor der Rallye Schilder aufzustellen. Der 60-Jährige aus Titz fährt einen grünen Rover P 5B von 1970, in Deutschland ein seltener Anblick. "Vor vielen Jahren wurde ich in England in einem solchen Auto mitgenommen und war begeistert", erzählt Hansen.

Dieter Seibert (57) aus Elsen ist bei der Rallye fürs Nennbüro zuständig, nimmt die Anmeldungen der Teams mit den technischen Daten der Fahrzeuge entgegen. Der Grafiker betreut aber auch die Homepage der Oldtimer-Freunde, gestaltet Plakate und Schilder. Erst seit zwei Monaten fährt er sein Mercedes-Benz 220 SE von 1965, ein weißes Cabrio mit blauem Dach und einer klassisch-zeitlosen Form.
Für die Durchfahrtskontrollen zeichnet Georg Becker verantwortlich. An mehreren Zwischenstopps müssen die Rallye-Teilnehmer Geschicklichkeitsprüfungen ablegen "oder auch mal Führerscheinprüfungsfragen aus den 70er Jahren beantworten", erzählt der 53-Jährige. Der Laacher ist Besitzer eines roten Porsche 356 von 1964. "Die Form dieses Autos ist einfach toll."
Quelle: NGZ

Grevenbroich 1 0 Landrat protestiert bei Kraft gegen Garzweiler-Pläne

Hans-Jürgen Petrauschke und Jüchens Bürgermeister Harald Zillikens befürchten negative Folgen für die Region.
 
So lange es keine Technik gibt, mit der Wind- und Sonnenstrom umfangreich gespeichert werden können, bleiben die Braunkohle-Kraftwerke weiterhin wichtige Bausteine der Energiewende. Diese Auffassung vertritt Landrat Hans-Jürgen Petrauschke in einem Brief an Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, die für heute eine Regierungserklärung zu Garzweiler II angekündigt hat.
Der Landrat appelliert in seinem Brief an das Pflichtbewusstsein der Ministerpräsidentin. Sie müsse eine Gefährdung des Wirtschaftsstandortes NRW sowie der mit der Braunkohle verbundenen 35 000 Arbeitsplätze abwehren. Die Ankündigung von Rot-Grün, eine neue Leitentscheidung für Garzweiler II herbeizuführen, komme dem Signal gleich, frühzeitig aus der Braunkohle-Verstromung aussteigen zu wollen, so Petrauschke.
"Durch die fehlende Investitionssicherheit wird ein weiterer moderner BoA-Kraftwerksbau fraglich. Damit werden auch eine Energieeffizienz-Steigerung und eine Kohlendioxid-Reduktion verhindert", warnt der Landrat. Er macht darauf aufmerksam, dass in NRW Kraftwerke gebraucht würden, damit das Stromnetz auch an wind- und sonnenschwachen Tagen mit Nachschub versorgt werden kann.
Gleichzeitig kritisiert Petrauschke, dass Rot-Grün schon viele Jahre im Voraus eine Verkleinerung des Tagebaus angekündigt habe: "Das Vertrauen in Zusagen und die wirtschaftspolitische Kompetenz dieses Landes ist durch den Beschluss der Landesregierung schwer erschüttert worden."

Der Jüchener Bürgermeister Harald Zillikens wies gleichzeitig auf Konsequenzen für die Tagebau-Gemeinden hin. Noch seit vollkommen unklar, "welche Auswirkungen die Entscheidung, insgesamt 300 Millionen Tonnen Braunkohle nicht zu fördern, auf die Grundwasser-Stände oder die Lage und Größe des geplanten Restsees haben wird. Vielleicht muss deshalb der Braunkohleplan geändert werden", so der Verwaltungschef.
Zillikens sagte bei der CDU-Mitgliederversammlung in Hochneukirch: "Die Folgen dieser Entscheidung für Jüchen sind zurzeit noch vollkommen offen." Er zeigte sich irritiert: "RWE wurde von der Entscheidung des Landesregierung genauso überrascht wie wir." Bis zum Anfang dieser Woche habe es keine offizielle Erklärung an die Kommunen gegeben.
Quelle: wilp/busch-

Grevenbroich 0 Grevenbroicher "blitzen" mit der Polizei

Polizei kontrollierte gestern in Kapellen, Wevelinghoven und an der B 59. Ein Autofahrer war 40 "Sachen" zu schnell. Von Carsten Sommerfeld
 
Polizeihauptkommissar Peter Holz blickte durchs Zielfernrohr, steuerte mit einem kleinen roten Punkt das Autokennzeichen des PKW an – und "drückte ab": Tempo 27 zeigte das Lasermessgerät an, der Autofahrer auf der Friedrichstraße hielt sich ans Limit. Ganz anders ein Fahrer, den ein Radargerät des Kreises an der Von-Goldammer-Straße erfasste: Er hatte 40 Sachen zu viel auf dem Tacho, war damit unrühmlicher "Tagessieger" gestern Vormittag beim Blitz-Marathon im Kreisgebiet. Ihn erwarten 160 Euro Bußgeld, drei Punkte in Flensburg und ein Monat Fahrverbot.
Im Rahmen des landesweiten Blitz-Marathons hatte sich die Polizei gestern an 17 Messstellen im Kreis postiert, darunter drei in Grevenbroich. Bis zum Mittag wurden 1792 Verkehrsteilnehmer in der Schlossstadt kontrolliert, 21 waren zu schnell. Mit der Aktion will die Polizei die Zahl der Unfälle mit Verletzten und Toten verringern: "Zu hohe Geschwindigkeit ist Killer Nummer eins im Straßenverkehr", so Polizeisprecherin Diane Drawe.
Den Standort an der Friedrichstraße in Höhe der Kirche vorgeschlagen hatte Dieter Kivilip. Der Kapellener begleitete als "Messpate" die Kontrollaktion der Polizei. Der 60-Jährige wohnt wenige Meter weiter. "Rund 80 Prozent der Autos hier auf der Straße sind zu schnell. Dabei sind nebenan die Grundschule und zwei Kindergärten, hier sind viele Kinder unterwegs", sagte Kivilip. "Auch manche Eltern, die ihre Kinder zu den Einrichtungen bringen, fahren zu schnell."
Eine Besonderheit beim sechsten Blitz-Marathon: Grevenbroicher haben die ausgewählte Standorte mitbestimmt. 2360 Menschen – darunter 1600 NGZ-Leser – hatten kreisweit über 36 von Bürgern und Polizei vorgeschlagene "Blitz"-Stellen abgestimmt. Der in Grevenbroich am meisten – von 62 Bürgern – genannte Standort ist an der B 59 in Allrath. Dort postierte sich die Polizei gestern Nachmittag.

