Mittwoch, 29. Januar 2014

Neuss Stunker des TaS besetzen die Wetthalle

"Wer bützt mich und wenn ja, wie viele?" ist das Motto der alternativen Karnevalssitzung des Theaters am Schlachthoff, der in der Wetthalle stattfindet. Die Vorstellungen sind weitgehend ausverkauft; es gibt nur noch wenige Restkarten. Von Helga Bittner
 
Die Bühne erstrahlt in Pink oder in Blau. Dennis Prang und Jens Kipper haben sich als Piff und Poffel in Schale geworfen, Carolin Stähler verwandeln Kittel und Kopftuch in Putzfrau Zwonkowski, und der schlichte Hosenanzug von Ilva Melchior lässt eine staatstragende Funktion erahnen. Nur Jens Spörckmann in Fellmantel und -mütze gibt Rätsel auf ... das sich spätestens am Freitag Abend lösen wird, denn dann steht die Premiere des neuen Stunks vom Theater am Schlachthof (TaS) in der Wetthalle an.
Einstweilen sind die Stunker noch unter sich, feilen in den letzten Proben an Szenen, üben die Laufwege ein. Seit Samstag wird in der Wetthalle gearbeitet – nach einigen Wochen Proben im TaS, wo ihnen allerdings noch das Bühnenbild mit den großen drehbaren Wänden fehlte. "Deswegen bekommt man jetzt schon mal eins ins Kreuz", sagt Dennis Prang lachend.
Aber es läuft? "Man sollte ja lieber abergläubig sein und nichts sagen", meint Regisseur und Texter Martin Maier-Bode, lacht dann doch höchst zufrieden und sagt: "Es läuft ganz, ganz toll!" Alle anderen nicken heftig, und Jens Kipper ergänzt: "Man hat sogar das Gefühl, eine Woche mehr Zeit gehabt zu haben." Ein paar Tage waren es auch wohl, wie Prang bestätigt, aber es gilt für alle, was Maier-Bode in Worte kleidet: "Wir waren im vergangenen Jahr schon überrascht, wie gut alles ineinandergriff, und sind jetzt überrascht, dass es nachhaltig so ist." Ablauf, Text und alles andere seien eingeübt, sagt er, "die Zahnräder greifen immer besser ineinander". Jetzt gehe es nur noch um die Übersetzung auf die reale Bühnensituation. Mit eben den neuen Laufwegen und Standplätzen, wenn eine der Drehwände mal wieder in Schwung gebracht wird...
"Wer bützt mich und wenn ja, wie viele?" ist das Motto der alternativen Karnevalssitzung, für die Maier-Bode und Jens Neutag gemeinsam den Text geschrieben, Sabine Wiegand die Musik ausgesucht und neu betextet hat. Im vergangenen Jahr waren die Auftritte des Moderatoren-Paars Ilva melchior und Harry Heib so etwas wie der rote Faden der Sitzung, dieses Mal schlüpfen sie wieder in zwei Rollen. "Sie kommen als Referenten des Kanzleramts", sagt Maier-Bode, "sind auf der Suche nach Angela Merkel und vermuten aufgrund der Bewegungsdaten ihres Handys im Publikum." Vor allem mit Blick auf die kostümierten Zuschauer heißt das für jeden ihrer Nachbarn: "Achten Sie auf die Merkel-Raute!"

Dazwischen platzt ein amerikanischer Geheimagent auf die Bühne, klären Stadtarchivar Alfred Sülheim und Rathaus-Hausmeister Jupp Schwaderath über die Neusser Gepflogenheiten auf. "Es bot sich an, das Format ,Rathauskantine' gerade für die Neuss-Passagen einzubauen", sagt Maier-Bode.
Wie immer für den Stunk sind Melchior, Kipper, Prang, Heib, Spörckmann, Stähler, Wiegand und Franziska Lehmann aus den verschiedensten Ecken angereist und werden für gut vier Wochen zum Ensemble. "Es ist wie eine Sucht", erklärt Kipper lachend die Anziehungskraft des Stunk, "wie bei Schokoplätzchen."
Quelle: NGZ

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