Gilges' Kunst zeichnet sich unter anderem durch leuchtende Farben und fließende Farbverläufe, geometrische Formen, den Gegensatz von matten und glänzenden Flächen aus. Rot, Blau und Weiß sind dabei seine Ausgangspunkte. "Neuerdings arbeite ich auch mit der Spraydose", erzählte Gilges gestern bei der Ausstellungseröffnung.
Dann pinselt er nicht mehr fünf bis sechs Schichten Acryl und Dispersion auf Holz oder Leinwand, bis er fließende Farbverläufe geschaffen hat, sondern er sprüht sie auf. Nummer 8 im Kulturbahnhof ist dafür ein Beispiel. In den Fünfziger Jahren hatte Gilges seine ersten Ausstellungen, ab Mitte der 70er Jahre arbeitete er jedoch ausschließlich als Architekt und fing erst vor rund einem Jahrzehnt wieder an zu malen.
Die Exponate im Kulturbahnhof stammen alle aus dieser neuen Schaffensperiode. Museumsleiterin Nina Otten ist von Gilges' Arbeiten fasziniert: "Sie haben so einen strahlenden Charakter und eine starke Dimensionalität", schwärmte sie. Auch Robert Jordan, Kurator der Initiative "Künstler in Korschenbroich" (KiK), lobte die minimalistische Malweise des Neussers.
Heinz Gilges hielt auch selbst kurz eine Rede, "meine Arbeiten kommen hier schön zur Geltung", freute er sich. Dann las er noch drei selbstverfasste Gedichte über Kunst vor, zwei davon in Mundart. Auch am Mittwoch, 19. Februar, wird Gilges im Kulturbahnhof einige Mundart-Texte vortragen, gemeinsam mit Hans Peter Menzen und Lothar Bäsken. Der Abend ist Teil des Rahmenprogramms zu seiner Ausstellung, es trägt den Titel "Mittwochs im Kultur-Bahnhof" und setzt sich aus insgesamt drei Mundart-Abenden zusammen. Die Termine: am 29. Januar, am 19. Februar und am 26. März, jeweils um 19.30 Uhr.
Heinz Gilges sieht durchaus eine Verbindung zwischen Malerei und Mundart: "Beides ist kreativ", sagte er, und wie in der Malerei, so lege er auch beim Schreiben Wert auf eine gut durchdachte Komposition. Außerdem stecke in Mundart ja auch das englische Wort "art" – und das heißt "Kunst".
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