Ursache des Großeinsatzes: Ein Bagger einer Grevenbroicher Baufirma hatte gegen 11 Uhr Hydrauliköl verloren, ein Schlauch war am Fahrzeug geplatzt. Das Öl spritzte gegen Autos, an mehrere Hauswände und natürlich auf die Straße – die Spur war bis zu drei Meter breit. Schließlich bemerkte der Fahrer die Störung. "Als der Bagger zu ruckeln begann, habe ich angehalten und nachgesehen."
Rund 500 Meter lang war die Ölspur, die Talstraße musste zwischen Josef-Thienen- und Kapellener Straßen gesperrt werden. Klar war: Das Zeug musste runter von der Fahrbahn, doch so einfach war das nicht. Rund 40 Sack Ölbindemittel verbrauchten 20 Feuerwehrleute, die Talstraße präsentierte sich weiß wie nach einem Schneefall. Doch all diese Mengen hatten keine ausreichende Wirkung. Das Problem: "Hydrauliköl dringt durch die Poren sofort in die Fahrbahn ein", erläutert Franz-Josef Weihrauch von der Unteren Wasserbehörde des Kreises. "Das von der Feuerwehr eingesetzte Mittel reicht hier nicht aus. Die Fahrbahn würde glatt bleiben – das wäre eine Unfallgefahr", so Weihrauch. "Je kälter es ist, um so schlechter lässt sich das Öl beseitigen." Rund 100 Liter waren ausgelaufen, eine Gefahr für die Umwelt habe nicht bestanden, betonte Weihrauch. "Wenn Schlieren in die Gullys gelangen, werden sie im Schmutzfang aufgefangen", erklärte Uwe Bors von den Wirtschaftsbetrieben Grevenbroich, die das Kanalnetz betreiben. Auch das Ordnungsamt war vor Ort.
Nun begann der Job von Stefan Backasch und seinen Kollegen von der GSAK, der Krefelder Gesellschaft für Stadtreinigung und Abfallwirtschaft. "Zunächst wird ein AlkaliReiniger aufgetragen, der die Verbindung zwischen Öl und Fahrbahn ,knackt'. Im zweiten Schritt reinigen wir die Straße unter Hochdruck mit 90 Grad heißem Wasser", so Backasch. Für die Arbeiten musste auch die Kreuzung mit der Neusser Straße kurz gesperrt werden.
Von den Ereignissen betroffen waren auch andere. "Wir sind vom Verkehr abgeschnitten. Zwei Kunden konnten ihre Autos nicht abholen, ich habe sie auf den Abend vertröstet", sagte Petra Wolters vom Autohaus Wolters. "Auch Probefahrten sind nicht möglich. Schön ist das nicht." Dieter Giesen sah aber auch Positives: "Es ist wegen der Sperrung hier jetzt viel ruhiger."
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen