"Mir geht es primär gar nicht ums Geld!", sagt Krankenschwester Gabriele Pawolka, "es geht um die Menschen. Es kann nicht richtig sein, dass Patienten im Minutentakt abgefertigt werden, weil einfach nicht mehr Zeit zur Verfügung steht. Wenn die Patienten gut versorgt werden sollen, dann ist mehr Personal und Geld notwendig."
So wie Gabriele Pawolka denken auch die anderen Teilnehmer der Demonstration. Zum Beispiel Jürgen Göddertz, stellvertretender Stationsleiter im Bereich Intensivmedizin: "Eine Wertschätzung für unseren Beruf kann man nur über mehr Geld erreichen", sagt er. "Es gibt zu wenig Fachpersonal und den vorhandenen Kräften fehlt die Zeit, neue, junge Leute anzulernen und zu begleiten." Michael Kehren, der Personalrat des Kreiskrankenhauses, erkennt eine neue Dimension der Kritik: "Bei vielen ist die Wut über die aktuellen Verhältnisse anzumerken. Im Unterschied zu vergangenen Jahren ist die Streikbereitschaft jetzt da. Die Stimmung schlägt um."
Neben einer unzureichenden Bezahlung besonders der unteren Einkommensgruppen und dem immensen Stellenabbau bei gleichzeitiger Arbeitsverdichtung verliert der Arbeitgeber öffentlicher Dienst an Attraktivität gegenüber der Wirtschaft, sagt Andreas Hemsing, stellvertreter Vorsitzender der Bundestarifkommission. "Es gilt in dieser Einkommensrunde endlich Anschluss zu halten an die Inflation und an die Lohnentwicklung in vergleichbaren Bereichen. Es gilt genauso, nachhaltige Perspektiven für Beschäftigte und Jugend zu schaffen."
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen