Mittwoch, 22. Januar 2014

Neuss Stadt ehrt Sportler für Bestleistungen

Hermann Müller erhielt bei der 54. Sportlerehrung der Stadt die Ehrengabe. Der 75-Jährige ist erst der dritte Preisträger aus dem Bereich des Behindertensports. Mannschaft des Jahres wurde das Juniorteam der Voltigierer vom RSV. Von Christoph Kleinau
Der Sport schreibt schöne Geschichten. Oft handeln sie vom Erfolg, manchmal von jemandem, der sich packen lässt und für eine Sache engagiert, ohne an Titel und Triumph zu denken. Solch ein Mann ist Hermann Müller (75) vom TC Stadtwald, der gestern, als Neuss zum 54. Mal die besten Sportler des Jahres auszeichnete, mit der Ehrengabe der Stadt bedacht wurde. Weil, wie Bürgermeister Herbert Napp in der Laudatio hervorhob, es vor allem Hoffmann zu verdanken sei, dass sich Neuss als Zentrum im Tennissport für geistig Behinderte etabliert hat. "Danke schön", sagte Napp knapp – und die Zuschauer in der Stadthalle applaudierten.
289 Sportler wurden in diesem Jahr geehrt, 18 mehr als nur zwölf Monate zuvor. Sieben waren es bei der ersten Ehrung im Jahr 1950, erinnerte Moderator Marc Pesch, der gekonnt durch den Abend führte. Der Sport in Neuss – auch er eine schöne, eine Erfolgsgeschichte.
Wie geht sie weiter? Dazu sollten Napp und Sportdezernent Stefan Hahn im Interview Auskunft geben. Der Bürgermeister wies auf die Millionen-Investition hin, mit der die Wolker-Sportanlage zum Leichtathletikzentrum ausgebaut wird, und stellte fest: Andere Städte beneiden die Stadt um diese Sportinfrastruktur. Hahn lobte das Engagement von Vereinen wie der SG Erfttal, die ihre Bezirkssportanlage in Eigen-Regie führt, oder den SV Uedesheim, der seinen Kunstrasenplatz vorfinanziert. "Wir wünschen uns", dass noch mehr Vereine noch mehr Verantwortung übernehmen."
Der Sport und seine Geschichten – einige kamen zur Sprache. Die von Simone Durry, die nach zehn Marathon-Wettkämpfen feststellte: "Schneller werde ich nicht, also muss ich länger laufen" – und die heute über 100 Kilometer Erfolge feiert. Die von Alexandra Höffgen, die nach einem Kreuzbandriss vom Bundesliga-Basketball zum Rudern wechselte – und jetzt schon bei Weltmeisterschaften antritt und von Olympia träumt. Oder die von Annika und Sarah Sprink, die – wie schon ihre Mutter, mit der Hockey-Nationalmannschaft auflaufen.
Eine ganz außergewöhnliche Geschichte aber ist die des RSV Grimlinghausen. Dieser Verein, der heute wie es der Sportausschussvorsitzende Heinz London formulierte, der erfolgreichste Voltigierverein der Welt ist, feierte 2013 das in der Breite erfolgreichste Jahr seiner Geschichte. An der Spitze: Das Junior-Team. Zehn Mädchen, die mit ihrem Pferd Remake keinen Wettkampf verloren – einschließlich der Europameisterschaft. Eine Erfolgsgeschichte, die sie zur "Mannschaft des Jahres 2013" in Neuss macht.
Quelle: NGZ

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