Mittwoch, 22. Januar 2014

Neuss Hafen-Unfall: Ermittler verzichten auf Obduktion

Die Ermittlungen im Fall der 56-jährigen Neusserin, die am Freitag mit ihrem Wagen ins Hafenbecken I stürzte und in der Folge am Wochenende starb, sind abgeschlossen. Polizei und Staatsanwaltschaft gehen von einem Tod als Folge eines Unfalls aus. Eine Obduktion der Frau, die erst nach mehr als einer halben Stunden unter Wasser geborgen werden konnte, wurde nicht angeordnet. Das bestätigt Polizeisprecher Hans-Willi Arnold auf Nachfrage. Von Christoph Kleinau
Um 8.06 Uhr am Freitag war der Alarm bei der Feuerwehr Neuss eingegangen, die wenige Minuten später mit dem Wasserrettungszug vor Ort war. Helfen konnten die Beamten der Frau nicht, denn der Wasserrettungszug verfügt über keine Taucher und auch nicht die entsprechende Ausrüstung. So musste auf die Ankunft der Taucher der Berufsfeuerwehr Düsseldorf gewartet werden, die die Frau nur bewusstlos bergen konnten.
Zum letzten Mal war es vor mehr als zehn Jahren zu einem Einsatz gekommen, bei dem ein Mensch mit seinem Auto in einem Gewässer versunken war. Weil solche Unfälle so überaus selten sind, erscheine es in Neuss unsinnig, eine eigene Taucherstaffel zu unterhalten. Schließlich, so sagt Stadtbrandmeister Joachim Elblinger, sei die Wehr aus Düsseldorf immer abrufbar und schnell vor Ort. Schnell genug? "Retten kann ich eigentlich nur, wenn der Taucher quasi schon daneben steht", sagt Elblinger. Denn die Situation unter Wasser werde schon nach wenigen Minuten kritisch. So sei fraglich, ob auch eine etwaige Taucherstaffel der Feuerwehr Neuss überhaupt rechtzeitig vor Ort gewesen wäre, um die Frau lebend zu bergen.
Autofahrerin fährt ins Hafenbecken
Mit den Tauchern der Feuerwehr Düsseldorf wurde auch das regionale Tauchteam alarmiert, eine aus Ehrenamtlern der DRK Wasserwacht und der DLRG zusammengesetzte Truppe. Diese suchte im Umfeld des versunkenen Wagens nach etwaigen weiteren Wageninsassen. Den Ausstieg aus einem versunkenen Auto muss man aber üben. "Wer das noch nie gemacht hat", so Lutz Seebert vom DLRG Neuss, "hat kaum eine Chance."
Quelle: url

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