Zu den Proben mit der Bühnenspielgemeinschaft Cäcilia Wolkenburg kommt in dieser Zeit noch die reguläre Probe mit dem Kölner Männer-Gesangs-Verein. "Das ist schon zeitaufwendig, aber es macht einfach wahnsinnig viel Spaß", erzählt der 64-jährige Neusser, der zum ersten Mal ein Divertissimentchen miterleben kann.
Seit knapp zwei Jahren ist Klaff Mitglied im traditionsreichen Kölner Männer-Gesang-Verein (KMGV) von 1842. Gerade in dieser heißen Probenphase ist das für ihn viel mehr als ein Hobby. "Ich habe zum Glück die volle Unterstützung meiner Lebensgefährtin, sie findet das alles sehr gut", erzählt er.
In den Kreis des KMGV fand er eher zufällig, obwohl er als ehemaliger Musiklehrer und langjähriges Chormitglied schon immer eine besonderen Zugang zu Musik und Gesang hatte. "Vor ein paar Jahren habe ich mir eine Vorstellung des Vereins angesehen. Nach der Aufführung wurde ich angesprochen, ob ich nicht Lust hätte, auch mitzumachen", erinnert sich Klaff. "Da habe ich nicht lange gezögert."
Während die Sänger allesamt Laien sind, ist die gesamte Organisation rund um den Verein und seine Auftritte sehr professionell. "Beim Gesang werden wir von Profis geschult, die Tänze studiert eine Ballettmeisterin mit uns ein. Auch die Maske und Kostüme werden von den Mitarbeitern der Oper gemacht", sagt Klaff.
Die Stücke behandeln Ereignisse aus der Kölner Stadtgeschichte oder persiflieren Vorlagen der klassischen Literatur. Das Besondere: Alle Rollen, auch die der Frauen, werden von Männern gespielt – sogar die der Balletttänzerinnen. Zum anderen wird ausschließlich auf Kölsch gesprochen und gesungen, was Peter Klaff keine Probleme bereitet. "Das Neusser Platt ist dem Kölschen ziemlich ähnlich, sie unterscheiden sich nur in Nuancen, die konnte ich mir aber schnell aneignen", sagt der gebürtige Neusser lachend. "Neben der Bandbreite an Liedgut, die der KMGV im Repertoire hat, ist es für ihn vor allem der Zusammenhalt in der Gruppe, der mich begeistert", sagt der 64-jährige. Etwas Lampenfieber hat er vor der Premiere schon, aber das hält sich noch in Grenzen: "Ich spiele ja keine Solo-Rolle."
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