Neben den Wiederaufnahmen "Hiob" und "Kabale und Liebe" plant das RLT zwölf neue Stücke. Los geht es am 5. September mit "Das Himbeerreich" von Andreas Veiel ("Black Box BRD"), die Eröffnung wird von Intendantin Jahnke inszeniert. Sechs Schauspieler verkörpern sechs Banker. Es soll um Wirkungen und Rückwirkungen des Systems gehen, sagt die Regisseurin.
Unter dem Motto "#Weisheit" steht das Programm bis zum Sommer 2015. Hinterfragen und verhandeln wollen die Theatermacher das bedeutungsschwere Wort, aktualisiert wird die Kardinaltugend durch das allgegenwärtige "Hashtag" - die im Internet gebräuchliche Verschlagwortung in Form eines Doppelkreuzes. Dieses soll zugleich auf die thematischen Verknüpfungen innerhalb des Programms verweisen. So sei das Stück "Pension Schöller" von Carl Laufs und Wilhelm Jacoby (Premiere: 13. September; Regie: Sahar Amini) "ein Pflichtprogramm" in Sachen Weisheit, sagt Jahnke. In der Komödie würden die Grenzverläufe zwischen Normalität und dem Verrücktsein verhandelt. Unter dem Slogan "#Alt und kein bisschen weise" feiert am 26. September das Porträt der Sängerin Hildegard Knef unter dem Titel "Für mich soll's rote Rosen regnen" Premiere. Zwei Schauspielerinnen werden die junge und alte Knef verkörpern, Regie führt Katharina Schmidt. Neben biografischen Sequenzen gibt es Live-Musik unter der Leitung des 31-jährigen Klaus von Heydenaber; der studierte Musiker ist einer der Neuen am RLT.
Auch ein Märchen ist wieder im Programm: Im "Teufel mit den drei goldenen Haaren" (Premiere: 26. Oktober; Regie: Konstanze Kappenstein) tritt das Grimmsche Glückskind Hans auf. Ein Musical ist ebenfalls geplant. "Endlich wieder", sagt Bettina Jahnke. Präsentiert wird "Das Appartement" unter der Regie von Thorsten Duit - ab dem 8. November.
Ebenfalls im kommenden Jahr feiern folgenden Stücke Premiere: "Zur schönen Aussicht" unter der Leitung von Bettina Jahnke, "Das fliegende Kind" (Regie: Anna-Lena Kühner) und "Die Macht der Gewohnheit" nach Thomas Bernhard. Regie führt Esther Hattenbach, die am RLT zuletzt "Die Nibelungen" aufführte. Einen Bernhard-Stoff bearbeitete sie noch nie.
In ihrem sechsten Jahr am RLT bricht Bettina Jahnke erstmals mit ihrer eigenen Tradition. Shakespeare gibt es nämlich nicht, dafür kommt ab dem 8. Mai ein Russe: Gogols "Der Revisor", unter der Regie von Antje Thoms. Motto: "#Alles hört auf mein Kommando".
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