Im Schulzentrum Weberstraße steht zurzeit ein regelrechtes Containerdorf. Mehr als 20 Klassenräume befinden sich in überdimensionalen Metallkisten. Ein Raum besteht aus mehreren Containern. Und anders als an der Karl-Kreiner-Grundschule, an der sich Eltern über den Zustand der provisorischen Klassenräume beschwert haben, ist man am Humboldt-Gymnasium mit der Übergangslösung zufrieden.
"Ich bin angenehm überrascht", lobt Schulleiter Gerhard Kath. "Sie sind warm genug und kein Vergleich zu Containern vor 20 Jahren, als es oft Probleme gab beim Heizen." Dennoch seien es Container und nicht mit echten Klassenräumen vergleichbar. "Immerhin können wir nach den Sommerferien die oberste Etage der Container abtragen, weil wir nach Ostern in die dritte Bauphase einsteigen können."
Das Gymnasium muss umgebaut werden, weil die Klassenräume mit krebsauslösenden Polychlorierten Biphenylen (PCB) belastet waren und der Brandschutz nicht mehr den neuesten Bestimmungen entsprach. Spätestens im ersten Quartal 2015 soll der Umbau fertig sein, teilt Stadtsprecher Peter Fischer mit. Die ersten umgebauten Fachräume werden schon genutzt. "Das ist ein drastischer Unterschied zu vorher", sagt Nikita Kowalk. "Da sieht man dann, dass es sich lohnt. Und dafür nimmt man auch in Kauf, mal für ein halbes Jahr oder Jahr in Containern unterrichtet zu werden."
Ein Ergebnis, das Gisela Hohlmann (SPD) nicht nachvollziehen kann. "Die Container an der Karl-Kreiner-Schule sind alles andere als in Ordnung", sagt sie. "Das ist alles Flickschusterei." Sie hat zur nächsten Schulausschusssitzung eine Anfrage bei der Stadt gestellt, wie sich das Problem lösen lasse. "Wir müssen überlegen, ob wir ein ewiges Provisorium haben wollen." Auch Ralf Mainz, Vorsitzender des Stadtelternrates, hält nichts von dauerhaften Schulcontainern. "Man muss einmal Geld in die Hand nehmen und nicht immer alles auf die lange Bank schieben", sagt er.
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