Auch Dieter Kivilip steht mit seiner Einschätzung zur Friedrichstraße keineswegs allein: 51 Bürger wünschten eine Kontrolle dort. Gestern aber hielten sich 74 in 70 Minuten gemessene Autofahrer ans Tempo 30 – kein Wunder angesichts der sichtbar präsenten Polizisten in gelben Regenjacken. "Wir verstecken uns nicht, wir wollen nicht viele Knöllchen verteilen, sondern mit unseren Messungen das Bewusstsein schärfen, angemessen zu fahren", betont Polizeihauptkommissar Bernhard Rösgen.
In Wevelinghoven hatten Kollegen ein Messgerät an der Straße "An der Kolpingschule"– nahe der Realschule – aufgebaut. Auch dort sehen viele Grevenbroicher Handlungsbedarf: 52 Bürger hatten sich Messungen gewünscht. "Wir nehmen die Sorgen der Bürger ernst – auch wenn manchmal die subjektiven Eindrücke nicht mit den späteren Messergebnissen übereinstimmen", so Gerhard Kropp, Leiter der Direktion Verkehr. "Die Menschen fahren wesentlich zurückhaltender als sonst. Wir hoffen, dass der Blitz-Marathon einen nachhaltigen Effekt hat und die Autofahrer ihr Tempo dauerhaft drosseln", erklärte Polizeisprecher Hans-Willi Arnold.
Quelle: NGZ

Jüchen Schloss Dyck bekommt Hotelzimmer

Kutsch-Remise und Pferdebahn werden für 3,8 Millionen Euro zu Restaurant und Hotel umgebaut. Im Frühjahr 2016 soll das Gebäude restauriert sein. Die Stiftung wird die Anlage betreiben. Zielgruppe sind Hochzeitsgesellschaften. Von Christian Kandzorra
 
Fast zehn Jahre nach der ursprünglichen Idee geht es jetzt ans Eingemachte: Die alte Kutschremise samt angrenzender Reitbahn mitten in den Höfen von Schloss Dyck wird kernsaniert sowie zu einem Hotel- und Gastronomiebereich umgebaut. Die Bauarbeiten rund um das historische Gemäuer sind schon gestartet – wenn alles glatt läuft, können die ersten Gäste bereits im Frühjahr 2016 dort übernachten. Doch bis dahin gibt's noch einiges zu tun in Remise und Reitbahn. Denn das Gebäude ist statisch instabil, durch Löcher im Dach regnet's rein und im Gebälk haben Holzwürmer ganze Arbeit geleistet.
"Vor anderthalb Jahren mussten wir die Remise notsichern, weil Gebäudeteile drohten, einzustürzen", schildert Jens Spanjer, Vorstand der Stiftung Schloss Dyck. Außerdem laufen in wenigen Wochen die Zuschüsse von Land und Rhein-Kreis aus, die in den Unterhalt des 1765 erbauten Reitstalls fließen.
"Wir haben also händeringend nach einer passenden Bewirtschaftung gesucht – und weil wir mehrmals in der Woche Tagungsgäste und Hochzeitgesellschaften auf dem Gelände begrüßen, erscheint uns die Hotel-Lösung mit Gastronomie am geeignetsten", sagt Spanjer. Zahlreiche potenzielle Investoren stellten ihre Hotelpläne vor – "doch die Dimensionen von bis zu 100 Zimmern wären für unsere Verhältnisse zu groß gewesen", so der Stiftungs-Vorstand. Deshalb wird die Schloss-Stiftung die Anlage nun selbst betreiben.
Neben einem großen Gastronomiebereich im Erdgeschoss des alten Gebäudes sollen im Obergeschoss acht Gästezimmer entstehen, darunter auch eine Hochzeits-Suite mit freistehender Badewanne, großem Kleiderschrank und Schloss-Fensterblick. Zuständig für die Innenarchitektur ist Heike Falkenberg aus Düsseldorf-Benrath: "Wir wollen so viel Tageslicht wie möglich in die Räume einfallen lassen. Deshalb werden die Türen gegenüber der Fenster eingebaut", erläutert die Innenarchitektin, die sich seit Dezember um die Planung kümmert. Dass dort, wo jetzt noch Zimmerleute den Dachstuhl mit Hilfe von Stütz- und Ringbalken versuchen zu stabilisieren, bereits in zwei Jahren Hochzeitsgesellschaften feiern und später übernachten können, kann man sich jetzt nur schwer vorstellen. "Aktuell geht es bei den Arbeiten ausschließlich um den Rückbau der maroden Komponenten. Einige Balken etwa sind zu drei Vierteln weggefault", zeigt Franz Steves vom Rhein-Kreis, der die Bauarbeiten als Projektleiter betreut, die knapp 250 Jahre alten Holzbalken.

Finanziert wird die aufwendige Umgestaltung (Kosten in Höhe von insgesamt 3,8 Millionen Euro) zum größten Teil von der Stiftung selbst. "Allein 1,8 Millionen Euro fließen in die denkmalpflegerische Grundsanierung", sagt Jens Spanjer. Die Hälfte dieser Ausgaben werden zu 80 Prozent aus Landesmitteln und zu 20 Prozent vom Rhein-Kreis Neuss finanziert.
"Neben dem normalen Besucherandrang zählen Hochzeitsgesellschaften zur Hauptzielgruppe für das Hotel", so Spanjer. Er will insbesondere größeren Gruppen künftig ein üppiges gastronomisches Angebot bieten. Er rechnet mit einer jährlichen Auslastung der Kapazitäten von etwa 45 Prozent. Eine Übernachtung im Hotel soll später zwischen 90 und 140 Euro kosten.
Quelle: NGZ

Kaarst 1 Kommission ist gegen zusätzliche Flüge

Die Kommission hat sich gegen die geplante Kapazitätsausweitung am Flughafen ausgesprochen. Veränderungen dürfe es nur geben, wenn Bürger besser vor Lärm geschützt werden. Dieser Schutz komme in den Ausbauplänen nicht vor. Von Helga Bittner und Martin Röse
 
