Eine mögliche Rattenplage fürchtete auch der Neusser Paul J.J. Welfens, der einen Rundgang auf Schloss Dyck als "schockierend" beschreibt. Er warnt vor einem Rattenbefall: "In der Anlage Schloss Dyck gehen viele Eltern mit ihren Kindern spazieren und von daher ist der Rattenbefall eine ernste Plage, die man längst hätte angehen müssen."
Dass Nutrias und Ratten häufiger verwechselt werden, weiß auch Dr. Michael Dörr vom Kreisgesundheitsamt. Allerdings seien die Biberratten, die häufig an Ufern und bei stehenden Gewässer anzutreffen seien, deutlich größer. "Eigentlich sind es scheue Tiere, sie wahren Abstand zum Menschen", so der Mediziner. Infekt-Übertragungen seien möglich bei Kontakten zu einem verendeten Tier. Dann könnten unangenehme Hautpilze auftreten. Wer sich im Wasser aufhalte, in dem auch Nutrias schwimmen, könne sich auch mit Krankheitserregern aus dem Urin der Tiere infizieren: "Dies ist allerdings eher unwahrscheinlich", so Dörr.
Schlossbesucher Paul J.J.Welfens zeigt sich auch besorgt über den Fischbestand und über den Zustand der Gewässer: Er beklagt den "elenden Zustand der Wasseranlagen". Diese habe sich über die Jahre - unter den Augen der Schloss-Dyck-Stiftung - negativ verändert: Statt wie früher klarem Wasser und tausenden Karpfen gebe es nun "völlig von Unterwasserpflanzen durchsetztes Dunkelwasser ohne erkennbare Fischbewegung."
Die Sorge um die Fischpopulation kann Parkleiter Berthold Holzhöfer entkräften: "Wir setzen regelmäßig Karpfen und Hechte aus." Allerdings mache es der starke Algenbewuchs oft unmöglich, die Fische zu erkennen. Wenn Fische in den Dycker Gewässern sterben, dann etwa an Altersschwäche: "Neulich haben wir einen toten Karpfen gefunden, dessen Alter auf rund 70 Jahre geschätzt wurde."
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