Dienstag, 8. April 2014

Dormagen 1 Mit Kinder-Events selbstständig gemacht

Valbone Osmanaj aus Gohr hat ihr eigenes Unternehmen gegründet und betreibt heute zwei gut florierende Agenturen, in denen es rund ums Kind geht. Ein gelungenes Beispiel einer erfolgreichen Integration eines Einwandererkinds. Von Klaus D. Schumilas
 
Es ist nicht die klassische Geschichte über den Aufstieg vom Tellerwäscher zum Millionär, wie sie gerne in den USA geschrieben wird. Es ist aber immerhin die einer besonderen Frau, die den Sprung in die Selbstständigkeit wagte und jetzt so erfolgreich ist, dass sie – händeringend – nach mehr Personal sucht. Zu einer Selbstbeschreibung aufgefordert, antwortet Valbone Osmanaj: "Weiblich, Einwandererkind, muslimische Herkunft, alleinerziehende Mutter, selbständig, jung, dynamisch, erfolgreich." Die 41-Jährige ist heute Inhaberin von zwei bestens florierenden Unternehmen, einmal für Kinder-Events, einmal für Kreativangebote. "Bis Juli bin ich ausgebucht", sagt sie. Zehn Angestellte unterstützen sie auf 450 Euro-Basis. Sie sucht 15 weitere und findet keine. "Warum nicht? Ich weiß es einfach nicht!"
Valbone Osmanaj ist im Kosovo geboren und ein klassisches Gastarbeiterkind. Ihr Vater kam in den 1960er-Jahren nach Deutschland, arbeitete in einer Firma in Köln. 1978 kam die Familie nach. Valbone wuchs in Dormagen auf, besuchte die Realschule Hackenbroich und holte später am Abendgymnasium das Abitur nach. Trotz ihrer unverkennbaren kreativ-künstlerischen Neigungen und Fähigkeiten absolvierte sie bei der Erdöl-Chemie Worringen eine Ausbildung zur Bürokauffrau, wechselte dann zum Rhein-Kreis Neuss, wo sie im Sport- und Kulturamt arbeitete. "Dort, im Kreismuseum Zons, habe ich zum ersten Mal Kontakt zur Kunst- und Kulturszene bekommen, das hat mich nachhaltig beeinflusst."
In dieser Zeit baute sie parallel ihr Abitur und bildete sich zur staatlich geprüften Betriebswirtin weiter. Dann der Wechsel in den Vertrieb bei Hydro Aluminium. Als die Aluminium-Branche kriselte, wuchs in Valbone Osmanaj das Gefühl, sich verändern zu wollen, "etwas zu tun, was mich zufriedener macht". Also studierte sie nebenher abends und am Wochenende in Bochum Malerei und Grafik – eine harte Zeit, weil auch die 2003 geborene Emely ihre Zeit von der alleinerziehenden Mutter beanspruchte. Osmanaj bietet jetzt für den Internationalen Bund Kreativ-Nachmittage in der "JuCa" an. Dass sie auf dem richtigen Weg ist, spürte sie beim Familienfest auf Schloss Dyck, wo sie Kinderschminken anbot und auf eine große Resonanz stieß – "ich konnte auf Buchungs-Anfrage keine Visitenkarten herausgeben, weil ich keine besaß". Sie meldet ein Kleingewerbe an, bucht sich im Haus Tannenbusch ein, scheidet 2011 bei Hydro aus und professionalisiert ihren Auftritt. Sie kauft sich eine eigene Hüpfburg, eine Zuckerwattenmaschine und andere Utensilien. Es läuft immer besser, sie wird gerade von Firmen für Feste und Jubiläen gebucht. "Dann kamen Anfragen, ob ich nicht auch Kreativangebote machen kann", erzählt sie. Gefragt, getan. Also gibt es jetzt auch Kinderzimmerlampen stanzen, Haarspangen aus Filz oder den Garderobenbau aus Holzresten.
Für die expandierende "Kinderevents-Firma" und die "Kunstoase" wird mehr Personal benötigt. "Wir haben immer mehr Großveranstaltungen, zu denen wir zum Teil auch mit zehn Leuten fahren. Ich suche 15 neue Kräfte und finde sie nicht." Trotz intensiver, unterschiedlicher Bemühungen. Die Konditionen sind fair: ab zehn Euro pro Stunde, je nach Qualifikation, plus Kilometergeld. Kreative Frauen und Männer werden angelernt, "sie sollen eine freundlich-offene Art haben und Lust haben, mit Kindern umzugehen". Ergänzungen werden zum Beispiel im Bereich Fotografie, Malerei und Glas gesucht, "Leute mit speziellem Fachgebiet".
Quelle: NGZ

Dormagen 0 Neun Parteien bewerben sich bei Kommunalwahl

Gestern lief die Frist ab, bis zu der Parteien und Einzelbewerber sich für Rats- und Bürgermeisterwahl anmelden mussten. Von Klaus D. Schumilas
 
Vor fünf Jahren bewarben sich neun Parteien bei der Kommunalwahl um die Wählergunst. Am 25. Mai dieses Jahres sind es ebenso viele. Als Michael Feiser, Leiter des städtischen Wahlbüros, gestern mit Fristablauf punkt 18 Uhr den Laden dicht machte, waren es acht Parteien, ein Einzelbewerber sowie vier Bürgermeisterkandidaten, die fristgerecht ihre Bewerbungen zur Teilnahme an der Wahl abgegeben haben. Ob sie damit auch am 25. Mai dabei sein werden, das entscheidet sich erst am kommenden Mittwoch, wenn der städtische Wahlausschuss über die Zulässigkeit beschließt. Bis dahin werden im Rathaus alle Unterlagen geprüft. Dies geschieht unter Aufsicht von Dezernentin Tanja Gaspers. Sie hat die Rolle der Wahlleiterin inne, weil Rathaus-Chef Peter-Olaf Hoffmann selbst für das Amt des Bürgermeisters kandidiert, und dessen Stellvertreter Kai Uffelmann dieses in Ochtrup tut.
Die ganz großen Überraschungen gab es gestern bei Meldeschluss nicht. Erwartungsgemäß sind die großen Parteien dabei: CDU, SPD, FDP, Bündnis 90/Die Grünen und das Zentrum. Hinzu kommen erstmals die Piraten sowie die Alternative für Deutschland (AfD), Linke und Ein Herz für Dormagen. Das Parteien-Spektrum wird von einem einzelnen Bewerber ergänzt: Peter Ellrich tritt in Delrath als Einzelbewerber für "Liebenswertes Delrath" an. Dabei handelt es sich um den Bruder des SPD-Ratskandidaten Karl-Josef Ellrich, der für die SPD ebenfalls in Delrath kandidiert. Auf dem Wahlzettel wird eine Wählergemeinschaft fehlen: die BfD, die 2004 erstmals bei der Kommunalwahl antrat und vor fünf Jahren mit 6,5 Prozent der Stimmen die viertstärkste Partei war – noch vor Grünen und Zentrum. In den vergangenen Wochen hatte sich der Verzicht der Bürger für Dormagen bereits abgezeichnet. Fraktionsvorsitzender Dr. Dietrich Krueger zeigte sich politikmüde. Mit Hartmut Aschenbruck hatte er vor nicht langer Zeit einen der beiden Mitstreiter ans Zentrum verloren – insgesamt eine schwierige Situation für die BfD. Nicht alle Parteien sind in allen 23 Wahlkreisen zu wählen. So haben die Linken lediglich neun Wahlkreise mit Kandidaten besetzt und die AfD 13.
Für das Amt des Bürgermeisters bewerben sich Amtsinhaber Peter-Olaf Hoffmann (CDU), Erik Lierenfeld (SPD), Karlheinz Meyer (FDP) und Hans-Joachim Woitzik (Zentrum. 2009 waren es noch sieben Bewerber gewesen.

Rathaus-Chef Peter-Olaf Hoffman bewertete die Kandidatur von acht Parteien und Gruppierungen als Zeugnis einer "lebendigen Demokratie". Für die Verwaltung sei es aber durchaus beschwerlich, je mehr Gruppierungen im Stadtrat sitzen. "Auch für die großen Parteien kann es ein Problem sein, arbeitsfähige Mehrheiten zu organisieren." Hoffmann bewertete es positiv, "keine eindeutig radikalen Bewerber" in dem Tableau zu sehen."
Nach gestrigem Stand wären 50 500 Dormagener ab 16 Jahren bei der Kommunalwahl stimmberechtigt. Bei der Europawahl (Wahlalter: ab 18 Jahren) wären es rund 47 500. Um ein Ratsmandat zu erringen sind – je nach Wahlbeteiligung – zwischen 550 und 650 Stimmen notwendig (2009: 612 Stimmen).
Quelle: NGZ

Dormagen 1 0 Bald Eintrittsgeld für den Tannenbusch?

Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald will weiterhin die Trägerschaft des Tierparks Tannenbusch übernehmen, sieht dazu aber nach Überprüfung keine eigenen finanziellen Möglichkeiten. Eintrittsgelder werden diskutiert. Von Carina Wernig
 
Das beliebteste Freizeitziel von Familien in Dormagen, der Tierpark Tannenbusch, zieht jedes Jahr Tauschende von Besuchern an. Sie alle nutzen das bisher kostenfreie Angebot gern. Die Besucher können ohne Eintritt das Gelände von Geopark und Tierpark ebenso betreten wie den Tannenbusch selbst. Das könnte demnächst der Vergangenheit angehören, denn eine Erhebung von Eintrittsgeldern wird diskutiert.
Um den Tierpark naturpädagogisch weiterzuentwickeln, möchte die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) Dormagen, der bereits alle 200 Tiere gehören, auch die Trägerschaft des Tannenbuschs von der Stadtmarketing- und Verkehrsgesellschaft Dormagen (SVGD) übernehmen. Nach einem ersten, konstruktiven Gespräch mit Stadt und SVGD sollte die SDW ein Konzept erarbeiten, wie der gemeinnützige Verein die anteiligen Kosten von einem Drittel aufbringen könnte: Die Rede ist von rund 150 000 Euro der Gesamtkosten von 450 000 Euro. Jetzt hat die Schutzgemeinschaft an die Stadt Dormagen und die SVGD geschrieben und trotz weiter bestehenden Interesses diese finanzielle Beteiligung der ehrenamtlich für den Tannenbusch tätigen Mitglieder ausgeschlossen: "Die SDW ist nicht in Lage über dieses Engagement hinaus finanzielle Leistungen zu erbringen", heißt es in der Erklärung, die der NGZ vorliegt. "Hier sind die Unterstützung der Stadt, der politischen Gremien und die Bereitschaft der Bürger zur Finanzierung eines Solidaritätsbeitrages gefragt."
Als "Dämpfer" betrachtet Kämmerer Kai Uffelmann, der auch für die SVGD spricht, dieses Schreiben: "Das ist ein Rückschlag für unsere Bemühungen, gemeinsam eine Weiterentwicklung des Tierparks zu erreichen", sagte er gestern. Allerdings sieht er noch Spielraum, der in einem kurzfristig für April/Mai anzusetzenden Gespräch erörtert werden soll. Ob dies auch für finanzielle Förderung durch die Stadt gilt, bezweifelt Uffelmann angesichts des Haushaltssicherungskonzeptes.
Die Schutzgemeinschaft betont: "Unter den bisherigen gegebenen politischen Einstellungen ist eine attraktive Weiterführung und Entwicklung des Tierparks nicht möglich." Eine weiter angestrebte Übernahme des Tierparks, in dem es einen "Instandhaltungsrückstau" gebe, sei "nur mit Mehreinnahmen zum Beispiel festen Sponsoren, Erhöhungen des Stadtzuschusses oder zur Not mit Eintrittsgeldern möglich", fasst die SDW zusammen, die anregt, dass "die Bereitschaft der Bevölkerung zur Zahlung eines Eintrittsgeldes über ein Bürgerbegehren abgeklärt werden" könnte. Dabei ist der Eintritt im Grunde unbeliebt, wie Kämmerer Uffelmann deutlich macht: "Die Stadt möchte den Besuch des Tannenbuschs gern weiter kostenfrei anbieten.",

Der Vorsitzende der Schutzgemeinschaft, Marc Pellekoorne, verweist auf die weitere Gesprächsbereitschaft der SDW, die in den vergangenen Jahren viel ehrenamtliche Arbeit in den Tannenbusch gesteckt habe: "Es muss über die Wertigkeit des Tierparks im Rahmen des Bildungsauftrages und der Freizeitangebote der Stadt Dormagen diskutiert werden."
Kämmerer Uffelmann sieht keinen Grund zur Eile: "Eine Verbesserung des Angebots ist sicher wünschenswert, aber der Tannenbusch ist nicht in Gefahr." Daher könne in Ruhe über Finanzierungs-Möglichkeiten gesprochen werden.
Quelle: NGZ

Grevenbroich 0 Feuerwehr löscht Brand in alter Fabrikhalle in Neurath

Zweieinhalb Stunden war die Feuerwehr Grevenbroich am Sonntag Abend bei einem Feuer an der Viktoriastraße im Einsatz – die Polizei schließt Brandstiftung nicht aus. Gegen 18.40 Uhr waren Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst alarmiert worden. "In einer leer stehenden Gewerbehalle brannte Brauschutt vermischt mit Teppichresten", erklärte Brandoberinspektor Axel Hesseln.
 
Das untere Geschoss des verwahrlosten Komplexes war mit rund 30 Kubikmetern Schutt gefüllt. Flammen schlugen hoch, über dem Gebäude stand Rauch. Unter Atemschutz löschten drei Trupps das Feuer, insgesamt waren vor Ort 24 Einsatzkräfte der Hauptamtlichen Wache sowie des Löschzuges Frimmersdorf-Neurath im Einsatz.
Nun ermittelt die Polizei. "Zeugen berichten, dass sie kurz vor dem Brand einen etwa 14 Jahre alten Jungen am Gebäude gesehen haben, der wegggegangen sei. Er trug ein helles T-Shirt", sagt Polizeisprecher Hans-Willi Arnold. Hinweise nimmt die Polizei unter 02131 3000 an.
Quelle: cso-

Grevenbroich 1 0 Auto überschlägt sich - Frau verletzt

Eine schwer verletzte Autofahrerin und etwa 25 000 Euro Sachschaden meldet die Polizei nach einem Unfall gestern am frühen Abend auf der Richard-Wagner-Straße.
 
Gegen 17.50 Uhr war dort eine 56-Jährige aus Grevenbroich mit ihrem Auto gegen einen geparkten Wagen geprallt. Ihr Pkw überschlug sich und blieb auf der Seite liegen. Die Frau konnte sich selbst aus ihrem Auto befreien, wurde aber zur Behandlung stationär im Krankenhaus aufgenommen. Die Straße war für etwa eine Stunde gesperrt.
Quelle: NGZ

Grevenbroich 0 Turnhalle-Misere: Schulen in Not

Keine Veranstaltungen in Turnhallen: Stadt verspricht Lösung in zwei Wochen.
 
Eigentlich sollten jetzt an vielen Grundschulen die Entlassfeiern für die Viertklässler geplant werden. Doch in diesem Jahr gibt es Probleme, denn die Stadtverwaltung prüft zurzeit den Brandschutz an 14 Schulturnhallen. Die Konsequenz: Die Sportstätten dürfen seit einigen Wochen nur für Sport genutzt werden – und niemand weiß, wie lange diese Situation noch andauern wird. "Fast alle Grundschulen sind davon betroffen", sagt Erika Voets, die die Grundschulen in Gustorf und Neuenhausen leitet: "Ohne Turnhalle geht es gar nicht."
Die Stadtverwaltung erstellt zurzeit ein Versammlungsstättenkonzept. Dies soll auch die künftigen Nutzungsmöglichkeiten für Schulturnhallen regeln, etwa für Feste, für Präsentationen von Projektwochen oder für vielfach besuchte Feierlichkeiten wie Einschulung oder Entlassung. "Wir arbeiten zurzeit an einer Lösung", erklärt Rathaus-Sprecher Andreas Sterken.
Dass auch in Zukunft noch Veranstaltungen in Turnhallen stattfinden können, darauf hofft Ruth Hennen, Leiterin der Erich-Kästner-Grundschule: "Unser Schulprofil ist musisch geprägt, wir haben eine Theatergruppe, einen Chor, ein Orchester und eine Flötengruppe – klar, dass die Kinder ihr Können auch einmal einem Publikum vorstellen möchten", sagt sie.
Zurzeit bereiten Hennen jedoch die Abschluss- und Einschulungsfeiern arge Kopfschmerzen: "Wir haben keine Ahnung, wo wir diese Veranstaltungen mit mehr als 200 Personen durchführen können." Im Pfarrheim von St. Stephanus Elsen sei das nicht möglich, da das Gebäude nur für 120 Personen zugelassen sei. "Von daher überlegen wir zurzeit in alle Richtungen – entweder veranstalten wir die Feiern bei schönem Wetter auf dem Schulhof oder lassen sie ganz ausfallen."

