Dienstag, 28. Januar 2014

Dormagen Bürgerschaftsbüro: CDU greift Lierenfeld an

Die Christdemokraten erinnern an Beschluss von 2012. Der SPD-Chef verweist auf die geänderte Lage.
Der Vorsitzende des CDU-Stadtverbandes Dormagen, André Heryschek, hält die Äußerungen des SPD-Stadtverbandsvorsitzenden und designierten SPD-Bürgermeisterkandidaten Erik Lierenfeld zur Schließung des Büros für bürgerschaftliches Engagement (die NGZ berichtete) für eine "Schaufensterrede" und "unehrlich", wie Heryschek in einer Pressemitteilung erklärt: "Die SPD kritisiert hier eine Maßnahme, die sie in der Hauptausschusssitzung von November 2012 mit beschlossen hat." Auch Erik Lierenfeld habe der Schließung explizit zugestimmt. "Seine aktuellen Äußerungen sind daher – moderat formuliert – unehrlich und können nur als Schaufensterrede bezeichnet werden", meint Heryschek, der darauf verweist, dass die Aufgabe nicht wegfalle, sondern lediglich andere Ansprechpartner für die Sorgen und Nöte der Ehrenamtler zuständig seien. Der CDU-Vorsitzende verweist darauf, dass sein SPD-Kollege sich an seinen Taten messen lassen muss.
Einige Aufgaben des Büros, dessen Leiter Heinz Pankalla zum Ende des Monats in Ruhestand geht, werden von der Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit und dem Bürgermeister-Büro übernommen, anstatt dass die Stelle nachbesetzt wird. Erik Lierenfeld hatte sich dafür ausgesprochen, dass für Vereine und Ehrenamtler auch nach dem Ausscheiden Pankallas nicht nur ein Ansprechpartner bei der Stadt nötig sei, sondern auch jemand für Weiterbildung und beratende Arbeit gebraucht werde. Lierenfeld hatte angeregt, die Aufgaben in enger Zusammenarbeit mit der Freiwilligen-Agentur anzugehen. Und er regte an, die Schließung noch einmal zu überdenken. Auf Anfrage der NGZ betont Lierenfeld: "Vor einem Jahr hieß es auch noch, es werde sich nichts an den Aufgaben ändern." Zudem hätte sich die Situation der Vereine seit November 2012 durch Kürzungen der Stadt und demnächst durch die Sportnutzungsentgelte entscheidend verändert: "Wenn die Freiwilligen-Agentur mit eingebunden wird, was ich sehr begrüße, dann muss sie auch entsprechend mit Mitteln ausgestattet werden, um die Ehrenamtler-Strukturen weiterzuentwickeln", sagt Lierenfeld.
Das Einsparpotenzial für das Büro für bürgerschaftliches Engagement beziffert die CDU mit 80 000 Euro. "Das Büro für bürgerschaftliches Engagement hat seit seiner Gründung rund eine Million Euro gekostet. Wenn Lierenfeld das Büro erhalten will, muss er auch sagen, woher das Geld kommen soll", so Heryschek. CDU-Fraktionsvorsitzender Wiljo Wimmer ergänzt: "Wir haben die letzten Jahre auch unangenehme Entscheidungen treffen müssen, jedoch versucht, das Niveau in vielen Bereichen gleichbleibend zu halten. Dies ist uns angesichts der schwierigen Finanzlage sehr gut gelungen. Wir haben in unangenehmen Zeiten mit unseren Koalitionspartnern Verantwortung für diese Stadt übernommen und fahren einen ehrlichen und an Sachinhalten orientierten Kurs."
Quelle: cw-

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