Samstag, 1. Februar 2014

Grevenbroich 1 Ölunfall: Kapellen neun Stunden gesperrt

Die Ortsdurchfahrt musste gesperrt werden: Eine geplatzte Leitung an einem Bagger hatte eine 500 Meter lange Ölspur verursacht. Feuerwehr und eine Spezialfirma rückten zur Reinigung an. Auch Häuser und Autos wurden verschmutzt. Von Carsten Sommerfeld
 
Eine Ölspur mitten in Kapellen legte gestern stundenlang den Verkehr auf der Talstaße, einer der wichtigsten Durchgangsstraßen in Kapellen, lahm. Autos, Lastwagen und zwei Buslinien mussten umgeleitet werden. Stattdessen rückten Polizei, Feuerwehr und Reinigungsmaschinen an. Die Sperrung dauerte bis etwa 20 Uhr.
Ursache des Großeinsatzes: Ein Bagger einer Grevenbroicher Baufirma hatte gegen 11 Uhr Hydrauliköl verloren, ein Schlauch war am Fahrzeug geplatzt. Das Öl spritzte gegen Autos, an mehrere Hauswände und natürlich auf die Straße – die Spur war bis zu drei Meter breit. Schließlich bemerkte der Fahrer die Störung. "Als der Bagger zu ruckeln begann, habe ich angehalten und nachgesehen."
Rund 500 Meter lang war die Ölspur, die Talstraße musste zwischen Josef-Thienen- und Kapellener Straßen gesperrt werden. Klar war: Das Zeug musste runter von der Fahrbahn, doch so einfach war das nicht. Rund 40 Sack Ölbindemittel verbrauchten 20 Feuerwehrleute, die Talstraße präsentierte sich weiß wie nach einem Schneefall. Doch all diese Mengen hatten keine ausreichende Wirkung. Das Problem: "Hydrauliköl dringt durch die Poren sofort in die Fahrbahn ein", erläutert Franz-Josef Weihrauch von der Unteren Wasserbehörde des Kreises. "Das von der Feuerwehr eingesetzte Mittel reicht hier nicht aus. Die Fahrbahn würde glatt bleiben – das wäre eine Unfallgefahr", so Weihrauch. "Je kälter es ist, um so schlechter lässt sich das Öl beseitigen." Rund 100 Liter waren ausgelaufen, eine Gefahr für die Umwelt habe nicht bestanden, betonte Weihrauch. "Wenn Schlieren in die Gullys gelangen, werden sie im Schmutzfang aufgefangen", erklärte Uwe Bors von den Wirtschaftsbetrieben Grevenbroich, die das Kanalnetz betreiben. Auch das Ordnungsamt war vor Ort.
Nun begann der Job von Stefan Backasch und seinen Kollegen von der GSAK, der Krefelder Gesellschaft für Stadtreinigung und Abfallwirtschaft. "Zunächst wird ein AlkaliReiniger aufgetragen, der die Verbindung zwischen Öl und Fahrbahn ,knackt'. Im zweiten Schritt reinigen wir die Straße unter Hochdruck mit 90 Grad heißem Wasser", so Backasch. Für die Arbeiten musste auch die Kreuzung mit der Neusser Straße kurz gesperrt werden.

Nun muss das Öl auch von den Wänden mehrerer Häuser entfernt werden. "Als ich vor die Tür trat, sah ich die Bescherung. Bis zu drei Meter hoch reichen die Spritzer", erklärt Dieter Giesen (72), der sich wegen der Schadensregulierung nun an den Verursacher wenden will.
Von den Ereignissen betroffen waren auch andere. "Wir sind vom Verkehr abgeschnitten. Zwei Kunden konnten ihre Autos nicht abholen, ich habe sie auf den Abend vertröstet", sagte Petra Wolters vom Autohaus Wolters. "Auch Probefahrten sind nicht möglich. Schön ist das nicht." Dieter Giesen sah aber auch Positives: "Es ist wegen der Sperrung hier jetzt viel ruhiger."
Quelle: NGZ

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