Die Flughafenkommission des Flughafens Düsseldorf lehnt die vom Airport beabsichtigte Kapazitätserweiterung in nachfragestarken Zeiten mit bis zu 60 Flugbewegungen pro Stunde ab. "Niemand bestreitet die wirtschaftliche Bedeutung des Flughafens für die Region und für die Arbeitsplätze – erforderlich ist aber eine echte Abwägung aller Interessen", erklärte Thomas Goßen. Der Bürgermeister der Stadt Tönisvorst ist aktuell Vorsitzender der Fluglärmkommission. Das nicht-öffentlich tagende Gremium hat beratende Funktion; seine Beschlüsse sind nicht bindend, haben aber Signalwirkung.
Werner Kindsmüller, Vorsitzender der Initiative "Kaarster gegen Fluglärm", sieht in dem Beschluss ein "ermutigendes Zeichen". Vor allem, so führt er weiter aus, weil die Kommission in der Vergangenheit eher "die Linie des Flughafens unterstützt hat". Kindsmüller findet nun, dass sich bei diesem Votum auch das NRW-Verkehrsministerium Gedanken machen müsse. Oder besser noch: "Der Flughafen sollte sich überlegen, ob er den Antrag auf Kapazitätserweiterung überhaupt noch stellen will", sagt er.
Intensiver Lärm mache krank, begründet der Kommissionsvorsitzende Goßen den Entscheid. Der Schutz der Gesundheit der Bürger im Umfeld des Flughafens lasse "keine weitere Zunahme des Fluglärms zu, die zwangsläufig mit einer Zunahme der Flugbewegungen verbunden ist", so Goßen. "Es kann keine Veränderung zugunsten des Flughafens geben, ohne dass für die betroffenen Bürger konkrete und spürbare Verbesserungen beim Schutz vor Fluglärm erreicht werden, wie beispielsweise ein deutlich effektiverer Schutz der Nachtruhe." Sonst gebe es keine Basis. "Dieser Schutz der stark betroffenen Bevölkerung kommt in den Ausbauplänen des Flughafens de facto nicht vor", kritisiert Goßen.
Der Kaarster Werner Kindsmüller sieht auch in einem Gutachten des Sachverständigenrats für Umweltfragen, das jüngst der Bundesumweltministerin Barbara Hendricks überreicht wurde, eine Bestätigung für die Haltung der Initiative, die Flughafen-Pläne abzulehnen.

Der Sachverständigenrat fordert darin unter anderem den Schutz der gesamten Nachtzeit von 22 bis 6 Uhr – was der Vorsitzende des Kaarster Vereins als "zentrale Forderung, um dem Schutz der Gesundheit der Anwohner zu gewährleisten", betrachtet.
Meerbuschs Bürgermeister Dieter Spindler (CDU) hatte den Antrag in der Fluglärmkommission eingebracht, der mit großer Mehrheit verabschiedet wurde. Auch ein weiterer Antrag aus Meerbusch fand eine Mehrheit: Die Deutsche Flugsicherung wird gebeten, eine Alternative für die Abflugroute über Lank-Latum zu entwickeln. Diese alternative Route sollte eine Überfliegung des Zentralbereichs von Lank-Latum mit dem Krankenhaus vermeiden, aber auch nicht zu einer Mehrbelastung bislang nicht betroffener Wohngebiete führen.
Quelle: NGZ

Korschenbroich 0 CDU sucht neue Ideen für die Zukunft Glehns

Die CDU will mehr junge Menschen für Politik begeistern. Heute Abend sollen im Alten Rathaus "Ideen für Glehn" gesammelt werden. Von Christian Kandzorra
 
Mehr junge Leute für Politik zu begeistern – das ist keine leichte Aufgabe. Vielleicht hat auch Fabian Schröer, wie er sagt, diese Herausforderung unterschätzt. Doch als jüngstes Mitglied im CDU-Ortsverband Glehn will er an seinen Plänen festhalten, jungen Menschen in Glehn ein offenes Ohr für Probleme, Wünsche und Anregungen zu bieten. Heute veranstaltet die CDU mit dem 25-Jährigen als Organisator deshalb ein Treffen im Alten Rathaus, für das Schröer im Vorfeld kräftig die Werbetrommel gerührt hat. Nicht nur Plakate im Ort weisen auf die Aktion "Ideen für Glehn" hin – auch bei Facebook hat er einen Aufruf gestartet.
Unter dem Motto "Du meinst Glehn braucht unbedingt ..." sollen Jugendliche und junge Erwachsene im Alter zwischen 14 und 24 Jahren Ideen für ihren Ort sammeln, diskutieren, wie Glehn für junge Leute attraktiver werden könnte. Das Ziel: junge Leute für die Politik begeistern. "Denn viele Parteien – darunter auch die CDU in Glehn – sind stark überaltert", sagt Fabian Schröer, der mit seinen 25 Jahren den Altersdurchschnitt bei den Christdemokraten um einige Jahre senken dürfte. "Kaum jemand ist unter 50 Jahren", sagt er. Dass die Überalterung zunehmend zu einem größeren Problem wird, haben auch andere Politiker erkannt. Aus diesem Grund erhält Schröer Rückenwind – nicht nur von den Ratsmitgliedern Renate Erhart und Hubert Indenhuck sowie dem Kreistagsabgeordneten Wolfgang Wappenschmidt – auch Bürgermeister Heinz Josef Dick steht hinter der Aktion, für die heute Abend um 18 Uhr der Startschuss fallen soll.
Doch trotz zahlreicher Versuche, viele Jugendliche für das Treffen zu gewinnen, unter anderem bei Facebook, haben bisher nur wenige Jugendliche ihr Kommen zugesagt: "Das ist schade. Immerhin geht es um ihre Interessen", sagt Fabian Schröer, der auf größere Resonanz hofft. Er betont: "Jeder kann ohne Einschränkungen seine Anregungen mitteilen oder Fragen stellen." Darüber hinaus sei er bemüht, die Veranstaltung so parteineutral wie möglich zu halten.

