Mittwoch, 22. Januar 2014

Grevenbroich BSV-Chef macht sich Sorgen um Fackelbau

Der Fackelzug gehört zu den Höhepunkten des Grevenbroicher Jahres. Der Bürgerschützenverein versucht, die Tradition aufrecht zu erhalten. Von Wiljo Piel
Der große Fackelzug der Bürgerschützen zählt in Grevenbroich zu den Höhepunkten des Jahres. Schon jetzt gilt als sicher, dass sich in 226 Tagen – am ersten September-Wochenende – wieder viele tausend Menschen an den Straßenrändern drängen werden, um die von den Schützen gebauten Meisterwerke zu bestaunen. "Es liegt uns sehr am Herzen, diese Tradition zu bewahren", sagt BSV-Präsident Dr. Peter Cremerius – er gibt aber auch zu: "Es wird schwieriger, diese Aufgabe zu meistern. Denn die fackelbauenden Züge werden immer weniger."
In den 1970er Jahren brachten die Grevenbroicher Schützen zum Kirmes-Auftakt bis zu 20 Großfackeln auf die Straße. "Heute sind wir froh, wenn wir acht Wagen haben", erklärt Cremerius. Der Schwund habe viele Gründe, er sei vor allem aber in einem veränderten Freizeitverhalten zu finden. Um den Schützen den Zugang zum Fackelbau zu erleichtern, habe der BSV-Vorstand in den vergangenen Jahren etliche Maßnahmen ergriffen, neben einer Halle stellte er auch einen Geräte- und Material-Pool zur Verfügung.
"Etwa 50 Leute, das sind nur sechs Prozent unserer aktiven Mitglieder, sorgen für dieses große Spektakel am Samstagabend – das muss man sich vor Augen halten", betont Cremerius. Bei der Jahreshauptversammlung der Bürgerschützen will er daher in der nächsten Woche darum bitten, den Fackelbauern künftig mehr Aufmerksamkeit zukommen zu lassen.
"Ich erwarte, dass auch die nicht-fackelbauenden Züge während der Bauarbeiten einen Höflichkeitsbesuch in den Hallen abstatten, vielleicht verbunden mit Grillwürstchen oder einem Fässchen Bier", meint der Präsident: "Das würde die Wertschätzung steigern." Eine andere Überlegung: Es soll interessierten Schützen ermöglicht werden, sozusagen zugübergreifend den Fackelbau zu betreiben. "Wenn sich fünf, sechs Schützen aus verschiedenen Gruppierungen zusammenfinden und eine Baugemeinschaft gründen würden, wäre das zu begrüßen", betont Peter Cremerius. Nach Auskunft des Präsidenten habe sich in diesem Jahr der Jägerzug "St. Hubertus" dazu entschlossen, keine Fackeln mehr zu entwickeln – er gehört bereits seit vielen Jahrzehnten zu den festen Fackelbau-Größen des BSV und wurde vielfach ausgezeichnet.
Wie wichtig dem Vorstand das Thema ist, unterstreicht auch die "Manpower", die er darin investieren will: Im Rahmen der Jahreshauptversammlung soll dem neuen Fackelbaubeauftragten Christoph Oberbach ein zweiköpfiges Team von "sachkundigen Schützen" an die Seite gestellt werden.
Peter Cremerius, der seit acht Jahren im Amt ist, will für weitere vier Jahre kandidieren – und mit ihm fast der gesamte geschäftsführende Vorstand mit Vizepräsident Lothar Zimmermann, Oberst Joachim Schwedhelm und Schatzmeister Manfred Wosnitza. Abschied nehmen heißt es von Schriftführer (Geschäftsführer) Willi Peiffer, der nach vielen Jahren nicht mehr kandidieren wird. Sein Amt soll Ex-König Mario Straube übernehmen.
Quelle: NGZ

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