Freitag, 14. März 2014

Neuss 1 Neuss bekommt erste Leichtathletik-Arena

Mit einem Finanzaufwand von 1,5 Millionen Euro wird die Ludwig-Wolker-Sportanlage umgewandelt in ein Zentrum für Leichtathleten. Um auch größere Meisterschaften ausrichten zu dürfen, müssten weitere Investitionen gemacht werden. Von Christoph Kleinau
 
Die Ludwig-Wolker-Sportanlage an der Weberstraße ist die längste Zeit "nur" eine von derzeit 15 Bezirkssportanlagen gewesen. Der Sportausschuss entschied gestern, den Sportpark zu dem Neusser Leichtathletikzentrum schlechthin umzuwandeln, in dem alle Sportvereine mit einer Leichtathletik-Abteilung trainieren können, das aber auch dem Sportangebot an den acht Schulen im Umwelt neue Impulse geben soll. Baubeginn soll mit Beginn der Sommerferien sein, mit einer Fertigstellung rechnet Sportdezernent Stefan Hahn im Mai 2015.
Mit der Investition in diese Anlage schafft die Stadt erstmals eine Wettkampfstätte für größere Leichtathletikveranstaltungen. "Bisher gab es in Neuss nur Laufwettbewerbe", sagt Hahn, künftig wäre die Kreisstadt gerne Gastgeber auch größerer Wettkämpfe. Allerdings: Mehr als Kreismeisterschaften wird man auch künftig zunächst nicht ausrichten können, denn schon eine Westdeutsche Meisterschaft verlangt zum Beispiel nach einer überdachten Tribüne. Die ist in dem Gesamtplan für die Anlage vorgesehen, würde aber erst in einem zweiten Bauabschnitt gebaut.
Insgesamt verzeichnet der Plan sechs Wünsche, die nur zu erfüllen sind, wenn über die genehmigten 1,5 Millionen Euro hinaus weitere 620 000 Euro locker gemacht werden könnten. Auf dieser Wunschliste stehen neben dem Tribünendach ein Kleinsportfeld mit Bande (für Streetball), ein eigenes Regiegebäude für Wettkampfbüro und Zeitnehmer, ein Parcours für Bewegungs- und Koordinationsübungen für Menschen jeden Alters, eine Lagerhalle sowie eine überdachte Sprintstrecke. All das wäre schön, sei aber nicht unabdingbar für den Sportbetrieb, betont Christian Stoffels, der stellvertretende Sportamtsleiter.

Dreh- und Angelpunkt der Planung aus dem Willicher Büro Wolfgang R. Mueller und Partner ist eine 400-Meter-Kunststoffbahn, die sich vor der Haupttribüne von sechs auf acht Laufbahnen verbreitert. Für Sprintentscheidungen. Weit- und Hochsprunganlagen, Wassergraben für Hindernisläufe und Anlagen für Kugelstoßen, Speer- oder Diskuswerfer komplettieren die Wettkampfstätte, für die es auch eine Flutlichtanlage geben soll. Das verlängert die Trainingszeiten in den Abend und macht den Sportplatz auch in der dunklen Jahreszeit länger nutzbar. Eine 800 Meter lange Finnenbahn als eine Art Waldlaufstrecke rund um die drei Sportplätze der Wolker-Sportanlage und eine "Bergauf-bergab-Bahn" komplettieren das Angebot.
Die Konzentration der Leichtathleten auf die Anlage an der Weberstraße hat zur Folge, dass Investitionen in die Leichathletik-Anlagen auf anderen Sportplätzen in Neuss zurückgefahren werden. Vor diesem Hintergrund bekommt die Frage, wer – außer der dort residierenden DJK Rheinkraft – Schlüsselgewalt übertragen bekommt. Dazu müssten neue Regelungen gefunden werden, sagt Hahn. Ihn begeistert, dass die Initiative zu dieser Zentrenbildung von den Vereinen ausgeht. Das solle belohnt werden, sagt Hahn, der auch Bestrebungen anderer Sportvereine in diese Richtung unterstützen will.
Quelle: NGZ

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