Der Wirtschaftschemie-Student ist fest davon überzeugt, dass viele junge Leute unterschätzen, was die Politik auch in einem kleinen Ort wie Glehn bewirken kann. "Wir möchten für alle Ideen offen sein – und versichern, dass wir uns mit den Anregungen und Wünschen beschäftigen werden", sagt Schröer.
Wie soll Glehn 2020 aussehen? Soll es mehr Angebote für Jugendliche im Ort geben? Vielleicht eine Skaterbahn? Ein besser ausgebautes Angebot des ÖPNV? Eine Disco im Stadtgebiet? "Den Anregungen sind keine Grenzen gesetzt", sagt Schröer, der seit 2009 Mitglied der Glehner Union ist. Auch seine Motivation ist es, in der Politik mitmischen zu können. "Die Anliegen der jungen Bürger sind maßgeblich für die Gestaltung der gemeinsamen Zukunft und deshalb besonders wichtig", meint auch Ellen Wappenschmidt-Krommus, stellvertretende Vorsitzende des Ortsverbandes. Sie sagt: "Nur mit dem Stammtisch oder dem CDU-Treff erreichen wir nicht genug junge Leute."
Quelle: NGZ

Korschenbroich 1 Schilder sollen Parkproblem in Pesch lösen

An der Kleinenbroicher Straße in Pesch wird's häufig eng. Nach einer Ortsbegehung, zu der jetzt die Ratsvertreter eingeladen hatten, soll die Verkehrssituation Thema im Fachausschuss werden. Von Christian Kandzorra
 
Wer auf seiner Seite ein Hindernis hat, der muss anhalten und den entgegenkommenden Verkehr durchfahren lassen. So hangeln sich die Autofahrer auf der Kleinenbroicher Straße in Pesch von Parklücke zu Parklücke – vorausgesetzt, es gibt eine. Denn die Verkehrssituation ist dort problematisch: Immer wieder stehen sich Fahrzeuge gegenüber, weil niemand einscheren kann. Der Grund: Die Schlange parkender Autos ist dort insbesondere an den Wochenenden und außerhalb der Werkszeiten früh morgens und spät abends mit bis zu 20 aneinandergereihten Fahrzeugen derart unübersichtlich, dass Autofahrer oft "auf gut Glück" ausscheren – und dem entgegenkommenden Verkehr plötzlich gegenüber stehen. "Dann gibt es kein Vor und kein Zurück mehr", berichtet Arwid Bommes, der jeden Morgen die Kleinenbroicher Straße passiert.
Bommes machte sich jetzt zu Fuß gemeinsam mit einer Gruppe von elf weiteren Anwohnern ein Bild der Verkehrssituation an der Kleinenbroicher Straße. Organisiert wurde die Ortsbegehung vom CDU-Ortsverband Korschenbroich-Pesch. "Gerade im Bereich der Grundschule wird es oft extrem eng. Schulbusse müssen rangieren, der Verkehrsfluss wird durch parkende Autos enorm behindert", schildert der Kleinenbroicher die Situation .
Die CDU-Ratsvertreter Hans-Willi Türks und Andreas Heidemann zogen auch Georg Onkelbach als Technischen Dezernenten der Stadtverwaltung zur Ortsbegehung hinzu und zeigten die Stellen an der Straße auf, an denen es besonders oft eng wird – "wo Chaos herrscht und manchmal sogar Außenspiegel dran glauben müssen", wie Arwid Bommes schildert.
Georg Onkelbach sicherte eine Prüfung der Verkehrssituation im Rathaus zu: "Darüber hinaus wird die Kleinenbroicher Straße auch im nächsten Bau- und Verkehrsausschuss im Mai thematisiert werden", kündigte er an.

Durch das Aufstellen von Park- und Halteverbotsschildern in gleichmäßigen Abständen auf beiden Straßenseiten soll die Parkplatzsituation dort entschärft werden. Zur Entzerrung der Parkreihen soll so in Zukunft das Parken auf beiden Straßenseiten möglich sein – und zwar immer abwechselnd. "So können unübersichtliche Schlangen parkender Autos vermieden werden", erläutert Georg Onkelbach. Dieser Lösungsvorschlag fand auch bei Anwohnern Anklang. "Aus unserer Sicht ist das die beste Lösung. Schließlich müssen die Autos ja irgendwo hin. Und außerdem sorgen kurze Parkreihen dafür, dass die Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 Stundenkilometern vor der Grundschule zwangsweise von den Fahrern eingehalten wird", erläutert Onkelbach.
Der Verkehrsfluss könne so verbessert werden, prekäre Situationen wie die Begegnung von zwei Autos auf einer Spur könnten so auch deutlich besser vermieden werden.
Quelle: NGZ

Rommerskirchen 1 Das Betreute Wohnen für Ältere boomt

Fast alle seniorengerechten Wohnungen am Caritashaus St. Elisabeth sind vermietet. Ein neues Projekt wird diskutiert. Von Sebastian Meurer
 
Christian Heimanns ist erst kurz vor Karneval eingezogen. Für ihn steht fest: "Ich will gar nicht mehr weg. Das Essen ist gut, die Leute sind gut, alles ist gut", sagt der frühere Gastwirt aus Sinsteden und grinst. Eigentlich wollte er sich mit seiner Frau in einer der neuen Wohnungen neben dem Caritashaus St. Elisabeth niederlassen. Nachdem diese jedoch unerwartet gestorben war, entschied sich Heimanns, der im Mai 89 Jahre alt wird, allein umzuziehen.
An Nachbarschaft besteht am Nettesheimer Weg kein Mangel. 25 der in Regie der Firma Wrede Gesundheitsbau entstandenen Wohnungen sind seit Januar bezogen, zu vermieten sind laut Monika Pigorsch, der Leiterin des Seniorenhauses, nur noch "ein großes Appartement und ein ganz kleines". Alle Mieter haben einen Servicevertrag mit der Caritas unterschrieben. Damit sind sie nicht nur ans Haus-Notrufsystem des benachbarten Seniorenhauses angebunden, sondern können auch von allen sonstigen Leistungen wie Kochen, Waschen, Putzen Gebrauch machen. Auch einen Bus zum Center am Park können diejenigen benutzen, die nicht mehr mobil sind, sagt Hildegard Hampe. Die Sozialpädagogin ist Ansprechpartnerin für alle, die sich für das "Wohnen mit Service" entschieden haben. Die Altersspanne der Mieter liegt zwischen Anfang 40 und Ende 80. Geht es nach der Caritas, dann würde in ähnlicher Dimension in Richtung des Sportplatzes so bald wie möglich ein vergleichbares Projekt folgen. 2002 hatte sich der katholische Wohlfahrtsverband auch dieses Areal gesichert. "Es ist ein Viertel größer. Man könnte theoretisch auch mehr Wohnungen bauen", sagt Hans-Werner Reisdorf, Geschäftsführer der Caritas-Sozialdienste. Es muss jedoch eine Art Lärmschutzwall gebaut werden. Ein zeitlicher Rahmen für eine Bebauung ist derzeit noch nicht abzusehen: Die Bauverwaltung im Rathaus ist mit den Vorarbeiten für die Schaffung des Baurechts beschäftigt. Dafür, dass das Gebiet rund um die Elisabethstraße und den Nettesheimer Weg heute völlig anders aussieht als vor einem Jahr, sorgt unter anderem das "Gillbach-Carrée". Eine Investorengemeinschaft baut 28 barrierefreien Wohnungen, die sich auf vier Gebäude verteilen.
Das Betreute Wohnen erlebt in Rommerskirchen einen Boom. An der Venloer Straße sind seniorengerechte Wohnungen entstanden und auch im voraussichtlich im Mai öffnenden "Breitner-Altenheim" der Firma "carpe diem" mit 80 Plätzen wird es 36 Appartments geben, die ältere Menschen mieten oder kaufen können. "Die Nachfrage ist enorm", hatte Bürgermeister Albert Glöckner bereits im vergangenen Jahr gesagt. "Wir bewegen uns rasant auf ein immer älter werdendes Rommerskirchen zu." Die Zahlen illustrieren den demografischen Wandel: Lebten 2005 noch 451 Einwohner über 80 Jahre in der Gemeinde, waren es zuletzt mehr als 670. Bei den über 90-Jährigen wird inzwischen die 100-er Grenze erreicht oder überschritten. Und: In diesem Jahr gibt es in der Gemeinde neben 25 Diamanthochzeiten drei Eiserne Hochzeiten (65 Jahre) und erstmals eine Gnadenhochzeit (70 Jahre).
Quelle: NGZ

Neuss 0 Klassische Musikwerke zwischen Idylle und Pathos

Die Deutsche Kammerakademie spielte das letzte Abo-Konzert der Saison unter dem Motto "Besinnliches".
 
Ganz der vorösterlichen Zeit war das fünfte Abokonzert der Deutschen Kammerakademie (DKN) unter Chefdirigent Lavard Skou Larsen gewidmet. Unter dem lapidaren Motto "Besinnliches" fesselten Werke, die – und das gibt es nur in der Musik – Tod und Trauer gar schön erscheinen lassen.
Der Engländer William Walton schreibt 1944 für Lawrence Oliver's Film über Shakespeares "Henry V." eine barocke "Passacaglia", die in gemäßigt moderner Tonsprache den Tod Falstaffs betrauert. Anerkennende Blicke der Zuhörer im gut besuchten Zeughaus zu Nachbarn links und rechts signalisierten: "Die DKN ist heute gut disponiert." Nahtlos schlossen sich, "um die Dramaturgie zu steigern" (Orchestermanager Martin Jakubeit), zwei kaum hörbare Glockenschläge an.
Sie läuteten den "Cantus in Memoriam Benjamin Britten" ein, den Arvo Pärt 1977 für Streichorchester und Glocke schrieb. Er hätte den englischen Komponisten gerne getroffen, "da ich Britten für mich entdeckt hatte", der plötzliche Tod 1976 verhinderte dies. Pärts Meditation über dessen Tod beginnt kaum hörbar, wird durch kanonartig hinzukommende Stimmen gesteigert, um schließlich zu ersterben. Die DKN spielte die oft lang anhaltenden gleichen Akkorde in der "unglaublichen Reinheit", die Pärt an Brittens Musik so schätzte.
Ausgefeilt und ansatzlos rein spielen nun mit der DKN Hörner die "Maurerische Trauermusik c-Moll" von Wolfgang Amadeus Mozart. Der Luxemburger Alexander Müllenbach, gerade 65 Jahre alt geworden, gehört zu den einfallsreichsten Komponisten seiner Generation. Mehr als 100 Werke kennzeichnen seinen persönlichen Stil zwischen Tonalität und Dodekaphonie, Serielles und Emotionales ergeben lyrische, traumhafte, manchmal auch traumatische Klangbilder.

Die fünf Sätze des "Gloire et Décadence" (von 2001) verbinden Madrigal und tönernen Zerfall, in einem heiteren "Ballo" verziert die Solovioline (Fenella Humphreys) virtuos Barock, mit Trommeln geht es in den Krieg, das Schluss-"Notturno" verzichtet traurig raunend auf derartige Kapriolen.
"Huch, das war ulkig", lautete der Kommentar von Christina Wasmund, leidenschaftlicher DKN-Fan. In pathetischer Reife wurde aber das letzte Werk des Konzertes musiziert: "Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuz" von Joseph Haydn.
Dieses ungewöhnliche Orchesterwerk, das nach einer Einleitung sieben langsame Sonatensätze aneinander reiht, kann auch in der Streicherfassung begeistern. Aber nur dann, wenn – wie jetzt im Zeughaus – Lavard Skou Larsen, zudem auch die erste Geige spielende, die Meditationsmusik noch meisterhaft steigert.
Quelle: Nima

Neuss 0 "Lukas" macht die letzten Tage lebenswert

Vor rund einem Jahr wurde am Lukaskrankenhaus die neue Palliativstation eröffnet. Die 20 Mitarbeiter setzen bei ihrer Arbeit ein ganzheitliches Konzept um, stets mit dem Ziel, den Patienten zu mehr Lebensqualität zu verhelfen. Von Bärbel Broer
 
Es duftet nach Apfelkuchen, gedämpftes Gemurmel klingt auf den Fluren, die Frühlingssonne strahlt auf die Terrassen. Die Patientenzimmer sind hell und freundlich, die Bäder großzügig, ein Extrabett für Angehörige ist ausklappbar, und eine große Küche mit Aufenthaltsraum lädt zum Essen und Verweilen ein. An diesem Ort herrscht eine Atmosphäre des Wohlfühlens und der Geborgenheit. Es ist aber auch der Ort, an dem jedem Patienten, Angehörigen und Mitarbeiter bewusst ist, dass Sterben zum Leben dazugehört. Denn dieser Ort ist die Palliativstation des Lukaskrankenhauses.
Acht Betten gibt es für die sterbenskranken Menschen, "die sämtliche therapeutischen Mühlen hinter sich haben", sagt Oberärztin Dr. Martina König. Die Warteliste ist lang. Nicht "Gesundwerden" sei das Ziel, sondern die verbleibenden Tage mit Lebensqualität zu füllen. Fast jeder dritte Patient beendet dort sein Leben. "Eine Sterbestation ist die Palliativstation aber nicht", fügt Chefarzt Professor Tobias Heintges hinzu. "Über die Hälfte der Patienten können wir nach Hause entlassen." Andere gehen ins Hospiz.
213 Patienten hat das Team der Palliativstation im ersten Jahr ihres Bestehens betreut, 20 Mitarbeiter sind dort beschäftigt. Der Leitspruch stammt von der englischen Ärztin Cicely Saunders, die als Begründerin der Hospizbewegung gilt: "Nicht dem Leben mehr Tage geben, sondern den Tagen mehr Leben." Um das zu erreichen, setzt die Palliativstation ein ganzheitliches Konzept um. Ärztliche, spirituelle, psychosoziale, therapeutische, seelsorgerische und pflegerische Begleitung sind ebenso wichtig wie ein würdevoller Umgang und die tägliche Bereitschaft, Wünsche der Patienten zu erfüllen.

