Kurt Krieger strahlte trotz Verspätung. "Schade, es hat nicht ganz gereicht", sagte er später vor der Presse, "aber ich habe einen Flieger verpasst." Schuld sei sein prall gefüllter Terminkalender gewesen. Ein Etappenziel sei erreicht. Ab Montag wird das Gelände aufgeschüttet, jetzt läuft die Rekrutierung der "500 bis 600 neuen Mitarbeiter" an, denn "die müssen ja auch noch geschult werden". Der angestrebte Eröffnungstag 27. Dezember 2014 bleibt sein Ziel, weil die Stadt Neuss "alles eingehalten" habe, was sie versprochen hatte: "Neuss verdient ein erstklassiges Zeugnis. Das können die größeren Städte nicht." Insgesamt will Kurt Krieger nach eigenen Angaben "mindestens 100 Millionen Euro" in Neuss investieren.
Mit der Baugenehmigung war für Krieger gestern der Zeitpunkt gekommen, einmal mit den Beteiligten "mit einem Glas Bier anzustoßen". Ein Tisch in einem Neusser Innenstadt-Restaurant war für den Abend längst reserviert; der Rückflug nach Berlin für heute gebucht.
So entspannt wie der Investor und der Bürgermeister waren gestern nur wenige im Rat. Oppositionsführer Reiner Breuer (SPD) schimpfte angesichts der medienwirksamen Übergabe der Baugenehmigung, Napp missbrauche den Rat für seine Politikinszenierung. Doch der ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Er lobte seine Verwaltung. Im August sei der Bauantrag gestellt worden, am 31. Januar um 8.30 Uhr habe der Bauherr die letzten Unterlagen vorgelegt, gleichwohl könne die Baugenehmigung noch in dieser Sitzung ausgehändigt werden. Damit sei das Möbelhaus-Projekt perfekt im Zeitplan. Am Rande der Sitzung wurde bekannt, dass die Baugenehmigungsgebühr, die sich am Investitionsvolumen orientiert, für die Stadtkasse 705 000 Euro bringt.
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