Ohne Turnhalle würde es auch in Gustorf zu eng: "In unsere Aula dürfen maximal 200 Besucher. Das reicht bei 220 Schülern nicht aus", sagt Erika Voets. Daher sei die Schule darauf angewiesen, die Dreifachhalle am Torfstecher Weg zu nutzen. Für die Einschulung werden nicht nur die 50 i-Dötzchen erwartet, sondern auch deren Eltern und Geschwister. "Das ist ein wichtiger Tag, ein Familienfest. Da kommen gern auch die Omas und Opas mit", sagt Erika Voets. Doch ohne einen passenden Raum müsse die Zahl der Gäste beschränkt werden. Auch in der Neuenhausener Grundschule bleibt als Alternative nur der Pausenhof: "Und das funktioniert nur bei einigermaßen gutem Wetter", sagt die Schulleiterin.
Um die Entlassfeiern nicht zu gefährden, will die Stadtverwaltung in maximal zwei Wochen eine Lösung präsentieren. "Wir wissen, dass die Schulen Planungssicherheit brauchen", so Sterken.
Quelle: busch-/wilp

Grevenbroich 2 0 Was Vereine für Sportstätten zahlen sollen

Ab dem 1. Januar nächsten Jahres sollen heimische Vereine für die städtischen Sportstätten zahlen. Heute wird der Erste Beigeordnete Michael Heesch dem Sportausschuss die Entgeltordnung vorstellen. Was auf die Vereine zukommen wird. Von Wiljo Piel
 
Der Sportausschuss wird sich heute Abend mit der Frage beschäftigen, ob die Grevenbroicher Sportstätten ab dem 1. Januar nächsten Jahres in Form von "Betrieben gewerblicher Art" (BgA) geführt werden können. Mit dieser neuen Organisationsform will die Stadt kräftig Steuern sparen, etwa 138 720 Euro sollen in 2015 zusätzlich in den Stadtsäckel fließen.
Die Vereine müssen dafür aber künftig Nutzungsentgelte für die stadteigenen Sportstätten zahlen. Der Erste Beigeordnete Michael Heesch wird dem Ausschuss heute den vom Sportamt erstellten Entwurf einer "Preisliste" vorstellen. "Deren Vorlage ist die Entgeltordnung der Gemeinde Jüchen. Dort besteht ein BgA für Sportstätten bereits seit dem vergangenen Jahr", so Heesch. Hier ein Überblick:
Sportplätze Wer sogenannte "offene Sportanlagen" regelmäßig im Stadtgebiet nutzt, soll künftig folgende Preise (ohne Mehrwertsteuer) pro Stunde zahlen: Tennenplatz sechs Euro, Kunstrasenplatz acht Euro, Rasenplatz zehn Euro sowie Sportplatz mit Leichtathletik-Anlagen und Laufbahn zwölf Euro. Für die ausschließliche Nutzung von Leichtathletik-Anlagen und Laufbahnen sollen vier Euro je Stunde berechnet werden. Für Sportjugendheime gilt ein einheitlicher Betrag: 200 Euro am Tag.
Für eine einmalige oder unregelmäßige Nutzung eines Kunstrasenplatzes plant die Stadt eine Gebühr von 17 Euro in der Stunde. 20 Euro sollen für einen Rasenplatz anfallen und 25 Euro für einen Kunstrasenplatz mit Leichtathletik-Anlagen und Laufbahn. Wer lediglich letztere nutzen möchte, soll je angefangener Stunde acht Euro zahlen.
Sporthallen Für die regelmäßige Nutzung von Sport-, Turn- und Gymnastikhallen sollen künftig folgende Preise (ohne Mehrwertsteuer) in der Stunde gelten: Einfach-Sporthalle fünf Euro, Zweifach-Sporthalle zehn Euro und Dreifach-Sporthalle 17,85 Euro.

Kleinschwimmhallen Für die drei Lehrschwimmbecken in Frimmersdorf, Neurath und Wevelinghoven sollen nach Plänen der Sportverwaltung künftig jeweils 20 Euro pro Stunde gezahlt werden.
Deutlich preiswerter wird's aber für Vereine, die dem Stadtsportverband und einer Organisation des Deutschen Sportbundes angehören: Sie erhalten auf die Sportstättennutzung 80 Prozent Ermäßigung. Das gleiche gilt für Träger der freien Jugendhilfe. Für Jugendveranstaltungen ist eine 90prozentige Ermäßigung vom Entgelt-Tarif vorgesehen. Für die Durchführung von Stadtmeisterschaften soll kein Entgelt erhoben werden.
Die Stadtverwaltung will sich heute vom Ausschuss grünes Licht für Abstimmungsgespräche mit den Sportvereinen geben lassen. Wie Hans-Peter Korte vom Stadtsportverband erklärte, ist das BgA-Modell zwar schon in den Grundzügen vorgestellt worden, die Vereine würden nun aber darauf warten, was finanziell auf sie zukommen werde. Der weitere Plan der Sportverwaltung: Sobald die Entgeltordnung mit dem Stadtsportverband abgestimmt ist, soll sie dem Stadtrat zum Beschluss vorgelegt werden.
Quelle: NGZ

Grevenbroich 5 0 Stadt will weg vom Image der Energie-Hauptstadt

Grevenbroich will weg vom Kraftwerks- und Tagebau-Image. Für die Kommune an der Erft soll künftig als Wohlfühl-Stadt geworben werden. Von Carsten Sommerfeld und Wiljo Piel
 
An einigen Ortseingängen stehen sie noch, die Schilder mit dem Schriftzug "Bundeshauptstadt der Energie". Nach und nach sollen sie aber verschwinden, denn der Slogan ist sozusagen ein Auslaufmodell. Die Stadtverwaltung will Grevenbroich ein neues Image verpassen – eines, das nicht nur allein auf die Braunkohle und die Kraftwerke fokussiert ist. "Damals, als der Hauptstadt-Spruch eingeführt wurde, war die BoA-Baustelle die größte in ganz Europa. Da passte der Slogan, weil er Neuigkeitswert hatte", sagt Rathaussprecher Andreas Sterken. Jetzt, mehr als zwei Jahre nach der Kraftwerks-Eröffnung, müsse sich die Stadt auf andere Werte besinnen.
Grevenbroich soll künftig mit seiner Vielfalt werben, um überregional auf sich aufmerksam zu machen. Das ist das Ziel des Stadtmarketing-Beauftragten Robert Jordan. Er denkt hierbei etwa an die direkte Lage Grevenbroichs an der Erft und die Grünanlagen der ehemaligen Landesgartenschau, die direkt an die Fußgängerzone grenzen. "Natur, Entspannung und Shopping liegen hier direkt nebeneinander, das macht Grevenbroich zu etwas Besonderem", meint Jordan. Diese und andere Merkmale sollen sich in einem Image-Film wiederfinden, dessen Dreharbeiten im Sommer beginnen werden. "Voraussichtlich im Herbst werden wir ihn auf unserer Homepage im Internet präsentieren", sagt Jordan. Kosten sollen der Stadt dabei nicht entstehen.
Nicht nur der grüne Stadtkern, sondern auch Ausflugsziele wie das Hülchrather Schloss, das Langwadener Kloster oder die Barrensteiner Whiskybar eignen sich als gute Werbung für die Stadt, befindet Jordan. Nicht zuletzt seien auch Spielspinne, der Stadtstrand Evita-Beach oder die im vergangenen Jahr gebaute BMX-Bahn so etwas wie Sympathieträger für Grevenbroich. "Auf diese Stärken werden wir je nach Zielgruppe aufmerksam machen: Radfahrer weisen wir etwa auf den Erftradweg hin, Unternehmen beispielsweise auf die unsere guten Verkehrsanbindungen", so Jordan.