"Regelmäßig besprechen wir, was den Patienten gut tun könnte", erzählt König. Das kann die Klangmassagentherapie sein, bei der Krankenschwester Marianne Hucke Klangschalen auf dem Körper des Kranken in Schwingungen versetzt, um eine Tiefenentspannung bewirken. Das kann aber auch die seelsorgerische Betreuung durch Pfarrerin Angelika Ludwig sein, zuständig fürs gesamte "Lukas", aber jederzeit per Rufbereitschaft für die Palliativstation erreichbar. Das können ebenso die kulinarischen Genüsse sein, die die beiden "guten Geister" Hanne Vitt und Anke Jansen-Unruh auf Wunsch zubereiten. Große Mahlzeiten können die wenigsten Patienten – die meisten sind von Krebserkrankungen gezeichnet –vertragen. Aber eine Tomaten- oder Hühnersuppe, dazu ein nettes Gespräch, auch das ist Lebensqualität. Besondere Momente gibt es auf der Palliativstation ebenfalls: "Wir haben schon zwei Hochzeiten gefeiert", erzählt Stationsleiterin Margret Paulus.
Die Kompetenzen im Team sind unterschiedlich. "Jeder von uns kann etwas anderes, und jeder von uns ist hier wichtig", sagt sie. Physiotherapeutin Ute Lückhof betont, dass die Arbeit nicht schwerer oder leidvoller als in anderen Berufen sei: "Der Kontakt mit den Patienten und Kollegen gibt viel Kraft", sagt sie. Chefarzt Heintges spricht von einer "gelebten Entschleunigung" auf der Station: "Meine Erwartungen an die Effekte der palliativmedizinischen Versorgung sind weit übertroffen worden", sagt er.
Quelle: NGZ

Neuss Hafenbrücke soll zum Schützenfest fertig sein

Gestern Grundsteinlegung für fünf Millionen Euro teure Bogenbrücke. 110 Meter Spannweite übers Hafenbecken verbinden City mit Mole I. Von Ludger Baten
 
Jetzt folgt der nächste Schritt. Zuerst waren da UCI-Kino, Marienberg-Aula, Kopfgebäude – Neuss rückte in den vergangenen Jahren ans Wasser. Doch damit nicht genug. Jetzt bereitet die Stadt den Brückenschlag über das Wasser in den Hafen vor. Fünf Millionen Euro wird die neue Bogenbrücke kosten, die von der Rheintorstraße zum geplanten Insel- und Uferpark auf der Hafenmole I führen wird. Gestern Mittag wurde der Grundstein gelegt. Bereits Ende August zum Neusser Schützenfest sollen die ersten Fußgänger die neue Brücke passieren.
In seiner Rede erinnerte Vize-Bürgermeister Thomas Nickel daran, dass bereits Mitte des 19. Jahrhunderts an dieser Stelle eine Brücke die (Wohn-)Stadt mit dem Hafen verband, wo – damals wie heute – das wirtschaftliche Herz von Neuss schlägt. Wieder sollen Frauen und Männer, die im Hafen ihr Geld verdienen, die Brücke nutzen, um morgens zur Arbeit und abends nach Hause zu gehen. In wenigen Wochen wird Pierburg sein neues Werk auf der Spitze der Hafenmole I in Betrieb nehmen. Dort entstehen 700 Arbeitsplätze – viele der dort Beschäftigten kommen aus Nettetal. Sie sollen über die neue Fußgängerbrücke auf kurzem Weg zum Bahnhof gelangen, wo Bahnen und Busse auf sie warten. So wundert es nicht, dass diese neue Hafenbrücke auch Bestandteil des umfangreichen Vertragswerkes ist, das Pierburg und die Stadt Neuss unterzeichnet haben.
Bauherrin der 110 Meter langen und 5,70 Meter breiten Brücke ist ein 100-prozentiges Tochterunternehmen der Stadt, die Stadthafen GmbH. Sie finanziert das Projekt und wird die Brücke zu einem späteren Zeitpunkt an die Stadt übertragen. Klaus Harnischmacher, der Stadthafen-Geschäftsführer, gehört zu jenen Kräften, die Neuss ans Wasser rücken lassen. Ihm war gestern bewusst, dass mit der Grundsteinlegung ein weiteres Etappenziel erreicht ist. So galt sein Dank gestern den Mitstreitern aus seinem Büro: Andreas Galland, Johannes Steinhauer und Bauleiter Ulrich Hochgürtel.

Die Brücke wurde von den Neusser Architekten Eckehard Wienstroer und Ercan Agirbas entworfen und geplant. Um sie realisieren zu können, werden 318 Tonnen Stahl verbaut. Auf der Brücke wird es Sitzgelegenheiten geben, damit Spaziergänger dort verweilen können. Generalunternehmer Wayss und Freytag wird vorgefertigte Segmente anliefern lassen, um sie dann vor Ort zu verbauen. Der Aufgang zur Brücke – Treppen und Aufzug – wird in der Verlängerung der Collingstraße sein. Auf der Hafenseite führt neben einer Treppe auch eine Rampe in den Insel- und Uferpark, in dem auch wassersporttreibende Vereine wie der Neusser Ruderverein ihr neues Trainingsdomizil erhalten könnten. Das stellte gestern Vize-Bürgermeister Nickel in Aussicht.
Dank galt auch der Neusser Werhahn-Gruppe. Das Neusser Unternehmen ist Eigentümer des stadtseitigen Uferareals. Es gestattete, dass die Brücke auf ihrem Grundstück gebaut wird. Werhahn plant auf seinem Gelände unter anderem auch eine Wohnbebauung. Künftige Bewohner könnten über die Brücke auch schnell die geplante Grünzone auf der Mole erreichen – Neuss springt nun wirklich übers Wasser.
Quelle: NGZ

Neuss 0 Blitz-Marathon: Autofahrer bremsen sich

Viele Neusser Autofahrer waren gestern langsamer unterwegs als sonst. Grund war der Blitz-Marathon, bei dem die Polizei wieder Temposünder gezielt ahndete und damit die Hoffnung verknüpft, dass sich Raser künftig bremsen. Von Urs Lamm, Hanna Koch und Carsten Sommerfeld
 
