Mittwoch, 29. Januar 2014

Neuss/Heiligenhaus Die Internationale Schule Neuss übernimmt Schüler aus Heiligenhaus

Im Kampf gegen die drohende Insolvenz ist der Internationalen Schule am Rhein (ISR) mit Sitz in Neuss Mittwoch offenbar ein Etappenerfolg gelungen: Sie bietet den 50 Schülern der Rheinland International School (RIS) in Heiligenhaus an, nach Neuss zu wechseln, wenn die Schule im Bergischen im Sommer schließt. Von Ludger Baten
 
Bereits zum 1. Februar übernimmt die ISR die akademische Schulleitung, um die RIS bis zum Schuljahrsende weiterführen zu können. Diese Meldung wurde am Mittwochmittag übereinstimmend in Neuss und Heiligenhaus offiziell bestätigt. "Selbst wenn nur 50 Prozent der RIS-Schüler von Heiligenhaus nach Neuss wechseln", sagt ISR-Aufsichtsratsvorsitzender Wilhelm Fuchs, "wäre das für unsere ISR ein Schluck aus der Pulle." Im Klartext: Nicht zuletzt weil die zum wirtschaftlich erfolgreichen Betrieb erforderlichen Schülerzahlen nicht erreicht wurden, geriet die Neusser Schule ins Trudeln und hatte vor zwei Monaten ein Insolvenzverfahren einleiten müssen. Unter diesen Vorzeichen ist die Übernahme von Schülern aus Heiligenhaus ein Schritt zur Existenzsicherung der Neusser ISR.
"Wir sind selber noch vor zwei Monaten in einer ähnlich schwierigen Lage gewesen", so Bettina Schumacher, Mitglieddes Vorstandes der Elternvertretung der ISR, "wir sind froh, jetzt die Möglichkeit zu haben, anderen Eltern solidarisch zu helfen." Die Eltern der ISR haben sich mit ihrem Partner, dem privaten ISR-Investor Peter Soliman, zu einem Hilfspaketn für die Familien der Rheinland International School entschlossen. Diese "konstruktive Lösung" unterstreicht nach Auffassung von Bettina Schumacher "die neue Stärke der ISR".
Schulträger in Heiligenhaus ist die RIS GmbH, ein Tochterunternehmen der Stuttgarter Klett-Gruppe. Sie stellt den Schulbetrieb bis zum Sommer sicher. Zum neuen Schuljahr 2014/15 können alle Schüler zur ISR wechseln. Für die kommenden vier Jahre wird ein kostenloser Sammelbus eingerichtet, der die Mädchen und Jungen täglich von Heiligenhaus nach Neuss hin- und zurückbringt. Auch die Schulgebühren bleiben unverändert.

"Wir bedauern außerordentlich, dass unsere Schüler ab dem neuen Schuljahr nicht weiter an der RIS bleiben können, wissen sie aber bei der ISR in Neuss in guten Händen", so Philipp Haußmann, Vorstandssprecher der Klett Gruppe. "Nach den Erfahrungen der letzten beiden Jahre sehen wir keine Chance, die Schule in den nächsten Jahren so zu entwickeln, wie es für einen guten Schulbetrieb nötig wäre. Es fehlen Schüler und insbesondere solche mit englischer Muttersprache. Der Ruf der Schule war bereits ruiniert, als wir sie übernommen haben. Die Kooperation mit der ISR in Neuss stellt sicher, dass die Schüler ihre Schulkarriere auf einer internationalen Schule fortsetzen können." Die Klett-Gruppe hatte zum Schuljahr 2012/13 die RIS vor der drohenden Insolvenz gerettet, nachdem zuvor fast alle der vormals mehr als 200 Schüler die International School verlassen hatten.
Trotz aller Anstrengungen habe aber für die RIS keine wirtschaftlich tragfähige Perspektive erarbeitet werden können. Auch die SBW-Gruppe, Kooperationspartner und Leiterin der RIS seit November 2013, ist zu der Erkenntnis gekommen, dass die Schule in Heiligenhaus keine Zukunft mehr hat und ist von ihrem Engagement zurückgetreten.
Quelle: url

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