Mittwoch, 16. April 2014

Grevenbroich Der Trend zum "Komasaufen" geht in Grevenbroich zurück

Stadt und Kreis setzen auf Prävention durch Aufklärung. Von Daniela Buschkamp
 
Jugendliche, die bis zum Rausch trinken, beschäftigen auch die Mitarbeiter des Grevenbroicher Jugendamtes. "Die Zahlen sind zum Glück leicht rückläufig", erklärt Fachbereichsleiter Wolfgang Hufendiek. Entwarnung will er allerdings nicht geben.
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hat in einer aktuellen Studie festgestellt, dass 44 Prozent der 18- bis 35-Jährigen mindestens einmal im Monat bis zum Rausch trinken, bei den Zwölf- bis 17-Jährigen sind es immerhin 17 Prozent. Im Jahr 2010 lagen die entsprechenden Zahlen bei 42 und 18 Prozent.
"Komasaufen bleibt bei den Jugendlichen weiterhin ein Thema", betont Hufendiek. Während der Karnevalssession habe es jedoch deutlich weniger Auffälligkeiten mit jungen Betrunkenen gegeben; drei wurden ärztlich versorgt. Im St.-Elisabeth-Krankenhaus wird zumindest kein Trend nach oben festgestellt. "Die Tendenz ist von 2012 bis zu den ersten vier Monaten in 2014 nicht gestiegen", betont Sprecherin Elisabeth Roederhoff.
Karsten Mankowsky, Dezernent für Gesundheit beim Rhein-Kreis Neuss, sieht eine positive Entwicklung. Er verweist auf zwei Umfragen unter 1000 Schülern, etwa am Berufsbildungszentrum und an der Realschule Bergheimer Straße in Grevenbroich, die 2010 und 2012 stattgefunden haben. Demnach ist die Zahl der Elf- bis 13-Jährigen, die regelmäßig Alkohol trinken, um 3,3 Prozent auf 10,7 Prozent gesunken. Noch drastischer fällt der Rückgang bei den 14- bis 17-Jährigen aus: Statt 50 trinken nur noch 35 Prozent regelmäßig. Auch die Zahl der Rauschtrinker sinke: Waren es 2010 bei den Jungen 38,7 Prozent, sind es 2012 sieben Prozent weniger. Statt 46,2 Prozent der Mädchen sind es noch 37,2 Prozent. Der Rhein-Kreis setzte laut Mankowsky auf Vorbeugung und Aufklärung, etwa mit dem neuen Suchthilfe-Programm für Schulen.
Quelle: NGZ

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