Die Marketing-Bandbreite reicht von der City-App für Smartphones über den Auftritt im sozialen Netzwerk "Facebook" bis hin zu einem gedruckten "Führer für Frühstücksangebote" in der Stadt. "Die Kernbotschaft, die wir dabei rüberbringen wollen, heißt in jedem Fall: Grevenbroich hat viel zu bieten", betont Robert Jordan. Mit diesem "Slogan" sollen vor allem Besucher aus den umliegenden Metropolen für die Schlossstadt begeistert werden.
Ganz auf das Thema "Energie" soll aber dennoch nicht verzichtet werden: "Wir werben natürlich weiterhin mit dem größten und modernsten Braunkohlekraftwerk in Europa", betont Robert Jordan: "Aber die Energiegewinnung wird nicht mehr im Vordergrund stehen." Ein neues Logo wollen die Grevenbroicher für ihre Wohlfühlstadt-Kampagne nicht entwickeln, sie werden auf Bewährtes zurückgreifen. "In der Regel werden wir mit unserem Stadtwappen oder das für die Landesgartenschau erstellte ,Grevenbroich-G' auf uns aufmerksam machen", so Andreas Sterken.
Quelle: NGZ

Jüchen 1 0 Neue Bauprojekte im Jüchener Zentrum

Rund 2,8 Millionen Euro hat der Bauunternehmer Viktor Knop aus Jüchen am ehemaligen Busch-Areal investiert – ein Beispiel für die Belebung des Jüchener Zentrums. Ab 2017 soll auch der Markt neu überplant werden. Von Daniela Buschkamp
 
Bürgermeister Harald Zillikens hat es bereits mehrfach angekündigt: Das Jüchener Zentrum, insbesondere der Marktplatz, soll ein neues Gesicht erhalten. Allerdings kann dieses Vorhaben erst ab dem Jahr 2017 begonnen werden. Erst dann läuft die Zweckbindung für die Landesfördermittel am Markt aus. Was Zillikens sich vorstellt: "Ein Entwicklungsplan ähnlich wie für Hochneukirch." Allerdings sei die Gemeinde auch für dieses Entwicklungskonzept auf finanzielle Unterstützung angewiesen.
Im Jüchener Zentrum wird gebaut: An der Kölner Straße hat sich Ende vergangenen Jahres der Discounter "Lidl" angesiedelt, zum August wird auch "Ford Wirtz" seine benachbarten Räumlichkeiten aufgeben und in das Gewerbegebiet Robert-Bosch-Straße umziehen. Für das Gelände an der Neusser Straße soll sich die Drogeriemarktkette "dm" interessieren. Unweit des Zentrums, an der Friedhofstraße 30, wird zurzeit ein 2,8-Millionen-Euro-Projekt realisiert. Der Jüchener Maurer und Stahlbetonmeister Viktor Knop, der ein Bauunternehmen führt, errichtet dort zwei Mehrfamilienhäuser. "Der Bedarf in Jüchen ist groß", ist Knop überzeugt. Für die insgesamt 15 Wohnungen würden sich aber nicht nur Menschen in der zweiten Lebenshälfte, sondern auch jüngere interessieren. Vor zwei Jahren hat Knop das insgesamt 2700 Quadratmeter große Areal gekauft. Es gehörte zur früheren Textilfirma Busch; eine alte, 8000 Quadratmeter große Halle verfiel dort.
Für das erste Haus wird Knop am kommenden Samstag den Richtkranz hochziehen lassen. "Sobald es fertig ist, beginnen wir mit dem Bau des zweiten Hauses", erläutert der der Wahl-Jüchener. Knop war seiner Großmutter 1990 aus Kasachstan nach Jüchen gefolgt; die Familie gehörte damals zu den ersten Umsiedlern. Er hat sein Unternehmen in Jüchen aufgebaut; bereits mehrere Mehrfamilienhäuser im Neubaugebiet "Auenfeld" mit seniorengerechten Wohnungen errichtet.

Die jetzt fertiggestellten acht Wohnungen liegen im Erd- und ersten Obergeschoss; jede der Zwei- oder Drei-Zimmer-Wohnungen ist über einen separaten Eingang zu erreichen; auch die Abstellräume liegen ebenerdig. Das zweite Mehrfamilienhaus erstreckt sich über drei-einhalb Geschosse. Dazu gehören ein Aufzug und zehn Garagen.
Bis August wird an der Rektor-Thoma-Straße gebaut: Dort wird die frühere Bürgerhalle in eine zwei-gruppige Kindertagesstätte umgewandelt, denn Betreuungsplätze für Kinder über drei Jahre fehlen im Zentrum. Die SPD hatte einen Neubau an der Stadionstraße favorisiert. Gemeindeverbands- und Fraktions-Chef Holger Tesmann hatte den Abriss der Bürgerhalle und die Nutzung der Fläche für Wohnungen vorgeschlagen. Bürgermeister Harald Zillikens hatte Wohnungen indes als "nicht realisierbar" abgelehnt.
Quelle: NGZ

Kaarst 0 Grundschule Vorst ist Ende 2015 fertig

Der Schulausschuss und der Bau- und Umweltausschuss beschlossen gemeinsam die Entwicklung und Umsetzung des Raumkonzepts für die Gemeinschaftsgrundschule Vorst. Die Container bleiben vorerst noch stehen. Von Rudolf Barnholt
 
Die Grundschule in Vorst wird auch langfristig jedes Jahr zwei Eingangsklassen bilden können. Davon gehen die Politiker des Schul- sowie des Bau- und Umweltausschusses jedenfalls aus. Die Planungen, die längst noch nicht im Detail festgezurrt sind, sollen alle aktuellen Erfordernisse wie Offenen Ganztag, Barrierefreiheit und Inklusion berücksichtigen.
Im Oktober 2012 war im Altbau der Schule eine Überschreitung des zulässigen PCB-Wertes festgestellt worden. Mit der PCB-Sanierung wurde im vergangenen Jahr zu Beginn der Sommerferien begonnen. Die Arbeiten erfolgten bislang gemäß des Zeitplans, die Kinder werden derzeit in Klassenraummodulen unterrichtet. Aber auch wenn die Maßnahme mit den Sommerferien beendet sind, werden die angemieteten Raummodule zunächst auf dem Schulgelände verbleiben.
Geplant sind folgende Veränderungen: Der Ogata-Betrieb soll in einen zu errichtenden Neubau im südlichen Bereich des Schulgeländes einziehen. Hinzu kommt ein Erschließungsbaukörper, ein sogenannter Gelenkbau, der alte und neue Räume miteinander verbindet und die Schule dank eines Aufzugs ein gutes Stück barrierefreier macht. Der Mietvertrag für die Raummodule wird bis zum Abschluss der Erweiterungsarbeiten verlängert.

Aufgrund eines CDU-Antrags wurde jetzt nicht wie geplant beschlossen, die gesamten Architekturleistungen, sondern nur die sogenannten Leistungsphasen 1 bis 3 an das Vorster Architekturbüro Post zu vergeben. Die CDU möchte die Option prüfen, ob eine Modul- oder Fertigbauweise in Frage kommt: Diese würde den Umfang der Architektenleistungen reduzieren. Zudem regte die CDU an, die Verwaltung mit der Auflistung der benötigten Einrichtungsgegenstände zu beauftragen. Angelika Pollmann (UWG) wollte vor allem wissen, "wie man vermeiden kann, dass die kalkulierten Baukosten überschritten werden". Bislang, so die Antwort des Technische Beigeordnete Manfred Meuter, "bewegen sich die Kosten für die Arbeiten im Altbau im kalkulierten Rahmen". Aber er fügte auch hinzu: "Für den Neubau liegen noch keine Kostenplanungen vor." Allerdings gab er auch zu bedenken, dass auf Ausschreibungen manchmal nur ein Angebot eingehe, "das dann nicht das erwartete Ergebnis bringt".
Im Falle einer Überschreitung des Haushaltsansatzes 2015 muss die Verwaltung nach Deckungsmöglichkeiten suchen. Vollmer mahnte zudem einen Pflegeraum für die Kinder, die im Rahmen der Inklusion künftig die Grundschule besuchen, an. Das will Schuldezernent und Kämmerer Heinz Dieter Vogt in die Planung auch aufnehmen. Die gesamte Maßnahme wird nicht vor Ende 2015 fertiggestellt sein.
Quelle: NGZ

Korschenbroich 0 Vera Bolten macht Aula zur Musical-Bühne

Musical-Sängerin trat im Korschenbroicher Gymnasium auf. Wiederholungskonzert am 3. Mai. Von Rudolf Barnholt
 
