Mittwoch, 15. Januar 2014

Rommerskirchen Martina Fünger erhält die Ehrengabe

Die Gemeinde hat die langjährige Vizebürgermeisterin ausgezeichnet. An ein Politik-Comeback denkt sie derzeit nicht. Von Sebastian Meurer
Seit ihrem Rücktritt im Herbst 2012 hatte sich die langjährige Vizebürgermeisterin Martina Fünger aus der politischen Öffentlichkeit weitgehend zurückgezogen. Beim Neujahrsempfang machte die Butzheimerin jetzt eine Ausnahme, nachdem der Rat sich dafür ausgesprochen hatte, sie mit der Ehrengabe der Gemeinde auszuzeichnen.
"Es hat eigentlich nicht weh getan und ich habe es nicht bereut, zurückgetreten zu sein", sagt sie knapp anderthalb Jahre nach ihrem Amtsverzicht. Nachdem im Sommer 2012 Stephan Kunz den damaligen Fraktionschef Wolfgang Könen gestürzt hatte, entschloss sich Martina Fünger, wie Könen selbst und der jahrzehntelang im Rat aktive Heinz-Werner Vetten ihr Ratsmandat niederzulegen. Ganz untätig ist sie auf der öffentlichen Bühne aber nicht.
So gehört Martina Fünger seit einem halben Jahr dem Kuratorium der Rommerskirchener Bürgerstiftung an, und in der Katholischen Frauengemeinschaft der Nettesheimer Pfarrgemeinde St. Martinus führt sie seit einigen Jahren die Kasse. Zudem ist sie schon seit geraumer Zeit stellvertretende Sitzungspräsidentin bei der "Mädchensitzung" der Karnevalsgesellschaft Rut-Wieß. "Eigentlich sind es noch immer Sachen, die die Bürger betreffen", sagt sie. Ihre frühere Tätigkeit beschrieb anlässlich der Auszeichnung mit der Ehrengabe ihre langjährige Kollegin Maria Peiffer wie folgt: "Wenn es galt, ein Projekt der Bruderschaft zu organisieren, Genehmigungen zu beschaffen, Türen zu öffnen und andere mit ins Boot zu nehmen oder Gelder locker zu machen, dann war Frau Fünger in ihrem Element.
Kein Weg war ihr zu weit und keine Zeit zu schade." Die Pfarrer-Brendgen-Brücke, der Martinus-Park und das dortige "Konzert im Park" seien auf diese Weise entstanden. Martina Fünger ist denn auch "stolz darauf, dass ich meinen Wahlkreis nicht nur verwaltet habe". Wenngleich sie nach wie vor als Steuerfachangestellte tätig ist, genießt Fünger das Mehr an Freizeit: Mit ihrem Mann Johannes will sie Ende April die letzte große Etappe des Jakobswegs in Angriff nehmen, und zwar zu Fuß. "Wir sind bereits vom Kölner Dom bis zur französisch-spanischen Grenze gegangen", erzählt sie. Den bisher zurückgelegten 2000 Kilometern sollen im Frühjahr 800 Kilometer zum Ziel in Santiago de Compostela folgen. "Wir gehen dann da los, wo Hape Kerkeling gestartet ist", sagt Fünger. Zudem freut sie sich auf den sommerlichen Segelurlaub.
Die Kommunalpolitik verfolgt sie nach wie vor mit Interesse, aber auch mit Distanz. "Ich denke schon, dass ich hingehe. Ich bin ja nicht aus der CDU ausgetreten", sagt sie mit Blick auf die am 28. Januar anstehende Kandidatennominierung der Union. Eine Prognose, ob am 25. Mai der CDU-Kandidat Michael Willmann oder Martin Mertens von der SPD neuer Bürgermeister wird, mag sie nicht abgeben: "Ich bin gespannt, wie es ausgeht." Für sie war ihr Rücktritt 2011 "erst mal ein politischer Abschluss" – obwohl man ja niemals nie sagen sollte. Gleichwohl mag sie von einem Comeback zurzeit nichts wissen: "Die nächsten Jahre bestimmt nicht", betont Martina Fünger.
Quelle: NGZ

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