Peter Jigalin wurde bereits im Juli 2013 von der Bezirksregierung als neuer Schulleiter vorgestellt. Doch da Susan Kletzin, die bei der Ausgestaltung des pädagogischen Konzept für die Gesamtschule II maßgeblich mitwirkte, vor Gericht zog und das Bewerbungsverfahren neu in Gang gesetzt wurde, trat Jigalin seinen Dienst nicht an.
Inzwischen zog sie ihre Bewerbung laut Bezirksregierung zurück. Sprecher Bernhard Hamacher bestätigt: "Das Stellenbesetzungsverfahren für die Gesamtschule II in Grevenbroich ist jetzt zum Abschluss gebracht worden." Damit scheint der Weg für Jigalin frei. Zunächst kommissarisch ernannt wird er, weil noch einige Formalitäten zu erledigen seien. "Zum Beispiel muss die Schulkonferenz noch zustimmen", sagt Bernhard Hamacher.
Dass Susan Kletzin die Stelle nicht antritt, bringt die Stadt in die Bredouille. Von Anfang an hatte sich die Verwaltung insbesondere in Person von Schuldezernent Michael Heesch hinter Kletzin gestellt. Immer wieder hatte er betont, dass er sich Kletzin für die Schulleiterstelle wünscht und das Vorgehen der Bezirksregierung nicht nachvollziehen könne. Für den jetzt von der Bezirksregierung eingesetzten Peter Jigalin keine leichte Situation. Auch gestern machte Heesch deutlich, dass Susan Kletzin seine 1a-Lösung gewesen wäre.
Nicht das zuständige Schuldezernat, sondern die Rechtsabteilung der Bezirksregierung habe die Stadt über Jigalins Dienstritt informiert. "Ein ungewöhnliches Verfahren", meint Heesch, der den Beschluss der Behörde als Kampfansage an die Stadt wertet. "Jemand wird gesetzt - und wir sollen das Verfahren abnicken", meint er: "Damit wird das längst überwunden geglaubte Bild der Preußischen Hoheitsverwaltung neu belebt." Diese "Art von Diktat" sei unerträglich, betont der Dezernent, der sich ein komplett neues Verfahren gewünscht hätte. Wie Heesch erklärt, sei er nicht überzeugt von Jigalins Qualifikation. "Ich werde mein Veto einlegen."
Rückendeckung für den neuen Mann sieht anders aus. Wenn Peter Jigalin seinen Dienst antritt, wird er wohl nicht einmal ein eigenes Büro vorfinden. Bislang wurde von der Stadt nichts vorbereitet.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen