Ursprünglich hatte die SPD den 64-Jährigen lediglich als "Huckepack-Kandidaten" für die Ratswahl vorgesehen. Doch als sich der eigentliche Bewerber für den Wahlkreis "Langwaden, Wevelinghoven-Nord" zurückzog, rückte Willi Horn quasi über Nacht auf der Reserveliste nach vorne - ohne dass er davon wusste. Um seine Partei "dafür ein bisschen zu ärgern", entschied er sich gegen ein Wahlplakat mit seinem Porträt. "Da kommt der Hund drauf", bestimmte Horn. Überraschenderweise stimmte die SPD zu..
Rauhaardackel-Rüde "Mico", der im August fünf Jahre alt wird, erwies sich beim SPD-Fotoshooting im Blauen Saal des Alten Schlosses als recht eigenwilliger Vertreter seiner Rasse. Um den Hund besser für die Kamera in Szene zu setzen, wurde er auf einem Tisch positioniert. Doch dort hielt "Mico" keine Minute lang still, er wollte so schnell wie möglich wieder runter. Da halfen weder "Sitz!" noch "Platz!" noch "Bleib!"
Die Poster mit Hund "Mico" wurden vor einigen Tagen an den Laternenpfählen in Wevelinghoven und Langwaden aufgehängt und erfreuen sich bereits großer Beliebtheit. "Ich bin bisher ausschließlich positiv darauf angesprochen worden", sagt Horn, der ohnehin daran zweifelt, dass Plakate mit Kandidatenporträts ausschlaggebend für eine Wahl sind. SPD-Parteichef Daniel Rinkert nimmt die ungewöhnliche Dackel-Werbung mit Humor: "Generell darf der Wahlkampf nicht an Ernsthaftigkeit verlieren", meint er: "Aber er darf ruhig auch mal lustig sein." Dies gelte gerade für den "schwierigen Wahlkreis", in dem Willi Horn kandidiere.
Denn dort hat Bertram Graf von Nesselrode (CDU) einmal mehr seinen Hut in den Ring geworfen. Der stellvertretende Bürgermeister findet die Wahlwerbung seines Kontrahenten zwar gut, sieht sich aber "hundewahlkampftechnisch" deutlich im Vorteil: Sein sieben Jahre alter Deutschdrahthaar-Rüde "Arrass" überragt den kleinen "Mico" nicht nur um Längen - er hat "auch die Brauchbarkeitsprüfung für die Jagd bestanden", meint der Kandidat augenzwinkernd. Das müsse der Dackel erst einmal nachmachen.
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