Immer wieder schüttelt die Neusserin mir ihrem Kopf. "Ich wusste doch, dass heute Blitzmarathon ist. Deswegen habe ich die ganze Zeit aufgepasst. Und jetzt bin ich doch erwischt worden. Ich dachte, dass die Geulenstraße eine 50er-Zone ist", sagt sie. Ein Irrtum. Auf der Geulenstraße sind nämlich nur 30 Stundenkilometer erlaubt. Die Neusser Autofahrerin, die ihre Tochter zum Arzt bringen wollte, war mit ihren 42 Stundenkilometern deutlich zu schnell unterwegs. Sie muss bei Polizeikommissarin Kim Menke 15 Euro bezahlen. "Passen Sie jetzt besser auf und grämen Sie sich nicht so sehr", gibt Menke der Autofahrerin mit auf den Weg.
Für den Blitz-Marathon hatte sich die Polizei gestern an 17 Messstellen im Kreis postiert, darunter an zwei Straßen in Neuss, zudem waren mobile Messwagen im Einsatz. Bis zum Nachmittag wurden in der Quirinusstadt 1113 Verkehrsteilnehmer kontrolliert, 32 davon waren zu schnell unterwegs. Polizeisprecher Hans-Willi Arnold zog eine positive Zwischenbilanz: "Die Menschen fahren wesentlich zurückhaltender als sonst", berichtete er. "So müsste es immer sein."
Der Polizist hofft, dass der Blitz-Marathon einen nachhaltigen Effekt hat. "Wir setzen darauf, dass die Autofahrer ihr Tempo dauerhaft drosseln", sagte Arnold. Kreisweit fuhren gestern bis zum Nachmittag rund 10 000 Autofahrer durch die Kontrollen der Polizei, die Anzahl der "geblitzten" Autofahrer blieb überschaubar: 173 Verstöße wurden festgestellt. Der unrühmliche "Tagessieger" am Vormittag war ein Autofahrer in Grevenbroich, der durch eine Radaranlage gemessen wurde. Er überschritt die Höchstgeschwindigkeit, als er mit Tempo 70 durch eine 30er Zone fuhr. Ihn erwarten nun ein Bußgeld in Höhe von 160 Euro, drei Punkte in Flensburg und ein einmonatiges Fahrverbot. In Grevenbroich hatte die Polizei auch einen "Messpaten" bei ihrer Blitzer-Aktion dabei – der Kapellener NGZ-Leser Dieter Kivilip hatte sich an der Abstimmung beteiligt und sich in seinem Stadtteil für die Friedrichstraße entschieden. "80 Prozent der Autos hier auf der Friedrichstraße sind zu schnell. Dabei liegen nebenan die Grundschule und zwei Kindergärten, hier sind viele Kinder unterwegs", sagte Kivilip.

Auch in Neuss hatten die Leser mit abgestimmt. Die Geulenstraße gehörte dabei zu den Favoriten. Vor Ort war das nicht ganz leicht nachzuvollziehen. Oberkommissar Frank Porsch bekannte während der Kontrolle, dass er diesen Standort beim Blitzmarathon lieber außer Acht gelassen hätte. "Die Straße ist eng und das Verkehrsaufkommen hoch. Hier kann man fast gar nicht zu schnell fahren", sagt Porsch. Am Nachmittag wechselte die Polizei daher zur Eppinghovener Straße, um dort Verkehrssünder aufzuspüren – schließlich wird an dieser Holzheimer Landstraße gerne einmal "Tempo gemacht".
Der Blitz-Marathon dauerte bis heute morgen. Um sechs Uhr wurden die letzten Messgeräte abgebaut. Im Laufe des Vormittags wird die Polizei bekannt geben, wie viele "Temposünder" in Neuss insgesamt erwischt wurden.
Quelle: NGZ

POL-NE: Bus brannte aus - keine Verletzten

presseportal.de Meerbusch-Strümp (ots) - Am Mittwochmorgen (09.04.) erhielten Polizei und Feuerwehr gegen 01:00 Uhr Kenntnis über einen brennenden Bus auf der Fritz-Wendt-Straße. Bei Eintreffen stand der Linienbus bereits im Vollbrand, glücklicherweise hatte der 46-jährige Fahrer sein Fahrzeug rechtzeitig verlassen können. Der Viersener gab an, dass er auf dem Rückweg zum Busdepot war, als er plötzlich einen Knall hörte. Er bemerkte eine starke Rauchentwicklung aus dem hinteren Teil des Busses, unmittelbar darauf schlugen schon die Flammen aus dem Motorraum und griffen auf den übrigen Teil des Fahrzeugs über. Die eingetroffene Feuerwehr konnte gerade noch ein Übergreifen des Feuers auf parkende Pkw verhindern. Aufgrund der Umstände geht die Polizei von einem technischen Defekt aus; der Gesamtschaden beläuft sich auf über 100.000.- Euro.(Th.)

POL-NE: Polizei sucht Unfallbeteiligten nach Verkehrsunfall

presseportal.de Neuss-Uedesheim (ots) - Am frühen Dienstagmorgen (08.04.) ereignete sich auf der Koblenzer Straße ein Verkehrsunfall, bei dem eine Person verletzt wurde. Ein 44-jähriger Duisburger ging gegen 05:50 Uhr über den Fußgängerüberweg aus Richtung eines Parkplatzes kommend in Richtung seiner Arbeitsstelle bei "Hydro". Plötzlich wurde er von einem PKW angefahren, der aus Richtung des Aluminium verarbeitenden Betriebes in Richtung Koblenzer Straße fuhr. Der Fahrer der schwarzen Limousine der Marke VW stieg anschließend aus und erkundigte sich nach dem Wohlbefinden des Fußgängers. Anschließend fuhr der Unfallverursacher davon. Der Fußgänger hatte sich bei dem Zusammenstoß verletzt. Die Besatzung eines Rettungswagens brachte ihn in ein Krankenhaus. Der Unfallverursacher hatte, laut Beschreibung, blonde, kurze Haare, war Ende 40 Jahre alt und sprach mit osteuropäischem Akzent. Das Verkehrskommissariat in Neuss bearbeitet den Verkehrsunfall und bittet den Fahrer des schwarzen VW oder Zeugen, sich unter 02131 300-0 zu melden.

