Der enge Zeitplan stellte alle Beteiligten vor allem vor die Herausforderung, das nötige Personal zusammenzutrommeln. Nach einer Rundmail im Ordnungsamt hatte Mathen acht Freiwillige zusammen, die Polizei füllte ihre Reihen gar mit 60 Beamten auf, die zum Teil aus dem Feierabend zurückkamen. Das gelang innerhalb einer Stunde berichtet Polizeisprecher Hans-Willi Arnold. "Das spricht für die hohe Motivation in der Behörde." Die Hilfe durch Beamte anderer Polizeibehörden war so nicht nötig.
Zu Verzögerungen kam es, weil ein Hubschrauber, der die Sperrzone mit einer Wärmebildkamera absuchen musste, aus Dortmund geholt werden musste. Der Polizeihubschrauber aus Düsseldorf wurde nämlich zeitgleich in Köln gebraucht. Ein Senior, der seine Wohnung an der Kölner Straße nicht verlassen wollte und eine Familie, die noch um 23.45 Uhr – fast zwei Stunden nach Sperrung des Gebietes – im Hotel Marienhof entdeckt wurde, verzögerten die Entschärfung der Bombe zusätzlich. 23 Uhr hatten die Behörden als Beginn der Entschärfung anvisiert, es wurde 0.20 Uhr. Die Arbeit von Feuerwerker Jost Leisten selbst war danach eine halbe Stunde später erledigt.
"Die Entscheidung, wann entschärft wird, liegt nicht bei uns", betont Mathen. Bislang war es so, dass er vom vorgegebenen Termin der Entschärfung rückwärts planen konnte – und manchmal zwei Tage Vorlauf hatte. Gestern stand die Frage nach dem frühestmöglichen Termin im Vordergrund. "Das birgt viel mehr Unwägbarkeiten", sagt Mathen. Eine andere Ablaufplanung soll helfen, die anvisierten Zeiten besser einhalten zu können.
Das war auch aus Sicht der Autobahnpolizei, die die B 1 abriegeln musste, der größte Vorteil an dem späten Termin: "Ich möchte mir nicht vorstellen, wie es aussieht, wenn ein solcher Einsatz um 17 Uhr oder morgens stattfindet", sagt Polizeisprecher Markus Niesczerny.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen