Freitag, 14. März 2014

Grevenbroich Flutgraben-Viertel ist Vorbild für NRW

Auf Einladung von Minister Michael Groschek stellt der Grevenbroicher Bauverein morgen sein neues innenstadtnahes Quartier bei einem Fachkongress vor. Das Viertel steht exemplarisch für ein gelungenes Stadterneuerungs-Projekt. Von Wiljo Piel
 
Ein Sanierungsprojekt aus Grevenbroich hat Vorbildfunktion für Nordrhein-Westfalen: Morgen wird der Bauverein sein neugestaltetes Flutgraben-Viertel beim Kongress "Heimat im Quartier – Wie wollen wir leben?" auf der Zeche Zollverein in Essen vorstellen. NRW-Bauminister Michael Groschek hat die Grevenbroicher eingeladen, ihr Vorhaben einem Publikum von mehr als 500 Fachleuten vorzustellen. "Für uns ist das eine große Auszeichnung", sagt Bauvereins-Vorstand Michael Nowak.
Innerhalb von neun Monaten ließ die Genossenschaft ihre alten Mietshäuser aus der Nachkriegszeit abreißen. An ihrer Stelle entstanden vier moderne Gebäude mit 62 Wohnungen und einem großzügigen Innenhof, der mit Skulpturen des Künstlers Dieter Patt geschmückt wurde. Schon bei der Übergabe des neuen Quartiers zeigte sich Michael Groschek beeindruckt von dem gelungenen Umbau. Bei der morgigen Fachtagung wird er ihn im Ruhrgebiet als gutes Beispiel auch für andere Städte präsentieren.
"In Grevenbroich wurde ein ehemals baulich und sozial schwieriges Quartier in zentraler Lage wieder zu einem attraktiven Wohnstandort entwickelt", erklärt eine Sprecherin des NRW-Bauministeriums: "Die Qualität ist hoch und die Anlage insgesamt attraktiv." Das Flutgrabenviertel sei im Grunde ein Exempel dafür, wie mit wohnungspolitischen und -wirtschaftlichen Maßnahmen ein wichtiger Beitrag zur Stadterneuerung geleistet werden konnte.
Architekt Günter Quasten, der mit seinem Team das neue Quartier plante, freut ein solches Lob. "Ich glaube aber, dass mit dieser Einladung nicht nur die Qualität unserer Bauten gewürdigt wird", sagt er. Vielmehr geht Quasten davon aus, dass das gesamte Verfahren auf die Anerkennung des Ministeriums gestoßen ist: "In Zusammenarbeit mit der Stadt haben wir ein wohnungspolitisches Handlungskonzept realisiert, das nicht nur zügig, sondern auch völlig ohne Stress mit den Mietern umgesetzt werden konnte – auch das ist letzten Endes ausschlaggebend für eine gelungene Quartiers-Gestaltung."

Michael Nowak und Günter Quasten wollen das Grevenbroicher Projekt morgen möglichst plakativ präsentieren. Mit im Gepäck haben sie große Pläne und Fotografien sowie einen Film, der einen Drohnenflug über das neue Wohngebiet zeigt. Zu den Gästen, die am Stand des Bauvereins erwartet werden, zählen unter anderem Bundesbauministerin Barbara Hendricks sowie die NRW-Minister Michael Groschek und Barbara Steffens.
"Wir möchten dem Fachpublikum darstellen, dass wir nicht auf die Grüne Wiese gegangen sind, um etwas Neues zu gestalten. Der Reiz unseres Projekts liegt darin, dass wir in einem vorhandenen Quartier eine ungewöhnliche Architektur realisiert haben, die zudem noch in der Nähe der Innenstadt liegt." Dass solche Wohnungen begehrt sind, machte sich noch vor wenigen Wochen bemerkbar: Für die letzten 30 Wohnungen gab es 150 Bewerber.
Quelle: NGZ

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