Dienstag, 28. Januar 2014

Neuss Norfer Narren feiern jecke Kostümsitzung

Mit einigen Premieren und zahlreichen Höhepunkten überzeugten die Karnevalisten das bunt kostümierte Publikum in der Realschulaula. Von Vera Straub
"18 Johr sin mer am fiere donnt bütze, laache, jubileere" – so lautet das Sessionsmotto des Norfer Narren Clubs, der am Wochenende zu seiner 16. Kostümsitzung einlud. 280 bunt kostümierte Gäste sind dieser Einladung in die Realschulaula am Feuerbachweg gefolgt. Da schunkelten Nonnen mit Mexikanern, Gartenzwerge hatten keine Scheu vor Vampiren und auch Clowns, Cowboys, Kapitäne und Sträflinge amüsierten sich prächtig.
Ins Auge fiel sofort die neue Verkleidung des Elferratstisches in den Vereinsfarben sowie die beiden neuen 1,60 Meter großen Narren in Blau, Gelb und Rot aus Holz, die Conny Heuser zur Deko beisteuerte.
Kaarst: Jecken feiern Düsseldorfer Prinzenpaar auf Carolus-Galaball
Durch das mit Höhepunkten gespickte Programm, das von Musik, Tanz und humorvollen Reden geprägt war, führte Helmuth Gummersbach in gewohnt humorvoller Art. Für die musikalische Untermalung sorgten die Musiker von Frohsinn Norf, die zuerst die Tanzteufel auf die Bühne spielten. Begleitet von Hoppeditz Max Platzek, der die Funktion des närrischen Platzanweisers innehatte, betraten die Funkenmariechen die Bühne, um zu zeigen, was sie im vergangenen Jahr einstudiert hatten. Auch Volker Passow als "de Köbes von Grefrath" – wie üblich in Kellnermontur – wusste das Publikum mit Witzen und Anekdoten zu erheitern, bevor Reimredner Hermann Josef Maaßen, ein gern gesehener Gast in Norf, von seinem Leben als "70-Jähriger im Wandel der Zeit" berichtete. Zum ersten Mal auf der Bühne des Norfer Narren Clubs war "Et Klimpermännche" alias Thomas Cüpper. Er ist ein Wahrer der kölschen Tradition in stets einwandfreiem Outfit (Frack oder Stresemann) und amüsiert mit seinen herrlichen "Verzällches" ebenso wie mit seinen kölschen Krätzjen, zu denen er sich mit der Quetsche begleitet, und die zum Mitsingen einladen. Jeck sind seine Pointen, so schaffte er es auch in Norf, ohne viel technischen Aufwand zu begeistern. "Et Klimpermännche pflegt die kölsche Sprache wie kein Zweiter und zählt zur Spitze der Kölschen Typenredner", sagt Helmuth Gummersbach. "Deswegen sind wir stolz, ihn auf unserer Bühne präsentieren zu können."
Tosenden Applaus bekamen aber auch die Künstler aus den eigenen Reihen: Jennifer Jäntsch und Mara Mangen, die Trainerinnen der Tanzgarde, begeisterten mit ihrem Auftritt als Solomariechen. Nach der Pause kam Roland Paquot, besser bekannt als "De Tulpenheini" auf die Bühne. Ihm wird nachgesagt, die lustigste Fritte Belgiens zu sein. Gerne zieht er über seine holländischen Nachbarn her – in einer entwaffnenden und charmanten Art. Auch das Prinzenpaar Hans-Peter und Jaqueline Sieben ließ es sich nicht nehmen, mit den Norfern zu feiern. Michael Henkel und Guido Streusser als das Büttenredner-Duo "Labbes on Drickes" aus Eschweiler mit ihrem amüsanten Zwiegespräch und "De Fetzer", heimisch im Neusser Karneval, rundeten das Programm ab. "Nach der Kostümsitzung ist vor der Kostümsitzung", sagte Helmuth Gummersbach im Anschluss, sichtlich zufrieden mit dem närrischen Abend. "Schon jetzt halte ich nach Interpreten für das kommende Jahr Ausschau, um dem Publikum Abwechslung zu bieten."
Quelle: NGZ

Keine Kommentare: