Mittwoch, 26. Februar 2014

Jüchen Alte Turnhalle wird für neue Häuser abgerissen

Die alte Turnhalle an der Bachstraße wird abgerissen. Dort sollen Einfamilienhäuser entstehen. Bei Bauherren ist Stessen beliebt. Von Daniela Buschkamp
 
Fast 40 Jahre haben Sportler die alte Turnhalle an der Bachstraße genutzt – ab morgen soll der Abriss der Sportstätte beginnen. "Zunächst wird das Objekt im Innern entkernt", erläutert Rathaus-Sprecher Norbert Wolf. In der kommenden Woche soll der große Bagger anrollen. Der Abriss soll rund einen Monat dauern.
Danach sind die Voraussetzungen geschaffen, um die 1500 Quadratmeter große Fläche zu vermarkten: Mindestens drei Einfamilienhäuser sollen entstehen. "Neue größere Wohngebiete müssten zunächst im Regionalplan ausgewiesen werden. Diese sind für Jüchen nicht vorgesehen", erläutert Bürgermeister Harald Zillikens. Deshalb wolle man auch kleinere Baulücken in den gewachsenen Orten schließen.
Doch die Bebauung ist auch aus anderen Gründen für die Gemeindeverwaltung unverzichtbar – sie gehört zur Finanzierung der 3,6 Millionen Euro teuren Dreifachhalle, die zwischen Bedburdyck und Gierath errichtet wurde. Um als Haushaltssicherungsgemeinde das Millionen-Vorhaben überhaupt realisieren zu können, musste die Verwaltung Landrat Hans-Jürgen Petrauschke (als Finanzaufsicht) ein Finanzierungskonzept vorlegen. Dazu gehörten der Abriss der beiden Turnhallen in Bedburdyck/Stessen und in Gierath sowie der Verkaufserlös aus beiden Flächen.
In Gierath konnte ein Investor für einen neuen Lebensmittelmarkt gefunden werden. Er investierte rund 1,2 Millionen Euro (ohne Grundstückskosten) und übernahm außerdem den Abriss der alten Turnhalle. In Bedburdyck/Stessen muss sich die Gemeinde als Eigentümerin selbst darum kümmern. Der Abriss der Sporthalle wird rund 35 000 Euro kosten. Das Unternehmen sollte eigentlich bereits am vergangenen Montag an der Bachstraße seine Arbeit aufnehmen. Da sich ein weiterer Auftrag in Hochneukirch aber verzögert hat, werden sie erst heute an der Bachstraße die Arbeit aufnehmen. "Wir bitten die Anwohner hinsichtlich möglicher Beeinträchtigungen um Verständnis", sagt Rathaus-Sprecher Norbert Wolf.

CDU-Fraktions-Chef Norbert Esser ist zufrieden mit dieser Entwicklung: "Auch wenn es sicherlich ein glücklicher Zufall war, dass relativ schnell ein Investor gefunden wurde." Vorherige Planungen waren an einem RWE-Mast gescheitert; doch für "Netto" konnte so geplant werden, dass der Mast nicht störte. Esser zeigte sich zuversichtlich, dass mit dem Grundstückverkauf in Stessen "bei den hier üblichen Baulandpreisen einige Hunderttausend Euro" erwirtschaftet werden könnten. Bürgermeister Harald Zillikens wollte sich zum angepeilten Verkaufserlös nicht äußern.
Allgemein geht die Verwaltung davon aus, dass die Nachfrage in Stessen größer ist als das Angebot. Im Süden des Ortsteils wird gerade ein 3200 Quadratmeter großes Areal entwickelt: Drei Grundstückseigentümer wollen ihre Gärten bebauen, haben mit der Gemeinde einen städtebaulichen Vertrag geschlossen. Dafür werden die baurechtlichen Voraussetzungen geschaffen.
Quelle: NGZ

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