Mittwoch, 26. Februar 2014

Dormagen Delhovener lebt für den kölschen Karneval

Sieben Jahre lang bis 1983 war der Delhovener Peter von den Driesch Tanzoffizier bei den "Roten Funken" in Köln. Von Carina Wernig

Seither hat er die "Rut-Wießen" nicht mehr verlassen, war fast 20 Jahre Musikreferent im Vorstand und ist immer noch Vorsitzender des dritten "Knubbels", einer der vier Kompanien der Traditionsgarde. Der 65-Jährige ist auch Chef des BSV Delhoven.
Für Peter von den Driesch hat das Jahr immer zwei gleich beliebte Halbzeiten: "Um den 20. August wird in Delhoven Schützenfest gefeiert, ein halbes Jahr später ist Karneval", erklärt der 65 Jahre alte Delhovener lachend. Und auf beiden Feldern ist Peter von den Driesch in herausragender Position aktiv: Beim Bürger-Schützen-Verein Delhoven ist er Vorsitzender, bei den Roten Funken in Köln Chef des dritten "Knubbels", einer der vier Kompanien der 450 Mann starken Traditionsgarde, wo er den Spitznamen "Jineral Schibbeleutche" trägt.
"Schützenfest und Karneval vertragen sich ganz ausgezeichnet, schließen sich nicht aus", sagt von den Driesch, der auch einen privaten Grund hat, den Karneval zu lieben: Beim Training bei Ballettmeister Peter Schnitzler hat er seine Frau Anneliese quasi an der Ballettstange kennengelernt – sie tanzte bei der Traditionsgruppe "Hellige Knäächte un Mägde". Auch darüber hinaus hat sie großes Verständnis für das vielfältige Engagement ihres Mannes, wie er lächelnd erklärt: "Ein Vereinsmeier wie ich braucht eine Frau, die das mitmacht." Seit 1966 ist er Mitglied im BSV, bei den Roten Funken wurde er 1976 Tanzoffizier.
Das kam für ihn selbst überraschend. 1969 hat Peter von den Driesch bei den Treuen Husaren angefangen, dann ein Jahr bei den Müllemer Junge getanzt, bevor ihn sein Onkel, Hardy von den Driesch, der Stabs-Trompeter bei den Roten Funken war, als Tanzoffizier vorschlug. "Ich hatte keinerlei Balletterfahrung, war zwar sportlich, aber hatte es mir nicht zugetraut", sagt der Delhovener. Doch dann war er mit Begeisterung dabei.

Nach seinen sieben Jahren als Tanzoffizier, der auch als "Funkendoktor" bezeichnet wird, blieb er natürlich den Funken treu, auch wenn er als Diplom-Ingenieur beruflich eingespannt war. Von 1991 bis 2010 vollzog Peter von den Driesch im Vorstand der Roten Funken als Musikreferent unter anderem den Kapellenwechsel zum Orchester Helmut Blödgen.
Gern nimmt Peter von den Driesch auch an den Weltreisen teil, auf denen die Roten Funken, oft als offizielle Vertreter des Landes NRW, ihren "Stippeföttche"-Tanz vorführen. "Das Wibbeln haben wir schon in Japan, in Namibia oder am Amazonas vorgeführt", erinnert er sich. Die 1996-er Amerika-Tour nach Philadelphia, Toronto, Chicago und Indianapolis hat er selbst organisiert.
Karneval ist für ihn kein Stress, auch wenn sich die Termine im Frühjahr häufen. "Was Spaß macht, ist auch gut zu organisieren", sagt von den Driesch. Allerdings hat sich die Auftrittslage durch die Vermehrung der Tanzkorps inzwischen entspannt: Gab es vor 30 Jahren noch 90 bis 100 Auftritte im Jahr, sind es jetzt eher 60 bis 70. "Und da wir das Wibbeln gut auf alle unsere Mitglieder verteilen, ist das kein großer Aufwand mehr", erläutert Peter von den Driesch. Eine Mindestzahl gibt es nicht, allerdings muss jeder Rote Funke an drei Auftritten in der Session teilnehmen, um den begehrten Orden zu erhalten.
Quelle: NGZ

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