Es war ein Heimspiel, und sie hat es genossen: Vera Bolten zog am Samstagabend in der Aula des Korschenbroicher Gymnasiums sämtliche Register ihres Könnens. Die 37-Jährige, die in Korschenbroich ihr Abitur gemacht hatte und ein Musical-Star werden sollte, wollte unbedingt einmal in ihrer Heimatstadt auftreten. Und die Korschenbroicher wollten sie sehen – und natürlich auch hören: Die 500 Karten waren schnell weg, am 3. Mai wird das Konzert "True Colors" wiederholt. "Ich bin so froh, dass ihr alle da seid!" Vera Bolten freute sich: "Das ist ein ganz besonderer Abend." Ein Abend, der den Facettenreichtum der temperamentvollen Pescherin nachdrücklich unterstreichen sollte. Der Duft der großen weiten Musical-Welt wehte in die Aula des Gymnasiums. Er sorgte immer wieder für Gänsehaut-Gefühle. Zum Dahinschmelzen: Melodien wie "Märchen schreibt die Zeit" aus dem Musical "Die Schöne und das Biest".
Vera Bolten hat ihr eigenes Märchen geschrieben: Während der Auftritte von "We will rock you" als Reminiszenz an die legendäre Formation "Queen" hatte sie den Musical-Sänger-Kollegen Alex Melcher (44) kennen und lieben gelernt. Das Paar ist seit neun Jahren zusammen und trat am Samstag auch gemeinsam auf: Wer könnte "Die Tagebücher von Adam und Eva" authentischer rüberbringen als ein Paar mit derselben Wellenlänge? Später stellte Alex Melcher noch seinen selbst komponierten Song "Home" vor – das begeisterte Publikum sparte auch hier nicht mit Applaus.
Zum Erfolg des Abends trugen nicht nur die erfahrenen Profi-Musiker Ratan Julian Jhaveri am Flügel, Bart van Hoof (Blasinstrumente), Dirk Schmigotzki (Bass), Arto Mäkelä (Gitarre) und Martin Esser (Drums) bei: Auch der Unterstufen- und der Mittel- und Oberstufenchor des Korschenbroicher Gymnasiums unter der Leitung von Regine Saus wussten zu überzeugen. Bei "When I grow up" aus dem Musical "Matilda" traten vier junge Sänger sogar als Solisten auf – ganz schön mutig angesichts der Stimmgewalt von Vera Bolten. So schön die Ohrwürmer aus bekannten Musicals die Zuhörer auch in eine Traumwelt befördern können: Die 37-Jährige liebt aber auch die etwas deftigen Rollen, wie sie mit "Stroganoff" von Friedrich Hollaender unter Beweis stellte. Auch an BAPs "Do kannst zaubere" wagte sich Vera Bolten. "True Colors", der Mega-Hit von Cindy Lauper, der dem Programm den Namen gegeben hatte, war nur einer von vielen Prüfsteinen für die stimmlichen Qualitäten der putzmunteren Vera Bolten: Sie sang den Titel nicht einfach nach, sondern verlieh ihm ihre persönliche Note.
Karten für das Konzert am 3. Mai gibt es im Kulturamt sowie bei Spielwaren Reichartz in Kleinenbroich.
Quelle: NGZ

Korschenbroich 0 Diakonie löst Engpass mit neuer Kita-Gruppe

Die Diakonie baut einen Kindergarten im Holzkamp. Sie löst aber schon jetzt den Versorgungsengpass mit einem Zusatzangebot ab August. Von Ruth Wiedner
 
Wer derzeit in der Stadt Korschenbroich einen Kindergartenplatz sucht, für den wird es ganz schön eng. Alle 14 Einrichtungen – davon drei in katholischer Trägerschaft – sind so gut wie ausgebucht. "Der Bedarf ist da." Das hatte Korschenbroichs Bürgermeister Heinz Josef Dick schon vor gut einem Jahr erkannt. Als Investor und Betreiber einer neuen Kindertagesstätte konnte der Verwaltungschef zwischenzeitlich die Diakonie als Partner gewinnen. Damit schlägt er zwei Fliegen mit einer Klappe: Die Stadt kann ihr Kindertagesstätten-Angebot aufstocken, ohne dauerhaft zu investieren. Zudem kann sie für das künftige Neubaugebiet im Holzkamp mit einer neuen, zwei-gruppigen Kindertagesstätte werben. Doch bevor überhaupt der erste Spatenstich im Holzkamp gesetzt wird, hilft die Diakonie bereits mit einer zusätzlichen Kindergartengruppe aus. Mit Beginn des neuen Kindergartenjahres – zum 1. August – wird die Kita Hochstraße als Übergangslösung nicht wie zuerst verabredet mit einer, sondern jetzt mit zwei Gruppen bis zur Schließung im Juli 2015 durcharbeiten. "Wir werden eine Zusatzgruppe mit 22 Plätzen in dem Haus anbieten", bestätigte gestern Diakonie-Vorstand Bernd Gellrich auf Nachfrage. Aktuell wird diese Ersatzgruppe mit zehn Jungen und Mädchen starten. Allerdings rechnet Gellrich damit, dass die Reserve bis August noch um einiges zusammenschmilzt. Erleichtert sind die Verantwortlichen nicht nur im Rathaus über die unkomplizierte Lösung, sondern auch im Kreisjugendamt. "Besser ging's einfach nicht", versichert Amtsleiterin Marion Klein. "Die Lösung ist perfekt." Sie spricht von der Kunst, den Kindergartenbedarf bei hoher Nachfrage zu decken, ohne aber teuere Leerstände zu produzieren.
Bernd Gellrich betrachtet die Situation ganz entspannt: "Mit Start in das neue Kita-Jahr im August erfolgt der Trägerwechsel. Wir werden die Pestalozzistraße und die Hochstraße übernehmen." Mit dem Umzug in den Kita-Neubau entfällt der Standort Hochstraße. Schließlich spielt der freiwerdende Bau in den Erweiterungsplänen der Kleinenbroicher Feuerwehr Kleinenbroich eine maßgebliche Rolle.
Die Diakonie investiert in den Kita-Neubau 1,7 Millionen Euro. Gellrich hofft, im Sommer mit dem Projekt beginnen zu können. Erste Pläne hat der Kölner Architekt Walter Maier, der auch die Senioren-Häuser Timon und Tabita konzipiert hat, schon angefertigt. Der Bauantrag fehlt noch. "So weit sind wir noch nicht, wir müssen erst von der Stadt das Grundstück kaufen", so Bernd Gellrich. Den Preis beziffert er mit rund 300 000 Euro.
Die Stadt und auch der Rhein-Kreis beteiligen sich an den Gesamtkosten von 1,7 Millionen Euro. Der Rhein-Kreis steuert aufgrund seines Versorgungsauftrages 650 000 Euro bei, die Stadt 707 700 Euro. Grünes Licht dafür gab's vom Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung. Bereits gestern traf der Bewilligungsbescheid aus dem Korschenbroicher Rathaus bei der Diakonie ein.
Quelle: NGZ

Rommerskirchen 1 1 Erster Memoriam-Garten eingeweiht

Mehr als 100 Besucher kamen zum Nettesheimer Friedhof, um den neuen Bestattungsort kennenzulernen. Von Sebastian Meurer
 
Offizielle Einladungen hatte es nur wenige gegeben. Die Resonanz bei der Einweihung des Memoriam-Gartens auf dem Friedhof an der Martinusstraße sorgte denn auch nicht allein bei Bürgermeister Albert Glöckner für großes Erstaunen. Mehr als 100 Bürger nutzten die Gelegenheit, sich über die unübliche Bestattungsform zu informieren. "Es ist der erste Memoriam-Garten im ganzen Kreisgebiet", sagte Hermann-Josef Krüppel, Chef des Allrather Blumencenters Krüppel. Innerhalb von fünf Monaten hat das Unternehmen auf einer Gesamtfläche von 750 Quadratmetern ein als Ganzheit angelegtes Grabfeld angelegt, das den Verstorbenen eine würdige letzte Ruhestätte und den Hinterbliebenen einen Ort der Ruhe und Harmonie bieten soll.
Genutzt werden kann derzeit etwas mehr als die Hälfte des Areals, auf dem sich bis jetzt 20 Grabstätten befinden. Was die Erstellung der Grabmäler angeht, arbeitet die Firma Krüppel mit den Steinmetzbetrieben Gorius aus Grevenbroich und Wolf aus Jüchen zusammen. Albert Glöckner sprach vom Wandel des Bestattungswesen, der sich in den vergangenen Jahrzehnten vollzogen habe. "Unsere Gegenwart ist von einer zunehmenden Verweltlichung in der Grabgestaltung gekennzeichnet und mitunter auch von neuen Formen der Trauerkultur", sagte Glöckner.
Oft gebe es keine Angehörigen, die sich um eine Grabstelle kümmern könnten, nannte der Bürgermeister einen wesentlichen Grund dafür, einen solchen Memoriam-Garten anzulegen. Eine Grabstelle im Memoriam-Garten, ob für eine Urne oder einen Sarg, können die Bürger für 25 Jahre bei der Gemeinde mieten, bei der auch weiterhin die Bestattungsgebühren zu entrichten sind. Ebenso lange läuft ein Dauerpflegevertrag mit der Firma Krüppel, der über die Rheinische Treuhandstelle für Dauergrabpflege abgesichert ist.
Klaus Schneider von der Treuhandstelle betonte die Vorreiterrolle Rommerskirchens, das mit dem Memoriam-Garten in einer Reihe mit Städten wie Duisburg, Mönchengladbach und Leverkusen stehe. "Im Memoriam-Garten geht man ganz bewusst weg von der schachbrettartigen Anordnung der Grabstätten, um der Individualität, aber auch der Natur mehr Raum zu geben und natürlich auch, um Trauerprozesse zu unterstützen." Ein nicht allein für Klaus Schneider sehr wichtiger Punkt: "Jeder Verstorbene wird auf den Grabmalen mit Namen und Lebensdaten genannt. Namenlose Bestattungen gibt es dort nicht."

