Mittwoch, 26. Februar 2014

Korschenbroich Hauptschüler gestalten Pop-Art-Werke

Der Kunstkurs der Gemeinschaftshauptschule in Kleinenbroich beteiligt sich wieder am Kunstfrühling. Dreizehn Pop-Art-Kunstwerke der Schüler werden im Mai dann für eine Woche im Gymnasium Korschenbroich ausgestellt. Von Angela Rietdorf
 
Der große Kunstraum der Gemeinschaftshauptschule in Kleinenbroich hat sich kurzfristig in eine Pop-Art-Galerie verwandelt: Großformatige Gemälde in knalligen Farben lehnen an der Wand. Die Motive entstammen Mangas, Comics, der Werbung oder sind berühmten Vorlagen nachempfunden. "Ich weiß wirklich nicht, welches ich am besten finde", sagt Dr. Angela Wilms-Adrians vom Freundeskreis für Kunst und Kultur begeistert. "Sie sind alle toll."
Zum vierten Mal ist ein Kunstprojekt für Schulen Teil des Kunstfrühlings in Korschenbroich. Der Kunstfrühling selbst erlebt im Mai die achte Auflage und will wieder die ganze Stadt in eine große Kunstgalerie verwandeln. Mit dem Kunstprojekt sollen auch die Schüler in das Kultur-Event eingebunden werden. "Wir verstehen uns auch als Kunstförderer", betont Freundeskreis-Vorsitzende und Hauptorganisatorin Gisela Willems-Liening.
Der Kunstkurs der 10. Klassen hat das Material, nämlich Leinwand und Acrylfarbe, und das Thema Pop Art bekommen und konnte loslegen. "Wir haben mit Theorie begonnen und uns dann mit drei Pop-Art-Künstlern beschäftigt", sagt Kunstpädagoge Michael Cisik. Anschließend konnten die Schüler ihre eigenen Ideen entwickeln. War das Motiv gefunden, wurde es auf Folie kopiert und mit dem Overhead-Projekt zum Abzeichnen auf die Leinwand projiziert. Der 17-jährige Luca ist Manga-Fan.
Er hat 92 der japanischen Kult-Comics zu Hause auf dem Bücherregal. Also fiel ihm die Wahl nicht schwer. "Ich habe Pain als Vorlage genommen", erklärt er. "Ich mag den Charakter." Aber er hat ihn verändert, ihm andere Farben gegeben. Die eigentlich grau-lila Augen der kämpferischen Manga-Figur sind jetzt bedrohlich rot. Auch die Farben von Stirnband oder Umhang hat er verändert. "Pain ist jetzt so, wie ich ihn gern sehen würde", sagt Luca, der in seiner Freizeit gern selbst Mangas zeichnet.
Auch Romina bewegt sich gern und häufig in der japanischen Comic-Welt. Sie hat ein Katzenmädchen im Manga-Stil gezeichnet. "Das ganze Projekt hat sehr viel Spaß gemacht", sagt sie. Patrick hat zu einem ganz anderen Motiv gegriffen: Er hat eine Coca-Cola-Dose gemalt und sie farblich entfremdet. "Ich habe nach der Farbe gesucht, die das Gegenteil des Originalrots ist", sagt er
.
"Ich hätte Gelb oder Grün nehmen können." Er hat sich für Gelb entschieden. Er habe sonst nichts mit Kunst am Hut, meint der 18-Jährige, "aber das hier ist richtig gut." Nur Dennis ist nicht ganz mit dem Ergebnis seiner Arbeit zufrieden. Er malt noch an seinem Batman-Bild, allerdings meint er kritisch: "Ich habe es mir besser vorgestellt. Die Farben passen nicht so."
Die 13 Bilder werden im Rahmen des Kunstfrühlings im Gymnasium Korschenbroich ausgestellt und sind auch Teil des 120 Seiten umfassenden Katalogs. Jeder der Schüler wird hier mit seinem Kunstwerk abgebildet. "Die Schüler finden es gut, dass sie sich und ihre Ideen darstellen können", weiß Projektleiter Michael Cisik. "Die Zensuren waren bei diesem Projekt sekundär."
Die Hauptschüler sind nicht die einzigen, die im Rahmen des Kunstfrühlings ihr kreatives Potenzial unter Beweis stellen. Auch das GyKo beteiligt sich. "Die Gymnasiasten werden die in der Nähe ihrer Schule liegenden Wellblech-Garagen in Streetart-Kunstwerke verwandeln", erzählt Willems-Liening, der der unschöne Anblick schon lange ein Dorn im Auge war. "Wir haben die Einwilligung der Eigentümer."
Quelle: NGZ

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