Samstag, 1. Februar 2014

Kaarst Grüne: Bolzplatz soll Wohnungen weichen

Die Grünen haben ein Konzept für die künftige städtebauliche Entwicklung im Ortsteil Holzbüttgen vorgelegt. Von Julia Hagenacker
 
Holzbüttgen – das ist der Stadtteil auf der "anderen Seite" des Nordkanals; der, dessen Bewohner seit Jahren mit dem Rotlicht- und Spielhallenimage kämpfen; wo Gewerbeflächen brach liegen, das Grundwasser hoch steht und der zunehmende Fluglärm des Düsseldorfer Flughafens das Leben in Zukunft auch nicht einfacher macht. Die Kaarster Grünen haben jetzt ein Konzept erarbeitet, das die städtebauliche Entwicklungsperspektive im Ort aufzuzeigt. "Das Papier", sagt Fraktionschef Christian Gaumitz, "wollen wir als Angebot zum Dialog verstanden wissen – nicht als Entscheidung über die Köpfe von Betroffenen hinweg." Drei Gebiete wurden unter die Lupe genommen.
Holzbüttgen-Mitte Auf dem großen aber wenig genutzten Aschesportplatz am Bruchweg, nahe des Marienplatzes, können sich die Grünen barrierearme Wohnungen besonders für ältere Menschen vorstellen. Wegen der idealen Anbindung an die Regiobahn, heißt es, biete eine solche Entwicklung die Möglichkeit, einen Zentrumscharakter für Holzbüttgen zu schaffen. Auch die Achse in die Kaarster Stadtmitte soll gestärkt werden. Die Tennisvereine und die Sporthalle blieben an Ort und Stelle, für die entfallende Fläche könnte am Ortsrand ein neuer Bolzplatz entstehen.
Holzbüttgen-Ost Für die Bereiche des Gewerbegebietes Holzbüttgen-Ost sehen die Grünen die Möglichkeit einer teilweisen Umwandlung von Gewerbe- in Wohnflächen. Dort liegen heute zahlreiche Flächen brach. Die Grünen befürchten: Mit der Entwicklung von weiteren Gewerbeflächen wird sich dieser Effekt weiter verstärken. "Deshalb schlagen wir vor, Teile des jetzigen Gewerbegebietes im Bereich zwischen Porsche-Straße, Friedrich-Krupp- Straße und Bruchweg in ein Mischgebiet umzuwandeln", sagt Christian Gaumitz. "Mit einer stärkeren städtebaulichen Trennung zwischen Gewerbe und Wohnen, ähnlich der Anlage des Grünzugs Commerhof, ließe sich der weiteren, negativen Entwicklung gegensteuern."

Darüber hinaus schlagen die Grünen vor, den rückwärtige Bereich der Grundstücke entlang der Regiobahn – im Bereich des Bruchwegs – mit Einverständnis der Eigentümer für Wohnungsbau zu erschließen. Die Stadt Kaarst, heißt es, stehe nicht erst seit heute unter einem erheblichen Siedlungsdruck aus Düsseldorf. Das Areal könne beispielsweise vom Studentenwerk Düsseldorf entwickelt und Kaarst so auch als attraktiver Wohnstandort für Studenten aufgewertet werden.
Holzbüttgen-West Auch die alte Gewerbefläche in Holzbüttgen-West soll aus dem "Dornröschenschlaf" geweckt werden. "Nach der Aufgabe der Standorte von Thienelt und Stapelmann an der Waldenburger Straße lägen dort teils ungenutzte Gewerbeflächen in unmittelbarer Nachbarschaft zu einem attraktiven Wohngebiet", sagt Gaumitz. "Damit künftig beides in Holzbüttgen-West vereinbar bleiben kann, schlagen wir vor, die Beuthener Straße so zu gestalten, dass die Gewerbebetriebe im Bestand langfristig gesichert bleiben."
Quelle: NGZ

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