Auch wenn ein Memoriam-Garten dem vielzitierten Wandel der Bestattungskultur Rechnung trägt, muss dies keineswegs zwingend auf eine "Entchristlichung" hinaus laufen, wie allein schon die Anwesenheit von Dechant Monsignore Franz Josef Freericks zeigte, der die Einweihung vornahm. Freericks lobte die Gemeinde Rommerskirchen als "einzigartig", weil seitens des Rathauses gewährleistet werde, dass bei Bedarf kein Verstorbener seinen letzten Weg gänzlich ohne Begleitung antreten müsse.
Hermann-Josef Krüppel ist auch nach der Premiere voller Tatendrang. "Für zwei bis drei weitere Memoriam-Gärten reichen die Kapazitäten", sagte er auch mit Blick auf andere Kommunen in der Region.
Quelle: NGZ

Neuss 0 Neuss trauert um bekannten Sportreporter Ernst Harmening

Gerade mal drei Wochen ist es her, da unterhielt Ernst Harmening die Gäste bei der Abschlussveranstaltung der NGZ-Sportlerwahl mit launigen Anekdoten. Soeben von Verbands-Geschäftsführer Klaus Göntzsche für 40-jährige Mitgliedschaft im Verband Westdeutscher Sportjournalisten ausgezeichnet, kramte Harmening tief im Erinnerungskästlein der NGZ-Sportlerwahlen, die er einst im Wechsel mit Claus-Peter Doetsch moderierte. Von Volker Koch
 
Jetzt ist die "Stimme von Reuschenberg" für immer verstummt: Kurz vor Vollendung seines 75. Lebensjahres verstarb Ernst Harmening in der vergangenen Woche – überraschend für all jene, die ihn an diesem Abend im Holiday Inn erlebt hatten, wo er interessiert und charmant plaudernd wie eh und je viele Gespräche führte.
Den Neussern wird Ernst Harmening im Gedächtnis bleiben. Vielleicht noch mehr als durch seine legendären Rundfunkreportagen aus der Welt des Motorsports durch die Tanzschule Hopp-Scheidt, denn die leitete er gemeinsam mit Ehefrau Carola und seiner Schwägerin über viele Jahre – und in der lernte jeder (der es wollte) einst tanzen.
In einer Zeit, als das Radio viel mehr das Ohr zur Welt bedeutete als heute, brachte er die Erfolge von Walter Röhrl und Co. bei der Rallye Monte Carlo in die Wohnzimmer und Autoradios. Jetzt ist seine Stimme verstummt – am Freitag wird Ernst Harmening auf dem Reuschenberger Südfriedhof beigesetzt.
Quelle: NGZ

Neuss Neusserin forscht in Ruanda über Versöhnung

Vor 20 Jahren geschah in Ruanda der Völkermord der Hutu an den Tutsi. Die Neusserin Jana Schildt hat über dieses Thema promoviert. Von Hanna Koch
 
Es ist ein grausamer Völkermord, der sich vor 20 Jahren in Ruanda ereignete, als innerhalb von 100 Tagen knapp eine Million Menschen umgebracht wurden. Das Land ist heute noch geprägt von diesem Verbrechen der Hutu-Mehrheit an der Tutsi-Minderheit – die Geschichte des Landes bewegt jeden, der sich mit ihr näher befasst. Die Neusserin Jana Schildt hat dem Völkermord ihre Doktorarbeit gewidmet – und in Ruanda erfahren, wie sich Menschen dort für eine Versöhnung einsetzen.
"Die Reisen nach Ruanda haben mich verändert", sagt die 31-Jährige, die in den Niederlanden und Frankreich studiert hat. In Belgien promovierte sie im Fachgebiet der Konfliktforschung, fünf Mal hat sie das afrikanische Land in den vergangenen Jahren besucht. "Die Geschichte des Landes hat mich einfach nicht mehr losgelassen", sagt sie. In ihrer Forschung hat sich die junge Wissenschaftlerin der Frage gewidmet, wie die Menschen nach diesem schrecklichen Ereignis, bei dem mit brutaler Gewalt Hunderttausende getötet, Nachbarn zu Mördern und Familien zerstört wurden, wieder zu einem positiven Umgang miteinander finden. Beeindruckende Persönlichkeiten hat die Neusserin dabei kennengelernt, die sich für die Versöhnung von Hutus und Tutsis einsetzen. "Dabei wurde mir klar, dass sich die Herangehensweisen dieser Menschen gleichen", sagt Schildt.
Viele Afrikaner erzählten ihr davon, dass die Versöhnung zunächst bei jedem Einzelnen selbst anfängt. "Wer sich mit dem Feind versöhnen möchte, muss zunächst mit sich selbst versöhnt sein", sagt Schildt, die davor höchsten Respekt hat. "Das sind Männer und Frauen, deren Familien ermordet wurden, die traumatisiert sind von den Ereignissen", sagt die Wissenschaftlerin. "Und dennoch schaffen es diese Menschen, anderen Mut zu machen." Viele Afrikaner griffen dafür auf körperbasierte Therapien zurück, versuchten, etwa durch Tänze oder Bewegung, bei den Opfern ein neues Körperbewusstsein zu schaffen, damit diese Frieden mit sich selbst schließen können.

"Das hat mich fasziniert", sagt Jana Schildt, die an dieser Form der Heilung auch nach ihrer Promotion festhält. Die 31-Jährige belegte Kurse zur "somatischen Körperarbeit", möchte langfristig traumatisierten Menschen helfen können. "Denn auch das ist Teil der Friedensarbeit", sagt sie. In Berlin tritt die Neusserin in dieser Woche eine neue Stelle bei einer Beratungsfirma für Entwicklungspolitik an. "Nebenbei kann ich in der Hauptstadt im Bereich der Körperarbeit weitere Kurse belegen", erzählt Schildt.
Sie möchte mit ihrem Wissen ebenfalls Menschen beistehen, die von der Arbeit in Krisenregionen traumatisiert sind. "Genau das ist mir nämlich auch passiert", sagt Schildt. Ihr wurde nach ihren Auslandsaufenthalten eine "sekundäre Traumatisierung" attestiert. Ein Tabu-Thema unter Wissenschaftlern und Entwicklungshelfern. "Kaum jemand spricht darüber. Schließlich geht es uns gut, denn wir haben die Schrecken nicht selbst erlebt", erläutert Schildt. Doch das Zuhören und Mitfühlen, die ständige Konfrontation mit der Geschichte können Traumata auslösen. "Diese zu bewältigen, dazu möchte ich gerne beitragen", sagt Schildt.
Quelle: NGZ

Neuss 0 Die Christus-Gemeinde investiert in die Zukunft

Neues Gemeindezentrum an der Einsteinstraße, Kitas, Wohnungen –Vizepräsident der Landeskirche lobt: "Projekte mit Modellcharakter!" Von Ludger Baten
 
