Freitag, 25. April 2014

Dormagen 0 Fünf Menschen bei Brand in Gindorf verletzt

Im Keller eines Sechsfamilienhauses war ein Brand ausgebrochen. Drei Bewohner mussten wegen Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus. Von Carsten Sommerfeld
Dichter schwarzer Rauch drang aus den Kellerfenstern, zog durch das Treppenhaus des Sechs-Familienhauses. Das Atmen fiel schwer. Fünf Menschen wurden gestern Morgen bei einem Kellerbrand an der Friedensstraße verletzt, einer davon schwer - sie erlitten eine Rauchgasvergiftung. Rund drei Stunden lang war die Feuerwehr im Einsatz, die Polizei hatte die Straße in Gindorf gesperrt und leitete den Verkehr um.
Der Kreis hatte das Alarmstichwort MANV 1 (Massenanfall von Notfallverletzten) ausgelöst, fünf Rettungswagen und zwei Notärzte wurden alarmiert. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei ist ein technischer Defekt als Ursache wahrscheinlich.
Als die Feuerwehrleute gegen 10 Uhr eintrafen, waren zum Glück bereits alle Hausbewohner draußen. "Wir haben aber vorsorglich sämtliche Wohnungen kontrolliert", berichtete Einsatzleiter Helmut Schnabel. Parallel drangen zwei Trupps unter Atemschutz in den Keller vor. "Flammen schlugen aus dem hinteren Kellerfenster. Die Löscharbeiten waren schwierig, weil die Feuerwehrleute erst Möbel zur Seite rücken mussten, um an den Brandherd im hinteren Bereich des Kellerraums zu kommen", erklärte Schnabel vor dem Haus und sagte: "Es ist ein personal- und materialintensiver Einsatz." 30 Feuerwehrleute der hauptamtlichen Wache und aus drei Löschzügen waren angerückt. etliche Atemschutzgeräte wurden benötigt, da die Feuerwehrleute jeweils nur 20 Minuten im Keller arbeiten durften.

Am Rande des Geschehens standen Uwe Liebrecht (53) und Helga Galindo Nofuentes (52) vor zwei großen Kartons mit vier Meerschweinchen und einem Hamster, die die Feuerwehrleute aus ihrer Wohnung gerettet hatten. "Ich hoffe, die Tiere haben den Brand gut überstanden", sagte die 52-Jährige. Uwe Liebrecht hatte sich beim Brandausbruch in der Wohnung befunden. "Ich trank einen Kaffee und sah, wie ein Nachbar im Garten den Rasen mähte - mit einem Elektromäher mit Kabeltrommel. Plötzlich lief er zum Haus und rief: ,Da ist Rauch, es brennt'."
Der Mann habe daraufhin alle Nachbarn alarmiert. "Ich bin sofort durch das Treppenhaus ins Freie gelaufen, der Rauch nahm mir fast die Luft zum Atmen", schilderte der 53-Jährige. Franz Winters (31) vom benachbarten Obsthof hatte auf der Fahrt nach Hause die große Rauchwolke gesehen. "Zunächst dachte ich, dass unser Wohnhaus brennt", sagte er. "Als ich die Feuerwehr rufen wollte, sah ich sie bereits anrücken." Drei Menschen - darunter laut Polizei ein Kind und ein Jugendlicher - wurden wegen Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht, ein 46 Jahre alter Mann musste dort bleiben. Zwei Bewohner wurden an der Einsatzstelle vom Rettungsdienst behandelt. Die Feuerwehr hatte bis zum Mittag zu tun, um Glutnester abzulöschen und Verbranntes aus dem Keller nach draußen zu befördern. Vor dem Haus stapelten sich geschwärzte Kartons, ein Kinderwagen und vieles mehr. Außerdem wurde mit Lüftern der Rauch aus den Räumen getrieben, der auch die Wohnungen über dem Keller in Mitleidenschaft gezogen hat.
Quelle: NGZ

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