POL-NE: Erfolgreicher Zetteltrick - "Spendensammlerin" auf der Flucht

presseportal.de
Korschenbroich-Glehn (ots) - Mit der sogennanten "Spendensammlermasche" war am Montagvormittag (07.04.) eine bislang noch unbekannte Frau in Glehn erfolgreich.
Gegen 09:45 Uhr verließ ein 87-jähriger Korschenbroicher ein Geldinstitut an der Hauptstraße, in dem er zuvor Bargeld abgehoben hatte. Genau in dem Moment, als der Senior sich in seinen auf der gegenüberliegenden Seite geparkten Wagen gesetzt hatte, öffnete sich die Beifahrertür und eine unbekannte Frau beugte sich in den Innenraum. Wild gestikulierend und in unverständlicher Sprache hielt sie dem älteren Herrn ein Klemmbrett mit einem Spendenaufruf vor. Nachdem der 87 Jährige sich mit Namen in die Liste eingetragen hatte, verschwand die unbekannte Frau. Das von ihm angebotene Münzgeld lehnte sie winkend ab.
Der Grund für ihr schnelles Verschwinden war auch schnell gefunden:
Sie hatte in einem günstigen Moment aus dem Portmonee, welches der Senior auf dem Beifahrersitz abgelegt hatte, unbemerkt mehrere hundert Euro heraus gefingert.
Die falsche "Spendensammlerin" war etwa 20 bis 25 Jahre alt, 165 bis 170 Zentimeter groß, korpulent und hatte mittelblondes kurzes Haar.
Hinweise zu der flüchtigen Frau, Fahrzeugen oder sonstigen Beobachtungen, die in einem Tatzusammenhang stehen könnten, nimmt die Polizei in Neuss unter der Telefon 02131 3000 entgegen.

POL-NE: Navisysteme und Airbags ausgebaut

presseportal.de
Meerbusch/Grevenbroich/Kaarst (ots) - In Meerbusch, Grevenbroich und Kaarst waren in der Nacht von Sonntag (06.04.) auf Montag (07.04.) unbekannte Automarder aktiv. Ihr Interesse galt neben den festinstallierten Navigationssystemen, auch den Airbags von insgesamt neun Autos. Ihr Hauptaugenmerk legten die Täter dabei auf Meerbusch. Allein hier brachen sie fünf Autos auf. Ihre Arbeitsweise bestand aus zwei Varianten: Entweder schlugen sie die Seitenscheiben der Fahrzeuge ein oder sie brachen die Türschlösser auf. Dann drangen sie in die Innenräume ein, wo sie im Anschluss die Systeme und Airbags samt Lenkrad ausbauten. Der entstandene Sachschaden ist erheblich und beläuft sich auf mehrere tausend Euro.
In Meerbusch waren folgenden Straßen und Automarken (in Klammern) betroffen: Schürkesweg (3er BMW), Alt Schürkesfeld (5er BMW), Florastraße (BMW X6), Liegnitzer Straße (Mercedes ML) und Mendelssohnstraße (Mercedes E-Klasse).
In Kaarst waren die Täter auf der Grünstraße und an der Straße Kleine Lange Hecke unterwegs. Hier brachen sie zwei Audi A6 Avant auf und bauten im Anschluss deren Systeme aus.
Auf der Mendelssohnstraße und der Frimmersdorfer Straße in Grevenbroich-Neurath hatten sie es auf eine Mercedes E-Klasse und einen 5er BMW abgesehen.
Zeugen, die verdächtige Beobachtungen in der Nacht gemacht haben, werden gebeten, die Polizei unter der Telefonnummer 02131 3000 zu informieren.
Die Polizei im Rhein-Kreis Neuss hat einen Anstieg der Navi-Diebstähle zu verzeichnen und gibt folgende Hinweise: Die Täter kommen nachts. Häufig werden Scheiben eingeschlagen und dadurch Alarmanlagen ausgelöst. Besonders "beliebt" sind Autos der Marke VW, Mercedes, BMW und Audi. Bei verdächtigen Geräuschen, Personen oder Fahrzeugen bittet die Polizei darum, sofort die 110 zu wählen!

POL-NE: Einbruch in Einfamilienhaus

presseportal.de
Neuss-Stadionviertel (ots) - Im Stadionviertel trieben sich am Montag (07.04.) unbekannte Wohnungseinbrecher herum. Die Täter drangen am Nachmittag, zwischen 16:30 Uhr 18:00 Uhr, durch die zuvor aufgebrochene Eingangstür in ein freistehendes Einfamilienhaus auf der Fichtestraße ein. Anschließend durchsuchten sie sämtliche Räume und entkamen mit Wertsachen, die zur Zeit noch nicht näher beschrieben werden können.
Zeugen, die verdächtige Beobachtungen im Tatortbereich gemacht haben, werden gebeten, die Kriminalpolizei unter der Telefonnummer 02131 3000 zu informieren.

POL-NE: Einbruch in Erdgeschoßwohnung

presseportal.de
Jüchen-Garzweiler Neu (ots) - Über die Veranda schafften es Unbekannte am Montag (07.04.), zwischen 07:30 Uhr und 16:10 Uhr, in die Erdgeschoßwohnung eines Mehrfamilienhauses auf der Garzweiler Allee. Nachdem die Tür aufgehebelt wurde, durchsuchten die Täter die Wohnung nach Beute. Diese bestand aus diversen Schmuckstücken.
Die Polizei bittet Zeugen, die Hinweise auf den Einbruch geben können, sich mit der Kriminalpolizei unter der Telefonnummer 02131 3000 in Verbindung zu setzen.

POL-NE: Wohnungseinbruch - Zeuge beobachtet Flüchtigen

presseportal.de Dormagen-Rheinfeld (ots) - Am Montag (08.04.) gelangten bislang unbekannte Wohnungseinbrecher nach Aufhebeln der Terrassentür in ein freistehendes Einfamilienhaus auf dem Fingerhutweg. Anschließend durchsuchten die Täter sämtliche Räume nach Wertsachen. Was ihnen dabei in die Hände fiel, ist momentan noch unbekannt. Eine aufmerksame Nachbarin beobachtete gegen 14:00 Uhr eine männliche Person, die über das Grundstück flüchtete. Der Unbekannte konnte folgendermaßen beschrieben werden: Schlanke Statur, dunkle Haare, nach oben gegelt, bekleidet mit einem grauen Kapuzenpullover und einer schwarzen Lederjacke. Eine Fahndung nach dem Tatverdächtigen durch die Polizei verlief bislang ohne Erfolg.

Bauernregel des Tages:

April und Mai sind die Schlüssel zum ganzen Jahr.

Geburtstag hat heute:

Lyriker, gilt als einer der wichtigsten Wegbereiter der europäischen literarischen Moderne, "Die Blumen des Bösen", "Die künstlichen Paradiese" (Frankreich, 1821 - 1867).

Zitat des Tages

Nach einer Ausschweifung fühlt man sich immer viel einsamer, viel verlassener.

Charles Baudelaire

Wettervorhersage Neuss, Mittwoch, 9.4.2014

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