Dies liege vor allem daran, dass außer dem Geldpreis von 1500 Euro von der Stadt Neuss kaum weitere Unterstützung zu erwarten sei, sagt Sebastian Schleicher, Gitarrist von Beside. Er kritisiert vor allem die Politik der Stadt. "Eine Location wie das Haus der Jugend, das zumindest ein paar Proberäume zur Verfügung stellt, wird nicht mehr unterstützt, das Greyhound hat erst gar keine bekommen. Stattdessen wird in Neuss ein Möchtegern-Medienhafen hochgezogen, wo statt Proberäume Tiefgaragen gebaut werden."
Den Rockförderpreis sehen Beside weiterhin positiv, jedoch zeige auch die Tatsache, dass Bürgermeister Napp schon seit Jahren nicht mehr persönlich dort erschienen sei, welchen Stellenwert der musikalisch Nachwuchs in der Politik hat. "Neben der Siegesprämie gibt es keinerlei weitere Förderung", so Schleicher, der nicht verstehen kann, warum Bands, die bei diesem Wettbewerb ihre musikalische Tauglichkeit unter Beweis gestellt haben, nicht einmal die Chance bekommen, etwa auf dem Hansefest zu spielen. "Wir haben sogar schon mehrmals selbst angefragt", ergänzt Schlagzeuger Dennis Degen, "aber die Stadt möchte das nicht."
"Wir kommen alle aus unterschiedlichen beruflichen Bereichen", so Sänger Tom Johannsen, "wenn wir zusammen Musik machen, ist das fast wie Kochen." Keyboarder Marcel Ackermann sieht in dem Zeitdruck auch einen Vorteil: "Wer den ganzen Tag im Proberaum abhängt, kriegt manchmal gar nichts zustande. Wenn wir aber wissen, wir haben ein konkretes Projekt und nur drei Stunden Zeit, nutzen wir die effektiv." In Zukunft wollen Beside diese Zeit vor allem nutzen, um ihren Bekanntheitsgrad über das Rheinland hinaus zu steigern. Einer musikalischen Karriere sind alle fünf nicht abgeneigt. Doch, so Dennis Degen, seien sie vernünftig genug, zu wissen, dass es bis dahin noch ein langer Weg sei.
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