Mehr als sieben Millionen Euro nimmt die evangelische Christuskirchengemeinde nach eigenen Angaben in die Hand, um an den drei Standorten Einsteinstraße, Martin-Luther-Haus und Grefrath wirklich Neues zu schaffen: Gemeindezentrum mit Glockenturm, drei Kitas und 17 Wohnungen. Bauboom statt Kirchenschließung, Aufbruch statt Rückzug. Wie geht das?
Antworten auf diese Frage suchte jetzt Johann Weusmann, seit einem Jahr Vizepräsident der Rheinischen Landeskirche. "Was ich hier sehe", zog der promovierte Jurist, Jahrgang 1964, nach seinem Besuch fast schon ungläubig sein Fazit, "ist einzigartig". Weusmann muss es wissen, denn er besucht derzeit alle 38 Kirchenkreise, die in der Landeskirche zusammengeschlossen sind: "Die Projekte der Neusser Christuskirchengemeinde haben für alle Modellcharakter."
Dabei ist die Neusser Gemeinde mit ihren 6700 Gläubigen im Westen der Stadt keineswegs reicher als andere. Gleichwohl sind die ehrgeizigen Projekte "durchfinanziert" wie es Finanzkirchmeister Klaus Gravenmann ausdrückt. Er muss es wissen, denn er ist ein Mann der Zahlen. Und der ehemalige Kämmerer der Stadt Neuss fügt hinzu: "Unternehmerisches, wirtschaftliches Denken sowie Kirche und Diakonie schließen sich nicht aus, sondern ersteres kann die solide Basis für zweiteres schaffen." Für Ilmo Pathe, Vorsitzender des Presbyteriums, ist der erfolgreiche Weg, den die Gemeinde einschlagen konnte, untrennbar mit zwei Namen verbunden: Neben Klaus Gravemann verdiene Baukirchenmeister Martin Görtzen Lob, Dank und Anerkennung: "Da haben wir zwei ausgewiesene Fachleute, die wollen, die können und die bereit sind, die erforderliche Zeit einzusetzen."
Das sichtbare Ergebnis der gemeinsamen Anstrengungen nimmt längst Formen an. Am Konrad-Adenauer-Ring wächst das neue Gemeindezentrum. Am ersten Adventwochenende soll das neue Zentrum eröffnet werden. Zum Komplex wird auch ein fünfgruppiger Kindergarten gehören und eine dreigeschossige Wohnanlage mit 17 altengerechten Einheiten. Das Gebäude, das heute die Kita beheimatet, wird abgerissen, um eine Freifläche für die neue Kita zu schaffen. Der neue Glockenturm ist 60 000 Euro teuer und wird durch Spenden finanziert. Die Gottesdienst-Besucher dürfen sich in der Bonhoefferkirche auf eine gute Orgel freuen. Die zieht von Erfttal, wo die Kirche geschlossen wurde, an die Einsteinstraße. "Wir haben die Orgel der Kirchengemeinde Neuss-Süd abgekauft", sagt Gravemann.

Während der Bauzeit finden die Gottesdienste samstags in der Markuskirche in Grefrath statt. Dieser Teil der alten Kirchengemeinde Büttgen fiel an die Christuskirche, die eine – zunächst befristete – Bestandsgarantie gab. Dort in Grefrath wurde die "Alte Penne" in eine zweigruppige Kita umgebaut, die von der Diakonie betrieben wird.
Die Zielsetzung der Christuskirchengemeinde umreißt Presbyteriumsvorsitzender Pathe gegenüber Weusmann so: "Wir wollen einen Aufbruch in den Kernkompetenzen. Seelsorge, gottesdienstliche Verkündigung und Bildung sehen wir als unsere zentralen Aufgaben."
Quelle: NGZ

Neuss 0 Bürger-Info zum Alexianergelände

Am ehemaligen Alexius-Krankenhauses entsteht ein neues Wohnquartier.
 
Noch sind im ehemaligen St. Alexius-Krankenhaus Asylbewerber untergebracht, doch das Übergangsheim ist tatsächlich nur "übergangsweise" dort – langfristig soll auf dem Gelände ein neues Wohnquartier entstehen. Über die Pläne für dieses "Augustinusviertel" können sich Interessierte am morgigen Mittwoch informieren, dann lädt die Stadt zu einer Info-Veranstaltung ein.
Auf dem innenstadtnahen rund 15 Hektar großen Gelände des ehemaligen Krankenhauses zwischen Nordkanalallee und Meertal soll ein Wohngebiet für etwa 450 neue Wohneinheiten entstehen. Die Stadt Neuss stellt morgen den Bebauungsplan vor. Zudem werden alle Aspekte zu dem Vorhaben erläutert, teilt die Stadt mit.
Nach einem Wettbewerb im Jahr 2012 war für das Gelände ein städtebaulicher Entwurf erarbeitet worden, der die konkrete städtebauliche Struktur und Erschließung für die Bebauung sowie eine Vernetzung mit dem nahen Landschaftsraum der Obererft beinhaltet. Im Herbst hat der Rat den Aufstellungsbeschluss dazu gefasst. Der nun vorliegende Entwurf sieht eine schrittweise, modular umzusetzende Konzeption vor.

Herzstück ist die Bestandsbebauung mit Kirche, Kloster und dem Kernbau des ehemaligen Krankenhauses. Die Umnutzung des Krankenhausbaus sieht eine Mischung aus Geschosswohnungsbau und Maisonetteeinheiten vor. Kloster und Kirche bleiben in ihrer Funktion zunächst bestehen. Ergänzend zu diesen Bestandsgebäuden sind im nördlichen Teil des Gebiets winkel- und punktförmige Geschosswohnungsbauten angeordnet, die vom Miteinander über gemeinschaftliche Hofflächen und der engen Verknüpfung mit dem Klosterpark geprägt sind. Im Süden des Klosterparks spannt sich bis zum Wohnquartier Meertal ein Teilquartier individueller Wohnformen.
Bürger-Information Mittwoch, 9. April, 19 Uhr Konferenzraum des neuen St. Alexius-/St. Josef Krankenhauses, Nordkanalallee 99. Der Bebauungsplan liegt vom 10. Bis 30. April im Rathaus aus
Quelle: NGZ

Neuss 0 Polizei warnt vor Schlüsseldienst-Abzocke

Schwarze Schafe versuchen, mit dem Türöffnen schnelles Geld zu machen. Auch Neusser sind betroffen – die Polizei warnt vor Abzocke. Von Susanne Genath
 
Susanne Lohmann hatte gleich doppeltes Pech: Erst sperrte sich die Neusserin aus – und geriet dann an einen Schlüsseldienst, der sie kräftig ausnehmen wollte. Dabei war die Mittvierzigerin aus Medienberichten gut informiert. "Ich ließ mir bei der Telefonauskunft die Nummer von einem Schlüsseldienst in der Nähe geben", erzählt Lohmann. So wollte sie teure Anfahrtskosten vermeiden. Der benachrichtigte Dienstleister kam auch nach nicht allzu langer Zeit – genauer gesagt: zwei junge Männer, die Deutsch mit Akzent sprachen – und erklärte, dass das Türöffnen knapp über 300 Euro kosten würde.
Ein stolzer Preis, weshalb die Neusserin erst bei der Polizei nachfragte, ob zurzeit Betrugsfälle in der Quirinusstadt bekannt seien. Da dies nicht der Fall war, unterschrieb sie den Vertrag. "Ich erklärte aber, dass ich dies nur unter Vorbehalt mache und den Vertrag der Verbraucherzentrale vorlegen werde." Doch damit war es noch nicht getan. Die beiden Männer öffneten zwar die Tür, verlangten anschließend aber die sofortige Zahlung. In der Zwischenzeit war die Summe auf 412 Euro angestiegen. "Wegen der Mehrwertsteuer, erklärten sie mir", berichtet Susanne Lohmann.
Sie reichte ihre EC-Karte, doch die beiden Männer erklärten, die sei nicht gedeckt. Statt dessen wollten sie mit ihr zu einer Barabhebung zu einer Bank fahren. "Sie traten richtig bedrohlich auf", sagt die Neusserin. Als sich die Kundin weigerte, setzten sich die Männer vor die Tür und erklärten, sie würden nicht eher weggehen, bis die Rechnung bezahlt sei. Erst ein weiterer Anruf bei der Polizei verscheuchte die beiden. "Später habe ich festgestellt, dass sie meinen Ausweis mitgenommen haben, den ich ihnen zeigen sollte", sagt Lohmann. Sie erstattete schließlich Anzeige.

Die Kreispolizei ermittelt noch. In ihrem Zuständigkeitsbereich gab es in diesem Jahr bis Mitte März zwei Online-Anzeigen zu dieser Thematik, teilt Sprecher Hans-Willi Arnold mit. Gemeinsam mit dem Landeskriminalamt (LKA) und der Verbraucherzentrale warnt die Behörde vor unseriösen Schlüsseldiensten, die an der Haustür schnelle Kasse machen wollen. "Viel zu wenige Betroffene erstatten Anzeige", sagte jüngst LKA-Chef Uwe Jacob. "Wir gehen von einem großen Dunkelfeld aus." Bürgern sei oft nicht bewusst, dass sie sich an die Polizei wenden könnten.
Beamte und Verbraucherschützer raten, stets schon am Telefon nach einem verbindlichen Festpreis zu fragen. Der liege in der Regel bei 75 bis 100 Euro, außerhalb der Geschäftszeiten 25 bis 100 Prozent mehr. Außerdem solle man sich die genaue Adresse geben lassen. In Susanne Lohmanns Fall hatte der Schlüsseldienst zwar eine Anschrift in Neuss angegeben. "Aber die Polizei sagte mir, dass dort gar kein Schlüsseldienst gemeldet ist." Lohmann empfiehlt, im Zweifel immer die Polizei zu rufen – schon allein, damit diese die Personalien der Schlüsseldienstmitarbeiter notiert. Vom Konto sei noch nichts abgebucht worden, sagt die Neusserin.
Quelle: NGZ

POL-NE: Wohnungseinbrecher erbeuten Armbanduhren

presseportal.de Meerbusch-Büderich (ots) - Zwischen Samstag (05.04.), 19:00 Uhr und Sonntag (06.04.), 09:00 Uhr, drangen unbekannte Wohnungseinbrecher über die aufgehebelte Balkontür im ersten Obergeschoß in ein freistehendes Einfamilienhaus "Am Roten Kreuz" ein. Dort hatten es die Täter neben zwei hochwertigen Armbanduhren, auch auf Bargeld abgesehen. Die Polizei bittet Zeugen, die Hinweise auf den Einbruch geben können, sich mit der Kriminalpolizei unter der Telefonnummer 02131 3000 in Verbindung zu setzen.

POL-NE: Einbruch in Gewächshaus-Senior räumte den Pflanzendiebstahl ein

presseportal.de Jüchen-Gierath, (ots) - In der Nacht zum Samstag (05.04.), kurz nach Mitternacht, erhielt die Polizei Kenntnis von einem Einbuch in ein Gewächshaus auf der Neuenhovener Straße Der Besitzer der betroffenen Gärtnerei hatte über einen Alarm vom Vorfall erfahren. Als dieser wenige Minuten später am Foliengewächshaus eintraf, konnte er einen 76-jährigen Rentner stellen, der noch versuchte, durch die angrenzenden Sträucher zu türmen. Etwa 30 Pflanzen hatte der ältere Herr bereits zum Abtransport bereit gelegt; die Folie zum Gewächshaus hatte er mit einem Messer zerschnitten. Polizisten stellten zudem im Kofferraum seines Autos mehrere Plastiktüten mit Spinatblättern, Tulpen, Kohlrabi und Tomatenpflanzen sicher. Zögerlich räumte der 76 Jährige ein, die Pflanzen von einem Feld in der Nähe des Schlosses Dyck entwendet zu haben. Ihn erwartet nun eine Anzeige wegen Diebstahl.

POL-NE: Diebstahl eines Anhängers - Duo von der Polizei ertappt

presseportal.de Kaarst (ots) - Am frühen Sonntagmorgen (06.04.), gegen 04:00 Uhr, beobachteten Polizeibeamte auf der Mittelstraße zwei verdächtige Personen. Auffällig an dem Duo war, dass sie zur frühen Stunde einen einachsigen Anhänger mit Neusser Kennzeichen über die Straße zogen. Bei der Überprüfung der alkoholisierten Männer aus Willich, beide 18 Jahre alt, stellte sich heraus, dass sie den Hänger auf einem Parkplatz entdeckt hatten. Da er ungenügend gesichert war, hatte das Duo für sich entschieden, ihn mit nach Hause zu nehmen. Gemeinsam mit der Polizei brachten sie das Gefährt wieder zurück zum Parkplatz; eine Anzeige wegen versuchten Diebstahls wird folgen.

POL-NE: Fahrraddiebe gestellt - Zeuge gab entscheidenden Tipp

presseportal.de Neuss-Hafen (ots) - Über einen aufmerksamen Zeugen erhielt die Polizei am Sonntagabend (06.04.), gegen 22:00 Uhr, Kenntnis von zwei verdächtigen Personen auf der Stettiner Straße im Hafen. Das Duo hantierte an einem Fahrrad herum und transportierte es zu einem in der Nähe geparkten LKW mit ausländischen Kennzeichen. Während der Kontrolle der beiden 34 und 36 Jahre alten Männer, beide ohne festen Wohnsitz in Deutschland, gaben sie an, das Rad als Schrott angesehen zu haben und es deshalb mitgenommen zu haben. Diese Ausrede half ihnen wenig bei dem zweiten Fahrrad, das die Beamten im LKW entdeckten: Es handelte sich um ein hochwertiges Mountainbike, welches sie angeblich auf einem Flohmarkt erstanden hatten. Quittung oder Kaufbeleg konnten beide nicht vorweisen. Das Duo wurde wegen Verdacht des Fahrraddiebstahls vorläufig festgenommen, die Räder sichergestellt. Kriminalbeamte übernahmen die andauernden Ermittlungen.

POL-NE: Vorfahrtmissachtung forderte einen Verletzten

presseportal.de
Kaarst (ots) - Eine 85-jährige Seniorin befuhr am Montag (07.04.), gegen 11:15 Uhr, mit ihrer A-Klasse die Straße Tönisfeld in Fahrtrichtung Landstraße 154. Beim Abbiegen nach links auf die Landstraße in Richtung Osterather Straße übersah sie einen von rechts kommenden Fiat Kleinwagen, dessen 79-jähriger Fahrer auf der Landstraße 154 in Richtung Autobahn 52 unterwegs war. Es kam zu einer Kollision der beiden Autos. Dadurch geriet der Panda in den Randstreifen, touchierte ein Verkehrszeichen und überschlug sich. Ein Rettungswagen transportierte den verletzten Fiatfahrer in ein Krankenhaus. Während der Unfallaufnahme sperrten Polizeibeamte die Landstraße 154; die beiden nicht mehr fahrbereiten Autos mussten abgeschleppt werden.

POL-NE: Pkw überschlug sich - Fahrerin schwer verletzt

presseportal.de Grevenbroich-Orken (ots) - Am Montag (07.04.), gegen 17:50 Uhr, befuhr eine 56-jährige Grevenbroicherin mit ihrem Pkw die Richard-Wagner-Straße in Grevenbroich. Kurz hinter den Einmündung zur Rosenstraße prallte sie aus Unachtsamkeit gegen einen ordnungsgemäß geparkten Pkw. Ihr Fahrzeug überschlug sich und blieb auf der linken Fahrzeugseite liegen. Die 56-jährige konnte selbstständig ihr Fahrzeug verlassen, wurde aber zur Weiterbehandlung stationär im Krankenhaus aufgenommen. Durch die Feuerwehr Grevenbroich wurden auslaufende Betriebsstoffe gebunden. Die Richard-Wagner-Straße war für die Dauer der Unfallaufnahme ca. eine Stunde gesperrt. An beiden Fahrzeugen entstand ein Gesamtschaden von ca. 25.000,00 Euro.(Th./Ja.)

Bauernregel des Tages:

Heller Mondschein im April schadet den Blüten viel.

Geburtstag hat heute:

Vivienne Westwood
(8. 4. 1941)



Modeschöpferin, gilt als Mitbegründerin der Punk-Bewegung, Trendsetterin und meistkopierte Designerin (England, 1941).

Zitat des Tages

Was die Jugend braucht, ist Disziplin und ein voller Bücherschrank.

Vivienne Westwood

Wettervorhersage Neuss, Dienstag, 8.4.2014

ZeitWetterTemperaturWind
09:00
10:00
11:00 
Nebel10 °C 
W 5
Böen km/h:
50-60
12:00
13:00
14:00 
Nebel11 °C 
W 5
Böen km/h:
50-60
15:00
16:00
17:00 
Nebel11 °C 
W 5
Böen km/h:
50-60
18:00
19:00
20:00 
Nebel11 °C 
W 3

21:00
22:00
23:00 
Nebel8 °C 
W 3

00:00
01:00
02:00 
Nebel6 °C 
W 3

03:00
04:00
05:00 
Nebel5 °C 
W 3

06:00
07:00
08:00 
Nebel5 °C 
W 3